10e. Das ewige
Selbstmitleid im Fantasie-Islam - Reform ist nur
in der Diaspora möglich
Das ewige Selbstmitleid im Fantasie-Islam
[Immer werden Sündenböcke gesucht]
Wer hat ihnen das alles angetan?
Sie selber. Der tiefste Grund ist die historische
Ablehnung von Wissen. Von früh an wurde verbogen,
verboten, gefälscht, ausgegrenzt, bestraft. Diese
Scheu vor Wissen, ja oft seine Kriminalisierung, wurde
Teil des Systems. Kritik wurde zu persönlicher
Beleidigung, zu Gotteslästerung und Verbrechen. Das
resultierte in einem Kult des Beleidigtseins und einer
medialen Wut- und Verschwörungsindustrie, die so
typisch für die islamischen und ganz besonders die
arabischen Länder ist.
Richtiggestellt kann die Eingangsfrage also nur so
lauten: "Was hat uns der Islam angetan!" [S.233]
[Multireligiöse Wirtschaftsinsel: Die Emirate mit
westlicher Struktur und Religionstoleranz]
Es steht gar nicht gut um die islamische Welt, der
Schein täuscht. Aber es gibt Lichtblicke. Einer ist
der Zusammenschluss kleiner Emirate am Persischen
Golf, die "Vereinigten Arabischen Emirate": Auf noch
gar nicht so alten Karten als "Piratenküste"
verzeichnet, trifft sich dort heute die Welt. Völlig
unbedeutend, am Rande der Arabischen Halbinsel
gelegen, mit vergleichsweise bescheidenen Ölvorkommen
ausgestattet, stattete Scheich Maktoum Rashid bin
Maktoum (1943-2006) ein orientalisches Märchen. 1971
entstanden die Emirate aus dem Zusammenschluss von
Dubai und Abu Dhabi, später kamen weitere Scheichtümer
hinzu. Diese Miniländer nahmen eine bewusste
Entwicklung in Richtung Moderne in Angriff.
Man holte zu diesem Zweck ausländische Spezialisten,
die ein Land auf dem Reissbrett projektierten. Eine
eigene Airline wurde eigens zur Anbindung an die Welt
gegründet, günstige Wirtschaftsbedingungen machten aus
dem Wüstenflecken Dubai bald ein beliebtes
Einkaufsparadies und sorgten dafür, dass praktisch
jede namhafte Firma der Welt hier eine Filiale
gründete. Dies schuf Arbeitsplätze. Menschen aller
Herren Länder haben sich inzwischen dort
niedergelassen, mit Nachkommen bereits in der zweiten
Generation: ein Gemisch an Kulturen, Farben, Sprachen
und Religionen. Moscheen stehen neben Kirchen aller
Konfessionen, Tempeln und Pagoden.
So muss Bagdad zu seiner arabischen
[[arabisch-christlichen]] Blütezeit ausgesehen haben!
Aber genauso wie das alte Bagdad sind auch die Emirate
eine arabische und keine islamische Erfolgsgeschichte.
Gerade ihre Säkularität ist die Grundlage ihrer Blüte.
Für die arabische Welt haben die Emirate ungeheure
Anziehungskraft. Saudis strömen für ihre - oft wenig
islamischen - Aktivitäten über die Grenze, die zähen
und verlässlichen Jemeniten stellen einen Grossteil
des Polizeikorps, Libanesen sind in der Gastronomie
erfolgreich, Palästinenser, Jordanier, Ägypter in der
Geschäftswelt. Dazu kommen Nichtaraber fast sämtlicher
Nationen.
Alle Araber beneiden die Emirate und stellen sie ihren
Regierungen gegenüber als Beispiel hin, als Messlatte,
an der sie sich beweisen müssen [S.234].
[Multireligiöse Wirtschaftsinsel: Katar]
Katar hat den ersten Schritt in dieselbe Richtung
getan. Es begann 2007 mit der unscheinbaren Meldung,
dass dort eine Kirche gebaut werde. Das Land hat den
Ehrgeiz, sich als internationales Wissenschaftszentrum
zu etablieren und unternimmt grosse Anstrengungen
dafür. Das ist schlichtweg eine atemberaubende
Entwicklung.
[Emirate und Katar springen über ihren eigenen
Schatten]
Es ist nun beileibe nicht alles Gold, was in den
Emiraten glänzt. Man muss abwarten, wie sie sich in
schwereren Zeiten bewähren werden und wie sie mit dem
zunehmenden religiösen Druck von aussen fertigwerden.
