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zu Teil 2 -
Merkblatt: Lebenserwartung (Teil 1)
Faktoren für eine hohe oder niedrige Lebenserwartung
Meldungen
präsentiert von Michael Palomino
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Lebenserwartung zwischen Agrar- und Jägergesellschaften bis zum 19.Jh.
aus der datenreichen Webseite http://www.kartoffel-geschichte.de, speziell:
http://www.kartoffel-geschichte.de/Erste_Furche/Das_Klima_in_Europa/das_klima_in_europa.html
Agrargesellschaften haben weniger Lebenserwartung
Die Nahrungsbasis von Agrargesellschaften ist schmaler und anfälliger als in Jägergesellschaften. Ein schon fast klassischer Beleg ist die irische Hungersnot in der Mitte des 19. Jahrhundert (einen Gegenbeweis können die Maoris und andere Menschenfressergesellschaften liefern, die sich ihre Nahrung im Nachbardorf holten). Agrargesellschaften sind abhängiger von Wetterbedingungen und von Schädlingsbefall. Auch gewaltsame Auseinandersetzungen (Krieg) dezimieren direkt die agrarische Bevölkerung stärker, abgesehen von der mittelfristigen Wirkung von kriegsbedingten Mißernten. Dennoch: Die Bevölkerung wuchs von geschätzten vier Millionen vor 10.000 Jahren auf rund 500 Millionen vor Beginn der Industrialisierung.>
-- wegen höherer Bevölkerungsdichte in Siedlungen und dadurch mehr Ungeziefer und Parasiten
-- wegen höherer Geburtenrate durch die Sesshaftigkeit
-- wegen der Abhängigkeit des landwirtschaftlichen Anbaus von den Wetterbedingungen und dem Schädlingsbefall
-- wegen Kriegen durch die Bevölkerungsdichte und Lebensmittelknappheit
-- wegen der Landschäden durch die Kriege.
Die niedrige Lebenserwartung gilt nur für die einzelne Person, ist aber nicht entscheidend für das Bevölkerungswachstum. Der Text:
<Ein kleiner Ausflug zur Lebenserwartung: Die Sterblichkeit in Agrargesellschaften ist höher als in Jäger- oder Sammlergemeinschaften; der wichtigste Grund hierfür ist die erhöhte Bevölkerungsdichte, wodurch die kritische Masse erreicht wird, die parasitäre Mikroorganismen benötigen, um dauerhaft in einer Population zu überleben. Auch die Geburtenrate ist in Agrargesellschaften höher; das seßhafte Leben erlaubt es, die Intervalle zwischen den einzelnen Geburten zu verkürzen, was wiederum die Fruchtbarkeit pro Frau erhöht. Seßhaftigkeit bedeutet, daß man das Kind nicht mit sich tragen muß und zugleich in einem sehr frühen Lebensalter stärker für Aufgaben herangezogen werden können, so daß sie keine ökonomische Belastung darstellen. In Agrargesellschaften steht außerdem gekochter Brei und (vielfach) Milch zur Verfügung, was die Stillzeit herabsetzt.
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Die Lebenserwartung während der "Kleinen Eiszeit" in Europa (13.Jh. bis 1900)
aus der datenreichen Webseite http://www.kartoffel-geschichte.de, speziell:
http://www.kartoffel-geschichte.de/Erste_Furche/Das_Klima_in_Europa/das_klima_in_europa.html
Die Lebenserwartung sank in der kalten Periode ohne Kartoffeln von 30 auf 20 Jahre. Maximales Alter, z.B. bei Königen, war zwischen 50 und 60 Jahren. Bäuerinnen mit 30 waren runzlig und gebeugt. 40-Jährige galten schon als alt. 50-Jährige waren abgeschrieben. Könige, Adlige und Bürger, die keinen Hunger litten, wurden auch nur zwischen 48 und 56 Jahren alt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung war unter 20 Jahre alt.
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ab Mitte 18.Jh.: Frauen werden älter als die Männer
aus der datenreichen Webseite http://www.kartoffel-geschichte.de, speziell:
http://www.kartoffel-geschichte.de/Erste_Furche/Das_Klima_in_Europa/das_klima_in_europa.html
<Frauen werden mindestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts älter als Männer, weil zum Beispiel Mädchen seltener den Kindstod sterben und Buben häufiger als Madeln bei Unfällen umkommen. Und: Die Mehrfachbelastung von »Kinder, Küche, Karriere (= Beruf)« ist möglicherweise gesundheitsfördernd neben dem geringeren Alkoholkonsum, der ausgewogeneren Ernährung und der stärkeren Aufmerksamkeit der eigenen Gesundheit gegenüber.>
Einer der Hauptpunkte für ein längeres Leben der Frauen waren auch Hygienemassnahmen bei den Geburten.
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Der Altersunterschied der Partner ist mitentscheidend für eine niedrige oder hohe Lebenserwartung
aus: 20 minuten online: Demographie: Junge Frauen lassen alte Männer länger leben; 3.6.2009;
http://www.20min.ch/news/wissen/story/24379510
Literatur:
Drefahl, S.
How does the age gap between partners
affect their survival?
Demography (2009)
<Jüngere Partnerinnen sind für ältere Herren ein wahrer Segen, wenn man einer neuen Studie des renommierten Max-Planck-Instituts glauben mag. Umgekehrt gilt dies nicht.
Der amerikanische Schauspieler Michael Douglas (64) ist auf den Tag genau 25 Jahre älter als seine Gattin Catherine Zeta-Jones. Der Altersunterschied von einem Vierteljahrhundert dürfte sich, sofern man der Statistik vertraut, sehr unterschiedlich auf die Lebenserwartung der beiden Hollywood-Grössen auswirken: Während ältere Männer wie Michael Douglas mit einer jungen Frau an ihrer Seite von einer höheren Lebenserwartung profitieren, müssen jüngere Partnerinnen wie Catherine Zeta-Jones damit rechnen, dass die Liaison mit einem älteren Mann ihr Leben verkürzt.
Geringeres Sterberisiko für Männer mit jüngeren Frauen
Dies legt eine umfassende demografische Studie nahe, die von Sven Drefahl vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock durchgeführt wurde. Drefahl untersuchte die Sterblichkeit der dänischen Bevölkerung zwischen 1990 und 2005; er erhob dabei die Daten von etwa zwei Millionen verheirateten Menschen, die älter als 50 Jahre waren.
Eine jüngere Partnerin lässt Männer länger leben, hat Drefahl festgestellt. Männer, die zwischen sieben und neun Jahre älter sind als ihre Partnerinnen, haben ein um elf Prozent geringeres Sterberisiko als ihre Geschlechtsgenossen mit Partnerinnen in etwa dem gleichen Alter. Für Frauen hingegen ist die Liaison mit einem älteren Partner nicht von Gutem: Sie riskieren einen vergleichsweise früheren Tod. Am besten fahren Frauen mit einem etwa gleichaltrigen Partner, denn ein jüngerer Mann wirkt sich noch fataler als ein älterer aus: Sind ihre Partner zwischen sieben und neun Jahre jünger, haben Frauen ein um bis zu 20 Prozent höheres Sterberisiko. «Ehen zwischen jüngeren Männern und älteren Frauen erschienen nach der Untersuchung als besonders ungünstig», erklärt Drefahl. Aber auch für Männer ist in dieser Konstellation das Sterberisiko erhöht: und zwar um rund 15 Prozent, wenn ihre Partnerinnen fünf bis sieben Jahre älter sind.
Selektionseffekt oder Druck der sozialen Norm?
«Dieses Resultat unterstreicht die Ansicht, dass die Sterblichkeit und somit auch die Lebenserwartung von Ehepartnern mit deren Altersabstand variiert», so Drefahl. Freilich war man bisher davon ausgegangen, dass jüngere Partner generell mit einer höheren Lebenserwartung korrelieren, ältere dagegen mit einer niedrigeren.
«Das grosse Rätsel am Studienergebnis sind allerdings die Gründe, warum es diese grossen Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt», sagt Drefahl. «Die Theorien, warum das so ist, bewegen sich in Richtung Spekulation.»Möglicherweise wirkt sich hier ein Selektionseffekt aus: Demnach könnten attraktivere und gesündere Männer – also solche mit einer ohnehin höheren Lebenserwartung – eher jüngere Partnerinnen für sich gewinnen. Einer anderen Theorie zufolge sind jüngere Partnerinnen eher in der Lage, ihre älteren Partner zu pflegen. Es könnte aber auch sein, dass eine jüngere Partnerin einen positiven sozialen und psychologischen Effekt auf den Mann habe, so Drefahl.
Ebenfalls nicht geklärt sei der Grund für die statistisch erhärtete Tatsache, dass ältere und mehr noch jüngere Partner bei Frauen mit einer erhöhten Mortalität einhergingen. «Möglicherweise wirkt die Pflege des jüngeren Partners auf die Partnerin nicht positiv», mutmasst Drefahl. Eine andere Theorie sieht in der Abweichung von der sozialen Norm einen Grund für die höhere Sterblichkeit. Im Durchschnitt – dies ist die soziale Norm – sind Männer in Dänemark und auch in Deutschland drei Jahre älter als ihre Partnerinnen. Vor diesem Hintergrund erscheinen Partnerschaften zwischen jüngeren Männern unhd älteren Frauen als besonders ungünstig. «In solchen Fällen kann für beide, den jüngeren Mann und seine ältere Partnerin, ein erhöhtes Sterberisiko beobachtet werden», erklärt Drefahl.
(dhr)>
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9.7.2009: <Körper und Geist: Menschen in glücklichen Beziehungen: Demenzrisiko wesentlich geringer - [Probleme stimulieren das Gehirn]
aus: n-tv online; 9.7.2009; http://www.n-tv.de/wissen/koerpergeist/Demenzrisiko-wesentlich-geringer-article404428.html
Eine liebevolle und lebendige Paarbeziehung vermindert das Risiko für Altersdemenz erheblich. Wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" berichtete, hat der Mediziner Krister Håkansson vom schwedischen Karolinska Institut knapp 1500 Menschen aus einer Bevölkerungsstudie der 60er und 70er Jahre auf Faktoren für das Auftreten von Alzheimer oder andere Demenzleiden untersucht. Dabei ergab sich nach seinen Angaben unter anderem eine Halbierung des generellen Durchschnittsrisikos, falls die Betroffenen bis ins Alter als glückliches Paar zusammengelebt hatten.Im Fall der Scheidung konstatierte Håkansson dagegen eine Verdreifachung des Demenzrisikos. Sogar eine Versiebenfachung wurde für den überlebenden Teil eines Paares ermittelt, wenn der jeweilige Partner in mittleren Jahren verstorben war. Lebenslange Singles schnitten deutlich besser ab als geschiedene oder durch Tod getrennte Paare, aber schlechter als bis ins Alter zusammenlebende Paare.
Håkansson, der seine Ergebnisse beim europäischen Psychologenkongress in Oslo vorlegen wollte, meinte über weitere Hintergründe, die Heirat allein reiche nicht zur Verminderung des Risikos für Demenzerkrankungen: "Es sollte schon ein dynamisches Verhältnis sein, gerne auch mit Problemen, die das Gehirn stimulieren."
Als besonders gefährdet bezeichnete er Frauen und Männer, die ihren Partner durch Tod in relativ jungen Jahren verloren haben: "Das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Trauer ist hier besonders stark, und das hat ja große Ähnlichkeit mit der Gefühlslage von dementen Menschen."
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10.7.2009: Bescheidene Ernährung hält den Geist fit und hält Krankheiten fern - und verlängert so das Leben - zumindest bei Rhesusaffen
aus: n-tv online: Körper und Geist: Hält Geist fit und Krankheiten fern: Schmale Kost verlängert Leben; 10.7.2009;
http://www.n-tv.de/wissen/koerpergeist/Schmale-Kost-verlaengert-Leben-article405571.html
<Kaloriensparen verlängert nicht nur das Leben, sondern hält auch den Geist im Alter auf Trab. Das hat eine 20-jährige Studie an Rhesusaffen im Primatenforschungszentrum der Universität von Wisconsin in Madison ergeben. Demnach kann eine schmale Kost nicht nur den Alterungsprozess bremsen, sondern auch Krankheiten wie Krebs, Alters-Diabetes und Herz-Kreislaufleiden hinauszögern. Neu ist vor allem aber die Entdeckung, dass die Hirnregionen für Bewegung, für das Erinnerungsvermögen und zur Lösung kniffliger Aufgaben, bis ins hohe Alter besser erhalten bleiben. Die Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Kostreduzierung, die weit entfernt war von echter Unterernährung, werden im Journal "Science" vorgestellt.
"Wir haben entdeckt, dass Kaloriensparen das Risiko für altersbedingte Krankheiten um das Dreifache reduziert und für ein längeres Leben sorgt", merkte der federführende Autor der Studie, Richard Weinbruch von der Medizinischen Fakultät der Universität an. Rhesus-Affen, die zu einer Schmalhans-Kost von etwa 30 Prozent weniger Kalorien verurteilt waren, hatten im Vergleich zu den anderen Äffchen ohne Kaloriensperre nicht einmal die Hälfte an Tumor- und Kreislauf-Erkrankungen. Die bei dieser Primatenart häufig vorkommenden Diabetes-Erkrankungen blieben bei den Tieren unter Kalorienkontrolle völlig aus. "Bisher sehen wir eine komplette Diabetes-Prävention", freute sich Weinbruch.
Der an der Studie beteiligte US-Neurowissenschaftler Sterling Johnson fügte hinzu, dass die kalorienarme Ernährung einige, aber nicht alle Hirnregionen von dem altersüblichen Verlust von Nervenzellen verschont. An der Untersuchung waren über die Jahre hinweg insgesamt 76 Äffchen beteiligt. Alle bekamen den Autoren zufolge die gleiche Kost. Der Unterschied lag lediglich darin, dass eine Gruppe ihre Portionen zugeteilt bekam, während die andere sich nach Belieben den Magen füllen konnte. Nach der Studie lebten 80 Prozent der Affen mit begrenzter Kost aber nur 50 Prozent der frei schlemmenden Tiere noch. Die Erkenntnis, dass leicht reduzierte Kost gar nicht so schlecht ist, hatten schon frühere Studien unter anderen an Nagern gezeigt. Unbekannt sei bisher die Auswirkung aufs Hirn gewesen, schreiben die US-Wissenschaftler.
dpa>
Kommentar
Es dürfte sich so verhalten, dass das Kreislaufsystem und das Immunsystem dann am besten funktionieren, wenn keine übermässige Fettsucht besteht. Bei Fettsucht werden die körperlichen Systeme zu sehr in Anspruch genommen und können den Körper nicht mehr "sauberhalten". Ausserdem sind bei Menschen die Blutgruppenernährung und schädliche Tätigkeiten wie Rauchen zu berücksichtigen.
