Lübeck in den 1930er Jahren:
Schönste Steinbauten
Lübeck in den 1930er Jahren, Sicht vom Chimborasso
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Lübeck 1930er Jahre, Sandstrasse |
Lübeck 1930er Jahre, Breite Strasse mit Rathaus |
Lübeck 1942: Viele falsche Alarme - keine
Verteidigung
Lübeck hatte schon Dutzende Luftalarme erlebt, ohne dass
etwas Ernsthaftes passiert war. Man wusste also nie, wann es
"ernst" werden würde.
(http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html)
Lübeck hat keine Luftverteidigung. Harris bombardiert also
nicht nur die Zivilbevölkerung, sondern auch planmässig eine
unverteidigte Zivilbevölkerung, ohne Scheinwerfer, ohne
Flak, ohne gar nichts [1]. Aber so hat das Hitlers Luftwaffe
in England 1940-1941 auch getan, und in Polen (1939) und in
Russland (ab Juni 1941) auch... [2]
[1] bei Irving und seinen
deutschen Journalistenkollegen erwähnt
[2] bei Irving und seinen deutschen Journalistenkollegen
NICHT erwähnt...
[Beginn des englischen
Brandbombenkriegs am 28.3.1942: Lübeck ist eine Fackel -
mehrere "Wellen"]
Der Text von Irving und
seinen Journalistenkollegen:
Eine Stunde vor Mitternacht sehen die zehn Piloten der
ersten Welle die deutsche Küste im glitzernden Mondschein
vor sich liegen. Insgesamt 234 Bomber sollen in dieser Nacht
300 Tonnen Brand- und Sprengbomben über einer vom Luftkrieg
bisher unberührten Stadt abwerfen, und die Aufklärerfotos
sollen dann die Entscheidung darüber treffen, ob diese neue
Strategie, ob der Brandbombenkrieg tatsächlich soviel
wirkungsvoller ist als der Sprengbombenkrieg. (S.19)
Um 23 Uhr 17 fallen die ersten Leuchtbomben über Lübeck.
Dann treffen die 50 Bomber der ersten Angriffsgruppe ein und
legen einen Teppich von Brandbomben über den
mittelalterlichen Stadtkern. Nur wenige Sprengbomben fallen,
aber sie genügen, um die Löschkräfte in den Kellern zu
halten. Im Geheimbericht des Polizeipräsidenten heisst es:
"Durch Sprengbombentreffer im kurzen Zeitraum setzte die
Stromversorgung aus und damit auch die Fernsprechverbindung.
Die Befehlsübermittlung durch Melder wurde durch
Feuersperren und auch mit Trümmern verschüttete Strassen
ungemein erschwert. Es waren grosse Umwege zu machen, um an
die Befehlsstellen der einzelnen Schadengebiete
heranzukommen. Durch den Sprengbombenabwurf fiel auch die
Sammelwasserleitung aus, was zu einer neuen Erschwerung in
der Brandbekämpfung führte."
Um 23 Uhr 35 fliegen die Maschinen der ersten Welle zurück.
Die Lübecker Feuerwehreinheiten mit ihren dreihundert Mann
sehen sich ausgedehnten Grossbränden gegenüber, die mit
rasender Schnelligkeit um sich greifen. Der Feuerwehrchef
der Stadt sendet dringende Hilferufe um Verstärkung an den
Befehlshaber der Ordnungspolizei in Kiel, der über die
Luftschutzeinsatzreserven verfügt. Über 200 Motorspritzen
mit 2000 Mann werden nach Lübeck in Marsch gesetzt. Aber sie
können erst in vier Stunden eintreffen, da die
Anfahrstrassen vereist sind. Doch was wird in vier Stunden
von Lübeck noch übrig sein?
[Auch Löschwannen sind vereist
und deshalb die Löscharbeiten sehr erschwert.
