Die Atombomben auf Japan mussten
gar nicht sein - und die Forderung nach
"bedingungsloser Kapitulation" hat den Krieg
verlängert:
Warum die Amerikaner glauben, dass die Bombe
auf Hiroshima sein musste
http://politik-im-spiegel.de/warum-die-amerikaner-glauben-dass-die-bombe-auf-hiroshima-sein-musste/
Von Gary G. Kohls, MD. | Übersetzung
ins Deutsche von Hubert von Brunn | Anderwelt Online |
– Am 06. August 2015 jährt sich der Abwurf der
Atombombe auf Hiroshima zum 70. Mal.
Ungeachtet der Behauptungen von Präsident
Truman, als er das Ereignis dem amerikanischen
Volk verkündete, war Hiroshima eine zivile
Stadt von geringer militärischer Bedeutung.
Die ganze Wahrheit dessen, was die Nürnberger
Prozesse später halfen, als Internationale
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit zu definieren, wurde hochgradig
zensiert und mythologisiert, seitdem die
kriegsmüden Amerikaner 1945 die Propaganda
akzeptiert hatten. Jene Propaganda, die
behauptete, dass die Bombardements notwendig
seien, um den Krieg zu verkürzen und vor dem
Verlust von einer Million US-Soldaten im Zuge
der angeblich geplanten Invasion im November
1945 zu bewahren.
Der Grund, weshalb die Vereinigten Staaten
dafür nicht verurteilt wurden, so wie die
Deutschen für den Holocaust, ist ganz einfach.
Amerika war Sieger und Besatzer und sah sich
in dieser Eigenschaft verpflichtet, die Regeln
für eine Neue-Welt-Ordnung zu schaffen und
durchzusetzen.
Drei Tage später hat das amerikanische
Militär die gleichermaßen wehrlose Stadt
Nagasaki aus dem Hinterhalt überfallen – mit
der zweiten Atombombe, die je gegen die
Zivilbevölkerung eingesetzt wurde, (gegen
Menschen die für Japan ohnehin keinen
militärischen Wert mehr hatten). Noch ehe die
japanische Führung so richtig begriffen hatte,
was in Hiroshima passiert war, ist die
Plutonium-Bombe „Fat Man“ – benannt nach
Winston Churchill – gezündet worden.
Die Lügen meiner Geschichtslehrer
Meine Geschichtslehrer an der High School
waren anscheinend alle College- Sportler, bei
denen das athletische Talent nicht ausgereicht
hat, um Profi zu werden. Die einzige Chance
für sie, um Sport zu betreiben und dafür
bezahlt zu werden, bestand darin, Lehrer zu
werden und High School-Athleten zu trainieren.
Amerikanische Geschichte war an vielen High
Schools in kleineren Städten eher zweitrangig,
aber sie stand doch gerade noch auf der
Interessenliste für Trainer, die widerwillig
ihren Job machten. Und so „lernten“ meine
Klassenkameraden und ich unsere Lektionen von
sehr uninspirierten, sehr gelangweilten
und/oder sehr uninformierten Lehrern, die sehr
viel lieber auf dem Sportplatz gewesen wären.
Zur Verteidigung meiner Trainer ist zu sagen,
dass die Geschichtsbücher, die sie für ihren
Unterricht zur Verfügung hatten, in hohem Maße
zensiert waren, um den Patriotismus zu
stärken. Also „lernten“ wir, dass nahezu
alles, was die „edlen“ britischen
Kolonialisten und die „ehrenwerten“ Erbauer
des US-Imperiums jemals in der Geschichte der
Kriegsführung getan haben, stets
selbstaufopfernd, demokratiefördernd und
christianisierend war – und dass alles, was
die nach Freiheit dürstenden, revolutionären
Opfer des Kolonialismus getan haben,
barbarisch, atheistisch und böse war. Jeder,
der sich den kolonialen Unterdrückern
widersetzte, wurde als Terrorist behandelt.
Aus diesen Geschichtsbüchern erfuhren wir vom
„glorreichen“ Ende des Krieges gegen Japan
durch nukleare Einäscherung. Jeder in meiner
High School, mich eingeschlossen, schluckte
den Nachkriegs-Propaganda-Haken, inklusive
Schnur und Senker.
