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Faschistische Bewegungen und Propaganda in Finnland, Polen, Ungarn, Holland, Rumänien, Bulgarien 1918-1945

von Michael Palomino (2000 / 2007)

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aus: A.G. Ploetz, Würzburg. Herausgeber und Verlag. 1960; Geschichte des zweiten Weltkrieges Band II. D. Psychologische Kriegsführung (Bulgarien S.782ff.; Finnland S.787ff.; Niederlande S.793ff; Ungarn S.780ff.; Rumänien S.784ff.; Polen S.789ff.).

Ergänzende Daten aus:
dtv-Lexikon in 20 Bänden; F.A.Brockhaus GmbH, Mannheim , und Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH&Co. KG; München, 1990.

Kommentar
Die vorliegende kleine Chronologie ist ein Einstieg in die inneren Vorgänge zwischen 1919 und 1950 in den kleinen Staaten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, mit inbegriffen Finnland und Holland. Schwerpunkt der Chronologie ist die Staatspropaganda. Dabei kommt vor allem  die ganze Zerrissenheit der politischen Strömungen in den Ländern Osteuropas zum Ausdruck, die zum Teil zwei- bis dreimal die Seite wechselten, um am Ende doch kommunistisch besetzt zu werden.

Michael Palomino
1999 / November 2003

Chronologie

1918
Finnland: Unabhängigkeitskampf gegen Russland
mit deutscher Hilfe (S.787).

Nach dem Sturz und der Ermordung der russischen Zarenfamilie und dem Ausbruch der Februarrevolution 1917 in Petersburg erklärt sich Finnland am 6.12.1917 für unabhängig. Im Januar 1918 bestätigt die kommunistische russische Regierung in Moskau Finnlands Unabhängigkeit wie auch zahlreiche andere Staaten.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Finnland (2007)

[Dabei wird die Rote Armee von Bankiers aus den "USA" finanziert].

Am 27.1.1918 versuchen die Sozialisten in Finnland einen Umsturzversuch. Es folggen drei Monate Bürgerkrieg, bei dem die bürgerlichen "Weissen" die Oberhand behalten können.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Finnland (2007)

Finnland 1920
Finnland 1920


1920

Ungarn: Friede von Trianon - Ungarn verliert Gebiete
[Ungarns Siebenbürgen wird definitiv Rumänien zugeschlagen, und im Norden werden Gebiete der Tschechoslowakei, und im Osten Gebiete der Ukraine zugeschlagen. Es bleibt ein Rumpfstaat Ungarn, und viele Ungarn befinden sich ab nun im Ausland].

->> in Ungarn verbreitet sich eine Abneigung gegen die Staaten der kleinen Entente, v.a. gegen Rumänien

->> in Ungarn werden dauernd populistische Ansprüche gegen Rumänien erhoben (S.780).

ab 1920
Rumänien wird ein Vielvölkerstaat
-- die Volksgruppen im neue geschaffenen Rumänien, wie es in den Verträgen unter dem Diktat Frankreichs geschaffen wurde, stehen einander schroff gegenüber [Rumänen, Ungarn, Deutsche, Ukrainer etc.]

-- die "herrschende Schicht" bestimmt die öffentliche Meinung und ist vor allem nach Frankreich hin orientiert

->> Rumäniens Regierung kann nur als eine autoritäre bis halbautoritäre Regierung überhaupt diesen Vielvölkerstaat regieren
->> mit "amtlicher Nachrichtenagentur" "Rador" mit Direktion für die Inlandpresse
->> mit grossen Parteien: Liberale Partei steht gegen die Opposition der Bauernpartei, die Sozialisten und die Kommunisten
->> die breite bäuerliche Schicht bleibt von der Politik aber meist unberührt (S.784).

Karte von
                Rumänien 1915
Karte von Rumänien 1915

Karte von Rumänien 1920 mit den
                ehemals ungarisch regierten Teilen Siebenbürgen (mit
                vielen Ungarn und Deutschen) und mit dem Banat (mit
                vielen Ungarn, Deutschen und Serben)
Karte von Rumänien 1920 mit den ehemals ungarisch regierten Teilen Siebenbürgen (mit vielen Ungarn und Deutschen) und mit dem Banat (mit vielen Ungarn, Deutschen und Serben)

1923
Rumänien erhält eine neue Verfassung
(DTV- Lex. Bd.9 S.215)

1925
Rumänien: Thronverzicht von König Carol II.
Carol II. von Rumänien muss wegen seiner Beziehung zu Helene [Elena] Lupescu auf seinen Thron verzichten und wird ins Exil geschickt (DTV- Lex. Bd.9 S.215).

König Carol II. von Rumänien, Profil
König Carol II. von Rumänien, Profil

ab 1925 ca.
Bulgarien: Gründung der "Agrarierunion" in Bulgarien: Klassenpartei mit radikalen Anschauungen
(S.782)

12./14.5. 1926
Polen: Militärputsch von Marschall Pilsudski
Pilsudski baut eine Art polnischen Faschismus auf (S.789).

Pilsudski, Portrait
Pilsudski, Portrait

1927
Rumänien: Gründung der "Legion Erzengel Michael"
-- mit "christlich"-nationalistischem, antisemitischem und antibolschewistischem Programm
-- mit Gründer und Leiter Codreanu (S.784).

ab 1929
[Wirtschaftskrise wegen Börsencrash in der ganzen Welt
Die rechten Parteien erhalten Zulauf gegen den Liberalismus und gegen die Freiheit des weltweiten Spekulierens].

1930

Rumänien: Carol II. wird von der Regierung J.Maniu und von der Nationalversammlung zum König von Rumänien proklamiert
Carol II. übernimmt nach 1925 das Königsamt erneut und schlägt nun einen autoritären Regierungskurs ein (DTV- Lex. Bd.9 S.215).

ab 1930
Rumänien: Aufkommen der "Eisernen Garde" und der "Legion Erzengel Michael"
mit reger Propaganda und mit offenem Kampf gegen das Regierungssystem der Liberalen (S.784).

ab 1930 ca.
Polen: Allgemeines Stimmungsbild der polnischen Gesellschaft:
-- traditionelle Feindschaft gegen Russland
-- Freundschaft zu Frankreich
-- Ablehnung Deutschlands (S.790).

Polnische Partei der "Nationaldemokraten" - "Neoslawismus"
Die "Nationaldemokraten" in Polen streben eine "neoslawische" Politik gegen Deutschland an (S.789-790). Führend darin sind polnische Intellektuelle und Industrielle, unterstützt von der katholischen Kirche (S.790).

[Es ist eine Rache-Bewegung gegen die Germanisierungen unter Bismarck und gegen die deutsche Sprache generell].

1931

ab 1931
Bulgarien: Spaltung der "Agrarierunion" in einen gemässigten und einen linken Flügel "Pladne"
der linke Flügel unter der "Führung" von G.M.Dimitroff (S.783).

Polen: Starke Bauernbewegung - schwache Kommunisten
Die vereinigte polnische Bauernbewegung gewinnt als "Volkspartei" zunehmend Einfluss im polnischen Volk. Die Kommunisten haben dagegen wenig Einfluss (S.790).

[Japan beginnt seinen Krieg gegen China
Die spätere Achse Deutschland-Japan (Antikomintern) macht jahrelang vor, was Krieg bedeutet, und die Europäer merken es nicht. Deutschland und Japan planen, zusammen Russland "in die Zange" zu nehmen. Aber das weiss die Durchschnittsbevölkerung in Europa nicht.
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)].

ab 1931 ca.
Die polnische sozialistische Partei "PPS" gewinnt wachsenden Einfluss
im Volk mit guten Beziehungen zur Volkspartei
->> Sozialisten und Bauernbewegung bestimmen allgemein die öffentliche Meinung (S.790).


