Kontakt / contact    Hauptseite / page
                principale / pagina principal / home     zurück / retour
                / indietro / atrás / back

Die korrigierte Rechtschreibereform 2006

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

Teilen / share:

Facebook







gmx-Logo

aus: Von der Grossschreibung bis zur Worttrennung; gmx-Themen, Schule; http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/schule/2131092.html

Die Änderungen an der Rechtschreibreform können ab August an Deutschlands Schulen eingeführt werden.

Nach der Kultusministerkonferenz (KMK) stimmten am Donnerstag auch die Ministerpräsidenten der Länder zu, dass die Reform in strittigen Bereichen noch einmal geändert wird. Grundlage dafür waren die Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung. Die Nachrichtenagentur AFP gibt einen Überblick über die wichtigsten Vorschläge:

Wieder mehr Zusammenschreibung

Zusammenschreibung von Substantiv oder Adverb und Verb wie z.B.
-- eislaufen
-- leidtun
-- näherkommen
-- schwerfallen
-- pleitegehen
-- bankrottgehen

ebenso Zusammenschreibung von zwei Verben wie z.B.
-- bleibenlassen
-- sitzenbleiben
-- stehenlassen.

Grossschreibung du/Du und gross geschriebene stehende Begriffe
Anrede "du" / "Du" in Briefen ist auf beide Arten möglich.

Stehende Begriffe werden gross geschrieben wie "Hohes Haus" für das Parlament oder die "Rote Karte" im Sport.

Zeichensetzung mit "und" meist ohne Komma - alte Infinitivsatz-Kommaregel
-- Sätze, die mit "und" verbunden sind, wollen nur bei "selbständigen" Sätzen mit Komma getrennt werden,  also kaum noch Komma vor "und".

--  bei Verwendung eines bloßen Infinitivs (zu + Inf., nur zwei Worte) ist ein Komma freiwillig möglich oder nicht

-- bei längeren Infinitivsätzen bleibt ein Komma obligatorisch.

Worttrennung ohne Einzelvokale
Einzelvokale können nicht mehr abgetrennt werden, also sind Trennungen wie "E-sel", "Feiera-bend" oder "Bi-omüll" nicht mehr möglich.

-----

20 minuten Logo

Zusammenfassung der deutschen Rechtschreibereform für schweizer Schulen ab 1. August 2009

<von Rolf Maag

Nach einer dreijährigen Übergangsfrist wird die neue Rechtschreibung am 1. August [2009] an schweizer Schulen verbindlich. Wir zeigen an einigen Beispielen, was sich für Ihre Sprösslinge ändert.

Die Rechtschreibereform ist nach wie vor umstritten, weil sie von vielen Experten als inkonsequent und verwirrend angesehen wird. Die kantonalen Erziehungsdirektionen und die Mehrheit der Lehrer sehen aber keinen Handlungsbedarf. Doch was ändert sich eigentlich? Wir bringen einige ausgewählte Beispiele.

Wortschreibungen

Wörter mit demselben Wortstamm werden nun immer gleich geschrieben, also «Gämse» statt «Gemse» (wegen Gams), «Stängel» statt «Stengel» (wegen Stange) und «verbläuen» statt «verbleuen» (wegen blau). Fragwürdig ist, dass man auch «Quäntchen» statt «Quentchen» schreiben muss, obwohl das Wort gar nicht von «Quantum», sondern von lateinisch «quintus» (der Fünfte) kommt.

Treffen drei gleiche Buchstaben aufeinander, werden nun immer alle geschrieben, also: «Stofffetzen» statt «Stoffetzen», «Schifffahrt» statt «Schiffahrt». Um die Lesbarkeit zu gewährleisten, kann ein Bindestrich gesetzt werden, muss aber nicht: «Seeelefant» oder «See-Elefant».

Ableitungen von einem mit z endenden Substantiv können nun auch mit z geschrieben werden: «potentiell» oder «potenziell» (zu Potenz), «substantiell» oder «substanziell» (zu Substanz).

