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<Endlich: Ein "Sorry" für die Aborigines
aus: Blick online 13.2.2008; http://www.blick.ch/news/ausland/endlich-ein-sorry-fuer-die-aborigines-83251
CANBERRA – Darauf mussten die Aborigines sehr lange warten: Dass die australische Regierung wegen des Rassismus um Entschuldigung bittet. Die neue Regierung brachte jetzt den Durchbruch.
200 Jahre Begegnung Weisse – Aborigines in Australien. Das sind 200 Jahre Rassismus gegenüber den Schwarzen: Die Weissen nahmen ihnen ihr Land weg, vergewaltigten ihre Frauen, behandelten sie wie Tiere.
Eine Massnahme tat den Aborigines besonders weh: Die weissen Behörden nahmen den Aborigines die Mischlingskinder weg. Kinder, die weisse Männer mit schwarzen Frauen gezeugt, dann aber im Stich gelassen hatten.
Die Aborigines zogen diese Kinder wie alle anderen auf. Sie hingen an ihnen. Doch die Weissen hatten anderes im Sinn: Diese Mischlinge sollten die «höherwertige» Erziehung der Europäer erhalten. Deswegen wurden sie den Schwarzen mit Gewalt weggenommen. Jeglicher Kontakt wurde abgeschnitten.
Dafür prägten die Aborigines den Ausdruck: «stolen generation», gestohlene Generation. 50´000 Kinder wurden ihren Familien entrissen.
Seit Jahren hatten sie eine Entschuldigung für dieses Unrecht gefordert. Aber lange sah es nicht danach aus. Der konservative Regierungschef John Howard hatte sich über zwölf Jahre kompromisslos geweigert, das Wörtchen «sorry» auszusprechen. Dahinter stand auch die kleinliche Sorge, dass die Aborigines eine Pardon nutzen könnten, um Schadensersatz zu fordern.
Doch die neue Labor-Regierung vergeudete jetzt keine Zeit. Premierminister Kevin Rudd hat sich jetzt in einer Erklärung vor dem Parlament in Canberra bei den Aborigines für die jahrzehntelange Diskriminierung entschuldigt: «Wir entschuldigen uns für den Schmerz, das Leid und die Kränkung dieser gestohlenen Generationen, ihrer Nachfahren und der betroffenen Familien», sagte der Premierminister. (SDA)>
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22.9.2011: Aborigines sind die ältesten Auswanderer aus Afrika
aus: n-tv online: Afrika vor allen anderen verlassen: Aborigines sind die ältesten; 22.9.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Aborigines-sind-die-aeltesten-article4367986.html
<Die Aborigines in Australien stammen von einer frühen Auswandererwelle aus Afrika ab. Sie waren losgezogen, als die Urahnen der Europäer und Asiaten "noch irgendwo in Afrika saßen". Das belegen Genetiker mit dem ersten entzifferten Erbgut eines AboriginesDie Aborigines in Australien sind Genanalysen zufolge das älteste Volk außerhalb Afrikas. Ihre Vorfahren sind früher in Afrika gestartet als die aller anderen heute lebenden Menschen. Das bestätigt ein internationales Forscherteam, das anhand einer hundert Jahre alten Haarlocke erstmals das Erbgut eines australischen Aborigine-Mannes entziffert hatte. Aus den Ergebnissen folgern die Forscher, dass die Aborigines von einer Auswanderungswelle aus Afrika vor etwa 70.000 Jahren abstammen. Die heutigen Europäer und Asiaten dagegen ließen sich auf eine weitere Auswanderungswelle zurückführen, die etwa 24.000 Jahre später Afrika verließ.
"Damit verändert sich unser Wissen von der Besiedlung der Welt vor mehr als 50.000 Jahren", schreiben Eske Willerslev und Morten Rasmussen von der Universität Kopenhagen mit mehr als 50 Kollegen im Fachjournal "Science". "Australische Ureinwohner stammen von den ersten geografischen "Erkundungsreisenden" der Menschheit ab", sagte Willerslev. "Während die Urahnen der Europäer und Asiaten noch irgendwo in Afrika saßen, erkundeten die Vorfahren der Aborigines unbekanntes Terrain in Asien und überquerten schließlich das Meer nach Australien." Die Vorgeschichte der Aborigines ist umstritten. Eine der zentralen Fragen ist, ob Ostasien durch eine einzige oder mehrere Auswanderungswellen bevölkert wurde.
Mehrere Auswanderungswellen nach Ostasien
Um dies zu untersuchen, verglichen Willerslev und Kollegen das Aborigine-Genom mit dem Erbgut von 79 Menschen aus Asien, Europa und Afrika sowie dem von drei Han-Chinesen. Das Ergebnis deute auf mehrere Auswanderungswellen nach Ostasien hin, so die Forscher. Die Vorfahren der Aborigines trennten sich demnach von den Vorfahren anderer Menschenrassen vor etwa 75.000 bis 64.000 Jahren. Diese Auswanderungswelle sei getrennt von einer zweiten vor 50.000 bis 24.000 Jahren verlaufen, von der die heutigen Asiaten und Europäer abstammten.
