|
|
![]()
![]()
![]()
<< >>
Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"
9. Zwangsarbeit in französisch-"christlichen" Kolonien
Kriminelle "Christen" zwangsarbeiten um die Wette
3a3. Die Reifenfirma Michelin im französisch-kolonialen Vietnam+Kambodscha
Kolonialismus: Der Teufel-"Christ" arrangiert sich alles so, dass alle Gewinne auf seinem Bankkonto landen - Vietnam ist nur ein Beispiel. 28.4.2024
Suchworte:
caoutchouc michelin indochine
präsentiert von Michael Palomino (2024)
Teilen: |
Facebook |
|
Twitter
|
|
|
1. Die Reifenfirma Michelin im französisch-kolonialen Vietnam+Kambodscha
Kautschukplantagen -- Michelin in Südvietnam und Kambodscha (französische Kolonien) -- angebliche Überbevölkerung des Deltas in Nordvietnam -- Landgesetzbuch: Großgrundbesitzer und Latifundien-Kapitalismus -- detaillierte Bedingungen aus Frankreich importiert -- verarmte Bauern wurden Landarbeiter oder als Soldat -- Kautschuk, Kaffee, Bergbausektor -- Ausbeutung von Ressourcen -- arbeitsintensive Infrastrukturprojekte -- Bevölkerung von Tonkin -- Überschwemmungen und schlechte Ernten -- jährlich 25.000 Kulis für Südindochina [Südvietnam und Kambodscha] und 2.500 für die pazifischen Inseln [z.B. Neukaledonien] -- 1927: Allgemeine Arbeitsaufsichtsbehörde (frz.: Inspection Général du Travail) - Untersuchungen: weit verbreitete Praxis der körperlichen Züchtigung für das kleinste Vergehen und die skandalösen sanitären und medizinischen Zustände -- Kautschukplantage von Phu-Rieng -- Inspektor Delamarre: Klinik, in der die Hälfte der Patienten durch Schläge verletzt worden war -- zahlreiche schmutzige Schuppen, in denen Kulis gefesselt und dem Hungertod nahe waren
aus:
Oliver Tappe: Kapitel: Varianten von Schuldknechtschaft im vorkolonialen und kolonialen Südostasien
(ENGL orig.: Chapter: Variants of Bonded Labour in Precolonial and Colonial Southeast Asia)
https://www.google.ch/url?esrc=s&q=&rct=j&sa=U&url=https://www.transcript-open.de/pdf_chapter/bis%25203999/9783839437339/9783839437339-006.pdf&ved=2ahUKEwjO6Lb8lduFAxWQ8rsIHd0DCjoQFnoECFkQAg&usg=AOvVaw3M2xtxySlK4YSWyt0Yhg9o
Übersetzung mit Deepl:
[Kriminelle F-"Christen" in Vietnam: Kautschuk-Sklaverei mit Michelin in Südvietnam und Kambodscha im Hochland mit der Vertreibung von UreinwohnerInnen - KautschukarbeiterInnen aus der Region Hanoi]
Kautschukplantagen wurden im späten 19. Jahrhundert in vielen asiatischen Kolonien in eher dünn besiedelten Regionen angelegt: Bekannte Unternehmen waren Goodyear in Sumatra (niederländische Kolonie), Dunlop in Malaya (britische Kolonie) und Michelin in Südvietnam und Kambodscha (französische Kolonien) (vgl. Tully 2011; Murray 1992; Panthou/Binh 2013). Im letzteren Fall wurden die Plantagen hauptsächlich auf den Hochplateaus (bekannt als "rote Erde") angelegt, die von verschiedenen subsistenzbäuerlichen ethnischen Gruppen dünn besiedelt waren (vgl. Aso 2012). Letztere wurden oft vertrieben und widersetzten sich in der Regel der Requisition als Plantagenarbeiter. Die französischen Kolonialisten benötigten eine große Anzahl von Arbeitskräften und fanden sie in der dicht besiedelten Deltaregion des Roten Flusses im Norden Vietnams in der Nähe der großen Hauptstadt Hanoi (vgl. Gourou 1955; Bunout 1936; Boucheret 2008).
[Kriminelle F-"Christen" in Vietnam: behaupten eine Überbevölkerung in Hanoi - das frz. "Landgesetzbuch" mit Privilegien für Grossgrundbesitzer und Latifundien - vietnamesische Kleinbauern müssen nach französischen Regeln arbeiten - verschuldete Kleinbauern werden in die Kuli-Knechtschaft getrieben]
In den französischen Quellen wird diese Verdrängung von Arbeitskräften oft als "Lösung" für die angebliche Überbevölkerung des Deltas des Roten Flusses [in Nordvietnam] dargestellt (vgl. Pasquier 1918; Robequain 1939). Dieses demographische Problem war jedoch das Ergebnis früherer Transformationen der Eigentumsverhältnisse in der Region. Während in vorkolonialer Zeit bereits ein klares Bild einer feudalen Gesellschaft mit einer landbesitzenden
S. 116:
Aristokratie und einer Masse von Kleinpächtern existierte, verschärften französische Verwaltungseingriffe die Situation (vgl. Cleary 2003; Hardy 2003). Die Franzosen entwickelten ein Landgesetzbuch, das Großgrundbesitzer und Latifundien-Kapitalismus privilegierte. Der Kolonialismus war auch durch die Aneignung und Privatisierung von kommunalem Land gekennzeichnet. Wohlhabende vietnamesische Großgrundbesitzer kollaborierten mit den Franzosen und rafften sich das Ackerland zusammen, während eine große, untergeordnete Klasse von Pächtern entstand, die oft auf der Grundlage von Teilpachtverträgen arbeiteten, deren detaillierte Bedingungen aus Frankreich importiert wurden. Die Klasse der armen vietnamesischen Pächter war enteignet, oft hoffnungslos verschuldet und daher offen für die Idee, Kuli-Verträge zu unterzeichnen.
[Schlussfolgerung: Der Teufel-"Christ" mit jüdischen Grossbankiers gegen die GANZE Welt
Das ist alles so geplant vom Teufel-"Christ" aus Frankreich - und so verarmt Indochina und der Teufel-"Christ" hat die Profite auf seinen Bankkonten und die Börsenkurse der "christlichen Kolonialgesellschaften" steigen! Und jüdische Grossbankiers mit Rothschild in London, Warburg in Hamburg etc. helfen dabei!]
[Kriminelle F-"Christen" in Vietnam: treiben systematisch Nordvietnam-Bauern in die Verschuldung - die in Südvietnam in Plantagen arbeiten müssen]
Tatsächlich gelang es den Franzosen, ohne allzu großen Aufwand Tausende vietnamesischer Kulis für die Plantagenarbeit zu rekrutieren. Vietnam hatte bereits eine Geschichte von Bevölkerungsbewegungen, vor allem die Bewegung nach Süden, die Besiedlung der vietnamesischen Küste vom Norden bis zum Mekong-Delta im Süden. Im Gegensatz zum kolonialen Stereotyp der "natürlichen" Bindung vietnamesischer Bauern an ihre Dörfer (vgl. z.B. Bunout 1936), die von den französischen Behörden zur Aufrechterhaltung der Bevölkerungskontrolle kultiviert wurde, zeigt Andrew Hardy (2003), wie attraktiv vor allem für landarme Bauern die Möglichkeit war, sich auf der Suche nach Arbeit als Landarbeiter oder als Soldat fortzubewegen.