1933

Rumänien: Attentat auf Ministerpräsident Duca - Verbot der "Eisernen Garde"
(S.784)

[Deutschland: Hitlers Machtübernahme
Einrichtung einer Diktatur im "Dritten Reich", das 1000 Jahre bestehen soll...]

ab 1933
Niederlande: Nazigruppen "Nationaal Socialistische Bewegung" unter Mussert
-- mit eigenem Propagandachef
-- mit Presseorgan "Volk en Vaterland"
-- mit Spionage für Deutschland
->> bleibt aber nur mit kleinem Anhang (S.793).

Niederlande: Verbindungsmann von Mussert nach Deutschland ist Rost van Tonningen (S.794).

Mussert mit Hitlergruss
Mussert mit Hitlergruss
Rost van Tonningen, Portrait
Rost van Tonningen, Portrait


Rumänien: Oppositionsarbeit der Nationalen Bauernpartei - Untergrundarbeit der "Eisernen Garde" mit Nachahmung des deutschen Nationalsozialismus (S.785).

Finnland
oo  bleibt immer demokratisch regiert
oo  bleibt ohne nennenswerten Druck auf die öffentliche Meinung
oo  die Regierung ist gesamtskandinavisch orientiert, mit besonderer Rücksicht auf Schweden und die "USA"
oo  die Regierung will nicht in Abhängigkeit von Russland geraten (S.787).


1934

Bulgarien: Offiziersputsch in Bulgarien und Diktatur von König Boris III.
->> Parteien und Presse werden praktisch ausgeschaltet
->> die Einwirkung auf die öffentliche Meinung bleibt aber möglich (S.782).

König Boris III. 1934
König Boris III. 1934

ab 1934
Bulgarien: Die politischen Strömungen in Bulgarien
-- die "Agrarierunion" und die "Arbeiterpartei" haben weiter ein beachtliches Machtpotential
-- die faschistischen "Ratnici" bleiben unbedeutend
-- intellektuelle Kreise um Prof. Janko Janeff hegen meist Sympathien für Deutschland

-- das Offizierskorps wird durch republikanisch-revolutionäre Cliquen unterwühlt, v.a. durch den so genannten "Zveno-Kreis" (früher "Militärliga") um den ehemaligen Ministerpräsidenten Georgieff und durch den Leiter des militärischen Nachrichtendienstes, Oberst Weltscheff

-- allgemein ist eine russenfreundliche Haltung verbreitet, auch in nicht-kommunistischen Kreisen ausserhalb der Intellektuellen: Das russische Volk gilt als der "grosse Slawische Bruder" (S.783).

ab 1934 ca.
Polen: Die "Nationaldemokraten" werden zunehmend faschistisch und antisemitisch
bleiben aber gleichzeitig auch antideutsch (S.790).

[Es werden Pogrome gegen Juden veranstaltet, Diskriminierung per Gesetz verfügt etc., früher als in Deutschland (siehe: Encyclopaedia Judaica: Poland)].

26.1.1934
Deutschland - Polen: Abschluss des deutsch-polnischen "Nichtangriffspaktes und Verständigungsabkommen"
(S.790)

ab 26.1.1934
Polen: Die polnische Regierung betont die Feindschaft zu Russland
und übergeht stillschweigend die Ablehnung gegenüber Deutschland (S.790).


1935

Polen: Tod von Pilsudski - Oberst Koc gründet das "Lager der Nationalen Einheit"
->> die Oberstenclique unter Oberst Koc führt den polnischen Faschismus weiter (S.789).

Das Pilsudski-Grab in Vilnius 1935
Das Pilsudski-Grab in Vilnius 1935

Ungarn: Gründung der faschistischen "Pfeilkreuzler"-Partei in Ungarn
unter dem "Führer" Szálasi, findet aber nur wenig Anhängerschaft, weil Szálasi umstritten ist.

Pfeilkreuzler in Ungarn 1935-1945
Franz
                        Szálasi, Portrait
Franz Szálasi, Portrait
Das
                        Logo der Pfeilkreuzler
Das Logo der Pfeilkreuzler
Pfeilkreuzler, Fahne
Pfeilkreuzler, Fahne

Die "Pfeilkreuzler" sympathisieren vor allem mit dem Mussolini-Faschismus und pflegen dementsprechende politische Kontakte. Sie hoffen, dass der italienische Einfluss den deutschen Nationalsozialismus mässigen werde und erhoffen sich durch Mussolini einen gewissen Schutz vor der deutschen Radikalität.

Gleichzeitig:


-- sie erhoffen sich von der deutschen Seite Hilfe gegen Rumänien
-- sie unterhalten auch Verbindungen mit den Westmächten

Insgesamt versuchen die Pfeilkreuzler also einen politischen Spagat, [um jeweils Vorteile von allen Seiten zu erhalten] (S.780).


ab 1935 ca.
Niederlande: Gründung des "Nationaalsocialistische Bond van Nederlanders in Duitsland"
Der Bund besteht aus gebürtigen Deutschen, die eine holländische Staatsangehörigkeit angenommen haben, davon 100-200 Mitglieder der Sonderabteilung der deutschen Abwehr angehörend (S.793).


1936

ab 1936
Ungarn: Gebietsrevisionen in Deutschland - Ungarn strebt auch Gebietsrevision an - Annäherung an deutsche Politik
Die Gebietsrevisionen in Deutschland mit dem deutschen Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland löst in Ungarn eine politische Annäherung an das Deutsche Reich aus, [denn die ungarische Regierung möchte die Ungarn in Siebenbürgen und in der Slowakei wieder in Ungarn haben]. Der Nationalsozialismus bleibt aber unbeliebt (S.780).

ab 2.3. 1937
Polnische Faschisten gründen das "Nationalradikale Lager"
bleiben eine kleine Gruppe (S.789).


1938

Polen: KP in Polen wird aufgelöst [!]
(S.790)

Niederlande: Mussert fordert in Holland zu engem Kontakt zu Deutschland auf
(S.793)

ab 1938
Niederlande: Die holländische Regierung lässt alle "unzuverlässigen Personen" registrieren
(S.794)

ab 1938 ca.
Polen: Das "Lager der Nationalen Einheit" distanziert sich mehr und mehr vom Faschismus
(S.789)

Polen: Ausbildung deutscher und ukrainischer Spione in Polen
Deutsche und Ukrainer in Polen werden von deutschen Dienststellen für Propaganda, Spionage und Sabotage gegen Polen ausgebildet (S.790).

Rumänien: König Carol II. sucht den Anschluss an die Westmächte
(S.785)

15.2. 1938
Rumänien: Verbot aller Parteien in Rumänien durch König Carol II.
plus: Bildung einer Einheitspartei "Front der Nationalen Wiedergeburt"

->> König Carol II. macht sich dadurch viele Feinde im Volk (S.785).
Carol II. setzt die Verfassung ausser Kraft und errichtet eine "Königsdiktatur" (DTV- Lex. Bd.9 S.215).

[März 1938
Österreich-Anschluss]
mit Judenhetze, Massen-Exodus der Juden und mit Umstrukturierung Österreichs als deutscher "Gau"].

29.9. 1938
Konferenz von München - Polen erhält das Olsa-Gebiet
(S.790)

Oktober 1938
[Sudetenland-Anschluss
mit Vertreibung von 200.000 Tschechen aus den Sudetenländern, Einrichtung von KZs etc. Aber von dieser Realität haben die osteuropäischen Staaten keine Ahnung, sondern Deutschland wird "bewundert"].

30.11.1938
Rumänien: Codreanu, der Führer der "Eisernen Garde", wird getötet
->> die "Eiserne Garde" arbeitet weiter unter dem neuen Führer Horia Sima (S.785).

Codreanu, Portrait
Codreanu, Portrait
Eiserne Garde, Marschordnung in Pfeil-Form
Eiserne Garde, Marschordnung in Pfeil-Form

1938-1940
Ungarn: Szálasi wird inhaftiert
(DTV- Lex. Bd.18, S.58)


1939

bis 1939
Finnland: Grosse Sympathien im finnischen Volk für Deutschland
In der Volksmasse herrschen die Sympathien für Deutschland vor, in Erinnerung an deutsche Hilfe im Unabhängigkeitskampf gegen Russland von 1918 (S.787 ).

