Pestizide im Tee
aus China - radioaktiver Tee aus Japan:
Faktencheck Tee – Bittere Ernte und viel Gift
http://netzfrauen.org/2015/09/13/faktencheck-tee-bittere-ernte-und-viel-gift/#more-31951
Die Anbaubedingungen von Tee sind
problematisch: Ausbeutung von Arbeitern ist
genauso an der Tagesordnung wie der Einsatz
hochgiftiger Pestizide.
Tee ist nach Wasser das am meisten
konsumierte Getränk. Die größte
Teeanbaufläche der Erde befindet sich auf
chinesischem Gebiet im Süden und Süd-Westen
des Landes.
Und trotz Fukushima, Japans Teeindustrie
setzt rund 1,3 Milliarden Dollar um. Nur
Nuclear-Free-Bio-Tee ist gesund! Dazu
auch Rote Karte für grünen Tee?
Wie stark sind Lebensmittel aus Japan
radioaktiv belastet?
Das Teegeschäft boomt – doch die Gewinne
haben einen bitteren Beigeschmack:
Monokulturen und Chemikalien schädigen das
Land und die Leute.
In den Teeanbaugebieten arbeiten insbesondere
Frauen unter katastrophalen Bedingungen.
Tee, schwarz – Bittere
Ernte
„Guter“ Tee muss darum zwei Bedingungen
erfüllen: Eine faire Behandlung der
Produzenten und eine möglichst geringe
Belastung mit Giftstoffen. Öko-Test hat im
aktuellen Schwarztee-Test beides
getestet: Das Magazin versendete Fragebogen an
alle Hersteller, in denen die Anbaumethoden
von Tee und die Arbeitsbedingungen abgefragt
wurden. Doch nur wenige kamen mit
vollständigen Angaben und dazugehörigen
Nachweisen zurück – der Großteil der
Unternehmen war nicht in der Lage oder
willens, für faire Produktionsbedingungen zu
garantieren und fiel daher im Test durch. Im
Labor testete Öko-Test die schwarzen Tees
außerdem auf Schadstoffe.
Arbeitsbedingungen – Dazu schreibt Ökotest:
Nach einem Bericht der Sustainable Trade
Initiative (IDH) waren 2010 weltweit dreizehn
Millionen Menschen im Teeanbau und der
Teeverarbeitung beschäftigt. Dabei wird der
größte Teil in China, Indien, Kenia und Sri
Lanka produziert. Der Ursprung der Teekulturen
geht auf erste Pflanzungen in China zurück. Im
18. Jahrhundert waren es vor allem britische
Kaufleute, die den Tee für sich entdeckten und
erste Plantagen in Indien und Sri Lanka –
damals Ceylon – anlegten. Heute wird Tee in
mehr als 50 Ländern angebaut.
Schaut man sich an, wie der Teeanbau
organisiert ist, dann findet man sowohl
Plantagenwirtschaft als auch kleinbäuerliche
Strukturen. Laut der IDH-Analyse hat sich der
traditionelle Plantagenanbau vor allem in
Indien gehalten, während in Kenia und Sri
Lanka primär kleinbäuerlich produziert wird.
Dort stammen rund zwei Drittel des Tees von
Kleinbauern.
Die Arbeit im Teegarten ist extrem
anstrengend und zeitintensiv. Gemeint ist
insbesondere die Ernte der Teeblätter, die in
den klassischen Anbaugebieten Indiens oder Sri
Lankas noch immer Handarbeit ist. Vor allem
Frauen arbeiten als Pflücker, während Männer
Aufseher sind oder Tätigkeiten wie Düngen,
Roden oder die Wartung von Maschinen
übernehmen. Weil die frisch geernteten
Teeblätter umgehend in die Fabrik geschafft
werden müssen, um Qualitätsverluste zu
vermeiden, ist Eile angesagt. Aber nicht nur
das: Die Frauen arbeiten auch deshalb im
Akkord, weil ein Großteil ihres Lohns von der
Erntemenge abhängt, die sie am Ende des Tages
abliefern. Das Geld, das sie dafür erhalten,
ist gering und übersteigt manchmal noch nicht
einmal die von der Weltbank definierte Grenze
für extreme Armut von 1,25 US-Dollar pro Tag.
Giftstoffe – dazu schreibt Ökotest:
Giftige Pflanzenstoffe. Fünf Tees enthalten
größere Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden.
