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Kuriositäten und neue technische Medizin

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino


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Kabel 1,
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4.11.2001: Viagra macht Frauen Lust - Viagra am besten im Doppelpack

In: Kabel 1 Text 4.11.2001   Tafel 541

<Sildenafil (Viagra), der Wirkstoff, der Männern mit Erektionsschwäche hilft, scheint auch Frauen mit sexuellen Problemen die Lust zurückzubringen. Dies haben US-amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Ihr Fazit: Die tägliche Einnahme von 100 Milligramm Viagra verbesserte die vaginale Durchblutung, Feuchtigkeit, Muskelspannung und Empfindungsfähigkeit deutlich. Die Frauen empfanden laut "Medical Tribune Online" zudem wieder mehr Spass am Sex.>

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ARD
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22.10.2001: Delphis Dämpfe machten "high"

in: ARD-Text 22.10.2001   Tafel 553


<Aus einer Erdspalte unter dem Tempel von Delphi trat nach Erkenntnissen von US-Forschern ein berauschendes Gas aus. Die Weissagerinnen der Antike haben sich demnach von ihren meist mehrdeutigen Prophezeiungen in Dämpfe gehüllt, die Ethylen enthielten. Das berichtet das Hamburger Magazin "Geo" in seiner Novemberausgabe. Ethylen sei noch vor rund 100 Jahren auch als Narkosemittel verwendet worden. In geringer Menge eingeatmet rufe es Euphorie hervor. In höheren Mengen wirkt es narkotisch und kann zum Tod führen.>


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Sat 1,
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17.11.2001: Leberkrebs: Impfungen schützen

in: SAT 1 Text 17.11.2001   Tafel 502

<Mit einer Hepatitisimpfung liessen sich viele Fälle von Leberkrebs vermeiden, meinen Experten des Robert-Koch-Institutes. Die Leberentzündung Hepatitis B ist demnach eine der häufigsten Ursachen für Geschwüre in dem Organ. Die Impfung biete eine wirksame Vorsorge. Eine Hepatitis-Erkrankung werde oft erst nach Jahren erkannt. Nicht alle Patienten hätten die typischen Symptome wie eine gelb gefärbte Haut, so die Forscher. Eine Diagnose erfolge häufig erst, wenn es zu spät ist.>


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ARD Logo

21.1.2002: Frauen bevorzugen Geruch des Vaters

In: ARD Text 21.1.2002  Tafel 551

<Frauen mögen Männer, deren Geruch sie an ihren eigenen Vater erinnert. Diesen Schluss ziehen US-Forscher aus einer Untersuchung, bei der sich Frauen beim Schnüffeln an Männerhemden für den Geruch entschied, der ihnen am sympathischsten war. Das Ergebnis zeigt, dass Töchter ihre Vorliebe für bestimmte Gerüche von einer genetischen Frequenz bekommen, die sie vom Vater erben.  Die Autorin der Studie identifiziert die ererbte Eigenart als Sequenz im Human Leukocyte Antigen (HLA). Danach spielt HLA auch eine wichtige Rolle bei der Immunreaktion des Körpers.>

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9.5.2002: Künstliche Netzhaut für Blinde

In: ARD-Text 9.5.2002 Tafel 554


<"US"-Wissenschaftler haben eine künstliche Netzhaut entwickelt, die blinden Menschen hilft, zumindest wieder Licht [Hell] und Dunkel zu unterscheiden. Nach US-Medienberichten wurde die künstliche Retina an 6 erblindeten oder fast blinden Patienten erfolgreich erprobt. Einige von ihnen konnten wieder Licht erkennen, andere sogar Formen und Gesichter identifizieren. Die künstliche Netzhaut enthält einen Microchip von der Grösse eines Nadelkopfes. Er enthält 3500 Solarzellen, die wie die Netzhaut Licht aufnehmen und in ein Signal für das Gehirn umwandeln.>

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Pro 7,
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23.5.2002: Anti-Zecken-Mittel

In: SAM Pro7, 23.5.2002 12:59-13:58

Gute Anti-Zecken-Mittel sind Zanzarin, Nexa Lotte, Antan und Tovasis. Test von Anti-Zecken-Mitteln: Das Mittel auf eine Kupferplatte aufsprühen, eine Zecke auf die Kupferplatte legen, abwarten, ob die Zecke auf die Haut geht (wirkungsloses Mittel) oder sich fallen lässt (gutes Mittel).

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17.7.2002: Schokolade gab es schon vor 2600  Jahren

In: ARD-Text 17.7.2002 Tafel 553

<Schon vor mindestens 2600 Jahren haben die Menschen ihre Liebe zur Schokolade entdeckt. Das haben US-Wissenschaftler bei chemischen Untersuchungen alter Keramikgefässe aus Mittelamerika nachgewiesen, wie das britische Wissenschaftsmagazin "Nature" berichtet. An Grabbeigaben in der Maya-Ausgrabungsstätte Colna auf der Halbinsel Yucatan wurden Spuren von Theobromin entdeckt, einer anregend wirkenden Substanz der Kakaobohne. Der Mensch hat den Kakao demnach schon rund 1000 Jahre früher genutzt als bisher angenommen.>


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ARD Logo 

16.9.2002: Wechseljahre beim Mann

in: ARD-Text 16.9.2002 Tafel 546


<Immer mehr Männer leiden nach Angaben des Mediziners unter Wechseljahrsbeschwerden. Bundesweit litten 5-10 Mio. Männer an Symptomen wie Hitzewallungen, Nervosität und sexuellen Störungen, sagt der Endokrinologe Rolf-Dieter Hesch von der Universität Konstanz dem Magazin "Geo Wissen". Dabei reagierten nicht nur Männer über 55, sondern immer häufiger auch Jüngere auf körperlichen und psychischen Stress mit einem sinkenden Testosteron-Spiegel. Die Verabreichung von Hormonen zum Ausgleich sei aber umstritten.>



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Sat 1,
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16.9.2002: Vitamine gegen Augenschäden

In: Sat1-Text Tafel 502 16.9.2002


<Um die Sehkraft auch im Alter zu erhalten, sollten Senioren unter Umständen Vitaminpräparate zu sich nehmen. Besonders wichtig seien Vit. A sowie Vit. C und E, so die deutsche Seniorenliga in Bonn. Aber auch Mikronährstoffe wie Beta-Karotin sowie Selen und Zink sollten in ausreichendem Masse vorhanden sein, um der altersbedingten Augenkrankheit "Makuladegeneration" vorzubeugen, von der in Deutschland 2 Millionen Menschen betroffen seien.>

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Pro 7,
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16.9.2002: Beim Wegschauen weniger Schmerzen

In: Pro7-Text 16.9.2002 Tafel 542


<Patienten sollten besser wegschauen, wenn sie eine Spritze bekommen. Der "Piks" schmerze dann weniger, berichtet die "Ärzte Zeitung". Bei einer Studie wurden Freiwillige in den Arm gepikst. Dabei wurde die Aktivität in dem für das Fühlen zuständigen Bereich des Zentralen Nervensystems gemessen. Diese war deutlich grösser, wenn die Probanden auf die Spritze schauten. Am heftigsten war der Schmerz, wenn die Patienten durch eine Lupe zuschauten.>


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11.3.2011: Je nach Jahreszeit und Sonneneinstrahlung schwankt die Aufnahmefähigkeit bei Medikamenten

aus: http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/ciencia-y-tecnologia/ciencia/14899-la-luz-solar-influye-en-la-capacidad-de-absorcion-de-los-medicamentos

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La luz solar influye en la capacidad de absorción de los medicamentos






Das Sonnenlicht beeinflusst die Aufnahmefähigkeit bei Medikamenten

de / aus: http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/ciencia-y-tecnologia/ciencia/14899-la-luz-solar-influye-en-la-capacidad-de-absorcion-de-los-medicamentos

Viernes, 11 de Marzo de 2011 06:32 (Lima)


Freitag, 11. März 2011, 6:32 Uhr (Lima-Zeit)

ESTOCOLMO.- La luz solar influye en la capacidad de absorción que tienen los medicamentos en el cuerpo humano, por lo que puede variar con cada estación del año, según se desprende de un estudio realizado por el Instituto Karolinska (Suecia), que revela por qué los fármacos tienen diferentes efectos en cada persona.