Diese Mobilität war eine Möglichkeit, die Mittel zu verdienen, um eine Familie zu gründen, Land und ein Haus zu kaufen und nach der Rückkehr ins Dorf einen höheren Status zu erlangen. Es war keine leichte Entscheidung, denn die Gemeinschaft verlassen zu müssen, um anderswo Arbeit und Geld zu suchen, bedeutete das Eingeständnis der eigenen Armut und war damit eine Herausforderung für die Gesichtswahrung und den Erhalt der Würde (vgl. Hardy 2003; Do 2005). Manchmal ließen die sozioökonomischen Bedingungen den Menschen sowieso keine Wahl. Sie waren gezwungen umzuziehen, und die Franzosen nutzten diese Situation für ihre eigenen Projekte der wirtschaftlichen Entwicklung und des Bevölkerungsmanagements. Daher müssen wir verschiedene wirtschaftliche, soziokulturelle und politische Faktoren berücksichtigen, die zum kolonialen Kuli-System beigetragen haben.
[Und der Teufel-"Christ" gewinnt IMMER - bis die Unabhängigkeitsbewegungen kommen. Nach den Unabhängigkeiten behaupten dann die Teufel-"Christen", sie hätten Investitionen "verloren" - und die jüdischen Bankiers in Europa (Rothschild in London etc.!) behaupten das dann auch (!)].
[Kriminelle F-"Christen" in Vietnam 1919-1939: Kautschuk, Kaffee, Minen - Streit um Arbeitskräfte - Nordvietnam mit Überschwemmungen+Missernten+ Hunger - Quote 25.000 Kulis pro Jahr]
In der Zwischenkriegszeit [1919-1939], insbesondere in den Jahren kurz vor der Weltwirtschaftskrise, kam es zu einer Intensivierung der französischen Wirtschaftsentwicklungspolitik. Industrielle Plantagen, vor allem für Kautschuk und Kaffee, bildeten zusammen mit dem Bergbausektor die Säulen der französischen Kolonialwirtschaft, die vor allem auf die Ausbeutung von Ressourcen ausgerichtet war [keine Brachezeit zugelassen - Hungertote ohne Ende etc.]. Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg rapide an, und die Kolonialverwaltung sah sich mit den Forderungen verschiedener wirtschaftlicher Interessengruppen konfrontiert, darunter die Société Le Nickel in Neukaledonien [9]
S. 117:
Die lokalen Verwaltungen in Tonkin und Annam kritisierten die unkontrollierte Anwerbung von Arbeitskräften, nicht zuletzt, weil einige Provinzen ihre eigenen Agenden der wirtschaftlichen Entwicklung verfolgten, die beispielsweise arbeitsintensive Infrastrukturprojekte beinhalteten. [10]
Abbildung 2: Kuli-Wanderung in Französisch-Indochina - Quelle: Überarbeitete Karte basierend auf Delamarre 1931.
9 Angleviel 2001; Archives nationales d'outre-mer (ANOM), Aix-en-Provence, AF/INDO 111, F81.
10 Les Cahiers Coloniaux de l'Institut Colonial de Marseille, Nr. 491, 25. Juni 1928, S. 254f. (ANOM, FM/AFFECO 26).
S.118:
Tonkin blieb jedoch die Hauptquelle für verfügbare Arbeitskräfte, und der Zustrom von Arbeitsmigranten in Richtung Mekong-Delta und darüber hinaus hielt an. Die Bevölkerung von Tonkin wuchs unter französischer Herrschaft rapide an, während das andauernde Latifundien-System eine Masse armer Bauern reproduzierte, deren Notlage durch regelmäßige Überschwemmungen und schlechte Ernten noch verschärft wurde [gegen die Überschwemmungen wurde nichts getan? Das ist alles vom Teufel-"Christ" geplant für die Verarmung der Bevölkerung]. Die Kolonialverwaltung einigte sich jedoch auf eine bestimmte Quote für die Migration: jährlich 25.000 Kulis für Südindochina [Südvietnam und Kambodscha] und 2.500 für die pazifischen Inseln [z.B. Neukaledonien] (ebd.). Die Wirtschaftslobby, vor allem vertreten durch die mächtigen Kautschukbarone, forderte weiterhin mehr Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, sozusagen Bürokratieabbau und Freizügigkeit der Arbeitskräfte. Auch während des Kautschukbooms in der Zwischenkriegszeit entstand Kritik am ausbeuterischen Kuli-System sowohl in französischen Kolonialzeitungen als auch in der aufstrebenden gebildeten vietnamesischen Mittelschicht in Hanoi und Saigon (vgl. Boucheret 2001, 2008; Aso 2012; Brocheux/Hémery 2009; Del Testa 2001, 2002).
[Die Teufel-"Christen" mit Profiten und Aktien machen weiter mit ihrem Sklavensystem, bis es nicht mehr geht - und die grossen jüdischen Bankiers in Europa helfen dabei...]
[Kriminelle F-"Christen" in Vietnam: Erste Kontrolle der Arbeitsbedingungen erst 1927 - brutale Folter+katastrophale sanitäre+medizinische Zustände - gefolterte Arbeiter mit Verletzungen in Spitälern - Kulis gefesselt und halb verhungert]
1927 veranlasste die Kolonialregierung eine Kontrolle der Arbeitsbedingungen durch die Allgemeine Arbeitsaufsichtsbehörde (frz.: Inspection Général du Travail) (vgl. Boucheret 2001). Ihre Agenten führten in verschiedenen Teilen der Kolonie Untersuchungen durch, um die Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Plantagen und in den Minen zu überprüfen. Sie wiesen z.B. auf die weit verbreitete Praxis der körperlichen Züchtigung für das kleinste Vergehen und die skandalösen sanitären und medizinischen Zustände hin. [11] Auf der Kautschukplantage von Phu-Rieng (Hochplateau-Provinz in Südvietnam [web03]) besuchte Inspektor Delamarre eine Klinik, in der die Hälfte der Patienten durch Schläge verletzt worden war, und er bemerkte zahlreiche schmutzige Schuppen, in denen Kulis gefesselt und dem Hungertod nahe waren (Binh 1978: S.37).
[Der Teufel-"Christ" blockierte sich in Vietnam mit zu harten Strafen die Effizienz der Plantagen (!) - und die "christlichen" Aktionäre in Europa wussten das bis 1927 nicht (?!) - Schlussfolgerung: "Christen" braucht es NICHT auf dem Planet! Und diese Dauerfolter der "christlichen" und jüdischen Börsen-Kapitalisten spielte den Kommunisten in die Hände gegen die ewige "christliche" und jüdische Bankiers-Kriminalität...].
2. Michelin in Vietnam - Details
2.1. Die grösste Michelin-Kautschukplantage in Vietnam 72km nordwestlich von Saigon (in Phu Rieng)
https://en.wikipedia.org/wiki/Michelin_Rubber_Plantation
Übersetzung mit Translator.eu:
"Die Michelin-Kautschukplantage befand sich in der Nähe des Distrikts Dầu Tiếng in der Provinz Bình Dương, 72 km nordwestlich von Saigon. Die Plantage wurde 1925 von der Firma Michelin gegründet[1] und war mit 12.400 Hektar (31.000 Acres) die größte Kautschukplantage Vietnams. Die Plantage befand sich etwa auf halbem Weg zwischen der kambodschanischen Grenze und Saigon, und mit der Zeit wurde sie ein wichtiger Stützpunkt und Aufmarschgebiet für den Vietcong (VC) und später für die [Nordvietnam-Armee] PAVN."
