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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen

Teil 2: 1919. Chronologie

von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)

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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995

ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2

1919

ab 1919
D: Expansionisten: National-Konservative und Nationalsozialisten
-- haben dieselben Ziele
-- ein "grossdeutsches Reich" als gemeinsames Haus für "alle Deutschen"
-- ein Platz für Deutschland unter der afrikanischen, lateinamerikanischen oder nahöstlichen Sonne
-- Deutschland soll die zentrale Macht in Europa werden (S.134).


Die Unterschiede:
-- die NSDAP hat ein Expansionsprogramm ohne Grenzen
-- die Nationalkonservativen wollen die anderen "Mächte" nicht reizen und nicht ohne besondere Not angreifen: die "USA", GB oder F (S.134).


ab Januar 1919
PL-D: Kleinkrieg polnischer Freikorps gegen deutsche Milizen der deutschen Bevölkerung
-- in Schlesien
-- in Westpreussen
-- in Posen (S.21).


Januar - Juni 1919
PL-F: Pilsudski ist an der Friedenskonferenz von Paris nicht zugelassen
-- Pilsudski ist gemäss Falin ein Extremist
-- Pilsudski will auf separaten Abmachungen mit Deutschland vom 10.11.1918 beharren
-- Pilsudski ist gegen den Waffenstillstand der Westmächte vom 11.11.1918
-- Pilsudski hält an den Expansionsplänen für Polen fest (S.21).


19.4.1919
Polen: Besetzung von Vilnius
(S.21)


April / Mai 1919
Polen: Angriff auf Oberschlesien gegen italienische Truppen
(S.21)


ab April/Mai 1919
Polen: Der französische General Le Rond sympathisiert mit den polnischen Freikorps
Le Rond wendet sich damit gegen das Völkerrecht der deutschen Bevölkerung (S.21).


Frankreichs Militärs wollen ein grosses Polen sehen
-- die französische Generalität betreibt führende Mithilfe zur polnischen Besetzung der Ukraine unter Pilsudski
-- geplant werden ein "Marsch auf Kiew", dann ein "Marsch auf Moskau" (S.21-22).


Mai 1919 ca.
Polen: Ankündigung der Nicht-Beachtung der Curzon-Linie durch Pilsudski
(S.20-21)


28.6.1919
Versailles: Zwangsunterschrift der deutschen Delegation unter den Versailler Vertrag
(S.19)


ab 28.6.1919
Versailles: Die "Sieger" rühmen den Versailler Vertrag als "Wasserscheide" zwischen Krieg und Frieden
-- die "grenzenlose Gewalt" sei nun beendet
-- nun beginne der "ewige Friede" (S.19)
-- der Versailler Vertrag sei ein System der "Stabilisierung des europäischen Friedens" (S.20).


Mängel des Versailler Vertrags: Polens Ostgrenze - Ungleichheiten
-- Polens Grenzen im Norden und Nordosten werden nicht festgelegt, die deutsch-polnische Grenze aber schon (S.20).
-- Basis des Vertrags ist die Ungleichheit der Verhandlungspartner (S.24).


Die Hoffnungen auf Frieden nach dem Versailler Vertrag sind falsch
-- weil die eigene Gewalt nicht erkannt wird
-- die Sieger suchen keine Verständigung mit dem Gegner
-- die Sieger suchen nur den Kompromiss unter sich selbst
-- der Versailler Vertrag ist gemäss Falin und Andreas Hillgruber der Interessensausgleich zwischen England, Frankreich und den "USA"
-- die Verlierer haben das "Brandmal der Ausgestossenen" (S.19)
in: Andreas Hillgruber: Der 2.Weltkrieg 1939-1945, 1989, S.9 (S.500).


1.7.1919 ca. - 17.7.1919
Polen: schrittweise Besetzung von ganz Ostgalizien
- ehemals Osterreich-Ungarn
- Vertreibung national-ukrainischer Truppen (S.21).


ab Juli 1919
Friedensverträge der Alliierten mit Österreich, Bulgarien, Ungarn und mit der Türkei
-- die SU bleibt ausgeschlossen (S.23).
-- Verhandlungen der Alliierten mit der "SU" bleiben gemäss Falin undurchsichtig
-- die westliche Seite anerkennt die Moskauer Tronbewerber Denikin, Kotschak und andere als Gegenpol zur bolschewistischen Regierung (S.23).


Ende 1919-1941
"USA": Bildung der "Festung Amerika"
durch Neutralität (S.135) [bei Ablehnung des Völkerbunds].

[Parallele Hitlers später: Propaganda für eine "Festung Europa"].

ab 1919
Karriere im SU-Staat: Soldat - Offizier - General - Diplomat
(S.195)

Völkerbund: Warnungen von Carl Jakob Burckhardt zur "SU"
-- die "SU sei eine dauernde Gefahr (S.24-25)
-- Burckhardt bezieht sich dabei an die Resultate des Krimkrieges
-- Vorwurf Burckhardts: England, Frankreich und die "USA" betreiben eine oberflächliche Politik (S.25).


GB-Italien: Verhandlungen über die Aufteilung Abessiniens
(S.32)


1919/1920
SU: "Amerikanische" Interventionen
-- ideologisch
-- politisch
-- keine militärische Einmischung
-- die "USA" anerkennt die Selbständigkeit der Baltenstaaten bis 1923 nicht an, weil man dies als russische Sphäre betrachtet. Die "USA" hält an der "Unantastbarkeit des Territoriums des russischen Volkes fest" (S.20).


1919-1986
Akten "UdSSR": Geschichtszensur durch "stilistische Bearbeitung" oder Zusammenstreichen von Dokumenten vor der Veröffentlichung
Unter Stalin ist alles verboten, was auch nur entfernt an Mitleid mit seinen Opfern und an eine Würdigung ihrer Verdienste erinnert (S.14).


Umgang mit erbeuteten Dokumenten: Einteilung nach bestimmten Kriterien
-- ob es günstig oder ungünstig war, zuzugeben, dass sie sich in sowjetischer Hand befanden
-- in welchem Grade die Dokumente von en Archivaren bereits aufgearbeitet waren
-- ob sie sich für Spezialuntersuchungen eigneten
-- ob sie für die Enthüllung von Geheimnissen der Sowjetunion genutzt werden konnten (S.15).


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