Eisenzeit: Kalt-feuchtes
Klima und Keltogermanen
Die Kelten waren gemäss Historiker Zillmer "eine grosse
Kultur". (S.62)
Bei den späteren Griechen werden die Kelten "Galater"
genannt (S.62).
In Irland wurden Kopfsteinpflasterstrassen aus der Eisenzeit
gefunden, mit einem Graben auf jeder Seite, so wie die
Römerstrassen angelegt sind. Scheinbar waren vierrädrige
Wagen in Irland schon damals in Gebrauch, ebenso in England
(S.69; Zeitschrift "Bild der Wissenschaft", 3.3.1989).
Die keltische Gesellschaftsstruktur
Gesellschaftsstruktur mit Stammes- und Sippenverbänden
Die keltische Gesellschaft funktionierte in verschiedenen
Stämmen, die sich untereinander verständigen konnten (S.46)
und in Clans (S.47). Staatsgrenzen gab es nicht, sondern
Stammes- und Sippenverbände (S.46). 1746 wurde dann die
Clan-Struktur nach mehreren Aufständen gegen die Clan-Könige
endgültig abgeschafft (S.47).
Zitat:
<Die keltischen Clankönige regierten das Land dezentral
und waren nur ihrem eigenen Gesetz unterworfen, ähnlich wie
es in Kinofilmen ("Brave heart") dargestellt wird.>
(S.47)
Die Urmutter in alten Gesellschaften
In den alten Gesellschaften spielt Urmutter oder Allmutter
eine Rolle, die die "Gesittung der Sippengemeinschaft"
bestimmt,
-- mit einem Naturrecht
-- mit dem Uranfang des Rechts mit der Familienordnung als
"gewachsenes Gewohnheitsrecht"
-- es herrscht das kultische Matriarchat der Mütter,
Seherinnen und Behüterinnen des Rechts (S.49).
[Die Bevölkerungen in Süd-"Amerika" leben heute noch mit der
Vorstellung von "Mutter Erde" oder der Muttergöttin als
"pachamama"].
"Kelten [...] konnten lesen und schreiben." (S.57) Kelten
waren im Gegensatz zum armen Rom "kreativ und innovativ"
(S.58).
Die Ogham-Sprache und die Ogham-Schrift
Ogham-Schrift, Alphabet [1]
Die Ogham-Sprache ist nach einem mathematischen Muster
aufgebaut, wie Baskisch und Aymara (S.231). Die
Ogham-Schrift vor der Christianisierung besteht nur aus
Konsonanten. Die Vokale musste man vor Ort lernen. Die
Ogham-Schrift wurde von rechts nach links geschrieben.
Manchmal wurde die Ogham-Schrift auch einem Steinrand
entlang zuerst von rechts unten nach rechts oben und dann am
linken Rand von oben nach unten geschrieben (S.231).
Die Schriftzeichen des keltischen Ogham sind wie ein
Morsealphabet mit Strichen statt Punkten (S.78).
Gold und Silber
Kelten und Gallier hatten ihre Gold- und Silberminen. Die
Gallier und Kelten waren reich und für Cäsar gab es dort
viel zu "holen" (S.58).
Eisenverarbeitung in Erdhügeln drin
Die Kelten betreiben Metall- und Eisenverarbeitung und bauen
dafür Rennöfen / Schmelzöfen in Hügeln drin (S.270). Es kann
angenommen werden, dass die Kelten die Schmelztechnik mit
Rennöfen / Schmelzöfen in Hügeln drin auch bis "Amerika"
verbreitet haben, bevor die Grönlandschwelle vom Meer
überschwemmt wurde (S.269).
Keltischer Schmuck als Grabbeigaben
Die Kelten pflegten die Beerdigung [ihrer Herrscher und
Herrscherfamilien] in grossen Erdhügeln. Die keltischen
Grabbeigaben in Europa und in Irland sind hochentwickelt.
Als Grabbeigaben fand man zum Beispiel kleine, vierrädrige
Wagen mit kunstvollen Verzierungen (S.68) passend für die
Keltenstrassen (S.68-69).
