Syriens
Zivilbevölkerung und das Werk der kriminellen
"USA"+NATO: Millionen sind obdachlos im Hunger:
Nach Syrien kommt Gott nur noch zum Weinen
http://netzfrauen.org/2015/10/14/nach-syrien-kommt-gott-nur-noch-zum-weinen/
<5 Jahre blutige Auseinandersetzungen haben
in Syrien ihre Spuren hinterlassen. Zuerst drei
Jahre weggeschaut, dann wieder weggeschaut und
als dann der Angriff kam, werden sich die
Großmächte nicht einig.
Das Leben von Millionen Kindern und Familien
wurde zerstört. Tausende haben ihr Leben
verloren und unzählige wurden
verletzt. Millionen wurden gezwungen,
ihre Häuser zu verlassen. Mehr als 7,6
Millionen syrische Kinder sind auf Hilfe
angewiesen.
„Die europäische Flüchtlingskrise und Syrien
erklärt“ macht zurzeit die Runde in den sozialen
Netzwerken. Wer sich schon immer gefragt hat,
wie es eigentlich zur aktuellen Flüchtlingskrise
kam, bekommt in dem 6-minütigen Video endlich
Antworten, knackig verpackt mit vielen Grafiken.
m März 2011 hat die amerikanische Ausgabe der
„Vogue“ unter dem Titel „Eine Rose in der Wüste“ ein
Porträt von Syriens First Lady veröffentlicht.
Die Mode- und Reisejournalistin Joan Juliet Buck
war die wohl letzte westliche Medienvertreterin,
die mit Asma al Assad gesprochen hat, kurz
bevor Syrien zum Schlachthaus für die
eigene Bevölkerung wurde.
„Sie ist die erste Frau von Syrien. Syrien
ist das sicherste Land im Nahen Osten“, so
stand es auf der Webseite des State
Departments Website. Es ist ein
säkulares Land, wo Frauen so viel verdienen
wie Männer und der muslimische Schleier an
Universitäten verboten wurde. Es ist ein Land
ohne Bombenanschläge, Unruhen oder
Entführungen. Aber seine Schatten sind tief
und dunkel. Asmas Ehemann, Bashar al-Assad,
wurde im Jahr 2000, nach dem Tod seines Vaters
Hafez al-Assad, mit überraschenden 97 Prozent
der Stimmen zum Präsidenten gewählt.
In Syrien ist die Macht erblich. Allianzen
des Landes sind trübe. Wie nah sind sie mit
dem Iran, Hamas und Hisbollah
verbunden? Es gibt als Souvenir Hisbollah
Aschenbecher im Souk und sie können die Rennen
der Hamas-Führung durch die Bar des Four
Seasons sehen. Seine
Nummer-eins-Feindschaft ist klar: Israel. Aber
das wird vielleicht nicht immer der Fall
sein. Die Vereinigten Staaten haben einen
Botschafter, Robert Ford, seit 2005 dort.
Irak ist nebenan, Iran nicht weit entfernt.
Die libanesische Hauptstadt Beirut ist 90
Minuten mit dem Auto von Damaskus entfernt.
Jordanien ist nach Süde, und daneben die
Region, die syrische Karten kennzeichnen als
Palästina. Es leben fast eine Million
Flüchtlinge aus dem Irak in Syrien und eine
weitere halbe Million vertriebene
Palästinenser.
Wir haben den ersten Teil frei übersetzt und
haben uns den weiteren Text erspart, denn nur
nach 2 Monaten heftiger Kritik und
mittlerweile über hunderten von Toten hatte
Vogue den Bericht gelöscht und die
Journalistin gefeuert. In den internationalen
Modemagazinen habe Syrien als „verbotenes
Königreich“ gegolten, „mit einem modernen
Präsidenten und einer gutaussehenden, jungen
First Lady“. Als die Journalistin Mitte 2012
auspackte waren bereits 20.000 Syrer durch den
Bürgerkrieg umgebracht worden.
Was wir also über Asma al Assad wissen,
ist nichts, beziehungsweise soll alles Show
gewesen sein. Man ist sich nicht mal sicher,
ob es ihre Kinder sind, die auf dem obigen
Fotos zu erkennen sind.