2.2. Kommunistischer Streik auf der Plantage von Phu-Rieng im Jahre 1930
https://en.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%BA_Ri%E1%BB%81ng_%C4%90%E1%BB%8F
Übersetzung mit Translator.eu:
"Phú Riềng Đỏ oder das rote Phú Riềng war ein kommunistisch initiierter Streik, der am 4. Februar 1930 in der Kautschukplantage Thuân-Loï von Michelin in der Nähe von Phú Riềng in der Provinz Biên Hòa in Cochinchina [an der Südspitze von Vietnam] stattfand. Die meisten Plantagenarbeiter waren Bauern aus Tonkin und Annam, die durch ihre Armut gezwungen worden waren, im Süden Vietnams ihren Lebensunterhalt zu suchen. Die Arbeits- und Lebensbedingungen auf den Plantagen waren jedoch hart, und diese Situation provozierte den kommunistischen Streik. Obwohl der Streik nur etwa eine Woche dauerte, war die Entwicklung der Ereignisse in Phú Riềng Đỏ von Bedeutung, da sie als Vorbote für wichtige taktische und strategische Überlegungen für andere kommunistisch geführte Aufstände diente, die später im Jahr erfolgten. Auch wenn die Kommunisten mit Phú Riềng Đỏ nicht viel erreicht zu haben scheinen, so machtensie doch erste wertvolle Erfahrungen in ihrem antikolonialen Kampf [gegen die kriminellen "Christen" und die kriminellen jüdischen Bankiers mit ihrem kriminell-rassistischen Börsensystem in Europa]."
Gründe für den Streik
-- die Kautschukplantage von Michelin in Phú Riềng war nur eine von vielen für maximalen Profit für Frankreich bei minimalen Kosten für die Arbeiterschaft in Vietnam
-- ganz Vietnam war nur für die Profite der Franzosen-"Christen" und jüdischen Bankiers organisiert, um das Land auszurauben [87]
-- die kriminellen Franzosen-"Christen" und jüdischen Bankiers liessen die vietnamesischen Arbeiter in katastrophalen Bedingungen leben und arbeiten [also vegetieren], um Kosten für den Unterhalt zu sparen
-- die von denselben kriminellen "Christen" und jüdischen Bankiers provozierte "Weltwirtschaftskrise" durch das kriminelle Börsensystem verschärfte die Bedingungen zusätzlich, so dass die bereitwillige Unterstützung für den kommunistisch geführten Streik nur logisch war.
Katastrophale Lebensbedingungen: feucht-heisse Baracken - überschwemmt in der Regenzeit für noch mehr Malaria (!)
-- es galt maximaler Profit bei "miserablen" Lebensbedingungen und Malaria-Infektionen, die durch [ABSICHTLICH] provoziertes verseuchtes Wasser und Nahrung noch verschlimmert wurden [88]
-- die Arbeiter wurden in Dörfern mit jeweils "zwischen 300 und 500 Einwohnern" untergebracht [89]
-- die Arbeiter schliefen in heiss-feuchten Baracken, die während der Regenzeit überschwemmt wurden [90]
-- den kriminellen "Christen" und jüdischen Bankiers in Europa gefielen aber solche Baracken mit ihren langen Kojen, denn sie waren billig und das Leben der Arbeiter war den "Christen" und jüdischen Bankiers scheissegal [91]
Harte Arbeitsbedingungen: Roden von Regenwald VON HAND - mit Malaria - Setzen der Kautschukbäume - 17% Todesrate offiziell - 10% flüchten pro Jahr
-- Michelin begann mit Kautschukplantagen 1926, die Plantage von Phu Rieng war 5500 Hektar gross, davon waren bis 1931 1800 Hektar bepflanzt, sehr arbeitsintensive Produktion [92]
-- zuerst musste man den Regenwald roden, voll mit Malariamücken, dann die Setzlinge pflanzen, das ging alles mit HANDARBEIT [93]
-- lange Arbeitszeiten verschlimmerten die Arbeitsbedingungen zusätzlich [94]
-- jährlich arbeiteten bis 41.000 Arbeiter auf der Plantage Phu Rieng [95] - 1000e Tote und Flucht reduzierten die Zahl der Arbeiter [96]
-- die Sterberate von 1927 auf der Plantage von Phu Rieng war 17%, und das ist noch eine "konservative Schätzung" der Plantagenleitung, die allen Grund hatte, den Massenmord von Phu Rieng in Vietnam zu vertuschen [97] - Gerüchte besagten 100 Tote pro Monat im Sterberegister der Plantage [98] - 1925 und 1926 flüchteten ca. 10% der Plantagenarbeiter [99]
Harte Arbeitsbedingungen: Mobbing, ERFUNDENE Verstösse, Lohnkürzungen, Folter mit Schlägen und Peitsche
-- auf der Plantage herrschten "Plantagenregeln"
-- die vietnamesischen "Aufseher" ("Cais") folterten die Kulis [100] mit "Einschüchterung, Schikanen und körperliche Gewalt" [101]
-- die europäisch-"christlichen" Aufseher begingen "institutionalisiertes Mobbing" mit einem "System von Geldstrafen" für Verstösse gegen die "Plantagenregeln" - dabei waren viele "Verstösse" auch ERFUNDEN - die Folge waren immer Lohnkürzungen [102]
-- normale Folter waren "körperliche Misshandlungen wie Schläge und Auspeitschungen", um die Fügsamkeit zu erzwingen [103]
2.3. Die kriminelle Geschichte der faschistischen Firma Michelin in Frankreich, Italien und Indochina mit Folter+Massenmord auf Kautschukplantagen:
Faschistische Sympathien, koloniale Unterdrückung, arbeiterfeindliche Brutalität: das verborgene Gesicht der Michelin-Geschichte
(frz.: Sympathies fascistes, oppression coloniale, brutalités anti-ouvrières : la face cachée de l’histoire de Michelin)
https://basta.media/Sympathies-fascistes-oppression-coloniale-brutalites-anti-ouvrieres-Michelin-caoutchouc
von Olivier Favier - 20. Oktober 2020
-- der Gouverneur von Cocinchina über die kriminelle Kautschukplantage Phu Rieng: "Leichenschauhaus" bezeichnete, wo ein "feudaler Geist bei den Direktoren der Plantage" festgestellt wurde mit totaler Ausbeutung, hohem Hirn ("Vakuum"), jedes wirkliche Leben der Annamiten ignorierend, mit totaler Herablassung und ohne jede "Antenne"
-- Bericht (1965) über die Kautschukplantage in Phu Rieng: von Kuli Tran Tu Binh, Ex-Kuli und dann einer der Kommunistenführer in Vietnam:
"The Red Earth: A Vietnamese Memoir of Life on a Colonial Rubber Plantation (Volume 66) (Ohio RIS Southeast Asia Series)"
bei Amazon kaufen Link
-- Studie über die Kautschukplantage in Phu Rieng: von Historiker Éric Panthou: "Les plantations Michelin au Viêt Nam (Vietnam)" - bei Amazon kaufen Link
-- die Firmenleitung von Michelin war ab 1920 zu ca. 80% in der französischen, geheimen rechtsextremen Organisation "Cagoule"
-- die Firma Michelin zeichnete sich aus 1) ab 1920 durch die Unterstützung rechtsextremer Terrororganisationen wie "La Cagoule" und 2) durch schreckliche Arbeitsbedingungen auf ihren Kautschukplantagen in Indochina ab 1925
-- natürlich versucht die Firma Michelin, das alles so gut wie möglich geheimzuhalten
-- Michelin in Frankreich hielt eine piekfeine "Fassade": Michelin organisierte Kooperation mit Versicherungen und installiert Krankenschwestern in Betrieben, um Verletzungen durch Unfälle sofort zu behandeln und die Ausfalltage niedrig zu halten - in den Kolonien macht Michelin aber das GEGENTEIL und lässt die Arbeiter an foltern und an Hunger sterben
