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Städtebombardements Zweiter Weltkrieg

Die Strategieentwicklung des Luftkriegs 1914-1945

Der Bomber kommt immer durch - der Stellungskrieg in der Luft - die Zivilbevölkerung wird zum neuen "Ziel" der Kriegsstrategen -  gezielte Städtevernichtung trotz Lufthoheit

aus: David J. Irving [u.a.]: Und Deutschlands Städte starben nicht. Ein Dokumentarbericht (Karweina 1964)

Nachwort und Analyse des Herausgebers Günter Karweina

präsentiert und mit Ergänzungen versehen von Michael Palomino (2008 / 2015 / 2016)

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[Das militärische Spiel des Tötens mit Bomben - Tavistock-Institut, Komitee der 300 und Reptiloiden-Royals]

MI6-Agent John Coleman schreibt in seinem Buch "Das Tavistock-Institut" kurz zusammengefasst: Der Luftkrieg war ein militärisches Spiel, wer wie lange "durchhalten" würde. Schon 1919 hat das britische Militär das "Durchhaltevermögen" englischer Soldaten bei Bombardements getestet. Dies wurde dann wiederholt: in Spanien 1936-1938, von Hitler gegen England 1940, und das wurde dann von Churchill und Roosevelt gegen Deutschland 1941-1945 ebenfalls so betrieben. Das Tavistock-Institut für psychologische Kriegsführung des Komitees der 300 in London hatte dabei die Kriegsführung in den Händen. Hitler war ein Rothschild und war ebenfalls eine Puppe des Tavistock-Instituts.

Das Komitee der 300 ist das ehemalige Präsidium der British East India Company, die sich bis heute vom weltweiten Drogenhandel in Asien zwischen Indien und China finanziert (Coleman: Das Komitee der 300). Dieses Komitee der 300 ist die Vereinigung der Reptiloiden, die sich als "Adel" (in England die "Royals") und als "Kirche" verkleiden (siehe: Royals=Reptilien 01: Der Mord an Diana).


Der Herausgeber Karweina schreibt zum Luftkrieg und Bombenkrieg:

[Moral beim Bombenkrieg - die deutsche Seite kannte keine Moral 1870 - und da waren Bomben aus Zeppelinen 1914-1918]

Der Herausgeber hat in dieser kurzen Analyse bewusst den "moralischen" Aspekt des Bombenkrieges nicht behandelt. Er ist der Meinung, dass es besser um die Welt bestellt wäre, wenn alle Individuen und Völker sich so gründlich um die eigene "Moral" kümmern würden, wie sie sich bisher vorzugsweise mit der ihrer Nachbarn beschäftigt haben. Dass man ein militärisches Phänomen wie den Bombenkrieg darüberhinaus nicht plötzlich aus seinem historischen Zusammenhang reissen und völlig isoliert betrachten kann, dürfte einleuchten. "Terrorangriffe" auf die Zivilbevölkerung haben auch schon in den beiden vorhergehenden, grossen Kriegen stattgefunden. Im preussischen Generalstab war man 1870 nicht zu Unrecht der Ansicht, dass eine Beschiessung der Wohnviertel der französischen Festungen am schnellsten zur Übergabe führte. Die Bombardierung von London aus Zeppelinen im Ersten Weltkrieg, der eigentliche Beginn des modernen Bombenkrieges, nahm auf die feindliche Zivilbevölkerung so wenig Rücksicht, wie die Beschiessung von Paris mit der "Dicken Bertha" [Kanone gegen Festungsanlagen]. (S.398)


[Der Luftkrieg soll für die Militaristen "Materialschlachten" vermeiden helfen - militärische und industrielle Ziele - die "Kampfmoral der Zivilisten" wird ein neues "Ziel" - Ziel wird es, die "Nation" vernichten]

Die strategische Konzeption des uneingeschränkten Bombenkrieges gegen feindliche Städte ist ein direktes Ergebnis der Materialschlachten des Ersten Weltkrieges. Diese Schlachten sind zur Zeit fast in Vergessenheit geraten, aber sie werden als die grossen Blutsäufer ihren Platz in der Geschichte behalten.

Um aus dem schrecklichen Patt des Stellungskrieges herauszukommen, bei dem man einen Vorstoss von zehn Kilometer Tiefe mit 100.000 Toten bezahlen musste, suchten die Generalstäbler aller Nationen nach 1918 neue Wege für die Rückkehr zum Bewegungskrieg. Schon vor dem grossen Theoretiker der Luftmacht und des Bombenkrieges, dem italienischen General Giulio Douhet [1869-1930], glaubten die leitenden Offiziere des britischen Luftstabs im Bomber die Waffe der Entscheidung gefunden zu haben (S.374).

[Geplantes Moral Bombing schon 1918
Schon 1918 wurde für 1919 eine von den westlichen Alliierten eine grosse Bombardierungs-Offensive gegen deutsche Städte im Sinn eines "moral bombing" geplant, auch mit Bombardierungen von Berlin. Die Bombardierungen wurden dann nicht mehr realisiert.
(http://www.erster-weltkrieg.clio-online.de/_Rainbow/documents/einzelne/Luftkrieg14_181.pdf)

Der Chef des Luftstabes, Sir Hugh Trenchard, erwartete, dass in Zukunft nur noch Luftkriege stattfinden würden, und dass man die Armee auf eine Art Polizeitruppe reduzieren könnte, die nach dem Luftsieg das feindliche Land besetzte. Theorie und Planung sahen vor, dass die Bombenangriffe nicht nur gegen militärische und industrielle Ziele, sondern ausdrücklich auch gegen die "Kampfmoral der Zivilisten" geflogen werden sollten.

"Das Ziel der Armee ist es, die feindliche Armee zu besiegen. Unser Ziel aber muss es sein, die feindliche Nation zu besiegen", erklärte Sir Hugh [Chef des britischen Luftstabes] in einer Stabssitzung am 19. Juli 1923. Der mögliche Feind, der bei dieser Sitzung ins Auge gefasst wurde, war nicht Deutschland, sondern Frankreich. Der Chef des Luftstabes sagte unmissverständlich: "Es ist lebenswichtig, die französische Nation (mit unseren Bombern) so schwer zu treffen, dass sie früher aufschreit als wir."

[Durch die Bomben soll die Hoffnung verloren gehen - Devise: Bomber kommen immer durch]

Man hatte aus dem Ersten Weltkrieg gelernt, dass für den Ausgang eines Krieges weniger die Höhe der Verluste, als der Verlust der Hoffnung massgebend war. Darum sollte mit der neuen Waffe nicht nur das feindliche Industrie- und Kriegspotential vernichtet, sondern auch die Hoffnung aus den Menschen herausgebombt werden.

[Devise: Bomber kommen immer durch]

Das Kriegsbild, das von den Propheten der Luftmacht gezeichnet wurde, unterschied sich radikal von dem bisherigen. In der Luft liessen sich keine Schützengrabensysteme und Festungsstreifen ziehen, in denen sich Armeen festrennen und verbluten mussten. Ein unumstösslicher (wenn auch unbewiesener) Lehrsatz der Anhänger des Bombenkrieges lautete daher:

"Die Bomber kommen immer durch!"

Man glaubte in diesen Kreisen nicht an die Möglichkeit, den dreidimensionalen Luftraum in der vollen Länge der Landesgrenzen abzuschirmen. Wohl rechnete man damit, dass sich die Bomber mit Flak und Jägern herumschlagen mussten. Aber dass diese Abwehr den gut bewaffneten und von allen Seiten anstürmenden Bombern den Weg verlegen könnte, das hielt man für undenkbar.

