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Die Ureinwohner in den "USA" - Der Weisse Mann
Die Indianer helfen zuerst ihrem eigenen Henker durch den Winter - die weisse Übermacht an der "amerikanischen" Ostküste und der erzwungene Rückzug der Indianer
Chronologie und Meldungen;
präsentiert von Michael Palomino (2005)
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aus:
-- Wie die Welt der Ureinwohner Amerikas verloren ging; www.sachsen-info.de/stab/19/st_9_392.html (9.9.1999)
-- Meldungen
Kommentar
Der Text ist heute nicht mehr auffindbar. Deswegen sei er hier abgetippt und neu präsentiert. Ein Autor ist leider nicht angegeben. Zwischentitel und Ergänzungen habe ich in [eckigen Klammern] angebracht.
Michael Palomino
Chronologie: Wie die Welt der Ureinwohner Amerikas verloren ging (9.9.1999)
[Das Raubtier kommt: Der Weisse Mann]
<Viele Jahre lang wurde die Geschichte der Vereinigten Staaten mit den Worten zusammengefasst: "Wie der Westen erobert wurde." Die Filme Hollywoods zeigten weisse Siedler, die über die Prärien und Berge Amerikas zogen, Soldaten vom Typ John Wayne, Cowboys sowie Siedler, die gegen wilde, primitive Tomahawks schwingende Indianer kämpften. Während der Weisse Mann im allgemeinen nach Land und nach Gold suchte, gaben einige Prediger und Geistliche der Christenheit vor, verlorene Seelen retten zu wollen.
Wie stellt sich die Geschichte vom Standpunkt der Ureinwohner Amerikas dar? Nach Eintreffen der Europäer sahen sich die Indianer "mit der Einführung der räuberischsten Lebewesen konfrontiert, denen sie in ihrer Welt je begegnet waren -- weisse europäische Eindringlinge", heisst es in dem Buch "The Native Americans - An Illustrated History".
Eintracht, die zu Zwietracht führte
[Hilfe der Ureinwohner für den Weissen Mann zum ersten Überleben]
Anfangs wurden viele der Europäer, die im Nordosten Amerikas eintrafen, von den Einheimischen freundlich aufgenommen und entgegenkommend behandelt. In einem Bericht kann man lesen:
"Ohne die Hilfe der Powhatan-[Indianer] hätte die britische Siedlung in Jamestown (Virginia) - die erste britische Dauersiedlung in der Neuen Welt - ihren ersten schrecklichen Winter 1607/1608 nicht überstanden. Und genauso wäre wahrscheinlich die Kolonie der Pilgerväter in Plymouth (Massachusetts) ohne die Hilfe der Wampanoag-[Indianer] untergegangen."
Einige Indianer zeigten den Einwanderern, wie man den Boden urbar macht und Getreide anbaut. Und wie erfolgreich wäre die Expedition unter Lewis und Clark von 1804 bis 1806 gewesen, die das Ziel hatte, zwischen dem Territorium Louisiana [Louisiana Territory] und dem damaligen Oregon einen Verkehrsweg zu erschliessen, wenn Sacajawea, eine Frau vom Stamm der Shoshone, nicht geholfen und eigegriffen hätte? Sie fungierte als "Friedensstifterin", als die Expeditionsteilnehmer den Indianern Auge in Auge gegenüberstanden.
[Die weisse Masseneinwanderung der Weissen bringt Hunger ins Land - die Warnung von Häuptling Miantonomo]
Bedingt durch die Art und Weise, wie die Europäer mit dem Land umgingen, und aufgrund der begrenzten Lebensmittelreserven, führte die Masseneinwanderung nach Nordamerika zu Spannungen zwischen den Eindringlingen und den Ureinwohnern.
Wie der kanadische Historiker Ian K. Steele erklärt, gab es im 17. Jahrhundert in Massachusetts über 30.000 Narraganset-[Indianer]. Miantonomo, ihr Häuptling, "der Gefahr im Verzug sah, ... war bestrebt, sein Bündnis mit den Mohawk auszubauen, um eine gemeinsame indianische Widerstandsbewegung ins Leben zu rufen."
Er soll 1642 zu den Montauk-[Indianern] gesagt haben:
"Wir (müssen) eine Einheit bilden, so wie sie (die Engländer) eine Einheit bilden, sonst werden wir alle in kurzem untergehen, denn ihr wisst, dass unsere Väter viele Hirsche und viele Felle hatten, in unseren Prärien und auch in unseren Wäldern wimmelte es nur so von Hirschen und ... (Truthähnen), und unsere Buchten waren voll von Fischen und Vögeln.
Aber diese Engländer, die sich unser Land genommen haben, schnitten mit ihren Sicheln das Gras ab, fällten mit ihren Äxten die Bäume; ihre Kühe und Pferde fressen das Gras, und ihre Schweine ruinieren unsere Muschelbänke; wir werden alle verhungern." (Ian K.Steele: Warpaths -- Invasions of North America)
[Der Verrat an Miantonomo durch feindliche Stämme - die Hinrichtung im englischen Auftrag]
Miantonomos Bemühungen, eine vereinte indianische Front zu bilden, scheiterten.
1643 wurde er im Verlauf eines Stammeskrieges von Uncas, dem Häuptling der Mohikaner, gefangen genommen und den Engländern als Aufständischer ausgeliefert. Die Engländer konnten Miantonomo nicht rechtmässig verurteilen und hinrichten. So dachten sie sich eine praktische Lösung aus. Steele schreibt in seinem Buch weiter:
"Da sie ... (Miantonomo), der sich ausserhalb der Gerichtsbarkeit aller Kolonien befand, nicht hinrichten konnten, liessen die Beauftragten ihn durch Uncas hinrichten, und zwar in Gegenwart englischer Zeugen, die dann bestätigen konnten, dass die Hinrichtung auch wirklich vollstreckt worden war."
