Kontakt / contact     Hauptseite /
                page principale / pagina principal / home     zurück
<<     >>

"Verschlusssache BND" - Protokoll

Kapitel 1d: DDR und STASI

Die Sowjets übernehmen in Berlin den Grossteil der Nazi-Akten 1945 und erpressen damit den Westen -- Stalins Berlin-Blockade als Ablenkungsmanöver für Mao und China 1948/1949 -- Die STASI (Ministerium für Staatssicherheit MfS) ab 1950 -- Totale Überwachung in der DDR wie in NS-Zeiten - und rund 20.000 STASI-Spitzel in Westdeutschland -- STASI-Loyalitätskontrolle mit Kontaktmitteln und radioaktiven Mitteln -- Die Geruchssammlung der STASI -- 1950er Jahre ca.: Der CIA-Agentenring im Zentralkomitee -- 1966: Der CIA-Agentenring fliegt auf -- Olympia in München 1972 -- Die "Strahlenkanone" der STASI an den DDR-Grenzen 1979-1989

aus: Udo Ulfkotte: Verschlusssache BND; Heyne-Verlag 1998

Protokoll und Zitate präsentiert von Michael Palomino (2014)

WAS ist ein Geheimdienst? - Ein Spanner-Dienst. Mehr ist das nicht.
Michael Palomino 31.10.2024

Teilen:

Facebook








Kapitel 1: <Kleine Geschichte der Spionage>

Kapitel 1d: DDR und STASI

[Beim BND wurde ein eingeschränkter Horizont durch Vetternwirtschaft und Aufsicht durch den CIA festgestellt. Für die STASI dürfte dieselbe Einschränkung gelten, unter Aufsicht des KGB. Und entsprechend ist die Mentalität bei der gegenwärtigen, deutschen Regierung (2014) mit Merkel, Gauck und De Maizière, alle von der STASI und mit nur eingeschränktem Blickfeld. Die Umschulung und Weiterbildung bei den Ex-Stasi-Leuten beschränkt sich meistens auf einen geschenkten Pass der "USA"...]

Die Sowjets übernehmen in Berlin den Grossteil der Nazi-Akten 1945 und erpressen damit den Westen
144 Berlin wird sowjetisch besetzt. Die Sowjets können grosse Teile der Akten übernehmen und so kann der KGB Westdeutschland mit diesen Nazi-Akten erpressen. Im sowjetischen Sektor von Ost-Berlin wird ein spezieller, geheimdienstlicher Apparat eingerichtet.

Stalins Berlin-Blockade als Ablenkungsmanöver für Mao und China 1948/1949

143 Stalin provoziert [wahrscheinlich aus Rache gegen die Kriegsverlängerung durch Eisenhower und Roosevelt 1943-1945] eine "Berlin-Krise" mit der Sperrung aller Zufahrtswege nach West-Berlin. Die Blockade dauerte 322 Tage, also fast ganze 11 Monate (24.6.1948-12.5.1949 [web01]). Die "Amerikaner" organisierten eine Luftbrücke [und konnten sich wieder als falsche Retter profilieren].

143 Diese Berlin-Blockade hatte zur Folge, dass die gemeinsame Verwaltung Berlins gespalten wurde. Ulfkotte Zitat:

<Am Ende der Blockade, die 11 Monate, 322 Tage, dauerte und die an der amerikanischen Luftbrücke scheiterte, wurde die einheitliche Verwaltung Gross-Berlins durch die sowjetische Besatzungsmacht (und die SED) gespalten.> (S.143)

143 Durch diese Berlin-Blockade bekamen die Geheimdienste neue Arbeit. Ulfkotte Zitat:

<Es war der Beginn des Kalten Krieges, der bis zur Entspannungspolitik mit einer Serie gefährlicher Konfrontationen vor allem den Geheimdiensten der Welt reichlich Betätigungsmöglichkeiten eröffnete.> (S.143)

143-144 Dabei ist die Berlin-Blockade für Stalin nur ein Ablenkungsmanöver, um in China die kommunistische Herrschaft unter Mao durchzusetzen: Die Hetzmedien des "Westens" hatten nur noch Berlin im Focus und berichteten kaum noch über China und den Siegeszug von Mao im Bürgerkrieg.

