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Städtebombardements Zweiter Weltkrieg

22.3.1944: Frankfurt am Main. Feuerorkan

Flächenbombardements ab Januar 1944 - die Altstadt wird zur Trümmerwüste (Feuerorkan 22.3.1944) - Wiederaufbau

Frankfurt, glühende Ruinen in einer Nacht im Jahre
              1944
Frankfurt, glühende Ruinen in einer Nacht im Jahre 1944

präsentiert und mit Ergänzungen versehen von Michael Palomino (2008)

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aus: David J. Irving [u.a.]: Und Deutschlands Städte starben nicht. Ein Dokumentarbericht (Karweina 1964)

[Flächenbombardement 29.1.1944 - Massenflucht

Der Grossangriff der "US"-Luftwaffe am 29. Januar 1944 mit 500 bis 600 Flugzeugen mit Einschlägen auf dem gesamten Stadtgebiet brachte 900 Menschen den Tod und erneut 25.000 Obdachlose. Frankfurt erhielt Hilfe von auswärtigen, hessischen Feuerwehren. Bomben mit Langzeitzündern explodierten oft erst Tage später, mit tödlicher Wirkung.

Im Februar und März 1944 vollzog sich die Massenflucht von rund 150.000 Frankfurtern mit allem, was noch fuhr oder auch zu Fuss. Die Reichsbahn registrierte

  • 10.000 Personen vom Bahnhof Rödelheim nach Usingen und Weilburg
  • 18.000 Personen vom Bahnhof Neu-Isenburg nach Gross-Gerau
  • 20.000 Personen vom Bahnhof Offenbach nach Büdingen, Schlüchtern, Gelnhausen
  • 24.000 Personen vom Westbahnhof nach Dillenburg und Alsfeld-Lauterbach
  • 35.000 Personen vom Höchster Bahnhof nach Bad Soden und Westerburg
  • 40.000 Personen vom Bahnhof Eschersheim nach Wetzlar, Friedberg und Giessen
(http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil0/teil0.html)

Die Vernichtung von Frankfurt Februar bis April 1944

4.2.1944: "amerikanischer" Luftangriff
8.2.1944: "amerikanischer" Luftangriff

Zusammen ergeben die Luftangriffe vom 4. und 8. Februar 1944 fast 400 Tote, Zerstörung von Kasernenanlagen und Zulieferern für die Rüstungsindustrie (Bosch, Pokorny &Wittekind, Kupferwerk Heddernheim, Hartmann & Braun in Bockenheim)

2.3.1944: Bombardierung der Hauptwasserleitungen aus dem Vogelsberg, ganz Ost-Frankfurt bleibt ohne Trinkwasser [ohne Angabe, wie schnell die Leitung wieder repariert wurde].

18.-25.3.1944: Bombardierung der gesamten Altstadt von Frankfurt am Main und Zerstörung aller alten Fachwerkhäuser ausser einem (über 1800 alte Fachwerkhäuser), bei Einsatz von über 2000 Flugzeugen, von über 2 Millionen Brandbomben und knapp 4000 Sprengbomben und Luftminen, bei 1794 Toten, unzähligen Verletzten und 180.000 neuen Obdachlosen.

18. März 1944, Luftalarm um 21:13 Uhr, Flächenbombardement durch etwa 1000 Flugzeuge vom Taunus her, getroffen werden die Altstadt, das Nordend, das Ostend, Bornheim, die Universität. 3000 schwere Brände vereinigen sich z.T. zum Feuersturm. Völlig zerstört wurden in dieser Nacht Paulskirche, Liebieghaus, der Städel, Palais Thurn und Taxis, mehrere berühmte Häuser der Altstadt wie die Mehlwaage oder das Fürsteneck. Schwer getroffen wurden Teile des Domes, der Oper, das Dominikanerkloster, die Grossmarkthalle und mehrere Krankenhäuser.>
(http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil0/teil0.html)]


[22. März 1944: Die Altstadt wird zur Trümmerwüste - Feuerorkan mit bis zu 216 km/h]

Der Grossangriff vom 22. März 1944 hat die gesamte Altstadt in Trümmer gelegt. (S.65)

Fünf Monate später ist er [Zoowärter Schuhmann] mit seiner Frau gerade zu Besuch bei den Kindern, da rötet sich am Abend der Himmel in Richtung Frankfurt. Aus über 100 Kilometer Entfernung ist die Flammenglocke über der Mainstadt am 22. März 1944 deutlich zu erkennen. Noch in der Nacht macht Schuhmann sich auf den Weg nach Frankfurt. Der Gedanke an seine Tiere lässt ihm keine Ruhe, treibt ihn zurück.

