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Äthiopien Meldungen 01

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino


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29.3.2011: <Studium in Äthiopien: Wo die Armen in Blechkästen wohnen>

aus: Spiegel online; 29.3.2011;
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,753652,00.html

<Aus Addis Abeba berichtet Katrin Rössler

Ein Zimmer zu sechst und keine Bücher: Das ostafrikanische Äthiopien macht es seinen Studenten nicht leicht. Trotz knapper Ressourcen werden im ganzen Land neue Hochschulen gebaut. Der deutsche Student Till Trojer lebte ein halbes Jahr in einem der ärmsten Länder der Welt.  

Auf dem Mittelstreifen einer zweispurigen Straße liegen Menschen. Einfach so. Sie schlafen. Vielleicht ist auch einer von ihnen tot. Manchmal kommt jemand und stößt sie mit dem Fuß an, um zu sehen, ob sie noch leben. Leprakranke betteln auf der Straße, am Rand stehen Blechcontainer auf kurzen Holzbeinen - typische Einzimmerappartements in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens. Sie sehen aus wie Särge.

Für Till Trojer gehören diese Bilder zum Alltag. Der 24-jährige Student der Angewandten Afrikawissenschaften verbrachte das Wintersemester an der Universität Addis Abeba. Der Deutsche ist einer der ersten Studenten der Uni in Bayreuth, die hier ein Austauschprogramm absolvieren.

In kurzer, grüner Leinenhose sitzt Till vor dem "Lime Tree", dem Studentencafe auf dem Hauptcampus seiner Uni. Auf Amharisch, der äthiopischen Landessprache, bestellt er ein Wasser. Tills Amharisch ist so gut, dass er sogar noch einen kleinen Plausch hält. Er fühlt sich wohl in Äthiopien. "Die Menschen in Afrika haben mich in ihren Bann gezogen, mit ihrer Gelassenheit und ihrer offenen Art", sagt Till.

Der gebürtige Starnberger hat schon 14 afrikanische Staaten bereist. Und obwohl Äthiopien eines der ärmsten Länder war, hat es ihm das Heimatland des Kaffees besonders angetan. Gemeinsam mit seinem äthiopischen Freund Kume wohnt Till in einer Wohnung in der Nähe der Uni.

Sechs Studenten teilen sich ein Zimmer

In diesem Viertel leben nur Einheimische und auch sonst hat Till in Addis kaum Kontakt zu anderen Weißen. Im Monat kommt der junge Bayer mit 250 Euro aus, inklusive Miete. Davon kann er ins Kino gehen und an den Wochenenden Ausflüge ins Umland machen. Manchmal leistet er sich auch ein Jägerschnitzel im deutschen Biergarten von Addis Abeba.

Für äthiopische Verhältnisse führt er ein luxuriöses Leben. Viele seiner Kommilitonen verlassen den Campus kaum, weil sie sich das Leben außerhalb nicht leisten können. Auf dem Universitätsgelände sind sie mit dem Nötigsten versorgt, Unterkunft und Essen zahlt ihnen der Staat. Luxus ist da nicht drin: In den Wohnheimen teilen sich sechs Studenten ein Zimmer. Manchmal sind die Matratzen auf dem Boden die einzige Möblierung.

Zwar gibt es in Äthiopien keine Studiengebühren, aber oft übersteigen schon die Kosten für Bücher die finanziellen Möglichkeiten der Studenten. Üblich ist es, dass Eltern ihre Kinder mit umgerechnet zehn Euro im Monat unterstützen, aber manche können sich auch das nicht leisten.

Die finanziellen Nöte der Studenten sind auch für die Professoren nicht leicht zu handhaben, sagt der Deutsche Karsten Schlesier. Er ist Leiter des Lehrstuhls für Tragkonstruktionen an der Universität Addis Abeba und seit drei Jahren als Dozent in Äthiopien.

"Die einen fahren im neuen Toyota Jeep vor, die anderen können sich die Materialien für den Unterricht nicht leisten", sagt er. Da sei es in Klausuren schwierig festzustellen, welcher Student sich einen Taschenrechner aus Geldmangel mit einem Kommilitonen teilen muss und wer schlicht versucht zu täuschen.

"Jemand, der nichts hat, ist hier kein Außenseiter"

Das starke Gemeinschaftsgefühl unter den Studenten schätzt der deutsche Gastprofessor allerdings auch an den jungen Äthiopiern. "Jemand, der nichts hat, ist hier kein Außenseiter", sagt Schlesier. Manchmal wünscht er sich sogar mehr Widerspruch - besonders dann, wenn sich ihre Studiensituation verschlechtert.

Das war zum Beispiel 2008 der Fall, als sich die Zahl der Studenten auf dem Nordcampus plötzlich versiebenfachte und Chaos ausbrach. "An einer deutschen Uni wäre das so nicht hingenommen worden, aber die äthiopischen Studenten haben es einfach geschluckt", sagt Schlesier.

Der Versuch, Äthiopien durch mehr Hochschulabsolventen über Nacht in die Zukunft zu katapultieren, scheiterte. Der Grund: Die nötige Infrastruktur fehlte. Obwohl seitdem einiges verbessert wurde - zum Beispiel am Internetzugang, an der Ausrüstung mit Computern und Druckern oder auch am Zustand der Universitätsgebäude - besteht das Problem auch 2011 noch: "Das System hinkt nach", sagt Schlesier.

Auch außerhalb von Addis Abeba zeigt sich das: Im ganzen Land werden neue Universitäten gebaut, mit großer Unterstützung durch deutsche Entwicklungshelfer. An Ausstattung und qualifizierten Dozenten fehlt es aber.

Notizen aus dem Hörsaal sind das einzige Material zum Lernen

Für Austauschstudenten Till waren die äthiopischen Unterrichtsmethoden anfangs gewöhnungsbedürftig: Keine Seminare, nur Vorlesungen. Und es kam durchaus vor, dass der Professor den Stoff zwei Stunden lang einfach diktierte. "Es geht hier viel mehr darum, Wissen auswendig zu lernen, als eine eigene Meinung zu entwickeln und zu hinterfragen", sagt Till. An der Uni Addis Abeba hatte er Soziologie und Sozialanthropologie belegt.

Trotz des Frontalunterrichts seien die äthiopischen Studenten motivierter als in Deutschland: Wenn sich hier 90 Studenten in einen Raum quetschen, dann ist es für die Zeit der Vorlesung absolut ruhig, erzählt Till. Das sei in Deutschland anders. "Bei uns hat doch jeder Dritte während der Vorlesung einen Laptop auf dem Schoß und klickt bei Facebook herum."

Allerdings sind die Vorlesungen in Äthiopien auch wichtiger als in Deutschland. Oft sind die Notizen aus dem Hörsaal das einzige Material, mit dem die Studenten lernen können. Denn wer es zu Semesterbeginn verpasst, sich die Ausleihkarten für die Bibliothek zu besorgen, kann keine Bücher mit nach Hause nehmen. Und in der Bibliothek zu lernen, ist auch nicht angenehm, hat Till festgestellt. Denn es gibt keine einzige Toilette im Gebäude. Da hilft es wenig, dass die Bibliothek 24 Stunden geöffnet ist.

Mit diesen Besonderheiten des Studiums in Äthiopien hat Till im vergangenen Semester gelernt umzugehen. Mittlerweile sind die Prüfungen geschrieben und alle Hausarbeiten abgegeben. Bis Ende April bleibt er noch als Reiseführer für deutsche Touristen im Land, dann geht es zurück nach Deutschland. "Aber es wird kein Abschied für immer sein.">




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Äthiopien am 30.11.2013: AIDS-Aufklärung hat Wirkung - Massnahmen greifen: um 90% reduzierte Erkrankungsrate:

Kampf gegen Aids in Afrika: Epidemie am Wendepunkt

aus: Spiegel online; 30.11.2013;
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kampf-gegen-aids-in-afrika-epidemie-am-wendepunkt-a-929873.html

<Von Benjamin Dürr

Nach Jahren der Rückschläge scheint endlich ein Wendepunkt erreicht: Die Zahl der Aids-Toten und HIV-Infektionen sinkt deutlich. Forscher sehen schon das Ende von Aids in Afrika. Spurensuche in Swasiland, dem Land mit der höchsten HIV-Rate der Welt.

Es gab Jahre, da fanden jeden Tag Beerdigungen statt. Die Kultur im südlichen Afrika will es, dass Tote an einem Samstag begraben werden. Weil aber so viele Menschen starben, dass die Wochenenden nicht mehr ausreichten, wurden in vielen Dörfern und Städten täglich Gräber geschaufelt.

Nirgendwo auf der Welt sind so viele Menschen HIV-positiv wie im Afrika südlich der Sahara, nirgendwo sterben so viele Menschen an Aids.

Es gab Jahre, da fanden jeden Tag Beerdigungen statt. Die Kultur im südlichen Afrika will es, dass Tote an einem Samstag begraben werden. Weil aber so viele Menschen starben, dass die Wochenenden nicht mehr ausreichten, wurden in vielen Dörfern und Städten täglich Gräber geschaufelt.

Nirgendwo auf der Welt sind so viele Menschen HIV-positiv wie im Afrika südlich der Sahara, nirgendwo sterben so viele Menschen an Aids.

Jetzt aber gibt es zum ersten Mal Erfolge: In jüngster Zeit fallen Infektions- und Sterberaten im Afrika südlich der Sahara stark. Was lange undenkbar schien, halten Experten nun für möglich: ein Ende von Aids in Afrika.

Auf dem Weg zu null Neuinfektionen und null Aids-Toten, "Getting to Zero", hat Unaids eine Studie genannt, die die jüngsten Erfolge im südlichen und östlichen Afrika zusammenfasst:

  • Die Zahl der Aids-Toten nahm in vielen Ländern in den vergangenen acht Jahren um 40 Prozent ab.
  • Statt 1,3 Millionen wie im Jahr 2005 starben 2011 nur noch 800.000 Menschen an Aids, eine Abnahme um 38 Prozent.
  • Zwischen 2001 und 2011 sank die Zahl der Neuinfektionen um 30 Prozent. Einen Rekord stellt dabei Äthiopien auf: Dort sank die Zahl sogar um 90 Prozent.

Nach Jahrzehnten der Rückschläge scheint es einen Wendepunkt zu geben.

In Swasiland, dem Land mit der höchsten HIV-Rate der Welt, ist er besonders zu erkennen. In dem kleinen Bergkönigreich, das von Südafrika und Mosambik umschlossen wird, sind zwischen 26 und 31 Prozent der Menschen HIV-positiv. Das ist Weltrekord. Nun könnte das Land zum Modell für andere Entwicklungsländer werden und zeigen, wie man HIV und Aids unter Kontrolle bringt. Eine Spurensuche nach den Gründen für die Erfolge.

Grund 1: Wissen und Testen

Auf einem Stein hockt ein alter Mann. Das eine Bein ausgestreckt, die Hände gefaltet, auf einen Stock gestützt. 72 Jahre alt ist Johannes Dladla. Er hievt sich auf einen Esel, vier Stunden dauerte der Ritt von seiner Hütte zu dem Stein, auf dem er nun wartet.

Shiselweni ist die ärmste und abgelegenste Region in Swasiland. Etwa einmal im Monat kommt ein Geländewagen mit einem Team von Ärzte ohne Grenzen in das Tal. Im Zelt können sich die Menschen auf HIV und Tuberkulose testen lassen. Die Schnelltests funktionieren ähnlich wie ein Schwangerschaftstest, ein bisschen Blut und ein paar Minuten reichen dafür aus.

Die Tests sind ein Grund, warum die Infektionszahlen in Swasiland fallen. Zu oft würden die Leute nichts von ihrer Infektion wissen und andere anstecken, sagt Tengetile Hlophe, die das Test-Team von Ärzte ohne Grenzen anführt. Hilfsorganisationen arbeiten deshalb daran, so viele Menschen wie möglich zu testen.

Tests führten auch bei Polio und Pocken zum Erfolg

Die Tests hätten noch einen weiteren Vorteil, erklärt Hlophe: Bei wem das Ergebnis positiv sei, der könne gleich behandelt werden. Je früher man mit der antiretroviralen Therapie beginnt, desto wirksamer ist sie. Außerdem sind Infizierte unter Behandlung weniger ansteckend und tragen dazu bei, dass die HIV-Verbreitung abnimmt.

Etwa 40 Personen testen die Mitarbeiter bis zum frühen Nachmittag, bis zu 1200 im Monat. "Mehr HIV-Tests sind eine zwingende Notwendigkeit gegen die HIV-Epidemie", heißt es in einem WHO-Bericht. Viele Länder hätten in den vergangenen Jahren entsprechende Maßnahmen getroffen: Krankenschwestern lernen, Schnelltests anzuwenden; Gesundheitsministerien stellen Personal ein oder schaffen mobile Test-Teams.

Manche Staaten diskutieren sogar über systematische oder verpflichtende Tests. Mit dieser Methode, so der Gedanke, seien schon andere Krankheiten wie Polio oder Pocken zurückgedrängt worden.

Auch lokale Kräfte spielen eine Rolle. Wie zum Beispiel Rose Khanyisite. Die junge Frau ist selbst HIV-positiv und kann erklären, warum Tests notwendig sind. Oder alte Männer wie Johannes Dladla: Sie sind in ihren Familien und Dörfern eine Autorität. Wenn sie sich testen lassen, folgen die anderen.

Grund 2: Behandlung

Früher waren es mehr als 20 Tabletten, heute besteht eine antiretrovirale Therapie (ART) aus mindestens drei. Je früher man beginnt, desto weniger Schäden richtet das HI-Virus an: Die Lebenserwartung bleibt hoch, außerdem sinkt das Risiko einer Übertragung auf andere. Bei Paaren wird so ein Schutz von bis zu 96 Prozent erzielt, ähnlich hoch wie er bei einer Impfung wäre. "Treatment as Prevention", Behandlung als Vorbeugung, heißt diese Strategie.

Um die Zahl der Aids-Toten und HIV-Infektionen zu senken, verteilen Regierungen und Hilfsorganisationen deshalb Medikamente. Laut Unaids haben es fünf Länder in Afrika geschafft, mehr als 80 Prozent der Infizierten zu behandeln. Swasiland ist eines dieser Länder.

"Das Land hat in manchen Regionen eine Steigerung um 600 Prozent erreicht", sagt Kiran Jobanputra, der für die Organisation Ärzte ohne Grenzen und das Gesundheitsministerium Swasilands daran ist, noch mehr Medikamente zu verteilen.

Nur regelmäßig eingenommen wirken die Tabletten

Es gibt sie umsonst. In den Dörfern achten Mitarbeiter und Kontaktpersonen darauf, dass sie eingenommen werden. Sie besuchen Infizierte, die ihre Tabletten nicht abgeholt haben. Denn wenn die Einnahme nicht durchgezogen wird, droht die Gefahr, dass Resistenzen entstehen und die Therapie nicht mehr wirkt.

Südafrika geht noch einen Schritt weiter: Weil der strenge Medikamentenplan oft schwer mit dem harten Leben auf dem Land oder in Armut zu kombinieren ist, hat das Land im Frühjahr eine Einzelpille eingeführt. Statt drei bis fünf müssen Infizierte nur noch eine einzige Pille schlucken.

"Mehr Menschen unter Behandlung heißt weniger Infektionen", sagt der Mediziner Jobanputra in Swasiland. "Durch Eindämmung wird aus HIV eine kontrollierte Epidemie, die nur noch in bestimmten Risikogruppen auftritt - das ist der erste Schritt zur Ausrottung."

Vorzeigeland Äthiopien

Auch in Äthiopien scheint das Ende von Aids nah: Vier Jahre lang arbeitete Kesetebirhan Admasu dort als Arzt in einer Klinik. Die Krankenhäuser des Landes waren damals voll mit Aids-Patienten. Heute ist Admasu Gesundheitsminister in Äthiopien, einem der Erfolgsfälle in den vergangenen Jahren.

Das Land hat zwischen 2001 und 2011 die Zahl der HIV-Neuinfektionen um 90 Prozent gesenkt, so stark wie kein anderes afrikanisches Land. Die sinkenden Infektions- und Sterberaten sind vor allem eine Folge der ART. Seit 2005 werden die Medikamente in Äthiopien kostenlos verteilt. In den Dörfern gibt es geschulte Kräfte, die darauf achten, dass jeder seine Medikamente nimmt. Admasu hält sogar eine vollständige Ausrottung von Aids für möglich. Darüber werde hinter den Kulissen diskutiert, sagt der Minister. 2015, wenn ein neuer Fünfjahresplan für das Gesundheitswesen beginnt, könnte das Ziel "null HIV-Neuinfektionen" formuliert werden.

Grund 3: Offenheit

An einem Samstagvormittag dröhnt es vom Parkplatz eines Einkaufszentrums. Die Frau schreit, der Mann packt ihren Arm, sie reißt sich los. Vor 300 Zuschauern streitet ein Paar über Kondome.

Über Sex, Kondome, HIV oder Aids zu sprechen, gehörte sich lange Zeit nicht. Jetzt sprechen Schauspieler über solche Themen - auf einer Bühne mitten im Zentrum von Mbabane, der Hauptstadt Swasilands. Die "Condom Nation Tour" zieht von Stadt zu Stadt um das Schweigen, die Vorverurteilung und Stigmatisierung rund um HIV und Aids zu beenden.