[Rivalität und Bereitschaft zum Verrat bei den Indianerstämmen bringt den Indianern dauernde Verluste ein]
Das veranschaulicht nicht nur die ständigen Konflikte zwischen den eindringenden Siedlern und den Ureinwohnern, sondern auch die zwischen den Stämmen herrschende Rivalität und die Bereitschaft zum Verrat -- interne Probleme, die schon existierten, bevor der weisse Mann Nordamerika betrag.
Manche Stämme schlugen sich auf die Seite der Briten, die im Kampf um die Kolonialherrschaft in Nordamerika gegen die Franzosen Krieg führten, andere Stämme unterstützten die Franzosen. Gleichgültig, welche Seite verlor, die beteiligten Stämme standen immer auf der Verliererseite und mussten dafür einen hohen Preis zahlen.
Eine "Kluft der Missverständnisse"
[Die Indianer im Auge des "Christen": weder weiss noch "Christ", sondern Wilde für den Sklavenmarkt - und die Indianer wissen von dieser Einstellung der Weissen nichts!]
Eine Stellungnahme zur europäischen Invasion lautet:
"Was die Führer der indianischen Völker nicht verstanden oder oftmals erst, wenn es zu spät war, war die Ansicht der Europäer über die Indianer. Sie waren
weder Weisse
noch Christen.
In den Augen vieler waren sie Wilde -- unzivilisiert und primitiv, eine gefährliche und gefühllose Ware für den Sklavenmarkt."
Diese überhebliche Haltung hatte für die Stämme katastrophale Auswirkungen.
[Ergänzung:
Die Einstellung der "Christen" ist noch brutaler: Für die Machthaber der weissen angelsäxischen Rasse waren die Indianer nur im Weg, denn das Endziel Londons war der Weg nach Indien, und dieses Ziel hat die freimaurerische "US"-Regierung ab 1776 auch übernommen].
[Die Indianer wissen vom geistigen und imperialen Krieg der "Christen" nichts - sie wissen nicht, um was es geht]
Die europäische Denkweise war den Indianern unverständlich. Philmer Bluehouse, ein Berater, der zum Stamm der Navajo gehört, sprach kürzlich in einem von "Erwachet!" geführten Interview von einer "Kluft der Missverständnisse". Die Ureinwohner waren nicht der Ansicht, ihre Zivilisation sei minderwertig, sondern einfach nur anders, mit völlig unterschiedlichen Werten. Zum Beispiel war den Indianern der Gedanke, Land zu verkaufen, ganz und gar fremd. Konnte man etwa die Luft, den Wind, das Wasser besitzen und verkaufen? Wieso dann das Land? Es war für alle da. Aus diesem Grund zäunten die Indianer ihr Land bekannterweise nicht ein.
[Indianer leben im geistigen Gleichgewicht - unzivilisierte Weisse]
Mit Eintreffen der Briten, der Spanier und der Franzosen kam es zu einem "katastrophalen Aufeinandertreffen zweier entgegengesetzter Kulturen", wie man in einem Werk lesen kann. Die Indianer hatten im Lauf von Hunderten von Jahren gelernt, mit dem Land und der Natur in Einklang zu leben, und sie wussten, wie sie überleben konnten, ohne das ökologische Gleichgewicht durcheinanderzubringen.
Doch die Weissen betrachteten die Ureinwohner bald als niedere Wesen und als Wilde - wobei sie bequemerweise ihre eigene Unzivilisiertheit bei der Unterwerfung der Indianer vergassen. 1831 fasste der französische Historiker Alexis de Tocqueville die vorherrschende Ansicht der Weissen über die Indianer mit den Worten zusammen:
"Der Himmel hat sie nicht dazu gemacht, zivilisiert zu werden; daher ist es erforderlich, dass sie sterben."
[Ergänzung:
Die Weissen urteilten meistens so: Wer nicht lesen kann, ist des Lebens unwürdig und darf versklavt werden. Wer nicht lesen kann, hat keine Stimme und keine Rechte. Und wer keine europäische Sprache spricht, der wird nie akzeptiert werden vom Weissen Mann].
Der schlimmste Mörder
[Die Mittel der Weissen: Hilflose Provokationen werden beantwortet mit Waffen - Überzahl - Hunger]
Je mehr neue Siedler westwärts durch Nordamerika zogen, desto häufiger kam es zu Gewaltreaktionen. Ganz gleich, welche Seite zuerst angriff - ob die Indianer oder die europäischen Eindringlinge - beide Seiten verübten schreckliche Grausamkeiten. Die Indianer waren dafür berüchtigt, andere zu skalpieren, eine Praktik, die sie gemäss dem Dafürhalten einiger von Europäern gelernt hatten, die für Skalpe Prämien aussetzten.
Die Indianer hatten jedoch keine Chance gegen den sowohl zahlenmässig als auch waffenmässig überlegenen Gegner. Zumeist mussten die Stämme ihr angestammtes Land aufgeben, oder sie wurden umgebracht. Oftmals geschah beides zugleich - sie verliessen ihr Land und wurden dann getötet oder starben an Krankheiten und Hunger.
[Und der Weisse Mann bringt Seuchen und Krankheiten: Todesraten bis 90 %]
Die meisten Opfer hatten die indianischen Stämme jedoch nicht auf den Schlachtfeldern zu beklagen. Ian K. Steele schreibt:
"Die mächtigste Waffe der Eindringlinge in Nordamerika war nicht die Schusswaffe, das Pferd, die Bibel oder die europäische "Zivilisation", sondern die Seuche."