Die STASI (Ministerium für Staatssicherheit MfS) ab 1950
144 Am 8. Februar 1950 gründet der Ministerrat der DDR den Staatssicherheitsdienst zum Schutz der volkseigenen Betriebe und Werke, Verkehrswesen, Güter und zur Abwehrspionage für eine Friedenswirtschaft und für die Erfüllung der Wirtschaftspläne. Der DDR-Innenminister Carl Steinhoff formulierte es etwas ausführlicher.

<Die hauptsächlichsten Aufgaben dieses Ministeriums werden sein, die volkseigenen Betriebe und Werke, das Verkehrswesen und die volkseigenen Güter vor Anschlägen verbrecherischer Elemente sowie gegen alle Angriffe zu schützen, einen entschiedenen Kampf gegen die Anschläge feindlicher Agenturen, Diversanten, Saboteure und Spione zu führen, einen energischen Kampf gegen Banditen zu führen, unsere demokratische Entwicklung zu schützen und unserer demokratischen Friedenswirtschaft eine ungestörte Erfüllung der Wirtschaftspläne zu sichern.> (S.144)

144 Zwei Wochen nach dem 8. Februar 1950 - also am 20. Februar 1950 ca - wird der sächsische Innenminister Wilhelm Zaisser der erste Minister für Staatssicherheit. Erich Mielke wird sein Stellvertreter.

145 Die STASI ist natürlich unter der Aufsicht des KGB: "Bis Mitte 1952 wurde die DDR-Staatssicherheit faktisch ausschliesslich von sowjetischen Generalen und Offizieren geführt." Die Tätigkeiten sind "seit seiner Gründung am Vorbild der sowjetischen 'Tschekisten' orientiert."

Totale Überwachung in der DDR wie in NS-Zeiten - und rund 20.000 STASI-Spitzel in Westdeutschland
145 Gemäss Ulfkotte führte die STASI in der DDR einfach die totale Überwachung des NS-Staates weiter, und in Westdeutschland waren 20.000 Spitzel stationiert. Ulfkotte Zitat:

<Das MfS [Ministerium für Staatssicherheit], das - wie im März 1998 bekannt wurde - in den alten Bundesländern über rund 20.000 Spitzel verfügte, setzte vielmehr im Osten die totalitären Überwachungspraktiken der Nazis fort.> (S.145)

147 In Westdeutschland bemüht sich die STASI, bei auffälligen Ereignisse immer in der ersten Reihe zu sitzen.

STASI-Loyalitätskontrolle mit Kontaktmitteln und radioaktiven Mitteln
146 Die DDR setzt chemische Kontaktmittel ein, die auf streng geheimen Unterlagen angebracht sind. Wer sich für diese geheimen Akten interessiert, bekommt das Kontaktmittel an die Hände, wird entdeckt und soll dann ein Spion sein. Dasselbe gilt für Schubladengriffe, die mit Kontaktmittel präpariert werden.

146 Die STASI erfand dann eine Anwendung von Radioaktivität, um die Loyalität von Mitarbeitern zu überprüfen. Schriftstücke werden mit einem radioaktiven Mittel behandelt, z.B. um Mitarbeiter in der Firma Zeiss zu überprüfen. Wer sich für die Dokumente interessiert und sie in die Hand nimmt, sollte dann radioaktiv strahlen und als Spion überführt werden können.