Michael Palomino, 10.7.2009-----
16.12.2009: <Lebenserwartung: Mit jungem Aussehen lebt es sich länger
aus: 20 minuten online; 16.12.2009; http://www.20min.ch/news/wissen/story/27518315
Wer für sein Alter gut erhalten ist, darf sich nicht nur auf ein an Komplimenten reiches, sondern auch langes Leben freuen. Das besagt eine Studie dänischer Wissenschaftler.
Jugendliches Aussehen kommt tatsächlich von innen - wäre da nicht noch die genetische Disposition.
Ein langes Leben - wer wünscht sich das nicht? Wenn dann auch noch Gesundheit, Wohlbefinden und ein für das eigene Alter jüngeres Aussehen hinzukommen, ist das Maximum an Lebensqualität erreicht.Wer älter aussieht, stirbt früher
Dass all diese Faktoren direkt etwas miteinander zu tun haben, will der Wissenschaftler Kaare Christensen von der University of Southern Denmark mit seinen Arbeitskollegen herausgefunden haben. Die Forscher zeigten Probanden hunderte von Fotos. Darauf zu sehen: Zwillingspaare, die 70 Jahre oder älter waren. Dann wurden die Testpersonen gebeten, das Alter der abgebildeten Personen zu schätzen. In den darauf folgenden sieben Jahren machten die Wissenschaftler eine spannende Beobachtung: Je grösser der Unterschied zwischen tatsächlichem und dem geschätzten Alter der Zwillinge war, desto wahrscheinlicher war die Tatsache, dass der älter aussehende Zwilling zuerst verstarb.
«Die Studie zeigt, dass bei Menschen von über 70 Jahren das geschätzte, im Vergleich zum tatsächlichen Alter, ein starker Indikator für die Mortalität darstellt», erzählte Studienleiter Christensen in einem Interview mit dem «British Medical Journal».
Aussen hui, innen erst recht?
Dass sich durch eine jünger wirkende «Fassade» häufig Rückschlüsse auf den allgemeinen Gesundheitszustand ziehen lassen können, ist nicht abwägig: Faktoren wie Rauchen, Hautschädigungen durch intensive Sonnenexposition oder zu fette und und unzureichend vitamin- und mineralstoffhaltige Ernährung schaden nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Haut.
(rre)>
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10.2.2010: Langeweile fördert frühen Tod
aus: 20 minuten online: Studie stellt fest: Wer sich oft langweilt, stirbt früher; 10.2.2010;
http://www.20min.ch/news/wissen/story/19162644
<von Maria Cheng, AP
Britische Mediziner haben einen Zusammenhang zwischen dem häufigen Empfinden von Langeweile und einem frühzeitigen Tod festgestellt. Vor allem wer bei der Arbeit Löckchen auf der Glatze dreht, hat gute Chancen früher das Jenseits zu erblicken.
Langeweile am Arbeitsplatz kann tiefere Ursachen haben, sagt die Studie.
Zwar ist mit Langeweile für sich genommen offenbar kein Gesundheitsrisiko verbunden, wie Annie Britton und Martin Shipley vom University College London betonen. Aber Langeweile gehe oft mit gesundheitsschädlichem Verhalten wie übermässigem Alkoholkonsum und Rauchen einher. Daneben könne Langeweile auch ein Symptom für psychische Probleme sein.
Grundlage der Studie ist eine Befragung von mehr als 7500 Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Alter von 35 bis 55 Jahren, die bereits 1988 abgeschlossen wurde. Die Teilnehmer wurden befragt, ob sie sich im zurückliegenden Monat während der Arbeit gelangweilt hätten. Britton und Shipley verfolgten den persönlichen Werdegang der Befragten bis April 2009. Dabei stellten sie bei denjenigen Personen, die sich gelangweilt hatten, eine 2,5-mal so hohe Wahrscheinlichkeit fest, schon in relativ frühem Alter an einer Herzkrankheit zu sterben.
Sobald bei der Untersuchung andere potenzielle Risikofaktoren miteinbezogen wurden, ergab sich aber eine geringere Wahrscheinlichkeit. «Der Zustand von Langeweile steht mit hoher Sicherheit stellvertretend für andere Risikofaktoren», erklären Britton und Shipley in einem Beitrag, der in der April-Ausgabe der Fachzeitschrift «International Journal of Epidemiology» veröffentlicht werden soll.
Andere Experten sprachen von einem plausiblen Zusammenhang. Wer gelangweilt sei, sei auch nicht motiviert, auf gesunde Ernährung, körperliche Betätigung und einen herzschonenden Lebensstil zu achten, sagte der Mediziner Christopher Cannon von der Harvard University. Es sei auch möglich, dass bei Langeweile Hormone ausgeschüttet werden, die für das Herz belastend seien. Die Langeweile-Forscherin Sandi Mann von der britischen University of Central Lancashire nimmt ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Langeweile und schlechter Ernährung an: «Leute, die sich langweilen, neigen auch dazu, mehr zu essen und zu trinken, und wahrscheinlich essen sie nicht Karotten und Selleriesticks.» Allerdings sollten sich nur diejenigen Gedanken machen, die chronisch gelangweilt seien. Schliesslich langweile sich jeder mal von Zeit zu Zeit, sagte die Forscherin.
http://ije.oxfordjournals.org>
10.2.2010: Langeweile fördert frühen Tod (BaZ)
aus: Basler Zeitung online: Wer sich oft langweilt, stirbt früher; 10.2.2010;
http://bazonline.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Wer-sich-oft-langweilt-stirbt-frueher/story/17596612
Laut britischen Forschern ist chronische Langeweile mit Gewohnheiten verbunden, die die Gefahr einer Herzerkrankung erhöhen. In einer Studie werden die Risikofaktoren benannt.
Langeweile an sich muss nicht alarmierend sein: Publikum im deutschen Bundestag.
Britische Mediziner haben einen Zusammenhang zwischen dem häufigen Empfinden von Langeweile und einem frühzeitigen Tod festgestellt. Zwar ist mit Langeweile für sich genommen offenbar kein Gesundheitsrisiko verbunden, wie Annie Britton und Martin Shipley vom University College London betonen. Aber Langeweile gehe oft mit gesundheitsschädlichem Verhalten wie übermässiger Alkoholkonsum und Rauchen einher. Daneben könne Langeweile auch ein Symptom für psychische Probleme sein.
Grundlage der Studie ist eine Befragung von mehr als 7500 Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Alter von 35 bis 55 Jahren, die bereits 1988 abgeschlossen wurde. Die Teilnehmer wurden befragt, ob sie sich im zurückliegenden Monat während der Arbeit gelangweilt hätten. Britton und Shipley verfolgten den persönlichen Werdegang der Befragten bis April 2009. Dabei stellten sie bei denjenigen Personen, die sich gelangweilt hatten, eine 2,5 Mal so hohe Wahrscheinlichkeit fest, schon in relativ frühem Alter an einer Herzkrankheit zu sterben.
Stellvertretend für andere Risikofaktoren
Sobald bei der Untersuchung andere potenzielle Risikofaktoren mit einbezogen wurden, ergab sich aber eine geringere Wahrscheinlichkeit. «Der Zustand von Langeweile steht mit hoher Sicherheit stellvertretend für andere Risikofaktoren», erklären Britton und Shipley in einem Beitrag, der in der April-Ausgabe der Fachzeitschrift «International Journal of Epidemiology» veröffentlicht werden soll.
Andere Experten sprachen von einem plausiblen Zusammenhang. Wer gelangweilt sei, sei auch nicht motiviert, auf gesunde Ernährung, körperliche Betätigung und einen herzschonenden Lebensstil zu achten, sagte der Mediziner Christopher Cannon von der Harvard University. Es sei auch möglich, dass bei Langeweile Hormone ausgeschüttet werden, die für das Herz belastend seien.
Die Langeweile-Forscherin Sandi Mann von der britischen University of Central Lancashire nimmt ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Langeweile und schlechter Ernährung an: «Leute, die sich langweilen, neigen auch dazu, mehr zu essen und zu trinken, und wahrscheinlich essen sie nicht Karotten und Selleriesticks.» Allerdings sollten sich nur diejenigen Gedanken machen, die chronisch gelangweilt seien. Schliesslich langweile sich jeder mal von Zeit zu Zeit, sagte die Forscherin. (vin/ddp)>
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3.5.2010: Lebenserwartung ist in gewissen Berufen extrem kurz wegen Stress, wegen des Unfallrisikos, oder wegen des Risikos, ermordet zu werden
aus: 20 minuten online: Lebenserwartung; Hände weg von diesen JobsHände weg von diesen Jobs;
http://www.20min.ch/finance/news/story/Haende-weg-von-diesen-Jobs-29437833
<von Othmar Bamert - Förster, Bauarbeiter, aber auch Journalist und Psychologe: Vor diesen Berufen hüte sich, wer sich auf ein langes, glückliches Leben freuen will.
Förster leben im Schnitt kurz. Zwar arbeiten sie in der gesunden Waldluft. Das Risiko, von einem Baum erschlagen zu werden oder sonst einen Unfall zu erleiden, ist jedoch beträchtlich. Mehr... Förster leben im Schnitt kurz. Zwar arbeiten sie in der gesunden Waldluft. Das Risiko, von einem Baum erschlagen zu werden oder sonst einen Unfall zu erleiden, ist jedoch beträchtlich.Bildstrecke nochmals anschauen
Förster leben im Schnitt kurz. Zwar arbeiten sie in der gesunden Waldluft. Das Risiko, von einem Baum erschlagen zu werden oder sonst einen Unfall zu erleiden, ist jedoch beträchtlich.
In den nächsten Wochen werden in der Schweiz Lebensläufe vorgezeichnet: Lehrmeister vergeben die begehrtesten Lehrstellen an die begabtesten AnwärterInnen. Und wer auf eine akademische Laufbahn spekuliert, versucht die Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium zu bestehen. Und wer mit der Schule auf Kriegsfuss steht oder sich noch nicht entschieden hat, muss sich nun sputen. Aber – um Himmels willen – welchen Beruf wählen?
Die Antwort ist klar: Wer lange und geruhsam leben will, wird Geistlicher. Und wer lange gesund bleiben will, wird Arzt. Dies ist nicht scherzhaft gemeint. Eher todernst: Denn die Jobwahl entscheidet zu einem grossen Teil nicht nur über die Lebensqualität, sondern auch die Lebenserwartung.
Beruf mitentscheidend für Lebenserwartung
Eine Reihe von Studien hat die Hauptursachen für ein längeres Leben untersucht und dabei herausgefunden: Die entscheidenden Faktoren sind Beruf, Einkommen und gesellschaftliche Stellung. So schaffen Förster, Bauarbeiter und Dachdecker im Schnitt nicht viel mehr als 60 Lebensjahre. Zu gross ist das Risiko, im Job zu verunfallen. Mehrheitlich im Büro sitzende Akademiker leben dagegen deutlich länger als der Durchschnitt.
Aber auch unter den Studierten gibt es signifikante Unterschiede. So haben Journalisten, Psychologen und Chemiker eine deutlich tiefere Lebenserwartung als Ärzte, Ingenieure oder gar Geistliche, wie eine grossangelegte Studie des Bundesamts für Statistik nachwies. Die Gründe dafür orten Wissenschafter in der Lebensweise und dem Konsum von Suchtmitteln.