Über die Folgen der aus der Alten Welt nach Amerika eingeschleppten Krankheiten schreibt Patricia Nelson Limerick, Professorin für Geschichte:
"Als eben diese Krankheiten (gegen die die Europäer im Lauf der Jahrhunderte Abwehrstoffe aufbauen konnten) - Windpocken, Masern, Grippe, Malaria, Gelbfieber, Typhus, Tuberkulose und vor allem Pocken - in die Neue Welt getragen wurden, konnten sie sich nahezu ungehindert ausbreiten. In einem Dorf nach dem anderen schnellte die Sterblichkeitsrate auf 80 oder 90 Prozent hoch."
Russel Freedman beschreibt eine Pockenepidemie im Jahr 1837 wie folgt:
"Die Mandan traf es als erste, dann griff die Epidemie in schneller Folge bei den Hidatsa, den Assiniboin, den Arikara, den Sioux und den Blackfoot um sich."
Die Mandan wurden fast vollständig ausgerottet. Von 1600 Stammesmitgliedern im Jahr 1834 schrumpfte die Zahl auf 130 im Jahr 1837.
[Die Anerkennung der Indianer-Frauen: für Feldarbeit, Erziehung und für die Tipi-Produktion]
Während bei den meisten Stämmen die Männer Jäger und Krieger waren, hatten die Frauen unzählige Aufgaben, zu denen die Erziehung der Kinder sowie das Säen, Ernten und Mahlen des Getreides gehörten. Colin Taylor erklärt:
"Die Hauptrolle der Frauen der Prärie- und Plains-Indianer ... bestand darin, den bestehenden Haushalt in Gang zu halten, Kinder zu gebären und die Nahrung zuzubereiten. In Feldbaukulturen bestellten sie auch die Felder, ... und im Fall der nichtsesshaften, Büffel jagenden Weststämme halfen sie beim Schlachten der Tiere, brachten das Fleisch ins Lager und verarbeiteten sowohl das Fleisch als auch die Häute für den künftigen Gebrauch." (The Plains Indians)
In einem anderen Buch heisst es über das Volk der Apachen:
"Der Feldbau war Frauensache, und daran war nichts Entwürdigendes oder Erniedrigendes. Die Männer sprangen mitunter ein, aber die Frauen nahmen den Feldbau ernster als die Männer. ... Die Frauen wussten stets genau über die landwirtschaftlichen Rituale Bescheid. ... Die meisten Frauen beteten, während sie das Land bewässerten." (The Native Americans - An Illustrated History)
Die Frauen stellten auch die so genannten Tipis oder Wohnzelte her, die in der Regel zwei Jahre hielten. Sie bauten die Zelte auf und wieder ab, wenn der Stamm weiterziehen musste. Das Leben der Frauen war ohne Frage hart. Doch das war es auch für die Männer, die den Stamm beschützten. Die Frauen wurden respektiert und hatten viele Rechte. In manchen Stämmen, wie bei den Hopi, wird der Besitz bis heute von den Frauen verwaltet.
[Die Weissen machen "Verträge" für unfruchtbare "Reservate"...]
Noch heute können Stammesälteste die Daten der Verträge nennen, die ihre Vorväter und die US-Regierung im 19. Jahrhundert unterzeichneten. Doch was wurde durch diese Verträge erreicht? Gewöhnlich kam es zu einem unvorteilhaften Tausch: gutes Land gegen ein unfruchtbares Reservat und staatliche Unterstützung.
[Die Indianer kämpfen auf der Seite Englands - und werden abgestraft]
Ein Beispiel für die Verachtung, die man den Indianerstämmen entgegenbrachte, ist die Behandlung der Irokesen (von Ost nach West: Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga und Seneca) in der Zeit nach der Niederlage der Briten durch die amerikanischen Kolonisten im Unabhängigkeitskrieg, der 1783 endete. Die Irokesen hatten sich auf die Seite der Briten gestellt; vergolten wurde es ihnen gemäss Alvin Josephy junior jedoch nur mit Beleidigungen und damit, dass man sie fallen liess.
Die Briten "scherten sich nicht ... (um die Irokesen) und traten die Hoheitsgewalt über ihre Gebiete an die Vereinigten Staaten ab."
Weiter sagt Josephy, dass sogar die Irokesen, die die Kolonisten gegen die Briten unterstützt hatten,
"von habgierigen Grundstücksfirmen und Spekulanten und von der amerikanischen Regierung selbst betrogen wurden."
Im Rahmen einer Vertragsverhandlung im Jahr 1784 rief James Duane, früherer Abgeordneter des zum Kontinentalkongress gehörenden Komitees für Indianerangelegenheiten, Regierungsbehörden dazu auf,
"den letzten Rest an Selbstvertrauen, der den Irokesen noch geblieben ist, zu untergraben, indem man sie bewusst als Unterlegene behandelt."
["Vertragsverhandlungen" mit Geiselnahme und Waffenbedrohung gegen Indianer]
Seine überheblichen Empfehlungen wurden befolgt. Einige Irokesen wurden als Geiseln genommen, und die "Verhandlungen" wurden mit Waffengewalt geführt. Obgleich sich die Irokesen nicht als Verlierer des Krieges sahen, mussten sie ihr gesamtes Land westlich von New York und Pennsylvanien aufgeben und sich mit einer weit kleineren Reservation im Staat New York begnügen.
Ähnliche Taktiken wandte man bei den meisten Indianerstämmen an. Wie Josephy ausserdem bemerkt, versuchten [weiss-]amerikanische Vertreter,
"sich durch Bestechung, Drohungen, Alkohol und durch die Manipulation unbefugter Personen von den Delaware, Wyandot, Ottawa, Chippewa (oder Ojibwa), Shawnee und anderen Indianervölkern in Ohio Land anzueignen."