Auch der künftige Krieg würde grausam sein, gab man zu. Noch 1936 rechnete die Planungsgruppe der britischen Chiefs of Staff für die erste Kiegswoche mit 150.000 Toten allein in England durch deutsche Bombenangriffe. Aber da die Bomber pausenlos und mit grösster Präzision die lebenswichtigen Industrien, Kraftwerke und Verkehrswege eines Landes zerstören würden, musste eine von beiden Seiten schon nach kurzer Zeit in die Knie gehen. Der Krieg würde zwar grausam, aber kurz sein. Siegen würde jene Nation, die dem Bombenhagel am längsten standhielt. Die Zeit der (S.375)

jahrelangen Feldzüge und Schlachten war vorbei... wenigstens nach Ansicht der Anhänger des Bombenkrieges.

Natürlich teilten Heer und Marine in England diese Auffassung vom Gesicht des künftigen Krieges nicht. Sie waren überzeugt, dass Armeen und Kriegsschiffe auch weiterhin die entscheidende Rolle spielen würden und setzten eine etwas realistischere Verteilung der Verteidigungsausgaben durch. Auch der Luftstab gab im Laufe der Jahre zu, dass es nicht ganz ohne Armee und Marine ging. Aber in seiner Grundauffassung von der kriegsentscheidenden Wirkung des strategischen Bombenkrieges wurde er nie irre.

[Die Politik und der Jägerbau - Erfahrungen aus dem spanischen Bürgerkrieg - die englische Bomberflotte 1938 ohne Technik ist nur für militärische Ziele geeignet]

Und die Politiker teilten weitgehend diese Auffassung. Sie bewilligten die Mittel, die schon im Jahr 1936 für die Entwicklung der schweren viermotorigen Langstreckenbomber benötigt wurden. Allerdings "verwässerten" sie auch die Konzeption, indem sie grosse Summen des Büdgets der Luftstreitkräfte für die Jägerproduktion abzweigten... gegen den erbitterten Widerstand des Luftstabes. Wenn es auf ihn angekommen wäre, dann hätte England 1940 nur über einen Bruchteil der eingesetzten Jäger verfügt. So blind glaubte man noch an das alte Dogma: "Die Bomber kommen immer durch."

Dabei lagen damals bereits die Erfahrungen des Spanienkrieges vor, hatten die britischen Konstrukteure einen den Bombern überlegenen Hochleistungsjäger entwickelt, und die Kette der Radarstationen erfasste die anfliegenden Bomber schon in grosser Entfernung und ermöglichte rechtzeitig eine Konzentration der Jäger im Angriffsraum. Doch das alles konnte den Glauben des Luftstabs an die strategische Bomberoffensive nicht beeinträchtigen.

Dass England dennoch im Jahr 1938 eine internationale Einschränkung des Bombenkrieges auf rein militärische Ziele anstrebte, hatte ausser moralischen auch schwerwiegende militärische Gründe. Denn bei der Ausarbeitung der konkreten Angriffspläne musste der Befehlshaber des Bomberkommandos erkennen, dass die operativen Planungen mit den praktischen Möglichkeiten nicht in Einklang zu bringen waren. Die Zeit der grossen theoretischen Entwürfe und der Grand Strategy war vorbei, jetzt begann die Unerbittlichkeit der Praxis. Und erst jetzt stellte sich heraus, dass das Bomberkommando weder genügend einsatzfähige Bomber, noch ausreichende Navigationsverfahren, noch ernsthafte Nachtflugerfahrung, noch nennenswerte Reserven an Maschinen und Piloten, ja nicht einmal moderne, hochexplosive Bomben besass.

Unter diesen Umständen wundert man sich nicht, dass der Befehlshaber des Bomber Commands sofort seine Zustimmung gab, als angeregt wurde, die (S.376)

Bomber nur gegen einwandfrei militärische Objekte einzusetzen. Doch auch während dieser Zeit liefen die Aufträge für die viermotorigen Langstreckenbomber weiter, und der Luftstab versicherte durch ein Rundschreiben allen führenden Offizieren, dass die im Augenblick notwendige Defensivplanung nicht etwa die offensive Strategie abgelöst hätte.

In der offiziellen Geschichte des Bombenkrieges heisst es:

"Da man annahm, die Deutschen hätten 1500 Langstreckenbomber, war es für das Bomberkommando natürlich die beste Politik, den uneingeschränkten Bombenkrieg so lange hinauszuzögern, bis die neuen und wirkungsvolleren Bomber aus den Fabriken kamen und ihre Besatzungen ausgebildet waren."

[These von Karweina: Die Zerstörung der deutschen Städte wäre auch ohne die deutsche Luftwaffe gekommen - bei den Briten stand die Luftkriegsstrategie an erster Stelle - für das NS-Regime war die Luftwaffe nur eine Hilfe für den Landkrieg - das Reich hatte keine Kapazität zur Vernichtung Englands durch die Luftwaffe]

Während des Krieges und nachher ist oft erklärt worden, das strategische Bombardement deutscher Städte sei nur eine Antwort auf den Bombenkrieg der deutschen Luftwaffe gewesen. Diese Darstellung ist oberflächlich. Der strategische Bombenkrieg wäre auch ohne die Angriffe der Luftwaffe gekommen. Denn es war der einzige Krieg, auf den die führenden Offiziere des britischen Luftstabs planungs- und ausbildungsmässig vorbereitet waren.

Wie stark auch in der militärischen Praxis die Tradition des strategischen Denkens durchschlägt, zeigt das Beispiel Deutschlands. Dort dachte man in den Kategorien des Landkrieges, und selbst als 1935 die deutsche Luftwaffe offiziell ins Leben gerufen worden war und in kurzer Zeit stärkemässig an der Spitze aller Mächte lag, kam es nicht zur Planung einer strategischen Bomberoffensive. Nur der erste Generalstabschef der Luftwaffe, General Wewer, entwickelte eine Konzeption, die der britischen ähnlich war. Aber Wewer stürzte bereits 1936 ab, und mit seinem Tod wurde auch seine Konzeption endgültig zu den Akten gelegt. Die Luftwaffe wollte eine Magd des Heeres, eine Hilfswaffe des Landkrieges sein. Darauf wurde sie taktisch geschult, und für diese Aufgabe wurden ihre Flugzeugtypen entwickelt.

Deutschland hatte bei Kriegsbeginn weder einen viermotorigen Bomber im Einsatz, noch kam während des ganzen Krieges ein wirklich frontreifes Modell zu den Kampfgeschwadern. Von den beiden Viermotorigen, die tatsächlich geflogen wurden, war die He 177 ein krasser technischer Versager, und die FW 200 "Condor" war eine umfrisierte Passagiermaschine, die als Fernaufklärer und Gelegenheitsbomber gegen Schiffsziele nur Aushilfsarbeit leisten konnte. Die Luftwaffe war ein Schau- und Prunkstück des Dritten Reiches, aber ihren führenden Offizieren war das Denken des reinen Luftkriegs fremd.

Das zeigte sich auch bei der Kriegsplanung. Erst am 18. Februar 1938 gab der Oberbefehlshaber der Luftwaffe der Luftwaffengruppe 2 den Auftrag, (S.377)

"für den Fall eines Eingreifens Belgiens bzw. Englands in den Krieg die Unterlagen für einen Einsatz gegen diese Mächte vorzubereiten." Nach ersten Generalstabsstudien eines Luftkrieges gegen England erklärte die Führungsabteilung der Luftwaffengruppe 2 am 22. September 1938: "Es kann bei den bisher verfügbaren Mitteln nur mit einer störenden Wirkung gerechnet werden. Ob diese zur Zermürbung des englischen Kampfwillens führt, hängt von zum Teil unwägbaren, jedenfalls nicht voraussehbaren Faktoren ab... Ein Vernichtungskrieg gegen England erscheint mit den bisher zur Verfügung stehenden Mitteln ausgeschlossen."