Keltischer Schmuck, Triskele in Bronze [2] -
Kelten-Armband [3]
Keltisches Salz, Salzexport und Reichtum
(Hallstadt-Kultur)
Die Kelten kannten den Salzabbau in Hallstatt [im heutigen
Salzkammergut in Österreich]. Bei Ausgrabungen am Berg
wurden
-- alte Verzimmerungen
-- Reste von Leuchtspänen
-- Bruchstücke von Werkzeugen gefunden (S.68).
Diese Hallstatt-Kultur existierte schätzungsweise schon 200
Jahre vor der Gründung Roms. Die Kelten exportierten das
Salz, was ihnen grossen Reichtum einbrachte (S.68).
Keltische Technik
-- gallische Schiffe waren den römischen Schiffen weit
überlegen, was von Caesar selber so beschrieben wird (S.57;
Caesar: Drittes Buch, Kapitel 14)
-- die Kelten kannten den Räderpflug, während die Römer sich
noch mit dem steinzeitlichen Hakenpflug abmühten (S.57)
-- ein Relief in Gallien zeigt sogar eine Mähmaschine mit
Messern auf Rädern aus dem 1. Jh. (S.69; Irmscher: Lexikon
der Antike 1984, S.334).
-- die Kelten der Hallstattkultur entwickelten technisch
hochwertige Wagengespanne (S.69).
Wagengespanne als Modell für Grabbeigaben
In den Gräbern der Hallstattkultur wurden viele kleine
Wagenmodelle gefunden, die wohl keine "seltsamen
Kultobjekte" waren, sondern ein Hinweis auf einen mit
vierrädrigen Wagengespannen funktionierenden, regen
Fernhandel sind, der auf den Keltenstrassen [und
Etruskerstrassen] ablief (S.91).
Die Keltenstrassen [oder Germanenstrassen]
Es existieren
-- bis zu 4000 Jahre alte Verkehrslinien, deren Trassen bis
heute noch erhalten sind
-- manchmal sind diese Wege durch Mauern begleitet wie in
Schleswig die 30 km Mauer "Danewerk" (umgebaut 690, 1182,
1861-64 und 1945), wobei das Danewerk das grösste,
archäologische Denkmal Nordeuropas ist - und Römer kamen nie
bis in diese Gegend
-- Keltenstrassen, die heute "Römerstrassen" genannt werden,
obwohl es in den urkeltischen Gebieten gar nie Römer gab (!)
(S.55)
Es wurden auf keltischem Gebiet, wo die Römer niemals waren,
Strassen in derselben Form wie die "Römerstrassen" gefunden,
wo die Römer einmal waren. Also scheint der Begriff
"Römerstrasse" falsch zu sein und der Begriff
"Keltenstrasse" [oder "Germanenstrasse"] scheint richtig.
Zillmer Zitat:
<Sicher ist, es gibt antike Strassen, anscheinend in ganz
Europa - allerdings auch in Irland, wie zur Überraschung der
Wissenschaftler zufällig im Jahre 1898 entdeckt wurde (in:
Magazin Bild der Wissenschaft (BdW), 3.3.1989). Nur, Römer
gab es in diesem urkeltischen Gebiet zu keiner Zeit!>
(S.55)
Die Kelten hatten vierrädrige Pferdewagen, und dafür wurden
stabile Keltenstrassen gebaut. Das gesamte Netz der
Keltenstrassen war einschliesslich Nebenstrassen angeblich
80.000 km lang (siehe Johannes Irmscher im "Lexikon der
Antike", Leipzig 1984). (S.56)
In Irland wurden Kopfsteinpflasterstrassen aus der Eisenzeit
gefunden, mit einem Graben auf jeder Seite, so wie die
Römerstrassen angelegt sind. Scheinbar waren vierrädrige
Wagen in Irland schon damals in Gebrauch, ebenso in England
(S.69; Zeitschrift "Bild der Wissenschaft", 3.3.1989).
