Kontakt / contact    Hauptseite / page
                  principale / pagina principal / home     zurück

Städtebombardements Zweiter Weltkrieg

16. November 1944: Düren. Feuerorkan

Die Kleinstadt Düren ab September 1944 in der Frontlinie - Flucht zum Bahndamm - 5-6000 Tote im Feuersturm - das Überleben im Keller - es bleibt eine Kraterlandschaft

Düren,
                Hochstrasse in Schutthalden, 1946
Düren, Hochstrasse in Schutthalden, 1946

präsentiert und mit Ergänzungen versehen von Michael Palomino (2008)


Teilen:

Facebook








aus: David J. Irving [u.a.]: Und Deutschlands Städte starben nicht. Ein Dokumentarbericht (Karweina 1964)


Ende August 1944: Düren wird von der rückfliessenden Wehrmacht "besetzt"

(http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/tafel3.html)

[Ab September 1944 Zeitpunkt wird es in der Region Düren normal, dass alliierten Jagdflugzeuge im Tiefflug Jagd auf Einzelpersonen und auf Personengruppen machen, eine absolut irrsinnige Menschenjagd, siehe Text. Weitere Angriffe nach der Vernichtung von Düren sind nicht erwähnt].

3. September 1944 31. und 32. Luftangriff
mit Bomben und Bordwaffen.

9. September 1944 33. Luftangriff
<Bordwaffenbeschuss, Bomben bei Gürzenich, an der Johannesbrücke, an der Antoniuskirche und an anderen Stellen.>

10. September 1944 34. Luftangriff
<Bomben auf den Bahnhof, wo Tiefflieger Menschenjagden veranstalten; Tote.>

11. September 1944 Schliessung der Schulen in Düren
Schätzungsweise sind noch 2/3 der Kinder in der Stadt, ein Drittel an anderen Orten.

11. September 1944 35. Fliegerangriff. Tiefflieger; Tote.

14. September 1944 Frontverlauf bei Schevenhütte vor Düren - weisse Fahnen - Flucht der Parteileitung
<Amerikanische Truppen dringen bis Schevenhütte vor. In Lendersdorf werden einige weisse Fahnen gehisst, nachdem sich das Gerücht verbreitet hat, amerikanische Truppen seien am Nachmittag im Ort zu erwarten. Die Parteileitungen der NSDAP in Düren und Birkesdorf flüchten vor den angeblich herannahenden amerikanischen Truppen.>

[Die militärische NS-Führung übernimmt wahrscheinlich den Befehl in der Stadt, und so ist ein Überlaufen oder eine friedliche Übergabe der Stadt nicht möglich.
(Schlussfolgerung Palomino)].


15.9.1944-25.2.1945 Beschiessung von Düren durch "amerikanische" Artillerie
Um 23.50 Uhr [des 15. Septembers 1944] setzte die Beschiessung der Stadt durch amerikanische Artillerie ein, die bis zur Eroberung durch die Amerikaner am 25. Februar 1945 anhielt.

Schäden bis 16. November 1944 durch über 900 Granateinschläge:
-- 14 Tote
-- 46 Verwundete
-- beschädigt oder teilweise völlig zerstört wurden 2104 Häuser, 3 Kirchen, 3 Schulen, 1 Museum, 13 Fabriken.

16. September 1944 36. Luftangriff
mit Bombenabwurf. [keine weiteren Angaben]

19. September 1944 37. Luftangriff
mit Bombenabwurf und Tieffliegerangriffen ("Bordwaffenbeschuss"), Tote.

19. September 1944 38. Luftangriff
-- mit Bombenabwurf auf den Vorbahnhof. Ein Zug mit 55 Personenwagen wurde zerstört, der dort für eine eventuelle Evakuierung der Bevölkerung von Düren bereitstand.
-- Tieffliegerangriffe ("Bordwaffenbeschuss").

22. September 1944 39. Luftangriff
Bomben und Tieffliegerangriffe ("Bordwaffenbeschuss")

27. September 1944 40. Luftangriff
<Tote am Bahnhof.>

Bilanz: Im September (1944) wurden auf Düren 468 Sprengbomben abgeworfen, bei 26 Toten und 54 Verwundeten.>

[Die vielen Sprengbomben sind die Vorbereitung für den Feuersturm, da dann viele Dächer oder Fenster schon nicht mehr existieren und sich der bevorstehende Feuersturm leichter entfalten kann. Die Bevölkerung hätte also auf jeden Fall schon im September 1944 evakuiert werden müssen, egal wie.
(Schlussfolgerung Palomino)]

4. Oktober 1944 41. Luftangriff
<Bomben auf das Bahnhofsgelände und auf die Panzerkaserne, Tiefflieger.>

6. Oktober 1944 42. Grossangriff mit Bombenteppichen
<Bombenteppiche auf Stepprath, Kaserne, Muttergotteshäuschen, Tuchfabrik, Stadtpark, Bahnhof, Nord-Düren; 18 Tote.>

9. Oktober 1944 43. Luftangriff
<Bombenabwurf.>

12. Oktober 1944 44. Luftangriff
<durch Tiefflieger auf den Bahnhof.>

18. Oktober 1944 45. Luftangriff
<Bomben auf die verlängerte Bergstrasse, in das Haus Binsfelder Strasse 21 und auf die Kölner Landstrasse hinter dem Neuen Wasserturm.>