50.000 amerikanische Soldaten desertierten
im 2. Weltkrieg
Natürlich ist mir heute bewusst, dass meine
Klassenkameraden und ich, ebenso wie die
meisten Amerikaner (die freiwilligen und
eingezogenen Angehörigen der Armee
eingeschlossen), naive Opfer der „Lügen, die
uns unsere Geschichtslehrer lehrten“ waren. Zu
deren Verteidigung ist anzumerken, dass jene
Lehrer in ihrer Ausbildung selbst fehlgeleitet
wurden von gleichermaßen falsch informierten
Lehrern, die ihr Wissen wiederum von einer
Vielzahl von Falschinformanten hatten, die
diese Bücher schrieben. Jene Autoren waren
Militaristen, die Krieg und Imperium
rechtfertigten, ausgesuchte hyper-patriotische
Pseudo-Historiker, die man betrogen hat in
ihrem Glauben an den Mythos vom Auserwähltsein
Amerikas.
In diese Gruppe der wahrhaft Gläubigen nicht
eingeschlossen sind 50.000 amerikanische
WK-2-Soldaten der „Ruhmreichsten Generation“,
die, in vielen Fällen nachvollziehbar, während
ihrer Dienstzeit desertiert oder einfach
abgehauen sind. Eine Tatsache, die
passenderweise aus unserem Bewusstsein
ausradiert wurde.
Das erste Opfer des Krieges ist die
Wahrheit
Eine der ersten Aktionen von Douglas
MacArthur nach der Übernahme Japans als
Vizekönig war, alles fotografische
Beweismaterial über den Horror der
Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
zu beschlagnahmen bzw. zu vernichten. Er
verhängte eine totale Zensur über
Journalisten, die der Welt berichten wollten,
was wirklich an „Ground Zero“ geschah und
bestätigte damit erneut das alte Sprichwort:
„Das erste Opfer des Krieges ist die
Wahrheit“. In das USA-Militär eingebundene
Journalisten, durch die nur
Amerika-freundliche Reportagen veröffentlicht
werden, war also keinesfalls die originäre
Idee von General „Stormin’“ Norman Schwarzkopf
im Ersten Golfkrieg.
Im Jahr 1995 war das „Smithsonian Institut“
bereit, einige der 50 Jahre alten
pseudo-patriotischen Mythen über den
Pazifikkrieg zu korrigieren und ein ehrliches,
historisch stimmiges Bild über die Atombomben
aus der Perspektive japanischer Zivilisten zu
präsentieren.
Schnell, heftig und wohl-orchestriert kamen
die Missbilligungen von rechtsgerichteten, den
Krieg befürwortenden Veteranen-Organisationen
gegen den Plan der Smithsonian-Historiker,
unliebsame Wahrheiten über den Krieg zu
veröffentlichen. (…) Newt Gingrich hat sogar
damit gedroht, die staatliche Förderung für
die Smithsonians zu stoppen und hat damit das
Institut gezwungen, alle in diesem
Zusammenhang wichtigen Teile der wahren
Geschichte zu eliminieren. Auf diese Weise
werden die pseudo-patriotischen Mythen über
Hiroshima und Nagasaki aufrechterhalten – bis
zum heutigen Tag.
Nationale Unwissenheit in Amerika ist eine
nationale Eigenheit
Wieder und wieder werden wir historisch
unwissenden Amerikaner daran gehindert
geschichtliche Wahrheiten über das
amerikanische Imperium zu erfahren – und über
die Kontrolle, die das Militär und
multinationale Vereinigungen darüber haben.
Alles, was das Vertrauen der Wähler
erschüttern könnte – oder eine volksnahe
Revolution anstacheln könnte gegen nicht
gewählte Machteliten wie das Pentagon oder
gewissenlose transnationale Vereinigungen
(jene, die unsere Zwei-Parteien-Politiker und
die Mainstream-Medien kontrollieren sowie die
„unsichtbare Hand des Marktes“) ist verboten.
Die Smithsonian-Historiker hatten tatsächlich
eine Waffe in der Hand, doch in dem
Handgemenge ist uns Wählern versagt geblieben,
eine wichtige historische Tatsache zu lernen,
und zwar: Der Krieg im Pazifik hätte im
Frühjahr 1945 zu Ende sein können, ohne die
Notwendigkeit der Atombomben im August. Das
Blutbad von Okinawa, bei dem Tausende von
amerikanischen Marines sinnlos ihr Leben
verloren haben, hätte es nicht gegeben. Und es
hätte keine Notwendigkeit bestanden für eine
Land-Invasion Japans im November. Tatsächlich
wurden in den 1980-er Jahren „top secret“
Unterlagen veröffentlicht, aus denen
hervorgeht, dass die Pläne für den
Eventualitätsfall einer groß angelegten
US-Invasion (geplant für frühestens 1.