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Indianer den Weissen und ihren leeren Versprechungen bald misstrauten.
Der "lange Marsch" und der Weg der Tränen
[Weg der Tränen: Vertreibung von Indianerstämmen hinter den Mississippi 1820-1845]
Von 1820 bis 1845 wurden Zehntausende, die zu den Stämmen der Choctaw, der Cherokee, der Chickasaw, der Creek und der Seminolen gehörten, aus ihren Gebieten im Südosten vertrieben und gezwungen, Hunderte von Kilometern in Richtung Westen zu marschieren, über den Mississippi hinweg in das heutige Oklahoma. Wegen des rauen Winters starben viele. Die Zwangsverschleppung Richtung Westen wurde als der Weg der Tränen bekannt.
[Die Indianer mit Pferden rauben Indianer ohne Pferde aus]
Die Europäer führten in Nordamerika ein Tier ein, das die Lebensweise vieler Stämme veränderte - das Pferd. Die Spanier waren die ersten, die im 17. Jahrhundert Pferde auf den amerikanischen Kontinent brachten. Die vordringenden Europäer stellten schnell fest, dass die Indianer auf dem ungesattelten Pferd vollendete Reitkünstler waren. Die Pferde erleichterten den Indianern die Bisonjagd. Und die nichtsesshaften Stämme nutzten Pferde dafür, Nachbarstämme, die in befestigten Dörfern wohnten, zu überfallen und auszuplündern sowie (Frauen und Sklaven mitzunehmen.
[Der Bürgerkrieg 1861-1865 unter den Weissen bringt Indianerangriffe - der Todesmarsch der Navajo ins Hunger-Reservat Bosque Redondo durch Colonel Kit Carson]
Mit Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) wurden Soldaten aus dem Land der Navajo im Südwesten abgezogen. Die Navajo nutzten diese Atempause und griffen amerikanische und mexikanische Siedlungen im Tal des Rio Grande im Territorium New Mexico an.
Die Regierung entsandte Colonel Kit Carson und dessen Soldaten - die New Mexico Volunteers - um die Navajo zurückzudrängen und sie nach Bosque Redondo, einer Reservation in einer öden Gegend, zu deportieren. Carson verfolgte eine Politik der verbrannten Erde, durch die er die Navajo aushungern und aus dem gewaltigen und eindrucksvollen Canyon de Chelly im Nordosten Arizonas vertreiben wollte. Er vernichtete sogar über 5000 Pfirsichbäume.
Carson versammelte rund 8000 Navajo und zwang sie zu dem "langen Marsch", einem Marsch von etwa 480 Kilometern in das Deportationslager Bosque Redondo (Fort Sumner, New Mexico). Ein Bericht sagt:
"Es war bitterkalt, und viele der dürftig bekleideten, unterernährten Gefangenen, starben unterwegs."
Die Bedingungen in der Reservation waren furchtbar. Die Navajo mussten sich Erdlöcher graben, um einen Unterschlupf zu haben. Im Jahr 1868 sah die Regierung ihren groben Fehler ein und gestand den Navajo 14.000 Quadratkilometer ihres angestammten Heimatlandes in Arizona und New Mexico zu. Sie kehrten heim [die Überlebenden], doch was für einen Preis sie bezahlen mussten!
[Weisse "Gerichtspraxis": Der Weisse Mann wird nie bestraft...]
Die Ungerechtigkeiten, die gegen die amerikanischen Ureinwohner begangen wurden, werden von den Worten des amerikanischen Generals George Crook unterstrichen, der die Sioux und die Cheyenne im Norden gejagt hatte. Er sagte:
"Die Indianer (finden) nur selten Gehör ... Wenn es dann zu (indianischen) Übergriffen kommt, richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Indianer, und allein ihre Verbrechen und Grausamkeiten werden verurteilt, während die Personen, deren Ungerechtigkeit sie zu diesem Verhalten getrieben hat, ungestraft davonkommen ...
Niemand weiss dies besser als der Indianer, deshalb ist es begreiflich, wenn er eine Regierung für ungerecht hält, die nur ihn bestraft und zugleich ... (dem) Weissen erlaubt, ihn zu berauben, wie es ihm beliebt." ("Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses").>
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8.12.2009: Die "US"-Regierung bezahlt 3,4 Milliarden wegen Misswirtschaft mit Indianer-Fond
aus: n-tv online: An die Indianer: USA zahlen Milliarden; 8.12.2009;
http://www.n-tv.de/politik/USA-zahlen-Milliarden-article631320.html
Der kriminelle Terror-Präsident Bush hatte während seiner gesamten Amtszeit keine Zahlungen für die Ureinwohner zugelassen. Unter Präsident Obama wird der Betrug beim Indianer-Fond nun gelöst:
<Die hohen Erwartungen der Indianer an den Regierungswechsel sollen Schritt für Schritt erfüllt werden.
Nach 13-jährigem juristischen Tauziehen entschädigt die US-Regierung Indianerstämme mit insgesamt 3,4 Milliarden Dollar. Von den Zahlungen sind rund 300.000 Ureinwohner betroffen, teilte die Regierung mit. Justizminister Eric Holder nannte die Einigung ein "historisches" Ereignis, das den Weg zur weiteren Versöhnung öffne. Für eine solche Einigung hatte sich auch Präsident Barack Obama stark gemacht.In dem Fall ging es um eine 1996 eingereichte Sammelklage, die der Regierung in Washington vorwirft, sie habe die Indianer um Milliarden-Dollar-Zahlungen aus Treuhänderfonds geprellt. Die Fonds, in die Erlöse aus der wirtschaftlichen Ausbeutung von Indianergebieten flossen, waren 1987 eingerichtet worden.