-- Michelin publizierte Mussolini-freundliche Berichte in der italienischen Zeitschrift "Bibendum"
Die Chronologie der Daten:
ab 1911: Michelin propagiert Kampfflugzeuge für den nächsten Krieg
-- die Firma Michelin betreibt in Clermont-Ferrand ein Firmenmuseum, wo die Firmengeschichte aber hauptsächlich nur den Ersten Weltkrieg [1914-1918] umfasst: Die Firma soll Michelin-Arbeitern Pakete in den Schützengraben geschickt haben - und Michelin hat Frankreich sehr gegen Deutschland unterstützt - also das Museum strotzt nur so vor französischem Patriotismus gegen Deutschland
-- Michelin drängte auf die Schaffung von Jagdflugzeugen und Bombern, Michelin-Betriebe waren die "Pioniere der Bomberfliegerei schon 1911", heißt es auf einem Etikett im Museum, und ab 1914 baute Michelin in Clermont 7 Kriegsflugzeuge pro Tag - angeblich ohne Gewinn [??], 1916 installierte Michelin in Aulnat die erste zementierte Start- und Landebahn der Welt - und natürlich war der Bau von Kriegsflugzeugen alles andere als eine Friedensarbeit
1920-1938: Fascho-Michelin in Frankreich
Michelin, der Hauptspender der rechtsextremen Terrororganisation "Cagoule" - verschiedene Manöver und Morde 1934-1938
-- Michelin wurde durch den Ersten Weltkrieg reich und war nun ein staatlich einer der wichtigsten Betriebe geworden
-- 1920 kam es zu einem Streik mit einem Lynchmord durch Jugendliche und Repressionen durch Polizei und Feuerwehr, die die Streikenden mit kochendem Wasser bedrohte, die Justiz verurteilte die Streikenden
-- der Streik wurde zum Anlass für noch härtere Repressionen genommen, Édouard Michelin gründete mit allen Teamleitern eine "Bürgergarde", er kopierte dabei die Arbeitgebermiliz der Bürgerunion in Lyon: Die Michelin-Bürgergarde bestand aus 200 Männern mit Schlagstöcken, ausgebildet am Revolver und im Strassenkampf, es wurden Doppelkriege gegen Arbeiterparteien und Gewerkschaftsführer geführt, so wie es in Italien die Squadra auch machte, als Webgereiter für Mussolinis Faschismus
-- die Chefetage von Michelin entwickelte sich ab 1920 offen rechtsradikal, die grosse Mehrheit der Chefetage war Mitglied in der heimlichen rechtsextremen Organisation "Cagoule"
-- die geheime rechtsextreme Organisation "Cagoule" konnte in Paris, Nizza und Clermont-Ferrand Zentren entwickeln, Pate war unter anderem Pierre Michelin, der Sohn von Édouard Michelin - woher u.a. das Personal der Nationalen Aktion OSARN kam, die u.a. Antifaschisten ermordeten, z.B. die Brüder Carlo und Nello Rosselli - und die sich im französischen Grosskapital breitmachte: Plötzlich waren ehemalige Cagoulards oder nahestehende Leute in der Politik oder Präsidenten, z.B. François Miterrand - sie wurden bei L'Oréal "umgeschult"
-- die Fassade der Firma "Michelin" in Frankreich von 1920 bis 1939 sollte aber "Humanität" vorspielen mit interner Zusammenarbeit mit Versicherungsgesellschaften und mit der Anwesenheit von Krankenschwestern im Betrieb, so konnte man Ausfallzeiten begrenzen und Krankheiten oder Unfälle sofort behandeln, und natürlich auch kaschieren, um beste Bilanzen vorzuweisen
-- die Angestellten von Michelin im Transportnetz mussten fügsame Leute sein, also aus Bauernfamilien vom Land, die ausserdem von [Jesus-Fantasie]-Priestern empfohlen wurden, diese Leute durften in firmeneigenen "Michelin-Siedlungen" leben, wo sie für Ordnung sorgten: "Wir erkundigen uns bei den Priestern, um keine starken Köpfe einzustellen. Man muss fügsam sein, um in Michelin aufgenommen zu werden."
-- ab 1922ca. galt Michelin als "patriotisches Unternehmen", konnte sich "hohe Positionen" ergattern, konnte auch Ausnahmeregelungen und Freifahrtscheine erhalten, so dass Michelin die gesamte Produktionskette unter seine Kontrolle brachte, vom Rohstoff bis zum Reingewinn
-- die Firma Michelin hatte ihre eigene Schutzorganisation ("Verband"), rund 300 Mitglieder, namens "Enfants d'Auvergne", um die Archive und Herstellungsgeheimnisse zu schützen, meist Ex-Mitglieder des "Feuerkreuz" ("Croix de feu") von Oberst de la Rocque - immer mit dem "antikommunistischen putschistischen Geist des 6. Februar 1934", im September 1936 war die Mitgliederzahl auf 1500 angestiegen - Initiative hatte Marcel Michelin, der Sohn von André Michelin, sie besetzten einen Tag lang die Präfektur, dann kam Étienne und beendete die Demo
-- am 11.9.1937 verübten sie einen Bombenanschlag auf den "Allgemeinen Französischen Arbeitgeberverband" ("Confédération Générale du Patronat Français") in Paris, mit 2 toten Blauhelmsoldaten als Folge, um den Anschlag als linken Anschlag darzustellen und um die Angst vor linken Terrorgruppen zu schüren - u.a. wurden spanische Flüchtlinge angegriffen [die vor Franco geflohen waren]
-- ab 1938 wurde das rechtextreme Netz "teilweise abgebaut", Locuty wurde verhaftet, konnte nur noch ein Geständnis seiner kriminellen politischen Manöver ablegen - ein Prozess klagte 100 Leute an, 27 davon kamen aus Clermont, davon ein Dutzend Michelin-Mitarbeiter wie Pierre Locuty (Ingenieur und seit 1935 Mitglied der Selbstverteidigungsgruppe "Les Enfants d'Auvergne") - also Michelin war in diese rechtsextreme Bewegugn ziemlich verstrickt, u.a. mit "1 Million" an einen Méténier, oder "6 Millionen", oder er wird als "einziger Spender der Terrororganisation" mit "mehreren Millionen" genannt - Richter Béteille nannten Clermont-Ferrand und Lyon die wichtigsten Regionen für den OSARN
-- zufällig kam Pierre Michelin eine Woche vor Locutys Verhaftung und Geständnis bei einem "Autounfall" ums Leben, die weiteren 5 Familienmitglieder bleiben verdächtig aber ohne Verhaftung
-- zufällig waren 1938 in Clermont-Ferrand unter den Cagoule-Verdächtigen "10 der 12 Mitglieder des Managements von Michelin"
1930er Jahre: Michelin mit Faschos aus Italien
-- die Reifenfabrik Michelin in Frankreich stand traditionell mit anderen Reifenfabriken in Verbindung, in Italien mit den "Familien Agnelli und Pirelli, die bedingungslose Unterstützer Mussolinis und seiner Politik waren" [Malariasümpfe austrocknen, Schulsystem für alle einrichten, und dann Krieg in Spanien und dann gegen Russland]
-- Michelin mit einem Sitz in Turin drückte in der italienischen Illustrierten "Bibendum" klar die Unterstützung für Mussolinis Faschismus aus
-- und 1935 feierte Michelin in Turin im Festsaal das Neujahr mit dem Transparent im Festsaal: "Frohes faschistisches neues Jahr. Michelin Italien."