Dahinter verbergen sich teils
erbgutschädigende Stoffe, die nicht aus den
Teeblättern stammen, sondern natürlicherweise
in Wildpflanzen vorkommen. Handgepflückter Tee
sollte diese Stoffe eigentlich nicht
enthalten, aber vielleicht waren
Erntemaschinen im Einsatz. Da diese Stoffe
wasserlöslich sind, gehen Experten davon aus,
dass sie vollständig im Tee landen.
Noch mehr Verbrennungsrückstände. Im Meßmer
Darjeeling, Beutel und Windsor-Castle Orange
Pekoe Tea, lose, wies das Labor eine deutliche
Belastung mit polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen (PAK) nach. Auch diese
lösen sich schlecht im Aufguss. Trotzdem
sollten hohe Gehalte vermieden werden. Wir
werten in Anlehnung an einen in der Schweiz
geltenden Toleranzwert für die PAK-Substanz
Benzo(a)pyren ab.
Zu viel Aluminium. Kaum jemand weiß, dass die
Teepflanze das derzeit viel diskutierte
Aluminium anreichert. Unsere Versuchsreihe von
Aufgüssen der Testprodukte ergab, dass
Beuteltees gut doppelt so viel Aluminium
freisetzen wie die losen Produkte. Im PG Tips,
Beutel, erreicht die Menge sogar mehr als die
Hälfte der tolerierbaren Aluminiumaufnahme,
wenn man davon vier Tassen am Tag trinkt.
Relativ stark mit Pestiziden belastet sowie
intransparent in der Herstellung und daher
„ungenügend“ sind zum Beispiel die
Schwarztee-Mischung der Edeka-Eigenmarke Gut
& Günstig (Beutel), der Darjeeling-Tee der
Marke Meßmer (Beutel) und der Windsor-Castle
„Orange Pekoe-Tea“ (lose).
Fazit: Das Ergebnis des Tests ist
ernüchternd: Nur zwei Teesorten schnitten
„sehr gut“ ab, zwei weitere „gut“. Ganze 18
Produkte wurden mit „mangelhaft“ oder
„ungenügend“ bewertet, weil sie stark mit
Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet
waren und/oder aus intransparenten
Produktionsbedingungen stammen. Dabei
testete Öko-Test Billig- und Marken-Tees,
Tees aus Bio-Anbau und herkömmliche
Produkte.
Zu den Testergebnissen: So hat Ökotest
getestet
Getestet: Pestizide und Alkaloide in
konventionellen Tees
Stiftung Warentest und Ökotest berichten in ihren Ausgaben vom
Oktober 2014 über Pflanzenschutzmittel
und Pyrrolizidinalkaloide in Tees. Während
Stiftung Warentest schwarze Tees unter die
Lupe nahm, ließ Ökotest Kräutertees
analysieren. Apothekenware war nicht darunter.
Dabei kamen die meisten Tees nicht gut weg: In
allen 15 von Ökotest analysierten
konventionell angebauten Tees (Kamille,
Pfefferminze oder Kräutermischungen) war
mindestens ein Pestizid in erhöhten
Konzentrationen zu finden. In vielen Produkten
fanden sich sogar mehrere
Pflanzenschutzmittel, teils in stark erhöhten
Dosen – darunter auch ein Bestandteil des aus
dem Vietnamkrieg bekannten
Entlaubungsmittels Agent Orange.
Bei vielen der konventionellen Tees fanden
die Tester zudem die potenziell
krebserregenden und leberschädigenden
Pyrrolizidinalkaloide in Dosen, die zum Teil
deutlich über dem Tagestoleranzwert lagen.
Diesen Wert ermittelte Ökotest auf Basis der
vorläufigen Einschätzung des Bundesinstituts
für Risikobewertung, das als maximale
Tageszufuhr 0,007 Mikrogramm pro Kilogramm
Körpergewicht nennt. Einen offiziellen
Grenzwert gibt es allerdings bislang noch
nicht. Pyrrolizidinalkaloide gehen vermutlich
vollständig in den Aufguss über.
Die acht getesteten Bio-Tees waren frei von
Pyrrolizidinalkaloiden. Manche der Ökoprodukte
enthielten allerdings auch Spuren von
Pestiziden. Ökotest rät zum Kauf von
Bioprodukten, ohne die streng kontrollierten
Apotheken-Arzneitees zu erwähnen.