Die Offenheit und der Mentalitätswechsel sind ebenfalls ein Grund für die sinkenden Infektions- und Sterberaten. Früher verheimlichten viele Betroffene ihre Infektion aus Angst vor der Stigmatisierung. Doch nur wenn sie nicht mehr fürchten müssen, ihre Arbeit zu verlieren oder von ihrer Familie verstoßen zu werden, lassen sie sich auch testen.

Bongani Mtupha vom Organisationsteam der "Condom Nation Tour" sagt, damit erreiche man jede Woche etwa tausend Menschen, vor allem Jugendliche. "Wir merken, dass es einen Mentalitätswandel gibt", sagt er. "Die Leute schauen nicht mehr peinlich berührt weg, sondern kommen dazu."

Auch in der Politik wurde über das Thema geschwiegen oder die Krankheit verharmlost. "In den vergangenen Jahren haben wir es geschafft, das Schweigen zu durchbrechen", sagt Unaids-Direktor Michel Sidibé. Politiker hätten erkannt, dass sie handeln müssen - und dass sie was erreichen können, erzählt Sidibé im Interview:

Der Anfang vom Ende?

Bedeuten die positiven Entwicklungen tatsächlich, dass der Wendepunkt erreicht, der Anfang vom Ende von Aids in Afrika markiert ist?

Die Organisation One definiert diesen Zeitpunkt als jenen, an dem die Anzahl der Menschen, die über das Jahr verteilt neu in Behandlungsprogramme aufgenommen werden, erstmalig der Zahl der HIV-Neuinfektionen im gleichen Jahr entspricht. "Dieser Punkt wird im Jahr 2015 erreicht sein, wenn die aktuellen Trends anhalten", heißt es in einem One-Report. 16 von 37 Ländern in Subsahara-Afrika hätten diesen Wendepunkt bereits erreicht.

Das Problem, so One: Während manche Länder Erfolge verzeichneten, bewege sich in anderen kaum etwas. Man müsse einzelne Länder deshalb stärker unterscheiden. Zudem werde Aids nicht länger als lebensbedrohliche Epidemie wahrgenommen, dem Thema mangele es an Präsenz auf der internationalen politischen Agenda. Demnach steht der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose vor einer Finanzierungslücke von drei bis fünf Milliarden US-Dollar jährlich.

Die weltweite Wirtschaftskrise ist bei der Finanzierung eine der größten Hürden. Viele Länder, auch in Europa, streichen Gelder für Anti-Aids-Programme und globale Projekte. Ob das Ende von Aids bald erreicht wird, hängt Experten zufolge nicht nur von den Entwicklungen in Afrika ab - sondern auch von der Bereitschaft der Industrieländer, weiter gegen die Verbreitung zu kämpfen.>




Äthiopien schafft die Kurve:
READ: Rising from the ashes: 10 astonishing facts on Ethiopia’s turnaround, how it did it, and the unseen forces driving growth






Addis Abeba (Äthiopien) am 21.9.2015: Stadtbahn "Addis Metro" aus China - für 500 Millionen Dollar:
Ethiopia’s new light rail system
(ENGL orig.: Ethiopia’s new light rail system)
aus: Afric Land Post online: Ethiopia’s new light rail system; 21.9.2015;
http://www.africlandpost.com/ethiopias-new-light-rail-system/

21.9.2015: Äthiopien mit
                Stadtbahn aus China - für 500 Millionen Dollar
21.9.2015: Äthiopien mit Stadtbahn aus China - für 500 Millionen Dollar [1]

Übersetzung mit Bing Translator:

Es wird erwartet, dass sie 15.000 Menschen pro Stunde in eine Richtung befördern wird, was bedeutet, dass er in alle Richtungen das Vierfache erreichen könnte, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h

Das Neujahrsfest des Landes wurde erst am 12. September [2015] gefeiert, und es erweist sich bereits als ein gutes Jahr für die Äthiopier: Am Sonntag standen Dutzende stundenlang Schlange, um eine Fahrt mit der ersten Inbetriebnahme der Addis Metro zu erwischen – der ersten Stadtbahn des Landes.
Der Bau der mit Spannung erwarteten 32 Kilometer langen Strecke in der Hauptstadt endete im Januar, und das 474-Millionen-Dollar-Projekt befindet sich seitdem in der Erprobung, zusätzlich zu den Bedenken hinsichtlich des Wegerechts.
Es wird erwartet, dass sie 15.000 Menschen pro Stunde in eine Richtung befördern wird, was bedeutet, dass sie in alle Richtungen das Vierfache erreichen könnte, bei einer prognostizierten Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Die Behörden hoffen, dass es den fast 4 Millionen Einwohnern von Addis Abeba das Pendeln erleichtern wird.
Die grünen Straßenbahnen verkehren ab Oktober [2015] auf der Ost-West-Strecke der Stadt, während die blau gefärbten Straßenbahnen nun täglich von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr zwischen Nord und Süd pendeln. Sogar die Tickets sind farblich gekennzeichnet, abhängig von der zu fahrenden Strecke und dem Preis. Die Fahrpreise könnten bis zu 0,5 US-Dollar betragen, was nach Ansicht von Beobachtern auf hohe staatliche Subventionen zurückzuführen ist.

Die Straßenbahnwagen laufen mit Strom, der hauptsächlich aus Oberleitungen geliefert wird, wobei die Behörden sagen, dass sie über ein eigenes Netz verfügen werden, einschließlich vier Umspannwerken für die Lieferung von 160 MW Strom.
Alle 39 Stationen haben eigene Namen, während ein Wegenetz – darunter 12 Rolltreppen und 22 Aufzüge – die Pendler zu den verschiedenen Waggons leiten wird.
Das Transportsystem wurde über einen Zeitraum von drei Jahren von der China Railway Group Limited gebaut, nachdem die äthiopische Regierung 85 % der Finanzierung von der Export-Import Bank of China gesichert hatte.
China wird auch die Fahrer und das Wartungspersonal schulen, während ein anderes chinesisches Unternehmen das Stromversorgungssystem zusammenstellt. Äthiopien mit seinen 94 Millionen Einwohnern wird nach Prognosen des IWF zwischen 2015 und 2016 um 8 % wachsen, das zweitschnellste Wachstum auf dem Kontinent. Das Land am Horn von Afrika hat viele Debatten über die Form und Geschwindigkeit seines "Entwicklungszustands" ausgelöst.

Vielzahl von Projekten
Es beherbergt eine Vielzahl von Infrastrukturprogrammen, darunter Autobahnen und den 6.000-MW-Staudamm Grand Renaissance, das siebtgrößte Wasserkraftwerk der Welt. Die staatlich gelenkte Wirtschaft öffnet sich zunehmend für ausländische Investitionen für den Bau von Straßen und Schienen und treibt das robuste Wachstum voran.
Das Land wird entscheiden, ob es einen zweiten Eurobond zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten ausgeben wird, nachdem das Parlament in diesem Monat wieder zusammengetreten ist, teilte das Finanzministerium letzte Woche mit. Im Dezember sammelte Äthiopien bei seinem ersten Verkauf von Eurobonds 1 Milliarde US-Dollar ein.
Letzte Woche war das Land Gastgeber einer Delegation amerikanischer Unternehmen, die nach Möglichkeiten Ausschau hielt – im Rahmen der bisher größten Handelsmission der US-Regierung in Afrika, da die Regierung von Barack Obama versucht, die bilateralen Beziehungen zu festigen.
Andere Stadtbahnen Afrikas befinden sich in Nordafrika – unter anderem in Marokko, Algerien und Tunesien.

Alle verlassen
Nigeria arbeitet auch daran, seinen Lagos Rail Mass Transit trotz Verspätungen nach einer verpassten Frist im September 2014 zum Laufen zu bringen, was der bevölkerungsreichsten Stadt Afrikas [Lagos] noch mehr Schmerzen bereitet.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren [in Afrika] etwa 40 Netze in Planung, aber mit Ausnahme von Ägypten wurden alle aufgegeben, um Platz für Autos zu machen [statt Eisenbahnlinien wurden ineffiziente Autobahnen gebaut, wo hauptsächlich nur eine Person in einem Auto mit 4 leeren Plätzen herumfährt].
In Afrika gibt es etwa 13 Stadtbahnnetze, zwei davon befinden sich derzeit im Bau. Zwanzig Kilometer Stadtbahn werden nach Schätzungen von Experten umgerechnet 4.000 Arbeitsplätze schaffen.
Südafrika betreibt den 80 km langen Massenschnellzug Gautrain, der im Juni 2012 fertiggestellt wurde.

[Jahreskonferenzen für den ÖV in Afrika]
Nächsten Monat wird die südafrikanische Stadt Kapstadt Gastgeber eines jährlichen afrikanischen Treffens für den öffentlichen Verkehr sein, um eine Bestandsaufnahme der Trends und Herausforderungen bei der Erfüllung der städtischen Verkehrsbedürfnisse des Kontinents vorzunehmen.
M&G>

ENGL orig.
It is expected to carry 15,000 people per hour in one direction, meaning it could reach four times that in all directions, with a top speed of 70km/hr

THE country’s New Year was only marked on September 12, and it is already turning out to be a good one for Ethiopians—as scores queued up for hours Sunday to catch a ride on the first inaugural service of the Addis Metro—the country’s first light rail system.
Construction of the much-anticipated 32-kilometre line in the capital city ended in January, and the $474 million project has been in testing since, in addition to sorting right of way concerns.
It is expected to carry 15,000 people per hour in one direction, meaning it could attain four times that in all directions, with a projected top speed of 70km/hr. Authorities hope it will make commuting easier for Addis Ababa’s population of nearly 4 million.
The green trams will from October operate on the city’s East-West route, while those coloured blue are now shuttling between north and south, daily from 0600hrs to 2200hrs. Even the tickets are colour-coded, depending on the distance to be travelled, and the price. Fares could range up to $0.5, which observers say reflects heavy government subsidies.

The rail tramcars rely on power supplied mainly from overhead wires, with authorities saying it would have its own dedicated grid, including four substations to supply 160MW of power.
Each of the 39 stations across the service have their own names, while a network of alleyways—including 12 escalators and 22 elevators, will direct commuters to the various railcars.
The transport system was built over three years by the China Railway Group Limited after the Ethiopian government secured 85% of funding from the Export-Import Bank of China.
China will also train the drivers and maintenance staff, while another Chinese company put together the power system.
Ethiopia, with a population of 94 million, is projected by the IMF to grow at 8% in 2015-16, the second-fastest pace on the continent. The Horn of Africa nation has drawn a lot of debate for the shape and speed of its ‘developmental state’.

Host of projects
It is home to host of infrastructure programmes, including highways and the 6,000MW Grand Renaissance dam, the world’s seventh- biggest hydropower plant. The state-led economy is increasingly opening up to foreign investment to build roads and railways, driving the robust growth.
The country will decide whether to issue a second Eurobond to fund infrastructure projects after parliament reconvenes this month, the Finance ministry said last week. In December, Ethiopia raised $1 billion in its debut sale of Eurobonds.
Last week the country was host to a delegation of American business scouting for opportunities—as part of the largest US government-led trade mission to Africa yet as the Barack Obama government seeks to cement bilateral ties.
Africa’s only other light rail systems are found in North Africa—including in Morocco, Algeria and Tunisia.

All abandoned
Nigeria is also working to get its Lagos Rail Mass Transit working amid delays following a missed September 2014 deadline, adding more pain to Africa’s most populous city.
At the beginning of the 19th century about 40 networks were in planning, but with the exception of Egypt, all were abandoned to make way for cars.
There are about 13 light rail networks in Africa, with two now in construction. Twenty kilometres of light rail are estimated by experts to create the equivalent of 4,000 jobs.
South Africa operates the higher capacity 80-km mass rapid Gautrain which was completed in June 2012.
Next month the South African city of Cape Town will host an annual African public transport meeting to take stock of trends and challenges in meeting the urban transport needs of the continent.
M&G>





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Pest auch in Äthiopien am 26.3.2018: Immer mehr Pest in Afrika - von Madagaskar aus in allen ostafrikanischen Staaten - Seuchenwarnung für 9 Afrika-Länder - Madegassen tanzen mit den Toten und verbreiten so die Pest:
WHO schlägt Alarm: Pest in Afrika breitet sich rasant aus – Millionen auf dem Weg nach Europa
https://schluesselkindblog.com/2018/03/26/pestgefahr-afrika-massenmigration/

<By

In vielen Ländern Afrikas wüten gefährliche Krankheiten wie die Pest – jetzt wollen zwei Drittel der Afrikaner ihr Land verlassen.

Aktualisierter Artikel aus Nov. 2017: Die Lungenpest, auch als „schwarzer Tod“ bekannt, breitet sich immer rasanter in Afrika aus, mittlerweile sind bereits neun Länder betroffen,  meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO)

[Madagaskar: 143 Pest-Tote (Lungenpest), 1947 Infizierte]

Pest verwüstet Madagaskar im Rekordtempo, die gemeldeten Pest-Fälle stiegen in nur einer Woche um 8% an und
aktuelle WHO-Zahlen zeigen, dass bereits 143 Menschen durch den Schwarzen Tod getötet wurden und weitere 1.947 Menschen sich infiziert haben.

Der Schwarze Tod ist zurück mit seiner Rache, wie einige Länder meldeten und vor einer Pandemie dieser Krankheit warnten. – Aber von wo aus genau breitet sich die Krankheit aus? Wo hat sie ihren Ursprung in Madagaskar und wie könnte sie auch nach Deutschland und Europa gelangen?

[Seuchenwarnungen für 9 Länder um Madagaskar]

Seuchenwarnungen wurden für neun Länder in der Umgebung von Madagaskar herausgegeben, da jetzt befürchtet wird, dass sich die Pest über den Seeweg, die Massenmigration und auch Flugrouten ausbreiten könnte.

Der Ausbruch gilt als eine weit größere Bedrohung für die beroffenden Länder als in den vergangenen Jahren, weil er eine pneumonische (lungenmetastisierend) Form angenommen hat – Der Pest-Erreger ist also in der Luft und kann sich durch Niesen und Husten schnell ausbreiten.

Allein in der vergangenen Woche hat es sich der Pest-Erreger dramatisch ausgebreitet, und Experten der WHO warnen, es sei der schlimmste Ausbruch seit 50 Jahren mit bisher 1.947 Fällen. Die WHO berichtet auch, dass die Pest mittlerweile schon 73 Prozent des Landes erreicht habe.

Der Ausbruch gilt auch daher als weitaus größere Bedrohung für die Region um Madagaskar, als in den vergangenen Jahren, weil er eine weitaus tödlichere Form angenommen hat.

Experten sagen auch, dass sich die Epidemie noch verschlimmern könnte, wenn die Zahl der Todesopfer 120 übersteigt und mehr als 1.300 Menschen infiziert werden. Die neun Länder, für die die Weltgesundheitsorganisation bisher Warnungen ausgesprochen hat sind:    

  • Kenia
  • Äthiopien
  • Südafrika
  • Mosambik
  • La Réunion
  • Tansania
  • Mauritius
  • Seychellen
  • Komoren [...]>



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6.6.2018: Nach jahrzehntelangem Krieg: Äthiopiens Premier macht Frieden mit Eritrea
Äthiopischer Meilenstein: Neuer Reform-Präsident schließt Frieden mit Eritrea
https://deutsch.rt.com/afrika/71062-athiopischer-meilenstein-neuer-reform-prasident/

<Äthiopiens neuer Premierminister scheint es ernst zu meinen mit seinem Vorhaben, das Land umzukrempeln. Abiy Ahmed verfolgt eine radikale Reformagenda und sicherte nun die volle Umsetzung des Friedensabkommens mit dem Dauerrivalen Eritrea zu.

Im Zuge als "dramatisch" bezeichneter Reformen hat der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed angekündigt, dass Addis Abeba die Bedingungen eines Friedensabkommens mit dem benachbarten Eritrea akzeptieren werde. Dieser Schritt gilt als Meilenstein zur Beruhigung der tödlichen Spannungen mit seinem jahrzehntelangen Rivalen und gilt als weiterer Schritt "ehrgeiziger" Reformen unter dem neuen Premierminister.

Die Nachricht kam nur wenige Stunden, nachdem Äthiopien den Ausnahmezustand aufgehoben hatte. Zuvor wurde das nach Nigeria zweitbevölkerungsreichste Land am Horn von Afrika zwei Jahre lang von mitunter tödlichen Proteste gegen die Regierung erschüttert. Die Zivilbevölkerung forderte vehement größere Freiheiten und sozioökonomische Reformen.

Im Zuge der Einwilligung Äthiopiens das Friedensabkommen mit seinem Erzrivalen Eritrea vollständig zu implementieren, kündigte die Regierungspartei ebenfalls am Dienstagabend an, dass die ostafrikanische Nation, eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas, Anteile staatlicher Unternehmen in Sektoren wie Energie, Luftfahrt und Telekommunikation für private Investitionen und andere, wie Eisenbahnen und Hotels, für eine vollständige Privatisierung öffnen werde.

Abiy Ahmed, seit April im Amt, stellte demzufolge ebenfalls mehr demokratische Rechte in Aussicht. So kontrolliert die Regierungspartei "Ethiopian People’s Revolutionary Democratic Front" bislang das gesamte Parlament.