[Planspiele der NS-Luftwaffe 1938-1939 besagen: England und sein Empire sind mit Luftschlägen gegen London nicht in die Knie zu zwingen]

Das Lw.-[Luftwaffen]-Gruppenkommando 2 (später Luftflotte 2) führte im Herbst 1938 bis Sommer 1939 mehrere Plan- und Kriegsspiele durch, die den Einsatz gegen England betrafen. Am 22. Mai 1939 gab der Generalstab 1. Abteilung (Chef) eine Lagebeurteilung, die vom Chef des Generalstabs gebilligt wurde. Dort heisst es unter 3. b):

"Terrorangriffe auf London. Das erkennbare Fortschreiten der englischen Luftabwehr und ihre Organisation gerade im Gebiet um London würde diesen Angriff auf die stärkste Stelle des Gegners lenken. Es erscheint zweifelhaft, ob selbst eine Katastrophenwirkung in der Hauptstadt in der Lage ist, eine kriegsentscheidende Bedeutung zu erlangen. Bei der Zähigkeit der englischen Mentalität besteht vielmehr die Wahrscheinlichkeit, dass hierdurch der nationale Wille zum äussersten Widerstand eine unerwünschte Steigerung erfährt.

Die Luftflotte 2 machte den Vorschlag, "unter Aussparung des Luftverteidigungsgebietes London in rollenden Angriffen kleiner Verbände die englische Luftrüstungsindustrie sowie alle in abwehrarmen Räumen gelegenen Anlagen der Wirtschaft und der Versorgung anzugreifen". Dieser Vorschlag wurde in eine Weisung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe übernommen.

Bei der "Luftschlacht um England" zeigte es sich, wie richtig diese nüchterne Einschätzung war. Die leichten und mittleren deutschen Bomber waren nicht in der Lage, eine strategische Luftoffensive durchzustehen. Die Schlacht musste abgebrochen werden. Die Luftwaffe war weder nach Aufgabenstellung noch nach faktischer Stärke auf eine strategische Bomberoffensive vorbereitet. Jede andere Darstellung verkennt das Wesen einer strategischen Luftoffensive, oder ist als Schutzbehauptung anzusehen. (S.378)

[Englands Korrekturen 1939: 50 % Verluste bei Tagesangriffen - Streichung aller Tagesangriffe - auf Nachtangriffe ist die RAF nicht vorbereitet]

Das britische Bomberkommando trat in den Krieg mit einer durchschnittlichen täglichen Einsatzstärke von 200 Maschinen. Bereits der "Sitzkrieg" vor Beginn des Westfeldzugs ergab eine entscheidende Korrektur der bisherigen Planung. Am 14. Dezember 1939 landeten von zwölf bei Tag gegen deutsche Schiffahrtsziele gestarteten Wellington-Bombern nur sechs. (S.378)

Am 18. Dezember 1939 kamen von 24 gegen Wilhelmshaven gestarteten Wellingtons nur zwölf vom Tagesangriff zurück. Diese untragbare Verlustquote durch die feindliche Jagdabwehr veranlasste den britischen Luftstab, alle weiteren Bombenangriffe bei Tageslicht abzusetzen. Ohne eigenen Jagdschutz waren die Bomber den Jägern weit unterlegen. Aber das Dogma "Die Bomber kommen immer durch" hatte die Entwicklung von Langstreckenjägern zum Schutz der Bomber verhindert. Von nun an musste der britische Bombenkrieg gegen Deutschland in der Hauptsache bei Nacht geführt werden. Auf eine solche Wendung aber hatte sich das Bomberkommando nie ernsthaft vorbereitet. (S.379)

[Das Bemühen um Beschränkung auf industrielle Ziele - Hitler scheut die Eskalation gegen die Zivilbevölkerung schon 1939 nicht]

Vor dem 10. Mai 1940 zeigten sich Deutsche und Alliierte gleichermassen bemüht, den Bombenkrieg auf "militärische Objekte" zu beschränken. So heisst es zum Beispiel in dem britischen Angriffsbefehl beim Einsatz des Bomberkommandos gegen die deutsche Flotte am 4. September 1939:

"Mit grösster Sorgfalt ist darauf zu achten, dass die Zivilbevölkerung nicht betroffen wird." Auch die Luftwaffe hatte strengen Befehl, sich auf Schiffsziele zu beschränken.

Beide Seiten hatten sich aber bereits in Operationsstudien mit den Problemen des Städteangriffs befasst. Dass man Zurückhaltung übte, war ein Ergebnis der Kriegslage.Sobald die Lage sich änderte, nahm man keine Rücksicht mehr auf die Zivilbevölkerung, oder machte sie gar zum eigenen Angriffsziel.

So erklärte Hitler in einem Memorandum an Brauchitsch, Raeder, Göring und Keitel vom 9. Oktober 1939:

"Der rücksichtslose Einsatz der Luftwaffe gegen das Herz des britischen Widerstandswillens kann und wird im gegebenen Augenblick folgen." Dass die Luftwaffe für einen solchen Einsatz nicht gerüstet war, erkannte Hitler nicht. Moralische Skrupel gegen Städteangriffe hatte er jedoch nicht... (S.386)

[1940-1941: Ein Jahr lang folgt ein totaler Blackout der RAF im Nachtflug auf Punktziele - der Entschluss zur Stadt als Ziel als einzige Chance 1941 - und dann drängt Churchills Regierung zum Städtebombardement]

Nach der Bombardierung von Rotterdam wurde der "Ruhrplan" wirksam. Er sah die Zerstörung von Schlüsselindustrien, Kraftwerken, Eisenbahnanlagen und Raffinerien im Rhein- und Ruhrgebiet vor. Im Gegensatz zu alten Überlegungen und Plänen sollte es sich um Präzisionsangriffe auf Punktziele handeln, nicht um Angriffe gegen die "Moral" der Bevölkerung. (S.387)

Ab dem Einmarsch der Wehrmacht in die Benelux-Staaten ab 11. Mai 1940 schickte Churchill seine Royal Air Force über deutsches Gebiet zur Zerstörung militärischer Ziele. Am 15. Mai 1940 wurden knapp 100 englische Bomber ins Ruhrgebiet geschickt. Am 24. Mai 1940 verkündete Hitler, dass er die englischen Luftangriffe in Deutschland nicht mehr akzeptieren würde und erklärte, dass die Luftwaffe nun die Erlaubnis bekomme, ganz England mit voller Wucht anzugreifen, als Rache für die Angriffe aufs Ruhrgebiet.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Es dauerte über ein Jahr, bis man im Luftstab und im Bomberkommando erkannte (oder zugab), dass alle bisherigen Nachtangriffe Fehlschläge waren. Die Besatzungen fanden beim Nachtflug nur selten die richtige Stadt und trafen selbst dann im grellblendenden Licht der Scheinwerfer so gut wie nie das vorgesehene Punktziel.

[Also liess Hitler seine Luftwaffe nach England fliegen, um England zu bombardieren, obwohl die Royal Air Force in Deutschland kaum Schaden angerichtet hatte. Hitler aber fühlte sich mit dem Radar und Funkleitstrahl so überlegen, dass er einen schnellen Sieg erwartete. England hatte noch kein X-Radar und konnte nachts keine Bomber entdecken
(Schlussfolgerung Palomino)]

Nach einem peinlichen, aber realistischen Vergleich der Pläne mit den Möglichkeiten entschloss sich der Luftstab, den Bombern in Zukunft ganze Städte als Ziel anzuweisen. Wie sich in der Praxis bis zum Kriegsende herausstellte, was das eine durchaus realistische Einschätzung der Treffgenauigkeit grösserer Verbände beim Nachtangriff.

