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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

9. Zwangsarbeit in französisch-"christlichen" Kolonien

3a2. Französisch-Indochina: F in Vietnam - Meinungen aus der Bevölkerung 02: Saigoneer: F-Kautschukplantagen mit Sklaverei+Massenmord

Latexkugel an einer Narbe am Baum   Peru: Ureinwohner in
                                Peru auf einer peruanischen Plantage in
                                Zwangsarbeit.    F-Vietnam: Die winzigen
                                      Hütten der Plantagenarbeiter   Grosse Reifen aus
                                      Kautschuk  
Latexkugel an einer Narbe am Baum [1] -- Peru: Ureinwohner in Peru auf einer peruanischen Plantage in Zwangsarbeit [4]. Foto über Sapiens - Link
F-Vietnam: Die winzigen Hütten der Plantagenarbeiter (Link Belle Indochine) [8]

Grosse Reifen aus Kautschuk [15]. Foto von National Geographic Link

Kriminelle "Christen" zwangsarbeiten um die Wette - der "christliche" Kolonialismus ist 470 Jahre pures Massenmörder-Nazitum


übersetzt und präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Inhalt

1. Kautschukbaum / Gummibaum aus Mexiko - Goodyear erfindet den Industrie-Kautschuk 1761
2. Kautschukplantagen mit Sklaverei und Hungerlohn - Plantagenbesitzer leben in Saus und Braus - Fordlandia in Brasilien scheitert an Krautfäule / Mehltau
3. "Christen"-Franzosen mit Plantagen in Vietnam auf "leerem Land": Sklaverei+Hungerlöhne+Massenmord
4. "Christen"-Franzosen provozieren mit Sklaverei+Hungerlöhnen+Massenmord den Kommunismus
5. "Christen"-Franzosen mit dem Ersten Vietnamkrieg - "Christen"-"Amerikaner" mit dem Zweiten Vietnamkrieg - immer "gegen Kommunismus" - Zerstörung der Plantagen durch Entlaubungsmittel und Agent Orange
6. Kautschuk-Monokulturen ab 1975 - Hybridarten in Nordvietnam - Schlangen, Insekten, Kinderarbeit - Ausweitung nach Laos+Kambodscha
7. Kautschuk-Monokulturen zerstören Boden+Grundwasser - es fehlen resistente Bäume - synthetischer Kautschuk kann den pflanzlichen Kautschuk nur teilweise ersetzen





3a2. F in Vietnam - Meinungen aus der Bevölkerung 02: Saigoneer

Saigoneer: Die erschütternde Geschichte der vietnamesischen Kautschukplantagen
(ENGL orig.: Saigoneer: The Harrowing History of Vietnam's Rubber Plantations)
https://saigoneer.com/saigon-culture/17206-the-harrowing-history-of-vietnam-s-rubber-plantations

1. Kautschukbaum / Gummibaum aus Mexiko - Goodyear erfindet den Industrie-Kautschuk 1761


Latexkugel an einer Narbe am Baum
Latexkugel an einer Narbe am Baum [1]

Erwähnte Literatur
-- Tran Tu Binh: The Red Earth [über ein Todes-KZ von Michelin als Kautschukplantage in Vietnam]
-- Michael Aso: Rubber and the Making of Vietnam


Der Text

„Oh, es ist leicht, zum Kautschuk zu gehen und schwer, zurückzukehren, / Männer lassen ihre Leichen zurück, Frauen verlassen den Planet als Geister fort."

Besucher einer kolonialen Plantage könnten dieses traurige Lied gehört haben, das über den weichen, unaufhörlichen Tropfen von Latex schwebte, der von dem grässlichen, aufgeschlitzten Fleisch der Bäume tropfte. Wie der Plantagenarbeiter und Schriftsteller Tran Tu Binh im 19. Jahrhundert erklärt (Link), wurden die Vietnamesen gezwungen, „zum Dünger für die Gummibäume der Kapitalisten zu werden“.

Wie jede andere einzigartige Substanz hilft Kautschuk dabei, die brutale Ausbeutung durch die Kolonialherrschaft sowie eine Vielzahl politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen im Vietnam des 20. und 21. Jahrhunderts zu erkunden. Kautschukplantagen zeugen von einigen der schlimmsten Misshandlungen der Einheimischen durch die Franzosen und dienten später zahlreichen privaten und öffentlichen Akteuren. Die Untersuchung ihrer komplexen Geschichte und ihres ökologischen Fussabdrucks trägt dazu bei, das komplexe Zusammenspiel von Waren, Ausbeutung und Entwicklung sowie von Mensch und Natur zu verdeutlichen.

[Kautschukprodukte: Reifen, Sandalen, medizinische Instrumente]

Von Reifen über Sandalen bis hin zu medizinischen Instrumenten ist Kautschuk ein allgegenwärtiger Bestandteil des modernen Lebens, doch nur wenige Menschen wissen viel über seine Ursprünge oder die komplexe, äusserst gewalttätige Geschichte, die seinen Aufstieg zu einem der wichtigsten Rohstoffe der Welt begleitet hat.


[Verletzte Latex-Bäume stossen als Schutz die Gummimasse aus - erste Latex-Ernten bei den Olmeken - Gummibälle, Gummianhänger, Regenjacken]

Verschiedene Bäume und Pflanzen haben Naturlatex als Schutz gegen Insekten entwickelt.
Wenn die äussere Schicht der Rinde aufgerissen wird, fliesst die klebrige, milchige Substanz heraus, um hungrige Wirbellose abzuschrecken. Die ersten Aufzeichnungen über die Verwendung des Materials durch den Menschen stammen von den mesoamerikanischen Olmeken (1600 v. Chr.), die es zur Herstellung eines Balls für ein Spiel verwendeten, das sie spielten. Sie verarbeiteten das Latex auch zu Umhängen und schufen damit grobe Regenjacken.

Mexiko: Olmeken mit
                      Ballspiel mit einem Latex-Gummiball
Mexiko: Olmeken mit Ballspiel mit einem Latex-Gummiball [2]

Ein frühes mesoamerikanisches [zentralamerikanisches] Spiel, das vor der Ankunft der Europäer mit einem Gummiball gespielt wurde. Illustration von National Geographic. Link


[1761: Erfinder Charles Goodyear erfindet den Industrie-Kautschuk mit Druck, Hitze und Schwefel]

Die europäischen Entdecker, die von Latex fasziniert waren, importierten es schnell aus Amerika, aber die lange Seereise brachte einen kritischen Fehler des Rohmaterials zutage: Wenn es zu kalt wird, wird das Material rissig, und wenn es zu warm wird, schmilzt es. Im Jahr 1761 entdeckte der amerikanische Amateur-Erfinder Charles Goodyear zufällig die Vulkanisation, indem er dem Naturkautschuk Druck, Hitze und Schwefel zufügte, wodurch die chemischen Bindungen der Mischung gleichzeitig fester und elastischer wurden. Laut dem Forscher der National Geographic Society, Wade Davis, verwandelte sich Kautschuk dadurch „von einer Kuriosität zu einem grundlegenden Bestandteil des Industriezeitalters“.

