Die Situation im September 2014 ist folgende: Seit 2010
ist im Stadtmuseum Göttingen nur noch die Abteilung
"Kirchengeschichte" geöffnet. Der Hauptteil der
Stadtgeschichte ist geschlossen, da die Bausubstanz
komplett erneuert wird. Dieser Prozess erstreckt sich
über Jahre, da jeder Bauschritt neu finanziell genehmigt
und dann die Arbeiten gemäss EU-Recht EU-weit
ausgeschrieben werden müssen. Die Exponate sind derweil
im Keller und in anderen Abteilungen des Museums
aufbewahrt, die dadurch ebenfalls geschlossen sind.
Statt mittels Notrecht ein
Provisorium in einem Pavillon oder zumindest eine
Notausstellung mit Handbüchern an anderer Stelle
einzurichten, soll das Stadtmuseum in Göttingen erst
2022 oder 2023 wiedereröffnet werden. Bis dahin soll das
Museum bis auf die Abteilung "Kirchengeschichte"
geschlossen bleiben, oder das Stadtmuseum soll komplett
an einen anderen Ort umziehen, der dann vielleicht kein
Provisorium bleiben soll, wogegen sich wiederum neuer
Widerstand formiert hat. Alle Geschichtsinteressierten
sowie alle örtlichen Schulklassen, Medien und sonstiges
Publikum stehen somit seit 2010 in Göttingen vor einem
Stadtmuseum, das bis 2022/23 nur ca. 5% der Exponate und
ausschliesslich religiöse Exponate anbietet. Alles in
allem ist das praktisch geschlossene Stadtmuseum von
Göttingen ein wissenschaftlicher und bildungspolitischer
Supergau, der mit nur
ein bisschen Fantasie hätte vermieden werden können. Das
Personal gab an, alle ihre Ideen für ein Provisorium in
noch vorhandenen Räumen oder an anderer Stelle seien von
der Regierung in Göttingen als "unwissenschaftlich"
abgelehnt worden, obwohl das Personal ja am besten über
die Kundenwünsche Bescheid weiss. Göttingen hat somit
sein eigenes "Schilda"
erschaffen. Im aktuellen Stadtführer
von Göttingen wird derweil das Stadtmuseum weiterhin
beworben, obwohl es bis 2022 zu 95% gar nicht existiert
(!). Vorstösse des Museumspersonals gegen diese
Irreführung von Touristen hatten bei der Regierung von
Göttingen keinen Erfolg (!). Ein Notfallplan in Sachen
Stadtmuseum Göttingen wäre somit absolut berechtigt,
wird von den Regierenden und dem Zuständigen Ernst Böhme
aber scheinbar nicht als solcher erkannt...