El trabajo, que será publicado próximamente en la revista Drug se basa en el análisis de cerca de 70 mil pacientes que fueron objeto de un seguimiento regular de los niveles de drogas en su sangre.

Los medicamentos analizados servían para reforzar el sistema inmune tras un trasplante de órganos. Posteriormente, se compararon las muestras tomadas durante los meses de invierno con las de finales del verano.

Un análisis más detallado mostró que las concentraciones de fármacos como el tacrolimus y sirolimus, que se usan para prevenir el rechazo del órgano trasplantado, varían a lo largo del año en función de los distintos niveles de vitamina D que existen en el cuerpo.

Según aclaran los investigadores, la capacidad del cuerpo para formar la vitamina D depende de la luz solar, por ello la conexión entre la luz del sol, la vitamina D y las variaciones en la concentración de fármaco depende de la activación de la vitamina D, que aumenta la cantidad de una enzima conocida como CYP3A4.

"Si aumenta la capacidad de absorción, se requerirán dosis más altas de un medicamento para lograr el mismo efecto", afirma uno de los autores de la investigación, Jonatan Lindh, que apunta que será más investigación para confirmar los resultados que, "en el futuro", predice, "tendrá consecuencias para muchos fármacos".

"Estos resultados ofrecen un modelo completamente nuevo para explicar las diferencias individuales en los efectos de los medicamentos, y para averiguar cómo el entorno puede influir en la capacidad del cuerpo para hacer frente a las toxinas", concluye. Andina.



ESTOCOLMO. - Das Sonnenlicht beeinflusst die Aufnahmefähigkeit der Medikamente im menschlichen Körper, die somit je nach Jahreszeit variieren kann. Dies besagt eine Studie des Karolinska-Instituts (Schweden), die herausfinde, wieso die Pillen bei verschiedenen Personen verschieden wirken.

Die Arbeit, die in der Zeitung "Drug" demnächst publiziert wird, basiert auf der Analyse von fast 70.000 Patienten, bei denen der Medikamentengehalt im Blut regelmässig untersucht wurde.

Die analysierten Medikamente dienten zur Stärkung des Immunsystems wegen Organtransplantationen. Dann wurden die Blutproben der Wintermonate mit denjenigen der Sommermonate verglichen.

Eine genauere Analyse zeigte, dass die Medikamentenkonzentrationen wie Tacrolimus und Sirolimus, die eingenommen werden, um das Abstossen eines Organs zu verhindern, je nach dem Gehalt von Vitamin D im Körper variierten.

Gemäss den Wissenschaftlern hängt die Bildung von Vitamin D selbst vom Sonnenlicht ab. Somit hängt die Konzentration des Medikaments im Blut von der Sonne ab.Vitamin D erhöht die Menge des Enzyms CYP3A4.

"Wenn die Aufnahmefähigkeit sich erhöht, braucht es höhere Dosen an Medikamenten, um denselben Effekt zu erzielen", versicherte einer der Autoren, Jonatan LIndh, der darauf hinweist, dass weitere Untersuchungen nötig seien, um die Resultate zu bestätigen. "In Zukunft wird dies aber Konsequenzen für viele Medikamente haben."

"Diese Resultate bieten ein völlig neues Modell, um die verschiedenen, individuellen Wirkungen von Medikamenten zu erklären, und um herauszufinden, wie die Umwelt die Aufnahmekapazität im Körper beeinflussen kann, um Vergiftungen zu verhindern", schlussfolgerte er. Nachrichtenagentur Andina.

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Der
                  Standard online, Logo

12.8.2011: Forschung: Medikamente müssen je nach Mann oder Frau unterschiedlich sein, weil die Stoffwechsel sehr verschieden sind: <Entwicklung geschlechtsspezifischer therapien und Medikamente müsse vorangetrieben werden>

aus: Der Standard online: Studie mit 3.000 Menschen: Grosse Stoffwechsel-Unterschiede bei Frauen und Männern; 12.8.2011;
http://derstandard.at/1313024079482/Studie-mit-3000-Menschen-Grosse-Stoffwechsel-Unterschiede-bei-Frauen-und-Maennern

<Geschlechtsspezifische Behandungsmöglichkeiten sollen vorangetrieben werden.

München - Forscher des Helmholtz Zentrums München haben erhebliche Unterschiede bei Stoffwechselprodukten im Blut von Frauen und Männern entdeckt. Deshalb müsse die Entwicklung von geschlechtsspezifischen Therapien und Medikamenten vorangetrieben werden, schreiben die Wissenschaftler im Journal "PLoS Genetics".

An der repräsentativen Untersuchung beteiligten sich mehr als 3.000 Menschen. Sie ist Teil der größeren Kora-Studie, die seit 20 Jahren die Gesundheit tausender Bürger aus dem Raum Augsburg untersucht, um Auswirkungen von Umweltfaktoren, Verhalten und Genen zu erforschen.

Epidemiologen, Bioinformatiker und Biochemiker wirkten an der Untersuchung mit. Es sei die weltweit erste Studie, die fachübergreifend genetische Einflüsse auf den geschlechtsspezifischen Stoffwechsel untersuche, sagte der Biochemiker Prof. Jerzy Adamski.

Unterschiede bei Lipiden und Aminosäuren

Unterschiede zwischen Frauen und Männern fanden sich bei 101 von 131 untersuchten Stoffwechselprodukten, vor allem bei Lipiden und Aminosäuren. Die Forscher verknüpften nun genetische Daten und Stoffwechsel-Profile aufgrund von Berechnungen des Bioinformatikers Karsten Suhre. Dies ermögliche neue Erkenntnisse die Ursachen und den Verlauf bestimmter Krankheiten betreffend, hieß es. Zugleich könne dies Ansätze für neue Therapien und Medikamente bieten, so die Experten. Außerdem könnten auf dieser Grundlage Marker für die Früherkennung von Krankheiten entwickelt werden.

"In ihrem molekularen Profil müssen Männer und Frauen in zwei komplett unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden", schreiben die Epidemiologen Professor Thomas Illig und Kirstin Mittelstrass. "Das heißt, dass wir auch geschlechtsspezifische Ansätze für die Behandlung von Krankheiten brauchen."

Als nächstes wollen die Wissenschafter eine größere Anzahl von Stoffwechselprodukten untersuchen und die Ergebnisse anhand weiterer Studien mit anderen Teilnehmern bestätigen. (APA)


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Welt
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22.10.2011: Für alte Menschen sind viele Medikamente krankmachend - die "Priscus-Liste"

aus: Welt online: "Priscus-Liste": Arzneimittel können alte Menschen krank machen; 22.10.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13674053/Arzneimittel-koennen-alte-Menschen-krank-machen.html

<Krank durch Arzneimittel: Was absurd klingt, betrifft vor allem viele ältere Menschen. Die sogenannte "Priscus-Liste" zeigt Ärzten, welche Medikation unpassend ist.

Experten warnen vor vielen Arzneimitteln im Alter: „In Deutschland sind rund zehn Prozent der Krankenhauseinweisungen bei Menschen über 65 Jahren das Ergebnis von falschen oder zu hoch dosierten Medikamenten“, sagte Prof. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen in Köln. Dort trafen sich Experten zum Deutschen Kongress für Versorgungsforschung.

„80 Prozent aller Arzneimittel werden von Menschen eingenommen, die über 65 Jahre alt sind“, sagte Glaeske. Grundsätzlich gebe es zwei Hauptprobleme bei älteren Patienten.

„Erstens leiden Menschen im höheren Alter gleichzeitig an mehreren Krankheiten. Durch die Behandlung treten dann nicht selten Wechselwirkungen auf, die mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind.“

Zweitens ließen im Alter die Körperfunktionen nach. „Arzneimittel werden beispielsweise langsamer durch die Niere ausgeschieden, so dass der Wirkstoff dann auch länger im Körper bleibt.“ Dann sei der Schaden durch Medikamente oft größer als der Nutzen.

Um dies zu verhindern, haben Forscher von der Universität Witten/Herdecke Ende 2010 die sogenannte „Priscus-Liste“ veröffentlicht. Dort sind 83 Arzneimittelwirkstoffe aufgeführt, die die Gesundheit älterer Patienten gefährden können. Mit Hilfe der Liste sollen Ärzte hinterfragen, ob ein Medikament tatsächlich verordnet werden muss oder ob es Alternativen gibt.