Das bereits im Jahr 2000 unterzeichnete Friedensabkommen beendete einen zweijährigen Grenzkrieg zwischen Äthiopien und Eritrea, der Zehntausende Menschenleben kostete. Doch der Konflikt schwelt weiter, nachdem Äthiopien sich im Jahr 2002 geweigert hat, Schlüsselelemente des Abkommens umzusetzen, wie etwa die Übergabe wichtiger Gebiete. Zu diesen zählt die Stadt Badme im Gebiet Yirga-Dreieck. Sie ist Brennpunkt des Gebietsdisputs zwischen den Staaten.

Äthiopiens Regierungspartei akzeptierte demnach nun die vollständige Umsetzung des Abkommens ohne Bedingungen und fordert die Regierung Eritreas im Gegenzug dazu auf, das Gleiche zu tun, berichtete die staatseigene Fana Broadcasting Corporate.

Das Leid auf beiden Seiten ist unsäglich, weil der Friedensprozess festgefahren ist. Das muss sich im Interesse unseres Gemeinwohls ändern", sagte der Stabschef des Ministerpräsidenten, Fitsum Arega, auf Twitter.

Ahmed Soliman, äthiopischer Analyst, bewertet Äthiopiens Entscheidung als "wirklich bedeutsam."

Äthiopien hat 16 Jahre lang ein internationales Friedensabkommen missachtet und seine Größe und seinen gewichtigeren diplomatischen Einfluss genutzt, um Eritrea regional und international zu isolieren. Aber seit Abiy Ahmed im Amt ist, hat er davon gesprochen, dass er die Beziehungen zu Eritrea verbessern will", zeigte er sich überzeugt.  

Doch sollte Äthiopien das Abkommen nun vollständig umsetzen, könnte dies, so Soliman, dem eritreischen Staatschef Isaias Afewerki, der das Land seit der Unabhängigkeit von Äthiopien 1993 regiert, das Leben schwer machen.

Mein Instinkt sagt mir, dass Präsident Isaias Afewerki nicht positiv reagieren will, weil der Griff, den er über sein Land hat, auf der Tatsache beruht, dass Eritrea einer ständigen Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Äthiopien ausgesetzt ist. Wenn diese Bedrohung nicht mehr existent wäre, gäbe es keinen Grund mehr für einige der Repressalien", erläutert Analyst Soliman.

Derweil erklärte die äthiopische Regierungspartei, dass die Teilprivatisierungen der lukrativen Unternehmen Ethio Telecom, Ethiopian Airlines, Ethiopian Power und der Maritime Transport and Logistics Corporation dazu angetan sein, "ein schnelles Wirtschaftswachstums" zu erzielen verbessern und "den Export ankurbeln."

Es wurden jedoch bislang weder Angaben über die Höhe der Minderheitsbeteiligungen gemacht noch darüber, an wen diese verkauft werden und wem sie angeboten werden sollen, oder wie hoch der Erlös für die Regierung ausfallen eingeschätzt wird.

Im Begriff die heimische Wirtschaft durch eine ehrgeizige und schuldenfinanzierte Entwicklungsstrategie weiter zu transformieren, leidet Äthiopien unter einer massiven Devisenkrise. Die Entwicklungsstrategie sieht unter anderem enorme Infrastrukturprojekte und den Bau von einem Dutzend Industrieparks vor.>




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25.7.2018: Frieden zwischen Äthiopien und Eritrea - Flüchtlinge können zurückkehren
Ein Tag zum Feiern: Äthiopier und Eritreer können endlich zurück in ihre Heimat
https://www.journalistenwatch.com/2018/07/25/ein-tag-feiern/

<Äthiopien/Eritrea – Die beiden Länder wurden vom Frieden überrascht. Nach zwanzig Jahren Krieg und 80.000 Toten gibt es endlich Frieden zwischen Äthiopien und Eritrea. Die Menschen können ihr Glück kaum fassen. Auch die in Deutschland angelandeten Äthiopier und Eritreer können endlich zurück in ihre Heimat. 

Es gibt sogar schon wieder eine direkte Flugverbindung zwischen den beiden Hauptstädten Addis Abeba und Asmara. Der erste Flug war sofort ausgebucht, jeden Tag fliegt nun eine Maschine in jede Richtung, jeden Tag ein großes Wiedersehen auf beiden Seiten, heißt es in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung.

Somit wäre der Weg für Flüchtlinge aus den beiden Ländern frei, Deutschland zu verlassen und in ihre Heimat zurückzukehren. Dass dies tatsächlich geschieht, darf jedoch bezweifelt werden. Viel zu groß ist die hervorragend an den Schutzsuchenden verdienende Asylindustrie (geworden), als dass man die einst vor Krieg und Terror geflüchteten Menschen ohne Protest wieder ausreisen ließe. Denn der Satz von Martin Schulz „Die Menschen, die zu uns kommen, sind wertvoller als Gold“ hat inzwischen eine ganz andere Bedeutung bekommen – Merkel, SPD, Grünen, Linken, Pro Asyl und Konsorten sei Dank.

Man darf gespannt sein, ob die hier vorübergehend Aufgenommenen wieder zurückgeführt werden, oder ob nicht vielleicht alles daran gesetzt wird, sie in Deutschland zu behalten. Schließlich ließen sich die steuerzahlenden Melkkühe Europas bisher wunderbar von der unsäglichen Asyllobby widerstandslos ausnutzen und für dumm verkaufen, so die Feststellung der AfD. (SB)>




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3.8.2018: Äthiopien mit inneren Unruhen durch Stammeskonflikte und Vertreibungen: 987.000 Flüchtlinge im eigenen Land:
Eine Million Menschen flüchten in Äthiopien
https://www.epochtimes.de/politik/welt/eine-million-menschen-fluechten-in-aethiopien-a2508558.html?text=1

<Alarmierende Zahlen kommen aus dem nordostafrikanischen Äthiopien. Im Süden des Vielvölkerstaates treibt Gewalt Hunderttausende Menschen in die Flucht. Diese Krise ist noch nicht auf dem internationalen Radar.

In Äthiopien warnen Helfer vor einer humanitären Katastrophe. Hintergrund ist eine neue Gewaltwelle, die knapp eine Million Menschen in die Flucht getrieben hat.

Die Menschen lebten unter katastrophalen Bedingungen, sagte Crystal Wells vom Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) der Deutschen Presse-Agentur. Sollte die humanitäre Hilfe nicht schnell verstärkt werden, könne es für die betroffenen Menschen im Süden des Landes schlimme Folgen haben. Es bestehe unter anderem die Gefahr, dass sich Krankheiten ausbreiteten.

Rund 987.000 Menschen sind dem UN-Nothilfebüro (OCHA) zufolge im Juni in den Regionen Gedeo und West Guji vor einem neu aufgeflammten Stammeskonflikt geflohen. Viele Menschen würden auf engstem Raum in Schulen, Kirchen oder offenen Gebäuden übernachten, sagte Lucy Murunga von der Organisation World Vision. Sie hätten wenig Nahrungsmittel und kaum angemessene Kleidung, die sie vor der Kälte schützen könne. „Was wir da sehen, ist unvorstellbar“, sagte Murunga.

„Diese Krise ist überhaupt nicht auf dem Radar der internationalen Gemeinschaft und die Konsequenzen dieses Versäumnisses könnten entsetzlich sein“, sagte Shirin Hanafieh vom IKRK.

In den vergangenen Wochen standen die radikalen Reformen von Äthiopiens neuem Regierungschef im Vordergrund. Der seit April amtierende Abiy Ahmed hat unter anderem mit dem langjährigen Rivalen Eritrea Frieden geschlossen. Doch in dem Vielvölkerstaat am Horn von Afrika herrschen noch immer mehrere ethnische Konflikte.

Die jüngste Gewaltwelle im Süden Äthiopiens begann Wells zufolge Mitte April und eskalierte im Juni. Auslöser sind vor allem Spannungen über die Nutzung von Land, da die Region dicht besiedelt und die Konkurrenz um Weideland und andere Ressourcen groß ist.

Der Konflikt sei durch Provokationen von einzelnen Menschen, Sicherheitskräften und Regierungsvertretern ausgelöst worden, die unterschiedliche Gruppen für politische Zwecke gegeneinander ausspielen wollten, sagte Mitiku Kassa, der Leiter der äthiopischen Katastrophenschutzbehörde.

Die instabile Lage erschwert die Arbeit der Helfer. „Viele der betroffenen Regionen im Süden Äthiopiens sind in den vergangenen Monaten schwer bis gar nicht erreichbar“, sagte Matthias Späth, der Leiter der Welthungerhilfe am Horn von Afrika.

Äthiopien mit seinen rund 100 Millionen Einwohnern wurde lange mit harter Hand regiert. Die Opposition ist im Parlament nicht vertreten. Allerdings hat der neue Regierungschef Abiy seit seinem Amtsantritt Hunderte politische Gefangene freigelassen, Oppositionsgruppen von der Terrorliste gestrichen und den Verkauf von Anteilen einiger Staatsunternehmen angekündigt. Äthiopien zählt trotz eines raschen Wirtschaftswachstums UN-Statistiken zufolge noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt. (dpa)>



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https://deutsch.rt.com/afrika/89476-a%D1%83thiopiens-regierung-bestaetigt-tod-von-regionalpraesident-bei-putschversuch/

Bei einem Putschversuch gegen eine Regionalvertretung in Äthiopien sind der Präsident der Region und der Chef der äthiopischen Streitkräfte getötet worden. Der genaue Hintergrund des Vorfalls bleibt bislang unklar. Die Behörden haben das Internet weitgehend abgeschaltet.




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Aktion "Green Ethiopia" am 31.7.2019: Wüste in Wald verwandeln - einfach Wald pflanzen! - Weltrekord in Äthiopien:
Äthiopien bricht Weltrekord: Knapp 354 Millionen Setzlinge in zwölf Stunden gepflanzt – Video


https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190731325539025-aethiopien-weltrekord-354-millionen-setzlinge-in-zwoelf-stunden/
Internetarchiv:
https://web.archive.org/web/20190801122219/https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190731325539025-aethiopien-weltrekord-354-millionen-setzlinge-in-zwoelf-stunden/

Im Rahmen der Aktion „Green Legacy“ ist in Äthiopien innerhalb von zwölf Stunden eine Rekordmenge an Bäumen gepflanzt worden. Der Umfang betrug knapp 354 Millionen Setzlinge, verkündete der Pressedienst des äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed auf seiner offiziellen Webseite.

Im Rahmen der Aktion „Green Legacy“ ist in Äthiopien innerhalb von zwölf Stunden eine Rekordmenge an Bäumen gepflanzt worden. Der Umfang betrug knapp 354 Millionen Setzlinge, verkündete der Pressedienst des äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed auf seiner offiziellen Webseite.

Die Aktion fand demzufolge am 29. Juli statt und diente der Aufforstung der äthiopischen Wälder. Noch nie wurden so schnell so viele Setzlinge gepflanzt. Den vorherigen Weltrekord hielt Indien, wo 2017 laut dem US-Fernsehsender CNN 66 Millionen Bäume in zwölf Stunden gesetzt wurden.


Nach Angaben der Organisation Farm Africa waren Ende des 19. Jahrhunderts noch 35 Prozent der Fläche Äthiopiens mit Wald bedeckt. Derzeit seien es nur noch vier.

Früher ergab eine bundesweite Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter deutschen Kommunen, dass deutsche Städte und Gemeinden zunehmend auch auf verpachteten und landwirtschaftlich genutzten Flächen den Einsatz des Pflanzenschutzmittels Glyphosat verbieten.

mo/ea




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Heuschrecken in Somalia, Kenia und Äthiopien am 2.2.2020: Somalia ruft wegen Heuschrecken den Notstand aus

Ostafrika droht eine Heuschreckenplage, nun hat Somalia den Notstand ausgerufen. Es treten riesige Schwärme von Wüstenheuschrecken auf. Betroffen sind auch Kenia und Äthiopien. Mehr»

https://www.epochtimes.de/politik/welt/somalia-ruft-wegen-heuschrecken-den-notstand-aus-a3143981.html





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Äthiopien 13.4.2020: Heuschrecken fressen 200.000 ha Ackerland weg:
Eine Million Menschen in Äthiopien wegen Heuschreckenplage auf Hilfe angewiesen
https://www.epochtimes.de/politik/welt/eine-million-menschen-in-aethiopien-wegen-heuschreckenplage-auf-hilfe-angewiesen-a3212525.html

<Die Heuschreckenplage in Ostafrika hat nach Angaben der UNO allein in Äthiopien 200.000 Hektar Ackerland zerstört und rund eine Million Menschen von Lebensmittelhilfen abhängig gemacht.

Die Heuschreckenplage in Ostafrika hat nach Angaben der UNO allein in Äthiopien 200.000 Hektar Ackerland zerstört und rund eine Million Menschen von Lebensmittelhilfen abhängig gemacht. Wie die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) am Montag mitteilte, haben die Wüstenheuschrecken in Äthiopien vor allem Hirse, Weizen- und Maisfelder sowie Weideland für Vieh abgefressen. In den Regionen Somali und Oromia seien nun rund drei Viertel der Menschen auf Lebensmittelhilfen angewiesen.

Äthiopiens Nachbarland Somalia hatte wegen der massenhaften Vermehrung der Wüstenheuschrecken bereits im Februar den Notstand ausgerufen. Mittlerweile leiden große Teile Ostafrikas unter der Plage, auch Kenia, Dschibuti, Eritrea, Tansania, der Sudan, der Südsudan und Uganda.

Die Wüstenheuschrecken vermehren sich nach Angaben der FAO wegen einer sehr feuchten Regenzeit mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit. Die FAO und die äthiopische Regierung warnen bereits vor neuen Schwärmen, die noch mehr Land verwüsten könnten als bisher.

Wüstenheuschrecken leben normalerweise als Einzelgänger. Unter bestimmten Bedingungen schließen sie aber sich zu riesigen Schwärmen zusammen und beginnen zu wandern. Laut FAO können sie bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen und ganze Landstriche verwüsten. (afp)>




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https://deutsch.rt.com/afrika/103710-aegypten-schaltet-un-sicherheitsrat-im-streit-um-staudamm-in-aethiopien-ein/

Im Streit um den künftig größten Staudamm Afrikas hat Ägypten den UN-Sicherheitsrat eingeschaltet. Kairo befürchtet, dass nach der Fertigstellung des Bauwerks nicht genügend Wasser den Nil herabfließt. Äthiopien will bereits im Juli beginnen, den Stausee zu befüllen.



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https://deutsch.rt.com/afrika/103942-aethiopien-beharrt-auf-stausee-fuellung/

Im Streit um den künftig größten Staudamm Afrikas ist keine Einigung in Sicht. Auch nach einem virtuellen Spitzentreffen der Afrikanischen Union will Äthiopien mit dem Füllen des Stausees am Blauen Nil beginnen. Der Sudan und Ägypten befürchten negative Folgen für sich.



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https://deutsch.rt.com/afrika/104098-mehr-als-90-tote-in-aethiopien/

<Der gewaltsame Tod eines prominenten Sängers hat in Äthiopien massenhafte Proteste ausgelöst, bei denen bereits mehr als 90 Menschen ums Leben kamen. Todesopfer gab es auch unter Polizeibeamten. In Teilen des afrikanischen Landes wurde das Internet abgeschaltet.

In Äthiopien ist es in dieser Woche zu massenhaften Protestaktionen gekommen, die durch den Tod von Hachalu Hundessa ausgelöst wurden. Der populäre Sänger, Komponist und Aktivist der Völkerschaft Oromo wurde am späten Montagabend in der Hauptstadt Addis Abeba erschossen. Der 34-Jährige erlag seinen Verletzungen in einem Krankenhaus. Die Polizei nahm mehrere Verdächtige fest und teilte mit, das Verbrechen scheine "gut geplant" gewesen zu sein.

Nachdem sich die Nachricht verbreitet hatte, gingen in der Hauptstadt Tausende Menschen auf die Straße. Sie versammelten sich vor dem Krankenhaus, in das der Sänger eingeliefert worden war. Laut Medienberichten setzte die Polizei Tränengas ein, um die Menschenmenge aufzulösen. Es wurden Autoreifen angezündet und es waren Schüsse zu hören.

Dabei kam es auch zu Konflikten zwischen Vertretern der Völkerschaft Oromo und anderen ethnischen Gruppen. Vor dem Hintergrund der Zusammenstöße mit der Polizei wurden am Mittwoch Militäreinheiten nach Addis Abeba abkommandiert.

In Harar kippten Protestierende ein Denkmal für den Prinzen Makonnen Wolde Mikael um, der die östliche Provinz des Landes im 19. Jahrhundert als Gouverneur unter Kaiser Menelik II. regiert hatte.

Wie die Nachrichtenseite Walta Info unter Berufung auf den Polizeichef der Region Oromia berichtete, seien dort mindestens 81 Menschen ums Leben gekommen. Der Polizeichef der Hauptstadt teilte am Donnerstag im Fernsehen mit, in Addis Abeba seien zehn Leute getötet worden, darunter zwei Polizisten.

Der getötete Sänger wurde am Donnerstag in Ambo in der Region Oromia beerdigt. Eine kleine Menschenmenge nahm an der Zeremonie teil. Am Donnerstag blieb auch das Internet in Teilen des Landes weiterhin abgeschaltet, nachdem es gegen 9:00 Uhr flächendeckend außer Betrieb gesetzt worden war. 