Stiftung Warentest untersuchte 27 schwarze
Tees, davon acht Ceylon-Assam-Mischungen und
19 Darjeelings. Sechs Tees waren Bioprodukte,
die frei von Pestiziden waren. Bei 20 Tees
lagen die Pestizid-Gehalte weit unter den
zulässigen Höchstgrenzen. In allen Tees
entdeckten die Tester jedoch polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die
Krebs erzeugen können. Sie entstehen
vermutlich bei der Verarbeitung. Zwar gibt es
keinen Grenzwert, die täglich aufgenommene
Menge sollte jedoch so niedrig wie möglich
sein, rät Stiftung Warentest. Da PAK schwer
wasserlöslich sind, gelangen sie kaum in den
Aufguss. Gleiches gilt für die in 15 Proben
enthaltenden Mineralölbestandteile.
Auch das potenziell krebserregende
Anthrachinon fand Stiftung Warentest in allen
Schwarztee-Produkten – 6 bis 76 Mikrogramm je
Kilogramm getrocknete Teeblätter. Nach einem
EU-Verordnungsentwurf dürfen in Zukunft jedoch
nur 20 Mikrogramm enthalten sein. Anthrachinon
könnte durch die Verbrennungsprozesse bei der
Teetrocknung entstehen. Laut Laborversuchen
geht rund ein Drittel des Anthrachinons in den
Aufguss über.
In einem schwarzen Tee fanden die Tester
zudem Pyrrolizidinalkaloide. Die
Sekundärstoffe sind normalerweise weder in der
Teepflanze noch in Kamille und Pfefferminze zu
finden. Sie gelangen häufig über Unkraut wie
Jakobskreuzkraut, das zwischen den angebauten
Kräutern wächst, in die Tees.
Auf eine Tasse Tee
Wir hatten Ihnen bereits in 2014 den
Faktencheck zu dem Thema Tee erstellt: Hier
noch einmal unser Bericht – es hat sich zu
nach unserer Recherche nicht wirklich was
getan.
Tee ist beliebt. In Deutschland konsumierten
die Verbraucher 2012 pro Kopf ca. 27 Liter pro
Jahr. 18.960 t Tee wurden verarbeitet, davon
76,5 % Schwarzer Tee und 23,5 % Grüner Tee.
Die Teegießer verwendeten 60 % losen Tee und
40 % in Teebeuteln. Weltweit wurden 2012
insgesamt 4.681.979 t Tee produziert –
gut 460.000 t mehr als 2011. Seit 2006
befindet sich der Tee-Konsum in Deutschland
auf stetigem Wachstumskurs. Kein Wunder, dass
große Konzerne wie Nestlé oder auch Starbucks
hier das große Geschäft wittern und nach
Kaffee auch den Tee für sich entdecken.
Schwarztee ist und bleibt der „Lieblingstee“
der deutschen Teegenießer und das nicht nur in
der Schwarztee-Hochburg Ostfriesland. Drei
Tassen Minimum bei jeder gemütlichen
Zusammenkunft führen zu einem Konsum von 300
Litern pro Jahr und Kopf. Damit ist
Ostfriesland weltweit die „Teetrinkernation“
Nummer eins noch vor Kuwait und Irland. Nu
is Teetiet – nicht umsonst nennt man
Tee das ostfriesische
Nationalgetränk.
„Das Teegeschäft steht vor einem rasanten
Wachstum“, prophezeite Starbucks-Chef Howard
Schultz, als er im November 2012 den
Zukauf des Teehändlers Teavana für 620
Millionen US-Dollar verkündete. Weltweit habe
der Markt ein Volumen von 40 Milliarden Dollar
(30,8 Mrd Euro). Die Übernahme ist für das
Unternehmen aus Seattle die größte in ihrer
Firmengeschichte. Demnach gibt es demnächst
nicht nur „Kaffee to go“, sondern auch „Tee to
go“.
Und nach Wasser, Kakao und Kaffee möchte auch
Nestlé mit Tee Gewinne erzielen. Die
anvisierte Zielgruppe ist vorwiegend die
weibliche Kundschaft. Es gibt auch dazu schon
einen Teeautomaten von Nestlé. Es handelt sich
um das gleiche Modell wie bei Nespresso:
Kapsel rein, fertig zubereiteter Tee raus. Das
Gerät gibt es ab 119 Euro zu kaufen. Je Kapsel
kommen 0,37 Euro hinzu. (S. Kaffeepads und –kapseln
„Kaffeegenuss mit Reue“ – Die Müllmacher!). Die
günstigere und umweltfreundlichere
Alternative bleibt der Teebeutel.