Die Geruchssammlung der STASI
147 Die STASI legt eine Geruchsprobensammlung aller verdächtigen DDR-Bürger an, um sie im Zweifelsfall durch Spürhunde besser jagen zu können. Als verdächtig gelten auch Bürgerrechtler und Dissidenten. Ulfkotte Zitat:

<Jeder Fährtenhund kann, wenn er die Spur einer Person aufgenommen hat, deren Weg im Gelände verfolgen. dafür muss er jedoch eine bestimmte Witterung (S.146) aufgenommen haben. Im klassischen Krimi hält der Kommissar ihm den Handschuh des Täters vor die Nase. Ein Geheimdienstmitarbeiter aber hinterlässt keinen Handschuhe. Die Spionageabwehr der DDR behalf sich daher mit Geruchsprobensammlungen entsprechender DDR-Bürger. Von jedem, den man verdächtigte, f¨r die CIA oder den BND zu arbeiten, wurde heimlich eine solche Geruchsprobe genommen. Dort fanden sich jedoch auch Geruchsproben von Bürgerrechtlern und Dissidenten.> (S.147)

1950er Jahre ca.: Der CIA-Agentenring im Zentralkomitee
147 Dem kriminellen CIA gelingt es, im Zentralkomitee der SED einen Agentenring zu platzieren, ein kleiner, aber wirkungsvoller Agentenring im ZK. Es werden gemäss Udo Ulfkotte die folgenden Angaben in die "USA" geliefert:
-- Namen und Arbeitsgebiete von etwa 1350 ZK-Mitarbeitern
-- Informationen über die Lage und die Zugänge der wichtigsten Sitzungsräume im ZK-Gebäude
-- Informationen über die Bewachung, Alarmanlagen, der Verlauf der Telefonleitungen, Fernmeldeanlagen in Ost-Berliner Dienststellen und Behörden
-- Informationen über die Kampfgruppen- und Schiessausbildung der ZK-Mitarbeiter
-- und "zahlreiche weitere Einzelheiten"
-- Inhalte von Telefongesprächen
-- Inhalte von Besprechungen
-- stenographische Aufzeichnungen und Tonbandmitschnitte von Sitzungen des Zentralkomitees
-- Installation von Abhörvorrichtungen.

1966: Der CIA-Agentenring fliegt auf
147 Im Jahre 1966 wird der CIA-Agentenring enttarnt, der sich mitten im Zentralkomitee der SED platziert hatte. Geheimprozesse und langjährige Haftstrafen folgten.

Olympia in München 1972
147-148 Bei den Olympischen Spielen von München 1972 ist die STASI in der ersten Reihe, als sich das Attentat auf das jüdische Team ereignet.

148 Die STASI hat auch genaue Kenntnis über die Kontaktversuche von Genscher mit den Entführern. Eigenartigerweise war das Team der DDR genau gegenüber dem jüdisch-zionistischen Team untergebracht.

[Dass Sportler der DDR auch als Spione arbeiteten, kann sein, muss aber nicht...]

Die "Strahlenkanone" der STASI an den DDR-Grenzen 1979-1989
145 Um Menschenschmuggel bzw. Flucht über die DDR-Grenze in Autos aufzudecken, installiert das MfS an den Grenzübergängen versteckte Röntgenapparate (Gammastrahler), um die Autos nach Flüchtlingen zu durchleuchten. Insgesamt waren es 17 Strahlenkanonen an den Grenzübergängen in und um Berlin sowie an den Autobahnkontrollpunkten zwischen Ost- und West-Deutschland. Mit dem Fall der Mauer 1989 wurden diese Gammastrahler dann ausgeschaltet.

[Das Strahlenrisiko wurde von den DDR-Behörden dabei als nebensächlich eingeschätzt].


<<     >>


Teilen / share:

Facebook








Quellen
[web01] Berlin-Blockade 1948-1949: http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Blockade

Fotoquellen
[1]

Hintergrundbild: Volkspolizist mit Fernglas an der Berliner Mauer: http://www.weltum.de/weltum/galerien/bild.php?img_id=470&gal_id=65


^