[Kautschuk-Gummi vom Gummibaum (Hevea brasiliensis): Reifen, Gummistrümpfe, Schuhsohlen, Gummi-Spielzeuge, Isolationsmaterial für Kabel - und nun kam die Katastrophe für die europäischen Kolonien]

Fahrrad- und Wagenreifen, Sockenstrümpfe, Schuhsohlen, Spielzeuge und Kabelisolatoren: Eine Vielzahl von Branchen erkannte den Wert von Kautschuk. Als Reaktion darauf beeilten sich die Europäer, ihn in ihren Kolonien als idealen Baum anzubauen; Hevea brasiliensis, umgangssprachlich als „Gummibaum“ bekannt, wächst nur in tropischem Klima. Der Kautschukboom im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert führte zu riesigen kolonialen Plantagen und Sammelaktionen in Süd- und Mittelamerika, Sri Lanka, Malaysia und Afrika.


2. Kautschukplantagen mit Sklaverei und Hungerlohn - Plantagenbesitzer leben in Saus und Braus - Fordlandia in Brasilien scheitert an Krautfäule / Mehltau

[Brasilien: Kautschuk-Profite in Manaus]

Diese Bemühungen um den Kautschuk brachten enormen Reichtum mit sich. In der amazonischen Stadt Manaus beispielsweise sollen die Plantagenbesitzer so reich gewesen sein (Link), dass sie ihren Pferden Champagner zu trinken gaben und mehr als 8.000 US-Dollar pro Nacht für importierte Prostituierte zahlten, während sie die Stadt mit extravaganten und absurd unpraktischen Gebäuden, wie etwa einem prunkvollen Opernhaus, bereicherten (Link).

Theater
                        in Manaus, hier ist der Profit der
                        Kautschukplantagen Brasiliens
Theater in Manaus, hier ist der Profit der Kautschukplantagen Brasiliens [3] - Foto über Trover Link


Mit dem Reichtum gingen schreckliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit einher. Die Sklaverei, das Morden und die Kämpfe, die mit dem Sammeln und dem Handel von Kautschuk einhergingen, setzten sich bis in die jüngste Zeit fort, wie die Rolle des Kautschuks bei der Unterstützung des mörderischen Kriegsherrn Charles Taylor in Liberia zeigt. Die Geschichten von grossem Blutvergiessen und Barbarei rechtfertigen sicherlich weitere Erörterungen, die über den Rahmen dieses Artikels, der sich auf den Kautschuk in Vietnam konzentriert, hinausgehen, aber aufschlussreiche Parallelen bieten.

Peru: Ureinwohner in Peru auf einer
                        peruanischen Plantage in Zwangsarbeit.
Peru: Ureinwohner in Peru auf einer peruanischen Plantage in Zwangsarbeit [4]. Foto über Sapiens - Link


Der Kautschuk kommt nach Vietnam

[Brasilien: Henry Ford mit der Kautschuksiedlung "Fordlandia" - die Baumkrankheit "südamerikanische Krautfäule" - Ureinwohner müssen wilde Kautschukbäume suchen - nur 10% der weltweiten Kautschukproduktion]

Um die Rolle des Kautschuks in Vietnam zu erforschen, müssen wir zunächst einen Blick auf Henry Ford werfen, den namensgebenden Gründer von Ford Motors. Er versuchte, Amerikas automobilen Bedarf an Kautschuk zu befriedigen, indem er im brasilianischen Regenwald seine eigene latexzentrische Stadt gründete. Fordlandia war ein riesiges Bauvorhaben mit Wohnhäusern, [Jesus-Fantasie]-Kirchen und Gemeinschaftsgebäuden. Es war aber auch ein grosser Misserfolg. Die in ordentlichen Reihen gepflanzten Kautschukbäume in diesem Gebiet waren anfällig für eine verheerende Plage, die als Südamerikanische Krautfäule bekannt ist. Sie verwüstete schnell ganze Ernten und machte das Projekt zunichte.


Die Mossad-Wikipedia hat da was über Fordlandia geschrieben, diese Daten stimmen wahrscheinlich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fordlândia

Fordlandia im Amazonas (1920-1945)
Die Ford-Ingenieure wussten nichts über tropische Landwirtschaft - unmögliches Arbeitsvorschriften - und die südamerikanische Krautfäule

"Geschichte

In den 1920er Jahren erwarb die Ford Motor Company ein 10.000 km² grosses Stück Urwald am Rio Tapajós in Amazonien, um eine Kautschukplantage zu errichten. Zu dieser Zeit wurde der Rohstoff für Autoreifen nur auf natürlichem Wege gewonnen und Ford wollte im Sinne einer vertikalen Rückwärtsintegration seines Unternehmens möglichst unabhängig von der Produktion aus dem damals britischen Malaysia werden. 1928 wurde eine US-amerikanische Kleinstadt für 8.000 einheimische Arbeiter mit Kraftwerk, Schwimmbad, Kino, Feuerwehr und einem Krankenhaus errichtet. Über die Flüsse Tapajós und Amazonas sollten die Produkte in alle Welt verschifft werden, unter anderem nach São Paulo, wo sich eine Ford-Fabrik befand.

Fehlmanagement

Die Landschaft ist hügelig und unfruchtbar, und keiner von Fords Managern hatte die nötigen Kenntnisse in tropischer Landwirtschaft. Die Gummiplantage wurde nie ein Erfolg, nicht nur, weil die Kautschukbäume zu eng beieinander standen, statt, wie in Brasilien üblich, mit grossem Abstand zueinander angebaut zu sein. Vor allem konnten sich die einheimischen Arbeiter nicht an die Arbeitsbedingungen gewöhnen. Sie sollten wie in einer US-amerikanischen Kleinstadt leben, z. B. Ausweiskarten tragen, Arbeitszeiten wie in Nordamerika (von 6 bis 15 Uhr) einhalten und sich an die US-amerikanische Lebensweise gewöhnen, inklusive US-amerikanischem Essen wie Hamburger und einem Rauch- und Alkoholverbot. Im Dezember 1930 gab es einen Aufstand, der sich gegen die vorgeschriebenen Lebens- und Ernährungsregeln wandte. Dieser wurde vom brasilianischen Militär niedergeschlagen. Die Regierung wurde gegenüber den ausländischen Investoren zunehmend misstrauisch und unterstützte das Projekt nicht weiter. Ford machte in Belterra weiter flussabwärts in flacherem Gelände noch einen Versuch. Die Produktion von Kautschuk lief aus verschiedenen Gründen nie richtig an, und es wurden ausser ein paar Proben keine nennenswerten Mengen zu Ford in die USA gesandt [2]. Ein Hauptgrund für das Scheitern war der Befall der Kautschukbäume mit der Südamerikanischen Blattfallkrankheit (auch Südamerikanischer Mehltau), die durch den in asiatischen Kautschukanbaugebieten nicht vorkommenden Pilz Microcyclus ulei verursacht wird [3].