Hochwertiger Darjeeling im Beutel kostet
beim Markenanbieter nur um die 15 Cent pro
Tasse. Laut Stiftung Warentest überwiegen
die Nachteile. Der Tee kostet viel Geld.
Außerdem hinterlassen die Aluminiumkapseln
haufenweise Müll. Auch nicht jedermanns
Geschmack: Der Kunde bindet sich an einen
einzigen Anbieter, in diesem Fall Nestlé.
Anderer Kapseltee, zum Beispiel von tassimo,
passt nicht in die Special.T-Maschine.
Die Welt des Tees
Weltgrößter Tee-Produzent bleibt China mit
insgesamt 1.915.000 t. Weltweit größter
Tee-Exporteur ist Kenia mit 346.777 t
weltweit. Bei den Gesamtimporten
Deutschlands ist die VR China mit 11.021
t nach wie vor größter Lieferant. Mit
9.974 t Tee belegt Indien Platz zwei
gefolgt von Sri Lanka mit 8.221 t.
Tee wächst in etwa 30 Ländern Asiens, Afrikas
und Südamerikas. In den Anbauländern wird der
geerntete und weiterverarbeitete Tee
hauptsächlich auf Auktionen verkauft.
Die Rohware wird dann nach Deutschland
verschifft und anschließend weiter
verarbeitet.
Teekanne, OTB, Unilever..
Das größte Unternehmen im Teesektor ist
Teekanne GmbH & Co. KG mit
Firmensitz in Düsseldorf, das erstmals
abgepackte Teemischungen als Markenartikel
vermarktete. Zudem ist die Firma weltweit
führend in der Produktion
von Tee inTeebeuteln. Hier wurde
auch der heute weltweit verbreitete
Doppelkammerbeutel erfunden. Die Teekanne
Gruppe engagiert sich international in sieben
Ländern mit Produktionsstätten bzw.
Niederlassungen und in vielen Ländern mit
Vertriebspartnern. Teekanne macht den Tee seit
1882: von Schwarzem und Grünem Tee über Weißen
Tee, Kräuter- und Früchtetee bis hin zu
Rotbuschtee.
Ein weiteres Unternehmen zum Thema Tee ist
OTG, die Ostfriesische Tee Gesellschaft. Auch
hier wird Tee verarbeitet und
vertrieben. Die drei bekannten Marken
sind Meßmer, Milford und Onno Behrends.
Ergänzt wird das durch die auf den
gastronomischen Bereich zugeschnittene Meßmer
Profiline. Daneben werden auch Handelsmarken
für nationale und internationale Partner
hergestellt. Seinen Hauptsitz hat das
Teeunternehmen in Seevetal bei Hamburg.
Allerdings werden nicht nur Kräuter-,
Früchte-, Schwarz- und Grüntees vertrieben,
sondern auch Cerealien, Riegel und Süßstoffe.
Die OTG ist die größte der zwölf
Tochtergesellschaften der Laurens Spethmann
Holding, die mit Produkten in über vierzig
Ländern weltweit ihr Geld verdient. S.www.lsh-ag.de
Unilever ist der weltweit
größte Teeproduzent. Lipton, die weltweit
größte Teemarke, ist der drittgrößte
Markenanbieter im Bereich Schwarz- und Grüntee
in Deutschland. Unilever dominiert
schon heute mit zwei weiteren Produzenten 85
Prozent des Tee-Marktes weltweit.
Bislang machen im internationalen
Teebusiness die multinationalen Konzerne
Unilever, Allied Breweries und Cadbury’s das
Geschäft. Sie kaufen an den Teebörsen riesige
Mengen ein, verpacken und veredeln in Europa
und bringen den Tee dann in den Handel. Mit
dem etwas seltsamen Effekt, dass in China die
Unilever-Marke Lipton höchst beliebt
ist. Denn viele Chinesen greifen trotz
eigener wertvoller Sorten zum importierten
Beuteltee, weil sie sich das teurere
inländische Angebot nicht leisten können oder
weil sie generell gerne Produkte aus dem
Westen kaufen. China ist einer der wichtigsten
Märkte von Unilever mit der Teemarke Lipton.