Keltische Schanzen (Keltenschanzen, "Viereckschanzen")
Keltenschanze, Malerei [4] - Keltenschanze in Laibstadt
bei Nürnberg (Bayern) [5]
Die Kelten bauen an vielen Orten sogenannte
"Viereckschanzen", befestigte Verteidigungsanlagen in Form
eines Quadrats (S.271; aus: Gernot L. Geise [ohne
Buchangabe] 2002 [es sind 4 Buchangaben auf 2002 möglich]).
Meistens sind diese Keltenschanzen quadratisch oder ähnlich
einem Quadrat angelegt, manchmal auch oval, eiförmig oder
dreieckig, von einem Wall umgebenmit einem Graben davor, mit
einem ebenerdigen Zugang [keine Brücke]. Die Dimensionen
sind gewaltig: 80 bis 100m Seitenlänge. Man grub die Gräben
und das Aushubmaterial wurde gleichzeitig als Wall
aufgeschichtet (S.271). In anderen Fällen werden ganze
Bergkuppen abgeflacht, um eine Keltenschanze auf einem Berg
zu installieren. Diese Bergarbeiten entsprechen dann der
Arbeit einer grossen Pyramide. Ein Beispiel für Europa ist
die Schanze auf dem Hohen Dörnberg am Westrand der
Hessischen Senke mit Ringwall und Graben (S.272)
[Heute sind die Wälle noch zu erkennen, sind aber oft
bewaldet].
Historisch gesehen werden Keltenschanzen und Rennöfen zur
Eisenverhüttung zur selben Zeit errichtet (S.271).
Keltische Währung: Kleine Beile - "Beilgeld"
Die Kelten hatten ein ausgedehntes Strassennetz und eine
differenzierte Kultur mit Fahrzeuganhängern (Wagenkultur).
Logischerweise erfordert der Fernhandel dann auch ein
überall anerkanntes Zahlungsmittel (S.70), also quasi einen
keltischen Euro. Diese keltische Weltwährung bestand
scheinbar aus kleinen Beilen (S.70). Zillmer bezieht sich
auf das Buch von Felix Müller "Götter, Graben, Rituale" von
2002 (S.354). Zillmer Zitat:
<Als erster europäischer Euro war bereits vor 3000 Jahren
Beilgeld im Umlauf, mit dem Germanen, Gallier und Kelten von
England bis Slowenien zahlten,. Nach Professor Felix Müller
(2002), Direktor des Berner Museums, waren die unzählig
aufgefundenen Minibeile stumpf und zu leicht, um als
Werkzeuge zu dienen. Weltbekannt ist der Beilgeldfund von
Hénon in der Bretagne: 600 Stück auf einem Haufen.>
(S.70)
Später wurden die kleinen Beile als Währungseinheit von
keltischen Goldmünzen abgelöst (S.70).
Keltische Quellopfer
Die keltische Gesellschaft kannte Opferungen für Quellen und
Quellwasser, z.B. in Dux in Böhmen [zwischen Prag und
Dresden]. Funde bestätigen viele Armbänder sowie über 1000
Bronzefibeln der La-Tène-Zeit etc. (S.307)
Schädeloperationen
Schon in der Frühzeit waren Schädelöffnungen auch an
lebenden Menschen möglich, an vielen Orten in Europa wie in
"Amerika" (S.307).
Mumifizierungen in Ägypten und in Peru
Die Kultur im Alten Ägypten pflegte die Mumifizierung von
Leichen bis zur höchsten Vollkommenheit. Funde in Peru
bezeugen, dass die Mumifizierung von Personen auch in
"Amerika" verbreitet war. Weitere Parallelen zwischen
Ägypten und Peru sind
-- die dichte Einwicklung in Gewebe
-- die Beigabe von Gebrauchsgegenständen
-- die Beerdigung der Toten in Felshöhlen (S.307).
Nach der Megakatastrophe mit dem Meteoriteneinschlag, den
Erdbeben, Tsunamis und Bodenabsenkungen sowie Flutungen
-- der Grönlandbrücke (S.266)
-- der Nordsee-Ebene (S.279-280, 286, 287)
-- des Mittelmeers (S.299) und
-- des Schwarzen Meers (S.299)
folgen weitere Naturkatastrophen wie
Hunger, Trockenheit, Abwanderung
Dem Tsunami an der Nordsee folgten weitere Naturkatastrophen
wie Trockenheit und Hungersnot in ganz Europa und im
europäischen Teil von Asien. Haufenweise Bevölkerungen
mussten ihre angestammten Regionen verlassen, auch Menschen
in den afrikanischen und arabischen Steppen (S.281).