Allerdings sei es für den behandelnden Mediziner oft schwer, den Überblick zu behalten, da viele ältere Leute bei mehreren Ärzten gleichzeitig in Behandlung seien, sagte Glaeske.

Mehr Informationen zum Thema: „Priscus-Liste“ im Internet

dpa/oc>

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Die "Priscus-Liste" mit den schädlichen Medikamenten für alte Menschen: <Potenziell inadäquate Medikation für ältere Patienten>

aus: http://priscus.net/download/PRISCUS-Liste_PRISCUS-TP3_2011.pdf

Analgetika / Antiphlogistika

Indometacin -> Alternative: Paracetamol
Acemetacin -> Alternative: Paracetamol
Ketoprofen -> Alternative: Paracetamol
Phenylbutazon -> Alternative: Paracetamol
Piroxicam -> Alternative: Paracetamol
Meloxicam -> Alternative: Paracetamol

Antiarrhythmika
Chinidin -> Alternative: Beta-Blocker, Verapamil, Diltiazem, Defibrillator-Implantation
Flecainid -> Alternative: Beta-Blocker, Amiodaron
Sotalol -> Alternative: Beta-Blocker (kardiioselektive), Amiodaron, Propafenon
Digexin und Derivate (Digoxin, Acetyldigoxin, Metildigoxin) -> Alternative: Beta-Blocker (bei Tachykardie / Vorhofflimmern), Diuretika, ACE-Hemmer etc.

Antibiotika
Nitrofurantoin -> andere Antibiotika (gemäss Antibiogramm): Cephalosporine, Cotrimoxazol, Trimethoprim, nicht medikamentöse Massnahmen nutzen

Anticholinergika

Antihistaminika
Hydroxyzin
Clemastin
Dimetinden
-> Alternativen: andere Sedativa, Hypnotika, nicht sedierende Antihistaminika, solche ohne anticholinerge Eigenschaften: Cetirizin, Desloratadin, Loratadin, Mizolastin, Azelastin, Ebastin

Chlorphenamin -> Alternative: Paracetamol, andere nicht hirngängige Antihistaminika, Antihistaminika ohne anticholinerge Eigenschaften

Triprolidin -> Alternative: Paracetamol, Nasensprays mit Alpha-Sympathomimetika, andere nicht hirngängige Antihistaminika, Antihistaminika ohne anticholinerge Eigenschaften

Urologische Spasmolytika

Oxybutynin (nicht retardiert) -> Alternative: Trospium, nichtmedikamentöse Therapien, Beckenbodengymnastik, Physio- und Verhaltenstherapie

Oxybutynin (retardiert)

Tolterodin (nicht retardiert) -> Alternative: Trospium, nichtmedikamentöse Therapien, Beckenbodengymnastik, Physio- und Verhaltenstherapie

Solifenacin -> Alternative: Trospium, nichtmedikamentöse Therapien, Beckenbodengymnastik, Physio- und Verhaltenstherapie

Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer

Ticlopidin -> Alternative: ASS, Clopidogrel

Prasugrel -> Alternative: ASS, Clopdogrel

Antidepressiva: Klassische Antidepressiva

Amitriptylin -> Alternative: SSRI (z.B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin), Mirtazapin

Doxepin -> Alternative: SSRI (z.B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin), Mirtazapin

Imipramin -> Alternative: SSRI (z.B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin), Mirtazapin; nichtmedikamentöse Therapien (z.B. verhaltenstherapeutische Verfahren)

Clomipramin -> Alternative: SSRI (z.B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin), Mirtazapin; nichtmedikamentöse Therapien (z.B. verhaltenstherapeutische Verfahren)

Maprotilin -> Alternative: SSRI (z.B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin), Mirtazapin; nichtmedikamentöse Therapien (z.B. verhaltenstherapeutische Verfahren)

Trimipramin -> Alternative: SSRI (z.B. Citalopram, Escitalopram, Sertralin), Mirtazapin; nichtmedikamentöse Therapien (z.B. verhaltenstherapeutische Verfahren)

SSRI

Fluoxetin -> Alternative: andere SSRI (Sertralin, Citalopram), Trazodon, Mirtazapin, nichtmedikamentöse Therapien (z.B. verhaltenstherapeutische Verfahren)

MAO-Hemmer

Tranylcypromin -> Alternative SSRI (ausser Fluoxetin), nichtmedikamentöse Therapien (z.B. verhaltenstherapeutische Verfahren)

Antiemetika

Dimenhydrinat -> Alternative: Domperidon, Metoclopramid

Antihypertensiva, kardiovaskuläre Arzneimittel

Alpha-Blocker

Docazosin -> Alternative: andere Antihypertensiva, ACE-Hemmer, AT1-blocker, (Thiazid-)Diuretika, Beta-Blocker, Calcium-Antagonisten (langwirksame, peripher wirkende)

Prazosin -> Alternative: andere Antihypertensiva: ACE-Hemmer, AT1-blocker, (Thiazid-)Diuretika, Beta-Blocker, Calcium-Antagonisten (langwirksame, peripher wirkende)

Terazosin (als Antihypertensivum) -> Alternative: ACE-Hemmer, AT1-blocker, (Thiazid-)Diuretika, Beta-Blocker, Calcium-Antagonisten (langwirksame, peripher wirkende)

Andere kardiovaskuläre Arzneimittel

Clonidin -> Alternative: ACE-Hemmer, AT1-blocker, (Thiazid-)Diuretika, Beta-Blocker, Calcium-Antagonisten (langwirksame, peripher wirkende)

Reserpin -> Alternative: andere Antihypertensiva, ACE-Hemmer, Diuretika (z.B. Hydrochlorothiazid), Beta-Blocker, Calcium-Kanal-Blocker (mit Ausnahme von unretardiertem Nifedipin)

Methyldopa -> Alternative: andere Antihypertensiva, ACE-Hemmer, Diuretika, Beta-Blocker

Calcium-Kanal-Blocker

Nifedipin (nicht retardiert) -> Alternative: andere Antihypertensiva, ACE-Hemmer, Diuretika, Beta-Blocker, Calcium-Kanal-Blocker (mit Ausnahme von unretardiertem Nifedipin)

Neuroleptika

Thioridazin -> Alternative: Atypische Neuroleptika (Risperidon), Melperon, Pipamperon, andere Sedativa

Fluphenazin -> Alternative: Atypische Neuroleptika (Risperidon)

Levomepromazin

Perphenazin -> Alternative: Atypische Neuroleptika (Risperidon), Melperon, Pipamperon

Haloperidol -> Alternative: Atypische Neuroleptika (Risperidon), Melperon, Pipamperon

Olanzapin -> Alternative: Atypische Neuroleptika (Risperidon), Melperon, Pipamperon

Clozapin -> Alternative: Atypische Neuroleptika (Risperidon), Perazin, Melperon, Pipamperon


Ergotamin und Ergotamin-Derivate

Ergotamin, Ergotaminderivate -> Alternative: Indikation Migräne: Triptane (Sumatriptan)

Dihydroergocryptin -> Alternative: andere Parkinson-Medikamente

Dihydroergotoxin -> [keine Angaben]

Laxantien

Dickflüssiges Paraffin -> Alternative: Osmotisch wirksame Laxantien: Macrogol, Lactulose

Muskelrelaxantien

Baclofen -> Alternative: Tolperison, Tizanidin, Physiotherapie

Tetrazepam -> Alternative: Tolperison; Kurz- / Mittellang wirksame Benzodiazepine (z.B. Oxazepam (bis 60 mg/d), Lorazepam (bis 2 mg/d), Lormetazepam (bis 0,5 mg/d), Brotizolam (bis 0,125 mg/d), Zolpidem (bis 5 mg/d), Zopiclon (bis 3,75 mg/d), Zaleplon (bis 5 mg/d)

Sedativa, Hypnotika

Benzodiazepine

Langwirksame Benzodiazepine

Chlordiazepoxid, Flurazepam, Dikaliumclorazepa, Bromazepam, Prazepam, Clobazam, Nitrazepam, Flunitrazepam, Medazepam

