Alipay, die Finanzsparte des chinesischen Unternehmens Alibaba, hat ein neues handflächenbasiertes biometrisches Terminal namens PL1 eingeführt, das es Personen ermöglicht, Einkäufe zu tätigen, indem sie einfach ihre Hand vorzeigen – kein Telefon, keine Karte und kein PIN sind mehr erforderlich.
Das Herzstück des PL1 ist ein Dual-Mode-Erkennungssystem, das die Erkennung des Handflächenabdrucks mit der Erfassung der inneren Venen kombiniert. Diese mehrschichtige Authentifizierung beruht auf einzigartigen biologischen Signaturen, die wesentlich schwieriger zu kopieren sind als gängige Methoden wie Fingerabdrücke oder Gesichtsscans.
Wie Alipay behauptet, weist das Gerät eine Falschakzeptanzrate von weniger als eins zu einer Million auf. Die Anmeldung soll schnell vonstatten gehen: Die Nutzer halten ihre Handfläche über den Sensor und verknüpfen ihr Konto über einen QR-Code. Nach der Registrierung werden die Einkäufe in etwa zwei Sekunden ohne physische Interaktion abgeschlossen.
Die Markteinführung des PL1 erfolge in einer Zeit, in der der Sektor der biometrischen Zahlungen rasch expandiere, schreibt LifeSiteNews. Prognosen würden davon ausgehen, dass bis 2026 mehr als drei Milliarden Menschen biometrische Verfahren für Transaktionen nutzen werden, wobei der Gesamtzahlungsverkehr fünf Billionen Dollar übersteigen werde.
Andere große Unternehmen seien bereits an Bord: Amazon habe die Handflächenauthentifizierung im US-Einzelhandel und in Einrichtungen des Gesundheitswesens integriert, während JP Morgan sich für eine landesweite Einführung bis 2026 rüste.
Alipay will PL1 weit über den Kassenbereich hinaus einsetzen. Das Unternehmen prüft derzeit Anwendungen im öffentlichen Nahverkehr, in Einrichtungen mit kontrolliertem Zugang und beim Check-in im Gesundheitswesen. Das spiegelt den allgemeinen Trend zur Einbindung biometrischer Systeme in die tägliche Infrastruktur wider.
Trotz des technologischen Fortschritts und des Komforts, den der PL1 biete, bleibe der Datenschutz ein wichtiger Streitpunkt, betont LifeSiteNews. Im Gegensatz zu Passwörtern oder Karten, die zurückgesetzt oder ersetzt werden könnten, seien biometrische Daten unveränderbar.
Sollten diese kompromittiert werden, könnten Personen ihre Handflächenmuster oder Venenstrukturen nicht einfach «ändern». Diese Unveränderlichkeit erhöhe das Risiko einer möglichen Datenpanne und gebe Anlass zu langfristigen Bedenken hinsichtlich des Identitätsdiebstahls, Datenschutzes und der Überwachung.