November 1945) absolut unnötig waren.
Der Sieger kriegt die Beute und die
amerikanischen Sieger waren jene, die die
Tribunale gegen Kriegsverbrechen angeführt und
damit auch die Inhalte meiner Geschichtsbücher
bestimmt haben.
Die amerikanische Führung wusste, dass
Japan Monate vor Hiroshima eine ehrenhafte
Kapitulation herbeiführen wollte
Mit Wissen der Regierungen von Präsident
Roosevelt und Präsident Truman waren die
amerikanischen Geheimdienste davon
unterrichtet, dass Japan nach Wegen für eine
ehrenhafte Kapitulation gesucht hat – Monate
bevor Truman den schicksalhaften Befehl
gegeben hat, Hiroshima in Schutt und Asche zu
legen.
Schon ab April 1945 hat Japan über seinen
Botschafter in Moskau versucht,
Friedensverhandlungen aufzunehmen und die
Fühler für eine Kapitulation auszustrecken.
Truman wusste von dieser Entwicklung, denn die
USA hatten den japanischen Geheimcode schon
vor Pearl Harbour geknackt und alle
militärischen und diplomatischen Nachrichten
der Japaner sind abgefangen worden. Am 13.
Juli 1945 schrieb Verteidigungsminister Togo:
„Bedingungslose Kapitulation (Aufgabe
jeglicher Souveränität einschließlich
Entthronung von Kaiser Hirohito) ist das
einzige Hindernis für den Frieden.“
Trumans Berater wussten von diesen Bemühungen
und der Krieg hätte auf diplomatischem Wege
mühelos beendet werden können, wenn man dem
Kaiser (der in Japan als göttlich angesehen
wurde) nach Kriegsende einen
Repräsentanten-Status zugestanden hätte.
Dieses annehmbare Zugeständnis wurde –
anscheinend ohne logischen Grund – von den
Amerikanern mit ihrer Forderung nach
bedingungsloser Kapitulation verweigert.
Erstmals wurde diese Forderung 1943 auf der
Konferenz von Casablanca von Roosevelt und
Churchill erhoben und dann auf der Konferenz
von Potsdam von Truman, Churchill und Stalin
erneuert. Doch auch dann haben die Japaner
weiterhin versucht, einen ehrenhaften Frieden
durch Verhandlungen zu erreichen.
Sogar Kriegsminister Henry Stimson stellte
fest: „Die eigentliche Frage war nicht, ob
eine Kapitulation hätte erreicht werden können
ohne die Bombe einzusetzen, sondern ob ein
anderer diplomatischer und militärischer Kurs
eine frühere Kapitulation herbeigeführt hätte.
Im Frühjahr 1945 war ein Großteil des
japanischen Kabinetts bereit, substanziell
eben diesen Bedingungen zuzustimmen, die sie
dann schließlich akzeptiert haben.“ Anders
ausgedrückt: Stimson wusste, dass die USA den
Krieg vor Hiroshima hätten beenden können.
Die unannehmbare Forderung nach Japans
bedingungsloser Kapitulation hat den Krieg
verlängert
Nachdem Japan am 15. August 1945 offiziell
kapituliert hatte, erlaubte MacArthur dem
Kaiser, als spirituelles Oberhaupt Japans im
Amt zu bleiben – genau die Bedingung, die die
japanische Führung zuvor gezwungen hatte, die
erniedrigende Forderung nach einer
„bedingungslose Kapitulation“ abzulehnen.
Also gilt es, zwei essentielle Fragen zu
beantworten, um zu verstehen, was hinter den
Kulissen vonstatten ging: 1. Warum haben sich
die Amerikaner geweigert, Japans einzige
Forderung im Zuge einer Kapitulation, nämlich
die Bewahrung des Kaiserthrons, zu akzeptieren
und 2. warum wurden die Atombomben eingesetzt,
als der Sieg im Pazifik schon gesichert war?
Die Faktoren, die zu der Entscheidung
geführt haben, die bösartigste
Massenvernichtungswaffe in der Geschichte
der Kriegsführung einzusetzen
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die Trumans
schicksalhafte Entscheidung, die Atombombe
einzusetzen, wesentlich beeinflusst haben.