Also: Wer sich für einen Karriereweg entscheiden will, soll sich nicht nur von vagen Wünschen und Klischees leiten lassen, sondern auch von harten Statistiken.>
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Studie der AOK 10.7.2010: Schädliche oder gesundheitsfördernde Berufe
Eine Krankenkasse in Deutschland (die "Allgemeine Ortskrankenkasse" AOK) hat die Krankheitszeiten bei Berufen untersucht, und kommt dabei zu den nachstehenden Resultaten. Man sollte also, wenn man in einem Beruf arbeitet, der für den Körper viel Stress bedeutet, vielleicht in einen weniger "schädlichen" Beruf wechseln. Leute, die hingegen immer im Büro sitzen, könnten vielleicht eine kleine Beschäftigung draussen an der Luft als Ergänzung haben. Wichtig ist das Gleichgewicht der Elemente. Ausserdem sind je nach Blutgruppe einige Berufe eher oder weniger geeignet, weil Blutgruppe 0 sich z.B. viel bewegt, Blutgruppe A dagegen weniter. Ausserdem ist der Krankenstand auch vom Wissen über die Gesundheit abhängig, und auch vom Verantwortungsbewusstsein der jeweiligen Person. Das heisst: Man kann den Krankenstand nicht unbedingt nur am Beruf ablesen, und die Studie ist nur ein Hinweis, aber keine durchdachte, sozialkritische Forschungsarbeit. Aber lesen Sie selbst:
aus: Stern online: AOK-Studie zum Krankenstand: Welche Berufe krank machen; 10.7.2010;
http://www.stern.de/wirtschaft/job/aok-studie-zum-krankenstand-welche-berufe-krank-machen-1581706.html
AOK-Studie zu krankmachenden und gesunderhaltenden Berufen
Beruf
Text
Tage pro Jahr krank
Strassenreinigung,
Müllmann, Müllabfuhr
<Die Fehlzeiten-Spitzenreiter in der AOK-Studie: Straßenreiniger und Müllmänner waren im vergangenen Jahr im Schnitt 28,8 Tage krank - macht fast sechs Arbeitswochen> [web1] 28,8
Waldarbeiter, Forstarbeiter
<Auch Waldarbeiter ist ein harter Job. 25,1 Tage fehlten die Frauen und Männer aus dem Forst im vergangenen Jahr durchschnittlich> [web2] 25,1
Krankenpfleger, Krankenpflegerin
<Stressig und teilweise auch körperlich anstrengend: Krankenpfleger fehlten 2009 im Schnitt 24,9 Tage> [web3] 24,9
Gerüstbau, Gerüstbauer
<Sie müssen hart wuppen - das schlägt sich auf die Gesundheit nieder: Gerüstbauer waren im vergangenen Jahr 24,3 Tage krank.> [web4] 24,3
Bauarbeiter, Hilfsarbeiter im Bau
<Ein Knochenjob ist auch der des Hilfsarbeiters am Bau: 24,2 Tage Krankenstand fielen 2009 durchschnittlich an.> [web5] 24,2
Fleischwaren, Wurstwaren
<Auch, wer bei Fleisch- und Wurstwarenherstellern arbeitet, ist häufig krank: 23,4 Tage betrug hier 2009 die durchschnittliche Fehlzeit.> [web6]
23,4
Strassenbau, Strassenbauer
<Unwesentlich seltener ist der Straßenbauer krank. 23,3 Tage standen hier laut AOK-Studie 2009 zu Buche.> [web7] 23,3
Druckerhelfer
<Exakt auf den gleichen Wert kamen die Druckerhelfer.> [web8] 23,3
Lastwagenfahrer, Brummifahrer
<Brummifahren hat mit Fernfahrer-Romantik und Abenteuer nicht viel gemein. Termindruck und Stress sind hoch. Folglich fiel 2009 jeder Lkw-Fahrer im Schnitt 20,2 Tage aus.> [web9] 20,2
Gärtner, Landschaftsgärtner
<Gartenarbeit sieht putzig aus, geht aber vor allem auf den Rücken. Jeder Gärtner war im vergangenen Jahr statistisch gesehen 19,3 Tage krank.> [web10] 19,3
KindergärtnerIn, ErzieherIn, LehrerIn
<Ja, ja. Die lieben Kleinen können ganz schön stressen. Auch Kindergärtnerinnen und Erzieher kommen in die Fehlzeiten-Topliste. Sie waren 2009 im Schnitt 15,8 Tage krank.> [web11]
15,8
UnternehmensberaterIn
<Der Gesundheit eher zuträglich ist der Job des Unternehmensberaters: 9,2 Tage Krankentage wie im vergangenen Jahr sind nicht all zu viel.> [web12] 9,2
Sprechstundenhilfe
<Auch die Sprechstundehhilfe ist meist am Arbeitsplatz und selten kränkelnd zuhause: 9,1 Tage fehlte sie statistisch 2009.> [web13] 9,1
WirtschaftsprüferIn, SteuerberaterIn
<Auch Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern schlägt der Job kaum auf Gemüt und Körper. 8,3 Arbeitstage waren sie im Durchschnitt krank.> [web14] 8,3
DiätassistentIn,
pharmazeutisch- teschnische AssistentIn
<Diätassistenten und Pharmazeutisch-Technische Assistenten bekommen von gesundem Leben im Job ebenfalls viel mit. Vielleicht erklärt sich so ihr geringer Krankenstand von 8,2 Tagen.> [web15] 8,2
IngenieurIn
<Noch einen Tick seltener krank sind Ingenieure: 8,1 Tage fielen sie im Schnitt 2009 aus.> [web16] 8,1
ArchitektIn, BauingenieurIn
<Während Bauarbeiter häufig krank sind, geht es Architekten und Bauingenieuren weit besser: Sie kommen nur auf 7,2 Krankentage.> [web17] 7,2
Arzt, Ärztin
<Noch seltener krank sind Ärzte. Sie sollten schließlich nun wirklich wissen, wie man gesund lebt. 7,1 Tage fiel jeder Arzt laut der AOK-Studie 2009 krankheitsbedingt aus.> [web18] 7,1
IngeineurIn Maschinenbau, Fahrzeugbau
<Auch Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbau kommen auf einen moderaten Wert. 6,3 Tage war jeder 2009 krank.> [web19] 6,3
HochschulleherIn
<Sie fallen am wenigsten aus: Hochschullehrer kamen im vergangenen Jahr auf Fehlzeiten von nur 4,9 Tage - einsame Spitze.> [web20]
4,9
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15.3.2011: November-Menschen leben im Schnitt 7,3 Monate Länger als Mai-Menschen
aus: Welt online. Todesfall-Statistik: Geburtsmonat gibt Auskunft über Lebenserwartung; 15.3.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article12831241/Geburtsmonat-gibt-Auskunft-ueber-Lebenserwartung.html
<Wohl dem, der im Spätherbst geboren ist: Greifswalder Forscher haben einen überraschenden Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Lebensdauer entdeckt.Das Lebensalter eines Menschen hängt möglicherweise auch von der Jahreszeit seiner Geburt ab. Auf diese verblüffende Entdeckung seien Wissenschaftler der Universität Greifswald bei einer Analyse von mehreren Millionen Todesfällen in Deutschland gekommen, teilte das Klinikum mit.
Den Untersuchungen zufolge wurden Frauen, die im November geboren wurden, im Durchschnitt 7,3 Monate älter als Frauen, die im Mai zur Welt kamen. Bei Männern betrug der Unterschied sogar 11,7 Monate.
„Wir können über die Faktoren, die in unseren ersten Lebensmonaten vor oder nach der Geburt einen so prägenden Einfluss auf das Herz-Kreislauf-Risiko ausüben, derzeit nur spekulieren“, sagte Projektleiter Thorsten Reffelmann.
Neben meteorologischen Daten oder der Sonnenintensität könnten auch Einflüsse wie Ernährungsgewohnheiten in der Schwangerschaft, Luftverschmutzung oder Infektionskrankheiten im Laufe eines Jahres ausschlaggebend sein. Auch das Ausmaß körperlicher Bewegung, das ebenfalls jahreszeitlichen Schwankungen unterliege, könnte von Bedeutung sein.
Insgesamt hatten die Forscher in Kooperation mit Statistikern sechs Millionen Todesfälle untersucht, die auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückgeführt wurden.
Die Abhängigkeit von Geburtsdatum und Lebensdauer war sowohl in Bundesländern mit hoher als auch relativ niedriger Lebensdauer erkennbar. Der Trend bestätigte sich auch in ländlichen Gemeinden und Großstädten.
Die Untersuchungsergebnisse waren kürzlich in dem amerikanischen „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht worden.
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16.3.2011: Gute geführte Ehe und Arbeit lässt Männer alt werden
aus: Welt online: Langzeitstudie: Ehe und viel Arbeit steigern die Lebenserwartung; 16.3.2011;
http://www.welt.de/wissenschaft/article12829071/Ehe-und-viel-Arbeit-steigern-die-Lebenserwartung.html
<Luftikusse werden nicht alt – 20 Jahre lang analysierten Psychologen eine Gruppe von 1500 Kindern. Das Ergebnis: Vorsichtige werden am ältesten.
Dem Jungbrunnen auf der Spur: Verheiratete Männer lebten länger als geschiedene Männer.
Stets heiter und optimistisch sein und nicht zu viel arbeiten - das ist nicht unbedingt ein Rezept für ein langes Leben. Stattdessen scheinen vorsichtige Dickbrettbohrer, die gern und viel arbeiten, eine ungewöhnlich hohe Lebenserwartung zu haben.
Unter anderem dieses überraschende Ergebnis hat jetzt die Auswertung einer einzigartigen Langzeitstudie zum Einfluss der Persönlichkeit auf die Lebenserwartung aus den USA erbracht. Der Psychologe Howard Friedman von der University of California in Riverside und seine Kollegin Leslie Martin hatten dazu über 20 Jahre hinweg die Persönlichkeitsmerkmale und Schicksale von 1.500 begabten Kindern analysiert, die im Jahr 1921 etwa zehn Jahre alt waren. Über die Ergebnisse der Analyse, die die beiden Forscher jetzt in einem Buch zusammengetragen haben, berichtet die University of California.
Mangelnde Daten
„Zu Anfang waren wir frustriert über den Stand der Forschung zu individuellen Unterschieden, Stress, Gesundheit und Langlebigkeit“, sagt Howard Friedman. „Es war lediglich klar, dass manche Menschen eher erkranken, langsamer genesen oder früher sterben, während andere im selben Lebensalter voll erblühen.“
Verantwortlich dafür wurden alle möglichen Faktoren gemacht: Ängstlichkeit, nervenzerrüttende Arbeitsbedingungen, Unglaube, Pessimismus und vieles mehr, Daten gab es jedoch nicht, es fehlten die Langzeitstudien. Niemand hatte große Menschengruppen über längere Zeit studiert. Da traf es sich gut, dass Friedman und seiner Kollegin Leslie Martin noch alte Unterlagen vorlagen: Ihr 1956 verstorbener Kollege Lewis Terman hatte 1921 eine Gruppe von hochbegabten Kindern zu studieren begonnen.
Deren weitere Lebenswege und Todesumstände untersuchten Friedman und Martin nun, unterstützt von einem Team von mehr als hundert Studenten und Doktoranden. 20 Jahre nahmen sie sich Zeit für die Recherchen und Analysen - und wurden mit vielen klaren und ziemlich unerwarteten Antworten belohnt.
Ehe und viel Arbeit
So stellte sich beispielsweise heraus, dass das Eheleben zwar gut für die Gesundheit von Männern ist, für Frauen jedoch keine große Rolle spielt. Während verheiratete Männer mit großer Wahrscheinlichkeit 70 oder älter wurden, erlebten weniger als ein Drittel der geschiedenen Männer ihren 70. Geburtstag. Geschiedene Frauen dagegen wurden nahezu genauso alt wie ihre verheirateten Geschlechtsgenossinnen.
Profitieren kann man auch von einem anspruchsvollen Arbeitsleben: Kontinuierlich produktive Männer und Frauen lebten länger als diejenigen, die es eher ruhiger angehen ließen. Vielleicht am überraschendsten war das Ergebnis, dass Glück und Gesundheit nicht in der Weise zusammenhängen, die die Forscher erwartet hatten: Nicht die fröhlichsten und humorvollsten der um das Jahr 1911 geborenen Mädchen und Jungen erreichten später das höchste Lebensalter.
„Es waren die vorsichtigsten und hartnäckigsten Individuen, die am gesündesten blieben und am längsten lebten“, sagt Howard Friedman. Die Luftikusse und Optimisten dagegen neigten zu riskanten Lebensentscheidungen und kümmerten sich zu wenig um Gesundheit und Sicherheit - was letztlich ihr Leben verkürzte.
Um die Ergebnisse des kalifornischen „Logevity Projects“ auf eine kurze Formel zu bringen: Glücklich sein macht nicht gesund, aber Glück und Gesundheit können das Resultat eines umsichtigen, produktiven und nachhaltigen Lebensstils sein.
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dapd/db>
4.4.2011: Verschiedene Lebenserwartung in Kantonen der Schweiz
Grafik: Die Lebenserwartung in den verschiedenen Kantonen der Schweiz mit der Unterscheidung von Mannern und Frauen [1]
Kanton
Männer
Frauen
Zürich
80,1
84,2
Bern
79,5
84,5
Luzern
79,9
84,5
Uri
80,5
84,2
Schwyz
79,5
85,5
Obwalden
79,6
85,8
Nidwalden
80,2
85,9
Glarus
77,7
82,5
Zug
81,4
84,9
Freiburg
79,3
84,2
Solothurn
79
85,6
Basel-Stadt
78,3
85,5
Basel-Land
80,4
84,8
Schaffhausen
79,8
84,5
Appenzell Ausserrhoden
80
84,2
Appenzell Innerrhoden
79,5
85,5
St. Gallen
79,6
85,8
Graubünden
79,4
85,9
Aargau
80,1
84,5
Thurgau
79,7
84,1
Tessin
80,4
85,8
Waadt
79,4
84,6
Wallis
78,7
84
Neuenburg
79,3
85,9
Genf
80,1
85,2
Jura
79
84,5
aus: Tagesanzeiger online: Zuger leben vier Jahre länger als Glarner; 4.4.2011;
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Zuger-leben-vier-Jahre-laenger-als-Glarner/story/24413962
Gesamtschweizerisch beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt für die Männer 79,7 Jahre und für die Frauen 84,3 Jahre. Doch die Unterschiede zwischen den Kantonen sind beträchtlich, wie dem jüngsten Demos-Newsletter des Bundesamtes für Statistik zu entnehmen ist, der dies für die Jahre 2008 und 2009 analysiert hat. Danach lag die Lebenserwartung für Männer im Kanton Zug bei 81,4 Jahren – fast zwei Jahre über dem Landesschnitt.
Auch in den Kantonen Uri, Basel-Landschaft, Tessin, Nidwalden, Zürich, Aargau, Genf und Appenzell Ausserrhoden lag die Lebenserwartung für Männer bei über 80 Jahren. Bei den Frauen werden im Schnitt die Tessinerinnen am ältesten (85,8 Jahre), gefolgt von den Genferinnen (85,2 Jahre). Der Kanton Glarus liegt bei beiden Geschlechtern auf dem letzten Platz – mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 77,7 Jahren für Männer und 82,5 Jahren für Frauen. An zweitletzter Stelle punkto Lebenserwartung rangiert Basel-Stadt – mit 78,3 Jahren für die Männer und 83,3 Jahren für die Frauen.
Unklarheit über mögliche Hintergründe
Das Bundesamt für Statistik führt die kantonalen Unterschiede auf verschiedene Faktoren zurück – etwa auf gesellschaftliche und berufliche Strukturen, regionale Ernährungsgewohnheiten, den Raucheranteil, die Religion und die Spital-Infrastruktur. Es lasse sich aber nur schwer in Erfahrung bringen, welche Faktoren genau diese Abweichungen verursacht haben.
Man könne aber eine Liste der häufigsten Todesursachen zusammenstellen, die für die Unterschiede verantwortlich seien, so das Bundesamt. In den Kantonen Glarus und Appenzell Innerrhoden sind etwa Todesfälle aufgrund von Hirngefässkrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufiger als in den anderen Kantonen. Die Tessinerinnen dagegen hätten ihre hohe durchschnittliche Lebenserwartung einer niedrigen Sterblichkeit infolge von weniger Selbstmorden und weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verdanken. (raa/sda)>
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29.4.2011: <Wo die Menschen in Deutschland am längsten leben>
Karte Deutschlands mit der Lebenserwartung der Frauen [2]
Karte Deutschlands mit der Lebenserwartung der Männer [3]
aus: Welt online; 29.4.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13303516/Wo-die-Menschen-in-Deutschland-am-laengsten-leben.html
<In einigen Regionen Deutschlands werden die Menschen besonders alt. In anderen Regionen stirbt man dagegen früh. Dafür gibt es viele Gründe.
[In Pirmasens sterben Männer am frühesten]
Pirmasens ist eine idyllische Stadt am Rand des Pfälzer Walds. Von oben per Google Earth betrachtet ist der Ort ein heller Farbklecks, umgeben von großen dunklen Waldflächen. Doch die Menschen in Pirmasens werden nicht alt: Die Lebenserwartung für Männer liegt nur bei rund 72 Jahren. In keiner anderen Region Deutschlands stirbt man so früh.