Anfang 1939
Ungarn: Beitritt zum Antikominternpakt
(S.780)

ab April 1939
Rumänien: Nach der deutschen Tschechei-Besetzung: König Carol II. such noch mehr den Anschluss an die Westmächte
weil er eine deutsche Besetzung befürchtet (S.785).

28.4. 1939
Polen: Hitler kündigt den Nichtangriffspakt mit Polen
wegen dem Streit um Danzig und die Autobahn nach Ostpreussen (S.790).

ab 28.4. 1939
Polen: Zunehmende Deutschfeindlichkeit in Polen
Die Stimmung in Polen nach der Kündigung des Nichtangriffspaktes durch Hitler wird zunehmend offen deutsch-feindlich.

[Durch die Germanisierungsbemühungen Deutschland ab dem 16. Jh. in Polen, v.a. Diskriminierungen unter Bismarck, braucht es nicht viel, um eine deutschfeindliche Stimmung in Polen hervorzurufen].

Auch die polnische Armee ist gegen Zugeständnisse an Deutschland.

Die polnische Regierung kann keine Zugeständnisse an Deutschland machen, wenn sie dem "Volkswillen" und den Militärs nicht entgegen handeln will (S.790).

[In der Folgezeit schwankt die polnische Regierung zwischen einem Krieg mit Hitler gegen Russland und einem Krieg mit Russland gegen Deutschland hin uns her, ohne eine Entscheidung zu treffen. Und dann wurde über Polen entschieden...
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)].


Mai 1939 ca.
Polen: Festnahmen von "verdächtigen Deutschen" in Polen
Deutsche, die im Verdacht stehen, in Polen Propaganda, Spionage und Sabotage zu betreiben, werden von polnischen Dienststellen listenmässig erfasst (S.790).

August 1939
Hitler-Stalin-Pakt und die Reaktionen
[Das geheime Zusatzprotokoll zur Teilung Polens wird in Diplomatenkreisen sofort bekannt.
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)]

Bulgarien:
Der Pakt wird befürwortet und befriedigt die pro-russische und die pro-deutsche Seite in Bulgarien gleichermassen.


plus: deutschfreundliche Propaganda findet Anklang im Volk
plus: extreme Nationalisten beider Seiten stellen neue  Forderungen gegen Griechenland (Thrazien und Mazedonien) und Jugoslawien (S.783).

Finnland: Der Hitler-Stalin-Pakt verursacht eine starke Verstimmung im finnischen Volk gegenüber Deutschland (S.787).

Ungarn: Die ungarische Politik reagiert mit Bestürzung (S.780)

August 1939 ca.

Polen: Internierung  einiger deutscher Spione- und Sabotagegruppen in Polen
(S.790)

September 1939
Deutsch-russische Polenbesetzung
[Die Wehrmacht beginnt mit der Invasion, dann erklären England und Frankreich Deutschland den Krieg, tun aber konkret nichts, ausser dass sich englische Truppen in Frankreich einquartieren, und die polnische Propaganda behauptet, frankreichs Armeen würden in Deutschland einmarschieren und Deutschland werde bald geschlagen sein. Dem ist aber nicht so, denn Frankreich und England verhalten sich still. Die polnische Exilregierung verlegt ihren Sitz mehrmals in Ostpolen, verlässt schliesslich Polen nach England. Erst zwei Wochen nach der deutschen Invasion kommt die russische Rote Armee nach Ostpolen und wird dort als "Befreier" gefeiert. In der Folge wird der Westteil Polens nazifiziert, der Ostteil Polens wird sowjetifiziert].

Die polnischen Volksmassen [in Westpolen] strömen den "Nationaldemokraten" zu (S.790).


Ungarns Politik bleibt neutral. Die Stimmung in der Volksmasse ist für Englands und Frankreichs Position, die Deutschland den Krieg erklärt haben (S.780).


Rumänien bleibt "neutral" (S.785).

Die polnische Exilregierung siedelt nach London über - Bildung einer polnischen Armee aus Flüchtlingen in alliierten Staaten
Kuriere garantieren den Kontakt zwischen dem Widerstand in Polen und der Exilregierung (S.790).
Die Kuriere reisen durch Ungarn und durch die CSSR. Es werden auch Funkverbindungen aufgebaut.

->> die Exilregierung ist genau "unterrichtet" [vielleicht auch einseitig] (S.791).

[Japan: Regierungskrise - Fallenlassen des Plans des Angriffs gegen Russland
Der Hitler-Stalin-Pakt löst in Japan eine Regierungskrise aus, weil Deutschland kein loyaler Partner des Antikominternpaktes mehr sei. Der Plan, Russland anzugreifen, wird fallengelassen und die Eroberungen gegen Süden geplant. Folglich wird Russland nicht mehr "in die Zange" genommen, und Stalins Russland hat gegen Deutschland den "Rücken frei". Der japanische Politikwechsel ist entscheidend, aber die europäischen Bevölkerungen beachten das nicht.
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)]

ab Oktober 1939
Polnische Widerstandsbewegung - Exilregierung
In der polnischen Exilregierung finden sich alle Vertreter der traditionellen polnischen Parteien (S.790):

Die Exilregierung
-- organisiert eine "Heimatarmee"

-- richtet illegale Zivilverwaltungen ein mit einem "Direktorium des zivilen Widerstandes"

->> Einrichtung geheimer Schulen und Kurse
->> Gründung illegaler Zeitungen der grössten politischen Parteien und des Chefdelegierten der Heimatarmee
->> Organisation eigener Armeen je nach Partei:

-- die Bauernpartei hat eigene bäuerliche Streitkräfte für bewaffnete Aktionen auf dem Land, und sie hat das Zeitungsorgan "Durch den Kampf zum Sieg"

-- die Sozialisten entwickeln v.a. in den Städten Aktivität unter dem Namen "Freiheit, Gleichheit, Unabhängigkeit" ("WRN")

-- die Nationaldemokraten arbeiten im städtischen Mittelstand und in der Bauernbewegung und stellen zahlreiche Organisatoren

-- die Arbeiterpartei macht diverse Aktivitäten (S.791).
Die Exilregierung hat ihren Sitz in Frankreich (S.790).

Russland fordert von Finnland einen Gebietetausch
Im Herbst 1939 wird Finnland aufgefordert, der Sowjetunion das Vorfeld von Leningrad (an der Karelischen Landenge) mit der neuen Befestigung, der Mannheim-Linie, im Austausch gegen andere Gebiete Kareliens zu überlassen. Die finnlische Regierung lehnt jedoch ab.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Winterkrieg)

ab Nov 1939
Niederlande: Die holländische Regierung weiss von der Spionage der Musser-Leute zugunsten Deutschlands
(S.793)

30.11.1939
Finnland: Russischer Angriff auf Finnland - Deutschland hilft nicht
Finnland bittet Deutschland um Hilfe gegen Russland.

->> Hitler bleibt neutral und gibt Finnland [vorerst] keine Hilfe
->> dies führt nun zu einer totalen Verstimmung im finnischen Volk gegenüber Deutschland (S.787).

Winter 1939/1940
Finnisch-russischer Krieg: Die karelische Bevölkerung flüchtet
vor der russischen Armee ins Innere Finnlands und findet dort notdürftig Unterkunft (S.788).

Rumänien: König Carol II. unterstützt die Friedensbemühungen der belgischen und holländischen Königshäuser
(S.785)

[Die "neutralen" Staaten starten verschiedene Aktionen, um in Europa einen grossen Krieg noch zu vermeiden, darunter die Königshäuser von Belgien, Holland, und von den "USA" vor allem die Welles-Mission. Aber vor allem England lässt alle Bemühungen für einen Frieden scheitern, obwohl Hitler weiter auf einen "Germanenzug" gegen Russland, um den Kommunismus zu vernichten. Hitler meint, er könne es auch ohne Japan "schaffen", und die Bevölkerungen Europas merken die Falle nicht, weil die Rote Armee gegen Finnland den Krieg quasi verliert und die Rote Armee als schwach eingestuft wird...
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)]

1940

Frühling 1940 ca.
Rumänien: England gibt Rumänien eine Existenzgarantie
(S.785)

[Jeder in Europa sieht, dass diese Garantie nicht einmal das Papier Wert ist, denn England hat für Polen keine einzige Salve geschossen...]