Das Ende

Bis zum Jahr 1945 wurde der Synthesekautschuk entwickelt, und Ford stellte sofort alle Zahlungen ein. Sein Enkel Henry Ford II verkaufte die Stadt für 250.000 US-Dollar an Brasilien, nachdem über 25 Millionen US-Dollar investiert worden waren. Die Anlagen wurden eine Weile weiterhin gewartet, aber bald schafften es die 800 Einwohner nicht mehr, den Verfall aufzuhalten."

[2] Was vom Grössenwahnsinn bleibt. In: Frankfurter Rundschau, 10. Juni 2013, S. 16–17.

[3] Microcyclus ulei (South American leaf blight of rubber). In: cabi.org. CABI, Invasive Species Compendium, abgerufen am 12. Mai 2018 (englisch).
Christoph Gunkel: Vergessene Orte: Henry Fords verlorene Dschungelstadt. In: einestages auf Spiegel Online. 11. Februar 2010, abgerufen am 12. Mai 2018.




[Süd-"Amerika": Wilden Kautschuk pflücken: Malaria, Krankheiten, hohe Steuern - Asien dominiert ohne Pflanzenkrankheiten mit über 90%]

Fords Dummheit hielt die westliche Welt jedoch nicht sofort davon ab, Kautschuk aus Südamerika zu beziehen. Die Eingeborenen waren gezwungen, den Kautschuk von Bäumen zu ernten, die in den Wäldern natürlich wuchsen. Dadurch wurden die Arbeiter nicht nur noch anfälliger für Malaria und die vielen anderen Krankheitserreger, die in der freien Natur lauerten, sondern auch mit hohen finanziellen Kosten [Steuern] belastet, so dass sie letztlich nicht mit den südostasiatischen Plantagen konkurrieren konnten, wo die Krautfäule nicht vorkam und daher systematisch angebaut werden konnte. So lieferte Asien zu Beginn des 21. Jahrhunderts mehr als 90 % des weltweiten Kautschuks, wobei Vietnam eine wichtige Rolle spielte.



3. "Christen"-Franzosen mit Plantagen in Vietnam auf "leerem Land": Sklaverei+Hungerlöhne+Massenmord

[F-Kolonien in Asien: Kaffee, Tee, Reis, Zucker, Alkohol, Kautschuk - hohe Steuern spülen Profite nach Paris]

Schon früh betrachtete Frankreich seine Kolonie Indochina als ein Mittel, um Geld zu verdienen. Die Franzosen glaubten, dass sie ihre kostspielige Präsenz in der Region durch die Gewinnung von Waren wie Kaffee, Tee, Reis und Zucker sowie durch die Kontrolle der lokalen Märkte für Waren wie Alkohol finanzieren konnten. In einigen Fällen, wie z. B. beim Kautschuk, kontrollierten nicht die Regierung, sondern unabhängige ausländische Unternehmen und Einzelpersonen die Rohstoffe, und die Gewinne flossen in Form von Steuern und Zöllen als Gegenleistung für Finanzierungen und günstige Landgeschäfte. In seinem umfangreichen Buch Rubber and the Making of Vietnam geht der Historiker Michitake Aso (Link) sehr detailliert auf diesen Prozess und seine Einzelheiten ein, über die dieser Artikel einen kurzen Überblick gibt.


[F-Vietnam 1897: Erste Hevea-Samen in Saigon - kriminelle "Christen"-Kolonialisten hatten nur ihre Pläne im Sinn, einheimische Früchte interessierten sie nicht - F-Regierung definiert Gegenden als "leeres Land"+Ureinwohner werden vertrieben]

Im Jahr 1897 schickte ein französischer Apotheker auf einer Mission nach Java Hevea-Samen an den Botanischen Garten von Saigon (Link), der später zum Zoo von Saigon wurde (Link). Dort experimentierten einige Wissenschaftler aus der Kolonialzeit mit ihnen und anderen Pflanzen, während die ersten Plantagen angelegt wurden. Im Einklang mit der damaligen Denkweise hatten die Kolonialbeamten wenig Interesse an der Erforschung oder Entwicklung einheimischer Pflanzen wie Obst und Reis, die von den Einheimischen gut geerntet werden konnten, und versuchten stattdessen, Land für ausländische Pflanzen zu nutzen. Es wurde ein ehrgeiziger, unzusammenhängender und oft ineffizienter wissenschaftlicher Ansatz verfolgt (Link), um die besten Möglichkeiten zur gewinnbringenden Nutzung von Kautschuk in und um Saigon zu erforschen.

Das Klima im Hochland von Südvietnam bot ideale Bedingungen für Kautschukbäume. Die Kolonialbeamten wussten, dass es in ihrem besten Interesse war, die Region als unbewohnt und damit frei für die Übernahme darzustellen. In Wirklichkeit lebten zahlreiche quasi nomadische ethnische Minderheiten wie die Stieng in dieser Region. Nichtsdestotrotz stellte die Kolonialregierung europäischen Unternehmen grosse Waldgebiete zur Verfügung, um Plantagen anzulegen, und sorgte gleichzeitig für den Aufbau der notwendigen Verkehrsinfrastruktur und für finanzielle Unterstützung [die Gebirgseisenbahn nach Dalat mit 1000en Toten]. Diese Entwicklung ermöglichte es der Kolonialregierung, politischen und sozialen Einfluss in der Region auszuüben, was zum Teil ihre Vorliebe für grosse ausländische Plantagen im Gegensatz zu kleineren, von Vietnamesen geführten Betrieben erklärt. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden im Süden und im zentralen Hochland Plantagen angelegt, und zu Beginn des Zweiten Weltkriegs produzierte die Industrie jährlich mehr als 60.000 Tonnen Kautschuk pro Jahr.


Die Bedingungen auf den Plantagen

[Tran Tu Binh schildert wandernde Skelette und Hunger-Massenmord]

„Jeden Tag war man ein bisschen abgemagerter, die Wangen eingefallen, die Zähne schief, die Augen hohl und mit dunklen Ringen umgeben, die Kleidung hing von den Schlüsselbeinen. Jeder sah fast tot aus, und tatsächlich starben am Ende fast alle.“ Das war die Realität für die Vietnamesen, die auf den Plantagen arbeiteten, wie Tran Tu Binh beobachtete.

Vietnam Kautschukplantage 01 Fabrik   Vietnam Kautschukplantage Dorf mit Büffeln
Vietnam Kautschukplantage 01 Fabrik [5] - Vietnam Kautschukplantage Dorf mit Büffeln [6] - Link Alpha History

Daten von 11 der 20 grössten Plantagen (Link) mit mehr als 700 Arbeitern zeigen für die Jahre 1926 und 1927 Todesraten zwischen 12% und 47%. Diese grausame Realität schien den kolonialen Aufsehern wenig auszumachen, denn sie betrachteten die Arbeiter als entbehrlich.