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dpa>
30.1.2010: US-Indianer kaufen ihr Terrain zurück
aus: Basler Zeitung online; 30.1.2010;
http://bazonline.ch/ausland/amerika/USIndianer-kaufen-ihr-Terrain-zurueck/story/14170156
<Viele Indianervölker in den USA sind es müde, darauf zu warten, dass die Regierung in Washington vor Jahrhunderten geschlossene Verträge endlich einhält. Sie werden jetzt aktiv.
Landerwerb zum Schutz ihrer Kultur: Indianer des Crow-Stammes.Die US-Indianer haben eine neue Taktik: Sie kaufen Land zurück, das einst ihren Vorfahren gehörte, und geben es in staatliche Treuhandschaft. Dadurch können historische Begräbnisstätten und Orte, an denen Zeremonien und Rituale durchgeführt werden, dauerhaft bewahrt werden. Der Kauf trägt so nach Ansicht vieler Ureinwohner zum Schutz ihrer Kultur und Lebensart bei. Ausserdem kann das Land für Agrar- und Holzwirtschaft und andere Projekte genutzt werden, die den Völkern Einkommen bringen.
Von 1998 bis 2007 stellten US-Ureinwohnervölker mehr als 340'000 Hektar Land unter staatliche Treuhandschaft, wie aus Zahlen der Behörde für indianische Angelegenheiten hervorgeht, die die Nachrichtenagentur AP anforderte. Zu den Landkäufern zählen etwa die Winnebago in Nebraska oder die Pawnee in Oklahoma. Das Treuhandland ist von örtlichen und staatlichen Gesetzen und Steuern ausgenommen, die meisten Bundesgesetze gelten allerdings.
Schutz vor kommerziellen Interessen
In der Nähe des Bergs Bear Butte in den Black Hills von South Dakota haben sich drei Stämme zusammengeschlossen und Land gekauft, um es vor kommerziellen Interessen zu schützen. Dort sollte Infrastruktur für Motorradfahrer geschaffen werden, die sich in der Region alljährlich zu einer grossen Rallye treffen. Etwa 17 Stämme nutzen den Berg aber noch für religiöse Zeremonien.
Beim Kampf um das Land gehe es um «den Schutz unserer Kultur und unserer Traditionen», sagt Emily White Hat, ein Mitglied der Rosebud-Sioux in South Dakota. Andere Angehörige der Rosebud-Sioux wie deren Präsident Rodney Bordeaux finden dagegen, die Indianer sollten das Land nicht zurückkaufen müssen, da es ihnen widerrechtlich genommen worden sei. Aber auch sie räumen ein, dass das Land ohne einen Kauf nicht geschützt werden könne.
Ärger über ausbleibende Steuereinnahmen
Wie viel Land genau die US-Regierung den Ureinwohnern in den bis Ende des 18. Jahrhundertes zurückreichenden Verträgen zusprach, ist nach Angaben der Behörde für indianische Angelegenheiten unklar. Die Bedingungen wurden im Lauf der Jahrhunderte geändert, um Terrain für Siedler zu öffnen oder um Eisenbahn- und Telegrafengesellschaften Wegerechte einzuräumen. Heute besitzen 562 offiziell anerkannte Stämme mehr als 22 Millionen Hektar, die staatlicher Treuhandschaft unterliegen. Einzelne Staaten und Kommunen wehren sich dagegen, dass weiteres Land dazukommt, denn ihnen entgehen damit Steuern, obwohl sie für Dienstleistungen wie Wasserversorgung und Kanalisation sorgen müssen. Mit einer entsprechenden Klage scheiterte aber zuletzt im September der Staat New York.
Die Kleinstadt Hobart mit knapp 6000 Einwohnern, ein Vorort von Green Bay in Wisconsin, ist für die Bezahlung ihrer Polizei und anderer grundlegender Dienstleistungen auf die Einnahmen aus der Grundsteuer angewiesen. Ein Drittel ihrer Fläche wurde aber in einen Treuhandfonds für den Oneida-Stamm überführt, wie Elaine Willman von der Ortsverwaltung sagt. Mit einer strikten Ausgabenkontrolle habe man die Einnahmenausfälle bislang auffangen können. Die Gemeinde setzt ihre Hoffnung nun auf ein geplantes Gewerbegebiet, das Geld in die Kassen spülen soll.
Hoffnung auf finanzielle Autarkie
Der Stamm der White Earth hat mit einem Ende der 80er Jahre gegründeten gemeinnützigen Projekt in Minnesota hunderte Hektar Land zurückgekauft oder gestiftet bekommen. Der Stamm nutzt das Land zum Anbau von Reis oder anderen Feldfrüchten und zur Produktion von Ahornsirup. Seine Mitglieder hoffen, damit eines Tages wieder finanziell autark zu werden.
Winona LaDuke, die Gründerin des Projekts, sagt, der Landkauf sei zwar teuer, aber die schnellste und einfachste Art für Ureinwohner, wieder die Kontrolle über ihr Gebiet zu bekommen. Denn der Weg durch die juristischen Instanzen wäre lang. Und steigende Geburtenraten sowie eine höhere Lebenserwartung haben die Nachfrage nach mehr Land für Wohnungsbau und wirtschaftliche Entwicklung erhöht. (vin/ddp)>
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15.6.2010: Indianerskelette sind sehr verschieden - These der Besiedelung in zwei Wellen
Gesundheit: Ureinwohner kamen in zwei Wellen: Wie Amerika besiedelt wurde; 15.6.2010;
http://www.n-tv.de/wissen/gesundheit/Wie-Amerika-besiedelt-wurde-article922374.html
<Amerika wurde quasi zwei Mal besiedelt, das finden Forscher mit Hilfe der genetischen Analyse von Skeletten heraus, die zwischen 7.500 und 11.500 Jahre alt sind.