Ein auf einen kurzen Vokal folgender Konsonant wird verdoppelt: «Tipp» statt «Tip».

Nach dem Prinzip der Wortangleichung werden ähnliche Wörter gleich geschrieben: Weil einige seiner tierischen Kollegen (wie das Gnu und der Kakadu) schon immer ohne h auskamen, wird nun auch das bekannteste australische Beuteltier von der Last des Hauchlautes befreit und darf künftig als «Känguru» durch die deutschsprachigen Lande hüpfen.

Folgen die Endungen -e oder -en auf ein ie, wird neu immer ein e weggelassen: «geschrien» statt «geschrieen».
Griechische Fremdwörter mit -phon, -phot und -graph darf man nun auch mit f schreiben: «Photographie» oder «Fotografie», «Grammophon» oder «Grammofon». Einige hätten auch gerne «Filosofie» statt «Philosophie» gesehen (wie im Italienischen und Spanischen), doch so weit sind wir noch nicht.

Schliesslich noch zwei Einzelfälle: Neu schreibt man «Rohheit» statt «Roheit», und neben «selbständig» darf man auch «selbstständig» verwenden.

Getrennt- und Zusammenschreibung

Trennbare Verbindungen von Substantiven und Verben schreibt man getrennt: «Rad fahren» statt «radfahren», «Schlange stehen» statt «schlangestehen». Ausnahme: Wenn die Bedeutung des Substantivs verblasst ist, schreibt man zusammen: «eislaufen», «kopfstehen».

Trennbare Verbindungen von Adjektiven und Verben schreibt man bei wörtlicher Bedeutung getrennt, bei übertragener zusammen: Moritz Leuenberger kann erwiesenermassen «schön reden», will aber hoffentlich nichts «schönreden». Bezeichnet das Adjektiv das Resultat des Verbalvorgangs, hat man die Wahl: «rotfärben» oder «rot färben».
Verbindungen von Verben mit Verben schreibt man getrennt: «spazieren gehen», nicht «spazierengehen». Verbindungen mit bleiben oder lassen können zusammengeschrieben werden, wenn sie eine übertragene Bedeutung haben: «sitzenbleiben» oder «sitzen bleiben», «stehenlassen» oder «stehen lassen». Man kann auch zwischen «kennenlernen» und «kennen lernen» wählen.

Immer getrennt werden Zusammensetzungen mit «sein» geschrieben: «dabei sein», nicht: «dabeisein», «vorüber sein», nicht: «vorübersein».

Verbindungen von Partikeln (unveränderlichen Wörtern) und Verben schreibt man zusammen, es sei denn, die Partikel ist ein selbständiges Adverb: «Willst du auf einem Stuhl dabeisitzen?», aber: «Willst du dabei sitzen?» Tipp: Liegt die Betonung auf dem Verb (dabei sítzen), liegt ein selbständiges Adverb vor.

Gross- und Kleinschreibung

Tageszeitangaben schreibt man gross: «heute Nachmittag» statt «heute nachmittag», «gestern Abend» statt «gestern abend». Verbindungen von Wochentagen und Tageszeiten schreibt man gross und zusammen: «am Mittwochnachmittag», «am Freitagabend». Liegt dagegen ein Adverb vor, ist Kleinschreibung fällig: «freitags», «abends».

Das Anredepronomen «Sie» (und das entsprechende Possessivpronomen «Ihr») schreibt man gross: «Würden Sie mir helfen?», «Ist das Ihr Mantel?». Die intimeren «du» und «ihr» («dein»/«euer») schreibt man neu klein, kann sie in Briefen aber auch grossschreiben.

In Verbindung mit den Verben «sein», «bleiben» und «werden» schreibt man verblasste Substantive klein: «Mir wird angst», «Mir ist nicht bange».

Zeichensetzung

Werden zwei Hauptsätze durch «und» oder «oder» verbunden, muss man neu kein Komma mehr setzen: «Er ass nur das Brot(,) und den Kuchen liess er stehen.»