Auch der Spiegel mischte noch im
Februar 2012 mit:
„Asma al-Akhras wird 1975 in Acton,
West-London, geboren. Ihre Eltern, syrische
Sunniten, haben ihre Heimat in den fünfziger
Jahren verlassen. Der Vater hatte sich unter
Londons Kardiologen einen Namen gemacht, ihre
Mutter war vor dem Umzug im diplomatischen
Dienst Syriens tätig: Die Familie gehört der
gebildeten syrischen Oberschicht an. Asma
durchlebt eine privilegierte, sehr britische
Kindheit. In der örtlichen Schule und später
auf dem feinen Queen’s College für junge Damen
in London wird sie „Emma“ gerufen. In den
Ferien geht es heim nach Syrien. Dort lernt
sie schon als Teenager den zehn Jahre älteren
Präsidentensohn Baschar al-Assad
kennen. Doch bevor die beiden sich
näherkommen, macht Asma al-Akhras Karriere.
Mit Abschlüssen in Informatik und
französischer Literatur des renommierten
King’s College London in der Tasche heuert sie
zuerst bei der Deutschen Bank an und ist dann
bis zu ihrer Hochzeit bei J.P. Morgan als
Investmentbankerin tätig.“
Aufgrund des Berichtes in der Vogue kam es
auch im April 2012 zu einem
Aufruf «Kämpfe für den Frieden!»
Asma al-Assad, die Frau des syrischen
Präsidenten, soll dem Blutvergiessen nicht
mehr tatenlos zusehen. Es gab nie eine
Antwort!
Der Film zeigt den Gegensatz zwischen Schein
und Sein. Zuerst erscheint ein Foto von Asma
al-Assad. Sie ist perfekt gestylt, trägt eine
Sonnenbrille und Marken-Klamotten. Darunter
die Zeile: «Liebe Asma, einigen Frauen geht
es um Stil.» Dann die grausame Realität,
aufgenommen mit einer Handykamera: Eine Frau
mit einem Baby im Arm, ihr Gesicht ist
angsterfüllt. Die Botschaft dazu: «Anderen
Frauen geht es um ihr Volk.»
Anhand von einem Video auf Youtube hat Asma
noch im Januar 2014 eine Schule besucht: Syria, The first lady, Mrs
Asma Al-Assad visits martyr daughters‘
schools – Da waren schon Millionen
Menschen auf der Flucht, Syrien zerbombt – und
am 21. August 2013 sollen in einem
Vorort von Damaskus etwa 1.400 Menschen durch
einen Nervenkampfstoff Sarin, getötet
worden sein.
Zur Erinnerung:
Syrien war das
einzige traditionell anti-westliche Land,
das von der Welle des „Arabischen Frühlings“
2011 erfasst wurde. Was als friedliche
Protestbewegung begann, ist zu einem
komplexen blutigen Konflikt geworden. Keine
Seite kann militärisch gewinnen. Die
Hoffnungen richtete sich auf die politischen
Verhandlungen, die im Januar 2014 in Genf
begannen. Erst 3 Jahre nach
Beginn des Bürgerkrieges!
Bis zu Beginn der
Unruhen Mitte März 2011 glaubten viele
Beobachter nicht an eine Revolte in Syrien. In
einem Zeitungsinterview Ende Januar 2011 sagte
Assad noch, Syrien sei stabil, weil es eine
Interessensgleichheit zwischen dem syrischen
Volk und der Politik der Regierung gebe.
- Nach Angaben der Vereinten Nationen waren
innerhalb von nur 5 Monaten seit Beginn der
Proteste mehr als 1.500 Menschen getötet
worden. Mehr als 3.000 Zivilisten sollen
verschwunden sein. (Stand 03. August
2011)
- SANKTIONEN: Die Europäische Union hatte
bereits am 10. Mai 2011 erste Sanktionen
beschlossen. Dazu gehörten ein umfassendes
Waffenembargo!! (Quelle: das Auswärtige
Amt vom 04. August 2011)
- Die Vereinten Nationen geben an, dass von
März 2011 bis April 2014 191.396 Menschen
getötet wurden. Rund 2,6 Millionen Syrer
flohen aus ihrem Land und mehr als 9
Millionen sind innerhalb Syriens auf der
Flucht. Die UNO bezeichnete die
Flüchtlingskrise als die schlimmste seit
dem Völkermord in Ruanda in den 1990er
Jahren.
Wie kann die Welt 4 Jahre bei einem
Völkermord zuschauen?
