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Tschechiens Expansion gegen Deutschösterreich 1918

Die Expansion der Tschechoslowakei 1918 gegen Deutschösterreich gegen jedes Völkerrecht - die falsche französische Behauptung von Germanisierung in der k.u.k.-Monarchie

von Michael Palomino (ca. 2006 / 2023)

Karte mit Tschechien und den besetzten
                            Gebieten des Sudetenlands
vergrössernKarte mit Tschechien und den besetzten Gebieten des Sudetenlands

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aus: Bericht  über die Tätigkeit der österreichischen Friedensdelegation in St-Germain-en-Laye; Band 1. Deutschösterreichische Staatsdruckerei Wien 1919.


Kommentar

Deutsch galt in der k.u.k.-Monarchie als "Konversationssprache". Jeder, der innerhalb des Gebiets der k.u.k.-Monarchie in die oberen Ränge aufsteigen wollte, musste Deutsch lernen. Dadurch ergab sich in der k.u.k.-Monarchie ein Gefühl, dass die deutsche Sprache mehr Wert sei als alle anderen.

Ab dem Nationalismus ab 1850 ca. hatte die k.u.k.-Monarchie sowieso kaum noch eine Existenzberechtigung. In dieser dauernd latenten Rebellionsstimmung gegen den Kaiser in Wien entstand die gemeinsame Bestrebung der "slawischen" Bevölkerungen der Tschechen, Slowaken und Balkanbevölkerungen, sich an Deutschösterreich für diese Struktur bei Gelegenheit zu rächen.

Dabei war der Grossteil der deutschösterreichischen Bevölkerung ebenso gegen die k.u.k.-Monarchie eingestellt wie die Tschechen, Slowaken oder Balkan-Bevölkerungen. Es fehlte nur der Sturz der Monarchie, der erst 1918 erfolgte. Der Kaiser hat bis 1918 die Volksgruppen gegeneinander "ausgespielt", liess z.B. bei Demonstrationen balkanische Polizei in Deutschösterreich gegen Deutschösterreicher auffahren etc. Und so entlud sich der Hass gegen "alles Deutsche" ab 1918 u.a. in militärischen Besetzungen der neuen CSSR (1918-1939, Tschechen besetzen Sudetengebiete etc.), die von der neuen demokratischen Regierung in Wien in diesem Bericht angeprangert werden. Frankreich hatte diesen Hass auf alles "Deutsche" unterstützt: Mit französischer Hilfe wurden ab 1918 in Polen, in der CSSR, und in Rumänien neue Armeen aufgebaut.

Die neuen Staaten begannen sogleich mit Expansionen gegen ihre Nachbarstaaten: Polen gegen Deutschland, Polen gegen die Ukraine bis nach Kiew, die CSSR gegen Deutschösterreich-Gebiete, Rumänien gegen Ungarn. Dabei hatten die "slawischen" Bevölkerungen sogar die teilweise Vernichtung Deutschösterreichs geplant, mit einer "slawischen" Besetzung des gesamten Gebietes östlich von Wien (Niederösterreich) als "Landbrücke" zwischen den "slawischen Nationen". Das neue "Völkerrecht" mit dem "Völkerbund" in Genf konnte den Hass "auf alles Deutsche" und gegen den zweiten Partner der k.u.k.-Monarchie - Ungarn - in dieser Situation nicht stoppen...

Die Staatlichkeit
 1918-1938 CSR
 1938-1939 Rumpf-CR+Slowakische Republik getrennt
 1939-1945 NS-Protektorat+Slowakische Republik getrennt
 1945-1948 CSR
 1948-1990 CSSR ("sozialistisch")
 1990-1992 CSR
 seit 1993 CR+Slowakische Republik getrennt

Michael Palomino 2001 / 2005 / 2017


Der Bericht der Friedensdelegation von 1919

Die tschechische Armee betreibt 1918 die Expansion gegen Deutschösterreich

Der Bericht der österreichischen Friedensdelegation nach dem "Friedensvertrag" von St-Germain-en-Laye" von 1919 stellt gravierende Völkerrechtsverletzungen durch die 1918 gegründete CSR fest:

-- die tschechoslowakische Regierung in Prag hat nach dem Waffenstillstand den Krieg weitergeführt und deutsche Gebiete des Sudetenlands mit Waffengewalt unterjocht (S.98)

Karte der 1919
                            tschechisch besetzten Sudetenländer,
                            beschriftet
Karte der 1919 tschechisch besetzten Sudetenländer, beschriftet


-- die deutschösterreichische Regierung in Wien sieht die Besetzung der Sudetengebiete und von Böhmen und Mähren nur als provisorisch an bis zur Entscheidung an der Konferenz von Saint-Germain bei Paris (S.98-99)

-- die tschechoslowakische Regierung (unter Ministerpräsident T. G. Masaryk) vertritt Gebiete, von denen sie gar keine Vertreter hat (S.99)

Masaryk,
                Portrait
Masaryk, Portrait

-- die tschechische  Besatzung im Sudetenland trifft folgende Massnahmen zum Machterhalt:

oo  Wiedereinführung der Zensur

oo  Wiedereinführung der Körperstrafen für Männer und sogar für Frauen

oo  Gegendemonstrationen in den besetzten Ländern gegen die Regierung in Prag und Bitten um neutrale Kommissionen der Ententemächte sind Beweis, dass die tschechische Okkupation in der deutsch-sprechenden Bevölkerung nicht akzeptiert wird (S.99)

Die Wiener Regierung macht den Vorschlag einer unparteiischen Volksabstimmungen (S.99-100).


Die kriminelle tschechoslowakische Regierung

-- die kriegerisch-gewalttätige Vorgangsweise der CSR-Regierung verletzt die Grundsätze, die von der Entente aufgestellt wurden

-- die kriegerisch-gewalttätige Vorgehensweise der CSR-Regierung ist weder mit den Grundsätzen der Demokratie noch mit dem Nationalitätenprinzip vereinbar, sondern ist eine Fremdherrschaft

-- die tschechische  Regierung macht wegen des materiellen Vorteils die Deutschen zum Spielball der Politik

-- die tschechoslowakische Regierung besetzt 1918 unter dem Deckmantel des Waffenstillstandes das deutsche Gebiet und unterstellt es ihrer Souveränität gegen die Grundsätze des Völkerrechts

-- die tschechoslowakische Regierung beseitigt die bestehenden Behörden und setzt neue ein

-- die tschechoslowakische Regierung presst den öffentlichen Beamten in den deutschen Gebieten den Amtseid ab mit Bedrohung des Entzugs der materiellen Existenz, Vertreibung oder Gefangenschaft

-- die tschechoslowakische Regierung vergiftet die Beziehungen zwischen den Staaten CSR und Österreich, und zerstört die Hoffnungen auf eine friedliche Verständigung (S.100)

-- die CSR ist ein Vielvölkerstaat und wird mit 48% Tschechen, 28% Deutschen, 14% Slowaken, 7% Ungarn, 3% Ruthenen und eventuell auch mit polnischer Bevölkerung ein "schlechtes Abbild des ehemaligen Österreich mit allen jenen Mängeln abgeben, die man endgültig beseitigt glaubte" (S.101).


Die CSR ist reich genug

-- der junge, tschechoslowakische Staat bedarf zu seiner gesicherten Existenz keinerlei fremde Besitztümer

-- Deutschösterreich kann mit der von der CSR mit Waffengewalt erzwungenen Grenze nicht leben, weil Deutschösterreich auf alle die Bodenschätze in den von der CSR besetzten Gebieten verzichten muss

-- weitere statistische und wirtschaftliche Angaben zum Beweis dieser Tatsachen sind verfügbar (S.101)

-- der Vertragsentwurf steht in vollem Gegensatz zum souveränen Willen der Sudetendeutschen

-- der Bericht schlägt eine Volksabstimmung unter neutraler Kontrolle in Abwesenheit tschechischer  Truppen vor (S.102).