Alternative: Kurz / kürzer wirksame Benzodiazepine (z.B. Lorazepam (bis 2 mg/d), Lormetazepam (bis 0,5 mg/d), Brotizolam (bis 0,125 mg/d); Zolpidem (bis 5 mg/d), Zopiclon (bis 3,75 mg/d), Zaleplon (bis5 mg/d); Opipramol; sedierende Antidepressiva (z.B. Mirtazapin); niederpotente Neuroleptika (z.B. Melperon, Pipamperon)

Kurz- und mittellang wirksame Benzodiazepine, Z-Substanzen

Alprazolam, Temazepam, Triazolam, Lorazepam, Oxazepam, Lormetazepam, Brotizolam

-> Alternative: Baldrian; sedierende Antidepressiva (Trazodon, Mianserin, Mirtazapin; Zolpidem (bis 5 mg/d); Opipramol; niederpotente Neuroleptika (Melperon, Pipamperon); nicht-medikamentöse Therapie der Schlafstórungen (Schlafhygiene)

Z-Substanzen

Zolpidem, Zopiclon, Zaleplon:

-> Alternative: Kurz / kürzer wirksame Benzodiazepine (z.B. Lorazepam (bis 2 mg/d), Lormetazepam (bis 0,5 mg/d), Brotizolam (bis 0,125 mg/d); Zolpidem (bis 5 mg/d), Zopiclon (bis 3,75 mg/d), Zaleplon (bis5 mg/d); Opipramol; sedierende Antidepressiva (z.B. Mirtazapin); niederpotente Neuroleptika (z.B. Melperon, Pipamperon)


Andere Sedativa

Doxylamin, Diphenhydramin, Chloralhydrat:

Alternative: Kurz / kürzer wirksame Benzodiazepine (z.B. Lorazepam (bis 2 mg/d), Lormetazepam (bis 0,5 mg/d), Brotizolam (bis 0,125 mg/d); Zolpidem (bis 5 mg/d), Zopiclon (bis 3,75 mg/d), Zaleplon (bis5 mg/d); Opipramol; sedierende Antidepressiva (z.B. Mirtazapin); niederpotente Neuroleptika (z.B. Melperon, Pipamperon)

Antidementiva, Vasodilatatoren, durchblutungsfördernde Mittel

Pentoxifyllin, Naftidrofuryl, Nicergolin, Piracetam:

-> Alternative: zur medikamntösen Behandlung einer Demenz vom Alzheimer-Typ: Acetylcholinesterase-Hemmer Memantin

Antiepileptika

Phenobarbital

-> Alternative: andere Antiepileptika: Lamotrigin, Valproinsäure, Levetiracetam, Gabapentin, bei Langzeittherapie prophylaktische Gabe von Vitamin D.


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Welt
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28.10.2011: Wenn Patienten die Medikamente nicht so nehmen, wie der Arzt sagt - das kostet jährlich Milliarden

aus: Welt online: Medikamenteneinnahme: Jeder zweite Patient setzt sein Leben aufs Spiel; 28.10.2011;
http://www.welt.de/gesundheit/article13685965/Jeder-zweite-Patient-setzt-sein-Leben-aufs-Spiel.html

<Die Hälfte aller Patienten hört nicht auf den guten Rat vom Arzt. Schwere Erkrankungen sind die Folge.

Wer die Anweisungen seines Arztes nicht befolgt, zahlt am Ende womöglich mit seinem Leben – die Kassen kostet die fehlende Therapietreue jährlich Milliarden.

Die Hälfte der Patienten in Industriestaaten hört Studien zufolge nicht auf Anweisungen des Arztes und steigert so erheblich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfälle. Darauf hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe am Freitag in Gütersloh anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober hingewiesen.

Bis zu zehn Milliarden Euro Mehrkosten entstünden dem deutschen Gesundheitssystem jährlich allein durch fehlende Therapietreue, sagte die Stiftungschefin Brigitte Mohn laut Mitteilung. „Zu viele Patienten wissen oft nicht um die Gesamtzusammenhänge zwischen ihrer Erkrankung und ihres beeinflussbaren Verhaltens auf ihre Gesundheit.“

„Immer noch landen viele Medikamente im Mülleimer und verordnete Hilfsmittel verstauben in der Ecke“, berichtete die Stiftung. Gerade bei Schlaganfall-Patienten seien aber die kontinuierliche Einnahme von Medikamenten und der regelmäßige Einsatz von Hilfsmitteln entscheidend.

Die Experten beriefen sich auf eine Studie der Weltgesundheitsorganisation von 2003, wonach in Industriestaaten nur 50 Prozent der Patienten eine gute Compliance erreichen. Das ist der medizinische Fachbegriff für strenges Durchhalten einer Therapie.

Auch schwer verständliche Beipackzettel von Medikamenten trügen nur dazu bei, dass der Patient die vom Arzt empfohlene Therapie nicht durchführe, meint die Stiftung: "Verklausulierte Formulierungen auf Beipackzetteln tragen häufig eher zur Verunsicherung der Patienten bei, als dass sie zur Einnahme motivieren.“ Die Organisation hat eine „Übersetzungshilfe“ dafür erstellt. Sie ist unter www.schlaganfall-hilfe.de zu finden.

Insgesamt leiden den Angaben zufolge fast eine Million Bundesbürger an den Folgen eines Schlaganfalls. Nach Schätzungen komme es jährlich zu rund 250.000 neuen Schlaganfällen. Rund 20 Prozent der Schlaganfall-Patienten sterben laut Stiftung innerhalb von vier Wochen, mehr als 37 Prozent innerhalb eines Jahres. Rund die Hälfte der Überlebenden Schlaganfall-Patienten bleibe ein Jahr nach dem Ereignis dauerhaft behindert.

Ein Schlaganfall entsteht durch eine verminderte Blutversorgung im Gehirn, oftmals hervorgerufen durch eine Gefäßverstopfung durch ein Blutgerinsel.

epd/dpa/AK>


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Welt
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29.6.2012: <Wechselwirkung: Wie Krankheiten vor anderen Krankheiten schützen> - spezielle körperliche Funktionen bei Krankheiten können Wirkungen haben, die vor anderen Krankheiten schützen

-- wer eine Krebskrankheit überstanden hat, bekommt zu 33% weniger Alzheimer
-- Allergiker haben ein hyperaktives Immunsystem, das viele Krebsarten automatisch nicht entwickeln lässt
-- Cholesterin schützt vor bakterieller Lungenentzündung
-- Cholesterin stärkt auch die Hirnzellen
-- Fettzellen wandeln bei Frauen das Testosteron in Östrogen um und gleichen so die Wechseljahre aus und führen zu mehr Lust am Sex
-- Speckpolster bewirken die Stimulation des Belohnungszentrums bei jedem Essen, so dass die Leute weniger anfällig für negative Süchte werden
-- Depressive haben ein hochaktives Immunsystem, das Infektionskrankheiten besser abwehrt
-- starke Infektionskrankheiten bewirken Depression, um "abzuschalten"

aus: Welt online; 29.6.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article107301464/Wie-Krankheiten-vor-anderen-Krankheiten-schuetzen.html

<Krebspatienten erkranken nur selten an Alzheimer und Parkinson. Auch für viele andere Leiden konnte gezeigt werden, dass sie vor anderen Erkrankungen schützen. Doch was steckt dahinter?

Von Jörg Zittlau

[Es gibt viele Krankheiten, aber nur eine "Gesundheit" - die "Gruppierung" der chronischen Krankheiten]

Der Schweizer Schriftsteller Walter Ludin beklagte einmal: "Warum gibt es Krankheiten in der Mehrzahl, Gesundheit aber nur in der Einzahl?" Und tatsächlich kommen viele Leiden oft als teuflische Duos oder sogar Trios.

Etwa 25 Prozent der Bundesbürger ab 55 Jahren haben mindestens zwei chronische Erkrankungen, und ab 80 Jahren liegt die Quote sogar bei 67 Prozent. So geht Diabetes oft Hand in Hand mit Bluthochdruck, während viele Rheumapatienten gleichzeitig ein schwaches Herz haben und eine Grippe oft eine Lungenentzündung im Gepäck hat.

[Wer einmal Krebs hatte, bekommt zu 33% weniger Alzheimer als der Durchschnitt]

Aber es geht auch anders herum. Ein französisch-amerikanisches Forscherteam konnte jetzt nachweisen, dass Krebs offenbar vor Alzheimer schützt. Die Wissenschaftler beobachteten zehn Jahre lang 1278 Männer und Frauen, die bei der Basisuntersuchung kognitiv völlig gesund waren, von denen aber 176 eine Tumorerkrankung überstanden hatten.