Syrien, IS, USA und Europa – Die
Geister, die ich rief …
Folgendes ist seit langem bekannt:
Der Spiegel
(April 2013): Syrien ist zur neuen Front von
al-Qaida geworden. In keinem Land
verzeichnen die Radikalislamisten
schnelleren Zuwachs. Auch deutsche
Dschihadisten kämpfen dort.
Nachweislich ist seit Anfang 2013 bekannt,
dass Syrien nach Beginn der Aufstände
regelrecht zum Trainingslager für
Qaida-Sympathisanten geworden ist. Hier lernen
sie mit Waffen und Sprengstoff umzugehen – und
sie knüpfen neue, gefährliche Kontakte zu
internationalen Verbündeten.
Im Juli 2012 agierten nach Schätzungen des
US-Außenministeriums von ein paar Dutzend bis
zu 100 ausländische Dschihadisten in Syrien.
Laut einer im April 2013 veröffentlichten
Studie sollen inzwischen bereits 2.000 bis
5.500 ins Land gekommen sein. Mindestens 500
stammen, laut Aussagen des obersten
EU-Terrorfahnders, aus Europa.
So sollen seit 2012 manche Gruppen inzwischen
rund um die Uhr mit Washington in Kontakt
stehen. Die Rebellen sollten kontrollieren, ob
(und wenn ja, wohin) das Regime Chemiewaffen
verlegen lässt. Die USA versuchen zwar, das
Giftgas per Satellitentechnik zu überwachen.
Doch solche Transporte würden sich aus der
Luft nicht immer eindeutig erkennen lassen,
sagten mehrere Sicherheitsexperten „Syria
Deeply“ .Mehr Informationen erhalten Sie in
unserem Beitrag: ISIS – Wie konnte sich eine
solche Terror-Gruppe unbemerkt trotz
Geheimdienste bilden? Die Geister die ich
rief?
Der Aufbau einheimischer Truppen in Syrien
war zentraler Bestandteil der US-Strategie
gegen den IS. Jetzt wurde bekannt, dass das
Pentagon das 500-Millionen-Dollar-Programm
gestoppt hat. Anstelle der Rekrutierung
von Rebellen werde nun ein kleines
Trainingszentrum in der Türkei aufgebaut. Dort
sollen syrische Oppositionsführer strategische
Fähigkeiten wie die Anforderungen von
Luftangriffen lernen, berichtet die New
York Times unter Berufung auf eine
anonyme Quelle aus dem
US-Verteidigungsministerium.
Iran, Australien und Syrien
„Wir unterstützen Assad und seine Regierung,
denn wenn er gestürzt wird, werden die
Bedingungen noch schlimmer“, sagte Abdolhossein Vahaji am 11.
September in den australischen Medien.
Nur zwei Tage zuvor beschloss Australien an
den Luftangriffen der westlichen
Koalitionstruppen gegen Ziele in
Syrien teilzunehmen und
versprachen US-Präsident Barack Obama
militärische Zusammenarbeit. Australien
sagte, dass das Militär nur ISIS Ziele
angreifen werde, aber keine Regierungsstellen
und öffentliche Orte. „Wenn sie die
Zukunft nicht vorherzusehen können und keinen
Plan für die Zukunft entwickeln, dann gehen
sie in eine Finsternis und zu Fuß in die
Dunkelheit – das ist ein Vorzeichen für
schlimme Folgen“, sagte Vahaji. Vahajis
Äußerungen kamen, nachdem sich der
australische Verteidigungsminister Kevin
Andrews für eine westliche gemeinsame
Strategie im Nahen ausgesprochen hat.
Andrews hatte auch gesagt, dass Australien
nach einer politischen Lösung für die
Beendigung von Assads Herrschaft suchen würde,
daher verbündeten sie sich mit den Vereinigten
Staaten und Großbritannien. „Wenn Sie Assad
absetzen, was wird Ihnen das bringen? “ fragte
der iranischen Abgesandte, „natürlich werden
die ISIS Terroristen die Macht ergreifen wenn
Assad geht.“ Lesen Sie dazu: Iran – Energiehunger vor
Menschenrechte – Darum schweigt Frau Merkel!
Die USA lehnen es nach Angaben des russischen
Außenministers Sergej Lawrow ab, eine ranghohe
Delegation zu Verhandlungen über eine
vertiefte Zusammenarbeit in Syrien nach Moskau
zu senden. Die Regierung in Washington wolle
zudem keine russische Delegation empfangen.