29. Oktober 1944 46. Luftangriff
<Tiefflieger.>

<Im Oktober steigert sich der Bombenabwurf auf 636 Bomben, dadurch 24 Tote und 71 Verwundete.>

1. November 1944 Schanzarbeiten der HJ
<Vom Bannführer der Hitlerjugend werden Jungen zum Schanzen abgeholt.>

2. November 1944 Gerücht für eine Evakuierung
<In Düren geht das Gerücht, dass die Einwohner nach Halle und Merseburg evakuiert werden sollen.>

4. November 1944 47. Luftangriff
<Tiefflieger.>

5. November 1944 48. Luftangriff
<Bomben auf die Bahnanlagen, die Adolf-Hitler-Strasse und ins Feld an der Eberhard-Hoesch-Strasse. 3 Tote.>

5. November 1944 Täuschende Vorbereitungen zur "Ardennenoffensive"
Im Raum Köln-Bonn wurden Aufmarschvorbereitungen durchgeführt, die aber nur eine Täuschung sind.

8. November 1944 Räumungsbefehle für viele Dörfer - und für alle nicht berufstätigen Personen
<Die Orte Langenbroich, Bergheim, Bilstein, Untermaubach, Bogheim, Schlagstein, Obermaubach, Birgel, Berzbuir und Kufferath erhalten den Befehl zur Totalräumung. Alle nicht berufstätigen Personen aus Düren, Gürzenich, Rölsdorf, Lendersdorf, Krauthausen, Niederau, Kreuzau, Winden erhalten den Befehl zur Evakuierung. Höchstzulässiges Reisegepäck 30 kg pro Person.>

9. November 1944 49. Luftangriff
<Bomben auf Nachschubwege, in die Wirtel- und die Goethestrasse.>

10. November 1944 Hitler-Befehl zum Aufmarsch für die Ardennenoffensive in Belgien

11. November 1944 50. Luftangriff
<Bomben auf den Vorbahnhof, die Kuhbrücke und auf die Binsfelder Strasse.>

12. November 1944 Evakuierung
<Abtransport der Bewohner von Lendersdorf, Kufferath und Berzbuir vom Bahnhof in Kreuzau nach Thüringen.>

(http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/tafel4.html)



16. November 1944

[Düren wird Frontopfer der Alliierten - Vorbereitung des Luftangriffs]

[Einerseits sind die Alliierten über den Widerstand der Wehrmachtreste genervt, denn so kommt die Rote Armee alleine nach Berlin. Andererseits dürfte es Mörder-Harris auch darum gegangen sein, seine Liste aus dem Bomber-Baedeker fertig abzuhaken, obwohl die NSDAP-Parteileitung nachweislich nicht mehr vorhanden ist, und obwohl die Bevölkerung bereits weisse Fahnen gezeigt hat...]

Düren. Je näher der Krieg seinem Ende entgegendonnert, und je sicherer und greifbarer der Sieg für den Alliierten liegt, um so gnadenloser wird das "taktische Bombardement" jener Städte, die irgendwo im Hinterland der dünnen deutschen Front liegen. So trifft eine lange Reihe von Mittel- und Kleinstädten noch kurz vor dem Ende die volle Wucht der Bomberwaffen. Eines der Opfer dieser völlig proportionslosen Angriffen zur Frontunterstützung wird Düren.

Die amerikanische 1. Armee soll die nach der Befreiung Frankreichs und Belgiens an der Reichsgrenze notdürftig aufgebaut deutsche Front durchbrechen, nördlich von Düren über die Ruhr gehen und nach Köln vorstossen. Zur Vorbereitung dieses Durchbruchs hat General Eisenhower starke Luftunterstützung angefordert. Und Marschall Harris stellt sämtliche Maschinen seines Kommandos für einen Vernichtungsangriff auf Düren und Jülich bereit.

[16. November 1944: Grossangriff auf Düren, Hildesheim, Ulm und Mainz]

In den Nachmittagsstunden des 16. Novembers 1944 starten 1188 viermotorige Bomber der RAF, um diese kleinen Städte [Düren, Hildesheim, Ulm und Mainz] hinter der Front zu bombardieren. Als die letzten Maschinen gegen 16 Uhr ihre Bomben [über Düren] ausgelöst haben und wieder zum Rückflug ansetzen, da liegt hinter ihnen eine Kraterlandschaft von einmaliger Trostlosigkeit, da liegt hinter ihnen das Ruinenfeld einer Stadt, die zerstört worden ist, wie keine andere in diesem Kriege. (S.321)

[ab 19. September 1944: Düren kommt in die Frontlinie - 16. November 1944: Untergang von Düren - Druckereibesitzer Schiffler überlebt im Keller]

Obwohl Düren schon seit dem 19. September unter leichtem Artilleriebeschuss liegt, leben noch immer über 20.000 Menschen in der weitgehend unbeschädigten Stadt. Jeden Tag rechnen sie mit dem Vorstoss der Amerikaner, rechnen sie damit, dass Düren überrannt wird und der Krieg für sie vorbei ist. Einer von diesen 20.000 ist der 46jährige Druckereibesitzer und Journalist Jakob Schiffler. Gegen Mittag des 16. November hört er, wie starkes Trommelfeuer zwischen Aachen und Schevenhütte einsetzt. Die Amerikaner schiessen aus allen Rohren. Jakob Schiffer weiss, was das bedeutet. Er hat noch die Materialschlachten des Ersten Weltkrieges erlebt, ist in ihnen verwundet worden. Der grosse Angriff beginnt, der Angriff, mit dem die Amerikaner bis zum Rhein, bis nach Köln durchstossen wollen.