-- in den folgenden Jahren unterstützte Michelin jeden Krieg von Mussolini, z.B. in Äthiopien, egal ob Sieg, Niederlage oder Massaker, das Michelin-Hauptquartier in Turin erhielt Ende 1937 sogar Besuch von Marschall Graziani, gerade nach einem Massaker in Addis Abeba - denn in Addis Abeba befand sich seit Kurzem auch ein Hauptsitz von "Michelin Italia", und der Vizekönig von Abessinien stattete einen "Besuch" ab
Vietnam: Die Kautschukplantage von Michelin in Vietnam in Phú Riềng oder die "Hölle auf Erden"
-- die Reifenindustrie produzierte ihren Kautschuk an Orten mit niedrigen Arbeitskosten, also installierte sich Michelin in Vietnam, u.a. mit der Kautschukplantage in Phu Rieng in Südvietnam, wobei Michelin die katastrophalen Arbeitsbedingungen vor den europäischen Medien geheimhielt oder "verwässerte"
-- von der Kautschukplantage in Phu Rieng gibt es aber präzise Berichte von einem ehemaligen Kuli Tran Tu Binh und eine Studie eines Historikers, Éric Panthou, der klar schlussfolgert, dass die Firma Michelin mit ihrem tayloristischen Betriebskonzept ohne Rücksicht auf lokale Gegebenheiten und mit Folter und Unterdrückung mit einer "Spirale der Gewalt" gegen die Arbeiterschaft die VORAUSSETZUNG für den Kommunismus in Vietnam als Gegenwehr schuf
-- Michelin verweigerte den Beitritt zur Gewerkschaft der Indochina-Kautschukpflanzer
-- Michelin machte sich beim französischen Gouverneur von Cochinchina (z.B. Paul Blanchard de la Brosse 1926-1929 [web05] - Liste Link [web06]) verhasst, der die Plantagen von Michelin scheinbar sehr gut kannte und als "Leichenschauhaus" bezeichnete, wo ein "feudaler Geist bei den Direktoren der Plantage" festgestellt wurde mit totaler Ausbeutung, hohem Hirn ("Vakuum"), jedes wirkliche Leben der Annamiten ignorierend, mit totaler Herablassung und ohne jede "Antenne"
-- 1927 wurde ein französischer "Assistent" ermordet
-- 1930 wurden Unruhen niedergeschlagen und drei Kulis ermordet
-- 1932 sandte die Fascho-Firma Michelin "zwei offen rechtsextreme Führer" zur Kautschukplantage, um gegen "die marxistische Hydra" zu "missionieren"
-- erst 1937 trat die Fascho-Firma Michelin der Gewerkschaft der Indochina-Kautschukpflanzer bei
-- ab 1945 betrieb Michelin weiter eine totale Zensur oder "Verwässerung" der Fakten, was die katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Plantagen Indochinas angeht, u.a. in Phu Rieng
-- der ehemalige Kuli Tran Tu Binh von der Plantage in Phu Rieng wurde einer der kommunistischen Führerpersonen in Vietnam gegen den ewigen kolonial-"christlichen" Terror
-- 1965 publizierte der Ex-Kuli Tran Tu Binh seinen Bericht über die Kautschukplantage Phu Rieng
-- 1985 entdeckte der Historiker Éric Panthou den auf Englisch übersetzten Bericht des Ex-Kuli Tran Tu Binh von der Kautschukplantage Phu Rien, das Buch wird in den "USA" ein Klassiker, was Vietnamstudien anbetrifft und gilt als die zuverlässigste Quelle über koloniale Plantagen in Vietnam
-- ab 1985 machte Historiker Panthou eine Studie mit Quellenvergleich zur Kautschukplantage Phu Rieng mit dem Buch von Tran Tu Binh und Kopien aus dem Michelin-Archiv, im Buch von Tran Tu Binh sind nur vereinzelt Übertreibungen feststellbar und die geschilderten Strukturen STIMMEN
-- ab 1985 konnte Historiker Panthou nachweisen, wie die Fascho-Firma Michelin sich in Indochina nicht einen Deut um lokale Gegebenheiten kümmerte, sondern mit "seiner tayloristischen Besessenheit" ans Werk ging und "eine Spirale von Gewalt und Unterdrückung" installierte, und DAS war der Boden für den Wiederstand, der in einer "kommunistischen Bewegung" seinen Ausdruck fand: Michelin hatte mit seinen katastrophalen Bedingungen und Unterdrückung den Kommunismus in Vietnam GEFÖRDERT
-- ab 1985 hielt Michelin seine Archive für alle Forscher weiterhin hartnäckig geschlossen, ausser für interne Auftragsarbeiten
-- 1992 beschloss die Regierung von Vietnam, das Land wieder für ausländisches Kapital zu öffnen, auch für Kapital aus den "USA", aber Michelin wurde abgelehnt, diese brutale Mörderfirma "Michelin" wollte man nie mehr im Land haben, Reifen können auch andere Länder produzieren
-- 2019 wurde in Indonesien ein Gewerkschaftsführer verhaftet, der gegen Landraub für eine Kautschuk-Monokultur protestierte, die offiziell eine "Wiederaufforstung" sein sollte
Ergänzung:
aus: French colonialism in Vietnam
https://alphahistory.com/vietnamwar/french-colonialism-in-vietnam/
Übersetzung mit Deepl:
"Die Arbeiter auf den Plantagen in Französisch-Indochina wurden als „Coolies“ bezeichnet (eine abfällige Bezeichnung für asiatische Arbeiter). Sie arbeiteten stundenlang unter entwürdigenden Bedingungen für einen erbärmlich geringen Lohn. Einige wurden nicht in Geld, sondern in Reis bezahlt. Der Arbeitstag konnte bis zu 15 Stunden dauern, manchmal ohne Pausen oder ausreichende Verpflegung und frisches Wasser. Die französischen Kolonialgesetze verboten körperliche Züchtigung, aber viele Beamte und Aufseher wendeten sie dennoch an und schlugen langsame oder widerspenstige Arbeiter. Auch Unterernährung, Ruhr und Malaria waren auf den Plantagen weit verbreitet, vor allem in der Kautschukproduktion [auf den Kautschukplantagen]. Es war nicht ungewöhnlich, dass auf den Plantagen mehrere Arbeiter an einem einzigen Tag starben. Besonders schlecht waren die Bedingungen auf den Plantagen, die dem französischen Reifenhersteller Michelin gehörten. In den 20 Jahren zwischen den beiden Weltkriegen [1919-1939] wurden auf einer von Michelin betriebenen Plantage 17.000 Todesfälle verzeichnet [das war wahrscheinlich die Kautschukplantage von Phu Rieng]."
"In Cochinchina (Südvietnam) gab es 25 riesige Kautschukplantagen. In den 1930er Jahren lieferte Indochina jedes Jahr 60.000 Tonnen Kautschuk [für "christliche" Gummistiefel und Autoreifen], fünf Prozent der gesamten Weltproduktion. Die Franzosen errichteten auch Fabriken und bauten Minen, um Vietnams Kohle-, Zinn- und Zinkvorkommen zu erschließen. Der größte Teil des in Französisch-Indochina geförderten oder produzierten Materials wurde ins Ausland exportiert. Der größte Teil der Gewinne floss in die Taschen französischer Kapitalisten, Investoren und Beamter."