Krebskranke sterben vor dem typischen Alzheimer-Alter

Am Ende des Beobachtungszeitraums hatten 221 der Probanden eine Alzheimer-Demenz entwickelt, doch Krebspatienten waren nur wenige darunter. "Wenn der Einfluss von Alter, Geschlecht und Raucherstatus herausgerechnet wurde", so Studienleiterin Jane Driver vom Boston Medical Center, "hatten die Krebspatienten ein um 33 Prozent geringeres Alzheimer-Risiko".

Das war auch dann der Fall, wenn die früh verstorbenen Patienten nicht in der Analyse berücksichtigt wurden. Das verringerte Risiko hat also nichts damit zu tun, dass Krebskranke meistens früher sterben und dadurch gar nicht erst das typische Alzheimer-Alter erreichen, sondern damit, dass sie über einen speziellen Schutzfaktor verfügen – wobei dieser bei tabakbedingten Tumorarten besonders groß ausfällt. Ein Lungenkrebspatient etwa hat ein um 74 Prozent geringeres Risiko für eine Alzheimer-Demenz.

Doch wie lässt sich dieser Effekt erklären? Die Wissenschaftler vermuten als Ursache eine genetisch bedingte Neigung zum programmierten Zelltod, der Apoptose. Sie sorgt dafür, dass stark veränderte Zellen sich nicht weiter vermehren, sondern Selbstmord begehen. Sie können sich dadurch nicht zu bösartigen Geschwüren auswachsen, was sicherlich wünschenswert ist.

Wenn jedoch die Neigung zur Apoptose besonders stark ist, kann dies dazu führen, dass empfindliche Zellen wie die Hirnneuronen ihr Selbstzerstörungsprogramm aktivieren, obwohl ihr Fortbestehen noch gar kein Problem darstellt, eigentlich sogar erwünscht ist.

So wird aus dem Schutz- ein Hirnzerstörungsprogramm. Daher bekommen gesunde Menschen eher Alzheimer als Krebspatienten, deren Apoptose-Schwäche die Hirnzellen vor dem Untergang schützt. Bei Parkinson war dieser Mechanismus bereits bekannt, nun ist er auch für Alzheimer belegt.

Heuschnupfen verringert Krebs-Risiko - [weil das hyperaktive Immunsystem die Krebszellen und krebsauslósende Substanzen vernichtet]

[Allergiker bekommen bestimmte Krebsformen seltener: Mundkrebs, Speiseröhrenkrebs, Bauchsp.dr.krebs, Geb.m.krebs, Hautkrebs, Darmkrebs, Gehirntumor]

Vermutlich würden Menschen lieber in der Demenz versinken, als unerträgliche Krebsschmerzen ertragen zu müssen. Ihre Chancen darauf sind umso größer, wenn sie Heuschnupfenprobleme haben. "Eine Reihe von Untersuchungen der letzten Jahre hat gezeigt, dass manche Krebstypen bei Menschen mit Allergien seltener vorkommen als bei Nichtallergikern", berichtet Reiner Hartenstein vom Bund deutscher Internisten. Dies gelte vor allem für Tumoren in Mundhöhle, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Gebärmutter, Haut, Darm und Gehirn.

Der Grund: Das hyperaktive Immunsystem des Allergikers schießt auch auf Krebszellen und auf potenziell krebsauslösende Substanzen. Beim gesunden Menschen können Pollen, an die Problemstoffe wie Pestizide oder Schwermetalle angedockt haben, tief in den Körper eindringen, doch beim Heuschnupfenpatienten werden sie schon früh energisch bekämpft und schließlich abtransportiert.

Wer also im nächsten Frühjahr wieder eine Niesattacke nach der anderen erlebt, kann sich damit trösten, dass dabei diverse Krebsauslöser ausgeprustet werden.

[Asthma begünstigt Lungenkrebsrisiko]

Wer aber schon beim allergischen Asthma angelangt ist, besitzt ein höheres Lungenkrebsrisiko, weil der Schleim den Abtransport von Schadstoffen blockiert.

Cholesterin schützt vor bakterieller Lungenentzündung

Dafür können sich infarktgefährdete Menschen wiederum über diverse Schutzeffekte gegenüber Krankheiten freuen. Ein Forscherteam konnte nämlich zeigen, dass Cholesterin vor den lebensbedrohlichen Folgen einer bakteriellen Lungenentzündung schützt, indem es die infektionsbedingten Schädigungen im Gewebe verringert.

Für Studienleiter und Intensivmediziner Michael Bauer vom Uniklinikum Jena steht fest, dass das berüchtigte Gallenfett bei einer Lungenentzündung "auf der guten Seite" kämpft: "Unser Ergebnis ist ein Argument gegen exzessive Cholesterinsenkung als Präventionsmaßnahme – sie mindert das Abwehrpotenzial im Fall einer Infektion."

[Cholesterin stärkt auch die Hirnzellen]: Speiseplan aus Innereien, Speck, Sahne, Eiern und Aal

Aber Cholesterin wird nicht nur für die Lungen, sondern auch für die Membranen der Hirnzellen benötigt. Göttinger Forscher entdeckten im Laborversuch, dass eine cholesterinreiche Diät den Verlauf des Pelizaeus-Merzbacher-Syndroms lindert. Bei dieser Erkrankung fehlt den Hirnzellen das Myelin für ihre elektrische Isolierung, sodass es zu erheblichen Funktionsstörungen kommt und Kinder in ihrer motorischen und geistigen Entwicklung zurückbleiben. Eine Therapie gibt es bislang nicht – und da wäre es schon eine Sensation, wenn man diese Erkrankung ausgerechnet durch einen Speiseplan aus Innereien, Speck, Sahne, Eiern und Aal bekämpfen könnte, die sonst als Todfeinde des gesunden Herzens gehandelt werden.

[Fettzellen verwandeln Testosteron in Östrogen - 5 kg Übergewicht bei Frauen lindert Wechseljahre und bewahrt die Freude am Sex]

Zu diesen Todfeinden zählt normalerweise auch das Übergewicht, doch diese Betrachtungsweise ist ebenfalls zu einseitig. Denn Fettzellen verwandeln Testosteron zu Östrogen, was gerade Frauen in den Wechseljahren helfen kann. Die Mailänder Gynäkologin Alessandra Graziottin fand heraus, dass ein mäßiges Übergewicht von fünf Kilogramm den über 50-jährigen Frauen die Freude am Sex bewahrt. Ihre Fettdepots sorgen nicht nur für weibliche Rundungen, sondern erhalten aufgrund ihrer Östrogenproduktion auch die Libido.

Speckpolster bewahren vor Sucht [und bringen ein Glücksgefühl im Belohnungszentrum durch Essen]

Dass Speckpolster zum Glück beitragen können, belegt auch eine Studie an über 9000 US-Amerikanern, die vom Group Health Institute in Seattle durchgeführt wurde. Demnach gleiten adipöse Menschen mit einem BMI (Body Mass Index) über 30 seltener in die Sucht. "Sie greifen zu 22 Prozent seltener zu Tabak, Alkohol und anderen Drogen", so Studienleiter Gregory Simon. Mögliche Erklärung: Das Belohnungszentrum der Dicken wird schon durch die opulenten Mahlzeiten und das Fettgewebe genug aktiviert, sodass keine stärkeren Reize mehr gebraucht werden.

Depressive haben hochaktives Immunsystem - [leichtere Abwehr von Infektionen]

So wie das Übergewicht zum Glück, so kann dessen Gegenteil, die Depression, zur Abwehr von schweren Krankheiten beitragen. Gleich mehrere Studien konnten nachweisen, dass depressive Menschen über ein hochaktives Immunsystem verfügen und dadurch Infekte oft erfolgreicher abwehren als ein geistig gesunder Mensch.

Ein Forscherteam der University of California hat die derzeit bekannten Gen-Varianten untersucht, die hinter einer Depression stecken, und dabei festgestellt, dass jede einzelne von ihnen mit dem Immunsystem verknüpft ist. Was Studienleiter Andrew Miller als deutlichen Hinweis darauf interpretiert, "dass die Evolution depressive Symptome und die Immunabwehr genetisch zusammengeschmiedet hat, um tödlichen Infektionen die Stirn zu bieten". Nach dem Muster: Nichts hilft besser gegen gefährliche Keime als ein starkes Immunsystem und der Rückzug aus dem gesellschaftlichen Miteinander.

