aus: David J. Irving [u.a.]: Und Deutschlands
              Städte starben nicht. Ein Dokumentarbericht (Karweina
              1964)
              
            
           
           Argumente
              gegen ein Bombardement von Freiburg im Breisgau
            
            Die Menschen in Freiburg hatten sich ihre Argumente
            "zurechtgelegt", die sie hoffen liessen, dass Freiburg nicht
            bombardiert würde:
            -- Freiburg liege "zu weit ab vom Schuss"
            -- Freiburg habe fast keine Industrie oder militärische
            Ziele
            -- Freiburg galt als Lazarettstadt
            -- Freiburg soll Churchills "alte Liebe" sein und eine Tante
            von Churchill soll in Freiburg wohnen (aber auch in Dresden
            soll eine Tante von Churchill gewohnt haben...)
            (Bombennacht vom 27.11.1944 - Geschichten vom Erpel und
            Oberkirch; http://www.frsw.de/freiburger-muenster2.htm)
            
            Die Menschen waren sich allgemein der Gefahr, bombardiert zu
            werden, viel zu wenig oder überhaupt nicht bewusst. 
            (http://www.bomben-auf-freiburg.de/)
            
            Ein Erpel rettet am 27.
              November 1944 durch seine Vorahnung viele Menschenleben
            
            Gemäss Irving und seinen deutschen Journalistenkollegen soll
            in den Stunden vor dem grossen Luftangriff ein Erpel so laut
            geschrien haben, dass viele Leute darauf reagiert haben und
            in die Luftschutzkeller gingen. So hat der Erpel viele
            Menschenleben gerettet [1].
            
            Der Erpel ist auch auf vielen Webseiten erwähnt, der am
            späten Abend im Stadtpark angsterfüllt umherschnatterte und
            den nahenden Bomberstrom anzukündigen schien, so dass viele
            Freiburger Bürger, die rund um den Stadtgarten in der Nähe
            des Münsters wohnten, sich dazu bewegt fühlten, in die
            Luftschutzkeller zu gehen [2], in den Bunker im Schlossberg.
            Dort überlebten alle, die dorthin geflüchtet waren [3].
            Andere Berichte meinen, die Erpel-Geschichte sei erfunden
            [4].
          
          [1] Irving u.a.: Deutschlands
            Städte, Bildteil, Bild 16 (Karweina 1964)
            [2]
            http://www.zum.de/Faecher/PRO/MUENSTER/history/2warbomb.htm)
            [3] http://www.badische-seiten.de/freiburg/stadtgarten.php
            [4] http://www.frsw.de/freiburger-muenster2.htm
          
          
          
          
            Karte von Freiburg im Breisgau mit dem Münster, dem
            Stadtgarten, dem Erpeldenkmal und dem Schlossberg
            ("Erpel-Karte")
          
 
          
          
          Kein Voralarm in Freiburg im
            Breisgau - Alarm und erste Bomben gleichzeitig
          
          Die Vernichtung von Freiburg hat das Codewort "Operation
          Tigerfish" [1]. Freiburg im Breisgau erlebt am 27. November
          1944 die Vernichtung mit etwa 3000 Toten [2].
          
          27.11.1944, 19:58 Uhr. Am Abend eines milden, anfangs etwas
          nebligen Novembertags, heulten die Sirenen erst, als bereits
          die ersten Bomben fielen. Rund 300 britische Kampfbomber
          (Lancasters) flogen von Westen heran und luden 20 Minuten lang
          rund 150.000 Spreng- und Brandbomben ab. Die Sprengbomben
          zerstören mittels Luftdruck alle Fensterscheiben und alle
          Dachziegel fliegen von den Dächern. Die Wasserleitungen waren
          gerissen und die Bächle waren von Trümmern verstopft. Im
          Feuersturm ging Freiburg unter. 80 % der historischen Altstadt
          wurden zerstört. Schwer getroffen wurden auch Herdern,
          Stühlinger, Betzenhausen-Bischofslinde [3] (
          Betzenhausen-Bischofslinde ist der Ostteil von Betzenhausen
          [4]) und die Mooswald-Siedlung. Der Bevölkerung, die noch
          unterwegs war, hatte kaum Zeit zu reagieren [3]. Auch der
          Stadtteil Neuburg wird zerstört [5]. Im nördlichen Stühlinger
          werden 70 Häuser total zerstört, darunter das Uniklinikum.
          Kein Haus bleibt unbeschädigt [6]. Gemäss anderen Angaben
          waren es 14.000 Spreng- und Brandbomben [7].
          