Bei der Erschliessung neuer Plantagen mussten die Arbeiter von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten, riesige Bäume fällen und dorniges Gestrüpp roden, während die Sonne bedrohlich schien und es von beissenden Insekten, Tigern, Elefanten und Giftschlangen wimmelte. Laut Binh verging kaum eine Woche, in der nicht jemand von einem Baum erdrückt wurde, und gebrochene Gliedmassen waren an der Tagesordnung.

Die Arbeit wurde nicht leichter, sobald die Gummibäume sieben Jahre alt waren und ihr Latex geerntet werden konnte. Ein durchschnittlicher Kautschukpflücker musste zwischen 300 und 600 Bäume pro Tag schneidend abernten. Erschwerend kam hinzu, dass Malaria und andere Krankheiten grassierten und keine ausreichende medizinische Versorgung zur Verfügung stand. Auf der Plantage Phu Rieng Du von [der französischen Reifenfirma] Michelin litten 90 % der Arbeiter an Malaria. Die Unternehmen führten den miserablen Gesundheitszustand nicht auf die völlig unzureichende medizinische Versorgung der aus ihrer Heimat entwurzelten Menschen zurück, sondern auf die „primitive Lebensweise der Annam-Bewohner in Bezug auf Hygiene und ihre Einstellung zu Krankheiten“ (Link).

F-Vietnam: Der Salon eines
                    Hauses eines Plantagenbetreibers   F-Vietnam: Die winzigen
                    Hütten der Plantagenarbeiter
F-Vietnam: Der Salon eines Hauses eines Plantagenbetreibers (Link Belle Indochine) [7]
F-Vietnam: Die winzigen Hütten der Plantagenarbeiter (Link Belle Indochine) [8]

[Diese winzigen Hütten ähneln Todeskammern. Es kann angenommen werden, dass in diesen Hütten ca. 3 bis 4 Männer oder Frauen in einer Hütte schlafen müssen].

[F-Vietnam Kautschukplantagen: Folter mit Gewalt, Missbrauch, Schläge, Vergewaltigungen, Unterbezahlung, kaum Essen - und Fake-Propaganda und das ewige "christliche" Mobbing gegen die UreinwohnerInnen - FY Christen!]

Im Gegenzug für diese körperlich verheerende Arbeit waren die Arbeiter Gewalt und Missbrauch durch ihre Aufseher ausgesetzt. Da waren Schläge und Vergewaltigungen, und auch kleinere Formen der Folter, darunter magere Löhne und unzureichende Ernährung. Die beengten Baracken, die aus kaum mehr als Holzböden und Blechdächern bestanden, machten selbst die Freizeit unerträglich.

Um diese Misshandlungen zu rechtfertigen, wurden die Vietnamesen von den Besitzern auf äusserst erniedrigende Weise dargestellt. [Das war schon in Latein-"Amerika" so in den Berichten der spanischen "Christen"-Kolonialisten]. Im besten Fall wurden sie wie unterwürfige Kinder behandelt, die nicht in der Lage waren, für sich selbst zu sorgen, und im schlimmsten Fall wurden sie als verdorbene Untermenschen eingestuft, die zu einer Vielzahl von moralischen Übeln wie Glücksspiel und Unehrlichkeit neigten. Der berühmten Kautschukbaronin Madame de la Souchère zufolge (Link) „haben die Eingeborenen der Region den Makel, labil zu sein“. Die Plantage von Michelin beschrieb sie (Link) als „oft verdorben (opiumsüchtig, öffentliche Mädchen, faul), die nur eine Idee haben: desertieren und nach Cholon gehen“ (ein Bezirk von Saigon, heute Ho Chi Minh City HCMC [web01] - Chinatown in HCMC [web02]).


[F-Vietnam Kautschukplantagen: Es werden Arbeiter von Nordvietnam nach Südvietnam gelockt, so dass sie nicht leicht flüchten können]

Diese Anerkennung des Wunsches der Arbeiter nach Flucht, nachdem sie die Bedingungen auf den Plantagen erlebt hatten, führte zu ausgeklügelten Rekrutierungsmethoden. Als die Plantagen wuchsen, suchten die Unternehmen zunehmend nach Arbeitskräften aus dem Delta des Roten Flusses und brachten die Arbeiter so in den Süden des Hochlands. Getrennt von ihren Familien und Gemeinschaften war es für sie weit weniger wahrscheinlich zu fliehen. Bis 1928 wurde mehr als die Hälfte aller auf den Plantagen beschäftigten Arbeiter aus [dem nordvietanesischen] Tonkin angeworben.

Migrants in Tonkin bound for
                    southern plantations
Migranten in Tonkin schiffen sich auf ein Schiff nach Südvietnam ein, Ziel sind die Plantagen [9]. Foto von Bao Moi Link [9]


4. "Christen"-Franzosen provozieren mit Sklaverei+Hungerlöhnen+Massenmord den Kommunismus

Die Rebellion verbreitet sich - [Aufstände werden immer niedergeschlagen - die Kommunisten bleiben dran]

Radikalisierung und Rebellion wurden bei diesen Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den kolonialen Plantagen normal. Die Plantagen wurden sogar zu Zentren des Widerstands. Kommunistische Aktivisten kamen, sahen das Potential, schulten die ArbeiterInnen, infiltrierten aktiv die Reihen, um Anhänger zu gewinnen, Gewerkschaften zu gründen und Streiks zu organisieren. Ziel waren bessere Löhne und bessere Behandlung. Die Spionage las die Briefe, z.B. im Postamt von Phu Ly, ein Beispiel für die Positionierung und Werbung um Unterstützung:

Liebe Landsmänner und -frauen! Unser Land ist ruiniert, wir sind unglücklich, wir zahlen hohe Steuern und Abgaben, wir werden geschlagen und bei der kleinsten Verfehlung ins Gefängnis geworfen. Jetzt rekrutieren sie Kulis, die sie zunächst mit Drogen betäuben und dann gewaltsam weit weg in den Tod transportieren.

Und obwohl sie schliesslich zurückgedrängt wurden, haben die Arbeiter bei mehreren Gelegenheiten ihre Aufseher überwältigt und die Felder und Häuser besetzt, darunter auch die berühmte Plantage Phu Rieng Du von Michelin, wie in Binhs Memoiren beschrieben. Die frühere Ermordung von Alfred François Bazin (Link), einem in Hanoi ansässigen Anwerber für das Unternehmen, machte deutlich, welchen Unmut die Plantagen geschürt hatten und wie weit die Vietnamesen zu gehen bereit waren, um dem ein Ende zu setzen.