[Starnberger See in Bayern lässt lange leben]
Im oberbayerischen Landkreis Starnberg leben die Männer hingegen durchschnittlich neun Jahre länger. Und Frauen, die zwischen dem Starnberger See und dem Ammersee leben, werden sogar 83,4 Jahre alt.[Der Umzug für ein längeres Leben]
Ist es die Luft? Das gute Wasser? Oder das zünftige bayerische Essen? Wenn diese regionalen Faktoren eine wichtige Rolle spielen, dann könnte ja vielleicht ein Wohnortwechsel das Leben verlängern.Marc Luy, Gruppenleiter am Institut für Demographie in Wien, warnt indes vor allzu großen Erwartungen: „Wer innerhalb Deutschlands umzieht, verändert seine Lebenserwartung nur gering. Zieht man etwa von Rostock nach Stuttgart, verlängert man zwar theoretisch sein Leben, denn die Lebenserwartung in Baden-Württemberg ist die höchste in Deutschland.
Aber für den Einzelnen muss das nichts bedeuten.“ Bei all diesen Zahlen handelt es sich ja schließlich immer nur um Durchschnittswerte. Fällt in Stuttgart ein Baum um und erschlägt den Zugezogenen, hätte er in Rostock womöglich länger gelebt, wenn er dort eben nicht von einem Baum getroffen worden wäre.
[Verbrechensrate als Indikator]
Der Einfluss eines Wohnortwechsels auf die Lebenserwartung wird jedoch größer, wenn wir den Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus erweitern. „Ziehe ich nach Osteuropa, ist die Wahrscheinlichkeit, einem Unfall oder einem Verbrechen zum Opfer zu fallen, viel größer als in Deutschland“, sagt Luy.[Japan - nicht verseuchter Teil - hat die höchste statistische Lebenserwartung - Zaubertrank "Natto"]
Im Gegensatz dazu kann ein Umzug nach Japan das Leben verlängern – zumindest besagten dies die statistischen Daten vor der Multikatastrophe vom 11. März, deren Auswirkungen noch offen sind.Seit Jahrzehnten liegt Japan auf Platz 1 im internationalen Ranking der statistischen Lebenserwartung. Männer werden 79, Frauen 86 Jahre alt. Und in keinem Land der Welt gibt es prozentual mehr Hundertjährige. Darauf ist man in Japan stolz.
[Nun, hier haben die Journalisten Kuba vergessen, wo die ältesten Menschen der Weltleben].
„Es ist in den Medien ein überaus präsentes Thema. Immer wieder wird es in Unterhaltungssendungen, TV-Kommentare und Artikel eingeflochten“, sagt der deutsche Japanologe Daniel Gerber, der seit sieben Jahren in Yokohama lebt.
Ihm fällt auf, dass in Japan bei Lebensmitteln im Supermarkt oder in der Werbung immer wieder betont wird, wie gesund sie seien und nicht, wie lecker. „So ist das auch mit Natto“, sagt Gerber, „das sind vergorene Sojabohnen, die nur mäßig schmecken und ziemlich fies riechen. Auch die meisten Japaner empfinden das so, essen Natto aber trotzdem, weil es ja so gesund ist“.
Ob die Radioaktivität, die aus den zerstörten Reaktoren in Fukushima austritt, die Lebenserwartung der Japaner insgesamt negativ beeinflussen wird, kann noch nicht abgeschätzt werden. Ein Umzug nach Japan scheint derzeit aus deutscher Sicht nicht ratsam zu sein, doch „Natto“, den schleimig-braunen, angeblich lebensverlängernden Zaubertrank, gibt es auch hierzulande in Asialäden.
[In Bonn wird 4 1/2 Jahre länger gelebt als in Gelsenkirchen - soziale Faktoren]
Doch was genau sind die Gründe dafür, dass auch innerhalb Deutschlands Regionen gibt, in denen die Menschen deutlich älter werden als in anderen? Woran liegt es, dass beispielsweise in Bonn Männer im Durchschnitt fast viereinhalb Jahre länger leben als im nur 90 Kilometer Luftlinie entfernten Gelsenkirchen.
Forscher der Universität Bielefeld finden folgende Erklärung: Gelsenkirchen, eine Stadt mitten im Ruhrgebiet mit rund 250.000 Einwohnern, war bis in die 1980er Jahre stark durch die Montanindustrie geprägt. In den Jahren danach hatten es Stadt und Bürger schwer.
Noch heute ist die Arbeitslosenquote mit rund 13 Prozent die höchste in ganz Nordrhein-Westfalen. In Bonn – der ehemaligen Hauptstadt mit knapp 320.000 Einwohnern – ist die Arbeitslosenquote mit rund sechs Prozent sehr niedrig.
„Zu den Faktoren, die die Lebenserwartung positiv beeinflussen, gehören das Einkommen, der Bildungsstand und die berufliche Position der einzelnen Bürger, aber eben auch die materielle Ausstattung einer Stadt und die dort herrschenden Umweltbedingungen – von Grünanlagen bis zu einer möglichst niedrigen Arbeitslosenquote“, erläutert Oliver Razum, Epidemiologe an der Universität Bielefeld.
„In Bonn kommen viele dieser positiven Faktoren auf individueller und kleinräumiger Ebene zusammen. In Gelsenkirchen und manchen anderen Städten des Ruhrgebiets nicht.“
[Ortswechsel durch Karriere - Faktoren Alkohol und Rauchen - Vergleich Deutschland-England]
Wie stark in einer Region die Lebenserwartung von der Arbeitslosigkeit beeinflusst wird, betont auch Marc Luy. „Ein Ortswechsel ist häufig mit einer besseren beruflichen Situation verbunden, was sich in der Regel positiv auf die Gesundheit auswirkt. Denn je höher der soziale Status, desto höher ist die Lebenserwartung“, sagt er. Zugespitzt könnte man also sagen, ein Bonner ohne Job hat ein paar Jahre kürzer zu leben als ein Berufstätiger in Gelsenkirchen.
Aber auch bestimmte Verhaltensweisen, die an einem Ort geläufiger sind als woanders, beeinflussen die Lebenserwartung. Zieht man wegen eines neuen Jobs von Sachsen-Anhalt – dem Bundesland mit der niedrigsten Lebenserwartung, nach Baden-Württemberg, müsste sich das eigentlich positiv auf das Konto der Lebensjahre auswirken.
Trifft man etwa in Tübingen aber auf Kollegen, die jeden Arbeitstag in der Kneipe ausklingen lassen, schwindet der gute Einfluss: starker Alkoholkonsum kostet Lebensjahre.
„Das gleiche gilt fürs Rauchen“, sagt Luy. „Ein Umzug kann die Lebenserwartung verkürzen, wenn man in eine Region zieht, in der mehr geraucht wird. So leben Engländer im Vergleich zu Deutschen vor allem deshalb etwas kürzer, weil dort mehr geraucht wird.“
Ist die Gesundheit erst durchs Rauchen und Trinken angegriffen, kann die Lage des Wohnorts großen Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Denn dann kann die Erreichbarkeit des Arztes entscheidend sein. Bei einem Infarkt können Sekunden über Leben und Tod entscheiden.
[Faktor Ärztedichte - Faktor Ost-West - Faktor städtische, lebensfeindliche Verhältnisse]
In Niedersachsen ist die Ärztedichte am niedrigsten. Auf einen Arzt kommen 228 Einwohner. Ähnlich schlecht schneiden Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt ab – Bundesländer mit wenig Städten und viel ländlichem Raum. Hier kann es dauern, bis der Notarzt kommt.„In Deutschland gibt es im ländlichen Raum im Vergleich zu den Städten eine Unterversorgung mit Ärzten. Darunter leiden die Patienten“, sagt Razum. Untersuchungen, die belegen, dass dies schon Auswirkungen auf die Lebenserwartung habe, kenne er aber nicht.
Der Vergleich zeigt trotzdem, dass die Lebenserwartung im Osten niedriger ist, als im Westen. Doch die Lücke schließt sich langsam. Kurz nach der Wende lebten die Bürger in den neuen Bundesländern im Schnitt 2,5 Jahre weniger. Bei Frauen ist nach rund 20 Jahren kein großer Unterschied mehr zwischen Ost und West festzustellen und auch bei den Männern wird die Differenz geringer.
Die Formel – je mehr Ärzte, desto höher die Lebenserwartung – lässt sich indes nicht uneingeschränkt anwenden. In Metropolen ist zwar die medizinische Versorgung besser, aber die Belastung mit Lärm, Straßenverkehr und Feinstaub wiederum höher.
Die Lebenserwartung der Städter ist schon jetzt geringer als die der Landbewohner – und die Kluft wird sich vergrößern. Das hängt auch mit dem Klimawandel zusammen, denn durch den Anstieg der Temperaturen verändert sich die Chemie der Stadtluft. Eine Erwärmung der Großstädte könnte für mehr Ozon in der Luft sorgen.
[Nahe einer Stadt im "verdichteten Umland" leben Männer am längsten, mit Wald und Wildblumen - Faktor Radon für Lungenkrebs im Erzgebirge und in den Voralpen]
Sollte man also die gute Landluft dem dichten Netz an Ärzten vorziehen? Im „verdichteten Umland“, also unweit der Stadt, leben Männer am längsten, fand das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung heraus. Hier, wo man den Wald zu Fuß erreichen kann und eher Blütenstaub als Dieselruß in der Luft liegt, da ist auch das Krankenhaus nicht weit und der Notarzt schnell zur Stelle.Doch selbst hier, zwischen Stadt und Land, lauern Gefahren. So ist die Belastung mit Radon – einem radioaktivem Gas – im Alpenvorland und dem Erzgebirge besonders hoch, also nicht weit entfernt von München oder Dresden. Radon kommt zwar natürlich vor, ist aber dennoch eine Gefahr für den Menschen, wenn er das Gas einatmet.
Umweltmediziner der Universität Nürnberg-Erlangen haben Krankheits- und Todesfälle in Deutschland untersucht: Demnach gilt Radon, neben Rauchen, als die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Über undichte Bodenplatten im Gebäude kann radonhaltige Luft aus dem Untergrund ins Haus eindringen. Die Wissenschaftler raten, Räume, die über Radon ausdünstenden Böden liegen, möglichst häufig zu lüften.
Egal ob Stadt oder Land, Pirmasens oder Starnberg: Die Deutschen stehen im internationalen Vergleich der Lebenserwartung nicht schlecht da. Zusammen mit Malta und Belgien belegt Deutschland Platz 20 von insgesamt 194 Ländern.
Doch wenn wir erst täglich „Natto“ zum Frühstück essen, hängen wir die Malteken und Belgier bestimmt bald ab.>
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5.5.2011: Lebenserwartung gemäss Beruf: <Die Rangliste der 50 gefährlichsten Berufe>
aus: Welt online; 5.5.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13340680/Die-Rangliste-der-50-gefaehrlichsten-Berufe.html
An der Spitze stehen: Physiker - Ärzte - ingenieure - Professoren - Lehrer - evangelische Pfarrer
Am Ende stehen: Gerüstbauer - Dachdecker - Bergleute - Hausmänner (mit schädlichen Angewohnheiten).
Männer leben länger mit einem Beruf, Frauen leben länger als Hausfrau (wenn der Mann gut verdient).
Grafiken zur Lebenserwartung in Deutschland
5.5.2011: Lebenserwartung gemäss Bildung in Deutschland, Grafik [4]
Ohne Abschluss bzw. nur mit Hauptschulabschluss werden Männer in Deutschland durchschnittlich 71,98 Jahre alt, Frauen 81,83 Jahre.
Mit Mittlerer Reife werden Männer in Deutschland durchschnittlich 76,97 Jahre alt, Frauen 83,00 Jahre.
Mit Abitur bzw. Fachabitur werden Männer in Deutschland durchschnittlich 77,32 Jahre alt, Frauen 82,72 Jahre.
5.5.2011: Die gefährlichsten Berufe: Berufe mit Renteneintritt vor dem Rentenalter in Prozent in Deutschland, Grafik (Mittelwert der Jahre 2007 / 2008 / 2009) [5]
Gerüstbauer treten zu 52,18% vor Erreichen des Rentenalters in Rente mit einer Erwerbsminderungsrente. Bei Dachdeckern sind es 51,26%, Bergleute 50,06%, Pflasterer 41,81%, Fleisch-/Wurstwarenhersteller 41,77%, Estrichleger 40,57%, Fliesenleger 39,98%, Zimmerer 38,39%, Maurer 38,37%, Stukkateure und Verputzer 38,12%, Sprengmeister 38,10%, Isolierer 38,07%, sonstige Bauhilfsarbeiter 37,61%, Bäcker 37,59%, Stauer 37,49%, Krankenschwestern 37,47%, Schornsteinfeger 37,38%, Fleischer 37,06%, Tierpfleger 36,93%, Maler 36,85%, sonstige Tiefbauer 36,53%, Tischler 35,83%, Steinbrecher 35,71%, Fischverarbeiter 35,58% und Glaser 35,40%.