[Dabei ist die Möglichkeit gegeben, dass auch Ausserirdische
im Spiel sein könnten]. Über Libyen ging eine "furchtbare
Fackel" nieder und hat alles verbrannt. Zillmer zitiert
Ramses III.:
<In den Texten von Medinet Habu (Tempel von Ramses III.
[web37]) berichtet Ramses III.: "Libyen ist zur Wüste
geworden, eine furchtbare Fackel schleuderte Flammen vom
Himmel ... Ihre (der Libyer) Knochen brennen und rösten in
ihren Gliedern."> (S.281)
Kelten+Germanen=Keltogermanische Union
Zillmer nennt die Nicht-Römer in Europa um das Jahr 0
"Keltogermanen" (S.61). Dies entspricht dem griechischen
Begriff "Keltoskythen" ("Celto Scythen"). Das Wort "Germane"
war bei den Griechen noch nicht in Gebrauch (S.61).
Die Kelten besiedeln ab 600 v.Chr. die Alpentäler (S.83).
Zillmer bezieht sich dabei auf den römischen Historiker
Livius (59v.Chr.-17n.Chr.), dessen Geschichtswerk 142 Bücher
umfasste, von denen noch 45 erhalten sind (siehe Wikipedia:
Livius). Zitat:
<Wie Livius mit der keltischen Sage von Bellovesus und
Segevesus ([Band] V, 33-35) zeigt, siedelten die Kelten
schon um 600 v.Chr. in den Alpentälern, also schon mit der
Gründung Roms.> (S.83)
Keltogermanisches Handwerk: Eisenverhüttung
Bei vielen keltogermanischen Siedlungen sind Rennfeueröfen
zur Eisenverhüttung, Eisenerzeugung und Eisenverarbeitung
nachweisbar, mit Ausheizherden, Schmiedeplätzen und
Meilergruben. Das Eisen ist jeweils Raseneisenerz (auch
"Sumpfeisenerz" genannt) aus den feuchten Niederungen
(S.268). Zillmer Zitat:
<Rohstoffquelle war vor allem das Rasen- oder
Sumpfeisenerz aus den feuchten Niederungen. Im Boden
lagerndes Eisen wird auch heute noch vom Grundwasser gelöst
und nahe der Oberfläche durch Sauerstoff unter Mitwirkung
von MIkroorganismen ausgefällt und in Schichten von bis zu
zwei Metern Mächtigkeit als so gennantes Raseneisenerz
abgesondert.> (S.268)
Die Rennfeueröfen der damaligen Zeit erreichten ca. 1200
Grad. Das Erz zerrann, deswegen die Bezeichnung
"Rennfeuerofen" im Gegensatz zum Schmelzofen, der 1539 Grad
erreichen muss, damit Eisen schmilzt (S.269). In
Nord-"Amerika" sind Schmelzöfen in Erdhügeln bekannt, nur
von der offiziellen Geschichtsschreibung noch nicht
anerkannt... (S.269).
Keltische Schreibkunst: Die Oghamschrift und Morsen
Schreibgerät der Kelten wurde aus einem rechtsrheinischen
Oppidum gefunden [leider ohne Ortsangabe] (S.77).
Cäsar bemerkt in seinem Werk "Bellum Gallicum", 1.29,1, die
Helvetier hätten Archive besessen. Somit war irgendeine
Schrift doch wohl weit verbreitet (S.77).
Das Ogham-Alphabet besteht aus 20 Zeichen mit 5 Kerben oder
Strichen und einer Mittellinie oder Kante (S.77). Die
Ursprüngliche Oghamschrift besteht aus 15 Konsonanten
(S.78). Die 5 Vokale wurden erst Jahrhunderte später durch
die Benediktinermönche hinzugefügt (S.78-79)
[wahrscheinlich, um Klarheit bei der Aussprache zu
schaffen].