Diese Aktivitäten waren die ersten Beispiele dafür (Link), dass einheimische kommunistische Parteien in Indochina eine aktive Rolle in Massenarbeitskämpfen übernahmen. Daher spielten die Kautschukplantagen eine wichtige Rolle in den politischen Strukturen, Zielen und Erfahrungen des einheimischen Widerstands, der sich in den nachfolgenden Kriegen mit Frankreich und den Vereinigten Staaten manifestieren sollte.


Kautschuk in Kriegszeiten - [keine Kautschuk-Sklaverei unter Japans Regierung 1940-1945]

Die Ankunft Japans in Vietnam im Jahr 1940 brachte die Kautschukproduktion zum Erliegen. Von mehr als 60.000 Tonnen pro Jahr wurde praktisch nichts mehr produziert, und die Industrie geriet ins Wanken. Sorgfältig gepflegte Felder verwandelten sich in Dschungel, Ausrüstung ging verloren oder wurde zerstört, und die Arbeitskräfte verstreuten sich und nahmen ihr wertvolles Wissen und ihre Erfahrung mit.

Nach dem Abzug der Japaner beginnen
                      Arbeiter im Jahr 1948 mit dem Aufräumen einer
                      Plantage  
Nach dem Abzug der Japaner beginnen Arbeiter im Jahr 1948 mit dem Aufräumen einer Plantage [10]. Foto von manhhai von Flickr




5. "Christen"-Franzosen mit dem Ersten Vietnamkrieg - "Christen"-"Amerikaner" mit dem Zweiten Vietnamkrieg - immer "gegen Kommunismus" - Zerstörung der Plantagen durch Entlaubungsmittel und Agent Orange

[ab 1948: Krieg gegen Frankreich: F-Vietnam macht weiter mit der Kautschuk-Sklaverei - der kommunistische Widerstand des Viet Minh wächst mit Vietnamkrieg gegen F - teilweise Sabotage+Zerstörung - Kautschukbaum = Feind - 10% der Gummibäume vernichtet]

Die ausländischen Unternehmen und die französische Kolonialverwaltung waren jedoch nicht bereit, ihre lukrativen Latex-Träume aufzugeben. Nach der Niederlage der Japaner machten sie sich daran, die Kautschukproduktion wieder aufzubauen und so viele Arbeiter wie möglich zurückzuholen oder umzuschulen. Dank einer verbesserten Technologie, die zum Teil entwickelt wurde, um die massiven Militärmaschinen des Zweiten Weltkriegs zu betreiben, konnten sie die frühere Produktion schnell übertreffen, und die Plantagen in Kambodscha und Vietnam erreichten zusammen 75.0000 Tonnen jährlich.

Trotz dieses finanziellen Erfolgs wurden die Kautschukplantagen immer gefährlicher, da die politischen Feindseligkeiten zunahmen. Es kam zu Konflikten, da konkurrierende Kräfte mit entgegengesetzten Ideologien sich mit unterschiedlichen Zielen an sie wandten. Der Vietminh nutzten die Kautschukplantagen erfolgreich als Beispiel für die koloniale Ausbeutung und stellten sie in den Mittelpunkt ihrer Propagandakampagnen, während sie gleichzeitig ihre Arbeitskräfte rekrutierten. Sie waren nicht nur Symbole, sondern zielten auch auf die Zerstörung von Plantagenbäumen, Ausrüstung und Infrastruktur ab, um der französischen Wirtschaft zu schaden. Wie ein vietnamesischer Journalist, Diep Lien Anh, feststellte: „Ein Kautschukbaum ist gleich ein Feind. Die Zerstörung eines Kautschukbaums bedeutet die Tötung eines Eindringlings“. Insgesamt wurden 10 % aller hochwertigen Bäume und 17.000 von insgesamt 150.000 Hektar Plantagenfläche vernichtet.


[ab 1948: Krieg gegen Frankreich: Die Kautschukplantagen sind Rückzugsorte für den Vietminh]

Die Kombination aus geordneten Pflanzenreihen und unwegsamem Gelände kam den Vietminh-Truppen zugute. Sie konnten leicht hinein- und herausschlüpfen, um Schaden anzurichten, während sie gleichzeitig in und durch Gebiete vordringen konnten, die für ihre stärker mechanisierten Gegner nicht zugänglich waren. So wurden die Kautschukplantagen nicht nur zu Orten der Rebellion, sondern auch zu Stätten der Sabotage und des Todes sowie zu sicheren Zufluchtsorten, Zwischenstationen und wertvollen Vorratslagern.

Nicht alle Revolutionäre duldeten jedoch die mutwillige Zerstörung der Plantagen. Insbesondere vietnamesische Mitglieder von Kautschukgewerkschaften vertraten die Ansicht, dass die Plantagen zwar eine wichtige Rolle im Widerstand gegen die Franzosen und bei ihrem Sturz spielen könnten, dass aber ihre grundlegenden Funktionen und ihre Infrastruktur intakt bleiben müssten, um die künftige vietnamesische Wirtschaft mit den notwendigen Mitteln zu versorgen. Sie bevorzugten einen eher zurückhaltenden Ansatz und verurteilten die Verwüstungen, die ihre aggressiveren Kollegen angerichtet hatten.


[Kriminelle "Christen"-Franzosen zerstören Gummibäume nach der Niederlage vor dem Abzug]

Die Meinungen der Kolonialherren waren nicht viel einheitlicher. Unternehmen und Privatpersonen sahen sich einem Hin und Her mit den Regierungsbeamten gegenüber. Sie baten um Schutz, um ihre Interessen zu wahren. Während die Franzosen schliesslich an einigen Orten Truppen stationierten, oft um ihre eigenen Mittel zur Durchführung von Militärmanövern zu erfüllen, weigerten sie sich auch, andere zu bewachen, so dass diese aufgegeben werden mussten. Auf ihrem Rückzug zerstörten die Kolonialtruppen gelegentlich die Kautschukbäume, damit sie für ihre Feinde keinen wirtschaftlichen oder strategischen Wert darstellten.

Kautschuk: Die Kämpfe nehmen zu - [der zweite Vietnamkrieg 1964-1975 - wieder mit Gummibäumen]

Kriminelle "Christen"
                      in Südvietnam: Amerikanische Truppen kämpfen
                      zwischen Gummibäumen.
Amerikanische Truppen kämpfen zwischen Gummibäumen. [11] Foto von Flickr-Benutzer manhhai Link


Die französische Niederlage bei Dien Bien Phu und die anschliessende nationale Aufteilung trugen wenig zur Stabilisierung der Bedingungen auf den Kautschukplantagen bei. Die Regierung im Süden erkannte die wirtschaftliche Bedeutung des Kautschuks und bemühte sich um eine Steigerung der Kautschukproduktion, und bevor die amerikanischen Streitkräfte in grosser Zahl eintrafen, hatte der Kautschuk den Reis als wichtigstes Exportgut abgelöst. Dank verbesserter Anbaumethoden und Aufmerksamkeit produzierte die südliche Region zwischen 1957 und 1961 mehr als eine Tonne Kautschuk pro Hektar und Jahr.