Und man sollte an den Libanon denken, der von einem
arabischen Musterländle in ein Chaos gestürzt ist. Man
sollte aber auch nicht ständig auf die im Überschwang
produzierten Übertreibungen starren und diese hämisch
kommentieren. In Wirklichkeit sind diese islamischen
Herrscher aus dem letzten Winkel Arabiens über ihren
eigenen Schatten gesprungen. Ein Prozess von wahrhaft
historischen Dimensionen.
Muslime in nicht-muslimischen Ländern - dort
ist die Reform möglich
[Die Diaspora - das verbotene Leben in einem
"ungläubigen Land" - das Gebot, für den Islam zu
wirken - die Nichtanpassungsfähigkeit]
Der zweite Hoffnungsschimmer für die muslimische Welt
ist weniger spektakulär, womöglich aber noch
hoffnungsträchtiger: Es ist die Diaspora.
So gut wie alle Muslime lebten traditionell in einem
Land, in dem sie die Mehrheit stellten und wo ihre
Gesetze galten. Heute aber leben viele Muslime in
nichtmuslimischen Ländern als Minderheit; etwa Türken
in Deutschland, Algerier in Frankreich, Pakistaner in
England.
Das Leben als Minderheit in einem nichtislamischen
Land ist eine relativ neue Erfahrung für Muslime und
eigentlich nicht vorgesehen. Es gibt schon seit der
Niederlage des spanischen Kalifats Diskussionen unter
den Korangelehrten, ob Muslime überhaupt in einem
nichtislamischen Land leben dürfen. Die aus dem Koran
abgeleitet Antwort ist ein eindeutiges Nein. Ein
Muslim darf in einem ungläubigen Land nicht leben, und
wenn, dann nur, um dort für den Islam zu wirken. Bin
Laden antwortete auf die Frage nach den muslimischen
Opfern im zusammengestürzten World Trade Center,
Gläubige hätten dort nichts zu suchen gehabt. Sie
hätten sich entgegen den Geboten des Koran dort
aufgehalten und damit ebenfalls den Tod verdient
[129].
[129] Interview mit der pakistanischen
Zeitung "Dawn", 10.11.2007
[[Bin Laden ist eine Puppe des CIA und spielt das
Theaterspiel mit. Die WTC-Türme wurden nicht von
Muslimen zerstört, sondern vom CIA selbst mit
unterirdischen Atombomben 70m unter dem Boden, mit
Erdbeben von 2,8 und 3,1, mit weissem, radioaktivem
Pulver als Asche etc. Die Filme mit
Flugzeugeinschlägen sind alle gefälschte
CIA-Produkte]].
Besonders gewarnt wird vor sogenannten toleranten
Ländern, denn sie stellten die grösste Gefahr für
Gläubige dar. Nur im "Dar al-Islam", dem gemeinsamen
Reich der Muslime, liessen sich die Gebote des Korans
und der Scharia erfüllen. Wenn ein Muslim in einem
nichtislamischen Land leben müsse, dann nur, um für
den Islam zu wirken. Dies ist nicht graue Theorie, wie
die Erfahrungen seit dem 11. September 2001 zeigen.
Sicher, den durchschnittlichen muslimischen
Arbeitnehmer in Europa oder anderswo dürften solche
Überlegungen nicht sonderlich beschäftigen. Aber die
Forderungen sind bekannt, im Unterbewussten vorhanden
und heimliches Gift für eine erfolgreiche
Sozialisation, denn sie erzeugen ein latent schlechtes
Gewissen. In der Tat tut sich niemand so schwer wie
Muslime, sich ihrem jeweiligen Gastland anzupassen.
[Islam und Judentum sind ähnlich aufgebaut - keine
Trennung von Kirche und Staat - die Reformation
fehlt]
Der Islam ist eng verwandt mit dem Judentum. Er hat
die gleichen Wurzeln und stellt ähnlich radikale
Anforderungen an seine strenggläubigen Mitglieder.
Trotzdem haben sich die Juden meist bestens an ihre
Gastländer adaptiert. Der Grund liegt in dem jüdischen
Gebot "dina demalkhuta dina": "Das Gesetz des
jeweiligen Landes ist Gesetz."
Jesus drückte es ähnlich aus: "Gebt dem Kaiser, was
des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Dies
bedeutet im Grunde schon die Privatisierung der
Religion ganz im Sinne der viel später in Europa
aufgekommenen Trennung von Staat und Religion.
Ausserdem hatte das Judentum im 19. Jahrhundert seine
Reformation durchgangen, die Haskala ("Bildung"), die
durchaus Vorbild für die unvermeidliche Reformation
des Islam sein könnte.
Im islamischen Verständnis ist Religion immer noch
öffentlich, ihr haben sich sämtliche Lebensbereiche
unterzuordnen. Das "wirkliche" Recht ist religiöses
Recht, eine Trennung von Religion und Staat ist nicht
vorgesehen. Deshalb ist der Islam politisch. Und daher
ist es für seine Anhänger so schwierig, in einer
nichtislamischen Welt zurechtzukommen und diese zu
akzeptieren.