Aus diesem Grund konnte unter anderem die wöchentliche Pressekonferenz der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union zur Corona-Krise in Afrika nicht stattfinden.

Oromo ist die größte ethnische Gruppe in Äthiopien. Ihre Vertreter fühlen sich jedoch seit Jahren marginalisiert. In den Jahren 2014 bis 2018 ist es in der Region Oromia deswegen zu massenhaften Antiregierungsprotesten gekommen.>



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5.7.2020: Äthiopiens Regierung kann die Völkergruppen nicht mehr zusammenhalten:
Ethnische Spannungen im Äthiopien: 166 Tote bei Protesten

https://www.epochtimes.de/politik/welt/ethnische-spannungen-im-aethiopien-166-tote-bei-protesten-a3284040.html




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Mit Äthiopien am 5.7.2020: Ostafrika: Heuschrecken breiten sich weiter aus

https://www.epochtimes.de/politik/welt/ostafrika-heuschrecken-breiten-sich-weiter-aus-a3283942.html




Afrika-Karte am 16.8.2020: Kriminelle "US"-NATTO ist in Afrika in 22 Ländern im Verborgenen "aktiv" - wohl, um Länder zu manipulieren:
Die geheime Welt der US-Kommandos in Afrika: US-Spezialeinheiten sind in 22 afrikanischen Ländern aktiv


Afrika-Karte am 16.8.2020: Kriminelle
                "US"-NATTO ist in Afrika in 22 Ländern im
                Verborgenen "aktiv" - wohl, um Länder zu
                manipulieren
Afrika-Karte am 16.8.2020: Kriminelle "US"-NATTO ist in Afrika in 22 Ländern im Verborgenen "aktiv" - wohl, um Länder zu manipulieren [2]

Eine Untersuchung enthüllt den Umfang der Operationen von Amerikas Elitekampftruppen in Afrika

Die Special Operations Forces (SOF) der Vereinigten Staaten – darunter Navy SEALs, Army Green Berets und Marine Corps Raiders – sind die am besten ausgebildeten Soldaten des US-Militärs, die sich unter anderem auf Terrorismusbekämpfung, Aufstandsbekämpfung und „Direct Action“-Kampfangriffe spezialisiert haben. Ihre Operationen sind von Geheimhaltung umgeben.

Obwohl die US-Kommandos mit Zustimmung der Gastgeberregierungen auf dem afrikanischen Kontinent operieren, werden gewöhnliche Afrikaner nur selten über das volle Ausmaß der US-Aktivitäten informiert – noch wird ihnen ein Mitspracherecht angeboten, wie und warum Amerikaner in ihren Ländern operieren. Selbst grundlegende Informationen, wie die Orte und der Umfang der Einsätze der US-Elitetruppen und die geheimen Kämpfe der amerikanischen Kommandos auf dem Kontinent, werden in ganz Afrika meist nicht gemeldet.

Aber eine Untersuchung von Mail & Guardian kann nun zum ersten Mal aufdecken, wo US-Spezialeinheiten auf dem afrikanischen Kontinent aktiv waren – und exklusive Details über unauffällige Missionen liefern, die weitgehend unter Verschluss gehalten wurden.

Im Jahr 2019 waren US-Spezialoperationskräfte in 22 afrikanischen Ländern im Einsatz: Algerien, Botswana, Burkina Faso, Kamerun, Kap Verde, Tschad, Elfenbeinküste, Dschibuti, Ägypten, Äthiopien, Ghana, Kenia, Libyen, Madagaskar, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Somalia, Tansania, Tunesien und Kamerun.

Dies macht einen bedeutenden Anteil der weltweiten Aktivitäten der US-…..

 

In the secret world of US Command in Africa





Mit Äthiopien am 23.11.2020: Bill Gates ZERSTÖRT Afrika mit einer Landwirtschaftsstiftung "AGRA" - die Bauern+Regierungen müssen Agrarökologie GEGEN Bill Gates lernen!
Der grüne Angriff der Gates-Stiftung


<Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung versprach Afrika eine Grüne Revolution, um Hunger und Armut zu bekämpfen. Seither haben sich nur die Profite des Agribusiness erhöht. Die Verlierer sind lokale Kleinbauern.

Seit fünf Jahren steigt die Zahl der hungernden Menschen weltweit an und seit Jahrzehnten tobt in Fachdebatten ein Streit darüber, mit welchen Ansätzen alle Menschen ausreichend und gut ernährt werden können.

Eine simple These lautet, das internationale Agribusiness – unterstützt von vielen Regierungen aus dem Globalen Norden und einigen Regierungen aus dem Globalen Süden – könne die Produktivität in der Landwirtschaft mit Pestiziden, Hybridsaatgut und anderen externen Inputs erhöhen, und damit den Hunger beenden. Eine Vielzahl von Bewegungen und NGOs haben jedoch dargelegt, dass Hunger kein Problem der Erzeugung ist, sondern vielmehr in ungleich verteilten Machtressourcen und der Kontrolle über landwirtschaftliche Produktionsmittel wie Land und Saatgut wurzelt.

Der Narrativ des Agribusiness ist weiterhin einflussreich. Regierungen im globalen Süden, vor allem auf dem afrikanischen Kontinent, werden lobbyiert, um mit neuen Gesetzen oder Projekten ihre Agrarsektoren zugunsten des internationalen Agribusiness zu verändern. Eine besonders tonangebende Initiative, die die Agenda der Konzerne auf dem afrikanischen Kontinent vorantreibt, ist die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (Alliance for a Green Revolution in Africa, AGRA).

Die grüne Konterrevolution

Im Jahr 2006 wurde AGRA durch die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und die Rockefeller-Stiftung ins Leben gerufen. Mit kommerziellem Hochertragssaatgut, synthetischen Düngemitteln und Pestiziden im Gepäck könne das Programm Afrika seine eigene Grüne Revolution in der Landwirtschaft ermöglichen, um Hunger und Armut zu verringern. So lautete zumindest das Versprechen.

AGRA war angetreten, um die landwirtschaftlichen Erträge und die Einkommen von 30 Millionen kleinbäuerlichen Haushalten zu verdoppeln und damit sowohl Hunger als auch Armut in 20 afrikanischen Ländern bis zum Jahr 2020 zu halbieren. Um das zu erreichen, finanziert AGRA verschiedene Projekte und setzt sich bei afrikanischen Regierungen für strukturelle Veränderungen ein, die die politischen Weichen für eine Grüne Revolution in Afrika stellen sollen. AGRA erhielt seit seiner Gründung Beiträge in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar, hauptsächlich von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. Große Zuschüsse kamen zudem von den Vereinigten Staaten, Großbritannien und anderen Ländern, darunter auch Deutschland.

Von diesen Einnahmen vergab AGRA Zuwendungen von mehr als 500 Millionen US-Dollar. Afrikanische Regierungen stützen die AGRA-Ziele mit öffentlichen Mitteln durch Input-Subventionsprogramme für Bäuerinnen und Bauern (Farm Input Subsidy Programmes, FISPs), damit diese das von AGRA geförderte – meist hybride – Saatgut sowie synthetische Düngemittel bezahlen können. Die staatlichen Subventionen für kleinbäuerliche Betriebe bieten einen Anreiz für die Einführung des AGRA-Technologiepakets der Grünen Revolution. In 10 der 13 Schwerpunktländer von AGRA – darunter Äthiopien, Kenia, Mali, Ruanda, Sambia und Tansania – wurden FISPs in erheblichem Umfang eingeführt.

14 Jahre nach der Gründung von AGRA sind wir schlauer und wissen, dass die Initiative gescheitert ist. Statt den Hunger zu bekämpfen, ist er in den AGRA-Schwerpunktländern sogar um 30 Prozent und damit um 30 Millionen Menschen angestiegen. Die landwirtschaftlichen Erträge sind in den 13 AGRA-Schwerpunktländern seit Beginn von AGRA bis 2018 lediglich um 18 Prozent anstatt 100 Prozent gesteigert worden. In der Zeit vor AGRA sind die Erträge in diesen Ländern um 17 Prozent gewachsen. Damit sind die Steigerungen der Erträge ohne AGRA und mit AGRA nahezu identisch.

Gewinner und Verlierer

Die Resultate von AGRA sind verheerend für kleinbäuerliche Erzeugerinnen und Erzeuger, denn in den meisten AGRA-Projekten verkauft man ihnen vor allem teure Inputs wie Hybridsaatgut und synthetische Düngemittel über Agrarchemiehändler. Das ist extrem kostspielig, dadurch steigt das Verschuldungsrisiko drastisch. Beispiele aus Tansania zeigen, dass kleinbäuerliche Erzeugerinnen und Erzeuger nicht dazu in der Lage waren, ihre Schulden für Saatgut und Dünger direkt nach der Ernte zurückzuzahlen. Einige mussten zur Schuldentilgung sogar ihr Vieh verkaufen.

Die AGRA-Formel »doppelte Erträge gleich doppelte Einkommen« geht nicht auf. Etwaige kurzfristige Ertragssteigerungen müssen im AGRA-Modell durch Saatgut, Dünger und oft auch Pestizide teuer erkauft werden. Dabei profitieren lediglich die Saatgut- und Düngemittelkonzerne.

Zudem wird die Wahlfreiheit eingeschränkt: Bei AGRA-Projekten in Kenia dürfen die kleinbäuerlichen Erzeugerinnen und Erzeuger nicht selbst entscheiden, welches Maissaatgut sie verwenden und welche Düngemittel und Pestizide sie nutzen wollen. Die Leitungen von AGRA-Projekten gehen davon aus, dass die Agrarchemiehändler die besten Entscheidungen für die Bäuerinnen und Bauern treffen. Der AGRA-Fokus liegt auf wenigen Nahrungspflanzen wie Mais oder Soja, weshalb traditionelle nährstoffreiche Nahrungsmittel vernachlässigt und sogar verdrängt werden.

Aus Statistiken für die 13 AGRA-Schwerpunktländer geht hervor, dass die Hirseproduktion seit Beginn der Initiative um 21 Prozent zurückging. Bei den Wurzel- und Knollengewächse wurde ein Ertragsrückgang von 7 Prozent verzeichnet. Insgesamt nimmt durch AGRA die Vielfalt auf dem Acker und damit auch die Saatgutvielfalt ab. Das macht die Landwirtschaft noch verwundbarer für die Folgen der Klimakrise.

Lobbyarbeit im Interesse der Konzerne

Die derzeitig gültige AGRA-Strategie beschreibt »Politik und Einflussnahme« als erstes Aufgabenfeld. Sie verfolgt allem voran das Ziel, aktiv eine Politik voranzutreiben, die Hochertragssaatgut, synthetischen Düngemitteln und anderen Inputs der Grünen Revolution die Tür öffnet. Damit wird verhindert, dass alternative Ansätze wie die Agrarökologie unterstützt werden.

So finanzierte AGRA zum Beispiel den Aufbau einer afrikanischen Düngemittel- und Agribusiness-Lobby unter dem Namen African Fertilizer and Agribusiness Partnership (AFAP) mit 25 Millionen US-Dollar. AFAP setzt sich gegenüber afrikanischen Regierungen und Geberorganisationen für die Interessen der Düngemittelindustrie ein. In Ghana, Mosambik und Tansania will AFAP etwa den Düngemitteleinsatz um 100 Prozent steigern. Zu den AFAP-Partnern gehören unter anderem Louis Dreyfus, einer der größten Getreidehändler weltweit, sowie International Raw Materials (IRM), ein großer US-amerikanischer Düngemittelhändler. Zudem sind die Verbindungen zwischen AGRA und AFAP eng: Die Präsidentin von AGRA, sitzt zugleich im Vorstand von AFAP.

Weit oben auf der politischen Tagesordnung stand für AGRA stets die Zurückdrängung von bäuerlichem Saatgut und die Umgestaltung nationaler und regionaler Richtlinien zugunsten kommerzieller Saatgutunternehmen. Mit der Afrikanischen Regionalen Organisation für geistiges Eigentum (African Regional Intellectual Property Organization, ARIPO) hat AGRA in mehreren Ländern wie Burkina Faso, Ghana, Nigeria und Tansania Reformen in der Saatgutpolitik abgestimmt und unterstützt, die afrikanische Länder dem Übereinkommen des Internationalen Verbands zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (International Union for the Protection of New Varieties of Plants, UPOV) von 1991 angliedern. Die UPOV 1991 garantiert Züchtern die Rechte auf neue Saatgutsorten. Mit der damit einhergehenden Etablierung von geistigen Eigentumsrechten auf Saatgut wurde ein rechtlicher Rahmen geschaffen, um pflanzengenetische Ressourcen zu privatisieren, und damit ökonomische Gewinne zu generieren.

Außerdem hat AGRA mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Economic Community of West African States, ECOWAS) im Jahr 2017 eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine formale Partnerschaft aufzubauen. Auch hier sollen Saatgutgesetze an die UPOV 1991 angepasst werden. Die Kriterien, um überhaupt in die UPOV aufgenommen zu werden, sind jedoch für kleinbäuerliche Erzeugerinnen und Erzeuger oft unerreichbar. Saatgut, das nicht die sogenannten DUS-Kriterien zur Unterscheidbarkeit (distinct, D), Einheitlichkeit (uniform, U) und Stabilität (stable, S) von Saatgut erfüllt, kann weder vom System der UPOV geschützt werden noch kann es in die Sortenregister aufgenommen werden, die von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Economic Community of West African States, ECOWAS) gefordert werden. Das bedeutet, dass dieses Saatgut nicht auf formalisierten Märkten gehandelt werden kann. Damit wird das Recht der Bäuerinnen und Bauern eingeschränkt, ihr bäuerliches Saatgut aufzubewahren, zu tauschen und zu verkaufen. Zugleich wird das Saatgut der Konzerne auf diese Weise gestärkt. Im schlimmsten Fall wird das Saatgut der Bäuerinnen und Bauern kriminalisiert. Bäuerliches Saatgut ist nach wie vor die Hauptquelle für Saatgut in Afrika.

Raus aus AGRA und rein in die Agrarökologie

Afrikanischen Bewegungen wie die Coalition for the Protection of African Genetic Heritage (COPAGEN) und viele weitere haben von Beginn an Widerstand gegen AGRA geleistet. Denn AGRA und andere Initiativen der Grünen Revolution vernachlässigen die Bedürfnisse und Rechte kleinbäuerlicher Erzeugerinnen und Erzeuger, die weltweit den größten Teil unserer Nahrung erzeugen.

Landwirtschaftliche Bewegungen in ganz Afrika fordern den Ausstieg aus AGRA und stattdessen eine stärkere Unterstützung der Agrarökologie. Letztere beschreibt eine landwirtschaftliche Praxis, die aus dem Globalen Süden stammt, und von Millionen von Bauern und Bäuerinnen weltweit gelebt wird. Agrarökologie ist eine fundierte Wissenschaft und eine soziale Bewegung zugleich, die sich für die Rechte von Bäuerinnen und Bauern einsetzt und eine rein kapitalistisch organisierte Landwirtschaft zurückweist. Die Agrarökologie bietet kleinbäuerlichen Erzeugerinnen und Erzeugern die Art von Innovation, die sie brauchen: Eine Landwirtschaft, die einen bewussten Umgang mit der Natur und den natürlichen Prozessen pflegt, um bodenbildende Praktiken zu fördern, die dann unmöglich werden, wenn Technologiepakete zum Einsatz kommen, wie sie die Grüne Revolution vorsieht.

Diese Praktiken zeichnen sich zum Beispiel dadurch aus, dass auf ein und demselben Feld mehrere Nahrungsmittelpflanzen angebaut werden. Zur Düngung der Felder werden Kompost, Dung, Mulch, Hülsenfrüchte und Biodünger – anstelle von synthetischen Düngemitteln auf Basis fossiler Brennstoffe – verwendet. Ökologische Schädlingsbekämpfung verringert den Einsatz von Pestiziden. Forschende arbeiten mit Bäuerinnen und Bauern zusammen, um ihr bäuerliches Saatgut zu verbessern, anstatt es durch kommerzielles Hybridsaatgut zu ersetzen, das jedes Jahr erneut gekauft werden muss und das sie zudem dazu zwingt, die Pflanzen auf ihren Äckern mit synthetischem Dünger zu behandeln, um ausreichende Erträge zu erzielen.

Die Widerstände gegen Alternativen zu AGRA sind enorm. Zu groß sind die Interessen und die Einflusssphären des Agribusiness, die am Status Quo profitieren. Alternativen, die die Agrarökologie und die bäuerlichen Rechte stärken, den Einsatz von Pestiziden oder synthetischen Düngemitteln reduzieren oder bäuerliches Saatgut fördern, stehen im direkten Widerspruch zu ihren Kapitalinteressen. Zu oft verstehen sich Regierungen im Globalen Norden als Türöffner für »ihre« Konzerne. Nichtsdestotrotz sind die Alternativen zu AGRA da – jetzt ist es an der Zeit, um für ihre Realisierung zu kämpfen.

