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Städtebombardements Zweiter Weltkrieg

28.3.1942: Lübeck. Ruinenfeld

Der erste schwerpunktmässige Brandbombeneinsatz der englischen Royal Air Force unter Sir Arthur Harris

Lübeck in den
                1930er Jahren, Sicht vom Chimborasso    Lübeck-Klingberg nach dem Bombardement vom 28. März
                1942
Lübeck in den 1930er Jahren, Sicht vom Chimborasso
vergrössernLübeck-Klingberg nach dem Bombardement vom 28. März 1942

aus: David J. Irving: Und Deutschlands Städte starben nicht. Ein Dokumentarbericht (Karweina 1964)

präsentiert und mit Ergänzungen versehen von Michael Palomino (2008)

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Lübeck in den 1930er Jahren: Schönste Steinbauten

Lübeck in den 1930er
                      Jahren, Sicht vom Chimborasso
Lübeck in den 1930er Jahren, Sicht vom Chimborasso
Lübeck 1930er Jahre,
                      Sandstrasse
Lübeck 1930er Jahre, Sandstrasse
Lübeck 1930er Jahre,
                      Breite Strasse mit Rathaus
Lübeck 1930er Jahre, Breite Strasse mit Rathaus


Lübeck 1942: Viele falsche Alarme - keine Verteidigung

Lübeck hatte schon Dutzende Luftalarme erlebt, ohne dass etwas Ernsthaftes passiert war. Man wusste also nie, wann es "ernst" werden würde.
(http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html)

Lübeck hat keine Luftverteidigung. Harris bombardiert also nicht nur die Zivilbevölkerung, sondern auch planmässig eine unverteidigte Zivilbevölkerung, ohne Scheinwerfer, ohne Flak, ohne gar nichts [1]. Aber so hat das Hitlers Luftwaffe in England 1940-1941 auch getan, und in Polen (1939) und in Russland (ab Juni 1941) auch... [2]

[1] bei Irving und seinen deutschen Journalistenkollegen erwähnt
[2] bei Irving und seinen deutschen Journalistenkollegen NICHT erwähnt...

[Beginn des englischen Brandbombenkriegs am 28.3.1942: Lübeck ist eine Fackel - mehrere "Wellen"]

Der Text von Irving und seinen Journalistenkollegen:

Eine Stunde vor Mitternacht sehen die zehn Piloten der ersten Welle die deutsche Küste im glitzernden Mondschein vor sich liegen. Insgesamt 234 Bomber sollen in dieser Nacht 300 Tonnen Brand- und Sprengbomben über einer vom Luftkrieg bisher unberührten Stadt abwerfen, und die Aufklärerfotos sollen dann die Entscheidung darüber treffen, ob diese neue Strategie, ob der Brandbombenkrieg tatsächlich soviel wirkungsvoller ist als der Sprengbombenkrieg. (S.19)

Um 23 Uhr 17 fallen die ersten Leuchtbomben über Lübeck. Dann treffen die 50 Bomber der ersten Angriffsgruppe ein und legen einen Teppich von Brandbomben über den mittelalterlichen Stadtkern. Nur wenige Sprengbomben fallen, aber sie genügen, um die Löschkräfte in den Kellern zu halten. Im Geheimbericht des Polizeipräsidenten heisst es:

"Durch Sprengbombentreffer im kurzen Zeitraum setzte die Stromversorgung aus und damit auch die Fernsprechverbindung. Die Befehlsübermittlung durch Melder wurde durch Feuersperren und auch mit Trümmern verschüttete Strassen ungemein erschwert. Es waren grosse Umwege zu machen, um an die Befehlsstellen der einzelnen Schadengebiete heranzukommen. Durch den Sprengbombenabwurf fiel auch die Sammelwasserleitung aus, was zu einer neuen Erschwerung in der Brandbekämpfung führte."

Um 23 Uhr 35 fliegen die Maschinen der ersten Welle zurück. Die Lübecker Feuerwehreinheiten mit ihren dreihundert Mann sehen sich ausgedehnten Grossbränden gegenüber, die mit rasender Schnelligkeit um sich greifen. Der Feuerwehrchef der Stadt sendet dringende Hilferufe um Verstärkung an den Befehlshaber der Ordnungspolizei in Kiel, der über die Luftschutzeinsatzreserven verfügt. Über 200 Motorspritzen mit 2000 Mann werden nach Lübeck in Marsch gesetzt. Aber sie können erst in vier Stunden eintreffen, da die Anfahrstrassen vereist sind. Doch was wird in vier Stunden von Lübeck noch übrig sein?