(http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html)]
Auf deutscher Seite weiss niemand, dass der Angriff noch nicht
vorüber ist. Weitere 170 Bomber fliegen über die Nordsee den
rotleuchtenden Feuerpunkt am Horizont an. Eine Viertelstunde
nach Mitternacht erreichen sie die Stadt. Nur 60 von ihnen
haben Sprengbomben geladen. Mehr als zwei Stunden dauert
dieser Angriff. Als die letzten Maschinen endlich abdrehen,
liegen dicke Rauchwolken über Lübeck, und aus Tausenden von
Häusern schlagen die Flammen empor zum Nachthimmel.
Am nächsten Morgen, dem Morgen des Palmsonntags, ist die
Innenstadt von Lübeck nur noch ein rauchendes Ruinenfeld.
Aufklärerfotos bestätigen, dass die Zerstörungen bei weitem
alles übertreffen, was die Bomber der RAF bisher bei anderen
Grossangriffen erreicht haben. (S.20)
Lübeck mit Marienkirche nach dem Bombardement vom
28. März 1942, Luftaufnahme, die Häuser sind "offene
Schachteln" |
Lübeck,
britisches
Aufklärungsfoto vom März 1942, die Häuser liegen da
wie offene Schachteln ohne Dach
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Lübeck, das Stadtzentrum östlich der Breiten Strasse |
Lübeck-Klingberg
nach
dem Bombardement vom 28. März 1942 |
Lübeck, ein Strassenzug nach dem Bombardement vom
28. März 1942 in Ruinen
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Lübeck,
die
Marienkirche nach dem Bombardement vom 28. März 1942
in Ruinen |
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[Harris
will
Deutschland durch Städtevernichtungen in die Knie zwingen]
Die Brandbombe hat ihre Generalprobe bestanden. Aber Harris
genügt diese Bestätigung noch nicht. Er will mit einem
gewaltigen Schlag seiner Bomberarmada alle Skeptiker zum
Schweigen bringen, die daran zweifeln, dass man das Dritte
Reich auch ohne Invasion, allein durch den Bombenkrieg, in
die Knie zwingen kann. (S.20)
[Bilanz der Bombardierung von
Lübeck
Die Bombardierung von Lübeck am 28. März 1942 forderte 298
Todesopfer, 136 Schwerverletzte, 649 Leichtverletzte, und 4
Personen blieben vermisst.
(http://hier-in-luebeck.de/bombenterror/Bombennacht.html)
Das unverteidigte Lübeck konnte von den 243 RAF-Flugzeugen
leicht gefunden werden [wegen der auffälligen Lage am
Wasser]. Innerhalb weniger Stunden zerstörten 300 Tonnen
Explosivstoffe und Brandstoffe die Altstadt, töteten 320
Menschen und machten 14.000 Menschen obdachlos.
(http://news.bbc.co.uk/1/low/uk/1892714.stm)].
Quellen von Irving und seinen
deutschen Journalistenkollegen über die Bombardierung von
Lübeck
-- Interview mit F/Sgt. H.B. Pearce
-- Interview mit einem Wing Commander der BBC vom 29. März
1942
-- Strategic Air Offensive, I / 391 ff.
-- RAF History, II / 126 ff.
-- RAAF History, S.311/12
-- RNZAF History, S.261
-- RCAF History, I / 165,
-- No. 5 [Bomber] Group History, 63 / 64, (S.387)
-- Sir Arthur Harris: Bomber Offensive, London 1947 (zitiert
in den Harris-Memoiren), S.105 ff.
Über den Schaden in Lübeck:
-- "Zur Geschichte des Bombenangriffes auf Lübeck" 28./29.
März 1942, Lübeck 1957
-- "A Detailed Study of the Effects of Area Bombing of
Lubeck", US Strategic Bombing Survey No. 38
-- Flugblatt Nr. G.20 des Bomberkommandos, kurze Zeit nach dem
Angriff über Deutschland abgeworfen, stellt Fotos von Coventry
und Lübeck gegenüber. (S.388)