Plötzlich tauchen deutsche Sturmgeschütze in Düren auf, rollen mit klirrenden Ketten und dröhnenden Motoren über die Kölnstrasse nach Westen, der Front zu. Es ist ein wunderschöner Herbsttag mit strahlender Sonne. Ein Tag, wie es ihn lange nicht mehr gegeben hat.

Jakob Schiffer legt sich nach dem Mittagessen etwas hin, um auf Vorrat zu schlafen. Er rechnet damit, dass die Stadt schon bald in die Kämpfe verwickelt wird, und dass er dann für längere Zeit kein Auge mehr zumachen kann. Er lebt mit seiner Frau und dem 14jährigen Sohn wie die meisten Dürener im Keller. Dort ist man am sichersten vor den Artillerieeinschlägen und den Jabo-[Jagdbomber]-Angriffen.

Plötzlich erwacht der Drucker. Nach dem Wecker auf dem Tisch ist es 15 Uhr 20. Und Jakob Schiffer ist erwacht, weil das elektrische Licht über ihm aufgeflammt ist. Die Stadt ist tagsüber ohne Elektrizität. Der Strom wird nur eingeschaltet, wenn Alarm gegeben werden muss. Und da hallt das Heulen der Sirenen auch schon durch die Strassen der alten Stadt, deren Grundstein vor Kaiser Karl dem Grossen mit dem Bau eines fränkischen Königshofes gelegt worden ist.

Gleich darauf hört Schiffer im Keller seines Hauses am Kaiserplatz das Grollen der anfliegenden Bomberflotten. Das klingt anders als sonst, anders, als wenn die Geschwader wie schon hundertmal über die Stadt hinweg zu einem fernen Ziel fliegen. Jakob Schiffer bleibt wie erstarrt stehen und horcht nach oben. Seine Frau und sein Sohn sehen ihn mit ängstlichen Augen an. Und da kommen die ersten Bombenteppiche herunter, mit einem teuflischen Kreischen und Heulen, da bebt die Erde nicht nur, da schüttelt sie sich unter der Last der Explosionen.

Jakob Schiffer legt seine Arme um Frau und Kind. Sie pressen sich in ohnmächtigem Schrecken an die mächtigen Zeitungsstösse, die der Drucker (S.322)

bis zur meterdicken Gewölbedecke aufgeschichtet hat, um die Einsturzgefahr zu vermindern. Schon nach wenigen Minuten ist der Keller mit beissendem Rauch gefüllt. Ein ungeheurer Schlag reisst die Zeitungsstösse zusammen. Die drei Menschen werden von einer mächtigen Druckwelle durcheinandergewirbelt.

Es wird unerträglich heiss in dem unterirdischen Gewölbe. Jakob Schiffer ist fast taub von dem lärmenden Todeswirbel unzähliger Bomben. Und so ist die Stille, die plötzlich einbricht, fast peinigend. Benommen richtet sich der Drucker auf, lauscht nach draussen, hört keine Bombeneinschläge mehr. "Raus!" ruft er Frau und Sohn zu. "Wir müssen sofort raus!"

Sie kriechen durch den Kellerdurchbruch in das Nachbarhaus der Metzgerei Niggenbölling. Dort hocken 16 Menschen in dem dichten Rauch und Qualm, der von oben herunterdringt. Wieder schreit Schiffer: "Los, alle raus, bevor das Feuer uns jeden Ausweg versperrt!"

Nur Dr. Jeiter, ein Textilkaufmann aus dem Nachbarhaus, kommt mit. Sein Vater bleibt im Keller der Metzgerei zurück. Er hat Angst vor den glühenden Flammen wie alle anderen. Schiffer rennt durch die Kellerräume und sucht einen Ausgang nach oben. Aus dem Fleischkeller führt eine Zementtreppe, die noch passierbar ist. Unvorstellbar ist die Hitze, die den vier Menschen entgegenschlägt. Trotzdem arbeitet der Drucker sich weiter vor, steht endlich vor dem Eisengitter, das vor der Ladentür heruntergelassen worden ist.

Sie wären gefangen in dieser lodernden Hölle, wenn ein riesiger Trümmerblock nicht gegen die Gitterstäbe geprallt und sie so weit auseinandergebogen hätte, dass sich ein Mensch gerade noch hindurchzwängen kann.