[1960-1975: Die Regierungen von Südvietnam konzentrieren sich auf die Kautschukproduktion, unterdrücken ALLE lokalen Bedürfnisse und provozieren so NOCH MEHR Kommunismus]

Die neue Regierung entschied sich jedoch dafür, die Industrie gemäss den kolonialen Strukturen zu betreiben, die wenig Rücksicht auf die Arbeitnehmer nahmen und die verbliebenen ausländischen Grossunternehmen bevorzugten. Ab 1943 nahmen die Grossgrundbesitzer einen viel grösseren Anteil der Kautschukanbauflächen ein und erreichten 1970 einen Höchststand von 82%. Diese Tatsachen sorgten dafür, dass die Plantagen den [kommunistischen Vietcong]-Revolutionären weiterhin Möglichkeiten zur Rekrutierung und Sabotage boten.

[1960-1975: Die Kautschukunternehmen wollen Hilfe vom "Westen" und schmeicheln sich gleichzeitig bei den Kommunisten ein]

Die französischen Konzerne wurden ihrerseits beschuldigt, übermässig viel Kautschuk abzubauen und unhaltbare Praktiken anzuwenden, um angesichts der ungewissen politischen Zukunft so viel kurzfristigen Profit wie möglich zu machen. Die französischen Unternehmen befanden sich oft in einer Zwickmühle und spielten ihre Interessen gegeneinander aus. Sie zahlten Bestechungsgelder und Lösegelder an aufständische Kräfte, während sie die Regierung des Südens um Hilfe baten und unterstützten. Von einigen Ausnahmen abgesehen, verlangte ihre Vorliebe für Profite, dass sie in der Politik auf Nummer sicher gingen und pragmatisch vorgingen, in der Hoffnung, bei demjenigen, der letztlich in den Kriegen den Sieg davontrug, gut dazustehen.


[1960-1975: Kriminell-"christliche" "USA" denkt nur in Zahlen - CIA 1964]

Als die Amerikaner ihre Präsenz verstärkten, machten sie meist dort weiter, wo die Franzosen aufgehört hatten. Ein Memorandum der CIA aus dem Jahr 1964 (Link), das die US-Regierung erst 2006 freigegeben hat, liefert eine bemerkenswert direkte und zynische Einschätzung der „düsteren“ Situation. Darin heisst es, dass Vietnam damals weltweit die fünftgrösste Kautschukproduktion hatte und 33,5 Millionen US-Dollar an Gewinnen erzielte, von denen 13,4 Millionen US-Dollar an die Regierung gingen, was 57 % der Auslandseinnahmen des Landes entsprach.

Eine Kautschukplantage in Bien Hoa 1964
Eine Kautschukplantage in Bien Hoa 1964 [12]. Foto von manhhai auf Flickr Link

[1960-1975: CIA meint, die vietnamesische Regierung könne mangels Schulung die Kautschukplantagen nicht selber übernehmen - synthetischer Gummi übernimmt]

Die CIA erkannte zwar an, dass Kautschuk von grösster Bedeutung war, äusserte jedoch zahlreiche Kritikpunkte und gab eine pessimistische Einschätzung der Branche ab: Unter der Regierung des Südens sei der Sektor nicht in der Lage, richtig zu wachsen und sich an die zunehmende Konkurrenz durch synthetische Alternativen anzupassen; Revolutionäre würden die Plantagen weiterhin zur Rekrutierung und Tarnung sowie für wirtschaftlich verheerende Angriffe nutzen; und französische Unternehmen, die bis zu 90 % des exportierten Kautschuks produzierten, könnten sich aufgrund sinkender Weltmarktpreise, anhaltender Schikanen der Aufständischen und mangelnder Unterstützung durch die Regierung letztlich zurückziehen. Sollten die hohen Steuern, die schwerfälligen Vorschriften und der fehlende Schutz die Franzosen zum Rückzug bewegen, so argumentierten die Amerikaner, dass die Regierung des Südens aufgrund ihrer begrenzten Erfahrung und Kenntnisse sowie ihrer militärischen Ressourcen nicht in der Lage wäre, den Betrieb zu übernehmen.

[1972-1975: Die kriminellen "christlichen" "USA" zerstören die meisten Kautschukplantagen mit Entlaubungsmitteln und Agent Orange]

Dieses Denken trug vielleicht dazu bei, dass die Vereinigten Staaten versuchten, die Regierung des Südens zu stützen, während sie letztlich wenig zum Schutz der Kautschukplantagen beitrugen. Französische Unternehmen kontrollierten die Kautschukplantagen bis weit in die 1960er Jahre hinein, doch die Produktion ging zurück und erreichte in den 1970er Jahren fast den Nullpunkt. Da die Amerikaner den Kautschuk nicht mehr als Einkommensquelle ansahen, beschleunigten sie mit ihren Massnahmen den Niedergang des Landes. Entlaubungsmittel und Agent Orange verwüsteten weite Teile der Plantagen, um Nachschubketten und Truppen, die in den dichten Baumkronen Schutz und sicheres Geleit suchten, aufzudecken und zu behindern.

Es ist erwähnenswert, dass die Missachtung des amerikanischen Militärs gegenüber den Kautschukplantagen für die vietnamesische Bevölkerung noch schlimmer war. Die Nationalen Koordinatoren der Vietnam-Veteranen gegen den Krieg schrieben einmal (Link): „Wir schätzten angeblich das menschliche Leben, während unser Feind dies nicht tat. Doch wir zahlten den Besitzern der Michelin-Plantagen 600 Dollar für jeden Gummibaum, den wir beschädigten, während die Familie eines getöteten vietnamesischen Kindes nicht mehr als 120 Dollar als Entschädigung für ein Leben erhielt.“

The aftermath of a
                      November 27, 1965 battle at the Michelin Rubber
                      plantation that claimed more than 100 lives  
Die Folgen einer Schlacht auf der Michelin-Kautschukplantage am 27. November 1965, die mehr als 100 Menschenleben forderte. Foto: Flickr-Benutzer manhhai.

[1975: Kriminelle "USA" verduften - Südvietnam ist mit Agent Orange etc. verseucht und ohne Wirtschaft]

Als die Amerikaner nach ihrer Niederlage flohen, hatten die Kautschukfelder bereits grosse Schäden erlitten, und die in ihrer Nähe lebenden Menschen waren mit giftigen Chemikalien belastet, deren Auswirkungen noch jahrzehntelang zu spüren sein würden. Während die Wiedervereinigung eine Zeit des Friedens und des Wohlstands einläutete, steht nichts für das, was hätte sein können, als die Kautschukindustrie, die Jahre brauchte, um sich nach Jahrzehnten der sinnlosen Zerstörung wieder zu erholen.