2.4.1. Kolonialmacht und die Arbeitskräftefrage in Indochina in den 1920er Jahren: Der Bericht von Kolonialinspektor Gayet
Kritik von Inspektor Gayet: Ein Kolonialinspektor prangert die Existenz einer "wirklichen Leibeigenschaft" in Indochina an
(frz.orig.: Les critiques de l’inspecteur Gayet: Un Inspecteur des Colonies dénonce l’existence d’un « véritable servage » en Indochine)
-- "regelrechte Leibeigenschaft" -- die Arbeitskräfte sind sich "ihrer Rechte nicht bewusst" -- "enges Gefängnis" - mit "dubiosen Leuten" vermischt -- "Sträflinge" von der vietnamesischen Gefängnisinsel "Poulo Condor" (Con Dao) auf den Plantagen -- "Schuldknechte" -- "elende Strohhütten" -- "unzulängliche Reisverteilung" -- "viele Kranke" -- Massenflucht: "Die Abgänge erreichten bis zu 10 % der Belegschaft" -- Tod, Gefängnis für Geflüchtete wegen "Vertragsbruch" -- Streiks gegen Todesstrafen: "konzertierten Arbeitsniederlegungen"
aus: https://journals.openedition.org/chrhc/1740
Der wichtigste Teil mit den katastrophalen Arbeitsbedingungen:
https://journals.openedition.org/chrhc/1740#tocfrom2n3
16
Inspektor Gayet kritisierte scharf die Arbeitsinspektion der [südvietnemesischen] Provinz "Cochinchina", eine Institution, die 1918 unter dem Gouvernement Sarraut gegründet wurde und die insbesondere die in [Nordvietnam] Tonkin angeworbenen landwirtschaftlichen Arbeitskräfte schützen sollte. Er stellte "gravierende Mängel" fest und sprach sogar von einer "regelrechten Leibeigenschaft", die die örtlichen Behörden nicht verhindern konnten oder wollten. Zur Stützung seines Urteils stützte er sich auf eine Reihe von Bemerkungen zu den Rekrutierungsmethoden und den Lebensbedingungen auf den Plantagen. Er bemerkte beispielsweise, dass viele der verpflichteten Bediensteten, die sich zum Zeitpunkt ihrer Rekrutierung ihrer Rechte nicht bewusst waren, "in ein enges Gefängnis gepfercht" und mit "dubiosen Leuten" vermischt wurden, darunter "Sträflinge, die von [der Gefängnisinsel] Poulo Condor (Con Dao [web04]) zurückkehrten", als sie im Süden ankamen. Die Schuldknechte, Gefangene einer neuen Art, schienen es auch nach Ablauf ihres Vertrages zu bleiben.
In der Tat, so Gayet, haben die Bescheidenheit ihrer Bezüge und vor allem das Vorhandensein eines Systems, das Vor- und Gehaltsvorschläge kombiniert, die Hälfte von ihnen dazu veranlasst, ihre Anstellung zu erneuern, "weil sie es nicht besser machen konnten", weil sie sich aller Mittel beraubt sahen. Zuvor hatten sie unter harten Lebensbedingungen überleben müssen. Der Bericht des Kolonialinspektors war besonders beleidigt durch die Tatsache, dass die Schuldknechte in "elenden Strohhütten" zusammengepfercht lebten und unter "unzulänglichen Reisverteilungen (...)" litten.
Ihre Körper durch diese täglichen Lebensbedingungen geschwächt, reihten sich die Kulis in die Reihen der vielen Kranken ein, die irregulär und verspätet evakuiert worden waren. Logischerweise versuchten unter diesen Bedingungen einige der Kulis, den Hof vor dem Ende ihrer Beschäftigung zu verlassen: Die Abgänge erreichten bis zu 10 % der Belegschaft, obwohl sie "immer schlecht für den Kuli endeten (Tod, Gefängnis)", der für schuldig befunden wurde, seinen Vertrag gebrochen zu haben. Die Reaktion war manchmal kollektiv: Es kam zu "konzertierten Arbeitsniederlegungen".
17
Die Bemerkungen von Inspektor Gayet beruhten auf dem, was man als ernsthafte Arbeit bezeichnen kann. [26] Obwohl die Zahl der Plantagen, die er besuchte, recht gering war (etwa 1/6 der Plantagen in Cochinchina beschäftigten Vertragsarbeiter), beschäftigten sie einen beträchtlichen Teil der unter Vertrag eingestellten Arbeitskräfte (mehr als 1/3) und waren repräsentativ für die verschiedenen Arten von Plantagen, die es zu dieser Zeit gab. Die von Inspektor Gayet erstellte Stichprobe umfaßt sowohl kleine Plantagen in den grauen Gebieten bei Saigon, die zur ersten Generation von Kautschukplantagen in Indochina gehörten, als auch solche, die auf den fruchtbaren roten Böden [der Urwälder] angelegt wurden, die später in schwierigeren Regionen angelegt wurden.
2.4.2. Die Wirkung des Gayet-Berichts: neue Vorschriften
20
In der Tat könnte man die Zeugenaussagen vervielfachen, die entweder in die Richtung einer Kritik an der Lage der von den Kolonialgesellschaften angeheuerten Kulis gehen [29], insbesondere derjenigen, die auf Vertragsbasis angeworben wurden und sehr oft Opfer von Brutalität wurden, von der der Bericht Gayet kein Wort verlor, oder im Gegenteil in der Behauptung, dass alles getan wurde, um ihren Gesundheitszustand und ihre Lebensbedingungen zu gewährleisten.
21
Aber am interessantesten erscheint es uns, hier zu betonen, daß der Gayet-Bericht, der die den Vietnamesen auferlegten unterwürfigen Bedingungen anprangert, nicht von einem Gegner der Kolonisation stammte, sondern von einem Mann, der für die Führung der Kolonialmaschinerie verantwortlich war. Natürlich ist die Sensibilität des Verfassers des Berichts nicht zu leugnen, aber es ist nicht unbedeutend, dass ein Beamter des Kolonialamtes eine solche Anklage gegen die Art und Weise der Ausbeutung der tonkinesischen Arbeitskräfte verfasst hat. Zwar war der Umfang des Berichts begrenzt, da er für den internen Gebrauch bestimmt war und auf der Überzeugung beruhte, dass die Mängel der geprüften Verwaltungsdienste behoben werden könnten.
Darüber hinaus wurde die Virulenz seiner Analyse durch die Bescheidenheit der vorgelegten Vorschläge begrenzt, die im Wesentlichen die Ernennung eines neuen Arbeitsinspektors darstellten, der weniger geneigt war, die seinem Vorgänger vorgeworfene "optimistische Untätigkeit" an den Tag zu legen. Der Bericht des Inspektors der Kolonien offenbart jedoch die Sensibilität eines Vertreters der Macht für die materielle Lage einer durch die Kolonisierung geschaffenen Kategorie von Arbeit, einer "proletarischen Insel" [30], deren tägliches Leben, gelinde gesagt, nicht den Fortschritt widerspiegelte, der von der Kolonisierung als "im Wesentlichen eine Schöpfung der Menschheit" erwartet wurde [31].
Es spiegelte auch die Fragen wider, die damals über die Art der Arbeit kursierten, die der Kolonialstaat oder die Siedler verlangten, auf die wir noch zurückkommen werden. Für den Augenblick sei darauf hingewiesen, dass der Bericht Gayet eine gewisse Wirkung hatte. Das Kolonialamt teilte den indochinesischen Behörden mit, dass es die Fahrlässigkeit, derer sich die Arbeitsinspektion schuldig gemacht habe, für unzulässig halte. Dies führte zu einer regelrechten Mobilisierung der Cochinchina-Verwaltung, um auf die Beschwerden des Inspektors der Kolonien zu reagieren und sich zu rechtfertigen. Vor allem aber spielte der Gayet-Bericht eine Rolle bei der Entwicklung von Vorschriften durch die lokalen Kolonialbehörden, die geeignet waren, die in Indochina beobachteten Missbräuche zu beseitigen.