[Flucht zur Annakirche - Feursturm und Feuerwände - Einsturz des Kirchturms - das Überleben am Bahndamm]

Jetzt sind sie auf dem Kaiserplatz. Entsetzt bleiben sie stehen. Der Platz ist eine Mondlandschaft, ein Kraterfeld. Dort, wo vor einer halben Stunde noch ihre Heimatstadt war, dort ist jetzt eine rauchende, prasselnde Hölle. Und in dieses Inferno hinein heult plötzlich wieder ein Bombenteppich, zwingt die Menschen in die Knie, presst ihre Gesichter auf den Boden.

Das letzte Geschwader dreht zum Rückflug ein. Aber Jakob Schiffer weiss, dass die Gefahr noch lange nicht vorbei ist. Wenn sie nicht bald einen Weg aus der brennenden Innenstadt finden, wenn sie nicht einen Durchschlupf in den Flammenwänden entdecken, dann sind sie verloren. "Zur Annakirche!" schreit der Drucker.

Die Annakirche, dieses Wahrzeichen der Stadt, das auf den Fundamenten der Königlichen Pfalzkapelle aus dem Jahre 775 steht, ist nur etwa 60 Meter entfernt. Aber die Rauch- und Staubwolken sind so dicht, dass der hohe Kirchenbau (S.323)

nicht zu erkennen ist. Erst als die Fluchtenden schon unmittelbar vor der Kirche stehen, erkennen sie den mächtigen Turm. Auf dem Platz und den Strassen liegen die Giebel der zusammengestürzten Häuser. Das Balkenwerk und die Dachsparren brennen wie Scheiterhaufen. Immer stärker wird der Sturm, den die Flammen erzeugen, und der nun die Flammen immer wilder anfacht.

Der Turm der Annakirche brennt. Das Dach ist eingestürzt. Der Feuersturm fegt brennende Sparren herunter. Wie gebannt stehen die Menschen im Feuermeer, trauen sich weder vor noch zurück. Plötzlich schreien sie auf. Der hohe Turm schwankt, droht zusammenzustürzen. Eine schwere Sprengbombe ist unten in seine Südseite eingeschlagen, hat ein riesiges Loch gerissen.

Noch eine Handvoll Überlebende sind zu Jakob Schiffer gestossen. Jenseits der Kirche liegen die Häuser der Kaplane und das Restaurant "Der Altdeutsche". Und dahinter wieder liegen Gärten. Gärten, in denen das Feuer kaum Nahrung findet, in denen man atmen kann. Wenn sie diese Gärten erreichen, dann sind sie gerettet. Aber eine riesige Flammenwand, die von der "Altdeutschen" bis zur Kirche hinüberlodert, versperrt ihnen de Weg.

Auch jeder andere Ausweg aus der wütenden Glut der Dürener Innenstadt wird durch Trümmer oder lodernde Brände versperrt. Und jeden Augenblick kann der schwankende Kirchturm einstürzen und die Menschen unter sich begraben. Der kleine Egon Schiffer ruft verzweifelt: "Jetzt sind wir aus dem Keller entkommen, und müssen hier sterben!"

Der Vater versucht, seinen Sohn zu beruhigen. "Der Herrgott hat uns aus dem Keller geholfen. Er wird uns auch jetzt nicht im Stich lassen. Er wird uns einen Ausweg zeigen." Nur der Herrgott kann ihnen noch helfen, das weiss Schiffer. Tränen rinnen über seine Wangen.

Da schlägt der Sturm um, wirft die Flammenwand vor ihnen zur Seite. Ein schmaler Durchgang zwischen dem schwankenden Kirchturm und den danebenstehenden Häusern ist frei. Dahinter, auf dem 30 Meter entfernten Buttermarkt, brennt es nicht. Jakob Schiffer reisst Frau und Kind mit, stürmt vorwärts durch diese Gasse. Alle anderen folgen ihnen.

Keuchend bleiben sie auf dem Buttermarkt stehen, ringen nach Atem. Da springt der Sturm sie auch schon wieder mit wütender Gewalt an. Der Drucker dreht sich um. Er will aufschreien, aber der Schrei erstickt in seiner Kehle. Der brennende Helm des Annakirchturms ist vom Sturm aus dem Gebälk gelöst worden, kippt zur Oberstrasse ab. Und im gleichen Augenblick bäumt der Kirchturm sich noch einmal auf und stürzt dann in (S.324)

sich zusammen. Das Wahrzeichen von Düren ist nicht mehr.

Wie von Furien gehetzt, nehmen die Menschen ihre Flucht wieder auf. Sie waten durch die aufgestauten Gewässer eines Abwasserbachs durch die Goethestrasse bis hin zum Damm der Bahnlinie Düren-Heimbach. Hier endlich sind sie in Sicherheit.

Als Jakob Schiffer zwei Tage später durch den Keller der Metzgerei Niggenbölling in das Gewölbe unter seinem zusammengestürzten Haus vordringen will, findet er mehr als ein Dutzend Tote. Dem Metzgermeister und seiner gesamten Familie ist die Furcht vor den Flammen zum Verhängnis geworden.