6. Kautschuk-Monokulturen ab 1975 - Hybridarten in Nordvietnam - Schlangen, Insekten, Kinderarbeit - Ausweitung nach Laos+Kambodscha

Ein kompliziertes Gut für das moderne Vietnam - [ein grosser Naturkautschuk-Player 2018 - neue Hybrid-Arten in Nordvietnam]

Nach der Wiedervereinigung erholte sich die Kautschukproduktion in Vietnam langsam, wobei das Wachstum mit dem allgemeinen Wirtschaftsboom zusammenfiel, den das Land in den Jahrzehnten nach den Doi Moi-Reformen erlebte. Im Jahr 2018 ist Vietnam der weltweit drittgrösste Produzent und Exporteur von [Natur]-Kautschuk (Link) mit einer Lieferung von 1,58 Millionen Tonnen im Wert von über 2,1 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 14,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies macht das Land zu einem wichtigen Akteur in einer Branche, die 97% ihres Rohkautschuks aus Südostasien bezieht.

Neben den allgemeinen Einnahmen, die sie dem Land bringt, verweist die Kautschukindustrie gerne auf die positiven Auswirkungen eines Rohstoffs auf das Leben der Menschen, insbesondere der ethnischen Minderheiten und der Menschen in ländlichen Gebieten. Sie bietet mehr als 5.000 Arbeitsplätze (Link) mit einem Jahresgehalt von 7 Millionen VND pro Monat (Link), verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 3,2 Millionen VND pro Monat (Link), wobei die Zahlen je nach Region und Beruf stark variieren. Darüber hinaus führt die Entwicklung der Plantagen zum Bau von Strassen, Schulen und anderen wichtigen Infrastrukturprojekten in abgelegenen Regionen des Landes, einschliesslich der nördlichen Gebiete, in denen die Produktion mit der Einführung von Hybridarten und fortschrittlichen Anbaumethoden ausgeweitet wurde.

Kautschukproduktion in Vietnam [2015ca.?]
Kautschukproduktion in Vietnam [2015ca.?]. Foto: Phnom Penh Post Link
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[ab 1975: Vietnam mit Kautschuk-Monokultur ist in grosser Gefahr]

Dennoch sind die Weltmarktpreise für Kautschuk auf ein Drittel ihres Höchststandes in den Jahren 2010-2011 gefallen (Link) und werden sich aufgrund einer Reihe komplizierter internationaler und sektorübergreifender Faktoren (Link), die den Weltmarktpreis bestimmen, möglicherweise nicht vor 2030 erholen. Dies gibt in Vietnam Anlass zu grosser Besorgnis, da das Land 80% des von ihm produzierten Latex exportiert. Trotz des beträchtlichen Anstiegs des Gesamtvolumens im vergangenen Jahr hat die Branche also 6,1% weniger Geld verdient. Dies hat spürbare Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze, die der Kautschuksektor sichern kann, sowie auf die Löhne, die er zahlt.

[1975: Vietnam verstaatlicht die grossen, französischen Kautschukplantagen - kleine Plantagen geraten ins Hintertreffen+Kampf gegen Bürokratie]

Und während die französischen Plantagen nach 1975 zugunsten staatlicher Unternehmen verschwanden, geht der Kampf zwischen grossen Betrieben und kleineren Familien- oder Gemeindebetrieben weiter. Die Behörden verweisen auf die Effizienz der Grossplantagen - sie besitzen nur 38% der Anbaufläche und produzieren 60% des gesamten Latex - und auf die höheren Qualitätsstandards, die sich aus den technologischen Vorteilen ergeben, um die weitere Unterstützung dieser Betriebe auf Kosten der Kleinplantagen zu rechtfertigen. Auf diese Weise verpassen jedoch Einzelpersonen und kleine Gemeinschaften, die oft am Rande der Gesellschaft leben, Chancen auf wirtschaftliche Unabhängigkeit und Sicherheit und sind stattdessen der Gnade grosser Bürokratien ausgeliefert.

In einigen Fällen wurden Menschen, die Land an grosse Unternehmen im Austausch für versprochene Arbeitsplätze verkauft hatten, ohne jegliche Lebensgrundlage zurückgelassen, während die grossen Unternehmen beschlossen, die gepflanzten Kautschukbäume aufgrund der wirtschaftlichen Umstände nicht zu nutzen. Quang Van Dinh, Leiter des Dorfes Tham A in der Provinz Son La, sagte gegenüber Vietnam News (Link): „Früher, als sie [die Kautschukgesellschaft] die Menschen aufforderten, Land zu spenden, sagten sie, der Ertrag würde in sieben Jahren kommen und das Geld würde den Menschen helfen, der Armut zu entkommen. Nachdem die Dorfbewohner ihr gesamtes Land abgegeben hatten, blieben ihnen nur noch etwa 12 ha Reisfelder. Wie sollten wir mit diesen kleinen Feldern genug produzieren, um unsere Bäuche zu füllen?“

Darüber hinaus droht der Handelskrieg zwischen China und den USA die vietnamesischen Kautschukgewinne in naher Zukunft weiter zu schmälern (Link). China ist der grösste Latexverbraucher der Welt, und jeder Rückgang in der Produktion oder jeder Preisanstieg könnte den Rohstoff destabilisieren, auch wenn es Theorien gibt, dass der erhöhte Verbrauch Indiens einen Rückgang in China ausgleichen könnte (Link).

[2018ca.: Kautschukplantagen sind immer gefährlich: Schlangen, Insekten, Chemie - und nun auch Kinderarbeit]

Die Arbeitsbedingungen auf den vietnamesischen Kautschukplantagen müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Während die Behandlung durch die kolonialen Ausbeuter eine äusserst niedrige Messlatte darstellt, die heute leicht übertroffen wird, ist die Arbeit nach wie vor körperlich anstrengend und gefährlich, mit Risiken durch Schlangen und Insekten sowie chemischen Vergiftungen während der Verarbeitung. Am besorgniserregendsten ist vielleicht der Einsatz von Kinderarbeit in der Branche (Link). In einem erschreckenden Bericht der vietnamesischen Regierung wird geschätzt, dass 10.224 Kinder in der Kautschukproduktion tätig sind. 42,5% von ihnen sind unter dem gesetzlichen Mindestalter von 15 Jahren, und 22% der Kinder sind zwischen fünf und elf Jahre alt. Es gibt schwerwiegende Anschuldigungen über Menschenhandel und Sklaverei.

[2018ca.: Neuer Kolonialismus: Vietnams Plantagenunternehmen expandieren in Laos und Kambodscha - mit Zwangsumsiedlungen etc.]

