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Mount Everest Meldungen 01

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Drohnen auf dem höchsten Berg der Welt am 23.3.2025: für Materialtransporte, Lagefotos, Mülltransporte - ev. braucht es dann weniger Sherpa-Träger:
Drohnenhilfe für Sherpas auf Mount Everest

https://orf.at/stories/3388189/

Fototext:
-- Die Drohnen helfen, nicht nur Lasten zu transportieren, sie bieten auch einen Überblick über den zerklüfteten Eisbruch
-- Vom Basislager aus werden die Drohnen gesteuert.

Der Artikel:

Kurz vor dem Start der Bergsteigersaison auf dem Mount Everest haben die Vorbereitungen für die Standardroute auf der nepalesischen Seite begonnen. Seit Freitag wird die gefährlichste Stelle, der Khumbu-Eisbruch, von einem Sherpa-Team gesichert – erstmals mit Hilfe von Drohnen. Die Arbeit soll so sicherer und effizienter werden. Dennoch gibt es Kritik.
Die Hauptsaison für das Besteigen des Mount Everest und weiterer der welthöchsten Berge im Himalaya ist auf wenige Wochen im April und Mai begrenzt. Die Sherpas, die seit Mitte der Woche im Basislager stationiert sind, verrichten als „Ice Fall Doctors“ vorab schon einen der riskantesten Jobs der Welt. Jahr für Jahr muss die Route völlig neu gesucht und mit Leitern, Seilen und Kletterhaken gesichert werden.
Der Eisbruch bewegt sich im Schnitt um einen Meter pro Tag, meterhohe Eistürme können jederzeit einstürzen. Seit 1953 sind im Khumbu-Eisbruch fast 50 Menschen ums Leben gekommen, so die Aufzeichnungen der Himalayan Database und der nepalesischen Regierung.
Laut der nepalesischen NGO Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC), die von der Regierung beauftragt ist, die Kletterroute zu sichern, Klettergenehmigungen zu überprüfen und für ein Abfallmanagement zu sorgen, sind heuer elf Männer als „Ice Fall Doctors“ im Einsatz. Wie die „Himalayan Times“ am Donnerstag berichtete, wurden drei davon als Drohnenpiloten ausgebildet, unterstützt werden sie von fünf zusätzlichen Experten, die im Basislager für die Flüge verantwortlich sind.

Drohnen als fliegende Müllabfuhr
Die Drohnen sollen in weiterer Folge auch zum Abtransport von den vielen Tonnen an Müll verwendet werden, die sich Jahr für Jahr auf dem höchsten Berg der Welt ansammeln.
Mingma Chiri Sherpa, Vorsitzender der Rural Municipality Khumbu Pasang Lhamu, sagte: "Viele Sherpas haben allein im Khumbu-Eisbruch ihr Leben verloren. Sie müssen den Abschnitt etwa 15-mal in einer einzigen Everest-Expedition durchqueren, das ist ein großes Risiko. Der Einsatz von Drohnen minimiert den Fußverkehr, wenn Abfälle und gebrauchte Geräte abtransportiert werden müssen.

Expeditionsunternehmen sollen investieren
Voriges Jahr wurden unterschiedliche Drohnen getestet, das heurige Pilotprogramm soll Expeditionsveranstalter davon überzeugen, in die Technologie zu investieren. Bei den ersten Versuchen wurden mit einer DJI Flychart 30, einer rund 65.000 Euro teuren Speziallastdrohne, bis zu 225 Kilogramm Ausrüstung pro Stunde zwischen Basislager auf einer Höhe von rund 5.300 Metern und dem 6.100 Meter hohen Lager I transportiert. Für diese Aufgabe müssten 14 Sherpas normalerweise sechs Stunden auf- bzw. absteigen.
Nicht alle sind von der technischen Aufrüstung auf dem über 8.800 Meter hohen Berg begeistert. „Die Einführung von Drohnen könnte Tausenden von Sherpas die Lebensgrundlage entziehen“, so Ajay Kumar Rai, Generalsekretär des Nepal Trade Union Congress, gegenüber der britischen Zeitung „The Telegraph“.
„Sechs Monate lang riskieren sie ihr Leben auf dem Everest und den Rest des Jahres haben sie keine Arbeit. Wenn Drohnen sie ersetzen, was werden sie dann tun?“ Die Technologie könne für Sherpas existenzbedrohend sein, so der Politiker: „Wir fordern die nepalesische Regierung auf, entweder den Einsatz von Drohnen zu stoppen oder dafür zu sorgen, dass diese Arbeiter eine andere Arbeit finden.“

Rund 4.000 Euro Jahresverdienst
Während Bergsteigerinnen und Bergsteiger aus aller Welt Zehntausende Euro für eine Expedition auf den Mount Everest zahlen – allein die Genehmigung kostet heuer im Frühjahr 10.550 Euro – verdienen Sherpas für ihre gefährliche Arbeit nur rund 4.000 Euro in der Saison. Für nepalesische Verhältnisse ist der Job gut bezahlt – das Durchschnittseinkommen liegt dort bei rund 1.300 Euro.
„Wenn diese idiotische Initiative weitergeht, sollte die Regierung den Sherpas mit den von den Bergsteigern eingenommenen Lizenzgebühren Lebensmittel und Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stellen“, fordert auch der nepalesische Abgeordnete Rajendra Bajgain gegenüber dem „Telegraph“.
2024 schafften es insgesamt 861 bis ganz nach oben, 787 davon von Nepal aus, davon waren wiederum 468 Sherpas und andere bezahlte Bergführer. Weil die Tage, in denen die Wetterbedingungen einen Aufstieg möglich machen, rar sind, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu regelrechten Ameisenstraßen und Stausituationen.
Ungeachtet der Kritik an der zunehmenden Kommerzialisierung des Berges werden aber auch in diesem Jahr wieder Hunderte Menschen versuchen, den Gipfel zu erreichen, laut „Himalayan Times“ wurden bereits 420 Genehmigungen erteilt.
sofe, ORF.at














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