[Die Schätzung der Opfer: 3475 Beisetzungen - viele Auswärtige und Soldaten - geschätzte 5-6000 Opfer]

Wie viele Menschen bei diesem einen Angriff umgekommen sind, kann niemand genau sagen. Auf dem Neuen Friedhof sind insgesamt 3475 Zivilisten beigesetzt, die am 16. November 1944 den Tod gefunden haben. Unter den Trümmern aber müssen noch zahllose Menschen begraben worden sein, die man nie gefunden hat. Im Lagebericht des Bürgermeisters der Stadt vom Februar 1945 heisst es:

"Da der Angriff in die Geschäftszeit fiel, befanden sich viele Auswärtige zum Einkauf in der Stadt. Die Nähe der Front brachte es mit sich, dass auch eine grosse Zahl von Soldaten sich dauernd in der Stadt aufhielt. In den meisten Fällen war nicht einmal festzustellen, wie gross die Zahl der Vermissten überhaupt war, da Hausbewohner oder Nachbarn, die Auskunft gegen konnten, nicht mehr vorhanden waren."

Heute nimmt die Stadtverwaltung mit Sicherheit an, dass wenigstens 5000 bis 6000 Menschen getötet worden sind.

[Der Bericht der Überlebenden Kathi Neumann: Der eingestürzte Keller - Soldaten suchen nach einem Ausgang]

Was sich in den Kellern und Gewölben der Stadt, die zu Gräbern und Grüften wurden, abgespielt hat, das kann sich nur jemand vorstellen, der selbst dort unten eingeschlossen war. Im Archiv der Stadt Düren befindet sich der erschütternde Erlebnisbericht der jungen Kathi Neumann, die mit ihren Eltern im Haus Oberstrasse 115 wohnte. Dieser Bericht sagt mehr über das Grauen und die Unmenschlichkeit des Luftkrieges, und auch mehr über das Ausmass der Vernichtung dieser Stadt, als lange Denkschriften können.

"Während wir noch in panischer Angst die Treppe hinunterrasen, fallen schon die ersten Bomben. Ich merke nur noch, wie ausser unserer Familie noch zwei, drei Menschen hinter mir runterstürzen. Da wird auch schon alles von heftigen Detonationen durcheinandergewirbelt. Ich höre die gellenden Schreie meiner Mutter, die sich schützend über mich beugt, das (S.325)

Stöhnen eines Soldaten, und das Fluchen eines anderen. Gewaltige Erschütterungen schleudern uns hin und her, von einer Ecke in die andere. Vollkommen kraftlos sind wir der entfesselten Gewalt des ungeheuren Luftdrucks ausgeliefert. Schliesslich werde ich bewusstlos. Mein letzter Gedanke: Ob so das Sterben ist?

Wie lange ich in meiner Ecke gelegen habe, bis ich wieder zu mir komme, weiss ich nicht. Meine Stirn ist heiss und feucht. Blut. Dicker, undurchdringlicher Staub hängt in der Luft. Stöhnen hier, Wimmern neben mir. "Mutter! Mutter!" rufe ich.

Die Mutter lebt. Aber der Vater? Wir tasten uns durch das Dunkel. "Vater! Hörst du mich? Vater!"

Stöhnen antwortet uns. Mein Vater liegt bewusstlos unter der Schuttmasse. Ein Soldat jammert. ER ist verletzt und blutet. Der andere hilft meiner Mutter, den Vater aus seiner schmerzlichen Lage zu befreien. Mit einer Autobatterie gelingt es uns, behelfsmässig Licht zu machen. Welch ein Anblick! Neben mir kauert meine Tante mit ihrem sechs Wochen alten Söhnchen, das kläglich weint. Sie hält das Kind fest an sich gepresst und starrt uns stumm und vollkommen abwesend an. Meine Mutter klagt und bemüht sich um meinen Vater, der gequält aufstöhnt.

Die beiden Soldaten versuchen, über die zum Teil meterhohen Schuttmassen einen Weg nach draussen zu finden. Enttäuscht und zerschunden kommen sie zurück. Wir sind eingeschlossen. Verschüttet. Lebendig begraben.

17 Uhr 30. Verschüttet... was das heisst, das wird uns erst recht klar, als mit einem mal dicke Rauchschwaden in den Keller dringen. Es brennt! Wie wahnsinnig stürzen wir auf, reissen unsere letzte Kraft zusammen. Alle von einem Willen beseelt. Wir wollen raus.

Raus... aber wo? In unserer Not fangen wir an zu beten. Nie im Leben hatte ich so inbrünstig gebetet. Wie besessen arbeiten die Männer, stossen mit einem Abstützbalken fortwährend gegen die vielfach gerissene Beton-Kellerdecke. Angstvoll schreien wir um Hilfe. Ein Soldat schiesst mit seinem Revolver in Richtung des Notausgangs. Hört uns denn niemand? Man muss uns doch helfen!

[Brennende Phosphor-Harz-Masse fliesst in den Keller - die NS-Soldaten erschiessen sich - draussen heult der Feuerorkan - der Säugling erstickt mit weissem Schaum vor dem Mund]

20 Uhr... Der Rauch wird dichter und quält beim Atmen. Erstickender Russ, tränende Augen, stechender Schmerz im Ohr und furchtbares Hämmern im Kopf. Die Kraft verlässt einen nach dem andern. Oder ist es der Mut, den wir jetzt langsam aufgeben? Resigniert, erschöpft und gequält sitzen wir auf dem heissen Schutt, der mehr und mehr unseren kleinen Raum ausfüllt, und starren gegen die rissige Decke, durch deren Spalte jetzt langsam eine zähflüssige Masse sickert. Überall wo sie niederkommt, züngeln kleine Flämmchen auf.