Die keltische Oghamschrift ist auf irischen Sprachdenkmälern
dokumentiert. Das Alter der Schrift steht nicht fest. In
Schottland sind viele Ogham-Inschriften in Steinen
anzutreffen ("piktische Steine", Steine der
schottisch-keltischen Bevölkerung - die Römer nannten die
schottische Bevölkerung "Pikten" - siehe Wikipedia: Pikten)
(S.77).
Die Ogham-Schrift wird bis heute kaum Ernst genommen, und in
"Amerika" wird sie aus Unwissenheit gar nicht als solche
erkannt. Zur Oghamschrift gehören auch die Darstellung von
stilisierten Menschen oder Tieren (S.78). Zillmer Zitat:
<Sogar Strichzeichnungen als Felsgravuren, die oft
stilisierte Menschen oder Tiere darstellen, stellen Texte in
Oghamschrift dar - wie man erst spät nach den ersten
Entdeckungen erkannte.> (S.78)
Ogham-Schrift in irischen Mythen
Alte irische Mythen erwähnen diese Ogham-Schrift (S.77).
In der Geschichte "Die Reise des Bran" ("Immrain Brain") aus
dem 8. Jh. wird erwähnt, dass Bran 50 oder 60 Gedichte in
der Ogham-Schrift geschrieben habe (S.77-78; aus: P.B. Elis:
Die Druiden; München 1996, 2. Auflage, S.180).
In der Geschichte "Rinderraub von Cooley" ("Táin Bó
Cuailnge") schickt Cúchulain seinen Feinden Warnungen und
Herausforderungen in der Ogham-Schrift (S.78; aus: P.B.
Elis: Die Druiden; München 1996, 2. Auflage, S.180).
Vermessungstechnik: Der Lochstab und Steinhaufen
Der Lochstab ist eine Visiereinrichtung. Er ist bis in die
Steinzeit zurück nachweisbar und wird auch Heroldsstab
genannt. Ausserirdische (Götter) werden mit Lochstab
dargestellt, z.B. Merkur oder Hermes (S.184). Bei manchen
Abbildungen von Ausserirdischen tragen diese "Götter" zwei
Stäbe in den Händen, das sind die Vermessungsstäbe, auch
"Fluchtstangen" genannt (S.195).
Ausserdem werden auffällige Punte an Wegen mit Steinhaufen
markiert. Viele Ortsnamen und Flurnamen gehen auf die
Vermessung und auf die Steinhaufen zurück, wenn die
geographischen Namen die folgenden Endungen haben:
-stock
-stein
-eck
-kreuz
-horn (S.195).
Dasselbe gilt für die Anfangssilbe Maas, Mass- oder Mess-
(S.195). Diese Flurnamen mit Anspielungen auf die
Landschaftsvermessung sind europaweit auffindbar (S.202).
Vermessung von Distanzen für Feuerstellen und Signaltürme
Die Vermessungseinheit, die in der griechischen Kultur
"Stadion" heisst, ist bereits den Kelten bekannt (S.208).
Zillmer Zitat:
<In Mittel- und Westeuropa liegt den beschriebenen
Ordnungssystemen "Sternenstrassen) in der Landschaft die
Verwendung des Stadions [als Längenmass] zugrunde.>
(S.208)
Scheinbar wurden schon in der Jungsteinzeit grössere
Distanzen vermessen und der Satz des Pythagoras angewandt
(S.195-196). So wurde das Netz von Feuerstellen und
Signaltürmen geschaffen. Die Ringwälle in Dänemark liegen
zum Beispiel auf einer Linie. Das sind alles Feuerstellen.
Und die Linie geht bis Delphi in Griechenland (S.196). Der
Ringwall "Lumneta" heisst "Lichtstadt". Weitere
Bezeichnungen für Lumneta sind Iumne oder Iumneta (S.197).
Die
Ringwall-Festungen im heutigen Dänemark sind z.B.:
-- Fyrkat
-- Trelleborg auf Seeland
-- Nonnebakken auf Fünen
-- Aggersborg am Limfjord [web41].