13.3.1940
[Friedensschluss zwischen Russland und Finnland
Der Friedensschluss überrascht die gesamte Weltdiplomatie. Nun fällt ein Grund mehr weg, Stalins Sowjetunion anzugreifen].

[Ab der Niederlage der Roten Armee gegen Finnland gilt die Rote Armee in Europa als leicht zu schlagende Armee, und ganz Europa samt den militärischen Führungen gerät in eine Euphorie, dass ein Russlandfeldzug in 8 bis 12 Wochen beendet sein werde...
(aus: Valentin Falin: Zweite Front)]


ab 13.3.1940
Finnland: Russland hat weitere Gebietsforderungen gegenüber Finnland
die über den Friedensvertrag hinausgehen (S.787).

April 1940
Finnland: Deutsche Besetzung Dänemarks und Norwegens
Diese deutschen Besetzungen haben eine noch schlimmere Verstimmung im finnischen Volk gegenüber Deutschland zur Folge wegen der Verletzung von Finnlands "gesamtskandinavischem Gefühl" (S.787).

Niederlande: Mussert hofft mit Hilfe der deutschen Invasion, in Holland an die Macht zu kommen
und nimmt sich Quisling als Vorbild (S.794).

ab April 1940
Niederlande: Grosse Unruhe in Holland wegen der deutschen Besetzung von Dänemark und Norwegen
(S.793)

11.4. 1940
Niederlande: Die holländische Regierung warnt offiziell vor der Verbreitung von Gerüchten.
(S.794)

[Der deutsche Westfeldzug muss mehrmals verschoben werden. Hitler will so schnell wie möglich handeln, weil Russland sonst zu stark aufrüsten kann].

10.5. 1940
Niederlande: Die holländische Regierung erlässt einen Verhaftungsbefehl gegen alle "unzuverlässigen Personen"
(S.794)

ab Juni 1940
Niederlande: Holländischer Widerstand
-- "Orde-Dienst"
-- Bildung einer holländischen Exilregierung
-- Zusammenarbeit zwischen "Orde-Dienst" und holländischer Exilregierung (S.794).

ab Mitte Juni 1940
Finnland: Deutsche Besetzung Frankreichs - Umschwung in Finnland für Deutschland
Es erfolgt ein Umschwung in der finnischen Volksmasse für Deutschland mit Hoffnung auf Zurückgewinnung von finnischen Gebieten, die Russland vor einem halben Jahr besetzt hat (S.787).

ab 21.6. 1940
Rumänien: Umbenennung der "Front der Nationalen Wiedergeburt" in "Partei der Nation"
(S.785)

26.6. 1940
Rumänien: Russisches Ultimatum an Rumänien
(S.785)

ab Ende Juni 1940  ca.
Rumänien: Ungarn meldet offiziell Ansprüche auf Siebenbürgen an
(S.785)

ab Mitte 1940
Finnische Pressezensur: Meinungsäusserungen über weitere russische Gebietsforderungen wird verboten
Die finnische Regierung gibt der finnischen Presse die Anweisung, sich aller Äusserungen zu weiteren russischen Gebietsforderungen zu enthalten (S.787).

Rumänien: Diskriminierung von Juden in Rumänien
Die Regierung Antonescu veranlasst die Diskriminierung der Juden in Rumänien, um Hitler entgegenzukommen

[damit Hitler Rumänien bei der Rückgewinnung von russisch besetzten Gebieten unterstützt]

->> Juden wird der öffentliche Dienst verboten (S.786).

27.6.1940
Rumänien: Russische Besetzung rumänischer Teile: Nordbukowina und Bessarabiens
(S.785)

ab Juli 1940
Deutsche Besetzung von Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich
(S.80)

ab Juli 1940 ca.
Rumänien: Rumäniens Politik schwenkt nach den russischen Besetzungen auf die deutsche Seite
Die rumänische Volksmasse schwenkt auf die deutsche Seite, weil die Westmächte die Grenze gegen Russland nicht garantieren können (S.785). Die Politik schwenkt auf diesen Kurs ein. Ausserdem verstärken sich die Spannungen mit Ungarn wegen Siebenbürgen (S.785).

Mitte Juli 1940 ca.
Bulgarien: Beitritt zum Dreimächtepakt
-- ist im Volk abgestützt mit der Hoffnung auf eine Landerweiterung gegen Griechenland
-- Kg. Boris selbst ist gegen den Beitritt zum Dreimächtepakt, muss sich aber der Volksstimmung beugen (S.783).

ab August 1940
Finnland: Die finnische Presse betont offiziell die "Neutralität"
Gleichzeitige Demonstrationen der Gesellschaft "Freunde der Sowjetunion" in Finnland für einen kommunistischen Kurs haben keine Wirkung (S.787).

30.8. 1940
Rumänien: 2.Wiener Schiedsspruch
Rumänien muss einen Teil von Siebenbürgen an Ungarn abtreten.

->> die Stimmung in Rumänien schwenkt gegen Ungarn und auch wieder gegen die Achse Deutschland-Italien (S.785).

Karte von Rumänien September 1940 ohne
                  Nord-Siebenbürgen (an Ungarn) und ohne Bessarabien (an
                  Russland) und ohne Süd-Dobrudscha (an Bulgarien)
Karte von Rumänien September 1940 ohne Nord-Siebenbürgen (an Ungarn) und ohne Bessarabien (an Russland) und ohne Süd-Dobrudscha (an Bulgarien)

ab 31.8. 1940
Rumänien: König Carol II. ist gescheitert - Druck von Antonescu
Carol II. ist in seiner Aussenpolitik völlig gescheitert: Rumänien hat in diesem Jahr mehrere Gebiete an Russland und Ungarn abtreten müssen.
(DTV- Lex. Bd.9 S.215)

Antonescu, Portrait
Antonescu, Portrait

September 1940 ca.
Rumänien: Deutscher Befehl an Rumänien, die Kritik am 2.Wiener Schiedsspruch zu stoppen
Die deutsche Hitler-Regierung veranlasst die rumänische Regierung von Ministerpräsident Gigurtu, alle öffentlichen Äusserungen gegen den Schiedsspruch zu verbieten (S.785).

ab September 1940 ca.
Rumänien: Reaktion auf den 2.Wiener Schiedsspruch: Angriffe gegen Carol II. von links und rechts
Die öffentliche Meinung in Rumänien beginnt, den König anzugreifen, der schon seit den Parteiauflösungen unbeliebt ist. Auch die "Eiserne Garde" fordert in zahlreichen Manifesten und Demonstrationen die Abdankung des Königs (S.785).

4.9. 1940
Rumänien: König Carol II. beruft Antonescu zum "Staatsführer"
Antonescus Politik:
oo  gegen Bolschewismus
oo  gegen Konzessionen an Ungarn
oo  gegen den 2.Wiener Schiedsspruch (S.785).

6.9. 1940
Rumänien: Antonescu-Diktatur - Antonescu zwingt Carol II. zum Rücktritt
zugunsten des Königssohnes Michael (S.785; DTV- Lex. Bd.9 S.215).
plus:  Aufnahme von Mitgliedern der "Eisernen Garde" in die rumänische Regierung
plus: Antonescu verstärkt den Kontakt zu Deutschland (S.785).

Oktober 1940
Rumänien: Deutschland entsendet Heeres- und Luftwaffenmission nach Rumänien
(S.785)

7.10. 1940
Rumänien: Warnung an die Deutschen in Siebenbürgen
Das rumänische Propagandaministerium warnt die Deutschen in Siebenbürgen vor "überschwänglichen Kundgebungen", um innere Konflikte im Land zu verhindern (S.785).