Jan Urhahn leitet das Programm Ernährungssouveränität bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ein Großteil dieses Artikels basiert auf der Studie »Leere Versprechen: Die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA)« (2020).>




Unfähige Regierung in Äthiopien am 5.1.2024: Die Regierung missbraucht die Hilfsgelder aus Österreich:
Äthiopien baut milliardenteuren Nationalpalast - und wir schicken Hilfsgelder

https://exxpress.at/aethiopien-baut-milliardenteuren-nationalpalast-und-wir-schicken-hilfsgelder/

Richard Schmitt - Premierminister Abiy Ahmed (47) will sich in Addis Abeba ein Denkmal setzen: Bis zu zehn Milliarden Euro (!) soll der neue “Nationalpalast” für Äthiopien kosten. Österreich überwies an diesen afrikanischen Staat 36 Millionen Euro Steuergeld für Hilfsprojekte.

er neue “Nationalpalast” Äthiopiens soll “Chaka” (Wald) heißen, dabei wird auch eine kleine Stadt mit hochpreisigen Wohnungen und Villen gebaut, dazu kommen noch ein Luxushotel und Konferenzsäle, sowie drei von Palmen umrahmte künstliche Seen und auch noch ein eigener Zoo. Dieses von Premierminister Abiy Ahmed (47) erwünschte Bauprojekt kostet auch einiges: angeblich bis zu zehn Milliarden Euro.

Kleines Problem dabei: Das hochverschuldete Äthiopien verweigerte im Dezember die Zahlung eines 33-Millionen-Dollar-Anleihecoupons und erklärte sich zahlungsunfähig, berichtet die WELT.

Darauf folgte die Herabstufung auf „Default“ durch die Ratingagentur „S&P Global“. Die Inflationsrate im 120-Millionen-Einwohner-Land liegt dazu bei 30 Prozent, Äthiopien bittet aktuell um Milliarden aus den USA und vom Internationalen Währungsfonds.

Von dem Nationalpalast-Projekt kursieren zwar schon erste Bilder - die Echtheit dieser Entwürfe ist aber umstritten.

Dank Österreich kann Äthiopiens Präsident 36 Millionen anders einsetzen

Österreichs Steuerzahler sorgen dank des Außenministeriums unter Ex-Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) aber dafür, dass sich der nicht wirklich bescheiden planende äthiopische Premierminister  ziemlich viel Geld für die Unterstützung der eigenen Landsleute erspart: 36,27 Millionen Euro, so schreibt die “Austrian Development Agency”, wurden aus Wien für Hilfsprojekte in Äthiopien überwiesen.

Die Projekte, die Österreichs Steuerzahler in Äthiopien unterstützt, sind nicht unbedeutend. Drei Beispiele: Ein “Life Saving”-Projekt mit dem Roten Kreuz wird mit 1,9 Millionen Euro gefördert, ein Programm zur Justiz-Reform mit 1,5 Millionen Euro, und eine Förderung für “widerstandsfähige und nachhaltige Ökosysteme im Nationalpark in den Simien-Bergen” summiert sich auf drei Millionen Euro.

Diese Summen, die hier durchaus sinnvoll ausgegeben werden, kann die äthiopische Regierung dann eben anders einsetzen – etwa für ihre Armee und auch für den Bau eines Prunk- und Protz-Palastes in der Hauptstadt Addis Abeba. Damit haben Österreichs Steuerzahler mit ihren 36 Millionen Euro zumindest sämtliche Toilettanlagen im neuen “Nationalpalast” gegenfinanziert.

Äthiopiens Premierminister Ahmed Abiy (47).
Diese Summe überwies Österreich bereits an Entwicklungshilfe für Äthiopien.
Äthiopien ist eines der ärmsten Länder der Welt - und seit Dezember eigentlich zahlungsunfähig.





Somalia gegen Äthiopien 17.2.2024:
Somalias Präsident beschuldigt Äthiopien, einen Teil seines Territoriums annektieren zu wollen
So­ma­lia pres­i­dent ac­cus­es Ethiopia of try­ing to an­nex part of its ter­ri­to­ry

https://www.aljazeera.com/news/2024/2/17/somalia-president-accuses-ethiopia-of-trying-to-annex-part-of-its-territory




Sudan am 10.7.2024: Sudanesen flüchten nach Äthiopien:
Sudanesische Flüchtlinge verstecken sich in äthiopischen Wäldern, um Banditen und Milizen zu entkommen
Sudanese refugees hiding in Ethiopian forest to escape bandits and militias

https://www.aljazeera.com/features/2024/7/10/sudanese-refugees-dwell-in-ethiopian-forest-away-from-bandits-and-militias



Al Jazeera online
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Tödliche Erdrutsche in Gofa (Äthiopien) am 28.7.2024:
Horror, Trauer und Trauma im äthiopischen Gofa eine Woche nach den tödlichen Erdrutschen:
Horror, grief, trauma in Ethiopia’s Gofa a week after deadly landslides

https://www.aljazeera.com/features/2024/7/28/horror-grief-trauma-in-ethiopias-gofa-a-week-after-deadly-landslides





Tigray (Äthiopien) mit Ruanda am 22.10.2024: Aufarbeitungsarbeit:
Vergewaltigungsopfer des Tigray-Krieges arbeiten mit Überlebenden des Völkermords in Ruanda zusammen, um ihr Trauma zu heilen
Tigray war rape victims turn to Rwandan genocide survivors to heal trauma

https://www.aljazeera.com/features/2024/10/22/how-tigray-war-rape-victims-turned-to-rwandan-genocide-survivors-to-heal

Übersetzung mit Deepl:

Fototexte:
-- Tigray, Äthiopien: Ein Poster zeigt die Gesichter der Opfer eines Massakers, das während des Tigray-Krieges in Bora stattfand [Gelila Getahun/Al Jazeera]
-- In Bora arbeitet eine weibliche Überlebende sexueller Gewalt während des Tigray-Krieges an einem Kunsthandwerksprojekt in einem lokalen Zentrum [Gelila Getahun/Al Jazeera]
-- Tigray, Äthiopien: Im HAL-Zentrum in Bora wird die Kunst von weiblichen Überlebenden der Gewalt an einer Wand ausgestellt [Gelila Getahun/Al Jazeera]
-- Tigray, Äthiopien: Eine Gemeinde im Bezirk Bora in Tigray [Gelila Getahun/Al Jazeera].

Der Artikel:

Hörkreise von Frauen für Frauen helfen, Traumata zu heilen, nachdem der brutale Krieg bei vielen tiefe physische und psychische Narben hinterlassen hat.
Von Veronique Mistiaen und Hana Kahsay
Veröffentlicht am 22. Oktober 202422. Oktober 2024
Tigray, Äthiopien - „Ich war die ganze Zeit wütend“, sagt Bezunesh und spinnt Wolle in ihrem kleinen Lehmhaus in Bora, einem abgelegenen Bezirk mit tiefen Tälern, abfallenden Bergen und kleinen Terrassenbetrieben in Äthiopiens nördlicher Region Tigray.
Es ist schon einige Jahre her, dass die Mutter von acht Kindern, deren wirklichen Namen wir zum Schutz ihrer Privatsphäre nicht nennen, den schlimmsten Angriff ihres Lebens erlebte - und das Trauma des Geschehens verfolgt sie noch immer.
Tigray wurde zwischen November 2020 und November 2022 sowohl von der äthiopischen als auch von der eritreischen Armee brutal belagert. Nach Angaben der Afrikanischen Union wurden mehr als 600 000 Zivilisten getötet und Millionen vertrieben. Mindestens 120.000 Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt, wobei es sich nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörden um eine systematische Kampagne sexueller Gewalt handelte, die als Kriegswaffe eingesetzt wurde.
Eine auf Umfragen basierende Studie der Universität Mekelle in Tigray ergab, dass allein in Bora mindestens 570 Frauen vergewaltigt wurden. Von ihnen sind 34 HIV-positiv, zwei starben durch Selbstmord, und mehrere sind dauerhaft behindert.
Man geht jedoch davon aus, dass die Zahl der sexuellen Übergriffe weitaus höher ist, da die Stigmatisierung der Opfer in diesem religiösen und konservativen Bezirk so stark ist, dass viele Frauen es vorzogen, sie nicht anzuzeigen, aus Angst, von ihren Familien geächtet zu werden.
Auch Bezunesh - die von einem Trauma berichtet, das Experten zufolge bei Überlebenden sexueller Gewalt häufig vorkommt - sagt nie direkt, dass sie vergewaltigt wurde, sondern spricht ganz allgemein über die letzten Jahre.
„Vor dem Krieg hatten wir ein gutes Leben. Mein Mann war Bauer, und ich kümmerte mich um den Haushalt und unsere acht Kinder. Aber dann begann der Krieg“, sagte sie gegenüber Al Jazeera.
„Mein Mann wurde am Vorabend des [äthiopischen] Weihnachtsfestes im Januar 2021 getötet, als 175 unserer Leute [von der äthiopischen Armee] massakriert wurden. Sie gingen von Haus zu Haus und töteten wahllos Menschen.“
Nach dem Angriff, so Bezunesh, war das Trauma so groß, dass „einige Frauen nicht schlafen konnten, sie hatten das Gefühl, ihr Kopf würde gleich explodieren“.
Andere, die wahrscheinlich unter posttraumatischem Stress litten, „verirrten sich, dachten, sie würden zur Kirche gehen oder einen Freund besuchen und fanden sich plötzlich an einem anderen Ort wieder“.
„Ich selbst war extrem gestresst und stritt mit meinen Kindern, Menschen und sogar Tieren“, fügte Bezunesh hinzu.
Einige Monate, nachdem die äthiopische Armee das Dorf geplündert hatte, waren eritreische Soldaten an der Reihe.
Blen, eine vierfache Mutter und Lehrerin, deren vollständigen Namen wir nicht nennen, war unter den Angegriffenen. Sie kann deshalb keine Kinder mehr bekommen. Wie Bezunesh spricht auch sie nicht direkt über ihre Übergriffe und konzentriert sich stattdessen auf Freunde und Nachbarn.
„Sie haben uns ausgeraubt, vergewaltigt, geschlagen und mehr als 30 Menschen getötet. Sie schlachteten unsere Kühe und aßen sie, und sie nahmen unsere Esel als Last. Sie kamen dreimal zurück, um meine Nachbarin zu vergewaltigen. Jetzt sitzt sie den ganzen Tag zu Hause, allein. Sie ist still und ihr sind alle Haare ausgefallen. Sie sieht kaum noch menschlich aus“, sagt Blen.
„Die Frauen hätten nie gedacht, dass ihnen so etwas passieren könnte“, erklärt Elizabeth Kidane, eine tigrayanische Medizinstudentin, die die Überlebenden unterstützt.
„Sie schämen sich so sehr, dass sie nicht mit ihren Kindern, ihren Eltern, ihren Ehemännern sprechen können“.
Obwohl sie sich nach den Angriffen distanzierten und ein Trauma erlebten, fürchteten viele der Opfer, „verrückt zu werden, verflucht zu werden oder für irgendwelche schrecklichen Sünden bestraft zu werden“, sagte sie.

Frau-zu-Frau-Zirkel
Die Frauen brauchten Hilfe. Doch da es während des Krieges keine psychologische Unterstützung gab - das Gesundheitswesen war zusammengebrochen und selbst wichtige humanitäre Hilfe kam kaum an -, versuchte eine kleine Gruppe von Frauen in und außerhalb von Tigray, einen Plan zu entwickeln.
Zu dieser Kerngruppe gehörten eine Krankenschwester, eine Sozialarbeiterin, eine Medizinstudentin, eine Entwicklungshelferin und die Leiterin der Töchter der Nächstenliebe, einer angesehenen Wohltätigkeitsorganisation mit tiefen Wurzeln in den Gemeinden.
Einige dieser Frauen hatten von einem basisdemokratischen Ansatz namens HAL-Zirkel (helpful active listening) gehört, der Überlebenden des Völkermords in Ruanda geholfen hatte, sich zu heilen, und dachten, dass diese Methode auch den Frauen in Tigray helfen könnte.
HAL ist ein einfacher und kostengünstiger Ansatz, der keine professionellen Kenntnisse erfordert und schnell eine große Zahl von Überlebenden erreichen kann. Dabei werden einige Frauen aus der Gemeinschaft, die offenbar widerstandsfähiger sind, geschult, um anderen Überlebenden in Frauenkreisen grundlegende psychosoziale Unterstützung zu bieten. Es wurde unmittelbar nach dem Völkermord in Ruanda von dem inzwischen verstorbenen Professor Sydney Brandon entwickelt, einem Psychiater im Ruhestand, der viele Jahre bei der Royal Air Force des Vereinigten Königreichs tätig war.
Die Kerngruppe nahm Kontakt zu zwei ruandischen Frauen auf, die an dem ruandischen HAL-Projekt beteiligt waren. In den folgenden Monaten lernten sie von ihnen, wie die HAL-Zirkel funktionierten, wie das Programm und das Schulungsmaterial entwickelt wurden und wie das ruandische Modell an den tigrayischen Kontext angepasst werden konnte. Sie tauschten ihr Wissen zunächst online und dann persönlich aus, als es sicherer war, zu reisen.
„Ich habe meine Erfahrungen mit den Frauen in Tigray ausgetauscht und überlegt, wie wir das Programm an ihre Situation anpassen können“, sagte eine der beiden Frauen, Adelite Mukamana, eine ruandische Überlebende des Völkermords und Psychologin. „In Ruanda konnten die Frauen zum Beispiel nicht öffentlich über das sprechen, was ihnen widerfahren war, aber sie taten es im Privaten; in Tigray war die Scham so groß, dass die Frauen nicht einmal im Privaten darüber sprechen konnten.“
In Ruanda haben die Gruppen von Frauen für Frauen den Überlebenden geholfen, ihre Menschlichkeit und ihr Selbstwertgefühl wiederzuerlangen, so Mukamana. „Eines der Anzeichen für sexuelle Gewalt ist das Gefühl von Scham und Schuld. Aber wenn es den Frauen gelingt, darüber zu sprechen und zu erkennen, dass die Scham dem Verfolger gehört, hilft ihnen das wirklich. Der Täter wollte sie entmenschlichen, aber die Gruppe hilft ihnen, ihre Menschlichkeit zurückzugewinnen, sich verstanden, bestätigt und respektiert zu fühlen“, erklärte sie.
Mit der Hilfe von Mukamana entwickelte die Kerngruppe einen Leitfaden für die Überlebenden, die die HAL-Zirkel leiten sollten. In Bora wurden anhand dieses Leitfadens 48 Moderatoren fünf Tage lang in den Bereichen unterstützende Kommunikation, Auswirkungen von Traumata auf Körper und Geist, Anzeichen für psychische Belastungen, Erkennen von Auslösern und gesunde Bewältigung der Traumafolgen geschult.
„Das Material ist leicht zu verstehen und kulturell angemessen. Um als Vermittler tätig zu sein, braucht man keinen Bildungshintergrund, man muss nur ein Überlebender sein, Einfühlungsvermögen besitzen, in der Gemeinschaft bekannt sein, stark und vertrauenswürdig sein“, so Kidane, der zur Kerngruppe gehört.