          [1]
http://fudder.de/artikel/2007/11/27/27-november-1944-freiburg-stirbt/
            [2]
http://www.schwarzwald-welt.de/schwarzwald/freiburg-im-breisgau-2-geschichte.html
            [3] Bombennacht vom 27.11.1944 - Geschichten vom Erpel und
            Oberkirch; 
            http://www.frsw.de/freiburger-muenster2.htm
            [4] http://de.wikipedia.org/wiki/Betzenhausen
            [5] http://peteru.de/freiburg.html
            [6] http://www.spd-freiburg.de/stuehlinger/Geschichte1.html
            [7] http://www.bomben-auf-freiburg.de/
          
          [Es kann sein, dass mit der
            niedrigeren Zahl nur die Anzahl Bomben gemeint ist, die aufs
            Stadtzentrum fielen, oder dass die höhere Zahl die Bomben
            aller Luftangriffe umfasst].
          
          
          Karte von Freiburg im Breisgau mit der Einzeichnung des
          Luftangriffs und den betroffenen Quartieren vom November und
          Dezember 1944.
          
          Löschen, wo es geht
          
          Die Menschen versuchten, Menschen und Gebäude zu retten, wo es
          noch etwas zu retten gab. Auch Wein wurde als Löschwasser
          eingesetzt, weil es an Löschwasser mangelte. Der Wirt Karl
          Oberkirch von der "Oberkirchs Weinstuben" stoppte mit Wein den
          Funkenflug und rettete so wohl mehrere Gebäude. Eimerweise
          werden die Weinfässer vom Lokal und vom Weinkeller im Peterhof
          gelehrt und der Wein als Löschwasser eingesetzt. Für das
          Bischöfliche Palais reicht es nicht mehr. Es steht noch,
          brennt aber am Tag danach nieder, wegen Löschwassermangel und
          Kräftemangel. 
          (Bombennacht vom 27.11.1944 - Geschichten vom Erpel und
          Oberkirch; http://www.frsw.de/freiburger-muenster2.htm)
          
          Grossangriff 2./3. Dezember
            1944
          
          Der Grossangriff vom 2. auf den 3. Dezember richtet Schäden in
          der westlichen Wiehre an, z.B. an der Brauerei Ganter, mit der
          Zerstörung der Werkstätten, des Verwaltungsgebäudes und des
          Pferdestalls.
(http://www.ganter.com/index.php?option=com_content&task=view&id=112&Itemid=56)
          
          Im weiteren Abstand zur Altstadt bleibt die Wiehre aber
          unversehrt.
          (http://de.wikipedia.org/wiki/Wiehre)
          
          Grossangriff 17. Dezember
            1944
          
          Am 17. Dezember 1944 erfolgt ein weiterer Grossangriff zur
          Zerstörung von Freiburg im Breisgau, z.B. mit weiteren
          Zerstörungen im Stühlinger an der Alten Lutherkirche.
(http://www.katholische-kirche-freiburg.de/Seelsorge_-_Pfarreien/Seelsorgeeinheiten/SE_Freiburg-Stuehlinger.html)
          
          Der Stadtteil Mooswald wird zu 80 % zerstört.
          (http://de.wikipedia.org/wiki/Mooswald_%28Freiburg%29)
          
          Der östliche Stühlinger wird zur kompletten Mondlandschaft,
          fast eben.
(http://fudder.de/artikel/2007/11/27/27-november-1944-freiburg-stirbt/)
          
          
            
          
          
          
          Bilanzen
          
          3000 Tote, 10.000 Verletzte, 1/3 der Familien waren ohne
          Wohnung. Universität und Universitäts-Klinikum waren schwer
          getroffen. Das Stadttheater war komplett zerstört. Das Münster
          hatte Schäden erlitten, aber keinen Substanzverlust. 
          (http://www.zum.de/Faecher/PRO/MUENSTER/history/2warbomb.htm)
          
          Fast 2800 Tote (nahezu ausschliesslich Zivilbevölkerung, über
          9000 Verletzte, 6500 Wohnungen total zerstört, 3500 Wohnungen
          schwer zerstört. Gemäss Legenden soll ein schützender blauer
          Lichtstrahl das Münster vor Bombardierungen geschützt haben.
          (Bombennacht vom 27.11.1944 - Geschichten vom Erpel und
          Oberkirch; http://www.frsw.de/freiburger-muenster2.htm)
          
          2797 Tote 
          (Badische Zeitung, 27.11.2001, S.21; http://www.igm.uni-freiburg.de/Mitarbeiter/pubvoll/pubvoll_steinkamp)
          
          [Es kann sein, dass sich die
            3000 Toten auf alle Bombardierungen beziehen, die 2800
            allein auf den Angriff vom 27. November 1944].
          