Mitte Okt 1940 ca.
Rumänien: Ausschreitungen der "Eisernen Garde"
->> die Spannungen zwischen "Eiserner Garde" und Antonescu nehmen zu (S.785).

ab Ende 1940
Ungarn: Ein Krieg gegen Russland wird immer wahrscheinlicher - ungarische Bündniswünsche mit Deutschland
(S.780). Gewisse Kreise in Ungarn, vor allem Offiziere, wünschen ein Bündnis mit Deutschland:
-- um die Revision des Vertrages von Trianon durchzusetzen
-- um den "2.Wiener Schiedsspruch" gegebenenfalls zugunsten Ungarns zu ändern (S.781).


1941

19.1.1941
Rumänien: Allgemeine Kundgebungen der "Eisernen Garde"
unter dem Motto "Kampf des nationalsozialistischen Deutschland und des faschistischen Italien für die Neuordnung Europas" (S.785).

Ende Jan 1941 ca.
Rumänien: Hitler setzt in Rumänien auf Antonescu
(S.785)

Feb 1941 ca.
Rumänien: Niederschlagung des Aufstandes der "Eisernen Garde"
Antonescu kann mit der Unterstützung Hitlers den Aufstand der "Eisernen Garde" niederschlagen (S.785).

2./5.3. 1941
Rumänien: Gelenkte Volksbefragung in Rumänien über den Kurs der Antonescu-Regierung: 99,9 % Ja-Stimmen
für das Zusammengehen mit Deutschland ohne die "Eiserne Garde" (S.785).

[denn bei einem Russlandfeldzug stehen Gebietsgewinne für Rumänien in Aussicht].

März / April 1941
Ungarn: Deutsche Jugoslawienbesetzung: Deutschland beansprucht Ungarn als Durchgangsgebiet
für seine Truppentransporte nach Jugoslawien

->> dies spaltet Ungarn wegen des Freundschaftspakts zwischen Ungarn und Jugoslawien
-- Ungarn kommt unter deutschen Druck
-- Ungarn kommt auch durch englische Drohungen unter Druck (S.781).

ab Frühling 1941
Ungarns inoffizielle Spaltungspolitik in Jugoslawien - Vorstellung der Herrschaft über Kroatien
Inoffiziell strebt die ungarische Politik gegenüber Jugoslawien ansteigende Gegensätze in Jugoslawien an. Die herrschende Schicht Ungarns hofft dabei auf eine spätere Herrschaft über Kroatien [!] (S.781).

22.6. 1941
Russlandfeldzug
der Heeresgruppe Nord und der Heeresgruppe Mitte. Die Heeresgruppe Süd beginnt erst 10 Tage später mit dem Russlandfeldzug.

Finnland träumt von Rückeroberungen gegen Russland
Die Finnen glauben, es sei nun die Gelegenheit, die an Russland 1939/40 verlorenen Gebiete zurückzuerobern (S.787).

Ungarn steht an der Seite Deutschlands gegen Russland - Spaltung und Ungewissheit in Ungarn
-- die allgemeine öffentliche Meinung ist zustimmend
-- es verbreitet sich grosse Furcht und Resignation in der Volksmasse
-- es verbreitet sich keine Kriegsbegeisterung
-- Gegenkräfte gegen eine Annäherung an den Faschismus können sich etablieren, z.B. die Kleinlandwirtepartei unter Tibor Eckhardt (S.781).

Tibor Eckhardt, Portrait
Tibor Eckhardt, Portrait

ab 22.6. 1941
Angriff der Hitler-Koalition gegen Russland - die deutschfeindliche Haltung Polens bleibt
Die "Heimatarmee" in Polen und die Widerstandsbewegungen  verüben Sabotage und Verrat an deutschen Einrichtungen :
"Sabotageakte, Nachrichtenübermittlung an die Alliierten, Spionage, steigende Kampftätigkeit gegen die deutsche Besatzung." (S.790)

Rumänien: Antonescu ruft zum "heiligen Krieg" gegen Russland auf
(S.785-786)
-- mit Hoffnung der Rückgewinnung von Bessarabien, Nordbukowina
-- mit der Hoffnung auf Ausdehnung Rumäniens auf russisches Territorium: Transnistrien zwischen den Flüssen Dnjestr und Bug bis Odessa
-- gleichzeitig bleiben im Volk die Sympathien für England und Frankreich ungebrochen (S.786).

Bulgarien: Stimmungswechsel in Bulgarien hin zur Neutralität
die Stimmung schwenkt gegen Deutschland, auch bei Nicht-Kommunisten
die grosse Mehrheit will neutral bleiben

->> die Regierung unter König Boris lehnt eine Kriegserklärung an Russland bis zuletzt ab (S.783).

26.6. 1941
Finnland erklärt Russland den Krieg
-- ohne Bündnis mit Deutschland
-- die finnische Regierung bezeichnet sich als "mitkriegsführend" (S.787)
-- die Kriegserklärung ist im Volk breit abgestützt (S.788).

ab 26.6. 1941
Finnland: Warnungen Englands und der "USA" an Finnland
Englische und "amerikanische" Propaganda warnt Finnland vor einer engeren Bindung mit Deutschland.

->> die finnische Presse legt den Schwerpunkt der Kriegspropaganda auf die "Selbstverteidigung" (S.787)
->> und die finnische Propaganda behauptet, der gemeinsame Kampf mit Deutschland gegen Russland sei "sekundär" (S.787-788)

plus: die finnische Regierung behauptet, sie sei keine Verpflichtungen mit Deutschland eingegangen
plus: die finnische Regierung nimmt am Kampf gegen die Westalliierten nicht Teil
plus: die finnische Regierung behauptet, die politische Handlungsfreiheit sei vorhanden (S.788).

Karte
                Finnlands 1941-1944
Karte Finnlands 1941-1944

ab Juli 1941 ca.
Bulgarien: Starke Propaganda von deutscher und russischer Seite in Bulgarien - Sofja als Spionagezentrumg
-- die Regierung unter König Boris III. fördert die deutsche antirussische Propaganda
-- der ehemalige Ministerpräsident Zankoff vertritt die unbedingte Anlehnung an Deutschland (S.783)
-- emigrierte Bulgaren werden an Fallschirmen oder in U-Booten überall in Bulgarien als Agenten abgesetzt, unter Führung der Agenten Kostoff und Ivanoff (S.783)

Sofja ist zwischen russischer und amerikanischer Propaganda gespalten, die durch die jeweiligen Botschaften verbreitet wird. Sofja wird weltweit eine Basis für geheime Nachrichtendienste der kapitalistischen und kommunistischen Länder (S.783).

ab September 1941 ca.
Finnland: Die drei grossen Gruppen der öffentlichen Meinung in Finnlandstreiten sich, ob der Krieg nun ein "Verteidigungskrieg" sei oder die Schaffung eines "Grossfinnlands"
Gemeinsam wollen aber alle drei Gruppen einen Krieg mit England und den "USA" vermeiden.

Die Unterschiede:


1. Gruppe der politischen Linken (in der Minderheit): will nur "reinen Verteidigungskrieg" gegen russische Bedrohungen

2. Gruppe der politischen Mehrheit will die Rückeroberung der im März 1940 an Russland verlorenen Gebiete und will die geflüchtete karelische Bevölkerung  in ihre Gebiete zurückführen

3. Gruppe der Anhänger "Grossfinnlands", die so genannten "Grossfinnen" aus den Kreisen der Wehrmacht und der jüngeren Akademiker, will Ostkarelien besetzen mit der Grenze am Swir, am Onega-See und bis zum Weissen Meer

Kommunisten und finnische Faschisten-Partei IKL bleiben ohne Einfluss (S.788).

ab Okt 1941 ca.
Rumänien: Verwirklichung von "Grossrumänien"
mit Bessarabien, Nordbukowina, Transnistrien
->> die Popularität von Antonescu steigt im rumänischen Volk (S.786).