(S.auch Kampf der Giganten – Wenige
Konzerne beherrschen die weltweite
Lebensmittelproduktion)
Der Weg von der Fabrik bis zum Konsumenten
Nachdem der Tee gepflückt, verarbeitet und in
Kisten verpackt worden ist, wird er in der
Regel wöchentlich verkauft. Der weitaus größte
Teil wird auf der für das Anbaugebiet
zuständigen Teebörse angeboten. Dies gilt auch
für die Tees, die in dem jeweiligen
Erzeugerland selbst getrunken werden. Mehr
Informationen http://terratee.de
Tee gehört zu den Lebensmitteln, die relativ
häufig mit Schadstoffen belastet sind.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
schlägt Alarm: In allen Tees können zu große
Mengen von PA-Substanzen enthalten sein. Diese
sind noch nicht ausreichend erforscht. Man
weiß nur eines: Sie können richtig gefährlich
für die Gesundheit sein.
Der BFR testete verschiedene Teesorten auf
Gifte. Allen voran Pyrrolizidinalkaloide (PA).
In Kräutertee, in Babyfencheltee, in
schwarzem, grünem und Roibuschtee wurden die
Experten fündig. Biotees sind ebenfalls
betroffen.
Beim Fencheltee sind 57 Prozent belastet. Im
Babyfencheltee 100 Prozent, wenn auch
geringere Konzentrationen. Vereinzelt wurde
auch im Pfefferminztee sehr hohe Gehalte
gefunden.
Die Konzentration in den Stichproben war so
hoch, dass das Institut eine Warnung
aussprechen musste. Laut BfR müssen
Vielverzehrer demnach mit gesundheitlichen
Konsequenzen rechnen. Pyrrolizidinalkaloide
sind 400 unterschiedliche Stoffe. Gerade
einmal 17 sind den Wissenschaftlern bekannt.
Dazu die Warnung durch die BfR:
Gehalte an Pyrrolizidinalkaloiden in
Kräutertees und Tees sind zu hoch,
veröffentlichte das BfR ( 18/2013,
15.07.2013). Im Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR)
wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes eine
Analysenmethode für die Bestimmung von
Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertee- und
Teeproben entwickelt und auf ihre Eignung
geprüft. Im Rahmen dieses Projektes wurden 221
verschiedene handelsübliche Kräutertee- und
Teeproben sowie Teedrogen aus dem deutschen
Einzelhandel auf den Gehalt an
1,2-ungesättigten Pyrrolizidinalkaloiden
untersucht.
„… Bei längerfristigem Verzehr
überdurchschnittlich hoher Mengen von
Produkten mit den derzeit gemessenen
mittleren und hohen Gehalten an
Pyrrolizidinalkaloiden könnte aber, wenn
sich die ersten Daten bestätigen, ein Risiko
einer gesundheitlichen Gefährdung,
insbesondere bei Kindern, Schwangeren und
Stillenden, bestehen. Allerdings schwanken
die Gehalte einzelner Proben auch innerhalb
der gleichen Teesorte erheblich, sodass
sichere Aussagen zum gesundheitlichen Risiko
bei regelmäßiger Aufnahme belasteter
Teeaufgüsse derzeit noch nicht möglich sind.
Eltern wird daher vorerst empfohlen, ihren
Kindern nicht ausschließlich Kräutertees und
Tee anzubieten. Auch Schwangere und
Stillende sollten Kräutertees und Tee
abwechselnd mit anderen Getränken
konsumieren. Die ersten erhobenen Daten des
Forschungsprojekts müssen, zum Beispiel im
Rahmen des Lebensmittel-Monitorings,
verifiziert werden.
Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre
Pflanzeninhaltsstoffe, die von einer Vielzahl
weltweit vorkommender Pflanzenarten zum Schutz
vor Fraßfeinden gebildet werden. Das
Vorkommen von Pyrrolizidinalkaloiden in
Pflanzen variiert stark nach Pflanzenart und
Teil der Pflanze und wird auch von weiteren
Faktoren (z.B. Klima, Bodenbeschaffenheiten)
beeinflusst. Aufgrund ihres
gesundheitsschädigenden Potenzials sind
insbesondere 1,2-ungesättigte
Pyrrolizidinalkaloide (PA) in Lebens- und
Futtermitteln unerwünscht. In hoher Dosierung
können sie akut zu Leberschädigungen führen.