Der Grossangriff vom 22. März 1944 hat die gesamte Altstadt in Trümmer gelegt. Durch eine rauchende Schuttwüste hastet der Oberwärter vom Ostbahnhof zum Zoo. Er nimmt sich nicht einmal Zeit, nach seiner Wohnung zu sehen. Nur an seine Tiere denkt er.

Aber diesmal gibt es keine Rettung für den Zoo. Sein Liebling Ipani ist von einer Stabbrandbombe getroffen worden und muss getötet werden. Die (S.65)

brüllenden Raubkatzen, soweit sie nicht verbrannt sind, die Menschenaffen, die Hirsche und seltenen Rinder, das Nashorn, die Bären... alle bekommen sie den Gnadenschuss, der sie von ihren Leiden erlöst.

In der Nacht, in der das alte Frankfurt untergeht, in der das Goethehaus verbrennt und der Römer, in welcher der Dom als eine Klagefackel zum Himmel lodert... in dieser Nacht sterben nicht nur zahllose Menschen, sondern auch die Tiere des Zoos. (S.66)

Der Zoo von Frankfurt erlitt 27 Bombeneinschläge, mit zahlreichen toten Tieren und Ausbrüchen, darunter auch Löwen, die zur Sicherheit der Bevölkerung getötet wurden [1].

22. März 1944: Der Alarm erfolgte um 21:45 Uhr, und schon 5 Minuten später tauchten die Bomberverbände auf. In 50 Minuten warfen über 1000 englische Bomber bis 22:30 Uhr Sprengbomben und über 1 Mio. Stabbrandbomben über das gesamte Stadtgebiet ab, mit Konzentration in der Innenstadt und in den westlichen Stadtteilen. Die rund 5000 grösseren Einzelbrände entwickelten an vielen Stellen einen Feuerorkan mit Winden bis zu 60 Metern pro Sekunde [216 km/h]. Frankfurt beklagte 1001 Tote. Viele Menschen überlebten aber durch das unterirdische Kellersystem oder in den mittelalterlichen, hohen Kellern der Fachwerkbauten, die mit speziell hartem Mörtel gebaut waren, bzw. auch aus Mainsandstein. Von den Fachwerkhäusern konnte nur ein einziges gerettet werden. 4000 Wohngebäude wurden komplett zerstört, knapp 6000 beschädigt. Auch Kriegsgefangenenlager brannten aus. Die Energieversorgung brach fast völlig zusammen und Kanalnetze, Strassen und Schienenwege waren aufgerissen. Alles wurde zerstört, darunter das Goethehaus, der Römer, die Hauptwache, die Oper, das Schumanntheater, die Rathausbauten, die Hauptpost, alle Kirchen. Es blieben rauchende Trümmerwüsten und durch Geröll blockierte Strassen [2].

24. März 1944: "Amerikanisches" Flächenbombardement. Ruinen wurden noch kleiner gebombt [2].

ab 24. März 1944: Weitere Luftangriffe, meist nur noch mit Einebnung der Ruinen [2].

Im Juli 1944 wurde der Zoo wieder geöffnet [1].

25. September 1944: Zerstörung des Goethedenkmals am Goetheplatz. Aus Angst vor Metalldieben wurde das Denkmal vergraben, dann ins Liebieghaus eingelagert, und der fehlende Kopf wurde von einem Goetheverehrer zurückgebracht [2].

24. März 1945: Letzter Luftangriff auf Frankfurt [2].

Auf der anderen Strassenseite des heutigen Historischen Museums in Frankfurt steht das einzige Fachwerkhaus von Frankfurt am Main, das gerettet werden konnte ("Haus Wertheim" aus dem 14. Jh.) [2].

Die Luftangriffe vom 18., 22. und 24. März 1944 zerstörten die Altstadt von Frankfurt, bei 1870 Todesopfern, nochmals 90.000 zerstörten Wohnungen und nochmals 180.000 Obdachlosen [3].

Anfang Mai 1944 lebten nur noch ca. 260.000 Menschen im Stadtgebiet von Frankfurt am Main [2].