Indianer gelten als die Ureinwohner Amerikas.
"Den" Ureinwohner Amerikas gibt es nicht - der Kontinent soll stattdessen von zwei verschiedenen Menschengruppen im zeitlichen Abstand und unabhängig voneinander besiedelt worden sein. Das belegt ein Team von Wissenschaftlern um die Tübinger Paläoanthropologin Katerina Harvati Studie, die im Online-Journal "PLoS ONE" veröffentlicht ist. Mit dieser Studie seien zum ersten Mal verschiedene Szenarien der Besiedelung formal geprüft worden, teilte die Universität Tübingen mit.
Die drei Wissenschaftler verglichen dazu zwischen 7500 und 11.500 Jahre alte Skelette von frühen Bewohnern Südamerikas und prüften verschiedene Erklärungen für die deutlichen Unterschiede zwischen prähistorischen und heutigen amerikanischen Ureinwohnern. "Die Unterschiede zwischen den Menschengruppen sind so groß, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die frühesten Bewohner der Neuen Welt die direkten Vorfahren der heutigen Population amerikanischer Ureinwohner sind", schreiben die Autoren.
Ureinwohner kamen aus Nordostasien
Den Ergebnissen zufolge muss der letzte gemeinsame Vorfahr der frühen und heutigen Ureinwohnergruppen außerhalb des amerikanischen Kontinents gelebt haben, am wahrscheinlichsten in Nordostasien. Später sei dann ebenfalls von dort aus eine zweite Gruppe nach Mittel- und Südamerika gekommen.
Frühere genetische Untersuchungen hätten dagegen eher für eine einmalige Besiedlung des Kontinents gesprochen. Die neue Studie mache nun deutlich "dass die Prozesse, die zur Besiedlung Amerikas geführt haben, komplexer sind, als es zuvor häufig dargestellt wurde", schreiben die Autoren.
dpa>
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10.1.2016: Kriminelle "USA" sind eine Genozid-Nation: Geschätzte 12 Millionen Ureinwohner wurden vertrieben und ausgerottet:
+++ Indianer, Nordamerikas Ureinwohner: Opfer eines Genozids? +++
http://www.gegenfrage.com/indianer/
<Wurden die Ureinwohner Amerikas die Opfer eines geplanten Genozids durch die europäischen Besatzer? Da sich viele Stämme mit den sich gegenseitig bekämpfenden Europäern verbündeten und damit gegen andere Stämme kämpften, statt geschlossen gegen alle Invasoren vorzugehen, nahmen sie praktisch an ihrer eigenen Ausrottung teil. Dennoch wurden Indianer insbesondere von den Besatzern aus England gezielt auf verschiedenste Weisen ausgerottet, die Population nahm um bis zu 98 Prozent ab.
Als Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern wird die geplante Massenvernichtung der sogenannten indianischen Bevölkerung nach der Ankunft der Europäer in Nord- und Südamerika laut vielen Quellen beizeichnet. Die Anzahl der Todesopfer schwankt je nach Quelle erheblich, zum Teil aufgrund der Tatsache, weil europäische Chronisten erst nach dem Beginn des Völkermords Daten dazu erfassten. Insgesamt sollen zwischen 50 und 100 Millionen Indianer in Nord- und Südamerika getötet worden sein. Nach der Ankunft der Europäer wurden 80 bis 90 Prozent der Ureinwohner ermordet, einige Quellen schreiben auch von 96 oder 98 Prozent. Dafür waren jedoch nicht nur die Kampfhandlungen verantwortlich, sondern auch ins Land geschleppte Krankheiten, insbesondere die Pocken. Damit wurden die Ureinwohner laut einigen Quellen auch absichtlich angesteckt, was zu Epidemien geführt hat.
Waren die Indianer Opfer eines Genozids? Laut einem Buch von Ward Churchill, Professor für Volkskunde an der Universität von Colorado, reduzierte sich die Bevölkerungsanzahl der nordamerikanischen Indianer von geschätzten 12 Millionen im Jahr 1500 auf knapp 237.000 im Jahr 1900. David E. Stannard, Historiker an der Universität von Hawaii, schrieb, Indianer hätten den „schlimmsten Massenmord, den die die Welt je gesehen hat“ erfahren. In der Encyclopedia of Genocide, die vom Gelehrten Israel Charny editiert wird, wird die Ausrottung der Indianer als „schnell zu erreichendes Ziel“ der US-Regierung bezeichnet. Der Kambodscha-Experte Ben Kiernan schrieb, Völkermord sei die „einzige angemessene Weise“ das Schicksal der Indianer zu beschreiben.