Im Tierversuch haben sich bestimmte PA als
genotoxische Kanzerogene erwiesen….in die
Schätzung der Exposition wurden folgende
Kräuterteesorten einbezogen: Babyfencheltee,
Fencheltee, Kamillentee, Kräutertee,
Pfefferminztee, Brennnesseltee und
Melissentee. Zusätzlich untersuchte Teesorten
wurden wegen der insgesamt zu geringen
Probenzahl bei der Schätzung der Exposition
nicht berücksichtigt: Grüner Tee, Roibuschtee,
Schwarzer Tee …
Nach Auffassung des BfR sind
wegen der genotoxischen und kanzerogenen
Wirkung der PA Anstrengungen notwendig, die
PA-Gehalte in Kräutertees und Tees so weit wie
möglich zu senken, wenn die Daten der nicht
repräsentativen Studie typisch für PA-Gehalte
in Kräutertees und Tees sein sollten. Dies ist
auch erforderlich, weil eine mögliche
zusätzliche PA-Exposition durch andere
Lebensmittel wie Honig hinzukommen kann.
Das BfR hält
ausreichende Kontrollen der PA-Gehalte von
Kräutertee- und Teechargen vor der Vermarktung
und eine Erforschung der Ursache hoher PA
Gehalte in entsprechenden Produkten seitens
der Wirtschaftsbeteiligten für notwendig. Die
Lebensmittelüberwachung sollte Kontrollen
hinsichtlich potentieller PA-Gehalte von
Kräutertee- und Teeproben durchführen.“
Quelle: BfR Die Studie
finden Sie hier .
In Deutschland enthält hauptsächlich Kreuzkraut den
Schadstoff PA. Das Unkraut wächst wild und
verbreitet sich rasant. Rinder und Pferde sind
bereits gestorben, nachdem sie die Pflanzen
gefressen hatten.
Einsatz von Giften, Monokulturen, schlechte
Arbeitsbedingungen.
Monokulturen sind anfälliger für
Schädlingsbefall und erfordern im
konventionellen Anbau einen verstärkten
Einsatz von Pestiziden. Nach Untersuchungen
von „Öko-Test“ gibt es seit
einigen Jahren zwar weniger Überschreitungen
von gesetzlichen Grenzwerten, zugenommen haben
allerdings Mehrfachbelastungen. 2012 konnten
in grünen Tees bis zu 14 verschiedene
Pestizide nachgewiesen werden. Ganz ähnlich
waren die Ergebnisse des letzten Tests von
schwarzem Tee. Besonders problematisch sind im
Übrigen aromatisierte Tees, da
unverständlicherweise viel höhere
Pestizidmengen gesetzlich zulässig sind als in
nicht aromatisierten Tees. Pestizide konnte
„Öko-Test“ in Tees aus Bio-Anbau zwar (fast)
nicht nachweisen, aber schlechte
Arbeitsbedingungen können auch hier ein
Problem sein. Selbst der Verein Transfair, der
das bekannte Fairtrade-Siegel vergibt, stellt
fest, dass sich bislang nur wenige Plantagen –
sowohl bio als auch konventionell – haben
zertifizieren lassen.
Bio-Tee ist unter anderem wegen des Verbots
von chemisch-synthetischen Pestiziden besser
für die Umwelt, aber auch für die
Plantagenarbeiter, die oft ungeschützt
Pestiziden ausgesetzt sind.
Früchtetee: Wenig Frucht, viel Aroma
In den Supermarktregalen gibt es ein
meterlanges Angebot verschiedenster Sorten.
Allen gemeinsam sind die vielen bunten,
frischen Früchte, die auf den Verpackungen
abgebildet sind: Erdbeeren, Heidelbeeren,
Brombeeren, Himbeeren oder Rhabarber.
Markt- NDR hat sich
diese und andere Tees genauer angesehen und
Erstaunliches festgestellt: In vielen Tees
sind die abgebildeten Früchte, wenn überhaupt,
nur in winzigen Spuren enthalten. Stattdessen
finden sich diverse andere Zutaten wie
Hibiskus, Apfel und Hagebutte, die allesamt
nicht abgebildet sind. Meistens aber sind die
Früchte auf den Bildern sogar nur als billiges
Aroma enthalten. In einer Sorte waren
zusätzlich noch Zitronensäure und Rote Beete
für eine kräftige Farbe zugefügt.