Karte von Rumänien 1941-1944 mit Transnistrien
vergrössernKarte von Rumänien 1941-1944 mit Transnistrien

Rumänien: Umsiedlung von Juden innerhalb Rumäniens [nach Transnistrien]
Antonescu leitet eine grosse Umsiedlungsaktion für Juden in Rumänien ein. Hierzu:
-- Gründung eines "Hauptamtes für Rumänisierung" für Enteignungen
-- Gründung einer "Judenzentrale"
plus: gleichzeitig wird aber staatliche Propaganda gegen Juden nicht erlaubt (S.786).

ab Dez 1941
Bulgarien: Die US-Propaganda in Sofja durch die amerikanische Botschaft wird eingestellt
(S.783)

5.12. 1941
Finnland: Englische Kriegserklärung gegen Finnland
->> die Anhänger "Grossfinnlands" werden damit moralisch eingeschränkt
->> die Kriegserklärung hat allgemein eine grosse moralische Wirkung im finnischen Volk (S.788).

Ende 1941
Bulgarien: Deutsche Ausstellung gegen Russland: "Antibolschewistische Ausstellung"
Die bulgarische Regierung unter Boris III. ermöglicht die Ausstellung in  allen grösseren bulgarischen Städten (S.783).


1942

Niederlande: Mussert wird in die holländische Verwaltung als "Leiter des niederländischen Volkes" eingeschaltet
(S.794)

ab 1942
Polen: neue Parteientwicklungen
-- Gründung der "Union Polnischer Patrioten" in Russland von polnischen Staatsangehörigen in Russland, auf sowjetische Initiative nach Auflösung der Armee von General Anders in Ost-Polen

-- Beginn des Widerstandes bei der Splittergruppe der Kommunisten und neue Konstituierung als "Polnische Arbeiterpartei" (PPR)

-- Gründung der sozialistischen Linkspartei "Polnische Arbeitersozialistische Partei" (RPPS) unter Osóbka-Morawski

-- Zusammenarbeit zwischen PPR-Kommunisten und RPPS-Linkssozialisten
-- RPS-Linkssozialisten greifen die WRN-Sozialisten wegen ihrer antisowjetischer Haltung heftig an (S.791).

Finnlands stabile "Waffenbrüderschaft" mit Deutschland
ist hoch geschätzt
-- von Rechtskreisen
-- von den Militärs
-- von den gemässigten Sozialisten.

Aber das deutsche Verhalten in Norwegen und in den baltischen Staaten wird scharf kritisiert (S.788) und die Regierung und die öffentliche Meinung legen grossen Wert auf die Beziehungen zu Schweden und die "USA" (S.788-789).

ab 1942 ca.

Finnland: Die finnische Presse beginnt mit kritischen Berichten über Deutschland
mit der Forderung nach der Selbständigkeit Estlands, mit dem sich Finnland abstammungsmässig "verbunden fühlt" (S.788).

In Bulgarien wird zeitweise die kommunistische Agitation verboten.
(S.784)

Ungarn: Illegale ungarische Kommunisten: Führung unter Lászlo Rajk
(DTV- Lex Bd.15 S.37)

Mai 1942
Sofja: Einführung einer antisemitischen Gesetzgebung
(S.783)

ab Mitte 1942
Finnland: Estland: Flucht vieler Esten nach Finnland - Auslieferung nach Deutschland verweigert
vor allem Mitglieder der Intelligenz treten nach Finnland über
->> Finnland verweigert die von Deutschland verlangte Auslieferung (S.788).

Ungarn: Die Kriegsunlust in Ungarn nimmt zu - Bestrebungen für einen Kriegsaustritt
-- die Kleinlandwirtepartei und die Sozialdemokraten verlangen öffentlich Ungarns Kriegsaustritt
-- die offiziellen Regierungsstellen zeigen unveränderte Sympathie für die Westmächte
-- die Presse betont die "nationale Selbständigkeit und Unabhängigkeit Ungarns" (S.781).

ab Mitte 1942 ca.
Polen: PPR-Kommunisten und RPPS-Linkssozialisten bilden eine "Volksarmee" "AL"
(S.791)

28.8. 1942
Sofja: Einrichtung eines "Kommissariats für jüdische Angelegenheiten"
-- mit Pflicht zum Tragen des gelben Sterns
-- mit Beschränkungen für Juden in Beruf und Lebensgestaltung (S.783).

ab Okt 1942
Leningrad kann nicht deutsch besetzt werden
->> für Finnland ist die deutsche Niederlage bereits absehbar
->> die finnische Presse nimmt zu Deutschland Distanz, zum Teil beginnt der Einfluss der schwedischen Presse, die gegen Deutschland Artikel schreibt und Finnland ermuntert, mit Russland einen Ausgleich zu suchen

plus: Einfluss der Bemühungen und Demarchen der "USA" mit Bestrebungen, Finnland aus dem Krieg herauszuführen (S.788).

->> Alle diese Entwicklungen werden vom finnischen Hauptquartier unter Marschall Mannerheim beobachtet (S.789).

Ende 1942 ca.
Ungarn: Memorandum der Kleinlandwirtepartei
-- mit der Forderung nach Wiedergewinnung der ungarischen Neutralität
-- mit der Forderung für einen Kriegseintritt an der Seite Englands (S.781).

ab Ende 1942
Ungarn: Artikel der sozialistischen Zeitung "Népszava" mit Werbung für Freiheit, Demokratie und eine "Volksfront"
(S.781)

ab Ende 1942 ca.
Ungarn: Erste ungarische Untergrundbewegung, die einen Frieden mit Russland propagiert
->> bleibt aber ohne grossen Anhang (S.781).

Winter 1942/1943
Polen: Vertreibung polnischer Bauern aus dem Gebiet Lublin
(S.791)


1943

Niederlande: Terroristengruppe "Schwarze Hand" ermordet den Propagandachef der Mussert-Bewegung Seyffardt
(S.794)

1943 ca.
Polen: Russland bildet polnische Divisionen in der Roten Armee  aus
aus Mitgliedern der "Union Polnischer Patrioten" (S.791).

ab 1943
Finnland: Inoffizielle Verständigung zwischen Finnland und Russland
Die finnische Regierung billigt inoffiziell Bemühungen um eine Verständigung mit Russland über den finnischen Mittelsmann in Schweden, Paasikivi und die russische Gesanndtin in Stockholm, Frau Kollontai (S.789).

14.1. 1943
Konferenz von Casablanca: Beschluss der "Bedingungslosen Kapitulation"
->> Ungarn fühlt sich verlassen
->> die Furcht, an Russland ausgeliefert zu werden, wächst (S.781).

ab Feb 1943
Rumänien: Beginnende Kriegsmüdigkeit in Rumänien - aufkommende westliche Strömungen - Hoffnung auf Hilfe Englands und Amerikas gegen Russland
Nach der Niederlage von Stalingrad beginnt die Kriegsbegeisterung in Rumänien zu erlahmen

plus: die Nationale Bauernpartei unter Juliu Maniu gewinnt an Einfluss auf die öffentliche Meinung: Ablehnung der Fortsetzung des Krieges gegen Russland

plus: Die Tendenz im Volk zu den Westmächten tritt wieder hervor

plus: Die Liberalen unter Bratianu gewinnen wieder ihren Boden und nehmen Kontakt mit den Alliierten auf und hoffen auf Unterstützung Englands und Amerikas gegen Russland (S.786).

Rumänien: Hoffnung auf einen Kriegsaustritt Rumäniens
Liberalenführer Bratianu gewinnt über General Aldea Kontakt zu König Michael. Auf Bratianu liegen alle Hoffnungen der friedliebenden Strömungen Rumäniens.