[Auch Löschwannen sind vereist und deshalb die Löscharbeiten sehr erschwert.
(http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html)]

Auf deutscher Seite weiss niemand, dass der Angriff noch nicht vorüber ist. Weitere 170 Bomber fliegen über die Nordsee den rotleuchtenden Feuerpunkt am Horizont an. Eine Viertelstunde nach Mitternacht erreichen sie die Stadt. Nur 60 von ihnen haben Sprengbomben geladen. Mehr als zwei Stunden dauert dieser Angriff. Als die letzten Maschinen endlich abdrehen, liegen dicke Rauchwolken über Lübeck, und aus Tausenden von Häusern schlagen die Flammen empor zum Nachthimmel.

Am nächsten Morgen, dem Morgen des Palmsonntags, ist die Innenstadt von Lübeck nur noch ein rauchendes Ruinenfeld. Aufklärerfotos bestätigen, dass die Zerstörungen bei weitem alles übertreffen, was die Bomber der RAF bisher bei anderen Grossangriffen erreicht haben. (S.20)

Lübeck mit
                      Marienkirche nach dem Bombardement vom 28. März
                      1942, Luftaufnahme, die Häuser sind "offene
                      Schachteln"
Lübeck mit Marienkirche nach dem Bombardement vom 28. März 1942, Luftaufnahme, die Häuser sind "offene Schachteln"
Lübeck, britisches Aufklärungsfoto vom März
                        1942, die Häuser liegen da wie offene Schachteln
                        ohne Dach
vergrössernLübeck, britisches Aufklärungsfoto vom März 1942, die Häuser liegen da wie offene Schachteln ohne Dach
Lübeck, das Stadtzentrum östlich der Breiten
                      Strasse
Lübeck, das Stadtzentrum östlich der Breiten Strasse
Lübeck-Klingberg nach dem Bombardement vom
                        28. März 1942
vergrössernLübeck-Klingberg nach dem Bombardement vom 28. März 1942
Lübeck, ein Strassenzug nach dem
                      Bombardement vom 28. März 1942 in Ruinen
Lübeck, ein Strassenzug nach dem Bombardement vom 28. März 1942 in Ruinen


Lübeck, die Marienkirche nach dem
                        Bombardement vom 28. März 1942 in Ruinen
vergrössernLübeck, die Marienkirche nach dem Bombardement vom 28. März 1942 in Ruinen


[Harris will Deutschland durch Städtevernichtungen in die Knie zwingen]

Die Brandbombe hat ihre Generalprobe bestanden. Aber Harris genügt diese Bestätigung noch nicht. Er will mit einem gewaltigen Schlag seiner Bomberarmada alle Skeptiker zum Schweigen bringen, die daran zweifeln, dass man das Dritte Reich auch ohne Invasion, allein durch den Bombenkrieg, in die Knie zwingen kann. (S.20)

[Bilanz der Bombardierung von Lübeck
Die Bombardierung von Lübeck am 28. März 1942 forderte 298 Todesopfer, 136 Schwerverletzte, 649 Leichtverletzte, und 4 Personen blieben vermisst.
(http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html)

Das unverteidigte Lübeck konnte von den 243 RAF-Flugzeugen leicht gefunden werden [wegen der auffälligen Lage am Wasser]. Innerhalb weniger Stunden zerstörten 300 Tonnen Explosivstoffe und Brandstoffe die Altstadt, töteten 320 Menschen und machten 14.000 Menschen obdachlos.
(http://news.bbc.co.uk/1/low/uk/1892714.stm)].


Quellen von Irving und seinen deutschen Journalistenkollegen über die Bombardierung von Lübeck

-- Interview mit F/Sgt. H.B. Pearce
-- Interview mit einem Wing Commander der BBC vom 29. März 1942
-- Strategic Air Offensive, I / 391 ff.
-- RAF History, II / 126 ff.
-- RAAF History, S.311/12
-- RNZAF History, S.261
-- RCAF History, I / 165,
-- No. 5 [Bomber] Group History, 63 / 64, (S.387)
-- Sir Arthur Harris: Bomber Offensive, London 1947 (zitiert in den Harris-Memoiren), S.105 ff.

Über den Schaden in Lübeck:
-- "Zur Geschichte des Bombenangriffes auf Lübeck" 28./29. März 1942, Lübeck 1957
-- "A Detailed Study of the Effects of Area Bombing of Lubeck", US Strategic Bombing Survey No. 38
-- Flugblatt Nr. G.20 des Bomberkommandos, kurze Zeit nach dem Angriff über Deutschland abgeworfen, stellt Fotos von Coventry und Lübeck gegenüber. (S.388)

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Bildernachweis

-- Lübeck 1930er Jahre: Blick vom Chimborasso: http://www.lauritzen-hamburg.de/fotos_luebeck2.html
-- Lübeck 1930er Jahre: Sandstrasse: http://www.lauritzen-hamburg.de/fotos_luebeck2.html

-- Klingberg, Marienkirche, Strassenzug, Luftaufnahme nach Bombardement vom 28. März 1942:
http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html
-- Stadtzentrum östlich der Breiten Strasse: http://www.cosmopolis.ch/cosmo55/luftangriff_luebeck_altstadt.htm


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