Ein sicherer Ort
Um das erste HAL-Programm in Tigray zu finanzieren, setzte sich die Kerngruppe bei ausländischen Botschaften in Addis Abeba ein. Mit Unterstützung der französischen und später der irischen Botschaft wurde das Projekt von Dezember 2021 bis Dezember 2022 in einem sicheren Haus und einem Flüchtlingslager in Mekelle, der Hauptstadt von Tigray, durchgeführt. Seit Februar 2023 läuft in Bora eine vom Vereinigten Königreich finanzierte Ausbauphase.
In Bora sind die Kreise offen für Frauen, die vergewaltigt wurden, aber auch für Frauen, die durch den Krieg traumatisiert wurden und ihr Zuhause oder ihre Familie verloren haben - so dass die Teilnahme an den Kreisen eine Frau nicht unbedingt als Opfer sexueller Gewalt ausweist.
Jede Moderatorin leitet eine Gruppe von 10 Frauen während sechs dreistündiger Sitzungen über drei Monate. Während der Sitzungen wird von den Frauen nicht erwartet, dass sie ihre Geschichten über sexuelle Übergriffe und Gewalt erzählen, sondern vielmehr, wie sie das daraus resultierende Trauma erleben.
Die Moderatorin erklärt ihnen, was ein Trauma mit dem Geist und dem Körper macht, wobei sie Metaphern für Dinge verwendet, die ihnen vertraut sind. Sie erklären zum Beispiel, wie der Verstand „zerbricht“, wenn Frauen versuchen, so zu tun, als sei nichts geschehen: „Es ist, als ob man ein dünnes Stäbchen immer weiter verbiegt, bis es bricht. Anschließend werden ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie versuchen können, damit umzugehen, wobei auch Metaphern verwendet werden.
Die Töchter der Nächstenliebe haben für die Frauen einen sicheren Ort in einem eingezäunten Gelände in Fire Sewuat, dem Hauptverwaltungsort im Zentrum des Bora-Distrikts, eingerichtet.
Es gibt ein paar Papaya- und Guavenbäume, ein UNHCR-Zelt, das als Handwerkszentrum dient, und mehrere kleine Räume auf drei Seiten eines kleinen Hofes, von denen drei für HAL-Gruppen vorgesehen sind. Die HAL-Räume sind wie ein typisches Wohnzimmer mit Matratzen, Stühlen und Sets für die traditionelle Kaffeezeremonie eingerichtet.
„Das ist die kulturelle Art und Weise, wie Frauen mit traurigen Nachrichten umgehen: Sie kommen zusammen, um mit ihren Schwestern zu reden, Kaffee zu trinken und sich gegenseitig zu trösten“, sagte Kidane.
„Ich habe an den HAL-Zirkeln teilgenommen und das hat mich wirklich verändert. Das hat mir Kraft und Hoffnung gegeben“, sagte Bezunesh. „Die Sitzungen halfen mir zunächst wegen des Zuhörens, des Austauschs und des Wissens, dass wir nicht allein sind. Am Anfang war ich schüchtern und unsicher, ob ich zu den Sitzungen gehen sollte, aber später war ich sehr eifrig“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
„Die Veränderungen sind deutlich sichtbar - in der Art und Weise, wie wir mit unserer Familie umgehen, wie wir unsere Kinder richtig behandeln. Sogar bei unseren Spaziergängen ist es sichtbar. Wir verlaufen uns nicht mehr, und wir gehen selbstbewusster. Wir mögen diese Sitzungen auch, weil sie wie unsere Kaffeezeremonien sind, und es gibt Musik, wenn wir wollen, und oft beenden wir eine Sitzung mit einem Tanz.“

Der Bedarf übersteigt unsere Kapazitäten“
Das Projekt HAL Bora hat inzwischen 1 320 Überlebende erreicht und wird im März 2025 geschlossen, wenn nach dem Auslaufen der Finanzierung durch das Vereinigte Königreich keine weitere Unterstützung gefunden werden kann.
Dennoch setzen viele Frauen ihre Kreise auf eigene Faust fort.
„Nachdem unsere HAL-Gruppe die sechs Sitzungen absolviert hat, treffen wir uns jetzt und helfen uns gegenseitig bei der Bewältigung neuer Herausforderungen mit dem, was wir in den Sitzungen gelernt haben“, sagt Sarah, eine Mutter von fünf Kindern, deren vollständiger Name nicht genannt werden soll. „Wir sparen auch gemeinsam Geld und leihen es uns gegenseitig, um unsere Geschäfte auszubauen.“
Wie Sarahs Zirkel entwickeln sich viele der HAL-Zirkel nun zu langfristigen Selbsthilfegenossenschaften und Mikrofinanzgruppen, von denen einige von der lokalen Regierung anerkannt wurden, die sie nun bei einigen Entscheidungen, die Frauen betreffen, konsultiert. „Auf diese Weise können sie an Entscheidungen mitwirken, die sie betreffen. Das ist etwas noch nie Dagewesenes, aber mit großer Wirkung“, so Kidane.
Befragungen von Überlebenden, die von den Daughters of Charity am Ende der Pilotphase in Mekelle durchgeführt wurden, ergaben, dass die Frauen den HAL-Ansatz als hilfreich empfanden, um posttraumatischen Stress abzubauen und Selbstvorwürfe, Scham und Schuldgefühle zu überwinden. Sie hatten auch den Eindruck, dass sie widerstandsfähiger geworden waren und besser in der Lage, Lösungen für andere dringende Bedürfnisse zu finden.
Im Rahmen des Pilotprojekts wurde deutlich, wie wichtig es ist, sich mit anderen Anliegen der Frauen zu befassen, z. B. mit dem Zugang zu Nahrungsmitteln, der körperlichen Gesundheit, der Sicherheit und familiären Problemen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse haben die Daughters of Charity den Teilnehmerinnen Lebensmittel, Bargeld für Notfälle, Hygieneartikel und Bastelmaterial zur Verfügung gestellt und einige von ihnen an Initiativen zur Förderung von Kleinunternehmen vermittelt.
In einer unabhängigen Bewertung, die von Beratern der französischen Botschaft, die die Pilotphase finanziert hat, durchgeführt wurde, wird das Projekt auch dafür gelobt, dass es „das Stigma und das Tabu, das sexuelle Gewalt umgibt, aufbricht und die Schaffung neuer Solidaritätsbeziehungen zwischen den Opfern fördert“.
Doch trotz dieser greifbaren Erfolge ist das Projekt weit davon entfernt, den enormen Bedarf in der Region zu decken. „Wir brauchen Lebensmittel ... Die Kinder sind verkrüppelt. Wir befinden uns mitten in einer Hungersnot, die durch die Dürre und die Verwüstungen des Krieges verursacht wurde“, zählt Kidane einige der Herausforderungen auf.
Die Einwohner von Bora brauchen Hilfe, um sich zu erholen, und Kidane sagt, dass die Kerngruppe sich mit der Bezirksverwaltung getroffen hat, um Wege zu finden, ihr Hilfsprogramm zu erweitern.
„Der Bedarf übersteigt bei weitem unsere Möglichkeiten, zu helfen“, sagte sie.
Was die Frauen betrifft, so war der Tribut der letzten Jahre besonders hoch, und es muss mehr getan werden, meint sie.
„In unserer Kultur werden Frauen als minderwertig angesehen“, sagte Kidane. „Es wird erwartet, dass die Ehemänner ihre Frauen verlassen, wenn sie vergewaltigt worden sind“.
Um die Einstellung zu ändern, sind „gemeindebasierte Heilungssitzungen, die Schaffung eines Bewusstseins für psychische Gesundheit ... [Zusammenarbeit] mit Dienstleistern, Lehrern und religiösen Führern“ erforderlich.
„Wir müssen mit der gesamten Gemeinschaft zusammenarbeiten und den Heilungsprozess verstehen“, sagte sie, “aber das wird Jahre dauern.“
Quelle: Al Jazeera


ENGL orig.:

Eritrea with Ruanda on Oct 22, 2024:
Tigray war rape victims turn to Rwandan genocide survivors to heal trauma

https://www.aljazeera.com/features/2024/10/22/how-tigray-war-rape-victims-turned-to-rwandan-genocide-survivors-to-heal

Photo texts:
-- Tigray, Ethiopia: A poster shows the faces of victims of a massacre that took place in Bora during the Tigray war [Gelila Getahun/Al Jazeera]
-- In Bora, a female survivor of sexual violence during the Tigray war works on a handicraft project at a local centre [Gelila Getahun/Al Jazeera]
-- Tigray, Ethiopia: At the HAL Centre in Bora, art made by female survivors of violence is displayed on a wall [Gelila Getahun/Al Jazeera]
-- Tigray, Ethiopia: A community in the Bora district of Tigray [Gelila Getahun/Al Jazeera]

The article:

Women-to-women listening circles help heal trauma after brutal war left many with deep physical and psychological scars.
By Veronique Mistiaen and Hana Kahsay
Published On 22 Oct 202422 Oct 2024
Tigray, Ethiopia – “I was angry all the time,” says Bezunesh, spinning wool in her small mud house in Bora, a remote district of deep valleys, sloping mountains and small terraced farms in Ethiopia’s northern region of Tigray.
It has been a few years since the mother of eight, whose real name we are not using to protect her privacy, suffered the worst attack of her life – and the trauma of what happened still haunts her.
Tigray was under brutal siege by both the Ethiopian and Eritrean armies between November 2020 and November 2022. According to the African Union, more than 600,000 civilians were killed, and millions were displaced. At least 120,000 women and girls were raped during what regional health authorities say was a systematic campaign of sexual violence used as a weapon of war.
A survey-based study by Mekelle University in Tigray found that at least 570 women had been raped in Bora alone. Of them, 34 are HIV-positive, two died by suicide, and several are permanently disabled.
However, the number of sexual assaults is believed to be much higher as the stigma against victims in this religious and conservative district is so strong that many women preferred not to report them for fear of being ostracised by their families.
Bezunesh too – who describes experiencing trauma that experts say is common among sexual violence survivors – never directly says she was raped, instead talking in general terms about the last few years.
“Before the war, we had a good life. My husband was a farmer, and I was taking care of the household and our eight children. But then the war started,” she told Al Jazeera.
“My husband was killed on the eve of [the Ethiopian] Christmas in January 2021, when 175 of our people were massacred [by the Ethiopian army]. They went house-to-house and indiscriminately killed people.”
After the attack, Bezunesh said, the trauma was so great that “some women couldn’t sleep, they felt like their head was about to explode”.
Others, likely struggling from post-traumatic stress, “were getting lost, thinking they were going to the church or to visit a friend and suddenly finding themselves in another place”.
“Myself, I was extremely stressed, quarrelling with my children, people and even animals,” Bezunesh added.
A few months after the Ethiopian army ransacked the village, it was the turn of Eritrean soldiers.
Blen, a mother of four and teacher whose full name we are not using, was among those attacked. She can no longer bear children as a result. Like Bezunesh, she also does not speak directly about her assault, focusing instead on friends and neighbours.
“They robbed, raped, beat us, and killed more than 30 people. They slaughtered our cows and ate them, and took our donkeys for loads. They came back three times to rape my neighbour. Now she sits at home all day long, alone. She is quiet and all her hair has fallen off. She looks barely human,” said Blen.
“Women never thought that something like that would happen to them,” explained Elizabeth Kidane, a Tigrayan medical student who is helping support survivors.
“They feel so ashamed that they cannot talk with their children, their parents, their husbands.”
Though they were disassociating and experiencing trauma after their attacks, many of the victims “feared they were going mad or being cursed, or punished for some terrible sins”, she said.

Women-to-women circles
The women needed help. But in the absence of psychological support during the war – as the health service had collapsed and even essential humanitarian aid barely trickled in – a small group of women in and outside Tigray tried to come up with a plan.
This core group included a nurse, a social worker, a medical student, an aid worker and the head of the Daughters of Charity, a well-respected charity with deep roots in the communities.
Some of these women had heard of a grassroots approach, called HAL (helpful active listening) circles, which had helped Rwandan genocide survivors to heal, and thought that this method might help Tigrayan women as well.
HAL is an easy and cheap approach that does not require any professional expertise and can quickly reach a large number of survivors. It involves training some women from the community, who seem more resilient, to provide basic psychosocial support to other survivors in women-to-women circles. It was developed immediately after the genocide in Rwanda by the late Professor Sydney Brandon, a then-retired psychiatrist who worked for many years in the United Kingdom’s Royal Air Force.
The core group contacted two Rwandan women who were involved in the Rwandan HAL project. Over the following months, they learned from them how the HAL circles worked, how to develop the programme and training material, and how to adapt the Rwandan model to the Tigrayan context. They first shared knowledge online and then in person when it was safer to travel.
“I shared my experience with women in Tigray and thought about how we could adapt the programme to their situation,” said one of the two women, Adelite Mukamana, a Rwandan genocide survivor and psychologist. “For example, in Rwanda, women couldn’t speak publicly about what had happened to them, but they used to do it privately; in Tigray, the shame was so overwhelming, that women couldn’t even talk in private.”
In Rwanda, the women-to-women groups have helped survivors regain their humanity and self-esteem, Mukamana said. “One of the signs of sexual violence is a feeling of shame and guilt. But if women can manage to talk and see that the shame belongs to the persecutor, it really helps them. The perpetrator wanted to dehumanise them, but the group helps them to reclaim their humanity, to feel understood, validated and respected,” she explained.
With Mukamana’s help, the core group developed guidance for the survivors who would facilitate the HAL circles. In Bora, this guidance was used to train 48 facilitators over five days in supportive communication skills, the effect of trauma on bodies and minds, signs of psychological distress, identifying triggers and healthy ways of coping with the effects of trauma.
“The material is easy to understand and culturally appropriate. Being a facilitator doesn’t require any educational background, just to be a survivor, have empathy, be known in the community, be strong and trustworthy,” said Kidane, who is part of the core group.

A safe place
To fund the first HAL programme in Tigray, the core group lobbied foreign embassies in Addis Ababa. With support from the French Embassy, and then the Irish Embassy, the project was piloted from December 2021 to December 2022 in a safe house and a refugee camp in Mekelle, the capital of Tigray. An expansion phase with UK funding has been under way in Bora since February 2023.
In Bora, the circles are open to women who were raped, but also those traumatised by the war after having lost their homes or families – so that coming to the circles does not necessarily identify a woman as a victim of sexual violence.
Each facilitator leads a group of 10 women during six three-hour sessions over three months. During the sessions, women are not expected to share their stories of sexual assault and violence, but rather how they experience the resulting trauma.
They are told by the facilitator what trauma does to one’s mind and body, using metaphors of things that are familiar to them. For example, they explain how the mind “breaks” when women try to act as if nothing has happened: “It’s like when you bend a thin stick further and further, and it breaks.” They are then told about possible ways they can try to cope, using metaphors as well.
The Daughters of Charity has prepared a safe place for the women in a fenced compound in Fire Sewuat, the main administrative village at the centre of the Bora district.
There are a few papaya and guava trees, a UNHCR tent serving as a handicraft centre and several small rooms on three sides of a small courtyard, three of which are for HAL groups. The HAL rooms are made to look like a typical living room with mattresses, chairs and sets for the traditional coffee ceremony.
“It is culturally how women deal with sad news: they come together to talk to their sisters, drink coffee and comfort each other,” said Kidane.
“I attended the HAL circle sessions and this really changed me. It is what gave me strength and hope,” said Bezunesh. “The sessions helped first because of the listening, sharing and knowing we were not alone. At the beginning, I was shy and not sure about going to the meetings, but later on, I was very eager,” she added with a smile.
“The changes are very visible – in the ways we interact with our family, how we handle our children properly. It is even visible in our walking. We don’t get lost any more, and we walk more confidently. We also like these sessions because they are like our coffee ceremonies, and there is music if we want, and often we end a session by dancing.”

‘Needs are beyond our capacity’
The HAL Bora project has now reached 1,320 survivors and will close down in March 2025, unless more support can be found after funding from the UK ends.
Still, many women are continuing their circles on their own.
“After our HAL group completed the six sessions, we now get together to meet and help each other to face new challenges using what we learned from the session,” said Sarah, a mother of five whose full name we are not using. “We also save money together and loan it to each other on rotation to help build our businesses.”
Like Sarah’s, many of the HAL circles are now evolving into long-term self-help cooperatives and microfinance groups, some of which have been recognised by the local government, which now consults them on some decisions affecting women. “That way, they get to participate in decisions that affect them. This is something unprecedented, but impactful,” Kidane said.
Interviews with survivors done at the end of the pilot phase in Mekelle by the Daughters of Charity showed that women found the HAL approach helpful in reducing post-traumatic stress and in stopping self-blame, shame and guilt. They also felt they had become more resilient and better able to seek solutions to other pressing needs.
The pilot project highlighted the importance of addressing other concerns the women have, including access to food, physical health, safety and family issues. With that insight, the Daughters of Charity has been providing participants with some food and emergency cash support, hygiene items and handicraft material, and also linking some with small business support initiatives.
An independent assessment done by consultants for the French Embassy, which funded the pilot phase, also praised the project for “breaking down the stigma and taboo surrounding sexual violence and promoting the creation of new links of solidarity between victims”.
Yet, in spite of these tangible achievements, the project is far from meeting the huge needs in the region. “We need food … Kids are stunted. We are in the middle of a famine caused by drought and the devastation of war,” Kidane said, listing out some of the challenges.
Locals in Bora need help to recover and Kidane says the core group has been meeting with the district administration to find ways to scale up their outreach programme.
“The needs are well beyond our capacity to help,” she said.
Where women are concerned, the toll of the last few years has been particularly heavy, and more needs to be done, she feels.
“In our culture, women are considered as less,” Kidane said. “It is expected that the husbands would leave their wives if they have been raped.”
To help change attitudes, “community-based healing sessions, creating awareness on mental health … [working] with service providers, teachers and religious leaders” is needed.
“We need to work with the whole community and understand the healing process,” she said, “but it will take years.”
Source: Al Jazeera




25.3.2025: Rasen Äthiopien und Eritrea auf einen Krieg zu?
Are Ethiopia and Eritrea hurtling towards war?

https://www.aljazeera.com/news/2025/3/25/are-ethiopia-and-eritrea-on-the-brink-of-war





Südafrika+Äthiopien+Pakistan am 23.4.2025:
Leere Wasserbrunnen in Äthiopien, Südafrika oder Pakistan als Warnung!

https://t.me/Impfschaden_Corona_Schweiz/112877

[Die dummen Regierungen wissen nicht, was Grundwasser ist, und sie wissen nicht, was Permakultur ist, und sie sind NICHT weiterbildungsfähig].