Phosphor!

Mit Trümmerschutt in den Händen stürzen wir uns auf das Feuer und versuchen, es zu ersticken. Es gelingt uns teilweise, verursacht aber einen beissenden Qualm, der uns restlos zu ersticken droht. Machtlos lehnen wir uns gegen die geborstenen Mauern und starren in die züngelnden Flammen, die sich gierig näher und näher fressen. Die Hitze wird unerträglich.

22 Uhr... Ich glaube nun nicht mehr an eine Rettung. Wo mag ich wohl anfangen zu brennen? Ob es sehr weh tut? Während grausame Minuten der Todesangst dahinschleichen, sagt einer der beiden Soldaten: "Ehe wir hier elend verbrennen, lieber eine Kugel!"

Er macht sich an seinem Revolver zu schaffen. Wir nehmen ihn nicht ernst, da wir augenblicklich genug mit uns selbst zu schaffen haben. Da, ein Schuss!

Der Soldat hat seinen Kameraden erschossen. Keiner von uns spricht ein Wort. Jeder denkt: Jetzt bist du der nächste. Ich halte die Luft an, angstschweissgebadet, betend. Wieder ein Schuss! Ich suche meine Eltern mit den Augen. Sie leben noch. Meine Tante mit dem wimmernden Kind kauert auch noch an der gleichen Stelle. Der Soldat hat sich selbst das Leben genommen. Ein kurzes Röcheln, dann Stille.

Jetzt ist nur noch das furchtbare Heulen des Feuers zu hören, das Knistern des brennenden Holzes, dann und wann Gepolter von einstürzenden Trümmern, nur noch ganz selten das jämmerliche Wimmern des Kleinen, das Schluchzen seiner Mutter, dann wieder Stille, unheimliche Totenstille...

Der kleine Junge ist tot. Weit geöffnete Augen, weisser Schaum vor dem kleinen Mund, verkrampfte blaue Fäustchen. Erstickt. In ihrer Verzweiflung presst meine Tante das Bündel fest an sich, als versuche sie, ihm wieder Leben zu geben. Gequält schreit sie: "Es ist tot! Es ist tot!" Wer wird wohl der Nächste von uns sein?

22 Uhr 30... Weil sonst kein Platz mehr ist in unserem von Trümmern immer weiter eingeengten Raum, müssen wir uns auf die beiden blutüberströmten Toten setzen, zermartert und geistig vollkommen abwesend. Denken ist unmöglich, den Tod so grausam und so nah vor Augen, fast keine Hoffnung auf Rettung und nur auf unser schreckliches Ende wartend.

3 Uhr... Keine Hilfe in dieser Hölle?

[Der Keller stürzt weiter ein - Kathi Neumann steckt halb im glühenden Schutt - da ist der Keller zum Erdgeschoss geworden]

3 Uhr 30... Da! Das sind Detonationen. Da wieder. Blindgänger? Artillerie? Eine heftige Erschütterung im Keller. Ein Krachen und Bersten. Eine ungeheure (S.327)

glühende Schuttmasse, wie von einem Fuhrwerk abgeladen, verschüttet unseren sowieso schon beengten Raum. Bis zur Hüfte stecken wir plötzlich in der heissen Trümmermasse.

Ist das nun das letzte, was wir noch zu ertragen haben? Ein grauenvolles Ende. Wir geben auf...

Auf einmal schreit mein Vater mit äusserster Stimme: "Ich sehe den Himmel! Wir sind frei! Wir sind gerettet, kommt!"

Diese Worte, und auch die Tatsache, dass die bisher undurchdringlichen Rauchschwaden abziehen, wecken in uns allen neues Leben. Selbst unser kleiner Dackel, den ich längst tot glaubte, rührt sich, als ob er ahnte, um was es ginge. Mit fast übermenschlicher Kraft befreien wir uns gegenseitig. Schmerzen beachtet jetzt keiner mehr. Wir haben Luft! Über uns klafft eine Öffnung, und darüber ist der Himmel!

Als erster steigt mein Vater durch die enge Höhle nach draussen. Dann folgen meine Tante mit dem toten Jungen, meine zu Tode erschöpfte Mutter und zuletzt ich selbst mit meinem kleinen, zitternden Hun. Da stehen wir nun auf den glühenden Schuttmassen unseres Hauses wie auf einem niedergebrannten Scheiterhaufen. Was wir sehen, ist Grauen überall: Vom Sturm gepeitschte Flammen, einstürzende Ruinen, dicker, schwarzer Rauch, und darüber ein von Feuer geröteter Himmel.