Ein Beispiel für Verbrauchertäuschung:
Bereits 2012 kritisierte Foodwatch, dass, was
Teekanne mit seinem aromatisierten Früchtetee
„Landlust Mirabelle & Birne” veranstaltet,
ist wahrlich kaum zu glauben.
Der
Hersteller fabuliert auf der Verpackung von
einem „kleinen Ausflug aufs Land” und
„vertrauten Früchten, die noch in Ruhe
heranreifen können” – für Geschmack „wie aus
dem eigenen Garten”. Das soll offenbar den
stolzen Preis von mehr als 4 Euro je 100
Gramm rechtfertigen.
Doch genau
genommen ist das Produkt nichts als schnöde
Industrieware aus billigen Standard-Zutaten.
Hauptzutaten sind – wie bei den allermeisten
aromatisierten Früchtetees – Äpfel, Hibiskus
und Hagebutte. Und der Geschmack kommt nicht
etwa von den namensgebenden Mirabellen und
Birnen, die goldgelb auf der Verpackung
prangen, sondern aus nicht näher definierten
„natürlichen Aromen”. Doch damit nicht
genug.
Die Krönung
ist: Die beim
Bundeslandwirtschaftsministerium
angesiedelte Deutsche
Lebensmittelbuchkommission erlaubt diesen
Schwindel auch noch! Denn gemäß „Leitsatz
für aromatisierte teeähnliche Erzeugnisse”
darf der Früchtetee „Landlust Mirabelle
& Birne” heißen und mit großflächigen
Abbildungen werben, auch wenn nicht einmal
Mirabellen drin sind. Das nennt man dann
wohl staatlich garantierte
Verbrauchertäuschung!
Markt NDR konfrontierten
die Hersteller mit den Zusammensetzungen der
Tees. Teekanne räumte ein: „Erdbeeren und
Rhabarber können in getrockneter Form (…)
bei Weitem nicht genügend Aroma entfalten,
um das bekannte Geschmackserlebnis der
Früchte zu erzielen. Vor diesem Hintergrund
verwenden wir Aroma, um den vollmundigen
Geschmack nach Erdbeeren und Rhabarber zu
ermöglichen“. Vorteil für die Hersteller ist
sicherlich der günstigere Wareneinsatz. Der
Preis der Teesorten ist dagegen erstaunlich:
Die meisten der Tees kosten pro Packung 2,80
Euro oder mehr. Verboten ist der Einsatz des
Aromas nicht. Die Produkte müssen lediglich
vorne auf der Verpackung als „Aromatisierter
Früchtetee“ oder ähnlich deklariert werden.
Die Teeernte ist nur in der Werbung der
Teefirmen romantisch. Auf den Plantagen
arbeiten die Pflücker schwer und regelmäßig
wird Gift gespritzt. Und wenn es wie in
Ostfriesland, dem Land der Teetrinker heißt
„Teetied“, dann hat der Tee, ob lose
oder in Teebeuteln, einen langen Weg hinter
sich (s. obige Grafik).
Der Lebensmittelkonzern Unilever erntet für
seinen Lipton Tee auch in Kenia. Er ist nach
dem Staat der zweitgrößte Arbeitgeber im
Land. Die Teepflanzen werden regelmäßig
gestutzt, anschließend werden sie mit Gift
behandelt. Schon zwei Wochen später wird
wieder geerntet.
In Kenia hat der Filmemacher Donatien
Lemaître in seinem Beitrag: „Der faire Handel
auf dem Prüfstand“ u.a Plantagen in Kenia
besucht. Seine Recherchen ergaben, dass das
Konzept aufgrund seines Erfolgs auch von den
PR-Experten internationaler Konzerne
aufgegriffen wird, die damit zulasten der
Kleinproduzenten ihren Namen „grünwaschen“ –
und das ist sicher nicht im Sinne der Erfinder
des Fair-Trade-Gütesiegels.
Die Dokumentation zeigt eine
von Unilever betriebene Teeplantage. Donatien Lemaitre ist
auf eine seltsam abgeschottete Welt gestoßen.
„12 500
Menschen leben dort und arbeiten im Akkord.
