"Und Deutschlands
Städte starben nicht": Da fehlt etwas
In diesem Buch von Irving
fehlen viele Fakten und Zusammenhänge für ein
vollständiges Geschichtsbild
Buchbesprechung von Michael Palomino (2008)
Irving und seine deutschen Journalistenkollegen zeigen im
Buch "Und Deutschlands Städte starben nicht" (1964)
Details über die Bombardierungen bzw. Details über die
Entwicklung der Städtebombardements 1940-1945, die sonst in
anderen Büchern fehlen.
Aber es fehlen in diesem Buch viele Zusammenhänge:
Fehlende
Bombardierungen durch die NS-Luftwaffe und fehlende
Zusammenhänge bezüglich Drittes Reich
Es fehlt der Hinweis, dass Hitler schon 1939 keine Rücksicht
mehr auf die Zivilbevölkerung nahm:
-- Polen
-- Frachtschiffe Englands, Versuch der Blockade um die Insel
-- Belgien und Frankreich
-- Jugoslawien
-- Griechenland
England:
Die Angabe von 60 schweren Bombardements von London
1940-1941 ist nur im Bildteil enthalten. Es fehlt jegliche
Erwähnung, wie viele und welche englische Städte von
Bombardements der NS-Luftwaffe betroffen waren, und wie
brutal die NS-Luftwaffe in England die Städte 1940-1944
kaputtgebombt hat.
Es fehlt jegliche Erwähnung, wie die NS-Luftwaffe während
des Vormarschs von Barbarossa 1941-1942 diejenigen
russischen Städte kaputtbombt, die von der Politik der
Schwarzen Erde Stalins 1941 verschont geblieben waren.
Irving und seine deutschen Journalistenkollegen zeigen den
Grössenwahn Hitlers nicht, der mit ein paar Bomberflugzeugen
das gesamte British Empire besiegen will. Hitler hat sein
"Volk" in einen schon von Vornherein aussichtslosen Kampf
hineingetrieben.
Irving und seine deutschen Journalistenkollegen zeigen
leider auch nicht, wie Hitler bei der Brutalität des
Luftkriegs vorangeht. Irving und seine deutschen
Journalistenkollegen zeigen leider auch nicht, wie die
deutsche Technik (Radar etc.) der britischen Technik voraus
ist, und wie der Deutsche Widerstand die Technik (Radar
etc.) an die britische Seite verrät.
Es fehlt ebenso jegliche Erwähnung über die Dimensionen der
Zerstörungen durch die V1 und die V2 Ende Januar 1944 bis
Mai 1945.
Fehlende
Bombardierungen der Alliierten
Es fehlen im Buch aber auch Bombardierungen durch die
Alliierten:
-- in Ostdeutschland (heute z.T. Polen, und Königsberg)
-- auch westdeutsche Städte fehlen
-- in Österreich
-- Bombardierungen und Fehlbombardierungen der Schweiz
Es fehlt jegliche Erwähnung der russischen Luftwaffe und der
Bombardierungen durch russische Bomben.
Die
Erwähnung der Folgen der verbrecherischen Westfront fehlt
Irving und seine deutschen Journalistenkollegen zeigen auch
den Zusammenhang zwischen der Bildung der verbrecherischen
Westfront 1944-1945 und den Städtebombardements nicht. Wenn
es den Westalliierten erlaubt worden wäre, schnell nach
Berlin zu ziehen, dann hätten alle Städtebombardements von
Juni 1944 bis Mai 1945 nicht mehr stattgefunden. Das heisst:
Ungefähr die Hälfte der Städtebombardements hätte nicht
stattfinden müssen.
Irving und seine deutschen Journalistenkollegen zeigen auch
den Zusammenhang zwischen der Bildung der verbrecherischen
Westfront und der Besetzung Berlins durch die Rote Armee
nicht. Wenn es den Westalliierten erlaubt worden wäre,
schnell nach Berlin zu ziehen, dann wäre Berlin nicht
kommunistisch besetzt worden, und auch eine Luftbrücke 1948
wäre nicht nötig gewesen, weil Stalins Rote Armee die Grenze
an der Weichsel zugewiesen erhalten hätte, und nicht die
Grenze an der Elbe.
Die
wertvollen Details dieses Buches
Irving und seine deutschen Journalistenkollegen zeigen aber
Details über die Entwicklung der Bombardierungen, die sonst
in anderen Büchern fehlen und geben so Leitlinien für neue
Forschungsansätze, was dieses Buch ausserordentlich wertvoll
macht. Irving und seine deutschen Journalistenkollegen
erwähnen insbesondere den Düsenjäger, der seit 1939 zur
Verfügung stand. Dagegen fehlt die Schlussfolgerung, dass
Hitler seine Städte scheinbar willentlich hat kaputtbomben
lassen, um sie danach in seinem Stil wieder aufzubauen,
sonst hätte er den Düsenjäger eingesetzt und die
mittelalterlichen Städte verteidigt.
Der Titel "Und Deutschlands Städte starben nicht" ist ein
unpräziser Titel,
-- erstens: weil nicht alle Städte aufgeführt sind, die
bombardiert wurden, und
-- zweitens: weil nicht ein einziges russisches Bombardement
einer ostdeutschen Stadt erwähnt ist.
Schlussfolgerung
Das Buch "Und Deutschlands Städte starben nicht" ist mit
seinen Details wertvoll.
De Gesamtzusammenhang des Krieges fehlt völlig (z.B. die
Erwähnung des Russlandfeldzugs).
Ebenso fehlt jegliche Würdigung des Deutschen Widerstands,
der der britischen Seite die Technik weitergegeben hat.
Dadurch kann die lesende Person Ursache und Wirkung leicht
verwechseln. Das Buch ist insofern gefährlich, weil es
Details zum Weltkrieg bietet, aber einen falschen
Gesamtzusammenhang vorspielt.
Diese Versäumnisse sind dem Herausgeber Günter Karweina
anzulasten, der den Überblick besass. Und Irving und die
deutschen Journalisten hätten ebenso auf eine ausgewogene
Präsentation von Ursache und Wirkung achten müssen.
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