Im Unterschied zur alten Rechtschreibung muss man auch vor erweiterten Infintivgruppen mit «zu» kein Komma mehr setzen: «Ich bitte dich(,) so schnell wie möglich zu kommen.»

Obligatorisch ist es nach wie vor bei «um zu», «ohne zu», «statt zu», «ausser zu», «als zu» («Ich bin gekommen, um zu bleiben»), wenn ein Verweiswort steht («Er freute sich darauf, nach Italien zu fahren») und nach einem Substantiv («Er fasste den Plan, nach Italien zu fahren»).

Silbentrennung

Neu wird auch «st» getrennt: «meis-tens» statt «mei-stens».Die Buchstabengruppe «ck» wird als Einheit behandelt und nicht mehr in «k-k» aufgelöst: «Zu-cker» statt «Zuk-ker», «fli-cken» statt «flik-ken».

Die Regel, dass Verbindungen mit «r» oder «l» sowie die Buchstabengruppen «gn» und «kn» ungetrennt bleiben, ist nicht mehr obligatorisch: «Mag-net» oder «Ma-gnet», «Quad-rat» oder «Qua-drat».

Zusammengesetzte Wörter, die nicht mehr als solche erkennbar sind, können nun auch nach den Regeln für einfache Wörter getrennt werden. Weiterhin möglich ist die Trennung nach ihren Bestandteilen: «wa-rum» oder «war-um», «Pä-da-go-gik» oder «Päd-ago-gik».>

-----

20 minuten Logo

<Hier die wichtigsten Neuerungen:

aus: Rechtschreibereform: Ab August sind die Gemsen ausgestorben; 23.7.2009;
http://www.20min.ch/news/wissen/story/16672236

1. Bei Wortzusammensetzungen fallen keine Buchstaben mehr weg: Schifffahrt, Kaffeeernte, Rohheit (Ausnahmen: u.a. dennoch, Hoheit)

2. Stammschreibung: Stängel (statt Stengel), Gämse (statt Gemse), schnäuzen (statt schneuzen), nummerieren (statt numerieren), Tipp (statt Tip).

3. Wenige Fremdwörter können angepasst werden: Mikrofon (statt Mikrophon), Panter (statt Panther), Spagetti (statt Spaghetti)

4. Getrenntschreibung:

a) bei Verb & Verb: kennen lernen, spazieren gehen

b) bei Substantiv & Verb: Acht geben, Rad fahren (aber nicht bei «verblassten Substantiven»: preisgeben)

5. Zusammenschreibung: zwingend nur bei irgendetwas, irgendjemand, umso, desto

6. Kleinschreibung: Ist erlaubt bei Anredepronomen in Briefen: du, ihre, dein, euer

7. Grossschreibung:

a) Tageszeiten: gestern Abend, heute Morgen

b) Substantive bei Getrenntschreibung: in Bezug auf, Eis laufen, Schuld haben

c) Substantivierung nach Artikel: der Einzelne, das Gleiche, als Erster

8. Kommasetzung:

a) Komma darf wegbleiben in Satzreihen vor «und» bzw. «oder»: Er studiert noch und sie ist arbeitslos.

b) Komma darf wegbleiben bei Infinitiv- und Partizipgruppen: Ich hoffe dir eine Freude zu bereiten. Zu Hause angekommen legte er sich hin.

c) Komma ist zwingend bei Infinitiv- und Partizipgruppen mit Hinweiswörtern: Ein Auto zu kaufen, das ist schwer. Ich liebe es, Sport zu treiben.

d) Komma ist auch zwingend bei Infinitiv mit «um zu», «statt zu». >


Änderungen der deutschen Rechtschreibereform
alt
neu
Grund
Stengel
Stängel
Ableitung kommt von Stange
Gemse
Gämse
Ableitung von Gams
verbleuen
verbläuen
Ableitung von blau
Quentchen
Quäntchen
falsche Ableitugn von Quantum, ist Ableitung von quintus (der Fünfte)


Teilen / share:

Facebook








^