Der falsche Vorwurf, Wien habe in der K.u.K.-Monarchie 1880-1918 eine Germanisierung gegen die Tschechen betreiben wollen

[Offiziell nimmt das Deutsche in den Gebieten Böhmen, Mähren, Schlesien und in Prag ab. Aber: Diese Statistik ist ein wichtiges Beispiel, wie die "Kommunikationssprache" Deutsch von der Wiener Regierung nicht berücksichtigt bzw. nicht einmal erwähnt wird. Der Vorwurf aller anderen Bevölkerungen an die k.u.k.-Monarchie, Wien habe die Länder "germanisieren" wollen, ist aber unhaltbar, weil der deutschsprechende Teil z.T. massiv abgenommen hat. Das heisst: In diesen Gebieten wurde von anderer Seite auf eine nationale Selbstverwirklichung "ohne Deutsch" hingearbeitet].

Der Anteil der deutschsprechenden Bevölkerung hat gemäss den Volkszählungen kaum zugenommen, sondern hat z.T. sogar abgenommen:


Böhmen
Mähren Schlesien Prag
1880 63,3% tschechisch 36,7%dt. 29,4% dt. 48,9% dt. 18,43% dt.
1910 63,9% tschechisch 36,1%dt. 27,6% dt. 43,9% dt. 9% dt.

Fast überall hat der deutsche Anteil abgenommen, es hat unter der K.u.K.-Monarchie also nachweislich keine "Germanisierung" stattgefunden (S.109-110).

[Der Hass auf alles "Deutsche" wegen Deutsch als "Amtssprache" ist aber grösser als die Kraft der Statistik...]

In Böhmen und Mähren hat zudem wegen der notorischen Auswanderung nach "Amerika" keine grosse tschechische Zunahme stattgefunden (S.111).

Die tschechischen Gelehrten wie z.B. Dr.Zdenko Tobolka haben diese Resultate bestätigt (S.111-112).

[Frankreich gegen Deutsch - CSR gegen Deutsch
Die französische Seite liess sich von diesen Tatsachen in der Beschneidung Deutschösterreichs nicht überzeugen. Frankreich wollte so viele deutsche Gebiete unter fremder Herrschaft sehen. Es ist sogar anzunehmen, dass Paris z.B. von den geheimen diplomatischen Bemühungen von 1918 zwischen Berlin und Wien für einen Anschluss Österreichs an Deutschland Kenntnis hatte. Somit musste aus französischer Sicht die deutsche Staatlichkeit so klein wie möglich gehalten werden, und auch die Staatlichkeit Österreichs. Deswegen musste das Sudetenland tschechisch werden].


Die nationalen Vorstellungen einer grossen Tschechoslowakei mit einem Mini-Deutschland - und Österreich ist aufgeteilt

Benes hatte dann seinerseits noch ganz andere Träume und Vorstellungen, wie die "Kuffnerkarte" zeigt:
(http://www.nexusboard.net/showthread.php?siteid=6365&threadid=296702)

Die Kuffnerkarte
                            der CSSR, höchstwahrscheinlich von Benes
Die Kuffnerkarte der CSSR, höchstwahrscheinlich von Benes

Ein grosser Teil von Deutschland sollte tschechisch werden, Mitteldeutschland und Süddeutschland sollten nicht mehr als ein "Reservat" bleiben, Norddeutschland sollte es nicht mehr geben, die Schweiz sollte Vorarlberg bekommen, und die CSSR sollte sich zusammen mit Ungarn Deutschösterreich aufteilen, Serbien sollte bis an die tschechische Grenze gehen, und die CSSR sollte eine Enklave an der Adria und somit Meeresanschluss erhalten. Deutschösterreich sollte es gar nicht mehr geben, und Deutschland sollte nur noch als "Reservat" existieren. Das war das  Ziel der tschechisch-nationalen Politik. Das ist ja sehr interessant.
(Schlussfolgerung Palomino)
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Bildernachweis

-- Karte Tschechien und besetzte Sudetenländer: http://www.oelm.at/boehmenmaehren.html
-- Karte Sudetenländer beschriftet: http://brandenburg.rz.fhtw-berlin.de/benes_dekrete.html
-- Masaryk, Portrait: http://www.ceskatelevize.cz/specialy/nejvetsicech/dokumenty_osobnosti_masaryk
-- Kuffnerkarte: http://www.nexusboard.net/showthread.php?siteid=6365&threadid=296702


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