Der Westen wirft Russland vor, mit seinen
Luftangriffen vor allem Syriens Präsident
Baschar al-Assad den Rücken stärken zu wollen.
Die Führung in Moskau argumentiert
dagegen, ihr Bombardement richte sich allein
gegen Terrororganisationen, vor allem gegen
Stellungen des IS. Anstelle der
Rekrutierung von Rebellen werde nun ein
kleines Trainingszentrum in der Türkei
aufgebaut. Dort sollen syrische
Oppositionsführer strategische Fähigkeiten wie
die Anforderungen von Luftangriffen lernen,
berichtet die New York Times unter
Berufung auf eine anonyme Quelle aus dem
US-Verteidigungsministerium.
Sie sollten aber alle zusammen arbeiten,
denn Menschenrechte und Weltfrieden
werden von USA, Russland und China bestimmt.
Solange die UN keine eigene Exekutivgewalt
besitzt, hat sie nur ein BLA-BLA–Recht! Wenn
einer von diesen genannten Staaten nicht
mitspielt, ist alles für die Katz‘ – so sieht
der Weltfrieden aus. Siehe IRAK, siehe
Ukraine, siehe Afrika, siehe weltweit!
Keine Einigung in der UNO bedeutet kein
Frieden!
INFOBOX
Nach Artikel 24 der UN-Charta trägt der
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in
New York die Hauptverantwortung für die
Wahrung des Weltfriedens und der
internationalen Sicherheit. Seine
Beschlüsse sind für alle
UN-Mitgliedsstaaten bindend. Der
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat
15 Mitglieder, darunter fünf ständige und
zehn nicht ständige. Die ständigen
Mitglieder (Großbritannien, Frankreich,
Russland, China und USA) gehören dem
Gremium dauerhaft an und haben als
Siegermächte des Zweiten Weltkriegs (bzw.
deren Nachfolger) mit dem so genannten
Vetorecht besondere Kompetenzen: Jeder
dieser Staaten kann allein Beschlüsse des
Sicherheitsrates verhindern. Laut
UN-Charta benötigen Beschlüsse des
Sicherheitsrates zu Verfahrensfragen eine
Mehrheit von neun Stimmen, wobei sich die
ständigen Mitglieder auch enthalten
dürfen. Die Vereinten Nationen
(UNO) und die unselige Allianz
Durch die anhaltende Krise der syrische
Flüchtlinge auf dem Balkan, Griechenland und
Ungarn in den letzten Wochen, ist es um die
Flüchtlingsströme, die aus Libyen kommen,
ruhig geworden. Doch gerade hier kommt die
nächste Herausforderung für die EU. Über
500.000 Menschen sind allein in Libyen wegen
dem Bürgerkrieg und der ISIS auf der Flucht.
Der Wüstenstaat versinkt drei Jahre nach dem
Sturz Gaddafis im Chaos. Seit Sommer 2014 tobt
ein neuer Krieg: Das Land hat derzeit zwei
Regierungen: Eine sitzt in Tobruk im Osten,
die andere in Tripolis. Beide Lager bekämpfen
sich. Doch nun kommt noch die Terrorgruppe
ISIS hinzu. Terroristen des ISIS
könnten die Lage ausnutzen, um ihre Macht zu
vergrößern. Zu diesem Ergebnis kam ein
internes Papier der Bundesregierung
bereits im Juni 2015. Bis 2016
könnte sich die Anzahl der Flüchtlinge aus
Libyen auf 600.000 steigen.
Seit dem ersten Hochkommissar der Vereinten
Nationen für Flüchtlinge ist fast ein
Jahrhundert vergangen. Das
Hochkommissariat ist mit dem Schutz von
Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen
fast weltweit beauftragt und ist auch im
Bereich der humanitären Hilfe tätig.
Millionen Menschen, die durch Konflikten und
Verfolgung vertrieben wurden, haben durch das
Hochkommissariat Schutz und Zuflucht in
anderen Ländern gefunden und bekamen auch die
Möglichkeit wieder zurückzukehren. Dieser
Erfolg ist jedoch nicht vergleichbar mit
dem derzeitigen System, wie mit dem
Umgang der Flüchtlingen verfahren wird.