Wie wir über die heissen, holprigen Schuttmassen hinweg durch all die Flammen hindurch an den endlosen Stätten des Grauens vorbei bis zum Friedrichplatz kamen, und von da aus zur Südschule irrten, und wieder zurück zur Zülpicherstrasse flohen, und schliesslich unter Führung von Rettungsmannschaften durch die Nideggenerstrasse zur Josephskirche fanden, vermag ich nicht mehr zu sagen. Ich weiss nur noch, dass wir alle still vor uns hingeweint haben, einer den anderen stützend und tröstend. Die Erlebnisse waren zu grauenvoll, als dass man sich über unsere, fast wie ein Wunder scheinende Rettung hätte freuen können. Unter Tieffliegerbeschuss und Artillerieeinschlägen gelangten wir bis zum Gut Stepprath [südlich von Düren]. Als einzigstes Gepäck: Das tote Kind.

[Die beiden Soldaten hätten sich nicht zu erschiessen brauchen. Oder die anderen haben überlebt, weil die Soldaten nicht mehr da waren, weil so Atemluft für zwei Menschen weniger verbraucht wurde.
(Schlussfolgerung Palomino)].

Eisiger Wind und peitschender Schneeregen und noch nicht einmal einen Mantel oder eine Decke, um sich gegen die schneidende Kälte zu schützen. Kein Taschentuch, um die Tränen zu trocknen. Kein Läppchen, um die Wunden und Brandblasen zu verbinden. Die Landstrasse nach Stockheim [südlich von Düren] ist besät mit Menschen, die der Hölle entronnen sind. Allen starrt noch das Grauen aus den Augen. Viele weinen um irgend jemand, den sie in der Totenstadt zurücklassen mussten..." (S.328)

Das ist das Ende von Düren.

Selbst in dem Lagebericht, der noch zur nationalsozialistischen Zeit abgefasst worden ist, zu einer Zeit also, in der man in Berichten nach oben die Bevölkerung gern als "heldenhaft" schilderte, heisst es:

"Nach dem Angriff verliess die Bevölkerung fluchtartig die Stadt. Der grösste Teil der Geflüchteten konnte nur das nackte Leben retten. Die Zerstörungen im Stadtgebiet waren von einem solchen Ausmass, dass ein Verbleiben der Bevölkerung in der Stadt ausgeschlossen war. Auf das Stadtgebiet wurden etwa 4000 Spreng- und Minenbomben sowie 50.000 bis 60.000 Brandbomben abgeworfen. Es wurden Bombentrichter bis zu zehn Meter Tiefe und 25 bis 60 Meter Durchmesser festgestellt."

Wie widersinnig dieses Bombardement war, das zeigt allein schon die Tatsache, dass die deutsche Wehrmacht mit riesigen Fremdarbeiter-Kolonnen vier volle Tage arbeiten musste, um die Durchgangsstrassen durch die zusammengetrommelte Stadt notdürftig passierbar zu machen. (S.329)




16. November 1944 51. Grossangriff mit Feuersturm ("Operation Queen")
<Die Britische Luftwaffe bombardiert Düren von 15.23 bis 15.44 Uhr mit 474 Flugzeugen. Abwurf von 95 Zielmarkierern, 5477 Sprengbomben und 148.980 Brandbomben im Gesamtgewicht von 2751,9 Tonnen. Wahrscheinlich 3126 Tote, völlige Zerstörung der Innenstadt. Der grösste Teil der Bevölkerung flieht nach dem Angriff aus der Stadt.>
(
http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/tafel4.html)

Die Todesopfer sind: 2.392 Dürener, 394 Auswärtige, 320 Soldaten.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_D%C3%BCren)

[Zusätzlich sind eine unbekannte Anzahl Todesopfer dazuzuzählen, die in den glühenden Kellern der Häuser nur noch als Staub übriggeblieben sind. Wenn die Phosphorbomben die Kohlenhaufen zum Brennen bringen, sind die Leute in den Kellern nicht mehr zu retten.
(Schlussfolgerung Palomino)]

17. November 1944 Bergungsversuche
<Zurückkehrende Einwohner sowie Bergungs- und Räumtrupps aus Köln, Duisburg, Essen und Düsseldorf beginnen mit der Suche nach Verschütteten. In Ermangelung jeglichen schweren Geräts erfolgen die Arbeiten mit Hacken, Schaufeln und blossen Händen. Bis einschliesslich 19. November werden noch Personen lebend geborgen.
Die Rettungsarbeiten sind durch schwersten Artillerie-Beschuss bei Tag und Nacht, durch Langzeitzünder sowie durch Tiefflieger stark behindert und gefährdet. Die Bergung von Verschütteten gestaltet sich besonders schwierig, weil keine Bunker vorhanden waren und die Bewohner sich in den Luftschutzräumen der Häuser aufhielten. […]>

18. November 1944 Einstellen der Horcharbeiten
<Der an den Trümmern grösserer Bauten eingesetzte Horchtrupp Köln stellt seine Tätigkeit ein, da er nichts Lebendes mehr feststellen kann.>

18. November 1944 Goebbels-Tagebuch: Düren und Jülich sind "umgepflügt"
„Bei dieser Gelegenheit [d.h. bei alliierten Luftangriffen im Westen] sind Düren und Jülich geradezu umgepflügt worden. Es fängt also wieder mit dem Luftterror an (...).“

[Die NS-Luftwaffe hat es in England und in Osteuropa nicht anders gemacht: "umgepflügt".
(Schlussfolgerung Palomino)]