1. Investment. Die USA hatten massiv
investiert in Zeit, Intellekt und Geld
(gigantische 2 Milliarden Dollar), um drei
Bomben zu produzieren und es gab keine Neigung
– und nicht den Mumm – hier den aufgenommenen
Schwung herauszunehmen.
2. Rache. Das Militär und die
politische Führung der USA hatten – wie viele
ganz normale Amerikaner – einen
außerordentlichen Appetit auf Rache wegen des
„überraschenden“ Angriffs auf Pearl Harbour.
Gnade gab es weder in der Gedankenwelt der
Militärs, noch bei der kriegsmüden
Bevölkerung, nicht einmal bei den
durchschnittlichen amerikanischen Christen und
ihren Kirchen. Die Einsätze gegen Hiroshima
und Nagasaki wurden als notwendig akzeptiert,
ohne hinterfragt zu werden von jenen, die
lediglich die „gesäuberte“ von der Nationalen
Sicherheit verbreitete Version der Ereignisse
kannten. Die meisten Amerikaner wollten die
geschickt eingefädelte Propaganda glauben.
3. Eine „benutze es oder verliere
es“-Mentalität und wissenschaftliche
Neugier. Das spaltbare Material in der
Hiroshima-Bombe war Uran. Die (dritte)
Testbombe, die am 16. Juli 1945 gezündet
wurde, und die Nagasaki-Bombe waren
Plutonium-Bomben. Wissenschaftliche Neugier
war ein signifikanter Faktor, der das Projekt
zu seiner tödlichen Vollendung getrieben hat.
Die Leiter des Manhattan-Projekts wollten
wissen: „Was passiert, wenn eine Stadt von
einer einzigen Uran-Bombe platt gemacht wird?“
„Was passiert, wenn Plutonium eingesetzt
wird?“ Jetzt als der Krieg gegen
Nazi-Deutschland (was das ursprüngliche Ziel
war) zu Ende war, hatten die Wissenschaftler
mit Gewissen das Gefühl, die Bombe sollte
nicht gegen zivile Ziele eingesetzt werden.
4. „Befehle sind Befehle“. Tatsächlich
ist die militärische Entscheidung, beide
Bomben abzuwerfen, weit vor August 1945
getroffen worden. Wenn das Experiment zu Ende
gebracht werden sollte, war eine Kapitulation
Japans vor dem Einsatz der Bomben keine
Option. Es sollte jedem klar sein, dass der
Abstand von drei Tagen zwischen den beiden
Bombenabwürfen unverschämt kurz war, wenn der
Zweck der ersten Bombe der gewesen sein
sollte, die sofortige Kapitulation zu
erzwingen. Japans Kommunikations- und
Transport-Einrichtungen lagen in Trümmern und
niemand, weder das US-Militär, noch das
Oberkommando der Japaner haben in vollem
Umfang begriffen, was in Hiroshima geschehen
war. (Es ist eine faszinierende Tatsache, dass
das Manhattan-Projekt so top secret war, dass
selbst MacArthur, der kommandierende General
des gesamten Pazifik-Theaters, außen vor war –
bis zum 01. Juli.)
5. Die Russen. Stalin hatte seinen
Plan verkündet, 90 Tage nach dem V-E-Day
(Victory in Europe Day, 08. Mai 1945) in den
Krieg mit Japan einzusteigen, was zwei Tage
nach dem Abwurf der Bombe auf Hiroshima der
Fall gewesen wäre. Tatsächlich hat Russland
Japan am 08. August den Krieg erklärt und
bewegte sich ostwärts durch die Mandschurei,
als Nagasaki, das Zentrum der japanischen
Christen, in Schutt und Asche fiel.
Die USA wollten nicht, dass Japan den Russen
gegenüber kapituliert und man so die
Kriegsbeute hätte teilen müssen. Bald sollte
Russland eine von zwei Supermächten auf der
Welt sein und damit ein künftiger Feind der
USA: So wurden am 6. und 9. August 1945 die
ersten „Botschaften“ des Kalten Krieges von
den USA an die UdSSR geschickt, die sagten:
„Stalin, halte dich fern vom Kadaver Japans.