Dass es fast
55 Millionen Zwangsvertriebene auf
der ganzen Welt gibt, ist ein Beweis dafür,
dass man schon im Vorfeld versagt hat..Mehr
als vier
Millionen Menschen sind vor dem Bürgerkrieg
in Syrien geflohen, und fast zwei
Millionen von ihnen sind jetzt in der Türkei.
In der jetzigen Situation der
Massenvertreibung stützt sich die
internationale Gemeinschaft auf Einzelstaaten,
die die primären Aufgaben allein meistern
müssen. Kein Staat ist verpflichtet
einem anderen Staat, der Flüchtlinge
aufnimmt, oder unter der Last der
Flüchtlingsströme leidet, zu helfen. Sieht so
eine Gemeinschaft aus? Musste nicht auch
gerade in der europäischen Union bei den
Bankenrettungen überstaatlich geholfen
werden, ohne Ausnahme. Sogar die Staaten
mussten mit eingreifen, die selber hoch
verschuldet waren.
Nur wenige, wenn überhaupt, sind gesetzlich
dazu verpflichtet Flüchtlinge, aufzunehmen.
Grundsätzlich gibt es keinerlei gesetzliche
Verpflichtung. Auch auf den entstehenden
Kosten bleiben die Einzelstaaten sitzen.
Sofern diese dann doch unterstützt werden,
reicht es nicht aus. Außerdem handelt es sich
um einen unsicheren Faktor, da ungewiss ist,
wie lange die aufgenommenen Flüchtlinge
bleiben werden.
Per Definition ist das Flüchtlingsproblem ein
internationales: Jeder Staat, der Flüchtlinge
im Auftrag der internationalen Gemeinschaft
aufnimmt – und so die grundlegenden
Menschenrechte verteidigt, darf nicht alleine
dafür in die Verantwortung genommen
werden. Im Gegenzug sollten Asylstaaten
die Unterstützung von anderen erwarten können,
sei es durch finanzielle, politische oder
materielle Hilfe oder im Idealfall durch mehr
aktive Bemühungen um die Probleme, die sich
durch die Aufnahme von Flüchtlingen ergibt, zu
mildern. Dieses kann von einer Gemeinschaft
erwartet werden. Nur hoffen, dass private
Initiativen zur Hilfe eilen, damit ist es
nicht mit getan.
Die Türkei, zum Beispiel, hat $ 6,5 Milliarden Kosten,
die das Land aufgrund seiner syrischen
Flüchtlinge tragen muss..Die internationale
Gemeinschaft sieht weniger als ein drittel
dieser Summe. Die Türkei ist keineswegs
allein: Flüchtlingsaufnahmeländer wie
Jordanien, Kenia und Libanon stehen vor
ähnlichen Herausforderungen. Die Weltbank
hatte projiziert, dass die syrische
Flüchtlingskrise in Libanon 7,5
Mrd. $ bis Ende 2014 verursachen werde.
Dem jordanische König Abdullah wurde Ende
2014 mitgeteilt, dass Jordanien
Kosten in Höhe von $ 1.900.000.000
für Aufnahme der syrische Flüchtlinge
entstehen würden.
Das Problem dabei ist, dass die Länder, die
Flüchtlinge aufnehmen, auf freiwillige
Beiträge der anderen Mitglieder der nationalen
Gemeinschaft hoffen müssen. Als ein
Nebenorgan der Generalversammlung, hat die
Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für
Flüchtlinge (UNHCR) keine Befugnis, Gelder von
den UN-Mitgliedstaaten zu fordern.
Allerdings fragen wir uns schon lange, welche
Befugnisse hat die UNO überhaupt? Zumal diese
Organisation selber ein Kostenfaktor
darstellt. Und so manche Entscheidungen sind
eh sehr fragwürdig und stehen eng mit den
Interessen der Wirtschaft zusammen.
Egal um welches Problem es sich handelt – es
kommt zu keinem erfolgversprechendes Ergebnis.
Auch das Flüchtlingsproblem scheint wieder
eines der vielen Probleme zu sein,
das nur stiefmütterlich behandelt wird.
Allein 2013 klaffte bei den tatsächlichen
Beiträgen an die UNHCR des ermittelten
finanziellen Bedarf eine kritische Lücke. Sie
belief sich nur auf etwa 45 % der eigentlichen
Beiträge die zugesagt waren. Wenn die
internationale Gemeinschaft also die
Herausforderungen der Flüchtlingskrise angehen
will, müssen die Mitgliedsstaaten mehr in die
staatliche Verantwortung genommen werden.