Ringwall-Festung Trelleborg, Skizze [6]
Bauwerke werden manchmal nach Sternbildern gebaut. Dadurch
wird die Einheit von Mensch und Kosmos gefeiert (S.201). Die
Pyramiden von Gizeh sind z.B. wie die Gürtelsterne des
Sternbilds Orion angelegt (S.201-202).
Die "Sternstrassen" / "Sternenstrassen"
Die Kelten legen sternstrassenartig die Zentren an
(S.175,198). Dabei wird ein doppeltes Vermessungssystem für
die Netzstrukturen angewendet, das 1. in Übereinstimmung mit
Himmelsrichtungen und 2. astronomischen Daten steht. Die
Landschaft wurde also bereits in der Frühzeit exakt
vermessen (S.198). Es handelt gemäss Zillmer dabei
eigentlich sich um eine "kosmische Landschaftsarchitektur"
(S.199). Zillmer:
<Durch die Sternenstrassen sind fixierte
Beobachtungszentren miteinander verbunden. Diese
Beobachtungszentren und Visurlinien wurden in der Natur
festgelegt, indem man einerseits natürliche landschaftlich
prägnante Fixpunkte auswählte und Markierungen anbrachte
oder direkt künstliche schuf. Auf diese Art und Weise
entstand über grossräumige Gebiete hinweg ein netzartig und
strahlenförmig vermessenes Gelände mit in die Landschaft
geprägten Kalenderuhren.> (S.201)
Bei den Distanzen von Kultzentrum zu Kultzentrum handelt es
sich um "heilige" Distanzen, z.B. in Schleswig-Holstein.
Zillmer bezieht sich dabei auf das Buch von Goslar Carstens
"Der planmässige Aufbau der heidnischen Heiligtümer bei den
Skandinaviern, Frieden und Sachsen" (Husum 1982). Zillmer
Zitat:
<Goslar Carstens ermittelte, dass die heidnischen
Heiligtümer und die mit der ersten irischen
Christianisierung errichteten Kirchen Schleswig-Holsteins
und Skandinaviens in "heiligen Entfernungen" zueinander
liegen, die sich aus 30, 60 und 120 Stadien ergeben
(Carstens, 1982, S.20).>
Effektivität in der Verwaltung und Schnelligkeit beim
Nachrichtensystem: Signal-Kultstätten mit Rauchzeichen und
Turmketten
Das keltische System ist sehr effektiv, pflegt kurze Wege
und ein effektives, zentral regiertes Staatssystem,
Standard-Münzen, Städtebau mit einer Oppida-Zivilisation
sowie ein schnelles Kommunikations- und Nachrichtensystem
(S.72).
Das Nachrichtensystem bestand aus einem Netz von
Nachrichtenstationen mit Lichtstationen, sogenannten
Ludrenplätzen (S.72). Die Lichtstationen sind durch Wege
("Hellwege") miteinander verbunden (S.73).
Steinkreise und Signaltürme als Signalstation
Bei den Lichtstationen handelt es sich
-- um Feuerstellen mit Rauchsignalen in Steinkreisen von 2
bis 10m Durchmesser, um am Tag ein Signalfeuer zu geben,
ähnlich, wie es die Prärie-Ureinwohner taten (S.72)
-- um Glaskugeln mit positionierten Kerzenflammen, so dass
in der Nacht ein gebündelter, scheinwerferähnlicher
Lichtstrahl entsteht mit Signalen bis zu 7km Entfernung
(S.73)
-- um Signaltürme, um die Signale von Turm zu Turm zu
senden, wobei diese Signaltürme weder Türen noch Treppen
haben (S.73), um im Kriegsfall bei Stammesfehden nicht
besetzt zu werden. Die Wächter wurden mit Körben [mit
Flaschenzug?] auf die Plattformen gehievt (S.74)
-- um akustische Signale (S.73).
Die Signale wurden mit einer Art Morsealphabet gegeben, denn
die Oghamschrift besteht aus Längs- und Querstrichen, so
dass diese Zeichen auch mit Lichtsignalen sehr wohl
übertragbar sind, und diese Schrift hat tatsächlich eine
grosse Ähnlichkeit mit dem heutigen Morsealphabet (S.77-78).