          
          Flucht aufs Land
          
          Viele Familien mussten nach dem 27. November 1944 aufs Land
          flüchten. Stadtkinder wurden von einem Moment zum Andern als
          Kuhirt engagiert etc., z.B. Hans Frieder Huber als 6 Jahre
          altes Kind, heute Architekt. Der hohe Schnee im Winter
          1944-1945 wurde als eine Art Schutzwall vor dem Krieg
          empfunden.
(http://fudder.de/artikel/2007/11/27/27-november-1944-freiburg-stirbt/)
          
          Wiederaufbau und Freiburg in
            den 1960er Jahren
          
          Freiburg wurde französisch besetzt und wurde Sitz der
          französischen Militärregierung, mit einer Siegesparade im
          Oktober 1945 [1]. Zum Räumen der Trümmer wurde eigens eine
          Trümmerbahn eingerichtet, die den Schutt vom Stühlinger zum
          Schotterwerk fuhr [2]. So lange die Wasserversorgung nicht
          funktionierte, pilgerten viele Freiburger zur Brauerei Ganter,
          um sich dort mit Trinkwasser zu versorgen. Die Brauerei konnte
          nach trickreichen Verhandlungen mit den Besatzungsmächten
          wieder aufgebaut werden [3]. 
          [1]
            http://www.badische-seiten.de/freiburg/1900.php
            [2]
http://www.stuehlinger-online.de/aktuelles/stuehlinger_aktuell_2004/aktuelles_mai_01.htm
            [3]
http://www.ganter.com/index.php?option=com_content&task=view&id=112&Itemid=56
          
          
          Die Rettung des Münsters
          
          Die Ziegel des Münsters waren alle von den Luftminen
          abgedeckt. Mittels Ziegelspenden aus Basel konnte das Dach des
          Münsters bis Januar 1946 wieder hergestellt werden, in
          Kollaboration mit der französischen Besatzungsmacht.
          (http://www.altbasel.ch/fussnoten/rudolf_riggenbach.html;
          http://de.wikipedia.org/wiki/Freiburg_im_Breisgau)
          
          
            
          
          
          Das Erpeldenkmal stammt vom Bildhauer Richard Bampi aus
          Kandern aus dem Jahre 1953 [1] und steht im Stadtgarten [2].
          Es gibt aber auch Historiker die meinen, die Erpel-Geschichte
          sei erfunden, angeblich von der Wirtin einer Pension [3].
          [1]
            http://www.zum.de/Faecher/PRO/MUENSTER/history/2warbomb.htm)
            [2]
http://www.igm.uni-freiburg.de/Mitarbeiter/pubvoll/pubvoll_steinkamp)
            [3] Bombennacht vom 27.11.1944 - Geschichten vom Erpel und
            Oberkirch; 
            http://www.frsw.de/freiburger-muenster2.htm)
          
          
          
          [Ergänzung: Tiere wittern grosse Gefahren
            Wenn die Erpel-Geschichte stimmt, dann war der Erpel die
            einzige rechtzeitige Alarmsirene an jenem Tag. Tatsache ist,
            dass auch andere Tiere Alarm schlagen, wenn etwas "im Anzug"
            ist, das mit Luftwellen oder Erdwellen wahrgenommen werden
            kann, die Menschen nicht wahrnehmen. Tiere geben auch Alarm
            vor Erdbeben, vor Tsunamis etc. Die Erpel-Geschichte scheint
            nicht unwahrscheinlich. Die "Wissenschaft" dagegen kümmert
            sich bis heute nicht um Tiere, um grosse Schadenereignisse
            präzise vorherzusagen, obwohl dies möglich wäre...]. 
          
          
          
          Im Jahr 2004 - zum 60. Jahrestag des Feuersturms - kam ein
          Film "Bomben auf Freiburg" heraus, der bisher nicht
          veröffentlichtes Archivmaterial zeigt. 
          (https://www.badenova.de/web/de_1/www-badenova-de_internet/ 
          engagement/internet-schulen/unterrichtsmaterial/dvds_cds/DVDs_-_CDs.html;
          
          
          Die Filmvorstellung ist hier, mit Zeitzeugen auf Video zum
          Abspielen etc.
          (http://www.bomben-auf-freiburg.de/)