Ein weiterer wichtiger Bereich, der Anlass zur Sorge gibt, ist die offensichtliche Übernahme der Rolle einer kolonisierenden Kraft durch Vietnam in Bezug auf Kautschukplantagen in den Nachbarländern (Link). Während Vietnam sein eigenes Know-how und seine Erfahrung kultiviert, haben die Unternehmen zunehmend nach Laos und Kambodscha geschaut, um dort Plantagen zu errichten. Unternehmen und Regierungen in diesen Gebieten sind weniger in der Lage, ihr Land effektiv zu nutzen, so dass ein Vakuum entsteht, das vietnamesische Unternehmen und Arbeiter eilig füllen. In einem Trend, der unheimlich an koloniale Aktivitäten erinnert, reissen diese Unternehmen selten unbesetztes Land an sich; stattdessen zwingen sie ethnische Minderheiten zur Umsiedlung, oft mit illegalen oder unmoralischen Mitteln (Link). Die Menschen, die in ein ihnen unbekanntes Land umgesiedelt werden, haben Mühe, ihre traditionellen Lebensweisen und ihre Landwirtschaft anzupassen, wie in dem Kurzfilm Rubber in a Rice Bowl und Rubber Barons gezeigt wird (YouTube Link):

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Video via Global Witness.


7. Kautschuk-Monokulturen zerstören Boden+Grundwasser - es fehlen resistente Bäume - synthetischer Kautschuk kann den pflanzlichen Kautschuk nur teilweise ersetzen

Aspekte wegen der Umwelt - [die Kautschuk-Monokulturen zerstören Boden+Grundwasser - Energiebedarf für Verarbeitung+Transporte]

Der Kautschukanbau in industriellem Massstab kann die natürliche Umwelt zerstören. Der Übergang von vielfältigen Wäldern zu Monokulturen führt zu Bodenerosion, schlechterer Bodenqualität und erhöhter Wahrscheinlichkeit von Erdrutschen. Da sich Kautschukbäume in einem Ökosystem mit konstanten Niederschlägen entwickelt haben, ist ihr natürlicher Wachstumszyklus nicht mit dem südostasiatischen Monsun synchronisiert, so dass sie das komplexe Gleichgewicht der Wassersysteme stören und häufig die lokalen Flüsse und Grundwasserleiter belasten. In Vietnam ist ein Grossteil des Schadens bereits entstanden, und die Menschen beklagen, was bereits verloren gegangen ist. Mit der Ausdehnung des Kautschukanbaus auf neue Gebiete in der Region wird jedoch kaum etwas anders gemacht, während moderne Maschinen und Techniken die Abholzung noch einfacher machen.

Kautschuk spielt auch eine Rolle bei den Kohlenstoffemissionen, sowohl was die Bäume als auch die für die Verarbeitung und den Transport des Latex benötigte Energie betrifft. Die Bäume dienen zwar dazu, Kohlenstoff in der Atmosphäre zu sammeln und zu speichern, doch geschieht dies in geringerem Masse als in einem vielfältigeren Ökosystem. Das hat die Behörden in aller Welt nicht davon abgehalten, Plantagen als „Wälder“ und nicht als „Landwirtschaft“ zu klassifizieren, um Kohlenstoffgutschriften im Rahmen verschiedener Programme zu erhalten.


[Angst vor dem Mehltau aus Süd-"Amerika" - geklonte Bäume sind alle gleich anfällig]

Abgesehen von den Umweltauswirkungen der Kautschukproduktion besteht für die Branche nach wie vor die Gefahr, dass der südamerikanische Blattbrand auftritt und die Plantagen verwüstet (Link). Statt der bisher vertretenen Auffassung, dass der Parasit im vietnamesischen Ökosystem nicht Fuss fassen kann, ist es möglich, dass die geografische Entfernung ihn bisher ferngehalten hat, aber die Experten sind sich nicht ganz sicher, warum hier noch kein Ausbruch stattgefunden hat. Ausserdem werden in den Plantagen seit langem Bäume geklont, was bedeutet, dass sie alle die gleiche Anfälligkeit für die Infektion haben. Da die weltweite Verbreitung immer schneller und häufiger wird, steigen die Risiken exponentiell. Die Krankheit, die sich nach Beobachtungen eines Pathologen „wie eine Lötlampe durch die Anpflanzungen“ bewegt, könnte jeden Moment zuschlagen, und die Zerstörung wäre die Folge.

Grosse
                        Reifen aus Kautschuk  
Grosse Reifen aus Kautschuk [15]. Foto von National Geographic Link


[Naturkautschuk ist für Reifen immer noch gefragt: fast 50% bei Autoreifen, 90% bei grossen Industriefahrzeugen, 100% bei Flugzeugreifen]

Synthetischer Kautschuk hat jedoch Grenzen, die ihn für die Verwendung in Reifen ungeeignet machen. Der durchschnittliche Pickup-Reifen besteht zu fast 50 % aus Naturkautschuk, während die Reifen grösserer Industriefahrzeuge zu 90 % und die Reifen von Flugzeugen praktisch zu 100 % aus Kautschuk bestehen. Der Versuch, ein Flugzeug mit synthetischen Reifen zu landen, würde die gesamte Fracht und die Passagiere bei jedem Flug in grosse Gefahr bringen.

Ein Einbruch der Naturkautschukproduktion aufgrund des Brandes hätte mit Sicherheit katastrophale Auswirkungen auf die Luftfahrt, die Schifffahrt und das Transportwesen und würde sich auf alle Aspekte des modernen Lebens auswirken.


Fazit - [noch kein gleichwertiges Ersatz-Gummi gefunden - Film "Das Hausmädchen": Die Ermordeten stehen auf - das "weisse Blut"]

Ohne Gummi könnten Sie das Leben, das Sie jetzt führen, nicht geniessen. Von der Fahrt im Auto über das Tippen am Computer bis hin zu sicherem Sex und medizinischen Eingriffen ist dieser Rohstoff unerlässlich, um die Welt so zu erleben, wie wir sie kennen. Wenn sich die Produktionsbedingungen und die Auswirkungen auf die Umwelt seit dem 19. und 20. Jahrhundert drastisch verbessert haben, könnten wir möglicherweise die weitere Verwendung von Kautschuk rechtfertigen, solange wir diejenigen anerkennen, die in der Vergangenheit gelitten haben, um dies zu ermöglichen. Das ist aber leider nicht die Realität.

Der Horrorfilm Co Hau Gai (Das Hausmädchen) (Link) aus dem Jahr 2016 spielt auf einer vietnamesischen Gummiplantage in den letzten Jahren der Kolonialzeit. Am Ende des Films erheben sich die Geister der misshandelten Arbeiter aus der Erde, um sich an ihren schurkischen Aufsehern zu rächen. Wir sollten eine solche Rache fürchten. Unsere konsumorientierte Kommerzialisierung der Natur könnte schon bald zu einem unwirtlichen Planeten führen, ganz zu schweigen vom Leid unserer Mitmenschen auf diesem Weg. Wer von uns hat nicht Hände, die so mit dem weissen Blut des Waldes befleckt sind, dass sie den Operationshandschuhen eines sadistischen Wissenschaftlers ähneln?


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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Cholon
[web02] https://www.tripadvisor.com/Attraction_Review-g293925-d454972-Reviews-Chinatown_Cho_Lon_District_5-Ho_Chi_Minh_City.html

Fotoquellen

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