Er gehört uns. Und außerdem haben wir die
Bombe.“
Die Russen erhielten nicht die Beute aus dem
Pazifik-Krieg, die sie sich erhofft hatten und
die beiden Supermächte steckten unvermittelt
im Sumpf eines viele Billionen Dollar teuren,
ausweglosen nuklearen Wettrüstens und einer
Vielzahl von Stellvertreterkriegen, bei denen
regelmäßig die Vernichtung der gesamten
Menschheit auf dem Spiel stand. Was dabei
gleichzeitig noch von statten ging, war die
moralische Bankrotterklärung der beiden
paranoiden Supermächte, die darauf bestanden
einen unsinnigen Kalten Krieg zu führen, einen
Krieg, der genährt wurde von
Kriegsprofiteuren, Pump und sich verzehrender
Wirtschaften.
Die Realität für die unschuldigen
Kriegsopfer
Schätzungsweise 80.000 unschuldige Zivilisten
und weitere 20.000 unbewaffnete japanische
Wehrpflichtige sind bei dem Bombenanschlag auf
Hiroshima unmittelbar zu Tode gekommen.
Hunderttausende mussten einen langsamen Tod
und Behinderungen durch qualvolle
Verbrennungen, Verstrahlung, Leukämie, Anämie,
Thrombozytopenie und unheilbare Infektionen
erleiden.
Die japanischen Überlebenden und deren
Nachkommen erlitten ein Schicksal,
vergleichbar dem der Überlebenden und
Nachkommen der amerikanischen „Atom-Soldaten“.
Das waren jene Soldaten, die in Ausübung ihres
Dienstes Hunderten von Atomtest in den 1950-er
und 1960-er Jahren ausgesetzt waren oder auch
dem abgereicherten Uran, das später vom
US-Militär in den Golfkriegen verwendet wurde.
Alle diese Gruppen hatten schreckliche, durch
Strahlung hervorgerufene Krankheiten,
angeborenen Anomalien, genetischen Mutationen,
Immunschwächen, Krebserkrankungen und
vorzeitigen Tod zu erleiden – und das hält an
bis zum heutigen Tag. (Eine weitere
beschämende Tatsache, die aufgedeckt wurde,
ist, dass zwölf amerikanische Marine-Piloten –
von deren Existenz das US-Kommando vor dem
Bombenabwurf sehr wohl Bescheid wusste – an
jenem schicksalhaften Tag in einem Gefängnis
in Hiroshima pulverisiert wurden.)
Militärische Mythen, die uns unsere Lehrer
vermittelten
So wurde die vom Kriegsministerium
abgesegnete, hochgradig zensierte Version vom
Kriegsende im Pazifik angefügt an eine immer
länger werdende Liste von Mythen, mit denen
wir Amerikaner fortwährend gefüttert werden
von unserem übergreifend kontrollierten
Militär sowie von den Meinungsführern in
Politik und Medien. In diesem Prozess sind die
Schauderhaftigkeiten und die Brutalität des
Krieges mit derartiger Hinterlist propagiert
worden, dass wir Konsumenten von Informationen
lediglich die Verherrlichung des
amerikanischen Militarismus erkennen können.
Zu den anderen Wahrheiten, die der Zensur zum
Opfer fielen, gehören Fakten zur Beteiligung
der USA an den Destabilisierungs- und
Eroberungskampagnen und Staatsstreichen in der
Ukraine, in Honduras, Venezuela, Libyen sowie
an den blutigen Invasionen und/oder Besetzung
von Korea, Iran, Vietnam, Laos Kambodscha,
Libanon, Grenada, Haiti, Kolumbien, Kuwait,
Irak, Afghanistan etc.
Diese Liste beinhaltet natürlicherweise nicht
die unzähligen verdeckten Operationen und
Mord-Komplotts von Pentagon und CIA im Rest
der Welt, wo rund 150 „souveräne“ Staaten
genötigt wurden, die Einrichtung von
amerikanischen Militärbasen zuzustimmen (die
Erlaubnis erkauft mit großzügigen
Bestechungsgeldern oder mit der Androhung von
wirtschaftlichen oder militärischen
Sanktionen).
Aber irgendwie hängen die meisten von uns
immer noch an jenem fragwürdigen „mein Land,
recht oder schlecht“-Patriotismus und wollen
voller Verzweiflung an die großzügig
orchestrierten Mythen glauben, die uns sagen,
dass die vereinte Elite der Kriegsgewinnler
(sowie die Politiker, militärischen Führer und
Sprachrohre der Medien, die alle von ihnen
beschäftigt werden) einzig und allein für
Frieden, Gerechtigkeit, Gleichheit und
Freiheit arbeiten und „die Welt sicher machen“
– nicht für die Demokratie, sondern für
räuberischen Kapitalismus.