Dieser Entschluss zum bewussten Angriff auf die Kampfmoral der Zivilbevölkerung ist schärfster Kritik ausgesetzt. Es gab noch zwei andere Möglichkeiten. Einmal konnte das Bomberkommando die Angriffe auf Deutschland so lange einstellen, bis die neuen, viermotorigen Bomber samt ihren Radarnavigationshilfen und den neuen Zielverfahren entwickelt und die Besatzungen entsprechend ausgebildet waren. In der Praxis hätte diese "Pause" bei dem grossen Flugzeugbedarf der zahlreichen Fronten dieses Weltkrieges (Kampf gegen Japan, in Nordafrika und gegen die U-Boote im Atlantik) zu einer Aufsplitterung, wenn nicht Auflösung des Bomberkommandos geführt. Selbst wenn dieses Resultat nicht eingetreten wäre, hätten die neu aufgestellten Bombergruppen auch keine kleineren Ziele als Stadtteile angreifen können.

Die zweite Möglichkeit wäre eine Einstellung des gesamten strategischen (S.379)

Bombenkrieges gegen Deutschland gewesen. Militärisch gesehen hätte das den Verzicht auf eine zur Zeit zwar recht unwirksame, mit einigen Anstrengungen jedoch stark verbesserungsfähige Waffe bedeutet. Das tut keine kriegsführende Nation. Psychologisch dürfte eine Einstellung des Bombenkrieges damals kaum möglich gewesen sein. England hatte diesen Krieg nicht gewollt. Nachdem alle seine Verbündeten auf dem Kontinent besiegt und besetzt waren, stellten die Bomber für einige Jahre die einzige Waffe dar, mit der englische Streitkräfte Deutschland direkt Schaden zufügen konnten. Auf eine solche Waffe kann man nicht verzichten, wenn man sein Land weiter im Krieg halten will.

Es war daher vor allem die britische Regierung, die auf eine Verschärfung des Bombenkrieges und zum Angriff auf ganze Städte drängte.

[Hitlers NS-Regime liess zuerst Englands Flugplätze und Flugzeugfabriken bombardieren. Anfang August 1940 verkündete das NS-Regime, dass Englands Zivilbevölkerung zum Ziel geworden sei und Zentren der Zivilbevölkerung bombardiert würden. London wurde somit zum Hauptziel, neben anderen strategischen Städten.
(http://jp29.org/2ar.htm)

Hitler hat also zuerst ganze Städte in Polen und dann in Frankreich, Benelux und England vernichtet, und dann ganze Landstriche in Osteuropa und Russland. Es war der deutsche Widerstand, der die deutsche Radartechnik den Briten weitergab, so dass eine "Verschärfung des Bombenkriegs" auf ganze Städte als "Antwort" zwei Jahre später ab 1942 überhaupt möglich wurde.
(Schlussfolgerung Palomino)].

Die NS-Luftwaffe liess nach der Besetzung der Beneluxstaaten und nach der Besetzung Frankreichs die Luftflotte 2 in den Niederlanden stationieren, mit Zielen in Ost-England, und die Luftflotte 3 wurde an der Seine in Frankreich stationiert. So kamen auch Städte an Englands Westküste in den Bereich der deutschen Bomber. Die NS-Luftwaffe bombardierte zuerst Flugzeugfabriken, Hafenanlagen, Öldepots und spezialisierte Industriegebiete. Diese kleinen Angriffen auf beiden Seiten hatten eine grosse Propagandawirkung. Ausserdem waren darunter auch Übungsflüge für die Nachtnavigation. Die Alarme unterbrachen den Menschen nicht nur den Schlaf, sondern auch die Produktion in der Industrie. Die NS-Luftwaffe war mit Radiotechnik, Radar-Leitstrahlsystems (Knickebein) und Radar im Vorsprung. Aber die Briten hatten den technischen Vorsprung bald wieder aufgeholt.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Die NS-Luftwaffe hatte nach der Frankreichbesetzung sofort die Luftherrschaft über den Ärmelkanal, und die Importe und Exporte musste England nun über die Häfen an der englischen Westküste abwickeln. Aber auch diese Hafenstädte wurden nun zum Ziel der Luftwaffe. Gleichzeitig hatte England 1940-1942 aber eine absolut schwache Luftabwehr.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Gleichzeitig war die englische Bevölkerung der betroffenen, von der NS-Luftwaffe betroffenen Gebiete, gegen die Anwendung von Bombardierungen im Krieg.
(http://museum.woolworths.co.uk/1940s-remembernewcross.htm)

Da plante Hitler die Vernichtung der gesamten englischen Royal Air Force und der damit verbundenen Flugzeugindustrie. Alles sollte Anfang August vernichtet sein. Die Operation "Adlertag" sollte alle Jagdflugzeuge südlich der LInie zwischen London und Gloucester vernichten. Das sollte in 4 Tagen zu schaffen sein, meinte Hitler. Die Vernichtung des RAF-Jagdkommandos sollte in 4 Wochen zu schaffen sein, und danach sollte die Invasion Seelöwe beginnen. Die deutschen Bomber verminten in der zweiten Juli-Hälfte 1940 nachts zuerst alle Häfen und Kanäle an der englischen Ostküste, dann auch an der Westküste. In den letzten Juli-Tagen hatten die Bomber auch die Aufgabe, beiläufig militärische Ziele der englischen Flugzeugindustrie zu vernichten. So entstand ein Tag-Nacht-Bombardement ("day and night bombing") Der auf den 10. August festgesetzte "Adlertag" wurde wegen schlechten Wetters auf den 13. August 1940 verschoben und dann die ganze Macht der NS-Luftwaffe gegen Englands militärische Ziele der Flugzeugindustrie losgelassen, die am Tag auf Sicht bombardiert wurden. Aufgrund der zu kurzen Reichweite der deutschen Jagdflugzeuge Messerschmidt Bf 109 mussten die deutschen Bomber die letzten Streckenabschnitten ohne Jägerschutz fliegen und waren willkommene Ziele für die englischen Jäger, die dadurch bei Tagesangriffen erfolgreich die deutsche Luftwaffe dezimierten. Somit wurde die Schlacht um England bis dahin nur eine Schlacht um Südost-England, weil die deutschen Jagdflugzeuge keine grössere Reichweite hatten und die Luftwaffe sich nicht so viele Bomberverluste bei Tagesangriffen leisten wollte, und Hitler musste auf Nachtangriffe umstellen, um keine Verluste mehr zu erleiden, was mit sich brachte, dass nun ganze Städte das Ziel wurden und auf militärische Punktziele verzichtet wurde. Manchmal wurde auch ein Ausweichziel bombardiert, eben gerade dort, wo keine Wolken waren, oder wo ein Wolkenloch war.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Bei den ersten Nachtangriffen der NS-Luftwaffe Anfang September 1940 wurden 105- bis 250 kg-Ölbomben verwendet. Das Leitstrahlverfahren wurde nach den Angriffen auf Coventry, Birmingham und Wolwerhampton mit Störsendern blockiert. Gegen die Radars aber (X-Radar und später Y-Radar) fanden sich keine Mittel. Die Bomber, die mit X- und Y-Radar ausgerüstet waren, wurden die Pfadfinderbomber, die mit Christbäumen und Leuchtbomben die Ziele markierten und fortan "Beleuchtergruppen" genannt wurden. Sprengbomben mit nun 1400 bis 1800 kg Gewicht wurden nun nicht nur dazu genutzt, Häuser zu zerstören, sondern auch in einer zweiten Welle dazu, Feuerwehrleute zu töten. Die Bomberwellen folgten einander in kurzen Abständen, um Luftangriffe noch vor Mitternacht zu beenden, oder in langen Abständen, um England möglichst lange unter Alarm zu halten.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)