<Die 50 gefährlichsten Berufe
(Die Rangliste basiert auf dem Prozentsatz der Menschen einer Berufsgruppe, die vor dem Rentenalter arbeitsunfähig werden)
Platz 1: Gerüstbauer
Platz 2: Dachdecker
Platz 3: Bergleute
Platz 4: Pflasterer
Platz 5: Fleisch-/Wurstwarenhersteller
Platz 6: Estrichleger
Platz 7: Fliesenleger
Platz 8: Zimmerer
Platz 9: Maurer
Platz 10: Stukkateure, Verputzer
Platz 11: Sprengmeister
Platz 12: Isolierer
Platz 13: Bauhilfsarbeiter sonstige
Platz 14: Bäcker
Platz 15: Stauer
Platz 16: Krankenschwestern
Platz 17: Schornsteinfeger
Platz 18: Fleischer
Platz 19: Tierpfleger
Platz 20: Maler
Platz 21: Tiefbauer sonstige
Platz 22: Tischler
Platz 23: Steinbrecher
Platz 24: Fischverarbeiter
Platz 25: Glaser
Platz 26: Melker
Platz 27: Holzaufbereiter/innen
Platz 28: Konditoren/innen
Platz 29: Diätassistenten
Platz 30: Schlosser
Platz 31: Betonbauer
Platz 32: Hohlglasmacher
Platz 33: Formstein-Betonhersteller
Platz 34: Ofensetzer
Platz 35: Sozialarbeiter, Altenpfleger
Platz 36: Strassenbauer
Platz 37: Gärtner
Platz 38: Glasmassehersteller
Platz 39: Rohrinstallateur
Platz 40: Filzmacher
Platz 41: Holzverformer
Platz 42: Masseure
Platz 43: Mehl-Nährmittelhersteller
Platz 44: Köche
Platz 45: Fertiggerichte-Obst-Gemüsekonservierer
Platz 46: Weinbauern
Platz 47: Kultur-Wasserbauwerker/innen
Platz 48: Vulkamiseure/innen
Platz 49: Strassenreiniger
Platz 50: Verpackungsmittelhersteller>
<Die 50 ungefährlichsten Berufe
(Die Rangliste basiert auf dem Prozentsatz der Menschen einer Berufsgruppe, die vor dem Rentenalter arbeitsunfähig werden)
Platz 1: Physiker
Platz 2: Ärzte
Platz 3: Maschinenbauingenieure
Platz 4: Chemiker
Platz 5: Fertigungsingenieure sonstige
Platz 6: Rechtsvertreter
Platz 7: Tierärzte
Platz 8: Elektroingenieure
Platz 9: Bergbau-Hütten-Giessereiingenieure
Platz 10: Verbandsleiter
Platz 11: Apotheker
Platz 12: Vermessungsingenieure
Platz 13: Architekten
Platz 14: Manager, Unternehmer
Platz 15: Nautiker, Kapitäne
Platz 16: Verwaltungsfachleute leitend
Platz 17: Maschinenbautechniker
Platz 18: Naturwissenschaftliche Berufe
Platz 19: Chemietechniker
Platz 20: Hochschullehrer/Dozenten
Platz 21: Seelsorger
Platz 22: Gymnasiallehrer
Platz 23: Industriemeister
Platz 24: Real-Volks-Sonderschullehrer
Platz 25: Wirtschafts-und Sozialwissenschaftler
Platz 26: Darstellende Künstler
Platz 27: sonstige Ingenieure
Platz 28: Technische Schiffsoffiziere
Platz 29: Handschuhmacher
Platz 30: Seelsorgehelfer/Küster
Platz 31: Journalisten
Platz 32: Fachschul-/Berufsschullehrer
Platz 33: Kalkulatoren
Platz 34: Buchhalter
Platz 35: Dolmetscher
Platz 36: Musiker
Platz 37: Berufsfeuerwehrleute
Platz 38: Techniker
Platz 39: Feinlederwarenhersteller
Platz 40: Handelsvertreter
Platz 41: Stenographen
Platz 42: Zahnärzte
Platz 43: Physikalisch- und mathematisch-technische Sonderfachkräfte
Platz 44: sonstige Techniker
Platz 45: übrige Fertigungstechniker
Platz 46: Geisteswissenschaftliche Berufe
Platz 47: Bausparkassenfachleute
Platz 48: Heizer
Platz 49: Bautechniker
Platz 50: Makler
<Professoren und Lehrer leben länger als der Durchschnitt. Für Bergleute sieht es dagegen ziemlich finster aus. Doch nicht nur ihre Arbeit gilt als riskant.[Beispiele von Berufen - schädliche Angewohnheiten und gute Bedingungen]
Wer viel Geld verdient, wird zusätzlich mit einem langen Leben belohnt. Besonders gut stehen Physiker, Ärzte und Ingenieure da. Aber auch Gymnasiallehrer und evangelische Pfarrer haben eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung.
Für Gerüstbauer, Dachdecker und Bergleute sieht es hingegen düster aus. Nur eine Berufsgruppe trifft es im Vergleich mit ihnen noch schlechter – und das sind die Hausmänner.
„Männer, die zu Hause bleiben, haben eine kürzere Lebenserwartung im Vergleich zu allen anderen Männern. Bei Hausfrauen ist es genau umgekehrt, sie leben im Durchschnitt länger als berufstätige Frauen“, sagt Marc Luy, Forschungsgruppenleiter am Institut für Demografie in Wien.
„Das liegt nicht daran, dass Männer vielleicht ungeschickter sind und häufiger von der Leiter fallen, sondern Männer, die zu Hause bleiben, sind in den meisten Fällen aus bestimmten Gründen zu Hause. Sie sind krank oder arbeitslos.
Sie befinden sich also in vergleichsweise schlechten Lebensumständen, rauchen häufig, trinken überdurchschnittlich viel Alkohol und haben meistens ein geringes Einkommen“, sagt Luy.
All diese Faktoren senken ihre Lebenserwartung. Bei Hausfrauen sei es eher so, dass sie zu Hause bleiben können, weil der Mann genug verdiene, das bedeute, die Lebensumstände seien ganz andere.
[Gute Ausbildung - hoch bezahlter Beruf - gute Wohngegend und Gesundheitspflege]
Warum das Einkommen die Lebenserwartung so stark beeinflusst, kann Rembrandt Scholz erklären. Er arbeitet am Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock und analysiert Mortalität und Lebensverlängerung der Deutschen.
„Das fängt mit einer guten Ausbildung an, die dazu führt, dass ich einen Beruf mit besseren Arbeitsbedingungen und einem höheren Einkommen ausübe. Dadurch steht mir mehr Geld zur Verfügung, das heißt, ich kann mir eine bessere Wohnung in einer besseren Gegend leisten und gebe auch für gesündere Ernährung mehr Geld aus.“ Das führt zu einem gesünderen Lebensstil, der direkte Auswirkungen auf die Lebenserwartung hat.
[Österreich: Professoren werden durchschnittlich 7 Jahre älter als die Durchschnittsmänner: Angewohnheiten und Denkvermögen]
Nicht nur ein hohes Gehalt, sondern auch eine gute Bildung verlängert das Leben. In einer Untersuchung in Österreich wurde herausgefunden, dass die männlichen Mitglieder der Akademie der Wissenschaften, also die Crème de la Crème der Forscher, wesentlich länger leben als die Durchschnittsbürger.Wenn die Professoren 60 Jahre alt sind, liegt ihre Lebenserwartung um sechs Jahre höher als die der anderen. Das bedeutet, dass sie im Schnitt 83 Jahre alt werden, während der durchschnittlich gebildete Österreicher nur die 77 erreicht.
Die Forscher vermuten, dass die Professoren von medizinischen und gesellschaftlichen Fortschritten aufgrund ihrer Position und ihres Einkommens als Erste profitieren. Als weiteren Grund nennen sie die geistige Aktivität der Gelehrten bis ins hohe Alter.
[Arbeiter leben gefährlicher und rauchen und saufen mehr - oder Gefahren beim Kellnern]
Arbeiter wie Maurer oder Maler leisten im Vergleich zu Professoren mehr körperliche und weniger geistige Anstrengung. Im Vergleich zu Angestellten und Beamten haben Arbeiter eine deutlich geringere Lebenserwartung.
„Das liegt zum einen am niedrigeren Einkommen, aber vor allem auch daran, dass in Arbeiterkreisen durchschnittlich mehr geraucht und getrunken wird – das verkürzt die Lebenszeit“, sagt Luy. Doch nicht nur das: Sprengmeister, Dachdecker und Gleisbauer leben gefährlicher.
Das ist leicht nachvollziehbar, schließlich arbeiten sie mit Sprengstoff, können vom Dach fallen oder vom Zug überrollt werden. Überraschend ist allerdings, dass Kellner ebenfalls in großer Gefahr leben. Dieser Beruf wird von Versicherungen als genauso gefährlich eingeschätzt.
[Die Berufsliste der Versicherungen mit Gruppe 1 bis 5]
Bei der Ergo Versicherungsgruppe ist das etwa so, dass in einer riesigen Datenbank mehr als 10.000 Berufe eingetragen sind und diese, je nach Grad der Gefährlichkeit, in fünf Gruppen eingeteilt sind.
Will ein Berufstätiger eine Lebensversicherung mit Berufsunfähigkeitsschutz abschließen, möchte das Unternehmen schließlich wissen, wie „gefährlich“ der Versicherte lebt. In Gruppe 1 tummeln sich Zahnärzte, Anwälte und Steuerberater; in Gruppe 5 die Sprengmeister, Gerüstbauer, Zimmermänner und Kellner.
[Kellner, Köche, Bäcker und Gerüstbauer]
Für den Direktor des Kölner „Maritim“-Hotels, Hartmut Korthäuer, ist das verständlich: „Kellner rennen durch den Biergarten und stolpern – das kann ständig passieren. Oder sie polieren Gläser und schneiden sich scharf, wenn das Glas zu Bruch geht.“Korthäuer, der für 280 Mitarbeiter verantwortlich ist, von denen rund 80 im Service arbeiten, fallen unzählige weitere Situationen ein, die den Beruf gefährlich machen. „Kellner hantieren mit scharfen Messern, wenn sie Fleisch tranchieren, oder entfachen eine große Stichflamme, wenn der Gast flambierten Crêpe bestellt.“
Außerdem arbeiteten Kellner bis vor Kurzem ausschließlich in Räumen, in denen die Gäste rauchten. Auch Passivrauchen verkürzt die Lebenszeit.
Der Hoteldirektor schätzt aber den Beruf des Kochs als noch gefährlicher ein. „In der Küche kann so viel passieren. Da herrscht immer Hektik, und es gibt gefährliche Maschinen.“
Und tatsächlich: In den vergangenen drei Jahren sind deutschlandweit mehr als 3000 Köche in Rente gegangen, und das nicht, weil sie das Rentenalter erreicht hatten, sondern weil sie ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten. 32 Prozent der Köche in Deutschland kommen nicht regulär in die Altersrente, sondern beziehen vorher Erwerbsminderungsrente.
Bei den Bäckern sind es fast 38 Prozent. Betrachtet man die Berufswelt nach diesen Kriterien, dann lebt der Gerüstbauer am gefährlichsten. Mehr als jeder Zweite kommt nicht regulär in Rente.
[Frauen arbeiten kaum in gefährlichen Berufen, sondern in ungefährlichen Berufen]
Wenn man die Liste der gefährlichsten Berufe betrachtet, dann fällt schnell auf, dass die Frauenquote extrem niedrig ist. Bei Gerüstbauern, Dachdeckern, Bergleuten und Pflasterern liegt sie bei unter zwei Prozent.
„Auch das ist einer der Gründe, warum Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer haben“, sagt Manfred Poweleit, Chefredakteur des Branchendienstes „Map-Report“, der von Versicherungen jedes Jahr mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird.
In der Hitliste der ungefährlichsten Berufe ist der Frauenanteil hingegen viel höher. Bei den Physikern – dem ungefährlichsten Beruf überhaupt – liegt die Quote bei 16 Prozent. Dann kommen die Ärzte mit einem Frauenanteil von 47 Prozent.
[Gefährliche Berufe gehen zurück - ausser Krankenschwester]
Die Auflistung der 320 Berufe nach ihrer Gefährlichkeit würde auch zeigen, warum die Menschen immer älter werden, sagt Poweleit. „Die gefährlichen Berufe sterben aus.“ Alle Berufe, die in der Liste ganz oben stehen, werden seltener.So hat sich etwa die Anzahl der Maurer in den letzten zehn Jahren mehr als halbiert. Nur ein Beruf, der unter den Top 20 der gefährlichsten gelistet ist, erfreut sich großer Beliebtheit: die Krankenschwester.
Dass diese Berufsgruppe so schlecht abschneidet, ist auf den ersten Blick nicht ganz einleuchtend. Als Krankenschwester oder -pfleger ist man nämlich sowohl körperlich als auch geistig gefordert. Eine Mischung, die für den Arbeitsalltag als ideal gilt. Die Schwestern sind viel in Bewegung, laufen den Flur hoch und runter, setzen ihre Muskelkraft ein und dürfen trotzdem niemals den Kopf ausschalten, denn die falsche Medikation könnte tödlich sein. Aber genau da ist der Knackpunkt: Berufstätige sollten im Lauf des Tages einen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung haben. Das fehlt den Schwestern und macht ihren Beruf gesundheitsschädlich und gefährlich.
[Gesundheitsfaktoren: Mobbing, schlechte Laune von Kunden, körperliche Arbeit, Schichtdienst]
Ebenso „gefährlich“ können auch gemeine Kollegen oder fiese Chefs sein. Ein Arbeitsumfeld, in dem sich der Berufstätige unwohl fühlt, steigert die Anspannung, führt zu hohem Blutdruck und schadet somit seiner Gesundheit.
Eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, wie die schlechte Laune von Autofahrern den Tankwarten zusetzt: Der Krankenstand unter den Tankwarten ist laut TK sehr hoch. Die Tankstellenmitarbeiter seien durchschnittlich 16,4 Tage im Jahr krankgeschrieben und lägen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 12,3 Tagen.
Gudrun Ahlers, Expertin für betriebliches Gesundheitsmanagement, sagt: „Bei den Tankwarten kommen viele gesundheitliche Belastungen zusammen: Neben unzufriedenen Kunden können auch die oftmals körperlich anstrengende Arbeit und der Schichtdienst belasten.“
Aber schon ein nettes Wort der Autofahrer könne sich positiv auf die Gesundheit aller Beteiligten auswirken. Wer sich weniger aufregt, hat weniger Stress, und das ist gesund für Autofahrer und Tankwart.
„Wenn ich weiß, was gesund ist, kann ich auch danach leben“, sagt Demografieforscher Scholz. Und wenn bei gebildeten Menschen auch noch das Geld locker sitzt, leben sie so lang, wie im Kreis Starnberg in Bayern. Hier werden die Männern nicht nur am ältesten in ganz Deutschland – hier verdienen die Einwohner auch das meiste Geld: rund 2400 Euro netto pro Monat. Es ist also wirklich wahr: Wer viel verdient, wird auch noch mit einem langen Leben belohnt.>
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2.9.2011: Schnelles Radfahren verlängert das Leben
aus: n-tv online: Intensiv-Radeln bringt Jahre: Schnellfahren verlängert Leben; 2.9.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Schnellfahren-verlaengert-Leben-article4203806.html
<Das Rennrad ist wieder angesagt.
Radfahren ist gesund und kann das Leben um mehrere Jahre verlängern. Das finden dänische Forscher nun heraus und geben sogar konkret berechnete Zahlen für Schnellfahrer und Langsamradler an.Schnelles Radfahren verlängert offenbar das Leben mehr als das gemütliche Radeln mit Ausdauergeschwindigkeit. Das berichten dänische Forscher auf dem Europäischen Kardiologenkongress in Paris. Die Wissenschaftler haben mit einer Untersuchung an Radfahrern in Kopenhagen bewiesen, dass Menschen, die schnell und intensiv Radfahren, länger leben als Menschen, die in einem moderaten Tempo radeln. Bei schnell fahrenden Männern handelte es sich um durchschnittlich 5,3 Jahre im Gegensatz zu 2,9 Jahren für die Bequemfahrer. Bei Frauen seien 3,9 und 2,2 Jahre berechnet worden.
Was jedoch genau unter intensivem Radfahren verstanden wird, können die Wissenschaftler noch nicht sagen. "Die optimale Intensität, Dauer und Frequenz müssen noch definiert werden", erklärt Studienleiter Dr. Peter Schnohr. Für die Herzgesundheit seien intensive körperliche Aktivitäten besser als moderate Bewegung. Jeder sollte selbst einschätzen, wie belastbar er ist. Das gelte allerdings nur für Menschen mit gesundem Herzen.