Steinkreise als Kalender - der Horizont ist das
Zifferblatt
Die Steinkreise können auch als Kalender angelegt sein, als
"Horizontalkalender" mit Steinen in bestimmten Positionen
für Sonnenstände, Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge
(S.199) z.B. für die Sonnenwenden. Auch Gräber werden in
Übereinstimmung mit den Sonnenwenden angelegt (S.200).
Zillmer Zitat:
<Das Jahr erscheint also als ein Kreis rings um den Rand
der Welt. Der Horizont dient dabei als Zifferblatt. Da
dieses Zifferblatt (S.200) breiten- und landschaftsabhängig
(S.200-201) eine jeweils spezifische Einteilung hat, muss
der Standort in der Landschaft unverrückbar festliegen. Er
wurde durch einen Stein, Baumstumpf, Pfahl oder dergleichen
markiert und gab die Mitte der Geländeuhr an. Die Zahlen des
Zifferblattes, abzulesen an verschiedenen Lichtständen,
wurden mit Hilfe von Stöcken, Latten, Bergspitzen,
Felsklippen, Findlingen oder anderen markanten Punkten in
der Landschaft verewigt. Die Punkte am Rand des Horizonts
bildeten mit dem eigenen Standpunkt eine Linie, so, als wenn
man eine bestimmte Stundenmarkierung auf einer Uhr mit dem
Befestigungspunkt der Zeiger, also dem Mittelpunkt,
verbindet. Im Mittelpunkt (dem Beobachtungszentrum) treffen
sich diese Linien untereinander.> (S.201)
Turmketten als Signalketten
Die keltischen Signaltürme wurden wurden in regelrechten
"Turmketten" angelegt. Alle Türme waren ohne Türen, auf
keltischem Gebiet auch in Mitteleuropa (S.74). Die
Untersuchung von Carstens ("Der planmässige Aufbau der
heidnischen Heiligtümer bei den Skandinaviern, Friesen und
Sachsen") von 1982 stellt eine systematische und
überregionale Planung und Vermessung der Positionen der
Signaltürme fest, wie die Signaltürme in Turmketten angelegt
wurden (S.75). Diese keltischen Signalplätze mit ihren
Signaltürmen waren jeweils eine Art Kultstätte (S.75).
Die Iberische Halbinsel zum Beispiel weist Turmketten sogar
über die Pyrenäen auf (S.74). Dabei sind auf der iberischen
Halbinsel zwei Systeme von Türmen nachweisbar, vielleicht
war ein System alt keltisch und eines jung und muslimisch
(S.74).
Turmketten mit Signalstationen für Feuersignale und
Rauchsignale sind auch in Byzanz und in Griechenland
nachweisbar (S.74).
Die "Christianisierung" funktionierte diese Signaltürme
später oft in Kirchtürme um (S.73), was u.a. von Carstens
(1982) festgestellt wurde, [so dass die heutigen Dörfer
immer in gewissen Abständen zueinander liegen] (S.75).
Keltisches Glas
Die Kelten entwickelten eine keltische Glasproduktion von
feinster Qualität mit perfekt organisierten Glashütten und
eleganten Formen (S.73).
Architektur
Ziegelbauweise mit Mörtel hatte im keltogermanischen Reich
Tradition, so wie auch Lehm-Flechtwerk und Fachwerk
Tradition hatte (S.95).
-- Holzbauten, Lehmbauten, Holz-Lehmbauten mit
Lehmflechtwerk (Fachwerkbauten), da das Lehmflechtwerk
wärmer und elastischer ist
-- wenn eine besondere Festigkeit erreicht werden sollte,
wurden auch Steinbauten aus Trockenmauerwerk oder
Ziegelbauten mit Mörtelfugen errichtet, z.B. Fundamente,
Wallanlagen, Signaltürme (S.95)
-- Beispiele von Steinkirchen der Keltogermanen existieren
in Sachsen, die von konservativen Historikern falsch auf 800
n.Chr. datiert werden (S.96)
-- auch das "Römerbad" in Bath in England ist keltisch und
nicht römisch (S.97), die Kelten bauten das Bad mit
Ziegelstein und Mörtel (S.98) [das Bad in Bath in England
muss also "Keltenbad" heissen]...