Im History News Network wird die Frage, ob es sich um einen Völkermord handelt oder nicht, in einem Artikel erörtert. Zweifellos lebten auf dem Hoheitsgebiet der USA am Ende des 19. Jahrhunderts nur noch rund 250.000 Ureinwohner. Die Frage sei jedoch, wie viele es zum Zeitpunkt des Eintreffens der Europäer waren. Doch so oder so: Der dramatische Rückgang der Indianer-Bevölkerung ist Fakt, ob es sich um einen Völkermord nach Definition handelt oder nicht, ist jedoch umstritten. Vielleicht ist es besser, der Leser entscheidet das selbst. Einige Beispiele:
Indianer wurden mit Pocken und anderen Krankheiten infiziert: In Briefen zwischen den beiden britischen Offizieren General Jeffrey Amherst und Oberst Henry Bouquet wurde ausdrücklich die Idee befürwortet, mittels mit Pocken verseuchter Decken die Indianer im belagerten Fort Pitt zu ermorden. Amherst billigte diesen Plan und schlug vor, auch „jede andere Methode zu nutzen, die dazu dienen könne, die diese abscheuliche Rasse auszurotten.“ Später schrieb der Kommandeur William Trent: „Wir gaben ihnen zwei Decken und ein Taschentuch aus dem kleinen Pocken-Krankenhaus. Ich hoffe, dass dies die gewünschte Wirkung haben wird.“ Tatsächlich gab es zwischen 1836 und 1840 eine schlimme Pocken-Epidemie, die darauf zurückzuführen ist. „100.000 oder mehr Todesfälle“ waren die Folge, viele Stämme wie die Mandan wurden dadurch praktisch ausgerottet.
Andere Quellen besagen jedoch, dass die Indianer nicht absichtlich infiziert worden seien. Die Pocken-Epidmien seien von spanischen Rindern ausgegangen, welche die Wasserreserven der Indianer verunreinigt hätten, bzw. die Behälter, welche von Indianern zum Auffangen von Regenwasser aufgestellt wurden. Auch andere damals tödliche Krankheiten wurden ins Land getragen, wie die Masern, Grippe, Keuchhusten, Diphtherie, Typhus, Pest, Cholera, Syphilis und Scharlach. Laut Alfred W. Crosby, ehemaliger US-Historiker an der Universität von Texas, sind 75 bis 90 Prozent aller Todesfälle auf „unsichtbare Killer“, also Krankheiten zurückzuführen. Eine vorsichtige Schätzung des Anthropologen Jack Wetheford besagt, dass die Bevölkerung der Insel Hispaniola (Haiti und die Dominikanische Republik) in weniger als 10 Jahren nach Ankunft der Europäer von 500.000 aus 100.000 fiel. Krankheiten spielten hier allerdings keine Rolle.
Zerstörung der Kultur: Als Christoph Columbus im Jahr 1492 auf den westindischen Inseln eintraf (er hielt seine „Entdeckung“ bis zu seinem Tod für Indien, daher auch die Bezeichnung „Indianer“), geschah dies im Auftrag der Königin, der Ehre und Gottes. Seine Schiffe brachten einige Priester mit, die Gottes Werk vollenden sollten. Die Indianer weigerten sich jedoch zum Christentum zu konvertieren und wurden zu Tausenden getötet. Laut einem Brief, den Kolumbus am 06. November 1492 an Königin Isabella sandte, schrieb er: „Ich bin davon überzeugt, … wenn fromme religiöse Menschen ihre Sprache sprechen könnten, würden wir sie zu Christus bekehren.“ Er betonte mehrfach seine Absicht, die Indianer zu „christianisieren.“
Die US-Regierung war bestrebt, die Anzahl der Indianer zu verringern und die immer kleiner werdende ethnische Gruppe in die europäisch-amerikanische Kultur zu integrieren. Die Stammesreligionen wurden verboten. Kinder wurden dazu aufgefordert Internate oder Industrieschulen in Europa zu besuchen, wo sie gezwungen wurden, ihre alten Sprachen und Sitten aufzugeben. In vielen lateinamerikanischen Ländern wurde versucht, die Indianer durch geplante Rassenmischung praktisch als ehtnische Gruppe zu zerstören (Mestizaje).
Verhältnis zur US-Regierung: Zu den später gegründeten Vereinigten Staaten hatten die Indianer von Beginn an ein sehr kompliziertes Verhältnis. Aus Sicht der Ureinwohner handelte es sich nach wie vor um besetztes Land. Einige Stämme überfielen und beraubten Siedlungen und stellten somit aus Sicht Washingtons eine Gefahr dar. Im 19. Jahrhundert wurden verschiedene Stämme hauptsächlich in Georgia, Alabama und Florida in die USA integriert. Sie vermischten sich mit den Weißen, sprachen englisch und betrieben Plantagen. Mit dem „Indian Removal Act“ von 1830 versuchte man, rund 50.000 Cherokee, Chickasaw, Choctaw und andere aus ihrer Heimat im heutigen Oklahoma zu entfernen. Die US-Regierung wollte die Indianer zwingen, sich in eine 2.200 Meilen entfernte Region zu begeben, stellte dafür jedoch keine Transportmittel bereit. Man war sich im Weißen Haus sicherlich bewusst, dass viele der Ureinwohner, insbesondere Kinder und ältere Menschen, auf dem Weg dorthin sterben würden. Aufgezeichnet wurden 4.000 Tote, einige Schätzungen gehen von bis zu 25.000 Toten aus.
Das Wounded Knee Massaker, 29. Dezember 1890: Ein Schaman der Sioux mit dem Namen Wovoka führte den synkretistischen „Geistertanz“ ein und vermischte dafür einige Teile des christlichen Glaubens mit zahlreichen Naturreligionen der Indianer. Wovoka lehrte, man solle einander lieben, in Frieden leben, hart arbeiten und es unterlassen zu stehlen und zu kämpfen. Auch die traditionelle Selbstverstümmelung lehnte er ab. Damit wollte er das Böse von der Welt entfernen und ein Zusammenleben in Liebe, Glaube und Wohlstand schaffen. Diese Interpretation verbreitete sich rasch unter den Sioux, worauf die US-Behörden hellhörig wurden. Die Missionare sowie einige Anhänger der neuen Bewegung wurden verhaftet und hingerichtet, 150 Sioux wurden getötet. Dieses Massaker wurde von der siebten US-Kavallerie durchgeführt, einer Einheit unter dem Kommando von General George A. Custer. Dieser rächte sich damit für eine zuvor geschehene spektakuläre Niederlage gegen die Sioux.