Die Liaison von Depression und hochaktivem Immunsystem funktioniert indes nicht nur in eine Richtung. Schwere Infekte können das Immunsystem zum Ausschütten von Botenstoffen anregen, die bis zum Hirn wandern und dort für miese Stimmung sorgen. Von der Grippe zur Depression ist es also nur ein kurzer Weg – und dann wird aus beiden Krankheiten doch wieder ein teuflisches Duo.>

[Nein: Die betroffene Person wird angehalten, ruhig zu sein um auszuspannen].


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Welt
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9.12.2012: Gewisse Lebensmittel verstärken oder schwächen die Wirkung von Medikamenten

aus: Welt online: Wirkmechanismen: Welche Nahrung Medikamente unwirksam macht; 9.12.2012;
http://www.welt.de/gesundheit/article111875921/Welche-Nahrung-Medikamente-unwirksam-macht.html

-- übermässiger Konsum von Grapefruitsaft hemmt einige Stoffwechsel- und Verwertungsprozesse, kann bewirken, dass Medikamente in höheren Konzentrationen im Blut sind, kann z.B. die Wirkung von Blutdrucksenkern erhöhen, kann den Abbau von Medikamenten behindern, so dass mehr Nebenwirkungen auftreten, kann Muskelmasse abbauen, kann Niere und Rückenmark schädigen

-- Johanniskraut kann eine Enzymwirkung beschleunigen und den Abbau von Medikamenten beschleunigen, die dann wirkungslos bleiben, kann auch Anti-Baby-Pille hemmen, kann Medis gegen Transplantabstossung hemmen und einen Organverlust bewirken

-- Milchprodukte binden Kalzium, wenn in Medikamenten Kalzium ist, so dass das Medikament dann fast komplett ausgeschieden wird
-- stark kalziumhaltige Mineralwasser binden Kalzium, wenn in Medikamenten Kalzium ist, so dass das Medikament dann fast komplett ausgeschieden wird

Der Artikel:

<Grapefruitsaft kann die Wirkung von Blutdrucksenkern stark erhöhen. Milch und Antibiotika vertragen sich nicht. Und sogar Mineralwasser kann die Wirksamkeit mancher Arzneien im Körper verändern.

Für viele gehört die Grapefruit zu einem gesunden Frühstück einfach mit dazu. Gerade im Winter, wenn das Angebot an Beeren und Kernobst nachlässt, ist sie eine willkommene Vitaminbombe. Doch die bittere Zitrusfrucht trägt ein ebenso bitteres Geheimnis: Sie hemmt eine ganze Reihe von wichtigen Stoffwechsel- und Verwertungsprozessen.

Bemerkbar macht sich das vor allem bei der Einnahme bestimmter Medikamente. Wenn ihr Abbau gehemmt ist, können sie zu schweren Nebenwirkungen führen.

Herzmedikamente im Fokus

Zurzeit gibt es 43 Wirkstoffe, bei denen der übermäßige Genuss von Grapefruit-Produkten gefährlich werden kann. Bald könnten es aber noch deutlich mehr werden, zumindest wenn sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt. Die Einführung neuer Rezepturen und Wirksubstanzen hätte dazu geführt, dass jedes Jahr sechs neue Medikamente mit einer bekannten Wechselwirkung zur Grapefruit hinzugekommen seien, schreibt der Kanadier David Bailey von der University of Western Ontario im Fachmagazin "Canadan Medical Association Journal".

In seiner aktuellen Übersichtsarbeit warnt der Pharmakologe vor dem unachtsamen Genuss der Zitrusfrucht.

Irritierende Testergebnisse

Bailey weiß, wovon er spricht. Er selbst war es, der den Effekt der Grapefruit vor über 20 Jahren entdeckt hat. Damals wollte der Pharmakologe eigentlich eine ganz andere Wechselwirkung testen. Er wollte prüfen, wie gut sich Alkohol mit einem bestimmten Bluthochdruckmittel verträgt. Um festzustellen, welche Nebenwirkungen allein auf den Alkoholkonsum zurückzuführen waren, brauchte Bailey zwei Studiengruppen: Eine, die tatsächlich Alkohol und Medikamente bekommt und eine andere, die das Blutdruckmittel ohne Zusätze einnimmt.

Wer aber zu welcher Gruppe gehört, das durften weder Wissenschaftler noch Probanden wissen. Sonst hätte das Ergebnis schließlich verfälscht werden können. Dabei gab es jedoch ein Problem: Alkohol hat einen strengen, brennenden Geschmack.

Hätte er den Studienteilnehmern Pille und Schnaps allein gegeben, hätte sofort jeder gewusst, zu welcher Probandengruppe er gehört.

Bittere Grapefruit gegen bitteren Alkohol

Der Pharmakologe musste also ein Mischung finden, in der der Geschmack des Alkohols vollkommen überlagert wird. Nach einigen gescheiterten Geschmacksproben fand er schließlich ein geeignetes Getränk: zweifach konzentrierten Grapefruit-Saft. Tatsächlich konnte kein Studienteilnehmer schmecken, ob dieser nun mit Alkohol gemischt war oder eben nicht. Die Studie schien zu funktionieren.

Doch schon früh stellte Bailey etwas völlig Unerwartetes fest: Die Blutkonzentration des Medikaments war bei den Teilnehmern auf das Dreifache erhöht, und zwar sowohl in der Test- als auch in der Kontrollgruppe. Schnell wurde klar, dass nur der Grapefruitsaft daran schuld sein konnte.

Enzyme machen Pharmakologen das Leben schwer

Mittlerweile weiß man, wieso die Zitrusfrucht den Medikamentenspiegel so massiv beeinflussen kann. Die Inhaltsstoffe der Grapefruit hemmen das sogenannte Cytochrom-3A4-Enzym, kurz CYP3A4 genannt. Das Schlüsselenzym sitzt im Gewebe von Leber und Darm und hemmt dort den Effekt vieler Medikamente. CYP3A4 initiiert nämlich einen entscheidenden Schritt des Medikamentenabbaus.

Wird dieses Enzym also durch Grapefruitsaft gehemmt, dann erreicht der Wirkstoff höhere Blutkonzentrationen.

Dies kann besonders dann drastische Folgen haben, wenn ein Medikament üblicherweise nur schlecht ins Blut aufgenommen wird. Über diese Eigenschaft gibt die Bioverfügbarkeit eines Arzneimittels Auskunft. Sie zeigt an, wie viel von dem geschluckten Wirkstoff tatsächlich im Blut landet. Hat das Medikament eine hohe Bioverfügbarkeit, dann wird fast die gesamte Dosis in den Blutkreislauf aufgenommen.

Ist die Bioverfügbarkeit jedoch gering, dann kommt auch nur ein geringer Prozentsatz des Medikaments überhaupt im Blut an. Der Rest wird einfach ausgeschieden und hat damit keine Wirkung auf den Körper.

Körper nimmt manche Wirkstoffe nur schwer auf

Ein gutes Beispiel dafür ist das Felodipin, ein Bluthochdruckmedikament. Wer fünf Milligramm von diesem Arzneimittel schluckt, nimmt nur 0,75 Milligramm auf – denn die Bioverfügbarkeit von Felodipin liegt bei gerade einmal 15 Prozent. Kommt allerdings eine ausreichende Menge an Grapefruit mit ins Spiel, dann kann die aufgenommene Wirkstoffmenge auf das Dreifache ansteigen.

Dieser drastische Anstieg kann dem Patienten schnell bitter bewusst werden. Die Überdosierung macht sich nicht selten durch Nebenwirkungen bemerkbar.

Kopfschmerzen, ein schneller Pulsschlag und ein plötzlicher Blutdruckabfall sind klassische Nebenwirkungen bei einer Überdosierung von Bluthochdruckmedikamenten. Noch schlimmer kann es bei der Einnahme anderer Tabletten kommen. So müssen beispielsweise Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen, sogenannte Antiarrhythmika, besonders sorgsam dosiert werden.