[1] http://www.zoo-frankfurt.de/deutsch/ueber/geschichte.html
[2] http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil0/teil0.html
[3] http://www.stadtgeschichte-ffm.de/service/chronik/chronik_5_2_e.html

Frankfurt,
                      glühende Ruinen in der Nacht 1944
Frankfurt, glühende Ruinen in der Nacht 1944

Hitler-Jugend bei der Trümmerräumung
                      in Frankfurt am Main, 1944 ca.
Hitler-Jugend bei der Trümmerräumung in Frankfurt am Main, 1944 ca.

Bild 42: Frankfurt am Main in Ruinen, 1944
                        ca. Die berühmte Altstadt sank dahin.
vergrössernBild 42: Frankfurt am Main in Ruinen, 1944 ca. Die berühmte Altstadt sank dahin.


Bild 42: Frankfurt am Main in Ruinen, die
                        Häuser sind Schachteln ohne Dach, Luftaufnahme
                        1944 ca.
vergrössernBild 42: Frankfurt am Main in Ruinen, die Häuser sind Schachteln ohne Dach, Luftaufnahme 1944 ca.

Der Grossangriff vom 22. März 1944 hat die gesamte Altstadt in Trümmer gelegt.

Der
                      Eiserne Steg ist gebrochen, 1945 ca.
Der Eiserne Steg ist gebrochen, 1945 ca.
Altstadtblick mit Brücken, 1930 ca.
Altstadtblick mit Brücken, 1930 ca.
Bild 42: Frankfurt am Main in Ruinen, Blick
                        nach Sachsenhausen 1945
vergrössernBild 42: Frankfurt am Main in Ruinen, Blick nach Sachsenhausen 1945

Frankfurt bei Kriegsende... Blick vom Dom zum Main und hinüber nach Sachsenhausen.

[Foto aufgenommen vom Kirchturm aus, mit denselben Brücken].



[Eine Bilanz der Bombardements von Frankfurt am Main 1941-1945
-- 78 Bombenangriffe
-- 18 Tieffliegerangriffe
-- 5559 Tote, davon 4822 Frankfurter.
-- 1939 waren es 550.000 Einwohner, im März 1945 noch etwa 260.000 Einwohner, davon 50 % obdachlos
-- fast 50 % der Wohnungen zerstört
-- fast alle öffentlichen Gebäude zerstört
-- Frankfurt wurde von 18 Mio. m3 Trümmerschutt bedeckt.
(http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil0/teil0.html)]

[Der grosse Unsinn der Städtebombardements: In den Innenstädten sind keine Industrien - der Düsenjäger bleibt am Boden - Hitlers Strategiemöglichkeiten
Die Bombardierung von Innenstädten hat militärisch keinen Sinn, weil sich die Industrie nicht in den Innenstädten befindet. Die NS-Rüstung wird ausserdem unterirdisch weitergetrieben. Der deutsche Düsenjäger, über den Hitler schon 1939 verfügte, bleibt bis Ende 1944 am Boden, und dann fehlt der Treibstoff. Diese Handlungsweise, die Städte einäschern zu lassen und die Verweigerung der Luftverteidigung ist nur dann erklärbar, wenn man annimmt, dass Hitler einen Vorwand für die weitere Bombardierung Englands brauchte, oder dass Hitler nach einem Endsieg alle Städte nach seinem Geschmack neu aufbauen lassen wollte und die Städte mit "reinrassiger" deutsche Bevölkerung neu besiedeln lassen wollte, oder alle Komponenten zusammen. Oder es könnte auch eine geheime Abmachung zwischen den Weltlogen gegeben haben, dass der Düsenjäger in diesem Krieg nicht eingesetzt wird. Gleichzeitig wurden alle jüdischen Immobilien in den Städten zerstört, die man nach Kriegsende hätte zurückgeben können, was die überlebenden Juden besonders hart getroffen haben muss, da die Juden vor allem in den Städten lebten...
(Schlussfolgerung Palomino)]

[ab 1945: Leben in Trümmern und Wiederaufbau]

Frankfurt am Main
                        1945: Pferde-Leiterwagen fungiert als Tram
Frankfurt am Main 1945: Pferde-Leiterwagen fungiert als Tram
Der Rossmarkt von
                        Frankfurt am Main nach Kriegsende 1945 mit
                        Schlangestehen und mit den Geleisen einer
                        Trümmerbahn
Der Rossmarkt von Frankfurt am Main nach Kriegsende 1945 mit Schlangestehen und mit den Geleisen einer Trümmerbahn