Herz-Patienten dagegen sollten nur nach eingehender Untersuchung und Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt trainieren und dessen Anweisungen strikt beachten.
jze/idw>
Wer große Anstrengungen im Sport vermeiden möchte, erweist sich damit selbst keinen Gefallen: Eine Radfahrer-Studie zeigt, dass intensive körperliche Anstrenungen gesünder sind als ausdauernde.
Dasselbe kam auch bei der Financial Times Deutschland:
2.9.2011: <Gesundheit: Schnelle Radfahrer leben länger>
aus: Financial Times Deutschland online; 2.9.2011;
http://www.ftd.de/wissen/leben/:gesundheit-schnelle-radfahrer-leben-laenger/60099076.html
Schnelles Radfahren ist offenbar gesünder als ausdauerndes Radeln: Männer, die schnell und intensiv Rad fahren, leben einer dänischen Studie zufolge 5,3 Jahre und Männer mit durchschnittlichem Tempo 2,9 Jahre länger als langsame Radfahrer.
"Unsere Studie legt nahe, dass der größere Teil der täglichen körperlichen Aktivität während der Freizeit intensiv sein sollte, und zwar je nach der persönlichen Einschätzung eines Menschen, was für ihn intensiv bedeutet", sagte Schnohr. Eine frühere Untersuchung zu schnellem Gehen und Laufen habe ähnliche Ergebnisse gezeigt.
Generell wird Erwachsenen empfohlen, täglich mindestens 30 Minuten lang moderat Sport zu treiben. Die optimale Intensität, Dauer und Frequenz müsse noch definiert werden, sagte Schnohr.>
Kommentar
Nun, man muss immer die Unfallhäufigkeit durch Raserei mit dem Kreislauf in Verbindung setzen. Unfälle können das Leben nämlich rasant verkürzen...
Michael Palomino, 19.9.2011
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20.9.2011: <Das Letzte: Fernsehgucker sterben früher>
aus: Financial Times Deutschland online; 20.9.2011;
http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice/:das-letzte-fernsehgucker-sterben-frueher/60106663.html
Das Gefühl kennen Zuschauer von "Deutschland sucht den Superstar" oder "Richterin Barbara Salesch" zur Genüge: Hat man diese Sendungen gesehen, beschleicht einen das bittere Gefühl, dass man diese Lebenszeit nie wieder zurückgewinnt. Optimisten bleiben dann länger vor dem Fernseher sitzen, weil sie hoffen, dass irgendwann doch noch eine Rechtfertigung kommt, drangeblieben zu sein. Pessimisten schauen auch weiter - was sollten sie sonst tun. Bislang mussten alle aber hinnehmen, dass der Verlust an Lebenszeit (der sogenannte Bohlen-Effekt) nur gefühlt war.
Nun jedoch untermauert eine Studie aus Australien diesen Eindruck: Jede Stunde Fernsehen verkürzt die Lebenszeit um durchschnittlich 22 Minuten, heißt es in der Untersuchung der Universität Queensland. Schuld sei der Bewegungsmangel. Wobei nicht einleuchtet, warum es gesünder sein soll, beim Jogging den Fernseher vor sich herzutragen.
Aber leider differenziert die Studie nicht, ob etwa eine "Tagesschau" die gleiche lebensverkürzende Wirkung hat wie eine "Big Brother"-Folge. Und ob Bundestagsreden gar gesundheitsfördernd sind, schließlich führen sie innerhalb von Sekunden zu einem erholsamen Nickerchen. Und "Anne Will" ist sicher lebenserzeugend, denn wenn sie läuft, flüchtet jeder aus dem Zimmer, und was bleibt um diese Uhrzeit schon anderes zu tun, als sich miteinander zu beschäftigen?
Irritierend ist allerdings: Laut einer früheren Studie kostet eine Stunde Rauchen nur elf Minuten Lebenszeit - es wäre also halb so gefährlich wie Fernsehen. Wo also bleiben die Warnhinweise vor jedem "ZDF-Fernsehgarten": "Wer zwei Stunden Andrea Kiewel sieht, stirbt früher"? Wo sind die fernsehfreien Zonen in Restaurants, Hotels und Mediamärkten? Ist nicht auch eine Zappingsteuer überfällig? Übrigens: Dass eine Zeitung auf die Gefährlichkeit von Fernsehen hinweist, ist reiner Zufall.>
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27.9.2011: Alter: Wenn Eltern ihre Kinder verlieren, sterben die Eltern früher
aus: n-tv online: Wenn Eltern ihre Kinder verlieren: Todeszeitpunkt verschiebt sich; 27.9.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Todeszeitpunkt-verschiebt-sich-article4249246.html
<Ein Kind zu Grabe zu tragen, ist für Eltern eine große Herausforderung.
Wenn Eltern ihre Kinder verlieren, ist das eine traumatische Erfahrung, die sich auf den Todeszeitpunkt von Müttern und Vätern auswirkt. Das Risiko eines frühen Todes bei einer Mutter, die ihr Baby verliert, vervierfacht sich in den ersten 15 Jahren nach dem Tod des Kindes. Über die Gründe können die Forscher bisher nur spekulieren.
Wer sein Baby verliert, stirbt früher: Zu diesem Ergebnis kommt eine veröffentlichte britische Studie, bei der die Todesdaten von Eltern verglichen wurden. Die Forscher um Mairi Harper von der Universität York analysierten die Sterbestatistiken von Müttern und Vätern in Schottland in den Jahren zwischen 1991 und 2006 sowie entsprechende Daten von Müttern in England und Wales in einem Zeitraum von 35 Jahren (1971 bis 2006).
Dabei fanden sie heraus, dass in Schottland diejenigen Eltern früher starben, die ein Kind vor dessen erstem Geburtstag verloren hatten, Totgeburten eingeschlossen. Der Studie zufolge hatten diese Eltern in den 15 Jahren nach dem Tod des Kindes ein doppelt so hohes Risiko zu sterben oder ihren Partner zu verlieren, wie Eltern, die nicht den Tod ihres Kindes erleben mussten.
Ursachenforschung steht noch aus
In England und Wales, wo nur die Daten von Müttern untersucht wurden, lag das Risiko zu sterben in den 15 Jahren nach dem Tod ihres Babys sogar viermal höher als bei anderen Müttern. Nach 25 Jahren war das Sterberisiko bei den betroffenen Müttern noch 50 Prozent höher und 35 Jahre nach dem Verlust des Kindes 20 Prozent höher als bei anderen.
Um die genaue Ursache für den frühen Tod der betroffenen Eltern zu ergründen, sind den Forschern zufolge weitere Untersuchungen nötig. Als mögliche Gründe nannten die Wissenschaftler Alkoholismus bei betroffenen Eltern, wodurch Krankheiten und Unfälle ausgelöst werden könnten, sowie Selbstmorde aus Kummer. Zudem könne die Trauer die Gesundheit deutlich beeinträchtigen, etwa das Immunsystem schwächen. Möglich sei auch, dass Totgeburten und Kindstode eher bei Eltern vorkommen, die selbst in schlechter gesundheitlicher Verfassung sind. Die Studie erschien in der Zeitschrift "BMJ Supportive and Palliative Care".
AFP>
8.9.2011: Todgeburt und Kindstod provozieren früheren Tod der Eltern
aus: Der Standard online: Totgeburt und Kindstod brechen Eltern das Herz; 8.9.2011;
http://derstandard.at/1315005844118/Studie-Totgeburt-und-Kindstod-brechen-Eltern-das-Herz
<Eltern haben beim Verlust ihres neugeborenen Kindes ein grösseres Risiko für einen frühen Tod.
=====Paris - Wenn ein Baby tot zur Welt kommt oder in den ersten Lebensmonaten stirbt, haben die Eltern ein bis zu viermal höheres Risiko in den darauffolgenden zehn Jahren selbst zu sterben beziehungsweise ihren Partner zu verlieren, wie Wissenschafter der britischen Universität York in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung dokumentierten.
Vor allem Müttern, die ihr Neugeborenes verlieren, droht demnach ein früher Tod - während sie in England und Wales mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit vorzeitig starben, war die Gefahr in Schottland sogar sechsmal höher. Nach 25 Jahren war die Wahrscheinlichkeit, selbst zu sterben, für die Mütter immerhin noch 50 Prozent höher als bei Eltern, deren Kind lebte.
Warum Eltern vergleichsweise öfter einen früher Tod sterben, wenn sie ihr Neugeborenes verloren haben, konnten die Forscher nicht eruieren. Die Wissenschaftler um Mairi Harper spekulieren jedoch, dass Alkoholmissbrauch eine Rolle spielen könnte oder aber Betroffene sich häufiger das Leben nehmen als Eltern, deren Kind lebt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "BMJ Supportive and Palliative Care" veröffentlicht. (APA)
12.11.2011: 30 Minuten Sport pro Tag bringt ein langes Leben
aus: Welt online: Gesundheit: So drastisch steigert Sport die Lebenserwartung; 12.11.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13712116/So-drastisch-steigert-Sport-die-Lebenserwartung.html
Anstrengend sollte Sport schon sein – denn dann wirkt er am besten.
Die WHO empfiehlt, mindestens 30 Minuten lang pro Tag Sport zu treiben. Aber reicht das aus, um lange und gesund zu leben? Ja – behaupten Mediziner.Viele Menschen haben Sport längst aus ihrem Alltag verbannt. Die einen sind schlichtweg zu faul, für andere verhindern Stress und berufliche Belastung – angeblich – den Bewegungsdrang. Dabei weiß jeder, wie gesund Sport ist. Doch wie viel Zeit muss man tatsächlich investieren? Wie klein darf das sportliche Engagement ausfallen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich täglich mindestens eine halbe Stunde körperlich zu ertüchtigen. Doch diese Angabe wirkt auf viele Sportmuffel so abschreckend, dass sie es gleich ganz bleiben lassen.
Doch nun geben Mediziner aus Taiwan Entwarnung: Eine Viertelstunde Sport pro Tag reicht demnach aus, die Lebensdauer statistisch um immerhin drei Jahre zu verlängern. Das schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „Lancet“.
Das Team um Chi-Pang Wen von den National Health Research Institutes in Zhunan wertete hierfür Daten von über 400000 Taiwanesen aus. Die Probanden nahmen zwischen 1996 und 2008 an einem Gesundheitsvorsorgeprogramm eines privaten Unternehmens teil, im Durchschnitt hielten sie acht Jahre lang durch.
Die Probanden wurden anhand ihrer eigenen Angaben über ihre Freizeitaktivitäten je einer von fünf Gruppen zugeteilt: inaktiv oder geringe, durchschnittliche, hohe oder sehr hohe Aktivität. Bei der Einteilung flossen die Art beziehungsweise die Intensität in die Bewertung ein, aber auch die wöchentliche Dauer der privaten und betrieblichen Sportaktivitäten. Aus jährlichen ärztlichen Untersuchungen zogen die Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Lebenserwartung der Probanden der verschiedenen Gruppen.
Das Ergebnis: Schon eine sportliche Tätigkeit von nur einer Viertelstunde pro Tag oder 90 Minuten pro Woche senke das Sterberisiko um 14 Prozent – und das unabhängig von Geschlecht, Alter, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie vom Gesundheitszustand. Jede weitere Viertelstunde bringt zusätzlichen Gesundheitsgewinn. Wer mehr als 100 Minuten pro Tag Sport treibt, hat den Vorteil jedoch ausgeschöpft, sein Sterberisiko sinkt nicht weiter.
Sport wirkt lebensverlängernd, weil er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs reduziert – sei es durch die Senkung des Blutdrucks oder durch Muskelaufbau und eine günstige Stoffwechselregulierung. Eine Verbesserung der Ausdauer stärkt zudem das Immunsystem, und dieses ist im Kampf gegen Krebs erfolgreicher als ein schwaches.
Auch vor Alzheimer schützt Sport, und mit mäßiger Aktivität können Gelenkkrankheiten verhindert werden. Die Forscher betonen zudem, dass nur Bewegung während der Freizeit wirklich effektiv ist. Nur dann sei der Sport mental unbelastet von der Arbeit und ihren Pflichten, und es würden mehr Glückshormone (Endorphine) ausgeschüttet. Das bessere das mentale Wohlbefinden und somit auch die körperliche Gesundheit. So zumindest eine Theorie.
„Die Studie zeigt, dass man vielleicht umdenken muss. Sie ist sauber durchgeführt“, sagt Herbert Löllgen, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. Offenbar sei gar nicht so viel Sport notwendig wie gedacht, um die Gesundheit zu stärken.
Der Einstieg in den Sport sei für bislang unsportliche Menschen leichter, wenn nicht gleich eine halbe Stunde gefordert würde. Auch ist bei diesem Schritt – von „nichts tun“ zu „etwas tun“ – der Profit am größten. Denn der Zusammenhang ist nicht linear, sondern exponentiell – auch das zeigt die neue Studie.
Wer wenig Sport treibt, hat einen großen Nutzen, wer seine Aktivitäten von vier auf fünf Stunden pro Woche steigert, dem bringt es nicht mehr viel.
Wird der Sport präventiv betrieben, so reiche eine mäßige Aktivität, sagt Sportmediziner Löllgen. Mit Treppensteigen allein sei es aber nicht getan: wichtig sei eine intensive Belastung, um eine deutliche Verbesserung des gesundheitlichen Wohlbefindens zu erzielen.
Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln betrachtet die Studie aus Taiwan kritisch: „Prinzipiell ist wenig Sport natürlich besser als gar kein Sport. Aber die Frage, die sich mir stellt, ist: Welchen Parameter müssen wir betrachten?“
Die Lebenserwartung, nach der in dieser Studie bewertet wurde, sei der falsche Parameter. Es komme auf die Lebensqualität an: „‚Glücklich und gesund sterben', das ist das Ziel.“ Und dieses erreiche man nur, wenn man auch, wie von der WHO empfohlen, mindestens 30 Minuten am Stück Sport treibt. Denn nur durch ein aerobes Ausdauertraining, für das mindestens eine halbe Stunde Sport notwendig ist, stärkt etwa das Herz-Kreislauf-System.
Generell müsse man für mehr Bewegung im Alltag sorgen, sagt Froböse. Eine Woche habe 168 Stunden – und wenn man davon nur drei Stunden Sport treibt, bleiben noch 165 Stunden ohne Bewegung. >
Kommentar
Eigenartig, dass Joga und ein gesundes Sexualleben im Artikel nicht erwähnt sind. Der erzogene Geist schützt vor Verletzungen, und ein gesundes Sexualleben ist auch Bewegung. Na dann auf ein schönes Leben.