3. Michelin in F-Kambodscha
3.1. Michelin mit Kautschukplantagen in Kambodscha: Zu wenig Essen+medizinischer Notstand
"mangelnden medizinischen Versorgung" -- "Zustand der Verlassenheit" -- "Unzulänglichkeit der Verteilung von Reis" -- Kranke kämpfen um Reis -- "Opfer von Brutalität"
Ein Zeugnis unter anderen und doch einzigartig
(Un témoignage parmi d’autres et pourtant singulier)https://journals.openedition.org/chrhc/1740#tocfrom3n6
18
Andere Zeugenaussagen der Kolonialverwaltung, die sich diesmal auf in Kambodscha angelegte Plantagen beziehen, überschneiden sich teilweise mit den Untersuchungen, die Gayet in Cochinchina [südlichstes Südvietnam] durchgeführt hat. In einem Bericht des örtlichen Gesundheitsdirektors in Kambodscha [27] wird beispielsweise sein Besuch auf der Kantroei-Farm erwähnt, die der Indochinesischen Plantagengesellschaft von Mimot (Memot [web07]) gehörte. Er war beeindruckt von der mangelnden medizinischen Versorgung, dem Zustand der Verlassenheit, in dem die Kranken zurückgelassen wurden, bis zu dem Punkt, an dem die Krankenstation für ihn "das Bild eines Gerichts der Wunder" hervorrief, die Unzulänglichkeit der Verteilung von Reis, für eine Handvoll davon sah er "Kranke kämpfen" [Kampf um Reis]. Er räumte aber auch ein, dass die Lager "ziemlich gut eingerichtet" seien, obwohl er eine Reihe von Arbeiten plane, um sie zu verbessern. Vor allem zeichnete er ein ganz anderes Bild von der Situation auf der Snoul-Plantage, die sich im Besitz derselben Firma befand.
Die Bewertung des Managements der Plantage fiel eindeutig positiv aus: Es wurde wahrgenommen, dass es "das Wohlergehen und die Gesundheit seiner Arbeiter" wolle. Außerdem kümmert sich der "Direktor selbst um seine Kulis, er kümmert sich um die Anwendung ärztlicher Rezepte (...) Und auf Anraten des Plantagenarztes unterbrach er die Arbeit für die verwundeten Kulis eine halbe Stunde früher, um sie zu veranlassen, Formaldehydbäder zu nehmen, die sehr gute Ergebnisse lieferten." Die Äußerungen der Direktoren des Unternehmens auf den Hauptversammlungen der Aktionäre in Paris waren offensichtlich einheitlicher, und der verteidigte Standpunkt wurde weithin gelobt.
So hatte der Bericht über die Bilanz der Société Indochinoise des Plantations de Mimot (Memot [web07]) für das Jahr 1927 einige Monate zuvor festgestellt, dass
19
"die Sorgfalt, die wir von Anfang an für die Unterbringung und Hygiene unserer Arbeiter aufgewendet haben, (...) Die Sterblichkeit auf unseren Plantagen betrug nicht mehr als 3 %, eine Zahl, die mit der Sterblichkeitsrate in Großstädten wie Saigon und Cholon vergleichbar ist" [28].
- 26 L’analyse qui suit repose sur une exploitation des Statistiques du Service d’Immigration, annexées (...)
- 27 CAOM, 7AFFFECO26, Rapport mensuel du mois de novembre 1928 sur le fonctionnement du service de l’A (...)
- 28 Rapport à l’Assemblée Générale des Actionnaires du 28 juin 1928
- 29 Le témoignage le plus connu étant celui du révolutionnaire Tran Tu Binh, qui s’engagea en 1927 sur (...)
- 30 Daniel Hémery in Jean Sagnes (dir.), Histoire du syndicalisme dans le monde, Privat, 1994, 575 p., (...)
- 31 Albert Sarraut, Exposé sur la politique coloniale de la France fait en 1923 à Bruxelles, cité par (...)
- 32 Lettre du Ministère des Colonies (2e Bureau) au Gouvernement Général, 7 février 1928 (CAOM, 7AFFEC (...)
- 33 Voir en particulier la lettre du Gouvernement de la Cochinchine au Gouvernement Général datée du m (...)
- 34 Rapport de l’Inspection générale du travail d’Indochine au ministre des Colonies, daté du 9 juin 1 (...)
3.2. Michelin in F-Kambodscha: Zwangsarbeit+Folter+Peitsche in Kautschukplantagen
aus:
Oliver Tappe: Kapitel: Varianten von Schuldknechtschaft im vorkolonialen und kolonialen Südostasien
(ENGL orig.: Chapter: Variants of Bonded Labour in Precolonial and Colonial Southeast Asia)
Michelin mit der Kautschukplantage in Mimot (Memot) in Kambodscha: Viehtreiber Verhelst "Büffel- und Viehtreiber" -- "willkürlich mit Stöcken und Peitschen schlug" -- Inspektor Delamarre -- Bürger zweiter Klasse -- Bericht von Paul Monet 1930 -- Bericht von Tran Tu Binh 1930: The Red Earth: "französische Inspektoren korrupt" -- die "Zivilisationsmission" soll "moralische Standards" haben -- "Gewalt" -- "exzessive Ausbeutung der Arbeiter" -- Terror mit "Vertragsarbeit und Kuli-Migration" -- die Kulis "häuften mehr Schulden an, und das System der Ausbeutung setzte sich fort" -- die "christlichen" Firmenbosse profilierten sich in Europa mit Lügendichtungen, sie würden die Bedingungen verbessern -- "Gewalt und Missbrauch"
[Kriminelle F-"Christen" in Kambodscha: Plantage von Mimot (Memot): Personal wird wie Vieh mit Stöcken+Peitschen geschlagen - Bürger zweiter Klasse - Bericht von Paul Monet "Die Gelbsklavenhändler" ("Les Jauniers") - Inspektoren sind korrupt+bewirken keine Verbesserungen - totale Ausbeutung, Gewalt+Missbrauch]
Auf der Plantage von Mimot (Memot [web07]) in Kambodscha beklagten sich die lokalen Khmer-Honoratioren über die Misshandlung der tonkinesischen Kulis durch die Aufseher, die sich wie "Büffel- und Viehtreiber" ("conducteurs de buffles et de boefs") aufführten. [12] Der belgische Aufseher Verhelst war besonders berüchtigt dafür, dass er die Kulis willkürlich mit Stöcken und Peitschen schlug (Ngo Van 1997: 412). Seine eklatanten Misshandlungen konnten von Inspektor Delamarre nicht ignoriert werden, dennoch protestierte die Firma in Mimot gegen seine Entlassung und enthüllte den allgegenwärtigen Rassismus der kolonialen Gesellschaft, die die Ureinwohner als Bürger zweiter Klasse betrachtete. [13]
11 Einige Berichte werden im Anhang von Ngo Vans (1997) Bericht über die frühen Jahre des antikolonialen Kampfes in Vietnam zitiert; siehe auch ANOM, FM/AFFECO 25; Boucheret 2008.
12 Brief vom 6. März 1929 des Generalgouverneurs von Indochina (Gouverneurs Général d'Indochine) an den Kolonialminister in Paris (ANOM, FM/AFFECO 26).