Steigt ihr Spiegel unerwartet an, dann kann genau das passieren, was durch sie eigentlich verhindert werden sollte. Wird die optimale Wirkungsdosis überschritten, können lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen entstehen.

Auch Cholesterinsenker sind betroffen

Doch Grapefruitsaft kann nicht nur Nebenwirkungen von Kreislaufmedikamenten provozieren. Denn auch bestimmte Cholesterinsenker, sogenannte Statine, verschiedene Krebsmedikamente und Immunsuppressiva werden über das CYP3A4-Enzym abgebaut. Ebenso wie bei Bluthochdruckmitteln und Antiarrhythmika kann die Hemmung dieses Abbauprozesses zu kritischen Medikamentenspiegeln führen.

Je mehr sich von dem Wirkstoff im Kreislauf ansammelt, umso eher treten Nebenwirkungen auf. So kann eine Überdosis Statine klassischerweise zu einem rapiden Verlust an Muskelmasse führen. Ein Zuviel an Krebsmedikamenten und Immunsuppressiva schädigt Niere und Knochenmark.

Im Zweifel den Hausarzt fragen

Muss die Grapefruit also aus dem Speiseplan vieler Patienten vollkommen verbannt werden? Nicht unbedingt, meint Klaus Mörike, stellvertretender Abteilungsleiter des Instituts für Klinische Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsklinikum Tübingen.

Er rät zu einer genauen Rücksprache mit dem Hausarzt. "Grapefruitsaft-Getränke können, je nach Zubereitungsart, ganz unterschiedliche Konzentrationen an Wirksubstanzen aufweisen. Nebenwirkungen treten oft erst dann auf, wenn der Saft in großen Mengen getrunken wird", sagt Mörike.

Johanniskraut ist kritisch

Vielfach werden diese Mengen gar nicht erst erreicht. Nebenwirkungen, die auf die Grapefruit allein zurückgeführt werden können, sind im Alltag deshalb eher selten. Viel häufiger sind dagegen Wechselwirkungen einer ganz anderen Substanz, die oft gedankenlos mit anderen Medikamenten zusammen genommen wird. Beim Johanniskraut genügen bereits kleine Mengen, um große Schäden zu verursachen.

Die Heilpflanze gilt als Geheimtipp bei leichten depressiven Verstimmungen, denn sie kann rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden.

Mörike warnt jedoch davor, "verschreibungsfrei" mit "vollkommen unbedenklich" gleichzusetzen. "Rezeptfreie Arzneimittel werden oft nicht als Medikamente wahrgenommen. Patienten unterschätzen leider häufig die möglichen Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen", sagt er. Tatsächlich wirkt Johanniskraut nicht nur auf die Botenstoffe des Nervensystems, sondern eben auch auf das CYP3A4-Enzym – allerdings ganz anders als die Grapefruit. Beide Substanzen haben quasi gegensätzliche Effekte.

Während die Grapefruit das Enzym hemmt, führt der Konsum von Johanniskraut zu einer Induktion von CYP35A. "Eine Induktion bewirkt, dass ein bestimmter Stoffwechselschritt schneller und häufiger abläuft", erklärt Mörike. Dem zugrunde liegt meist eine gesteigerte Enzymproduktion, die durch das Johanniskraut angeheizt wird.

Rezeptfrei heißt nicht nebenwirkungsfrei

Das folgende Problem ist offensichtlich: Je mehr Enzym-Moleküle zur Verfügung stehen, umso schneller wird auch der Wirkstoff abgebaut. In so einem Fall nehmen nicht die unerwünschten Wirkungen zu, sondern die erwünschten Wirkungen nehmen ab. Wenn Johanniskraut beispielsweise mit der Antibabypille kombiniert wird, kann die Frau unerwartet schwanger werden.

Wird die Arzneipflanze zusammen mit Tabletten gegen eine Transplantatabstoßung eingenommen, droht manchmal sogar der Organverlust. Der rezeptfreie Erwerb von Johanniskraut ist daher nur scheinbar eine Erleichterung. Meist ist der Besuch beim Hausarzt unumgänglich, um eventuelle Wechselwirkungen vorab auszuschließen.

[Medikamente nicht mit Milchprodukten einnehmen: Kalzium bindet Medikamente und dann wird das Medi ausgeschieden statt verwertet]

Bei dieser Gelegenheit kann der Patient dann auch gleich all die anderen möglichen Wechselwirkungen besprechen, die im Beipackzettel eines jeden Medikaments aufgelistet sind. Oft stehen dort nämlich Warnungen, an die der Behandelte nie gedacht hätte – geschweige denn, dass er sich diese erklären könnte. So findet sich in manch einer Packungsbeilage den Hinweis, die Tabletten nicht zusammen mit Milchprodukten einzunehmen. Grund dafür ist diesmal keine veränderte Aktivität des CYP3A4-Enzyms, sondern vielmehr eine chemische Eigenschaft.

Manche Antibiotika und manche Anti-Osteoporosemittel binden Komplexe mit Kalzium. Diese sind zwar nicht direkt schädlich, aber eben auch nicht nützlich. Die Kalzium-Wirkstoff-Komplexe können nicht in den Blutkreislauf übertreten und werden einfach ausgeschieden. Wer derartige Tabletten mit einem Glas Vollmilch herunter spült, nimmt also nur einen Bruchteil des notwendigen Wirkstoffs in den Körper auf.

[Stark kalziumhaltige Mineralwasser]

Ähnliche Effekte wurden sogar für stark kalziumhaltige Mineralwasser beschrieben. Wer wirklich sicher gehen will, nimmt seine Tabletten am besten mit einem Schluck Leitungswasser ein.

Prinzipiell gibt es nur wenige Nahrungs- und Genussmittel, die erwünschte und unerwünschte Wirkungen von Medikamenten beeinflussen. Diese wenigen sollten aber auch bekannt sein. Ansonsten läuft der Patient Gefahr, nie die optimale Dosis an Wirkstoff zu bekommen. Dagegen kann dann auch kein gesundes Frühstück helfen.>


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Rheinische Post online, Logo

11.9.2013: "39% der Medikamente in Deutschland sind überflüssig oder sogar gefährlich"

aus: Rheinische Post online: Nutzlos, gefährlich oder voller Nebenwirkungen: Diese Medikamente kann man sich sparen; 11.9.2013;
http://www.rp-online.de/gesundheit/medizin-und-vorsorge/diese-medikamente-kann-man-sich-sparen-1.3666093

<VON TANJA WALTER

Bremen (RPO). 39 Prozent der deutschen Arzneimittel sollen nach Einschätzung von Pharma-Kritikern überflüssig oder sogar gefährlich sein. Allein der Blick auf die Liste der Erkältungsmittel decke Produkte auf, die eigentlich niemand braucht. Wir haben mit Arzneimittel-Experten gesprochen.

Menschen, die starke Schmerzen leiden, sind vielleicht schon mit dem Wirkstoff Metamizol behandelt worden. Bekannt ist es vielen durch den Marktschlager Novalgin, das seit 1952 auf dem Markt ist. "Es ist ein hocheffektives fiebersenkendes Schmerzmittel, mit wenigen häufig vorkommenden Nebenwirkungen", erklärt Prof. Bernd Mühlbauer, Direktor des Instituts für Pharmakologie am Klinikum Bremen Mitte. Der Haken: "Einige seiner Nebenwirkungen sind zwar selten aber tödlich."

Deutschland als Arzneimittelfeldversuch

So führt es sehr selten zu einer Schockreaktion oder lässt die Zellbildung im Knochenmark versiegen. Dadurch werden auch keine weißen Blutkörperchen mehr gebildet. Die Immunabwehr bricht zusammen. "Setzt diese Reaktion ein, endet sie häufig tödlich. Das ist das Schlimme. Man kann meist nichts mehr tun", sagt Mühlbauer. Agranulozytose nennt man diese Reaktion. Was den Bremer Pharmakologen und Vorstandsmitglied der Arzneimittelkommission beunruhigt ist, dass es seit der Zunahme von Verschreibungen von Metamizol-Präparaten auch eine der gefährlichen Agranulozytose gibt, bei der eine Untergruppe der weißen Blutkörpcherchen angegriffen wird "Ich bekomme Schnappatmung angesichts dieser Entwicklung, denn Deutschland macht da derzeit einen sehr unrühmlichen Feldversuch", sagt er.