Michael Palomino, 12.11.2011
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23/11/2011: Alimentos que alargan la vida: verduras en amarillo, naranja o verde oscuro
23.11.2011: Lebensmittel, die das Leben verlängern: Gelbe, orange oder dunkelgrüne Gemüse
(Übersetzung Michael Palomino)
de / aus: http://www.prensaescrita.com/adiario.php?codigo=AME&pagina=http://www.elchino.com.pe
<Zanahorias, papas, calabaza, bróculi, guisantes, nabos, coles, lechuga o espinacas. ¿Qué tienen en común todos estos alimentos? Que su consumo protege de enfermedades y alargan nuestra vida.Estas hortalizas y verduras tienen un alto contenido en alfacarotenos antioxidantes, unos nutrientes cuya presencia en niveles elevados en la sangre parecen asociarse con un menor riesgo de morir en un periodo de 14 años, según un estudio de los Centros de Control y Prevención de las Enfermedades en Atlanta (Estados Unidos) que se publicó en la revista Archives of Internal Medicine.
Los carotenoides, incluyendo los betacarotenos, alfacarotenos y licopenos que son producidos por plantas y microorganismos, actúan como antioxidantes, contrarrestando los daños al ADN relacionados con el oxígeno, las proteínas y las grasas, que podrían participar en el desarrollo de enfermedades crónicas como los problemas cardiacos y el cáncer.
Para llegar a esta conclusión los investigadores, dirigidos por el doctor Chaoyang Li, de los Centros de Control y Prevención de las Enfermedades en Atlanta, evaluaron la relación entre los alfacarotenos y el riesgo de muerte entre 15.318 adultos de más de 20 años que participaron en una encuesta nacional de salud y nutrición en EE.UU.
A lo largo del estudio fallecieron 3.810 participantes, pero descubrieron que el riesgo de morir se reducía entre los que contaban con mayores niveles de alfacarotenos en la sangre.
Para que los consumidores se hagan una idea, además de los alimentos mencionados al comienzo del artículo, los elementos de la dieta que contienen más alfacarotenos son los vegetales amarillos y naranjas y los de color verde oscuro.
Para los autores estos resultados apoyan un mayor consumo de frutas y vegetales como forma de evitar la muerte prematura, al tiempo que sugieren la necesidad de una mayor investigación clínica sobre los beneficios de los alfacarotenos.>
<Möhren, Kartoffeln, Kürbis, Brokkoli, Erbsen, weisse Rüben, Kopfsalat oder Spinat. Was haben diese Lebensmittel alle gemeinsam? Dass ihr KOnsum vor Krankheiten schützt und sie so das Leben verlängern.
Diese Gartenprodukte und Gemüse haben einen hohen Gehalt an antioxidant wirkenden Alfakarotinen. Das sind Nährstoffe, deren Existenz in hohen Dosen im Blut Auswirkungen haben, mit einer Lebensverlängerung um 14 Jahre. Dies besagt eine Studie des Zentrums für Kontrolle und Vorsorge gegen Krankheiten in Atlanta ("Vereinigte Staaten"), publiziert in der Zeitschrift "Archives of Internal Medicine".
Die Karotenoide, darunter auch die Betakarotine, Alfacarotine und Licopine - alles pflanzliche Produkte und Mikroorganismen, wirken wie Antioxidantien, hemmen in Relation mit Sauerstoff, Proteinen und Fetten die Schäden an der DNA, die sich an der Entwicklung chronischer Krankheiten beteiligen könnten wie Herzprobleme und Krebs.
Um auf diese Schlussfolgerung zu kommen wurden von den Wissenschaftlern - geleitet unter Doktor Chaoyang Li vom Zentrum für Kontrolle und Vorbeugung vor Krankheiten in Atlanta, die Verhältnisse unter den Alfacarotiden und dem Sterberisido bei 15.318 Erwachsenen von über 20 Jahren untersucht, die in den "USA" an einer nationalen Gesundheits- und Ernährungsumfrage teilgenommen hatten.
Im Verlauf der Studie starben 3810 der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Dabei wurde aber beobachtet, dass das Sterberisiko sich bei denjenigen Personen reduziert, die ein höheres Niveau an Alfacarotiden im Blut hatten.
Nun muss man sich vorstellen, dass die am Anfang des Artikels erwähnten Lebensmittel diejenigen sind, die am meisten Alfacarotiden enthalten. Dies sind gelbe, orange und dunkelgrüne Gemüse.
Also ist es gemäss der Schlussfolgerung der Autoren so, dass ein erhöhter Konsum von Früchten und Gemüsen den vorzeitigen Tod hinausschiebt. Es wird aber eine weitere grosse Studie notwendig sein.>
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20.12.2011: Kalorienarme Ernährung regt CREB1-Molekül an, das für Langlebigkeit und gute Gehirnfunktion zuständig ist
aus: n-tv online: Weniger essen, länger fit sein: Strikte Diät hilft gegen Alterung; 20.12.2011;
http://www.n-tv.de/wissen/Strikte-Diaet-hilft-gegen-Alterung-article5044181.html
<Forscher entdecken möglicherweise eine wirksame Therapie, um die Alterung des Gehirns beim Menschen aufzuhalten. Mittels Tests an Mäusen können sie nachweisen, dass die Tiere, die weniger zu fressen bekommen, länger fit bleiben. Verantwortlich dafür ist das Proteinmolekül CREB1.Wer weniger isst, bleibt einer Studie zufolge geistig länger fit. Italienische Wissenschaftler fanden heraus, dass eine kalorienarme Ernährung das Proteinmolekül CREB1 anregt, das wiederum für Langlebigkeit und gute Gehirnfunktion zuständige Gene aktiviert, wie aus der in der US-Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlichten Studie hervorgeht. Studien-Autor Giovambattista Pani aus Rom hofft nun auf eine Möglichkeit, das Molekül ohne Diät, sondern mit Medikamenten zu aktivieren.
Für die Studie testeten die Forscher eine Diät an Mäusen. Die Tiere erhielten lediglich 70 Prozent ihrer herkömmlichen Menge an Nahrung, wodurch das Molekül angeregt wurde. Zwar hatten Wissenschaftler bereits zuvor herausgefunden, dass Mäuse auf Diät bessere kognitive Fähigkeiten haben, weniger aggressiv sind und zudem seltener oder später an Alzheimer erkranken, sie kannten aber nicht die Ursache dafür. Labormäuse, die ohne das Molekül gezüchtet wurden, wiesen bei den Untersuchungen keine geistigen Verbesserungen auf, wenn sie auf Diät gesetzt wurden.
Die Ergebnisse liefern den Forschern zufolge wichtige Erkenntnisse für zukünftige Therapien, um die Alterung des Gehirns aufzuhalten. Laut dem US-Neurologen Marc Gordon können die Forschungsergebnisse auch erklären, warum fettleibige Menschen im Alter häufiger mit Demenz zu kämpfen haben.
AFP>
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26.3.2012: <Vorzeitiger Berufsaustritt: Lebenserwartung ist bei Frühpensionisten geringer> - Frühpension heisst auch Frühtod, vor allem bei Männern
aus: Der Standard donline; 26.3.2012;
http://derstandard.at/1332323848616/Vorzeitiger-Berufsaustritt-Lebenserwartung-ist-bei-Fruehpensionisten-geringer
Ein Jahr vorzeitiger Ruhestand verkürzt laut Studie ein Männerleben um zwei Monate - bei Frauen wurden keine signifikanten Unterschiede gefunden.
Hält Arbeit fit? Eine Studie der Universität Zürich legt nahe, dass ein längeres Erwerbsleben die Lebenserwartung erhöht.
Neuer Zündstoff in der Debatte rund um die Frühpensionierung: Laut einer Studie der Universität Zürich, die auf der Wissenschaftsplattform voxeu.org veröffentlicht wurde, kann eine Frühpensionierung die Lebenserwartung deutlich verkürzen.
Drei Ökonomen haben sich Sozialversicherungsdaten von 18.000 Männern und 3000 Frauen aus Österreich angesehen. Ergebnis: Männer, die ein Jahr früher aus dem Berufsleben ausscheiden (13,4 Prozent) weisen eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, noch vor dem 67. Lebensjahr zu sterben. Statistisch gesehen, verkürzt sich ihre Lebenserwartung um rund zwei Monate bei einem um ein Jahr früheren Pensionsantritt.
Allerdings gilt diese Entwicklung nur bei Männern, bei Frauen wurden keine signifikanten Unterschiede gefunden.
Wien - Die rot-schwarze Regierung will das faktische Pensionsantrittsalter von derzeit 58 Jahren anheben und Möglichkeiten zur Frühpenisonierung einschränken. Andernfalls wird das System unfinanzierbar, so ihr Argument. Die Gewerkschaft bremst: Menschen, die 40 Jahre hart gearbeitet und ihre Gesundheit riskiert haben, sollen ihren Lebensabend früher genießen dürfen.
Aber was, wenn beide Seiten falsch liegen? Wenn Frühpensionierung die Wahrscheinlichkeit eines früheren Todes erhöht und den Staat dadurch zynisch formuliert weniger kostet als gedacht? Diese Erkenntnis legt eine Studie der Universität Zürich nahe, die nun auf voxeu.org, einer Online-Diskussionsplattform für Wissenschafter, veröffentlicht wurde.
Ein Team rund um den österreichischen Ökonomen Josef Zweimüller hat sich die Lebenserwartung von Männern und Frauen in Österreich angesehen und überprüft, welche Auswirkung der Austritt aus dem Berufsleben hat.
Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit vor dem 67sten Lebensjahr zu sterben, steigt bei einer nur um ein Jahr früheren Pensionierung um 13,4 Prozent an. Wer ein Jahr früher in Pension geht, stirbt statistisch gesehen um fast zwei Monate früher. Zu sagen, wer früher in Pension geht, ist länger tot, ist dennoch nicht ganz stimmig. Denn für Frauen gibt es diesen Zusammenhang nicht.
Verglichen wurden bei der Studie Sozialversicherungsdaten von 18.000 Männern und 3000 Frauen. Allesamt Arbeiter, also eher körperlich anstrengende Jobs. 1988, als Folge des Niedergangs der Stahlindustrie, wurde in Teilen der Steiermark, Ober- und Niederösterreichs für Beschäftigte die Möglichkeit geschaffen, frühzeitig aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Das System galt bis 1993.
Die Ökonomen haben sich die Lebenserwartung bei Männern und Frauen angesehen, die das Modell damals in Anspruch nahmen. Als Vergleichsgruppe dienten Beschäftigte aus den Regionen, in denen es keine Möglichkeit zum vorzeitigen Jobaustritt gab.
Bei den Frühpensionisten stiegen die Herzerkrankungen deutlich an. Auch die Zahl der tödlichen Autounfälle und Folgeerkrankungen von Tabak und Alkoholkonsum nahmen zu. "Es gibt klare Anzeichen dafür, dass eine Änderung im Gesundheitsverhalten eintrat", sagt Andreas Kuhn, Co-Autor der Studie. Obwohl die Frühpensionisten mehr Zeit und wohl weniger Stress hatten, lebten sie ungesünder. Finanzielle Ursachen dafür wurden von den Studienautoren ausgeschlossen. Durch einen Rückgriff auf Daten zu Krankenstandstagen im Berufsleben, wurden auch Vorerkrankungen als Ursache für die höhere Mortalität ausgeschlossen.
Übrig blieb am Ende nur mehr der Faktor Frühpension. "Es ist ein ähnlicher Mechanismus am Werk wie bei der Arbeitslosigkeit. In einer Welt, in der sich die meisten durch ihren Arbeitsplatz definieren, ist es schwer ohne einen Job zu leben", sagt Kuhn. Soziale Netzwerke gingen verloren. Zu diesem Bild passt auch, dass die Studie nahelegt, dass die Sterblichkeit fast ausschließlich bei Zwangspensionierungen steigt.
Warum Frauen weniger betroffen sind als Männer, ist unklar. Eine Erklärung wäre, dass für Frauen aus den untersuchten Jahrgängen (1929 bis 1941er-Jahre) die Identifikation mit dem Job weniger ausgeprägt ist. Eine andere Möglichkeit ist, dass viele Frauen in Teilzeit gearbeitet haben und dadurch auf das Leben in der Pension besser vorbereitet waren.
Während die Daten ein deutliches Ergebnis liefern, ist die Interpretation Ansichtssache. Die Autoren warnen Gewerkschaften davor, die Vorzüge der Frühpension anzupreisen. Andererseits lassen sich aus dem Material auch Argumente für die Verteidiger der Frühpension herauslesen. Ist die Sterblichkeit höher, ist das System billiger. "Man muss vorsichtig sein, um nicht zynisch zu werden. Aber es lässt sich in diese Richtung denken", meint Kuhn. Für ihn sagt die Studie vor allem aus, dass Menschen in der Pension eine sinnvolle Tätigkeit, ob "bezahlt oder unbezahlt" brauchen. (András Szigetvari, DER STANDARD, 27.3.2012)>
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16.6.2012: <Wider Erwarten: Wer einen alten Vater hat, lebt länger> - Studie aus den Philippinen behauptet, Spermienenden "Telomere" seien entscheidend
aus: 20 minuten online:
http://www.20min.ch/wissen/news/story/Wer-einen-alten-Vater-hat--lebt-laenger-10630263
<Wer einen Knacker zum Vater hat, kann sich glücklich schätzen: Forscher haben herausgefunden, dass Kinder von älteren Vätern länger leben. Theoretisch.Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy war 56 Jahre alt, als er noch einmal Vater wurde. Michael Douglas hatte bei seinem jüngsten Kind seinen 61. Geburtstag schon gefeiert. Der deutsche Schauspieler Fritz Webber sogar schon seinen 70sten. Während Frauen mit den Wechseljahren keine Kinder mehr bekommen können, gelten Männer bis an ihr Lebensende als zeugungsfähig. Und das hat für den Nachwuchs offenbar einen Vorteil, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, die im Wissenschaftsmagazin «PNAS» veröffentlicht wurde.
Die Studie kommt zum Schluss, dass Kinder von alten Vätern länger leben. Verantwortlich dafür ist die Länge der Telomere – jenen Schutzkappen an den Enden der Chromosome. Telomere sind DNA-Sequenzen, die bei jeder Zellteilung ein wenig kürzer werden. Ältere Menschen haben daher normalerweise kürzere Telomere. Es kommt zu strukturellen und genetischen Problemen, die Zellen altern und sterben im Körper ab. Sobald sich die Schutzkappen zu stark verkürzen, findet keine Zellteilung mehr statt. Wer kurze Telomere hat, lebt deshalb durchschnittlich auch kürzer.