Am 13. Januar 1941 gab das NS-Luftflottenkommando neue Befehle für den Luftkrieg gegen England heraus, wie das Tag-und-Nacht-Bombardement weiterzuführen sei. Die Angriffe auf Industriestädte wurden herabgestuft, und es sollten nur noch Nachtangriffe gegen die wichtigsten Importhäfen geflogen werden, die auch vermint waren. Knotenpunkte der Rüstungs- und Flugzeugindustrie blieben aber weiterhin Ziele, die wenn immer möglich mit Piratenangriffen durch Einzelflugzeuge am Tag bombardiert werden sollten. Im März begannen neue Grossangriffe mit frisch aufgefüllten Geschwadern der NS-Luftflotten. Am 26. März 1941 wurden 600 Kampfflugzeuge von Frankreich, Deutschland und dem Mittelmeerraum in Bulgarien und Rumänien stationiert, um ab 6. April 1941 Operationen in Jugoslawien und Griechenland zu fliegen. Von MItte Mai 1941 an war die NS-Luftwaffe mit den Operationen in Russland beschäftigt. Aber der Grundplan, die englische Kriegswirtschaft und die industriellen Einrichtungen und Hafenanlagen zu zerstören, wurde aufrechterhalten, um so zu kaschieren, dass ein Grossteil der Luftwaffe sich in Russland befand. Ab August 1941 blieben noch 120 Bomberflugzeuge gegen England, die die Blockade weiterführen sollten.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Die offiziellen Historiker, denen sämtliche geheimen Dokumente zugänglich waren, schreiben vielsagend:

"Die Änderung der Bombenkriegsstrategie (zum Städteangriff) war nicht allein ein Ergebnis der Überprüfung der taktischen Möglichkeiten... Sie war ebenfalls auf starkes Drängen prominenter Mitglieder des Kriegskabinetts zurückzuführen, die den Deutschen mit gleicher Münze heimzahlen wollten. Hier wurde die Initiative von den Zivilisten ergriffen und nicht von den militärischen Befehlshabern."

Für einen gewissen Zeitraum dürften die Städteangriffe damit unausweichlich gewesen sein. Auch der Luftstab hat sie immer nur für eine Übergangslösung gehalten, bis zu jenem Tag, an dem gezielte Schläge gegen kriegswichtige Industrieanlagen wieder möglich waren. Sir Arthur Harris jedoch hatte sich in den Gedanken verrannt, dass er den Krieg allein durch Bombenangriffe gewinnen könnte, wenn er dabei nur deutsche Städte vernichtete. Dabei hätte spätestens im Herbst 1943 klar sein müssen, dass man die deutschen Arbeiter durch Bomben nicht zum Aufstand oder zur Flucht aus den Städten treiben konnte. (S.380)

[Die Strategie, Wohnraum ("Dehousing") und die Moral ("Moral Bombing") vernichten zu wollen, ging nicht auf.
(http://www.gfm-kiel.de/klein/mei.html)]

In England gab es 1941 eine lange und teilweise mit grosser Erbitterung geführte Diskussion in den Stäben und Kommissionen darüber, wie die Bomberwaffe am besten eingesetzt werden sollte. Die Royal Navy hätte es am liebsten gesehen, wenn alle Bomber zur U-Boot-Bekämpfung abgestellt worden wären. Beim Empire Generalstab, der RAF und den Politikern fand der Gedanke eines unterschiedslosen Flächenbombardements ganzer Städte immer mehr Anhänger und setzte sich schliesslich durch (S.387).

[Keine neuen strategischen Prinzipien des Krieges - die RAF ist in der Sackgasse der Zermürbungstaktik - die realistischen "Amis" mit Langstreckenjägern garantieren die Luftüberlegenheit - die RAF trifft in Frankreich am Tag Punktziele besser als die "Amis"]

Zu dieser Zeit stand ebenfalls bereits fest, dass sich eine weitere Prophezeiung der Bombenkriegstheoretiker nicht verwirklicht hatte: der Luftkrieg entwickelte keine völlig neuartigen strategischen Prinzipien, sondern verlief ganz nach den klassischen Regeln der Kriegskunst, mit einem zähen, über viele Monate hingezogenen Ringen zwischen Angreifern und Verteidigern, mit leichten und schweren Verbänden, Aufklärern, Vor- und Nachhuten, mit Ablenkungsangriffen, Grossangriffen und Nachstössen.

Sir Arthur Harris hat die uralten Regeln hinter dem modernen Kampf der Maschinen nicht erkannt. Das ist vielleicht nicht verwunderlich bei einem Troupier, der Nacht für Nacht seine Besatzungen gegen die deutschen Jägerschwärme und Flakstellungen schicken musste. Aber im Luftstab hätte man bemerken müssen, dass man in eine Sackgasse geriet, dass auch der Luftkrieg in eine Art "Stellungskrieg" ausartete, bei dem mit dem Mahlen der Blutmühlen die Entscheidung nicht näherrückte.

Dabei spielte auch die Radarentwicklung eine Rolle. Kurz nach dem 15. Dezember 1941 wurden auf dem Experimentier- und Testgeländer Märkisch-Friedland in Deutschland die Pfadfindergeschwader KGr 100 und III/KG 26 zusammengezogen, um zusammen das Geschwader KG 100 zu binden. Im Januar 1942 flog das Geschwader 2/KG 100 unter der neuen Bezeichnung Erprobungs- und Lehr-Kommando einen Experiments- und Übungsflug X-Y. Damit wurde die Bombardierungsgenauigkeit und die neue Variante des X-Verfahrens "Taub" getestet. Das revidierte X-Verfahren lief auf einer neuen Frequenz und hatte ausserdem eine für das menschliche Ohr unhörbare Überschallfrequenz drauf. Das Erprogungs- und Lehr-Kommando X-Y unter dem Kommando von Hautpmann Siegfried Langer bezog Mitte Februar 1942 sein Quartier in Amiens und begann gegen England Experiment-Angriffe mit einem Luftangriff von 10 Bomberflugzeugen am 8. März. Die Präzision des X-Verfahrens bei Tageslicht wurde während der ersten 10 Tage im April ausgetestet, am 3. April 1941 gegen die Bristol Aeroplane Company in Filton, sowie gegen die Gloster Aircraft in Brockworth bei Gloucester am Nachmittag des 4. und 9. April 1942, nun wieder als Erprobungs- und Lehr-Kommando 100 von Chartres aus.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

[Die Luftverteidigung der Briten machte Fortschritte. Insgesamt hatte die NS-Luftwaffe im Sommer 1942 40 Flugzeuge verloren und die Stärke der deutschen Bomberverbände nahm stetig ab, der Druck des Hitler-Regimes auf die Luftwaffe nahm gleichzeitig immer mehr zu, weil die englischen Bombenangriffe auf deutsche Städte nun immer schlimmer wurden mit den 1000-Bomber-Angriffen auf Köln, Essen und Bremen. Die Luftwaffe hatte gleichzeitig einen Prototypen Ju 86R entwickelt, einen Höhenbomber. Somit wurde in Beauvais in Frankreich ein Höhenkampfkommando der Versuchsstelle für Höhenflüge stationiert, später in 13/KG 6 umbenannt.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Ab der Konferenz von Casablanca 1943 bombardierten Briten und "Amerikaner" gemeinsam rund um die Uhr ("Bombing Round the Clock").
(http://www.gfm-kiel.de/klein/mei.html)