Das Goethedenkmal wurde 1951 in das verwaiste Kalksteinrund des alten Bismarckdenkmals in der Gallusanlage aufgestellt, dann in die Taunusanlage versetzt.
(http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil0/teil0.html)


Frankfurt am Main 1960er Jahre
Bild 45: Frankfurt am Main 1960er Jahre,
                        Blick nach Sachsenhausen über die Mainbrücken,
                        Blick vom Dom
vergrössernBild 45: Frankfurt am Main 1960er Jahre, Blick nach Sachsenhausen über die Mainbrücken, Blick vom Dom
Bild 46: Frankfurt am Main 1960er Jahre,
                        Eschenheimer Tor und Fernmeldehochhaus der
                        Bundespost
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Bild 47: Frankfurt am Main 1960er
                                  Jahre, Dom und
                                  "Domquartier"
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Bild 48: Frankfurt am Main 1960er
                                  Jahre, Eiserner Steg und Dom bei
                                  Nacht
vergrössernBild 48: Frankfurt am Main 1960er Jahre, Eiserner Steg und Dom bei Nacht

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Quellen von Irving und seinen deutschen Journalistenkollegen über Frankfurt am Main

zum ersten Masterbomber-Angriff, der misslang:
-- Air Dates, 2. Dezember 1942 ("Bomberkommando griff Frankfurt an"
-- W. Anderson, Chefnavigator der Pfadfinder: "Pfadfinder"
-- Luftfahrtministerium: Air Ministry Bulletin 8652, 3. Dezember 1942 (S.388)

-- Interviews mit dem ersten Masterbomber, Staffelkapitän S.P. Daniels)
-- Interview mit Luftmarschall Bennet, der Pfadfinderchef
-- Interview mit Sergeant R.F. MacDonald, einer der wenigen überlebenden Pfadfinder-Piloten dieser Zeit.

-- "Interrogation Reports" vom 2. Dezember 1942 der 218. Staffel und der 3. Bomberflotte mit der Angabe, statt der Stimme des Masterbombers nur ein "unzusammenhängendes Gemurmel" gehört zu haben.

-- Frankfurter Stadtkanzlei: "Alle Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges", 8. August 1947. Der misslungene erste Masterbomber-Angriff vom 2. Dezember 1942 ist nicht erwähnt

-- <Auch unseren Rechercheuren ist es trotz sorgfältiger und langer Bemühungen nicht gelungen, unter diesem Datum irgendwelche Schäden im Stadtgebiet festzustellen. Dagegen stellten sie später fest, dass das benachbarte Darmstadt in dieser Nacht bombardiert worden war. "Der schwerste Angriff des Jahres 1942", schreibt der Polizeipräsident (Brief des Darmstädter Polizeipräsidenten an die amerikanische Militärregierung vom 26. März 1946).>

Grossangriffe auf Frankfurt 1943 und 1944: Amtliche Unterlagen und Erlebnisberichte im Frankfurter Stadtarchiv. (S.389)

Fotoquellen

-- Altstadt-Blick mit Brücken über den Main, 1930 ca.: http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil0/teil0.html
-- Blick nach Sachsenhausen 1945: Irving [u.a.]: Deutschlands Städte (Karweina 1964), Bildteil

-- Hitler-Jugend bei der Trümmerräumung in Frankfurt am Main, 1944 ca.:
http://altfrankfurt.com/Spezial/Krieg/Wahnsinn/FFMHITLER-JUGEND-EINSATZ_1944.htm
-- glühende Ruinen in der Nacht, Frankfurt 1944: http://www.copyriot.com/sinistra/news/news04.html
-- Pferde-Leiterwagen als Tram: http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil14-15/teil14.html
-- Rossmarkt mit Geleisen der Trümmerbahn 1946: http://www.aufbau-ffm.de/serie/Teil14-15/teil14.html

-- Eiserner Steg gebrochen, 1945 ca.: http://www.primolo.de/home/Schatzsucher/hp_innen12.htm

-- Frankfurt 1960er Jahre: Blick nach Sachsenhausen, Eschenheimer Tor, Dom mit "Domquartier", Eiserner Steg mit Dom bei Nacht: Irving [u.a.]: Deutschlands Städte (Karweina 1964), Bildteil


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