->> Antonescu muss sich nach weiteren Niederlagen an der Ostfront der Linie Bratianus anpassen und auf Frieden setzen (S.786).

ab Feb 1943
Ungarn: Die Kriegsunlust nimmt noch mehr zu nach der deutschen Kapitulation bei Stalingrad
(S.781)

25.4. 1943
Polen: Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der polnischen Exilregierung und der russischen Regierung
(S.791)

4.5. 1943
Ungarn: unbefristete Vertagung des ungarischen Parlaments
->> öffentliche Äusserungen der Parteien sind nicht mehr möglich (S.781).

ab Sommer 1943
Bulgarien: Neue kommunistische Untergrundtätigkeit
nicht gegen die deutsche, sondern gegen die bulgarische Polizei
-- mit Sabotage und Sprengungen
-- mit Störung von Verbindungswegen (S.784).

Juli 1943
Finnland: Gründung der "Finnisch-amerikanischen Gesellschaft"
mit dem Besitzer der grössten Zeitung Finnlands, "Helsingin Sanomat", als Vorsitzenden
->> Zunahme der Pressestimmen, die für eine Verständigung mit Russland eintreten (S.789).

15.8 1943
Polen: Gemeinsame Erklärung der Bauernpartei, Sozialisten, Nationaldemokraten und der Arbeiterpartei
mit Programmpunkten für eine künftige Regierung nach der Befreiung:
-- Bodenreform
-- Übernahme der deutsch verwalteten Industriebetriebe
-- Ablehnung des Vorkriegsregimes
-- demokratische Verwaltung (S.791).

28.8. 1943
Bulgarien: Tod von König Boris III. - neue Regierung unter Filoff
->> energische Massnahmen gegen die Partisanen, Planen einer starken Polizei (S.784).

Herbst 1943
Finnland: Die finnischen Sozialisten fordern die Prüfung der Kriegsaustrittsmöglichkeiten
(S.789)

ab Herbst 1943
Ungarn nach deutscher Besetzung Italiens:  "Die ungarische Front"
als überparteiliche Widerstandsbewegung, daran beteiligt:
-- Kleinbauernpartei
-- sozialdemokratische Partei
-- Kommunisten
-- antideutsche Offiziere, Magnaten und Legitimisten
-- Verbindungsmann General Ujszássy zu den offiziellen Kreisen
mit Propaganda im Volk gegen die Naziherrschaft in Deutschland  (S.782).

ab Herbst 1943  ca.
Bulgarien: Spaltung zwischen kommunistischer und kapitalistischer Propaganda
Gründung der "Vaterländischen Front" unter Dimitroff - sowjetischer Einfluss auf die "Vaterländische Front". Die "Vaterländische Front" pflegt auch engen Kontakt zu den Partisanengruppen.
Mitglieder u.a.:
-- Kommunisten
-- linksorientierte Agrarier unter Petkoff
-- "Zveno"-Leute.

Die "Vaterländische Front" bekommt engagierte Unterstützung der sowjetischen Presse und im sowjetischen Radio. Es wird auch ein sowjetische kontrollierter Geheimsender "Boteff" aufgebaut.
Gleichzeitig Gründung westlicher Geheimsender in Bulgarien (S.784).

ab Spätherbst 1943 ca.
Bulgarien: BBC beginnt, die Ideen der "Vaterländischen Front" in Bulgarien zu fördern
(S.784)

ab Ende 1943
Finnischer Wunsch nach einem Sonderfrieden
Nach weiteren deutschen Niederlagen an der Ostfront ist die finnische Regierung entschlossen, einen Sonderfrieden mit Russland in die Wege zu leiten (S.789).


1944

Polen: Vordringen der russischen Armee auf ehemaliges polnisches Gebiet mit polnischen Divisionen in der Roten Armee, die von Russland als "polnische Armee" anerkannt werden (S.791).

ab 1944
Ungarn: Führung des ungarischen antifaschistischen Widerstandes unter  Lászlo Rajk
mit Sabotageakten gegen deutsche Einrichtungen (S.782).

Rumänien: Keine Hilfe Englands und Amerikas gegen Russland
Die Hoffnungen der Liberalen unter Bratianu, dass englische und amerikanische Truppen Rumänien vor den Russen verteidigen würden, wird enttäuscht.

->> die Stimmung im Land wendet sich nun immer mehr gegen Bratianu
->> die letzten Offiziere verlassen die Linie von Antonescus Kriegsbereitschaft gegen Russland (S.786).

Jan 1944
Bulgarien: Regierung Filoff gründet eine "Staatsgendarmerie"
speziell gegen die Partisanen (S.784).

18.3. 1944
Ungarn wird deutsch besetzt
->> die Sabotageakte des Widerstandes nehmen zu
plus: Auch die Bedrohung durch eine russische Besetzung Ungarns nimmt zu

->> die deutschen Soldaten sind bis zum Ende des Krieges beliebt, die Russen mit ihren kommunistischen Parteistellen nicht (S.782).

ab 19.3. 1944
Ungarn: Reichsverweser Horthy beginnt mit Judendeportationen
aus Ungarn
->> die Stimmung gegenüber Deutschland sinkt noch mehr (S.782).

13.5. 1944
Rumänien: Antonescu-Zensur
Antonescu lässt das Pressewesen "neu ordnen", um einem Sturz vorzubeugen: Einrichtung eines Hauptamtes für Pressezensur gegen Zeitungen und Schriftsteller (S.786).

Juni 1944 ca.
Rumänien: Verhaftung Antonescus
(S.786)

2.6. 1944
Bulgarien: Regierung Bagrianoff distanziert sich von Deutschland und Italien
-- lässt die Partisanen wieder mehr gewähren
-- fast alle antijüdischen Massnahmen werden aufgehoben (S.784).

Juli 1944
Polen: PPR-Kommunisten und RPPS-Linkssozialisten und die "Union Polnischer Patrioten" bilden das "Lubliner Komitee"
->> Spannungen über die Kriegsziele zwischen Roter Armee und Union
->> Spannungen über die Kriegsziele zwischen dem polnischen Widerstand und der Heimatarmee
->> totale Spaltung innerhalb der polnischen Gesellschaftsgruppen über die Zukunft des eigenen Landes
(S.791)

Juli 1944 ca.
Rumänien: Einsetzung des Königs Michael - Gegenregierung unter Horai Sima ohne Einfluss
(S.786)

ab Juli 1944
Niederlande: nach der Landung der Alliierten in Frankreich: der holländische Widerstand verstärkt die Tätigkeit
(S.794)

20.7. 1944
Attentat auf Hitler in der Wolfsschanze
(S.789)

ab 20.7. 1944
Finnland: Blutjustiz Hitlers an verdienten deutschen Generälen - Ablehnung gegen Hitler steigt
->> die Ablehnung gegen Hitler in Finnland steigt immer mehr
->> die finnische Regierung muss auf deutsche Veranlassung die schwedische "Svenska Pressen" für drei Monate verbieten, weil sie gegen Hitlers Blutjustiz berichtet (S.789).

Juli/August 1944
Bulgarische Friedensverhandlungen mit den Westmächten
(S.784)

Anfang August 1944
Polen: Sowjetische Manipulation in Polen: Aufruf zum Aufstand gegen die deutschen Besatzer
Die Sowjetregierung erlässt durch polnische Rundfunkleute der "Station Kosciusko", die von der "Union Polnischer Patrioten" in Russland geleitet wird, einen Aufruf, sich gegen die Deutschen zu erheben (S.791-792).

August 1944 ca.
Rumänien: Deutscher Luftangriff auf Bukarest - die Stimmung dreht völlig gegen Deutschland - Hilfe an sowjetische Truppen
-- das rumänische Volk wird deutschfeindlich
-- König Michael geniesst grosse Popularität

-- das rumänische Volk erbringt den russischen Truppen grosse Hilfe: über 200 rumänische Divisionen kämpfen auf russischer Seite gegen deutsche Truppen mit erheblichen Verlusten

-- die rumänische Politik erhofft sich von der Kollaboration mit Russland, den 1940 verlorenen Teil von Siebenbürgen  wieder zu erhalten (S.786).

Mitte August 1944
Polen: Warschauer Aufstand: die russische Taktik: der polnische Widerstand soll verbluten
Die Rote Armee verweigert die Unterstützung der Heimatarmee unter General Komorowski trotz wiederholter Bitte der polnischen Seite (S.791).