Das Sand Creek Massaker, 29.11.1864: „Verdammt jeden, der mit Indianern sympathisiert … tötet sie und zieht ihnen die Kopfhaut ab, ob groß oder klein; aus Nissen werden Läuse“, wird Col. John Chivington zum Sand Creek Massaker vom 29.11.1864 zitiert. An diesem Tag reisten 700 Soldaten von Colorado und umliegenden Gebieten zu „Peace Chiefs“ der Stämme Cheyenne und Arapahoe. Die Invasoren waren von den Indianern eingeladen worden, um die Indianerkriege zu beenden. Die Bleichgesichter kamen jedoch nicht in Frieden, sondern eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer. Colonel Chivington und seine Männer schnitten Schwangeren die Embryos aus den Bäuchen, töteten Säuglinge durch Fußtritte, verstümmelten die Genitalien von Männern und Frauen und dekorierten ihre Pferde und Wagen mit Körperteilen (Kopfhaut, Genitalien usw.). Ihre Trophäen stellten sie während einer Parade in Denver zur Schau.
Das Gnadenhütten-Massaker, 08. März 1782: Die Kolonialmächte ermordeten am 08. März 1782 insgesamt 96 Angehörige des christlichen Lenape-Stamms. Einen Tag zuvor hatte man die 28 Männer, 29 Frauen und 39 Kinder festgenommen und über ihr Schicksal abgestimmt. Das einzige Verbrechen der Ureinwohner war ihre Hautfarbe, doch warf man ihnen den Überfall auf Siedlungen in Pennsylvania vor. Man beschloss die Indianer hinzurichten und zertrümmerte den 96 Menschen mit einem schweren Hammer der Reihe nach die Schädel. Anschließend stapelte man die Leichen in ihren Hütten und brannte die Gebäude nieder. Gegen die schuldigen Soldaten der Pennsylvania-Miliz unter dem Kommando von Captain David Williamson wurde nie Anklage erhoben.
Kopfgeld auf jeden feindlichen Indianer, 1694: Im Jahr 1694 gab das Gericht von Massachusetts alle „feindlichen Indianer“ zum Abschuss frei und setzte ein Kopfgeld aus. Als Beweis für eine Tötung reichte die Kopfhaut. Im Jahr 1704 „mäßigte“ man diesen Beschluss und setzte das Kopfgeld auf Kinder unter 10 Jahren, später unter 12, wieder aus.
Einige Stämme verbündeten sich mit den Invasoren: Einige Indianerstämme verbündeten sich auch mit anderen Mächten, wie etwa ab dem Jahre 1689, als sich viele Stammesführer mit den Franzosen gegen die Briten oder auch umgekehrt zusammentaten. Etwa in King William’s War (1689 bis 1697) verbündeten sich die Irokesen mit den Engländern, die Abenaki-Konföderation mit den Franzosen. Im Queen Anne’s War (1702 bis 1713) verbündeten sich die Choctaw und die Creek mit den Franzosen gegen die Engländer, im King George’s War (1744 bis 1748) versuchten die Engländer erfolgreich die kampfstarken, lange Zeit neutralen Irokesen auf ihre Seite zu ziehen. Im French and Indian War (1754 bis 1763) konnten sich die Engländer letztendlich gegen die Franzosen durchsetzen und wurde die stärkste Macht in Nordamerika.
Die Kriege führten zur Unabhängigkeit der USA: Da die Kämpfe gegen die Franzosen und die mit ihnen verbündeten Indianer sehr teuer waren und für einen Anstieg der Staatsverschuldung sorgten, wurden für englische Siedler in Nordamerika massiv die Steuern erhöht. Dies sorgte für Empörung in den Kolonien und führte zu schweren Konflikten mit dem Mutterland. Letztendlich bereiteten die teuren Kriege gegen die Franzosen den Weg zur Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika von Großbritannien.
War Kolumbus wirklich der erste „Entdecker“? Bereits knapp 20 Jahre vor Kolumbus hat einigen Quellen zufolge der deutsche Seefahrer und Freibeuter Didrik Pining Amerika „entdeckt“. Bis 1468 jagte er im Dienste Hamburgs englische Handelsschiffe im Nordatlantik, ab 1468 dient er dem dänischen König Christian I und war von nun an Statthalter von Island. Dort bekämpfte er erfolgreich Schmuggel und Piraterie. Im Auftrag des Königs sollte er neue Inseln und Länder entdecken. Im Jahr 1473 erreichte er Grönland, landete später an der Küste Labradors und segelte südwärts an Neufundland (Kanada) vorbei. Im Jahr der Kolumbus-Abfahrt verschwand er plötzlich spurlos und wurde nie wieder gesehen. Die Entdeckung Amerikas 1492 unter spanisch-kastilischer Flagge schuf die Grundlage für das spätere spanische Kolonialreich.
Quellen:
- https://books.google.de/books?id=9iQYSQ9y60MC&pg=PA49&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
- http://www.ohiohistorycentral.org/w/Gnadenhutten_Massacre?rec=499
- https://books.google.de/books?id=uWhdMtGt5xUC&pg=PA256&lpg=PA256&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
- http://rationalwiki.org/wiki/American_Indian_Genocide
- http://www.gollnik.de/Amerika/amerika.html
- http://historynewsnetwork.org/article/7302
- http://www.indianer-nordamerikas.keepfree.de/gallery_karten/der_britfranz_krieg.htm>
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