Harar (Äthiopien) am 3.5.2025: Ein Buchbinder findet Manuskripte - und die Stadtgeschichte:
Der äthiopische Buchbinder, der die Menschen einer Stadt mit ihrer vergessenen Vergangenheit verbindet
The Ethiopian bookbinder connecting a city’s people with its forgotten past

https://www.aljazeera.com/features/2025/5/3/the-ethiopian-bookbinder-connecting-a-citys-people-with-its-forgotten-past

Übersetzung mit Translator.eu:
Fototexte:
Harar, Äthiopien: Eine Frau geht durch eine der engen Gassen der alten ummauerten Stadt von Harar
Harar, Äthiopien: Als Sherif in Harar aufwuchs, wusste er, dass er ins Gefängnis kommen könnte, wenn er seine Kultur zum Ausdruck brachte
Harar, Äthiopien: Das Haupttor nach Harar Jugol, der alten ummauerten Stadt, mit einem Porträt von Abd Allah ash-Shakur, dem letzten Emir von Harar, der die Verteidigung der Stadt gegen die Truppen von Menelik II. anführte
Harar, Äthiopien: Die Medhane Alem Kirche auf dem zentralen Faras Magala Markt war einst die größte Moschee von Harar, wurde aber nach der Eroberung der Stadt durch Menelik II. in eine äthiopisch-orthodoxe Kirche umgewandelt
Harar, Äthiopien: Ein altes Manuskript, das Sherif und sein Mitarbeiter Elias Bule restaurieren
Harar, Äthiopien: Ein Blick auf Sherifs Museum in der alten Residenz von Haile Selassies Vater, dem ehemaligen Gouverneur von Harar

Der Artikel

Seit drei Jahrzehnten ist Abdallah Ali Sherif auf einer Mission, die einst unterdrückte kulturelle Identität von Harar zu erforschen.
Harar, Äthiopien – Als Abdallah Ali Sherif im Osten Äthiopiens aufwuchs, sprachen seine Eltern nie über die Geschichte seiner Stadt.
"Als ich meine Eltern nach unserer Geschichte fragte, sagten sie mir, dass wir keine hätten", erinnert sich der gutmütige 75-Jährige, während er sich auf einer dünnen Matratze auf dem Boden seines Hauses in Harars alter ummauerter Stadt zurücklehnt. Regale mit staubigen Kassetten säumen die Wände, alte Zeitungen liegen verstreut auf dem Boden.
Der Vater von fünf Kindern und Großvater von 17 Kindern macht eine Pause, um ein paar Khat-Blätter zu pflücken und erklärt: "Unsere Eltern hatten Angst, uns etwas über unsere Kultur oder unsere Geschichte beizubringen."

"Ein Blick durch ein Fenster"
Jahrhundertelang war Harar mit seinen bunten Lehmhäusern und engen Kopfsteinpflasterstraßen ein Zentrum der islamischen Gelehrsamkeit und Heimat einer blühenden Manuskriptkultur, die Korane, Gesetzestexte und Gebetbücher auf Arabisch und Ajami produzierte, einer modifizierten arabischen Schrift, die zum Schreiben indigener afrikanischer Sprachen verwendet wurde.
Eingebettet auf einem Plateau mit Blick auf Wüsten und Savannen, die das Küstentiefland und das zentrale Hochland von Äthiopien und Somalia verbinden, wurde Harar im 16. Jahrhundert zur Hauptstadt des Sultanats Adal, das auf seinem Höhepunkt große Teile des heutigen Somalia, Äthiopiens, Dschibuti und Eritreas kontrollierte.

Es wurde von mächtigen muslimischen Herrschern regiert und lag an Handelsrouten, die das Rote Meer durchquerten, um das Horn von Afrika mit der Arabischen Halbinsel und darüber hinaus zu verbinden.
Dann, im Jahr 1887, wurde Harars Militär von den Truppen Meneliks II. besiegt, und die Stadt wurde gewaltsam in ein christliches Reich eingegliedert.
Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von staatlicher Repression, sozialer Diskriminierung und der Erosion der islamischen Kultur und Institutionen der Stadt.
Arabische Straßenschilder wurden durch amharische ersetzt, die größte Moschee von Harar wurde in eine äthiopisch-orthodoxe Kirche umgewandelt und zahlreiche islamische Bildungszentren wurden abgerissen. Religiöse Praktiken und Bildung wurden stark eingeschränkt – einst ein zentraler Teil von Harars Identität.
Vor diesem Hintergrund wuchs Sherif auf.
"Wir haben von klein auf gelernt, dass wir im Gefängnis landen können, wenn wir unsere Kultur zum Ausdruck bringen oder offen über unsere Geschichte sprechen", erklärt er und schlägt seine Handgelenke aneinander, um Handschellen nachzuahmen.
1991 wurde dann im ganzen Land der ethnische Föderalismus eingeführt, der föderale Regionalstaaten nach Ethnien organisierte und definierte, was die neu gewonnene religiöse und kulturelle Freiheit ermöglichte. Das Volk der Harari gehörte nun zur Region Harari, deren Hauptstadt Harar war.
Seitdem hat Sherif eine Mission: Er will die kulturelle Identität seiner Stadt erforschen, indem er Artefakte sammelt, von alten Musikkassetten über geprägte Münzen bis hin zu Manuskripten.

Nach Jahren akribischer Recherchen, die von Haushalt zu Haushalt gingen, sammelte er genug Gegenstände, um vor 14 Jahren Äthiopiens erstes privates Museum, das Abdallah Sherif Museum, zu eröffnen, in der Hoffnung, die Menschen von Harar wieder mit ihrer Geschichte in Verbindung zu bringen. Das Sammeln von Hunderten alter Handschriften ist zu einer besonderen Leidenschaft geworden.
"Bei jedem Buch, das ich finde, fühlt es sich an, als würde ich durch ein Fenster in eine schöne und reiche Kultur blicken, die fast in Vergessenheit geraten wäre", sagt er.
Um diese Handschriften zu bewahren, hat Sherif auch die alte Tradition der Buchbinderei wiederbelebt. Indem er den letzten Hararis mit dem Wissen um diese Kunstform nachspürte, hat er eine einst ausgestorbene Praxis wieder zum Leben erweckt.

Eine Stadt der Manuskripte
Die Produktion von Manuskripten – als eine Möglichkeit, religiöses Wissen zu teilen und zu bewahren – war ein wichtiger Aspekt der Harar-Kultur, sagt Nuraddin Aman, Assistenzprofessor für Philologie an der Universität Addis Abeba.
Es wird angenommen, dass die Herstellung von Manuskripten im 13. Jahrhundert in der Stadt entstand, als ein islamischer Gelehrter, der umgangssprachlich als Sheikh Abadir bekannt ist, aus dem heutigen Saudi-Arabien stammte und sich mit etwa 400 Anhängern in der Gegend niederließ.
Laut Sana Mirza, einer Forscherin am Institute of Fine Arts der New York University, die sich auf islamische Kunst spezialisiert hat, wurden die Harari-Schriften von indischen Gujarati-, jemenitischen und ägyptischen Mamluki-Stilen beeinflusst.

"Die indisch-afrikanischen Beziehungen waren sehr tief", erklärt Ahmed Zekaria, Experte für islamische und Harari-Geschichte. "Es gab jahrhundertelang eine starke Verbindung zwischen Indien und Afrika, bevor die Briten kamen."
Einige Korane, die in Harar gefunden wurden, verwenden eine einzigartige kursive kalligrafische Schrift, die angeblich etwa im 14. Jahrhundert in der nördlichen indischen Region Bihar entwickelt wurde und außerhalb Indiens selten zu sehen ist.
Die Manuskriptmacher entwickelten ihren eigenen Stil, der lokale Kreativität und Einflüsse von außen miteinander verband.
Innerhalb der Familien galten Manuskripte als heilige Erbstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Jedes Harari-Haus besaß mindestens zwei oder drei Manuskripte – oft den Koran, Hadithe oder andere religiöse Texte – sagt Zekaria.
Die strukturierte Produktion von Handschriften machte die Stadt einzigartig, so Aman. Handwerker mussten die Erlaubnis eines lokalen islamischen Gelehrten einholen – jemand, der von Scheich Abadir oder einem seiner Anhänger abstammte – um jedes religiöse Manuskript herzustellen. Dann, bevor sie in Umlauf gebracht werden konnten, brauchten sie die Genehmigung des amtierenden Emirs. Dennoch waren hauptberufliche Schreiber selten. "Die meisten von ihnen waren Bauern und fertigten in ihrer Freizeit Manuskripte an", sagt Zekaria.
Harar entwickelte sich auch zu einem Zentrum der Buchbinderei, in dem Kunsthandwerker Ledereinbände herstellten, um Manuskripte zu schützen, und Menschen, die in die Stadt reisten, um das Handwerk zu erlernen.

"Unsere Gemeinde hatte zu viel Angst"
Als Harar in das äthiopische Reich eingegliedert wurde, wurden Bildungszentren, die einst für die Produktion von Manuskripten zuständig waren, geschlossen oder zerstört. Ohne neue Handschriften verschwand die Buchbinderei. In der Zwischenzeit wurden Madrasas (religiöse Schulen) geschlossen, und die Kinder wurden gezwungen, staatliche Schulen zu besuchen, in denen nur Amharisch unterrichtet wurde.
Sherif wurde 1950 in eine muslimische Mittelklassefamilie geboren. Er wuchs unter der Herrschaft von Kaiser Haile Selassie auf, der Äthiopien von 1930 bis 1974 regierte und unter dem die Unterdrückung der Muslime eskalierte.
In den 1940er Jahren schlossen sich die Harari-Eliten mit ihren somalischen Nachbarn in Äthiopien zusammen, um einen Aufstand zu organisieren und sich für den Anschluss Harars an Somalia einzusetzen. Als Selassie davon Wind bekam, schickte er Tausende von Soldaten nach Harar. Es folgten Massenverhaftungen, die dazu führten, dass Dutzende von Hararis ohne Anklage oder Gerichtsverfahren jahrelang inhaftiert wurden. Selassies Truppen beschlagnahmten das Eigentum und die Besitztümer – einschließlich wertvoller Manuskripte – von Bewohnern, glauben - darunter auch geliebte Manuskripte – von Bewohnern, von denen man annimmt, dass sie die Rebellion unterstützt haben. Schätzungsweise 10.000 Hararis flohen in andere äthiopische Städte oder nach Somalia und in die Länder des Nahen Ostens.
Sherif sagt, er sei mit dem Wissen aufgewachsen, dass er Harari sei, aber er wusste nicht, was das bedeutete, außer dass er Muslim war und die Harari-Sprache sprach. Aus Angst vor staatlicher Repression waren die Harari-Familien gezwungen, ihre Geschichte vor ihren Kindern zu verbergen. Doch als Teenager konnte Sherif seine Neugier auf seine Identität nicht mehr unterdrücken.
In der High School fragte er seinen Lehrer, ob es in der Stadt jemals muslimische Führer gab.
"Der Lehrer antwortete, dass wir außer den äthiopischen christlichen Führern keine Führer hätten. Danach fingen die anderen [christlichen] Studenten an, mich zu hänseln, weil ich keine Geschichte habe", erzählt er.
"Mir wurde beigebracht, dass Haile Selassie unser König war, und dass es ein Land, eine Geschichte, eine Sprache und eine Kultur gab", fährt er fort.

"Unsere Gemeinde hatte zu viel Angst vor dem Staat, um das in Frage zu stellen oder uns etwas über unsere wahre Geschichte beizubringen. Sie befürchteten, dass wir darüber wütend werden und gegen den Staat kämpfen würden."
1974, als Sherif in seinen Zwanzigern war, stürzte der Derg, eine marxistisch-leninistische Militärgruppe, Selassie.
Die Gruppe unterdrückte brutal jede Opposition. Eine halbe Million Äthiopier wurden getötet und Tausende durch Folter verkrüppelt.
Als der Ogadenkrieg von 1977 bis 1978 ausbrach und Somalia versuchte, die von ethnischen Somaliern bewohnte Ogaden-Region in Äthiopien zu annektieren, beschuldigte die Derg die Hararis der Kollaboration und verübte Massaker an Zivilisten in den Harari-Vierteln von Addis Abeba.
In ihrer Region waren die Hararis immer noch die Klasse der Landbesitzer, und viele wurden vollständig ihrer Lebensgrundlage beraubt, als die Derg versuchten, den privaten Landbesitz auszurotten. Die Harari-Jugend wurde – wie junge Männer aus allen Gemeinschaften – zwangsweise zur Armee eingezogen. Als in Harar eine Widerstandsbewegung gegen den Derg entstand, nahm die Repression zu, während mehr Hararis ins Ausland zogen, um ihr zu entkommen.
Heute sind die Hararis eine Minderheit in ihrer Region, mehr Menschen leben im Ausland als in Harari.

"Fehlende Teile von mir selbst"
Wie viele Harari-Familien begannen Sherif, als er die High School abschloss, von seinen Eltern dazu erzogen, ihm beizubringen, wer er wirklich war.
Er war verwirrt, als er entdeckte, dass das, was man ihm in der Schule beigebracht hatte, eine Lüge war. "Mein ganzes Leben lang habe ich unter einer schweren Identitätskrise gelitten", sagt Sherif, seufzt laut und wirft einen blattlosen Khat-Stiel zur Seite. "Ich hatte immer das Gefühl, dass Teile von mir selbst fehlten – und ich konnte keinen Frieden empfinden, bis ich sie gefunden hatte."

Nach der High School begann Sherif ein naturwissenschaftliches Studium in Addis Abeba, brach es aber innerhalb eines Jahres ab, als er herausfand, dass die Frau, die er liebte und die seine damalige Freundin war, von ihrer Familie gezwungen wurde, einen anderen Mann in Harar zu heiraten. "Es gab nichts in meinem Leben, das mir wichtiger war als sie", sagt er mit einem breiten, schüchternen Lächeln. Er kehrte nach Hause zurück, heiratete diese Frau, Saeda Towfiqe – heute seine enthusiastischste Unterstützerin – und begann im Familienunternehmen zu arbeiten.
Erst 1991, als die Revolutionäre Demokratische Front des äthiopischen Volkes (EPRDF) unter der Führung der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) den Derg stürzte und ein System des ethnischen Föderalismus einführte, das die ethnischen und religiösen Rechte von Minderheiten fördern sollte, fanden sich Hararis, zusammen mit verschiedenen anderen Gruppen, plötzlich mit der Freiheit wieder, ihre Kulturen und Geschichten zu entwickeln und auszudrücken.
"Ich wurde verrückt, meine Geschichte zu verstehen", erklärt Sherif, und der Ton seiner Rede wird immer lauter, als er mit dem Kopf schlägt. "Ich wurde wirklich wütend."
Sherif nutzte diese Gelegenheit und begann, Hunderte von alten Kassetten mit traditioneller Harari-Musik zu sammeln. Aber er erkannte schnell, dass die Geschichte, die er suchte, in den alten Manuskripten existierte, die sich noch im Besitz vieler Familien in Harar befinden. Anhand dieser religiösen und juristischen Manuskripte konnte Sherif einen Blick auf das reiche intellektuelle Leben seiner Vorfahren werfen.
"Jedes Manuskript, das ich fand, fügte ein fehlendes Teil zu einem Puzzle hinzu", erklärt er.

Harar, Äthiopien
Ein Buchumschlag wird in Sherifs Museumswerkstatt restauriert [Jaclynn Ashly/Al Jazeera]
Im Laufe der Jahrhunderte hätten die Familien die Praxis entwickelt, Manuskripte zu bewahren und an die nächste Generation weiterzugeben, erklärt Aman.
Manuskripte wurden vererbt oder bei bedeutenden Lebensereignissen wie Hochzeiten, der Geburt eines Kindes oder bei religiösen Zeremonien verschenkt. Gelehrte und religiöse Führer gaben sie auch als Zeichen der Wertschätzung an die Studenten und "förderten so ein Umfeld des Wissensaustauschs und der Manuskriptmobilität", sagt Aman.
Die Menschen bewahrten die Manuskripte in Tücher eingewickelt auf und legten sie nur zu besonderen Anlässen frei.
Zunächst kaufte Sherif, der 40 Jahre alt war, als er sein Projekt begann, die Manuskripte. "Als die Gemeinde schließlich erkannte, wie wichtig das, was ich für unser Erbe tat, war, begannen sie, mir Manuskripte und andere Artefakte zu spenden."

Doch Sherif stellte fest, dass die Einbände und Einbände vieler Manuskripte, die er erwarb, in Unordnung waren.
Der letzte Buchbinder in Harar war Kabir Ali Sheikh, ein örtlicher Koranlehrer, der das Handwerk von Ältesten lernte und die Tradition bis zu seinem Tod im Jahr 1993 am Leben erhielt. Mit ihm starb auch die uralte Kunst der Harari-Buchbinderei. Aber Sherif konnte den traditionellen Prozess von einigen von Alis ehemaligen Schülern lernen. Er absolvierte auch eine Ausbildung in Addis Abeba und Marokko.
"Wenn du die Bücher nicht bindest, wirst du sie verlieren", sagt Sherif. "Das Sammeln von Handschriften nützt nichts, wenn man sich nicht auch um deren Restaurierung und Konservierung kümmert. Wenn Sie nur eine Seite verlieren, können Sie das ganze Buch verlieren. Schöne Dinge müssen geschützt und abgedeckt werden."
Sherif brauchte zwei Jahre Übung, um die Kunst zu perfektionieren. Er gelte heute als einer der besten Buchbinder Afrikas, sagt Zekaria.
Sherif hat sich strikt an die traditionelle Harari-Art des Buchbindens gehalten, indem er alte Ornamentstempel aus der Umgebung von Harar verwendet hat, um Motive auf die Vorder- und Rückseite der Einbände zu pressen, so wie es seine Vorfahren taten.