19. November 1944: Räumung von Düren und umliegenden Dörfern
<Auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissars wird die Stadt geräumt, desgleichen werden Birkesdorf und Gürzenich evakuiert, am selben Tag und am 20. November auch Echtz, Geich und Konzendorf. Die Verladung geschieht mit der Reichsbahn ab Buir. Die Evakuierung erfolgt hauptsächlich in die Gaue Halle-Merseburg, Thüringen und Hannover-Braunschweig; kleinere Teile der Bevölkerung werden in andere Gegenden versprengt oder versuchen auf eigene Faust, aus dem Dürener Gebiet wegzukommen.>

23. November 1944 Düren hat noch etwa 200 Einwohner

(http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/tafel4.html)

Düren vor dem Vernichtungsangriff vom 16.
                      November 1944, Luftaufnahme
Düren vor dem Vernichtungsangriff vom 16. November 1944, Luftaufnahme
Düren vor dem Vernichtungsangriff nach 16.
                      November 1944, Luftaufnahme, Trichterlandschaft
Düren vor dem Vernichtungsangriff nach 16. November 1944, Luftaufnahme, Trichterlandschaft
Karte von
                    Düren aus dem Jahre 2008 (maps.google.de)
Karte von Düren aus dem Jahre 2008 (maps.google.de), für alle dummen Detektive aus Nicht-Deutschland, die nicht glauben,
dass die Fotos von oben Düren sind.

[ab 16. November 1944: Das Städtebombardement versperrt den Durchgang, statt dass es den Durchgang öffnet - Besetzung eines Trümmerhaufens am 25.2.1945]

Wenn den Amerikanern der Durchbruch durch die Ruhrfront geglückt wäre... in der selbstgeschaffenen Trümmerwüste von Düren wäre ihr Vormarsch bereits wieder hängengeblieben. Dieses Schlachtfeld war für eine moderne motorisierte Armee nicht mehr passierbar.

Als die Amerikaner dann endlich nach langen Monaten [am 25. Februar 1945] den Trümmerhaufen erobern, der auf ihren Karten immer noch "Düren" heisst, da leben von fast 50.000 Einwohnern nur noch vier in den Kellern der Stadt. Und von 9322 Häusern und Gebäuden haben nur 13 den Vernichtungsangriff auf Düren unbeschädigt überstanden.

Keine andere Stadt ist in diesem Kriege so vollständig dem Erdboden gleichgemacht worden. (S.329)

Düren, Hochstrasse in Schutthalden,
              1946
Düren, Hochstrasse in Schutthalden, 1946

Düren
              Trümmerfelder 1946
Düren Trümmerfelder 1946

Düren Weierstrasse 1946 mit Trümmerbahn-Geleisen
vergrössernDüren Weierstrasse 1946 mit Trümmerbahn-Geleisen


Treffpunkt Karmel-Kirche
Die Kirche des Karmelitinnen-Klosters ("Karmel") wurde für Düren in den Jahren 1945 und 1946 zu einem kirchlichen Mittelpunkt, weil sie nur teilweise beschädigt war, und weil fast alle anderen Kirchen restlos zerstört waren. Die Kirche des Karmel war 1950 komplett wiederhergestellt.
(http://www.karmelitinnen-dueren.de/index.php/content/ursprung_und_geschichte)

Karmelitinnenkloster, Kirche mit Baum im Jahr
                      2000 ca.
Karmelitinnenkloster, Kirche mit Baum im Jahr 2000 ca.


Weitere Bilder des zerstörten Düren 1945 / 1946: http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/bilder.html

Teilen:

Facebook







Quellen von Irving zu Düren

Der Vernichtungsangriff wird kurz erwähnt in Strategic Air Offensive, III / 196, und bei Harris [Memoiren?] S. 253. Als amtliche deutsche Quelle stand uns aus der Kriegszeit zur Verfügung "Vorläufiger und endgültiger Bericht des Bürgermeisters der Stadt Düren an den Herrn Regierungspräsidenten der Stadt Köln, betrifft: Luftangriff auf den LS-[Luftschutz]-Ort Düren am 16. November 1944", vom 14. Februar 1945. (S.397)

Bildernachweis

-- Marktplatz 1935: http://www.wisoveg.de/dueren/1908-58/dkb1908-58.html

-- Düren vor dem Vernichtungsangriff vom 16. November 1944, Luftaufnahme:
http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/bilder.html
http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/zerstoert_gross/Luft_vor.jpg

-- Düren nach dem Vernichtungsangriff vom 16. November 1944, Trichterlandschaft, Luftaufnahme:
http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/bilder.html
http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/zerstoert_gross/Luft_nach.jpg

-- Düren Hochstrasse 1946 mit Schutthalden: http://www.heretical.com/miscellx/blitz.html
-- Düren Trümmerfelder 1946: http://www.heretical.com/miscellx/blitz.html
-- Düren Weierstrasse mit Geleisen der Trümmerbahn: http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/november/zerstoert_gross/Weierstr.JPG

-- Karmelitinnenkloster, Kirche mit Baum: http://www.karmelitinnen-dueren.de/



^