Polen: Der Warschauer Aufstand ergibt grosse Lücken beim polnischen Widerstand
Die Rote Armee sieht zu, wie die mutigsten polnischen Soldaten von den deutschen Soldaten abgeknallt werden, um dann eine kommunistische Herrschaft aufzubauen (S.792).

29.8. 1944
Ungarischer Regierungsbeschluss der "Pfeilkreuzler"-Regierung, den Kampf gegen Russland weiterzuführen
-- kommt unter deutschem Druck zustande
-- aber auch mit dem Vorbild, wie der Westen Bulgarien an Russland verraten hat (S.782).

Ende August 1944
Bulgarien: Russische Kriegserklärung gegen Bulgarien - "Vaterländische Front" organisiert Streiks und Arbeiterdemonstrationen
(S.784)

August / September 1944
Niederlande: Eisenbahnerstreik in den Niederlanden gegen den deutschen Rückzug
um den Neuaufbau einer Abwehrfront in Südholland zu verunmöglichen (S.794).

9.9. 1944
Sofja: Staatsstreich der "Vaterländischen Front"
(S.784)

Mitte September 1944
Bulgarien: Deutschland setzt in Bulgarien die "Freie  Bulgarische Regierung" unter Zankoff ein
->> die Regierung Zankoff bleibt aber ohne Bedeutung (S.784).

Ende September 1944 ca.
Finnland: Rücktritt des finnischen Ministerpräsidenten Ryti - Wahl von Mannerheim zum Staatspräsidenten
->> der Weg für einen Sonderfrieden mit Russland ist frei (S.789).

Okt 1944
Ungarn: "Pfeilkreuzler"-Diktatur in Ungarn unter Szálasi von Hitler eingesetzt
Die faschistische Partei der "Pfeilkreuzler" in Ungarn unter Führung von F. Szálasi errichtet unter deutschen Schutz ein diktatorisches Regierungssystem (DTV- Lex. Bd.14 S.88).

Hitler setzt die "Pfeilkreuzler"-Regierung in Ungarn unter "Führer" Szálasi ein
-- hat nur wenig Anhängerschaft
-- mit Herrschaft über Geheimpolizei und Regierungskommissar für Presse und Rundfunk (S.782).

Okt 1944 ca.
Finnland: Sonderfrieden Finnland - Russland
alle Parteien in Helsinki stimmen zu (S.789).

Nov 1944  ca.
Ungarn: Gründung eines ungarischen "Befreiungskomitees"
(S.782)

Mitte Nov 1944 ca.
Ungarn: Geheimpolizei der "Pfeilkreuzler" hebt das "Befreiungskomitee" aus
(S.782)

Dez 1944
Polen: Die Polnische Regierung löst die "Heimatarmee" auf
ein geheimer Kern bleibt aber bestehen (S.792).

Dez 1944  ca.
Russische Besetzung Ungarns - Scheitern der Verbindung mit den Alliierten

->> Spaltung im ungarischen Offizierskorps in prodeutsche und prorussische Kreise
->> die Kampfunlust in der ungarischen Volksmasse steigt weiter

plus: die ungarische "Pfeilkreuzler"-Regierung hat im Volk nur wenig Anhängerschaft und es will ihr kaum jemand dienen (S.782).

Spaltung Ungarns in einen sowjetisch und einen deutsch besetzten Teil.

->> der sowjetische Teil unter der Regierung von General Miklós
- leistet Hilfe an die sowjetischen Truppen
- mit Wiederinstandsetzung des "befreiten" Gebietes (S.782).


1945

Rumänien: Neue Gebietsaufteilung
-- Siebenbürgen wird Rumänien zugeteilt
-- Russland besetzt Transnistrien, Bukowina und Bessarabien (S.786).

März 1945
Polen: Verhaftung der polnischen Widerstandsbewegung durch die Russen
Die polnische Widerstandsbewegung wird von der Sowjetregierung verhaftet und vor Gericht gestellt (S.792).

April 1945
Ungarn: Ende der faschistischen Szálasi-Herrschaft
(DTV- Lex. Bd..18, S.58)

[ab Mai 1945
In den kapitalistischen Ländern beginnt die Vertuschung der Kollaboration mit Hitler-Deutschland, in den kommunistischen Ländern beginnt die Verfolgung jeglichen Nationalismus und demokratischer Bestrebungen].


1946

Ungarn: Lászlo Rajk sichert der kommunistischen Partei als Innenminister die Kontrolle über Polizei und Verwaltung
(DTV- Lex Bd.15 S.37)

12.3. 1946
Ungarn: Szálasi wird hingerichtet
(DTV- Lex. Bd..18, S.58)

1.6. 1946
Rumänien: Verurteilung und Hinrichtung von Antonescu
in Jilava durch einen Volksgerichtshof (DTV-Lex. Bd.1S.222)

1948
Ungarn: Lászlo Rajk wird ungarischer Aussenminister
(DTV- Lex Bd.15 S.37)

1949
Ungarn: Lászlo Rajk wird verhaftet
-- er sei "imperialistischer" Agent
-- er sei ein "Titoist" (DTV- Lex Bd.15 S.37)

15.10. 1949
Ungarn: Lászlo Rajk wird in Budapest hingerichtet
(DTV- Lex Bd.15 S.37)

1956
Ungarn: Lászlo Rajk wird rehabilitiert
(DTV- Lex Bd.15 S.37)

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Bildernachweis


-- Karte Rumänien 1858-1947: Putzger: "Historischer Weltatlas"

-- Karte Rumänien 1915: http://lexikon.meyers.de/meyers/Bild:Bmmhk228.jpg

-- Karte Finnland 1920: http://virtual.finland.fi/netcomm/news/showarticle.asp?intNWSAID=25907

-- Karte Rumänien 1920: http://lexikon.meyers.de/meyers/Bild:Bmmhk332.jpg

-- Karte Rumänien 1940 ohne Transilvanien und Bessarabien: http://hist.claremontmckenna.edu/jpetropoulos/ironguard/holocaust.htm
-- Karte Rumänien 1941-1944 mit Transnistrien: http://es.wikipedia.org/wiki/Rumania_durante_la_Segunda_Guerra_Mundial

-- Karte Finnland 1941-1944: http://www.search.com/reference/History_of_Germany_during_World_War_II


-- König Carol II. von Rumänien: http://www.landenweb.net/roemenie/geschiedenis/
-- Pilsudski, Diktator in Polen: http://www.belarusguide.com/cities/commanders/commanders.html

-- Mussert mit Hitlergruss: http://spreekbeurten.malmberg.nl/content/w/wo2/printPlaatjes/1_printalles.asp
-- Rost van Toningen, Portrait: http://home.zonnet.nl/hagespraak/nsb.htm

-- Boris III., König von Bulgarien: http://www.britannica.com/ebi/art/print?id=23080&articleTypeId=0

-- Pilsudski-Grab in Vilnius 1935: http://www.diploweb.com/photo/pilsduski.htm

Pfeilkreuzler in Ungarn ab 1935
-- Pfeilkreuzler-Logo: http://de.wikipedia.org/wiki/Pfeilkreuzler
-- Franz Szálasi, Führer der Pfeilkreuzler: http://suttogo.nspage.com/cikk.php?x=szalasi_ferenc
-- Pfeilkreuzler, Fahne: http://suttogo.nspage.com/cikk.php?x=szalasi_ferenc

Eiserne Garde in Rumänien
-- Codreanu, Führer der "Eisernen Garde" in Rumänien: http://de.wikipedia.org/wiki/Corneliu_Zelea-Codreanu
-- Marschordnung in Pfeilform: http://ro.altermedia.info/date/2004/12/02/

-- Antonescu, Portrait: http://www.cotidianul.ro/index.php?id=7374&art=18759&cHash=b00e4ca10d

-- Tibor Eckhardt: http://www.ahf.cc/news_tibor_eckhardt_kadar_lynn.htm



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