Sicherstellen, dass eine Geschichte lebendig bleibt
1998 eröffnete Sherif sein Privatmuseum in seinem Haus. Doch im Jahr 2007, ein Jahr nachdem die Altstadt von Harar mit ihrer einzigartigen Architektur zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden war, stellte die Regionalregierung Sherif die zweistöckige ehemalige Residenz von Ras Makonnen Wolde Mikael, dem Vater von Selassie, der unter Menelik II. als Gouverneur von Harar diente, zur Verfügung, um sie für sein Museum zu nutzen. Im Jahr 2011 wurde das Museum wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.
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Sherifs Museum beherbergt heute die weltweit größte Sammlung islamischer Handschriften aus Harar, etwa 1.400 Exemplare. Fast die Hälfte sind Korane, von denen einer mehr als 1.000 Jahre alt ist. Es gibt auch mehr als 600 alte Musikaufnahmen, Werkzeuge, Schwerter, Münzen und Schmuckstücke, Korbwaren und Waffen.
Im Laufe der Zeit hat sich das Sherif-Museum von einem Ort, an dem das kulturelle Erbe von Harar ausgestellt wurde, zu einem Ort gewandelt, an dem es aktiv wiederbelebt wird. In einem Nebenraum des Museums befindet sich ein Manuskriptkonservierungsraum mit vor Ort zusammengestellten Werkzeugen und Geräten für die Restaurierung von Handschriften, mit besonderem Schwerpunkt auf der Buchbinderei.
Gelehrte sind immer noch dabei, verschiedene Manuskripte aus Harar aufzuspüren, die über die ganze Welt verstreut sind, sagt Zekaria. Die meisten von ihnen reisten mit europäischen Reisenden ab, vor allem im 19. Jahrhundert, als die Kolonialisten bis ans Horn von Afrika vordrangen. Viele dieser Handschriften sind in Italien, Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich erhalten. In den USA besitzt allein die Catholic University of America in Washington, D.C. 215 Manuskripte von Harar.
In der Zwischenzeit kümmert sich Sherif weiter um die Manuskripte, die er erwirbt.
"Wenn ich zum ersten Mal ein Manuskript bekomme, reinige ich es sorgfältig", erklärt er. Er entfernt Staub und Schmutz, fügt beschädigte Handschriften mit neuen Seiten hinzu und ergänzt den fehlenden Text. Er überzieht das Papier mit Transparentpapier und hat fast alle Bücher gebunden und digitalisiert.
"Jede neue Information, die ich über meine Geschichte bekomme, eröffnet mir eine neue Welt und mir wird klar, wie weit wir noch gehen müssen, um unsere Kultur zu bewahren", sagt Sherif.
Harar, Äthiopien
Bule sitzt in der Museumswerkstatt, wo er Manuskripte restauriert und bindet [Jaclynn Ashly/Al Jazeera]
Vor etwa einem Jahrzehnt begann Sherif mit der Ausbildung von Dutzenden von Jugendlichen in der Umgebung von Harar in Buchbinderei und leitete auch Schulungen im benachbarten Somaliland.

Einer seiner Schüler war Elias Bule, ein leiser 31-Jähriger, der zunächst als Wachmann in Sherifs Museum angestellt wurde. Nach ein paar Monaten "fragte mich Sherif, ob ich die indigene Art des Buchbindens lernen wollte", erklärt Bule, während er in der Konservierungswerkstatt des Museums verstreute Seiten eines alten Manuskripts durchsucht. "Natürlich habe ich sofort zugesagt."
Bule ist jetzt Vollzeit im Museum angestellt, unterstützt Sherifs verschiedene Unternehmungen und gibt Führungen für Besucher.
"Ich bin sehr glücklich, dass ich das an die kommenden Generationen weitergeben kann", sagt Bule mit einem stolzen Grinsen und deutet auf die Papiere auf dem Tisch. "Mit jedem Manuskript, das gebunden wird, stellen wir sicher, dass das Wissen bewahrt wird und dass unsere Kultur und unser Erbe weiter überleben."
Quelle: Al Jazeera


ENGL orig.:

3.5.2025: The Ethiopian bookbinder connecting a city’s people with its forgotten past

https://www.aljazeera.com/features/2025/5/3/the-ethiopian-bookbinder-connecting-a-citys-people-with-its-forgotten-past

Foto texts:
Harar, Ethiopia: A woman walks through one of the narrow streets of Harar’s old walled city
Harar, Ethiopia: When Sherif was growing up in Harar, he knew that expressing his culture could get him sent to prison
Harar, Ethiopia: The main gate into Harar Jugol, the old walled city, with a portrait of Abd Allah ash-Shakur, the last Emir of Harar who led the defence of the city against the forces of Menelik II
Harar, Ethiopia: The Medhane Alem church in the central Faras Magala market was once Harar’s largest mosque, but was turned into an Ethiopian Orthodox Church after Menelik II conquered the city
Harar, Ethiopia: An old manuscript that Sherif and his employee Elias Bule are restoring
Harar, Ethiopia: A view of Sherif’s museum, in the old residence of Haile Selassie’s father, once governor of Harar

The article

For three decades, Abdallah Ali Sherif has been on a mission to explore Harar’s once-repressed cultural identity.
Harar, Ethiopia – When Abdallah Ali Sherif was growing up in eastern Ethiopia, his parents never spoke about the history of his city.
“When I asked my parents about our history, they told me we didn’t have one,” the kind-faced 75-year-old recalls as he reclines on a thin mattress on the floor of his home in Harar’s old walled city. Shelves of dusty cassettes line the walls and old newspapers lie scattered about the floor.
The father of five and grandfather of 17 pauses to pluck some khat leaves to chew as he explains: “Our parents were afraid to teach us about our culture or our history.”

‘Peeking through a window’
For centuries, Harar, with its colourful clay houses and narrow cobblestone streets, was a centre of Islamic scholarship and home to a thriving manuscript culture producing Qurans, legal texts and prayer books in Arabic and Ajami, a modified Arabic script used to write Indigenous African languages.
Nestled atop a plateau that overlooks deserts and savannas linking the coastal lowlands and central highlands of Ethiopia and Somalia, in the 16th  century, Harar became the capital of the Adal Sultanate, which at its height controlled large parts of modern-day Somalia, Ethiopia, Djibouti, and Eritrea.

Governed by powerful Muslim rulers, it was situated along trade routes that traversed the Red Sea to connect the Horn of Africa to the Arabian Peninsula and beyond.
Then, in 1887, Harar’s military was defeated by the forces of Menelik II, and the city was forcefully absorbed into a Christian empire.
The following decades were shaped by state repression, social discrimination and the erosion of the city’s Islamic culture and institutions.
Arabic street signs were replaced with Amharic ones, Harar’s largest mosque was turned into an Ethiopian Orthodox Church and numerous Islamic educational centres were demolished. Severe restrictions were placed on religious practices and education – once a central part of Harar’s identity.
It was against this backdrop that Sherif grew up.
“We learned from a young age that if we expressed our culture or talked openly about our history, then we could end up in the prisons,” he explains, smacking his wrists together to mimic handcuffs.
Then, in 1991, ethnic federalism, which organised and defined federated regional states by ethnicity, was implemented throughout the country, allowing newfound religious and cultural freedom. The Harari people now belonged to the Harari region, with Harar as its capital.
Ever since, Sherif has been on a mission: To explore his city’s cultural identity by collecting artefacts, from old music cassettes to minted coins and, most importantly, manuscripts.

After years of painstaking searches going from household to household, he collected enough items to open Ethiopia’s first private museum, Abdallah Sherif Museum, 14 years ago in the hope of reconnecting Harar’s people with their history. The collection of hundreds of old manuscripts has become a particular passion.
“Each book I find, it feels like I am peeking through a window into a beautiful and rich culture that was almost forgotten,” he says.
To preserve these manuscripts, Sherif has also revitalised the ancient tradition of bookbinding. By tracing the last Hararis with knowledge of this art form, he has brought a once-extinct practice back to life.

A city of manuscripts
The production of manuscripts – as a way of sharing and safeguarding religious knowledge – was an important aspect of Harar’s culture, says Nuraddin Aman, an assistant professor of philology at Addis Ababa University.
Manuscript making is believed to have emerged in the city in the 13th century, when an Islamic scholar, known colloquially as Sheikh Abadir, is said to have come from what is today Saudi Arabia and settled in the area with about 400 followers.
According to Sana Mirza, a researcher at the Institute of Fine Arts at New York University who specialises in Islamic art, Harari scripts were influenced by Indian Gujarati, Yemeni, and Egyptian Mamluki styles.

“The Indo-African relationship was very deep,” explains Ahmed Zekaria, an expert in Islamic and Harari history. “There was a strong linkage between India and Africa for centuries before the British arrived.”
Some Qurans found in Harar use a unique cursive calligraphic script said to have been developed in India’s northern Bihar region at about the 14th century and rarely seen outside India.
Manuscript makers developed their own style that merged local creativity and outside influences.
Within families, manuscripts were considered sacred heirlooms passed down through generations. Each Harari house had at least two or three manuscripts – often, the Quran, Hadiths, or other religious texts – Zekaria says.
According to Aman, the structured production of manuscripts made the city unique. Artisans were required to get permission from a local Islamic scholar – someone descended from Sheikh Abadir or one of his followers – to produce each religious manuscript. Then, before circulation, they needed approval from the incumbent emir. Still, full-time scribes were rare. “Most of them were farmers and produced manuscripts in their free time,” says Zekaria.
Harar also grew into a centre for bookbinding with artisans making leather covers to protect manuscripts, and people travelling to the city to learn the craft.

‘Our community was too afraid’
When Harar was absorbed into the Ethiopian empire, education centres, once responsible for manuscript production, were shut down or destroyed. Without new manuscripts, bookbinding disappeared. Meanwhile, madrasas (religious schools) were shuttered, and children were forced to attend government schools teaching only Amharic.
Sherif was born into a middle-class Muslim family in 1950. He grew up during the reign of Emperor Haile Selassie, who ruled Ethiopia from 1930 to 1974 and under whom repression of Muslims escalated.
In the 1940s, Harari elites united with their Somali neighbours inside Ethiopia to organise a rebellion, advocating for Harar to join Somalia. When Selassie caught wind of this, he deployed thousands of soldiers into Harar. Mass arrests followed, leading to dozens of Hararis being imprisoned for years without charge or trial. Selassie’s forces confiscated the properties and belongings – including cherished manuscripts – of residents believed to be rebellion supporters. An estimated 10,000 Hararis fled to other Ethiopian cities or Somalia and Middle Eastern countries.
While Sherif says he grew up knowing he was Harari, he did not know what that meant outside of being Muslim and speaking the Harari language. Fearing state repression, Harari families were forced to hide their histories from their children. But as a teenager, Sherif could no longer suppress his curiosity about his identity.
In high school, he remembers asking his teacher if the city ever had Muslim leaders.
“The teacher responded that we had no leaders outside the Ethiopian Christian ones. After this, the other [Christian] students began teasing me about not having a history,” he recounts.
“I was taught that Haile Selassie was our king, and there was one country, one history, one language, and one culture,” he continues.

“Our community was too afraid of the state to challenge this or to teach us about our real history. They feared we would become angry over it and fight against the state.”
In 1974, when Sherif was in his 20s, the Derg, a Marxist-Leninist military group, overthrew Selassie.
The group brutally suppressed any opposition. Half a million Ethiopians were killed and thousands were crippled as a result of torture.
When the 1977-1978 Ogaden War broke out, with Somalia attempting to annex Ethiopia’s Ogaden region that is inhabited by ethnic Somalis, the Derg accused Hararis of collaborating and carried out massacres of civilians in Harari neighbourhoods of Addis Ababa.
In their region, Hararis were still the land-owning class, and many were completely dispossessed of their livelihoods as the Derg sought to eradicate private land ownership. Harari youth – like young men from all communities – were forcibly conscripted into the army. When an anti-Derg resistance movement emerged in Harar, the repression increased, while more Hararis moved abroad to escape it.
Today, Hararis are a minority in their region, with more living abroad than in Harari.

‘Missing pieces of myself’
Like many Harari families, when Sherif graduated from high school, his parents began educating him on who he really was.
He was bewildered to discover that what he’d been taught in school was a lie. “My whole life, I have suffered from a severe identity crisis,” says Sherif, sighing loudly and tossing a leafless khat stalk to the side. “I have always felt like there were pieces of myself that were missing – and I couldn’t feel peace until I found them.”

After high school, Sherif began a science degree in Addis Ababa, but dropped out within a year when he found out the woman he loved, who was his then-girlfriend, was being forced by her family to marry another man in Harar. “There was nothing in my life more important to me than her,” he says, with a wide, bashful smile. He returned home to marry this woman, Saeda Towfiqe – today his most enthusiastic supporter – and began working in the family business.
It wasn’t until 1991, when the Ethiopian People’s Revolutionary Democratic Front (EPRDF), led by the Tigray People’s Liberation Front (TPLF), overthrew the Derg and implemented a system of ethnic federalism designed to promote minority ethnic and religious rights, that Hararis, along with various other groups, suddenly found themselves with the freedom to develop and express their cultures and histories.
“I became mad to understand my history,” explains Sherif, the tone of his speech rising sharply as he smacks his head. “I really became mad.”
Taking advantage of this opening, Sherif began collecting hundreds of old cassettes of traditional Harari music. But he quickly realised that the history he sought existed in the old manuscripts still owned by many families in Harar. Through these religious and legal manuscripts, Sherif was able to glimpse the rich intellectual life of his ancestors.
“Each manuscript I found added a missing piece to a puzzle,” he explains.​​

Harar, Ethiopia
A book cover being restored at Sherif’s museum workshop [Jaclynn Ashly/Al Jazeera]
Over centuries, families had developed a practice of conserving and transmitting manuscripts to the next generation, Aman explains.
Manuscripts were inherited or given at significant life events, such as weddings, the birth of a child, or during religious ceremonies. Scholars and religious leaders also gave them to students as a token of appreciation, “thereby fostering an environment of knowledge sharing and manuscript mobility”, says Aman.
People kept the manuscripts wrapped in cloth and would only uncover them on special occasions.
At first, Sherif, who was 40 when he began his project, purchased the manuscripts. “Eventually, when the community saw the importance of what I was doing for our heritage, they started donating manuscripts and other artefacts to me.”

But Sherif found that the covers and bindings of many manuscripts he acquired were in disarray.
The last bookbinder in Harar was Kabir Ali Sheikh, a local Quran teacher who learned the craft from elders and kept the tradition alive until his death in 1993. The ancient art of Harari bookbinding died with him. But Sherif was able to learn the traditional process from a few of Ali’s former students. He also went to train in Addis Ababa and Morocco.
“If you don’t bind the books, then you will lose them,” Sherif says. “Collecting manuscripts is useless if you do not also work on their restoration and preservation. If you lose just one page, you can lose the whole book. Beautiful things need to be protected and covered.”
It took Sherif two years of practice to perfect the art. He is now considered one of the best bookbinders in Africa, Zekaria says.
Sherif has strictly adhered to the traditional Harari way of bookbinding by using old ornamental stamps retrieved from around Harar – which are also displayed at his museum – to block-press motifs onto the front and back of covers, in the same way his ancestors did.


Ensuring a history stays alive
In 1998, Sherif opened his private museum in his house. But, in 2007, a year after Harar’s old town with its unique architecture was listed as a UNESCO World Heritage Site, the regional government provided Sherif with the double-storey former residence of Ras Makonnen Wolde Mikael, the father of Selassie who served as governor of Harar under Menelik II, to use for his museum. The museum reopened to the public in 2011.
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Sherif’s museum now houses the world’s largest collection of Islamic manuscripts from Harar, numbering about 1,400. Almost half are Qurans, one of which is more than 1,000 years old. There are also more than 600 old music recordings, tools, swords, coins, and items of jewellery, basketry, and weaponry.
Over time, Sherif’s museum has transformed from a space showcasing Harar’s cultural heritage to one actively revitalising it. In a side room of the museum is a manuscript conservation room with locally assembled tools and equipment for restoring manuscripts, with a particular focus on bookbinding.
Scholars are still tracking down various manuscripts from Harar that are scattered around the world, Zekaria says. Most of them left with European travellers, especially in the 19th century, when colonialists were expanding into the Horn of Africa. Many of these manuscripts are preserved in Italy, France, Germany, and the United Kingdom. In the US, the Catholic University of America in Washington, DC alone has 215 manuscripts from Harar.
In the meantime, Sherif continues to look after the manuscripts he acquires.
“When I first get a manuscript, I carefully clean it,” he explains. He removes dust and dirt, adds new pages to damaged manuscripts, and fills in the missing text. He covers the paper in transparent paper and has bound and digitised almost all the books.
“Each new piece of information I get about my history, it opens up a new world for me and I realise how far we still have to go to preserve our culture,” Sherif says.
Harar, Ethiopia
Bule sits at the museum workshop where he restores and binds manuscripts [Jaclynn Ashly/Al Jazeera]
About a decade ago, Sherif began training dozens of youths around Harar in bookbinding and has also led training in neighbouring Somaliland.

One of his students was Elias Bule, a soft-spoken 31-year-old, who was first hired as a security guard at Sherif’s museum. After a few months, “Sherif asked me if I wanted to learn the Indigenous way of bookbinding,” explains Bule, as he sorts through scattered pages of an old manuscript in the museum’s conservation workshop. “Of course, I accepted immediately.”
Bule is now employed full-time at the museum, supporting Sherif’s various endeavours and giving tours to visitors.
“I feel very happy that I can give this to the future generations,” Bule says, with a proud grin, gesturing at the papers on the table. “With each manuscript that is bound, we are ensuring that knowledge is preserved and that our culture and heritage will continue to survive.”
Source: Al Jazeera










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