Es gibt mit Omo-Werbung bemalte Häuser,
Supermärkte mit lauter Unilever-Produkten,
aber auch eigene Krankenhäuser und Schulen,
die den weitgehend rechtlosen
Saisonarbeitern nicht zur Verfügung stehen.
Es gibt Klagen über Vergewaltigungen durch
Aufseher, die aber von Unilever offenbar
nicht ernst genug genommen werden. „Wenn du
dich wehrst, schicken sie dich in Ecken, wo
wenig Tee ist“, sagt eine Arbeiterin. Auf
dem Unilever-Produkt Lipton Tee prangt das
Siegel der US-Initiative „Rainforest
Alliance“, die auf den Erhalt des Ökosystems
Wert legt. Und so führt der Plantagenmanager
das Filmteam stolz durch den alten
Baumbestand, in dem fröhlich die Affen
turnen. Denen scheint es hier besser zu
gehen als den Arbeiterinnen.“
Auch Nestlé hat gemeinsam
mit der „Rainforest Alliance“ ein Programm
entwickelt. Das AAA-Programm ist für
Verbraucher intransparent. Es ist ein
Versprechen, in Zukunft Basisforderungen an
eine faire Kaffeeproduktion zu erfüllen, mehr
aber nicht. (S. Kaffeepads und –kapseln
„Kaffeegenuss mit Reue“ – Die Müllmacher!)
Gift im Tee – Belastung durch Pestizide über
Grenzwerten
Foto: Das Pestizid
"Weedall"
Dieses Pestizid
wird im Teeanbau verwendet und beinhaltet Glyphosat. Das
Unkrautvernichtungsmittel steht unter
Verdacht, das Erbgut von Tieren und Menschen
zu schädigen. Zum Einsatz kommen auch
Fungizide und Insektizide.
Die renommierte
Internationale Agentur für Krebsforschung
(IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO ist
zu der Einschätzung gekommen, dass Glyphosat
wahrscheinlich krebserregend ist.- Hier auch
eine neue Studie: Gehirnschädigung
durch Glyphosat – Roundup Causes Toxic
Damage to Rat Brains
Unter welchen Bedingungen wird der Tee
angebaut, den wir im Supermarkt kaufen können?
Das wollte NDR Autor Michael Höft
herausfinden. Sein Film dokumentiert den
massiven Gifteinsatz auf Teeplantagen in
Afrika und die ärmlichen Verhältnisse, unter
denen die Arbeiter auch bei großen Produzenten
leben. Die Recherche war schwierig. Die großen
Teefirmen lehnten Interviews ab, nur ein
Hersteller aus Ostfriesland öffnete seine
Werkstore. Und auch auf den riesigen
Teeplantagen in Kenia fand der Journalist nur
mit Mühe Gesprächspartner.
Die Recherchetour beginnt im Supermarkt und
endet in Kenia. Das Land ist inzwischen einer
der größten Tee-Produzenten der Welt. In
riesigen Monokulturen werden hier Teepflanzen
für große Lebensmittelkonzerne wie Unilever
und Finlays angebaut. Das NDR Team entdeckt
schnell, dass der massive Chemieeinsatz auf
den Plantagen an der Tagesordnung ist. Was
sagen Teeproduzenten wie Meßmer oder Lipton
dazu? Und wie viel Gift steckt später im Tee,
den wir im Supermarkt kaufen? Antworten sucht
die Reportage. Ein MUSS für jeden Teetrinker,
denn auch der Ostfriesentee scheint mit
Pestizide belastet zu sein.
Tee ist trendy und Teegenuss wird immer
häufiger auch außerhalb der heimischen
vier Wände in Hotels, Bars und Teelounges
zelebriert. Kommst du auf eine Kapsel
Tee vorbei? Nestlé freut sich
und Starbucks lockt schon mit „Tee to
go“.
Tee ist das beliebteste Getränk der Welt.
Früher ein Luxusprodukt, ist er heute in jedem
Discounter günstig zu haben.Tee hat ein
positives Image. Ist angeblich gesund und
macht fit. Bis man entdeckte, dass sich viel
Geld mit Tee verdienen läßt.
Und von wegen gesund: Immer
wieder finden Experten Giftstoffe in Tees,
wie wir in diesem Artikel feststellen
müssen.
Netzfrau Doro Schreier>
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