Auch die Indianer seien aus letzterer hervorgegangen, sagte der beteiligte Genetiker Peter Forster, der am Institut für Forensische Genetik der Universität Münster arbeitet. Es gab zwar schon ältere Auswanderungswellen aus Afrika, diese frühen Menschen gelten jedoch als ausgestorben. Die Sequenzierung des Aborigine-Genoms zeige weiterhin, dass die Ureinwohner Australiens eines der ältesten kontinuierlichen Völker außerhalb Afrikas seien, schreibt das Forscherteam. Sie stammten von den ersten Menschen ab, die nach Australien kamen.
Mit den Erkenntnissen anhand von Haarproben lasse sich in Zukunft die Geschichte der Ureinwohner weltweit leichter erforschen, schreiben die Wissenschaftler. Bis jetzt konnten menschliche Genome nur anhand von gefrorenem Probenmaterial analysiert werden. Haar dagegen sei viel leichter konservierbar und sei nicht so stark verunreinigt wie etwa alte Knochen oder Zähne.
dpa>
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22.9.2011: <Evolution: Aborigines waren die ältesten Auswanderer Afrikas>
aus: Welt online; 22.9.2011;
http://www.welt.de/wissenschaft/article13619881/Aborigines-waren-die-aeltesten-Auswanderer-Afrikas.html
<Die Aborigines in Australien zogen dereinst los, als die Urahnen der Europäer und Asiaten „noch irgendwo in Afrika saßen". Das belegen Genetiker mit dem ersten entzifferten Erbgut eines Aborigines.
Die Aborigines in Australien sind Genanalysen zufolge das älteste Volk außerhalb Afrikas. Ihre Vorfahren sind früher in Afrika gestartet als die aller anderen heute lebenden Menschen. Das bestätigt ein internationales Forscherteam, das anhand einer hundert Jahre alten Haarlocke erstmals das Erbgut eines australischen Aborigine-Mannes entziffert hatte. Aus den Ergebnissen folgern die Forscher, dass die Aborigines von einer Auswanderungswelle aus Afrika vor etwa 70 000 Jahren abstammen. Die heutigen Europäer und Asiaten dagegen ließen sich auf eine weitere Auswanderungswelle zurückführen, die etwa 24.000 Jahre später Afrika verließ.
Damit verändert sich unser Wissen von der Besiedlung der Welt vor mehr als 50.000 Jahren, schreiben Eske Willerslev und Morten Rasmussen von der Universität Kopenhagen mit mehr als 50 Kollegen im Fachjournal "Science".
"Australische Ureinwohner stammen von den ersten geografischen "Erkundungsreisenden" der Menschheit ab", sagte Willerslev. "Während die Urahnen der Europäer und Asiaten noch irgendwo in Afrika saßen, erkundeten die Vorfahren der Aborigines unbekanntes Terrain in Asien und überquerten schließlich das Meer nach Australien."
Die Vorgeschichte der Aborigines ist umstritten. Eine der zentralen Fragen ist, ob Ostasien durch eine einzige oder mehrere Auswanderungswellen bevölkert wurde. Um dies zu untersuchen, verglichen Willerslev und Kollegen das Aborigine-Genom mit dem Erbgut von 79 Menschen aus Asien, Europa und Afrika sowie dem von drei Han-Chinesen. Das Ergebnis deute auf mehrere Auswanderungswellen nach Ostasien hin, so die Forscher.
Die Vorfahren der Aborigines trennten sich demnach von den Vorfahren anderer Menschenrassen vor etwa 75.000 bis 64.000 Jahren. Diese Auswanderungswelle sei getrennt von einer zweiten vor 50.000 bis 24.000 Jahren verlaufen, von der die heutigen Asiaten und Europäer abstammten.
Auch die Indianer seien aus letzterer hervorgegangen, sagte der beteiligte Genetiker Peter Forster, der am Institut für Forensische Genetik der Universität Münster arbeitet. Es gab zwar schon ältere Auswanderungswellen aus Afrika, diese frühen Menschen gelten jedoch als ausgestorben.
Die Sequenzierung des Aborigine-Genoms zeige weiterhin, dass die Ureinwohner Australiens eines der ältesten kontinuierlichen Völker außerhalb Afrikas seien, schreibt das Forscherteam. Sie stammten von den ersten Menschen ab, die nach Australien kamen.
Mit den Erkenntnissen anhand von Haarproben lasse sich in Zukunft die Geschichte der Ureinwohner weltweit leichter erforschen, schreiben die Wissenschaftler. Bis jetzt konnten menschliche Genome nur anhand von gefrorenem Probenmaterial analysiert werden. Haar dagegen sei viel leichter konservierbar und sei nicht so stark verunreinigt wie etwa alte Knochen oder Zähne.
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