Die britische Flugabwehr wurde ab Anfang 1943 so stark, dass Tagesangriffe für die NS-Luftwaffe nicht mehr möglich waren, sondern nur noch Nachtangriffe geflogen wurden.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Ende 1943 beschloss wurden die RAF-Angriffe auf deutsche Städte immer schlimmer, so dass Göring am 12. Dezember 1943 befahl, unter dem Codenamen "Steinbock" oder "Ibex" eine neue Reihe Vergeltungsangriffe gegen britische Städte zu starten. Insgesamt wurden im Westen bis Mitte Januar 1944 ungefähr 500 Flugzeuge stationiert. Dabei versuchte die NS-Luftwaffe, die englische Vorgehensweise mit Markierungsbomben nachzuahmen, um noch konzentriertere Brände hervorzurufen. Aber die deutschen Markierungsbomber der Ju 88 und Ju 188 markierten nicht gut genug, und die britische Luftabwehr mit Radar-Flack, Z-Raketenbatterien und Suchscheinwerfern sowie Nachtjägern in Kombination mit einem Abhörsystem und Radarsystem am Boden verursachten nun hohe Verlustraten. Allein im Januar und Februar 1944 wurden 129 NS-Bomber heruntergeholt. Zudem wurde die Luftwaffe nun hoffnungslos aufgeteilt, weil durch die Landung der Alliierten in Italien am 23. Januar 1944 eine neue Front entstand. Und der deutsche viermotorige Bomber Heinkel 177 war eine Fehlkonstruktion bei 50 % Abstürzen im Kampf, meist aber durch Maschinenschaden.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)

Das Desaster mit einem viermotorigen deutschen Bomber war kein Wunder, denn die Anforderungen des Luftfahrtministeriums an das Flugzeug waren unmöglich. Die viermotorige Maschine sollte gleichzeitig auch sturzkampftauglich sein,
(http://de.wikipedia.org/wiki/Heinkel_He_177)

und das war eine totale Überforderung für die Konstruktion.
(Schlussfolgerung Palomino)

Unpräzise Markierungen führten zu Fehlangriffen und die Fofo-Flieger hatten alle Nächte voll zu tun, um auch die Markierungen der Pfadfinder zu kontrollieren.
(http://www.century-of-flight.net/Aviation%20history/WW2/bombing%20in%20the%20Bristol%20area.htm)


Das Dritte Reich provozierte 1944 mit der V1 und der V2 und hatte weitere Raketentypen in der Entwicklung.

Churchill seinerseits will am 22.4.1944 einem besiegten Deutschland keine Rechte gemäss der Atlantik-Charta oder einer sonstigen Rechtsgrundlage mehr zugestehen, denn "bedingungslose Kapitulation bedeutet, dass die Sieger freie Hand haben."
(http://www.nexusboard.net/showthread.php?siteid=6365&threadid=296702)]

Der prüfende Blick aus der Distanz von 20 Jahren bemerkt verwundert die Resignation,mit der der Luftstab sich in die Zermürbungstaktik des Nachtkriegs schickte und sogar die Amerikaner von seiner Zweckmässigkeit überzeugen wollte. Dabei hätte inzwischen klar sein müssen, dass ein entscheidender Bombenkrieg erst nach Erringung der eindeutigen Luftüberlegenheit geführt werden konnte. Dieser Kampf liess sich nicht durch ein Auswichen der angreifenden Bomber in die schützende Dunkelheit gewinnen und auch nicht durch eine laufende Verfeinerung des Katze- und Maus-Spiels zwischen Nachtjägern und Nachtbombern. Die Luftüberlegenheit musste mit Jägern gegen Jäger erkämpft werden. So kam denn auch erst die grosse Wende, als die Amerikaner im Februar 1944 mit ihren Langstreckenbegleitjägern über Deutschland auftauchten. Damals begann die entscheidende Phase des strategischen Luftkrieges gegen Deutschland. Im April schon hatte das 8. Fighter Command (US) für die Tagesangriffe der amerikanischen Bomber die deutliche Luftüberlegenheit hergestellt. Dies ermöglichte die Zielangriffe gegen die Flugzeugindustrie und die Raffinerien.

[Dabei machte Hitler es den Westalliierten insgesamt noch ziemlich leicht, indem der Düsenjäger am Boden blieb, was bis heute strategisch gesehen unbegreiflich ist...]

Vor allem aber ermöglichte die endlich erkämpfte Luftüberlegenheit bei Tage den Alliierten die Zerstörung des Verkehrsnetzes in Nordfrankreich, die anschliessende Invasion und schliesslich auch den zweiten Blitzfeldzug quer durch Frankreich. Bei dieser an den Erdkampf zweckgebundenen Bomberoffensive zeigte das britische Bomberkommando eine hervorragende Treffgenauigkeit, die oft über der amerikanischer Tagesverbände lag. Dabei waren die Verluste bei Nacht erheblich höher als am Tage. Erst im August 1944 liess mit einem Schlag auch die Kampfkraft der hervorragenden deutschen Nachtjäger stark nach. Durch den Vormarsch der alliierten Armeen hatten sie ihre vorgeschobenen Radarketten in Nordfrankreich und Belgien verloren, und durch die amerikanischen Tagesangriffe war Flugzeugbenzin so knapp geworden, dass nur noch verschwindend wenig Maschinen Starterlaubnis bekamen.

[Die Schlussvernichtung Deutschlands, das keinen Sprit mehr hat - einen Aufstand gegen die NS-Herrschaft gab es nie durch ein Bombardement]

Nun erst war der Weg tatsächlich frei für jene vernichtende und nicht abreissende Kette von Luftangriffen auf das feindliche Land, von der die Theoretiker in den zwanziger und dreissiger Jahren so viel geschrieben hatten. Nun erst kamen die Bomber tatsächlich immer durch. Ihre Zielangriffe (S.381)

gegen Raffinerien und Verkehrsknotenpunkte schufen die Voraussetzungen für den raschen Vormarsch der westalliierten Armeen. Ihre weiterhin geflogenen Städteangriffe dagegen waren strategisch sinnlos geworden und nur noch erklärbar als Akte eines unflexiblen Denkens, das den grundsätzlichen Umschwung der Lage nicht zu erkenne vermochte.

[Jede Seite hatte ihren "Bomber-Baedeker". Der Baedeker der zu bombardierenden Städte auf englischer Seite musste abgehakt werden].

Psychologisch gesehen haben allerdings diese Städteangriffe eine starke Wirkung gehabt, denn sie zeigten der deutschen Bevölkerung, dass dieser Krieg hoffnungslos verloren war, und in zahlreichen Städten wurde der Einmarsch der Alliierten erleichtert begrüsst, weil damit der Bombenkrieg endlich ein Ende gefunden hatte. Dennoch muss festgestellt werden, dass es auch in dieser letzten Kriegsphase selbst nach schwersten Vernichtungsangriffen in keiner Stadt zu offener Auflehnung gekommen ist. Die Schlacht gegen die "Moral" hatten die Bomber verloren.

[Ende 1944 und 1945 vollzogen die alliierten Flieger zum Spass auch Tieffliegerangriffe auf alles, was sich in Deutschland bewegt [web01]. Sie schossen auf Kinder auf dem Schulweg, auf Bauern auf dem Feld etc. [web02]
[web01] http://www.gfm-kiel.de/klein/mei.html
[web02] Zeugenaussagen an Michael Palomino

[Bomberei im Hinterland des Feindes - Städtebombardements binden Kräfte des Gegners - Zielangriffe waren nur mit Zielmarkierungsbomben möglich]

Doch über die Bedeutung des strategischen Bombenkrieges für den Kriegsausgang kann man ernsthaft kaum streiten. Der Grosseinsatz der strategischen Bomber war entscheidend. Ohne diesen Einsatz wäre die Invasion kaum geglückt, hatte der Ausbruch aus dem Landekopf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht gelingen können. Ohne das unablässige Hämmern der strategischen Bomberverbände auf das deutsche Hinterland endlich wäre die deutsche Front am "Westwall" nicht so leicht geplatzt und der Durchbruch in die Tiefe nicht gelungen. Man muss nur an den Stellungskrieg des Ersten Weltkriegs erinnern, um den Unterschied sichtbar zu machen, der auf den Einsatz der Bomber zurückzuführen ist.