Schiffbau
Auch beim Schiffsbau und in der Schifffahrt waren die
Keltogermanen mit ihren Hochseeschiffen den
Mittelmeerländern weit überlegen (S.98)
Astronomie
Auch auf dem Gebiet der Astronomie und über den Lauf der
Sonne waren die Keltogermanen den Mittelmeerländern
keineswegs unterlegen (S.98).
Die keltische Sprache
Der Beginn einer keltischen Sprache ist historisch nicht
genau bestimmbar. Mehr als Thesen, wie sich die Sprachen
schon lange vor der Völkerwanderung entwickelt haben oder
sich während der Völkerwanderung ausgebreitet haben könnten,
gibt es nicht. Regional hat sich das Keltisch dann auch
unterschiedlich entwickelt (S.46).
Steininschriften auf Keltisch weisen darauf hin, dass
Gälisch bis ins heutige Norditalien verbreitet war, z.B. in
der "Golasecca-Kultur" zwischen dem 9.-5.Jh. v.Chr. (S.46).
Die keltische Religion
Die Strukturen der keltischen Religion sind unklar. Die
Druiden sind dabei die Priesterkaste. Die Stammesführer
überlassen ihre Söhne zur Erziehung bei den Druiden.
Vermittelt weren
-- ein umfangreiches Wissen
-- z.B. Astronomie
-- eine mündlich überlieferte Geheimlehre (S.48).
Die Urreligion der Urmutter oder Allmutter bestimmt dabei
einen weiteren Teil der Religion in der Sippe (S.49).
Keltische Kunst
Kelten schufen edle Kunstwerke (S.57).
Keltische Feldzüge in den Süden
Kelten (Galater) ziehen bis ins heutige Ankara
Die Griechen bezeichnen die Kelten als "Galater" (S.61). Die
"offizielle Lesart" behauptet nun einen Keltenzug bis
Ankara: Im 3. Jh. v.Chr. drangen keltische Stämme bis
Kleinasien vor, besetzten Ankara und machten es zu ihrer
Hauptstadt. Dieses Ankara war vorher von den Phrygiern als
"Ankyra" gegründet worden. Die Kelten (von den Griechen
"Galater" genannt) zogen weiter und besiegten auch die
Ägypter, wurden dann aber angeblich eine römische Provinz
"Galata". (S.62)
Es können auch Germanen gewesen sein, nur werden Germanen
damals noch nicht als eigenständige Kultur betrachtet.
Historiker Zillmer schlägt deswegen den Begriff
"keltogermanisch" vor (S.62).
Kelten (Galater, Germanen) ziehen bis Persien und Indien
Gemäss weiteren Angaben sind die Galater bis Nordafrika und
bis Persien und Indien gezogen und haben dort die
Bevölkerungen durchsetzt (S.62). In seinem Universallexikon
von 1735 zitiert Johann Heinrich Zedler den griechischen
Historiker und Geographen Strabon (auch Strabo,
ca.63v.Chr.-23n.Chr. [web17]) aus dessen Geographiebuch Nr.
15 (XV): Germanen leben als Philosophen in Indien, wie
auch die Brahmanen dort Philosophen sind. Der griechische
Historiker Herodot beschreibt in seinem Buch "Historien"
(Band 1, S.125), dass Germanier einen Stamm in Persien
seien, die dort mit zwei anderen Stämmen den Ackerbau
betreiben (S.62). Zillmer fasst sich relativ kurz. Zitat:
<Zedler zitiert in seinem Lexikon von 1735 Strabo XV:
"Germans gleich Philosophen in Indien, wie dort auch die
Brahmanen." Der griechische Geschichtsschreiber Herodot
beschreibt die
Germanier als einen von drei Ackerbau
betreibenden
Stämmen der Perser (Historien, Buch I,
125).> (S.62)