Je älter der Vater desto besser
Glück hat hier, wer einen alten Vater hat. Denn Spermien altern offenbar anders als der Rest des Körpers, berichten die Forscher. Je älter der Vater, desto länger die Telomere, die mit den Spermien mitgegeben werden. Die Forscher um Dan Heisenberg von der Northwestern University kamen aufgrund von Familiendaten auf diese Ergebnisse, die mehrere Generationen überspannten.
Sie bestimmten dafür die Telomerlängen von DNA-Proben aus dem Blut von 1779 jungen Philippinos sowie deren Müttern. Dann erfassten sie das Lebensalter der Väter und Grossväter. Die Untersuchungen ergaben, dass die Telomere umso länger waren, je älter die Väter der Probanden waren. Mit jedem zusätzlichen Lebensjahr der Väter erhöhte sich die Telomerlänge zusätzlich. Sie wurden sogar noch länger, wenn auch die Grossväter väterlicherseits eher spät Vater geworden waren.
Noch ist medizinisch nicht klar, weshalb das so ist. Die gesamte Untersuchung basiert bislang auf einem statistischen Zusammenhang. Dass die Telomere dafür aber verantwortlich gemacht werden könnten, liegt nahe. Das Enzym, das die Schutzkappen verlängert, ist nämlich in den Hoden besonders aktiv. Die Wissenschaftler vermuten deshalb, dass die Telomere der Spermien länger werden, je älter dieses ist.
Doch alles gefährlich mit den alten Vätern?
Ob ältere Väter aber auch insgesamt günstig für Kinder sind, muss noch untersucht werden. So berichtete die «Süddeutsche Zeitung» noch im Januar, dass immer mehr Studien darauf hindeuten, dass zwischen dem Alter des Vaters und der Gesundheit des Kindes ein Zusammenhang besteht: Je älter der Vater bei der Zeugung sei, desto eher komme sein Kind ungesund zur Welt oder erkranke im Laufe des Lebens. Denn auch beim Mann treten mit fortschreitendem Alter vermehrt genetische Defekte auf.>
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14.9.2012: <An Geburtstagen sterben mehr Menschen als sonst>
aus: Der Standard online; 14.9.2012;
http://derstandard.at/1347492517425/An-Geburtstagen-sterben-mehr-Menschen-als-sonst
<Ein Sturz infolge Alkoholisierung kann tödlich enden.
Erhöhter Stress am Ehrentag - Vor allem bei Männern steigendes Risiko für Unfälle durch hohen Alkoholkonsum.
Baierbrunn - Am Geburtstag ist das Sterberisiko besonders hoch. Die Wahrscheinlichkeit für den Tod sei dann um 14 Prozent höher als an den übrigen Tagen des Jahres, berichtet die "Apotheken Umschau" (Deutschland) in ihrer neuesten Ausgabe mit Verweis auf Forscher der Universität Zürich. Das Team um Vladeta Ajdacic-Gross hatte Sterbedaten von zwei Millionen Menschen der Jahre 1969 bis 2008 ausgewertet.
Ein Grund sei vor allem bei Älteren erhöhter Stress rund um den Ehrentag. Demnach ist dann das Risiko besonders groß, an einem Herzinfarkt, Schlaganfall, Suizid oder Unfall zu sterben. An Geburtstagen registrierten die Forscher nach Angaben der Universität insgesamt 18,6 Prozent mehr tödliche Herzinfarkte als sonst.
Erhöhter Alkoholkonsum
Bei Frauen sei das Risiko, an einem Schlaganfall zu sterben, um 21,5 Prozent erhöht. Für Männer steige zudem das Risiko für tödliche Unfälle, darunter insbesondere Stürze, um 29 Prozent. Nach Vermutungen der Forscher sind diese oftmals eine Folge von erhöhtem Alkoholkonsum an dem Tag.
Die Wissenschaftler widersprechen damit der Annahme, dass viele kranke, ältere Menschen versuchen, ihren letzten Geburtstag zu feiern und danach sterben. Viel eher sei eine der Ursachen Stress, an dem insbesondere ein älterer Mensch dann eher leide als an anderen Tagen. Die Originalstudie wurde im Sommer in den "Annals of Epidemiology" veröffentlicht. (APA, 14.9.2012)>
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21.12.2012: <Band hilft beim Altwerden: Solo-Musikstars sterben früher> - Drogenkonsum oder Autounfall fast 40% der Todesursache
aus: n-tv online; 21.12.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Solo-Musikstars-sterben-frueher-article9832981.html
<"I hope I die before I get old" sangen einst The Who. Dass Rockstars häufig nicht so alt werden wie andere Menschen, ist eine bekannte Tatsache. Eine Studie findet nun heraus, dass die Chancen, alt zu werden, in einer - berühmten - Band größer sind als für Solo-Stars. Auch negative Kindheitserlebnisse üben einen Einfluss aus.
Dass Rockstars häufig jünger sterben als Normalsterbliche, ist kein Geheimnis. Forscher haben nun aber herausgefunden, dass es einen gewaltigen Unterschied ergibt, ob die Musiker als Solisten oder als Teil einer Band zu Ruhm kamen. Laut einer in der Fachzeitschrift "BMJ Open" veröffentlichten Studie ist der Anteil der frühzeitig verstorbenen Solo-Musiker doppelt so hoch wie der von Rockstars, die zu einer berühmten Gruppe gehörten.
Die Forscher untersuchten das Schicksal von knapp 1500 Rock- und Popstars, die zwischen 1956 und 2006 berühmt wurden. Rund neun Prozent von ihnen verstarben vorzeitig, in Nordamerika im Durchschnittsalter von 45 Jahren und in Europa im Durchschnittsalter von knapp 40 Jahren. In fast 40 Prozent der Fälle waren Drogenkonsum oder Autounfälle die Todesursache.
Während in den USA aber 23 Prozent der verstorbenen Solo-Musiker die durchschnittliche Lebenserwartung nicht erreichten, waren es bei Musikern in Bands nur zehn Prozent. In Europa betrug der Anteil knapp zehn Prozent gegen fünf Prozent.
Auch Kindheit hat Einfluss
[Brutale Kindheit begünstigt später Drogenmissbrauch oder Alkoholismus]
Die Studie untersuchte zudem den Einfluss negativer Kindheitserfahrungen ("adverse childhood experiences") auf den frühen Tod von Rockstars. Die Forscher kamen dabei zu dem Schluss, dass ungünstige Erlebnisse in der Kindheit (wie Missbrauch, Gewalterfahrungen etc.) die Wahrscheinlichkeit späteren "gesundheitsschädlichen Verhaltens" (Drogen-, Alkoholmissbrauch) erhöhen. Mit dem Startum verbundener Ruhm und Wohlstand führten zudem zu erhöhter Risikobereitschaft, auch durch den leichteren Zugang zu bestimmten Drogen.Quelle: n-tv.de , abe/AFP>
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Schweiz 24.12.2012: <Auf dem Land lebt man länger> - Unterschiede von 1,3 bei Frauen resp. 1,7 Jahren bei Männern
aus: Basler Zeitung online; 24.12.2012;
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Auf-dem-Land-lebt-man-laenger/story/11566232
<Von René Lenzin.Die regionalen Unterschiede bei der Sterblichkeit sind seit den 70er-Jahren deutlich gesunken. Die Unterschiede zwischen Stadt und Land haben sich umgekehrt.
Wir werden immer älter. 2011 waren im Kanton Zürich fast 60 Prozent der Gestorbenen über 80 Jahre alt. Vor 30 Jahren waren es erst 35 Prozent gewesen. Zwischen 1970 und 2011 ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer in der Schweiz von 70,1 auf 80,3 Jahre gestiegen, bei den Frauen von 76,1 auf 84,7 Jahre.Aber wir werden nicht überall gleich alt. In den städtischen Zentren sterben Frauen und Männer jünger als in der Agglomeration und auch jünger als auf dem Land. Bei den Frauen beträgt die Differenz in der durchschnittlichen Lebenserwartung zwischen Städten und wohlhabenden Vorortsgemeinden 1,3 Jahre, bei den Männern gar 1,7 Jahre, wie eine neue Studie des Bundesamts für Statistik zur Mortalitätsgeografie zeigt. Die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind zwar geringer, aber insofern bemerkenswert, als im Langfristvergleich eine Umkehrung stattgefunden hat.
Abwanderung der reichsten Schichten in die Peripherie
1970 starben sowohl Frauen als auch Männer in ländlichen Gebieten ein bis eineinhalb Jahre früher als in städtischen. Dass das Land aufgeholt hat, führen die Autoren der Studie auf die bessere medizinische Versorgung und die damit gesunkene Kindersterblichkeit zurück. Konkret erwähnen sie etwa den Zugang zur Neonatologie – der Intensivmedizin für Neu- und Frühgeborene –, der heute auch in abgelegenen Regionen gewährleistet sei.
Dass die Lebenserwartung in den Städten weniger stark gestiegen ist als auf dem Land und in der Agglomeration, liege an sozioökonomischen Faktoren, heisst es in der Studie. Konkret: «Es lässt sich vermuten, dass der relative Rückgang der Lebenserwartung in den Stadtzentren durch den Abgang von sozialen Gruppen mit den geringsten Sterblichkeitsrisiken bedingt sein könnte.» Zu diesen Gruppen zählten «obere und mittlere Kader sowie freie Berufe». Aus internationalen Untersuchungen sei bekannt, dass «Gemeinden mit einem hohen Anteil an Personen mit Universitätsabschluss einen höhere Lebenserwartung verzeichnen als Gemeinden, in denen mehr Personen mit tiefem Bildungsabschluss leben».
Eine indirekte Rolle könne laut der Studie zudem die höhere Luftverschmutzung in den Zentren spielen. Zusammen mit dem Lärm könne sie «die Abwanderung der reichsten sozialen Schichten in die Peripherie verursacht und sich damit indirekt auf die Mortalität ausgewirkt haben».
Wie sich die Mortalitätsgeografie seit 2000 entwickelt hat, lässt sich mangels statistischer Daten nicht sagen. Einiges spricht allerdings dafür, dass die Lebenserwartung in den städtischen Zentren den Rückstand gegenüber der Agglomeration aufholen könnte. Derzeit findet eine Verjüngung der städtischen Bevölkerung statt, die sich in sinkenden Todesfällen bei steigender Einwohnerzahl ausdrückt. Gesamtschweizerisch sowie in den meisten Kantonen ist die Zahl der Sterbefälle seit 1990 stabil geblieben. In allen grossen Städten ist sie hingegen gesunken: um 30 Prozent in Zürich, um 17 in Genf, um 29 in Basel, um 25 in Bern und um 20 in Lausanne.
Trend könnte wieder kehren
Zudem haben Städte wie Zürich stark an Attraktivität für ausländische Zuwanderer gewonnen. «Mit der neuen Zuwanderung könnte sich die Situation bei der Lebenserwartung tatsächlich verändern», sagt Hans-Peter Bucher vom statistischen Amt des Kantons Zürich. Auch Mathias Lerch, Co-Autor der Studie, hält diese Entwicklung für plausibel: «Wenn gut Gebildete tatsächlich wieder von der Peripherie ins Zentrum ziehen statt umgekehrt, wird auch der Trend bei der Lebenserwartung kehren.» Einen solchen Trend zurück in die Innenstädte lasse sich auch in andern Ländern wie den USA beobachten – zumindest dort, wo es «gelungen sei, die Attraktivität der Zentren zu erhöhen».
Eine Einschränkung will Lerch allerdings gemacht haben. Es sei nicht auszuschliessen, dass sich die gut betuchten Zuwanderer nach einigen Jahren so verhielten wie die Einheimischen bisher. Will heissen: Falls sie mit zunehmendem Alter wieder von der Stadt in die wohlhabenden Vororte zögen, würde sich an der in der Studie festgestellten Mortalitätsgeografie trotzdem nichts ändern.
Tessiner Rekorde - [Rückgang der Kindersterblichkeit bringt hohes Durchschnittsalter in der Statistik]
Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass die geografischen Unterschiede bei den Todesfällen über die Jahre kleiner geworden sind. Besonders eindrücklich lässt sich dies am Beispiel der Tessiner Frauen zeigen. 1920 starben Tessinerinnen durchschnittlich mit 50,4 Jahren. Dieser Wert lag 7,1 Jahre unter dem nationalen Schnitt und 12,1 Jahre hinter dem Spitzenreiter Basel-Stadt. 2010 wurde niemand so alt wie die Tessinerinnen. Sie hatten eine durchschnittliche Lebenserwartung von 85,5 Jahren; das sind 1,1 Jahre mehr als im nationalen Schnitt und 3,2 Jahre mehr als im Schlusslicht Glarus. Für die grossen Unterschiede zu Beginn des 20. Jahrhunderts sei vor allem die deutlich höhere Kindersterblichkeit in armen Regionen verantwortlich gewesen, schreiben die Autoren. (Tages-Anzeiger)>
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Quellen
[web1] http://www.stern.de/wirtschaft/job/aok-studie-zum-krankenstand-welche-berufe-krank-machen-1581706.html
[web2] http://www.stern.de/wirtschaft/job/aok-studie-zum-krankenstand-welche-berufe-krank-machen-1581706-74b0e89c83d5b3a1.html
[web3] http://www.stern.de/wirtschaft/job/aok-studie-zum-krankenstand-welche-berufe-krank-machen-1581706-860de5ccd775d40e.html
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[web19] http://www.stern.de/wirtschaft/job/aok-studie-zum-krankenstand-welche-berufe-krank-machen-1581706-c6deeb20397050c7.html
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Fotoquellen
[1] Lebenserwartung in den Kantonen der Schweiz, Grafik: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Zuger-leben-vier-Jahre-laenger-als-Glarner/story/24413962
[2] Karte mit der Lebenserwartung der Frauen in Deutschland:
http://www.welt.de/gesundheit/article13303516/Wo-die-Menschen-in-Deutschland-am-laengsten-leben.html
[3] Karte mit der Lebenserwartung der Männer in Deutschland:
http://www.welt.de/gesundheit/article13303516/Wo-die-Menschen-in-Deutschland-am-laengsten-leben.html
[4] Lebenserwartung gemäss Bildung in Deutschland, Grafik: http://www.welt.de/gesundheit/article13340680/Die-Rangliste-der-50-gefaehrlichsten-Berufe.html
[5] Berufe mit Renteneintritt vor dem Rentenalter in Prozent in Deutschland, Grafik:
http://www.welt.de/gesundheit/article13340680/Die-Rangliste-der-50-gefaehrlichsten-Berufe.html
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