[Das Gastland muss auf die Integration der Muslime
pochen - die muslimischen Wiederkäuer - der Drang
nach Wissen wird sich durchsetzen]
Die Muslime, die als Minderheit in einem
nichtislamischen Land leben, haben ausser der
Wiederauswanderung auf lange Sicht nur die Möglichkeit
der Integration, um ein friedvolles, erfolgreiches
Dasein führen zu können. Auf die Integration muss das
Gastland mit allem Nachdruck [S.236] pochen. Denn sie
bedingt die Übernahme der jeweiligen Gesetze und
Normen, was letztlich die Privatisierung der Religion
bedeutet.
Sofern die Diaspora ein westliches Land ist, wird
durch den unumgänglichen Schulbesuch gleichzeitig der
Bildungsstandard der Muslime ansteigen. Es wird eines
Tages nicht mehr befriedigen, den Koran nur zu
rezitieren, anstatt zu verstehen und jahrhundertealte
Interpretationen wiederzukäuen. Der selbst
erschlossene Inhalt wird in einer wissensorientierten
Umgebung in den Vordergrund treten, und über kurz oder
lang muss die jeweilige Landessprache auch die Sprache
der Religion werden.
Zusammenfassung: Der Islam ist eine
kriminelle Fantasie und Psychose des 9.Jh.
[Das erfundene Dogma des 9.Jh. gilt bis heute]
Wie hoffentlich deutlich wurde, haben die historischen
Grundlagen des Islam nichts mit der traditionellen
Darstellung zu tun. Die islamische Welt selber weiss
wenig bis nichts über ihre eigenen historischen
Wurzeln, sie ist immer noch im dogmatischen
Geschichtsbild des 9. Jahrhunderts verhaftet. Aber
auch die islamische Welt kann sich dem
fortschreitenden Wissen auf Dauer nicht entziehen.
Dies macht eine Neubewertung des Korans und anderer
Schriften über kurz oder lang unumgänglich. Um eine
scheinbare Utopie fortzusetzen: In das Zentrum der
Bemühung könnte rücken, theologische Inhalte von
später hinzugekommenen Ausführungsbestimmungen und den
peripheren, mündlichen Überlieferungen zu trennen, die
nur den Blick auf das Wesentliche verstellen. Das
heisst, die Konzentration auf die theologisch
relevanten "mekkanischen Suren", und damit ein Ende
der äusserst hinderlichen Fixierung auf die sozialen
Verhältnisse einer mittelalterlichen
Beduinengesellschaft als zentraler Bestandteil der
Lehre.
[Erfundene Ausführungsbestimmungen (Hadithe)
ohne Quellen und falscher Gehorsam]
Es könnte sich ferner herausstellen, dass Theologie
und Intention des Korans von späteren
Ausführungsbestimmungen fast bis zur Unsichtbarkeit
überwuchert wurden. Eine kohärente Theologie fehlt bis
auf den heutigen Tag, an ihrer Stelle steht
buchstabengetreuer Zitatengehorsam, gespeist aus teils
nicht nachvollziehbaren Quellen. Diese sind in
gegenwärtiger muslimischer Praxis undiskutierbar, die
Forschung wird aber vor Tabus nicht haltmachen.
Der sudanesische Theologe Mahmud Muhammad Taha hatte
die Zurückstellung der "medinischen Suren" gefordert,
weil sie nur zeitbedingt [S.237] für das 7.
Jahrhundert gültig wären. Er wurde dafür als
"Abtrünniger" 1985 in Khartum hingerichtet.
[Die Reform des Islams kann nur in der Diaspora
erfolgen, wo keine Todesstrafe für Diskussionen
gilt]
Der Islam wird allgemein für nicht reformfähig
gehalten. Das mag auf seine klassischen
Verbreitungsländer zutreffen. In der westlichen
Diaspora dagegen steht der Islam unter dem Zwang, sich
zu reformieren oder, je nachdem, zu einer belächelten
oder bekämpften Sekte zu verkommen. Die klassischen,
bärtigen Korangelehrten haben versagt und ausgedient.
Der theologische Schock einer unumgänglichen
Reformation wird ein ungeheurer sein. Aber von wem
könnten die anstehenden Probleme sonst bewältigt
werden als von gebildeten, wissensorientierten
Muslimen in der westlichen Diaspora? [S.238]
[[Seit 2015 ist leider eine neue Realität
eingetreten: Die primitiven Islamisten übernehmen
Europa unter dem Schutz von Mossad-Merkel]].