13 Ebd.; vgl. Aso 2012. Die Plantagenbesitzer argumentierten nämlich, dass Disziplinarmaßnahmen, einschließlich gelegentlicher Gewalt, notwendig seien, um eine stabile und pflichtbewusste Belegschaft zu gewährleisten. Dieser Sichtweise lag eine rassistische Haltung zugrunde, die mit der verbreiteten Vorstellung zusammenhing, dass die Indigenen (frz.: indigènes) noch nicht ausreichend "zivilisiert" seien und daher diszipliniert werden müssten, um den Anforderungen der kolonialen Aufwertung (frz.: Mise en Valeur) zu entsprechen; d.h. wirtschaftliche Entwicklung (vgl. Jennings 2011).
S.119:
Die Inspektionen provozierten eine beträchtliche Spur innerhalb der französischen Verwaltung. [14] Wie der Zeitgenosse Paul Monet (1884-1941 - ein Beamter des kolonialen Geographiediensts - frz.: Service géographique) in seiner Schrift Les Jauniers – "Gelbsklavenhändler" (1930 - Link pdf), abgeleitet von die "Schwarzsklavenhändler" (frz.: "négriers") – beklagt, konnte die Inspektion jedoch nichts an den miserablen Lebensbedingungen der Kulis ändern (vgl. Monet 1930). Tran Tu Binh, der 1930 einer der Anführer einer Arbeiterrevolte auf der Kautschukplantage von Phu-Rieng (Kambodscha) wurde, wies sogar darauf hin, dass die französischen Inspektoren korrupt seien und die Betriebe weiterlaufen ließen, indem sie wirkungslose Versprechungen [der Bosse] zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Kulis akzeptierten (Binh 1985, S.38).
In der Tat behauptete die Lobby der Pflanzer, sich um die medizinische Versorgung und Hygiene der Arbeiter zu kümmern, was letztendlich ihre Lebensbedingungen verbessern und wohl zu mehr "Zivilisation" führen sollte. Dies entsprach deutlich dem kolonialen Anspruch der Zivilisationsmission (frz.: "mission civilisatrice"), der französischen Ideologie der Verbesserung der sozialen, kulturellen und moralischen Standards der Kolonisierten (vgl. Conklin 1997; Aso 2012). Die Interessen kollidierten nur beim Aspekt der Gewalt und der exzessiven Ausbeutung der Arbeiter, weil die Kolonialregierung versuchte, den Mythos einer moralisch gerechtfertigten und wohlwollenden Kolonisierung aufrecht zu erhalten. Im Allgemeinen war es jedoch unter den verschiedenen kolonialen Interessen einhellig, dass Vertragsarbeit und Kuli-Migration aus demographischen und ökonomischen Gründen unabdingbar waren (vgl. Boucheret 2008).
Kuliarbeit kann daher als eine Art Hybrid zwischen Lohnarbeit und Zwangsarbeit betrachtet werden – politisch institutionalisiert und legitimiert. Nach dem Gesetz war es möglich, aus dem Vertrag auszusteigen, wenn Vorschüsse und andere Kosten bezahlt waren. Für die Kulis war es jedoch fast unmöglich, dies zu tun. Vielmehr häuften sie mehr Schulden an, und das System der Ausbeutung setzte sich fort (vgl. J.-F. Klein 2012; Maurer 2010; Angleviel 2001). Die Lobby der Pflanzer reagierte auf die immer lauter werdenden kritischen Stimmen mit Publikationen [Lügendichtungen], in denen sie ihre Bemühungen um die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in der Kolonie verteidigte. Berichte über Gewalt und Missbrauch wurden als Fabeln und Lügen linker Gruppen zurückgewiesen.
4. Neue Arbeitsgesetze 1928 in den F-Kolonien: mit 9-Stunden-Tag und neue Leibeigenschaft mit "Leiharbeiterkarte", die den Pass ersetzt
[Kriminelle F-"Christen" in Indochina: Gouverneur Varenne mit neuen Arbeitsgesetzen 1928 - 9-Stunden-Tag - Erklärung des Arbeitsvertrags - Kampagne der Internationalen Arbeitsorganisation gg. Zwangsarbeit - das Kuli-System wird beibehalten - Verschlimmerung mit "Leiharbeiterkarte", die den Pass ersetzt]
Im Jahre 1928 erließ der sozialistische Gouverneur Varenne (frz. Politiker aus Clermont-Ferrand - 1870-1947 [web08]) neue Arbeitsgesetze als Reaktion auf eine wachsende Zahl alarmierender Berichte über die harten Arbeits- und Lebensbedingungen in den Kulilagern der Plantagen und Bergwerke,
14 Vgl. die ANOM-Akten FM/AFFECO 25 und 26.
S.120:
und auch als Reaktion auf die Kampagne der Internationalen Arbeitsorganisation gegen Zwangsarbeit. [15] Die französischen Behörden behaupteten, die indigenen Arbeiter zu schützen, dachten aber nicht einmal daran, das Kuli-System als solches aufzugeben. Die neuen Verordnungen legten einige der Arbeitnehmerrechte fest, wie z. B. Arbeitszeiten von neun Stunden pro Tag, eine bestimmte Anzahl von freien Tagen und die Verpflichtung der Unternehmen, den Arbeitnehmern den Vertrag in allen Einzelheiten zu erklären, die ihn oft nicht lesen konnten. Im Allgemeinen sicherten die Arbeitsreformen nur die Existenz des Kuli-Systems und festigten die rechtliche Kluft zwischen Kulis und freien Arbeitern (vgl. Boucheret 2001, 2008).
Ein Beispiel dafür war die Einführung der sogenannten "Spezielle Leiharbeiterkarte" (frz.: "carte speciale d'ouvrier contractuel"), eines speziellen Passes für Kulis, der den gewöhnlichen Personalausweis ersetzte. Dieser Pass wurde nach dem Vorbild der Fremdenlegion (frz.: Légion Étrangère) entworfen. Der Herkunftsort spielte keine Rolle. Vielmehr wurde der Name und der Ort des Arbeitgebers, zum Beispiel einer Plantagenfirma, auf den Pass geschrieben. [16] Das bedeutet, dass der Arbeiter tatsächlich an die Plantage oder Mine gebunden war, indem er weder den Arbeitgeber noch den Wohnort wechseln durfte. Tatsächlich wurde jede Beurlaubung als Desertion behandelt und hart bestraft. Erst nach Beendigung des Vertrages konnten die Kulis die Carte Speciale gegen einen regulären Paß eintauschen. Ein Kuli zu sein, scheint in der Tat eine andere Identität, einen anderen rechtlichen und sozialen Status impliziert zu haben – in der Tat einen sehr prekären.
<< >>
|
|
^Quellen
[web01] https://fr.wikipedia.org/wiki/%C4%90%C3%A0_L%E1%BA%A1t
[web02] https://fr.wikipedia.org/wiki/Paul_Doumer
[web03] https://en.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%BA_Ri%E1%BB%81ng_district
[web04] https://en.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%BA_Ri%E1%BB%81ng_%C4%90%E1%BB%8F
[web05] https://fr.wikipedia.org/wiki/Paul_Blanchard_de_La_Brosse
[web06] https://fr.wikipedia.org/wiki/Liste_des_gouverneurs_de_la_Cochinchine_française
[web07] https://en.wikipedia.org/wiki/Memot_District
[web08] https://fr.wikipedia.org/wiki/Alexandre_Varenne
[web09] https://www.ecrivains-nc.net/biographies/jean-vanmai/
Fotoquellen
ă ā