Dieses gilt auch bei der Aufnahme von
Flüchtlingen und die Unterstützung derer, die
schon eine enorme Belastung durch die
Flüchtlingslager tragen.
Mehr als 218.000 Flüchtlinge kamen im
vergangenen Jahr über das Mittelmeer. Und es
werden vermutlich mehr: Die
EU-Grenzschutzagentur Frontex rechnet für 2015
mit 500.000 bis zu einer Million Menschen.
Doch es gibt keine genauen Schätzungen und
keine genauen Zahlen. Derzeit
befinden sich weltweit knapp 60 Millionen
Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste
Zahl, die jemals von UNHCR verzeichnet wurde.
Und sie wächst weiter. 2014 wurden 13,9
Millionen Menschen zur Flucht getrieben –
viermal so viele wie noch 2010. Jeden Tag
machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen
auf den Weg, auf die Suche nach Frieden,
Sicherheit und einem neuen Leben. Wenn diese
Zahl bekannt ist, dann sollte man sich
rechtzeitig vorbereiten und nicht, wie man
dann von betroffenen Kommunen hört, dass
Freitagmittag ein Anruf von der
Landesregierung fordert, dass man spätestens
Freitagabend um 18 Uhr mit etwa 800
Flüchtlinge zu rechnen hätte. Wie diese
untergebracht werden sollen, bleibt der
Kommune allein überlassen. Sie merken,
irgendwas ist faul im System – im Zeitalter
der Überwachung und der Satelliten, die
mittlerweile eine Raupe auf einem Blatt
erkennen können.
Dass diesen Menschen geholfen werden muss,
da sind wir uns doch sicher alle einig.
Wegschauen ist eine weitere
Menschenrechtsverletzung.
Eine weitere Option wäre auch seitens der
Vereinten Gemeinschaft, die eingefrorenen
Vermögenswerte von gestürzten Diktatoren zu
verwenden, wie zum Beispiel Sani Abacha aus Nigeria
und Ferdinand Marcos, Philippinen.
Auch eine Option wären die Rohstoffhändler zu
belangen, die in diesen Krisengebieten, gerade
bezüglich Afrika, profitieren.
In der Europäischen Union könnten die Banken
ihre Schuld zurückzahlen, die während der
Finanzkrise 2008 gerettet wurden. Allein hier
kämen wir auf beachtliche Milliarden Euros.
Auch sollte die Europäische Union weniger in
Zäune investieren, um aus Europa eine Festung
zu machen, sondern der Humanitären Krise ins
Auge schauen und handeln, wie es sich für
einen Friedensnobelpreisträger gehört.
Zusätzlich müssen endlich humane Vorkehrungen
getroffen werden, denn wer glaubt, dass die
Flüchtlingszahl abnimmt, der hat sich noch
nicht mit den aktuellen Zahlen beschäftigt.
Dass die Flüchtlingshilfe privatisiert wurde,
und dies an ein gewinnorientiertes
Unternehmen (ORS) zeigt wiedermal, dass
die wirtschaftlichen Interesse nicht mal vor
der Not der Menschen aus den Krisengebieten
halt macht. Und da fragen wir, sind denn die
Verantwortlichen Regierungen nicht auch im
gewissen Sinne Menschenhändler?
Wie schon die Namen Vereinten Nationen,
Europäische Union u.s.w. aussagen, handelt es
sich um Gemeinschaften, die endlich auch wie
eine Gemeinschaft handeln sollten. Setzt euch
endlich gemeinsam an einem Tisch – und
verlasst den nicht eher, bis endlich Lösungen
auf dem Tisch sind. Und die, die keine
Flüchtlinge aufnehmen, sollten zur Kasse
gebeten werden, zum Beispiel Katar, Saudi
Arabien u.s.w. – USA und Russland müssen
zusammen arbeiten, denn Menschenrechte
und Weltfrieden werden von USA, Russland und
China bestimmt. So will es das Regelwerk der
UNO.
Und immer wieder wiederholt sich die grausame
Geschichte:
»Und dann standen sie an den Grenzen, dann
bettelten sie bei den Konsulaten und fast
immer vergeblich, denn welches Land wollte
Ausgeplünderte, wollte Bettler?« (Stefan Zweig
in: ›Die Welt von Gestern‹)
Netzfrau Doro Schreier>
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