Wesentlich umstrittener ist der Wert der Städteangriffe zwischen 1942 und 1945. Bei ihrer Beurteilung hat sehr oft das Gefühl eine entscheidende Rolle gespielt. Ihnen rundweg jeden militärischen Sinn abzusprechen, wie das zahlreiche Kritiker tun, ist unrealistisch. Schliesslich banden die Bomber im Jahr 1944 fast 900.000 Mann der Heimat-Flak-Verbände in Deutschland, entzogen den deutschen Fronten bis 30 % der Flakgeschützproduktion und verlangten eine laufende Verstärkung der Tag- und Nachtjagdgeschwader.

Auch der wirtschaftliche Wert dieser Städteangriffe dürfte in zahlreichen Veröffentlichungen, darunter amtlichen der Amerikaner, zu gering veranschlagt werden. Die erhaltengebliebenen Papier des Speer-Ministeriums sprechen eine andere Sprache. Wenn die Produktion von Kriegsmaterial trotz der Bombenangriffe bis 1944 weiter stieg, dann muss man auch fair bedenken, wieviel mehr sie ohne Bombardierung gestiegen wäre.

Wesentlich für die strategische Beurteilung der Städteangriffe aber ist, dass (S.382) das Bomberkommando erst bei diesen Angriffen jene taktischen und operativen Erfahrungen sammelte, die ihm die späteren, besser gezielten Schläge ermöglichten. Man muss in aller Nüchternheit darauf hinweisen, dass ohne "area bombing" und die dafür entwickelten Navigations- und Zielhilfsmittel die entscheidende Vorbereitung der Invasion durch das Bomberkommando nicht hätte wirksam durchgeführt werden können. Man vergisst häufig, und zum Teil weiss man es wohl auch nicht, dass es zu jener Zeit nicht etwa die Wahl gab zwischen Städteangriff und gezieltem Objektangriff. Wie wir in dieser Chronik gezeigt haben, war es für die Normalbesatzung lange Zeit kaum möglich, ohne Hilfe der farbigen Pfadfinder-Zielmarkierungsbomben eine grosse Stadt zu treffen. Und selbst mit diesen Markierungsbomben schlugen, wie wir ebenfalls, z.B. bei Hannover, gezeigt haben, viele Angriffe noch fehl. Erst wenn die Besatzungen Zielgebiete von der Grösse eines Stadtteils regelmässig trafen, konnte man ihnen mit Aussicht auf Erfolg kleinere Ziele zuweisen. Dieser Prozess ist nicht umkehrbar.

[Überflüssige Städtevernichtungen ab Sommer 1944]

Hier kann die Kritik also nicht ansetzen. Dagegen kann sie den verantwortlichen Männern mit voller Berechtigung vorwerfen, dass sie an den Städteangriffen auch nach dem Sommer 1944 noch festhielten, als bereits wesentlich besser gezielte Angriffe auf die kriegsentscheidende Treibstoff-Industrie und das deutsche Verkehrsnetz möglich waren. Die Bombenlasten, die in den letzten neun Monaten des Krieges über den deutschen Städten ausgeklinkt wurden, stehen in gar keinem Verhältnis mehr zu den militärischen Erfordernissen. "Eine Orgie des Bombardierens" hat ein kluger alliierter Beobachter diese Zeit genannt. Der Vernichtungsangriff auf Dresden ist das Symbol für diesen Verlust der Rationalität...

[Ergänzung: Die Westalliierten konnten die NS-Rüstungsindustrie kaum noch bombardieren, weil sie seit 1941 immer mehr unterirdisch angelegt war. Städtebombardements blieben die einzigen Zeichen, dass eine starke Zweite Front bestand. Hätte das deutsche Regime die Westalliierten ab 1944 nach Berlin ziehen lassen, wären alle Städtebombardement ab Sommer 1944 nicht passiert...]

Trotz der apokalyptisch anmutenden oder unterkühlt sachlich auftretenden Prophezeiungen der Theoretiker des Bombenkriegs zwischen den beiden Kriegen sind Seeherrschaft und Landschlachten im Zweiten Weltkrieg nicht überflüssig geworden. Die Bomberflotten haben die alten Kriegsregeln nicht umgestürzt. Es hat im Gegensatz der Anwendung dieser alten Regeln bedurft, um auch den strategischen Luftkrieg endlich zur optimalen Wirkung gelangen zu lassen. (S.383) [...]

[Schwere Navigationsfehler bis 1945: Prag statt Berlin]

Schwerwiegende Navigationsfehler waren beim Nachtbombardement selbst in den letzten Kriegsjahren noch nicht ganz zu vermeiden. Dass sie auch bei Tagesangriffen vorkamen, beweist jener Bomber der USAF, der am 14. Februar 1945 statt Dresden Prag bombardiert hat. (S.387)

Buch des
              Analysten Patrick Bishop: "Bomberboys"
              ("Bomberbuben"), ein sarkastischer Titel, der
              erahnen lässt, dass der Autor von den soziologischen
              Gegebenheiten in Diktaturen und von der Kollaboration der
              Industrie der "USA" mit Hitlers Wehrmacht keine
              Ahnung hat...
Buch des Analysten Patrick Bishop: "Bomberboys" ("Bomberbuben"), ein sarkastischer Titel, der erahnen lässt, dass der Autor von den soziologischen Gegebenheiten in Diktaturen und von der Kollaboration der Industrie der "USA" mit Hitlers Wehrmacht keine Ahnung hat...

[Die Bilanz des Luftkriegs als Mahnung: In Deutschland 593.000 Zivilopfer]

Auch ein Atomkrieg wird sich diesen gesetzmässigen Abläufen des Kriegsgeschehens nicht entziehen können. Die unvermeidliche Folge wird die Zerstörung der wichtigsten Lebenszentren ganzer Kontinente sein. Auf beiden Seiten hat man aus dem letzten Krieg gelernt, dass Kriege ihre eigene Folgerichtigkeit haben. Bei der alliierten Luftoffensive gegen Deutschland wurden nach amtlichen Unterlagen wenigstens 593.000 Zivilisten getötet. Vielleicht (S.383)

sollte das der Menschheit an der Schwelle zum atomaren Zeitalter eine letzte Warnung sein. Und so sollen am Schluss dieses Berichtes die Worte jener Urkunde stehen, die in das Hamburger Mahnmal für die 55.000 Luftkriegsopfer dieser Stadt eingemauert worden ist:

"Möge dieses Grab für alle eine eindringliche Mahnung zur Besinnung und zur Menschenliebe sein." (S.384)


[England wurde von der NS-Luftwaffe bombardiert, ohne dass England die deutsche Grenze angegriffen hatte]

Wenn die Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg auch nicht auf eine strategische Bombenoffensive vorbereitet war, so lässt sich von ihren Angriffen doch nicht behaupten, dass sie auf die Zivilbevölkerung besondere Rücksicht genommen hätte. Das zeigt sich schon am starken Einsatz zweier Waffen, mit denen ein gezielter Wurf nicht möglich war: den Brand- und den Luftminenbomben. Es war völlig ohne Malice, als Luftmarschall Sir Robert Saundby in einem Gespräch mit David Irving sagte: "Wir sind nach dem Lehrsatz von Clausewitz vorgegangen, dass im Krieg alles legitim ist, was zum Siege führt. Das muss für die unprovoziert angegriffene Nation erst recht gelten."

Wer die moralische Position bezieht, kann auch dem taktischen Bombardement kaum mit Nachsicht begegnen. Dass es international als erlaubt angesehen wird, ist ein Kompromiss, der mit "Moral" wenig zu tun hat. Denn was konnten etwa die Bewohner von Rotterdam oder Halle dafür, dass ihre Städte plötzlich in der Kampflinie lagen und ihre eigenen Armeen sich am Stadtrand eingruben? Waren Frauen und Kinder deshalb schon legitime Angriffsobjekte?