Zwar entspricht es der Wahrheit, dass das
US-Militär so manchen Gelegenheits-Despoten
eingeschüchtert hat, mit den notwendigen
Opfern von gefallenen und unheilbar
verwundeten (an Körper, Geist und Seele)
amerikanische Soldaten und Veteranen, doch
viel öfter war es so, dass die nicht
vernunftbegabte Überlegung, in den Krieg zu
ziehen, zum gleichen Ergebnis führten wie bei
den „gottlosen Kommunisten“, den
anti-amerikanischen „Rebellen“ und
„Freiheitskämpfern“, die nichts anderes
wollen, als dass wir Yankees nach Hause gehen,
wo wir hin gehören.
Der 6. und der 9. August 1945 sind zwei
weitere Beispiele für die Gehirnwäsche, die
auf jeder politischen Agenda des „totalen
Kriegs“ steht, stets begleitet von
unvermeidlichem Tod und Zerstörung,
euphemistisch etikettiert als „großartiges
Blutbad“, „Kollateralschaden“ oder
„freundliches Feuer“.
Was ist mit dem menschlichen,
friedliebenden Amerika geschehen, so wie wir
es kennen und lieben?
Womöglich komme ich zu spät, um das in den
letzten Zügen liegende menschenfreundliche,
friedenschaffende Amerika zu retten und
wiederzubeleben, so wie wir es kennen und
lieben. Womöglich komme ich zu spät, um der
vereinten unrechtmäßigen Inbesitznahme der
liberalen Demokratie in Amerika wirksam
entgegenzutreten. Womöglich komme ich zu spät,
um die arroganten und gierigen Führungseliten
zur Strecke zu bringen, die aus purem
Eigennutz unseren Planeten auf die Bahn der
Zerstörung herunterziehen. Die laufenden
Staatsstreiche, die von den Kriegsgewinnlern –
ich nenne sie „Freundliche Amerikanische
Faschisten“ – initiiert wurden, haben ihre
Ziele möglicherweise schon erreicht.
Aber ich denke, es gibt immer Hoffnung.
Anstatt zu schweigen zu den destabilisierenden
Konflikten, die die Kriegshetzer überall auf
der Welt provozieren (mit der sehr
bereitwilligen Unterstützung von Wall Street,
Pentagon, der Rüstungsindustrie und ihren
Schoßhündchen im Kongress), sollten Menschen
mit Gewissen damit beginnen, die ganze
Wahrheit über die Geschichte zu lernen – trotz
des psychologischen Missbehagens, das
aufkommen mag (cognitive Dissonanz), wenn man
den Lügen, die man gelenkt wurde zu glauben,
nicht länger Glauben schenken kann. Wir müssen
anfangen, uns zu den unzähligen
Kriegsverbrechen zu bekennen, die Amerika in
unserem Namen begangen hat.
Und so sollen sich die „Whistle-blower“ unter
uns mit ihrer Gegenmeinung erheben,
protestierend auf die Straße gehen und sich
entschlossen weigern, mit jenen Soziopathen
zusammenzuarbeiten, die Amerika schrittweise
in einen kriminellen Schurkenstaat verwandelt
haben. Wie Nazi-Deutschland oder das
faschistische Japan waren Schurkenstaaten
stets dem Untergang geweiht durch die
Milliarden von wütenden, angewiderten,
leidenden Opfern innerhalb und außerhalb der
eigenen Grenzen. Dieses Schicksal wird Amerika
erwarten, wenn seine Führer nicht bereit sind,
ihre Sünden zu bekennen, ehrlich um Vergebung
bitten und aufrichtig versprechen, sich der
friedvollen menschlichen Rasse anzuschließen.
Einen Wandel herbeizuführen, der der gesamten
Menschheit zugute kommt, anstatt nur das zu
tun, was profitabel oder von Vorteil ist für
unseren über-privilegierten,
über-konsumorientierten, vergifteten und
unhaltbaren amerikanischen „way of life“ wäre
ehrenvoll, wirklich patriotisch und bedeutete
einen grundlegenden Neuanfang in Richtung
eines wahren Friedens.
Quelle: Anderwelt
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