Schwere Entscheidungen um die Zulassung

Wie schwer es ist zu entscheiden, ob ein Medikament seine Zulassung verdient oder nicht, weist der Blick auf die Wirkstoffgruppe der Gliptine. Deren Einnahme senkt den Blutzucker von Diabetikern und dadurch soll das Risiko für langfristige Gesundheitsschäden minimieren. In Deutschland sind drei zwar zugelassen, aber ihr Zusatznutzen gegenüber den bisher vorhandenen Arzneimitteln wird bezweifelt. Weil es keine Studie, die eine vergleichende Nutzenbewertung liefert, wissen wir nichts über den therapeutischen Stellenwert dieser Wirkstoffe, weshalb sie nur eingeschränkt erstattet werden. "Tragisch ist: Es kann sogar sein, dass Gliptine gute Medikamente sind, aber die Studien, die das zeigen, sind nicht gemacht worden", so Mühlbauer.

Problemfrei sind ebenso wenig die rezeptfreien Medikamente: Wenn Anne Migräne hat, dann nimmt sie Thomapyrin Intensiv ein. Helfen würde wahrscheinlich auch Thomapyrin Classic. Beide unterscheidet nämlich lediglich eine Wirkstoffmenge von 0,05 Gramm Paracetamol. Dem Pharma-Kritiker Prof. Bernd Mühlbauer treibt das einen Lacher über die Lippen, bevor er ernst einräumt: "Der Placeboeffekt ist bei jeder Schmerztherapie ein wichtiger Faktor."

39 Prozent der Medikamente sind überflüssig

Exemplarisch zeigt sich daran ein anders gelagertes Manko: 39 Prozent der auf dem deutschen Markt befindlichen Pillen, Säfte und Co. halten die Kritiker für unsinnig und überflüssig. Unter unverzichtbare und lebensrettende Medikamente mischen sich solche, die überflüssig sind, weil sie dem Patienten keinen therapeutischen Nutzen bringen. Ebenso auch solche, deren Sinnhaftigkeit Pharmakologen wie Prof. Peter Schönhöfer, ehemaliger Leiter der Abteilung Arzneimittelsicherheit im Bundesgesundheitsamt, anzweifeln. Weil sie Wirkstoffe zusammen bringen, die in ihrer Kombination als therapeutisch unsinnig gelten.

Unbedenklich sind zum Beispiel einfache Erkältungspräparate wie Cetebe antiGrippal Erkältungstrunk Forte nicht. Sie könnten Sie getrost aus dem Arzneischrank verbannen. Den Grund liefert Schönhöfer: "Neben dem Schmerzstiller und Fiebersenker Paracetamol enthält es einen Wirkstoff, der das Nervensystem stimuliert, den Blutdruck erhöhen kann und zudem Herzrhythmusstörungen oder ein Herzinfarkt auslösen kann." Er hält die systemische Aufnahme für zu riskant.

Halluzinationen nach Erkältungstrunk 

Die Sorgenfalten treibt ihm zudem der dritte darin enthaltene Wirkstoff auf die Stirn. "Dextromethorphan ist ein codeinähnliches Hustenmittel, das Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen und Panikattacken auslösen kann und für Sucht sowie kriminellen Missbrauch – wie in ­K.o.-Tropfen – bekannt geworden ist". Solche Wirkungen sind von einem Erkältungsmittel sicher nicht erwünscht und dem in der Apotheke Hilfesuchenden weder bewusst noch bekannt.

Ähnlich verhält es sich mit Präparaten wie Grippostad C, Wick Daymed oder WickMedi Nait, die alle seiner Meinung nach das Etikett "Nicht sinnvoll" verdienen. Stattdessen könnte man sie durch eine Packung Paracetamol – falls erforderlich – zur Fiebersenkung ersetzen

 "40 Milliarden Euro zahlen wir für Arzneimittel im Jahr. Mehr als acht Milliarden könnte man einsparen, ohne an therapeutischer Qualität zu verlieren", moniert Prof. Bernd Mühlbauer. "Häufig wird argumentiert, dass den Menschen hierzulande durch die mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz 2011 vorgeschriebene frühe Nutzenbewertung der Fortschritt vorenthalten bleibe. Ich sehe das anders. Wir sind so besser geschützt vor überflüssigen Medikamenten."

Wie gefährlich Arzneimittel vom Aknemittel bis zum Erkältungsbalsam sein können, lesen Sie hier.  

Quelle: wat>

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Schweizer Fernsehen online, Logo

10.7.2014: <Wenn sich Wirkstoffe in die Quere kommen> - Chemie-Pillen im Misch-Masch provozieren gefährliche Effekte

aus: Schweizer Fernsehen online; 10.7.2014;
http://www.srf.ch/gesundheit/koerper/wenn-sich-wirkstoffe-in-die-quere-kommen

<Medikamente beeinflussen sich gegenseitig. Bei manchen Kombinationen wirken sie nicht mehr wie erhofft, in anderen Fällen können die Mischungen sogar Schäden anrichten.

Je mehr Medikamente eingenommen werden, desto grösser die Chance, dass es im Körper zu einer gefährlichen Mischung kommt. Und wie eine aktuelle Studie aus Israel zeigt, sind Wechselwirkungen gerade zur Ferienzeit ein Thema. Besonders betroffen: chronisch Kranke, speziell solche, die Cholesterinsenker, Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gerinnungshemmer einnehmen. Hier spielt es durchaus eine Rolle, welche Mittel gegen Durchfall oder Schmerzen eingepackt werden.
  • Die Einnahme von Herzmitteln und bestimmten Abführmitteln kann zu Herzrhythmusstörungen führen.
  • Erhöhte Blutungsgefahr besteht bei der Einnahme von Schmerzmitteln auf Acetylsalicylsäure-Basis in Kombination mit Gerinnungshemmern.
  • Johanniskraut beeinträchtigt die Wirkung von Antibabypille und Immunsuppressiva.
  • Medikamente gegen die Höhenkrankheit vertragen sich schlecht mit gewissen Diabetes-Medikamenten.

Reiseapotheke checken lassen

Eine einfache Checkliste für Laien gibt es nicht. Im Zweifelsfall lassen Sie Ihre Reiseapotheke vor der Abreise vom Arzt oder Apotheker überprüfen. Wichtig ist, dass die Fachperson dabei einen möglichst umfassenden Überblick über alle regelmässig eingenommenen und vorsorglich eingepackten Medikamente hat – rezeptpflichtige wie rezeptfreie.

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Sputnik-Ticker
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Australien 13.7.2017: Nach Unfall: Grosse Zehe wird zum zweiten Daumen
Gute Alternative zu Prothese: Australier bekommt Zeh als Daumen-Ersatz
https://de.sputniknews.com/panorama/20170713316587309-australier-zeh-daumen-ersatz/

<Bei einem chirurgischen Eingriff hat ein Australier seinen rechten Großzeh anstelle seines fehlenden Daumens transplantiert bekommen. Wie der britische Sender BBC News auf seiner Webseite schreibt, hatte der 20-jährige Zac Mitchell während der Arbeit in einer entlegenen Farm in Westaustralien seinen Daumen verloren.

Original-Tweet: Sydney surgeons cut off bull ride’s big toe to replace thumb torn off in accident in remarkable medical feat.

„Ein Bulle hat meine Hand gegen den Zaun geschlagen“, sagt Mitchell. Andere Arbeiter in der Farm versuchten, den abgetrennten Daumen zu retten, und legten ihn in den Kühlschrank.

Ärzte versuchten zweimal, den abgetrennten Daumen an die Hand anzunähen, doch ohne Erfolg.  Schließlich entschloss sich der junge Mann für eine Operation zur Verpflanzung des Großzehs vom rechten Fuß anstelle des abgetrennten Daumens.

„Das ist eine etwas verrückte Idee. Sie (die Patienten – Anm. d. Red.) wollen keine Traumen in einem anderen Körperteil“, sagt Sean Nicklin, plastischer Chirurg in einer Klinik in Sydney.

Ohne Daumen würde die Hand viele ihrer Funktionsfähigkeiten verlieren, während der Verlust eines Großzehs den Gang nur geringfügig beeinflussen könne, so der Chirurg.

Die vollständige Rehabilitation von Mitchell soll zwölf Monate in Anspruch nehmen.>






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