Diese Überlegungen sollen nicht dazu führen, eine unmenschliche Kriegsführung zu verherrlichen. Sie sollen nur dazu dienen, die Diskussion zum Kernpunkt zu führen: dass nämlich in unserem Jahrhundert der progressiven Technik auch der Umfang der Kriegsverluste progressiv ist. "Taktisch" Atomwaffen von heute können die Grauen von Dresden in den Schatten stellen. Statt nach Schuld von Gestern zu suchen, sollten wir an die Pflicht von Morgen denken. (S.398)

[Schlussfolgerung: Luftkrieg ist eine Sackgasse
Der Luftkrieg ist die Sackgasse selbst. Die Pflicht wäre es, dass die "USA" und Herzl-Israel endlich abrüsten und alle Staaten die Menschenrechte unterschreiben, und dass jeglicher Luftkrieg unterbleibt
(Schlussfolgerung Palomino)].

Englische Thesen über den Luftkrieg: Bombardements hätten die Demokratisierung bewirkt
Patrick Bishop, der Autor des Buchs "Bomberboys", meint, dass es ein Verbrechen gewesen wäre, auf Kampfmethoden gegen die Nazis zu verzichten, und dass die Bombardierungen der deutschen Nation geholfen haben, sich in eine Demokratie zu verwandeln.

(wörtlich:
"Patrick Bishop’s claim is that to hold back on any method of defeating the Nazis would have been a crime and that bombing helped to convert the German nation to democracy.")
(http://your.sydneyanglicans.net/culture/reading/bomber_boys/&h=341&w=225&sz=26&hl)

[Ergänzung:
Die Vorgeschichte 1931-1940 - wenige englische Bomben 1940 - ab 1941-1945 reine alliierte Zerstörungslust gegen das deutsche Kulturerbe


Der Bombenkrieg Englands gegen Hitler-Deutschland war auch die Antwort auf NS-Bombardements und auf den verbrecherischen U-Boot-Krieg der deutschen Flotte gegen englische Handelsschiffe und die Besetzung von 6 europäischen Ländern innerhalb von 5 Monaten:

-- Hitlers Bomben töteten schon in Spanien 1936-1938, wo England "neutral" zugeschaut hatte
-- 1939 wurden durch NS-Bomber erste Städte mit gezielten, grossen Städtebombardements zerstört (erstes Flächenbombardement in Warschau) [web01]
-- 1939-1941 versenkten die deutschen U-Boote reihenweise englische Handelsschiffe von Juni bis Oktober 1940 allein 270 alliierte Schiffe. Diese Zeitspanne wurde bei den U-Boot-Besatzungen als "Die Glückliche Zeit" bekannt [web02]. Man informiere sich auch über die versenkten Schiffe bei den Chronologien der einzelnen U-Boote [web03]. Gleichzeitig versuchten England und Deutschland, sich gegenseitig einzukreisen bzw. abzuriegeln, und die Gefahr,eingekreist zu werden, wurde für England nach dem Frankreichfeldzug sehr real.
-- im April 1940 wurden Dänemark und Norwegen von NS-Streitkräften besetzt [web04]
-- während des Frankreichfeldzugs bombardierten und zerstörten deutsche Bomber belgische und nordfranzösische Städte zum Teil zum zweiten Mal innerhalb von 25 Jahren, z.B. Amiens, das 1940 noch nicht ganz wiederaufgebaut war, und ebenso Dünkirchen u.a. [web05]
-- Italien konnte sein Staatsgebiet ebenfalls gegen Frankreich hin vergrössern: Italien kann seine Grenze gegen Frankreich in Richtung Westen vortreiben [web06] und besetzt auch Korsika [web07]
-- zudem war Hitlers Koalitionspartner Japan schon seit 1931 daran, ganze Städte in China mit Bombardements auszulöschen und Bevölkerungen mit chemischen Bomben auszurotten mit dem Plan, dass Japan und NS-Europa eine gemeinsame Grenze in Indien pflegen würden [web08].

Insofern waren Churchills kleine Bombardierungen von 1940 sicher keine unangebrachte Massnahme, um überhaupt über positive Meldungen gegen das Dritte Reich und gegen die Frankreichbesetzung zu verfügen. Gemäss Fachkreisen war die Bombardierung von Mönchengladbach keine Absicht, sondern die englischen Staffeln hatten den Auftrag, deutsche Verbindungslinien zu unterbrechen. Der Bombenschaden in Mönchengladbach wurde von den deutschen Stellen auch nicht als Bombardierung einer Stadt gewertet [web09].

Ein Frieden mit Hitler wurde von Churchill abgelehnt, weil Hitler die Welt schon x-fach mit Friedensbeteuerungen betrogen hatte. Seit 1933 und ab der Konferenz von München von 1938 hat Hitler jede grosse Krise mit Truppen beantwortet, wo kein Krieg hätte sein müssen. Ferner war seit 1933 auch ein KZ-System schon installiert und Judendeportationen waren seit 1938 schon im Gang [web10], und es waren auch noch mehr Judendeportationen zu erwarten.

Bombardements waren in Anbetracht der NS-Überlegenheit während des Frankreichfeldzugs 1940 und in Anbetracht der Brutalität des NS-Systems für England und für das Empire die einzige Möglichkeit, sich zu wehren und den Alliierten zu Hilfe zu kommen, wobei viele französische Einheiten jeden Kampf vermieden und selbst für eine NS-Besetzung waren, weil sie selbst nicht mehr an die Demokratie glauben wollten, was heute allgemein bekannt ist.

Aber: Ab 1942 sind die Städtevernichtungen in Deutschland für die englische Kriegssituation nicht mehr gerechtfertigt, weil die alliierte Technik mit neuem Radar und Funkentschlüsselung die deutschen U-Boote immer mehr in den Griff bekam, die eigenen Verluste auf See weitgehend zurückgingen, und die Zweite Front sogar um zwei Jahre hinausgezögert wurde [web11].


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Quellen
[web01] http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1093298_REF1093298,00.html
[web02] http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_the_Atlantic_%281939%E2%80%931945%29
[web03] z.B. U-26: http://de.wikipedia.org/wiki/U_26_(Kriegsmarine)
[web04] http://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_Zweiter_Weltkrieg
[web05] Amiens: http://fr.wikipedia.org/wiki/Amiens;
http://www.hist-chron.com/eu/F/Tewes5_dt-besatzung-Nord-Pas-de-Calais-Paris-Picardie-Champagne.html
Dünkirchen: http://fr.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnkirchen
[web06] http://cominganarchy.com/2007/02/21/nazi-france/
[web07] http://www.hist-chron.com/eu/F/Tewes1_dt-besatzung-generell.htm
[web08] Roosevelt: Wie ich es sah
[web09] http://www.geschichtsforum.de/f68/mythos-moenchengladbach-11-12-mai-1940-a-19708/
[web10] http://de.wikipedia.org/wiki/Deportation_deutscher_Juden
[web11] Valentin Falin: Zweite Front, passim



Quellen von Irving und den anderen Autoren zur Strategieentwicklung des Luftkriegs

über das Ringen hinter den Kulissen in England 1940-1942:
-- Strategic Air Offensive, Bd. I, S. 167 ff., 233 ff., 318 ff. (umfassender Überblick)

über die Moral des Luftkriegs:
-- C.P. Snow: "Science und Government" (stark parteiisch)

-- allgemeine Quellen

Bildernachweis


-- Bishop, Buch "Bomberboys": http://your.sydneyanglicans.net/culture/reading/bomber_boys/&h=341&w=225&sz=26&hl


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