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Das Schachspiel der Mächtigen 1919-1945
oder:
Der Höhepunkt im grossen darwinistischen Fressen
Teil 7: 1936-1937. Chronologie
von Michael Palomino (1995 / 2004 / 2007)
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aus: Valentin Falin: Zweite Front. Die Interessenkonflikte in der Anti-Hitler-Koalition. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolger, München 1995
ergänzende Strukturdaten:
aus dtv-Atlas der Geschichte 1986, Bd. 2
1936
ab Anfang 1936
Hitlers Taktik: von Sieg zu grösserem Sieg zu grösserem Sieg
egal mit welchen Mitteln (S.108-109).
1936
GB-PremierStanley Baldwin spekuliert
-- GB und SU könnten Deutschland "schlagen
-- "das aber wird offenbar nur zur Bolschewisierung Deutschlands führen." (S.46)
in: PRO, Cab.23/83,S.282 (S.503).
1936 ca.
Luftangriffe:Entwicklung der GB-"Strategie" für Luftterror
(S.409).
1936-1937
DieDiktaturen werden von den Demokratien international akzeptiert
-- die Demokratien fahren "billiger", indem man die Prinzipienlosigkeit der Diktatoren billigt
-- die Opportunisten legen zweierlei Mass an für das Völkerrecht
-- die moralischen Kriterien verfallen.
Zitat Falin:
"Die Welt verlor ihre realen moralischen Kriterien, die sich über Jahrhunderte in Raum und Zeit ausgeprägt hatten." (S.49)
Die Demokratien schränken die Kriegsmächte Japan und Italien nicht ein, greifen in Spanien nicht ein. Die Aggressoren bekommen dadurch immer mehr Selbstsicherheit: Japan, Italien und Deutschland (S.50).
[Kritik:
-- Falin erwähnt nie den Zerfall der moralischen Kriterien in der SU selbst
-- die moralischen Kriterien heissen Massenmord und Holocaust um die Weltherrschaft seit 1492].
1936 ca.-1942 ca.
Japan: Bakteriologischer Krieg gegen SU und China
-- mit bakteriologischen Waffen der "Abteilung 731" unter General Ishiya (S.13).
-- Angriffe durch chemische Waffen an der mandschurisch-sowjetischen Grenze mit Flussvergiftungen (S.14).
in: Seiichi Morimura: Kuchnja djawola. Prawda ob "otrjade 731" japonskoi armii 1983 (S.500).
ab Januar 1936
D-SU: Hitler verbietet jegliche Rüstungsausfuhr in die SU - Kompensationsversuche der SU in den "USA"
Die SU versucht, in den "USA" Rüstungsgüter einzukaufen, aber das "amerikanische" Marineministerium blockiert alle sowjetischen Einkaufsbemühungen (S.184).
in: Schwendemann, Heinrich: Dissertation: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion von 1939 bis 1941; 1991, S.22,24,27,30f.
Frühling 1936
Spanien: Vorbereitungen zum Franco-Putsch
-- mit Hilfe Italiens
-- GB unternimmt keine Massnahmen gegen die Putschvorbereitungen
-- GB hat kein Interesse mehr am Locarno-Vertrag, denn F hat den Vertrag mit dem Bündnis mit der "SU" auch gebrochen (S.34).
7.3.1936
Deutsche Rheinlandbesetzung
-- mit Defiles in Aachen, Trier und Saarbrücken mit 3 Bataillonen (S.33)
-- knapp 30'000 Mann verbleiben am rechten Rheinufer in "Wartestellung"
-- das Hitler-Regime wartet ab, ob Sanktionen gegen Deutschland erfolgen
-- der Völkerbund unternimmt keine Sanktionen gegen das 3.Reich
-- der Locarno-Vertrag ist faktisch ausser Kraft gesetzt (S.34)
-- die Weltmehrheit achtet die Garantiemächte GB und Italien kaum
-- Italien hat in Abessinien nun genug andere "Probleme"
-- Italien ist in die Vorbereitungen des Franco-Putsches involviert (S.34).
ab 13.3.1936
Churchill-Essays zur politischen Lage
regelmässig (S.47).
16.7.1936
Spanien: Franco-Putsch mit anderen Generälen
-- Mussolini und Hitler unterstützen den den Putsch sofort (S.34):
-- italienische Expeditionskorps von 50.000 Mann
-- deutsche Expeditionskorps von ca. 10.000 Mann
-- deutsche "Legion Condor" von 6500 Mann, die je nach Funktion alle 3 bzw. 6 Monate die Besatzung wechselt. Es ist bis 1939 die inoffizielle Kampfausbildung der deutschen Luftwaffe, 30-40.000 Mann (S.50).
Ende Juli 1936
Spanien:Einfliegen von Francos Truppen aus Marokko mit deutscher Luftbrücke
-- um eine Gegenrevolution zu verhindern
-- der Transport aus Marokko erfolgt mit Hilfe von 20 deutschen Transportflugzeugen JU 52 und deutschen Begleitgeschwadern mit Jagdflugzeugen
-- dies ist die "erste Luftbrücke" der Weltgeschichte (S.34).
Die "Westmächte" sind lahm
-- England und Frankreich zwingen 27 europäische Staaten zur Nichteinmischung in Spanien durch "Vereinbarung"-- die Spanische Republik wird zwischen Nazis und Faschisten auf der einen und Kommunisten auf der anderen Seite zermalmt (S.34) mit erbarmungsloser Gewalt (S.35)
-- Hitler und Mussolini schmieden die Achse "Berlin-Rom"
-- England unterstützt heimlich Caudillo gegen Franco (S.34)
in: Ernst Topitsch: Stalins Krieg 1937-1945; 1990, S.57 (S.502).
Meldung zu den grauenhaften Vorgängen während des Bürgerkriegs in Spanien - hier haben Hitler und Mussolini "geholfen"
19.5.2011: Eine Ent-Francoifizierung gab es nie - Massenmorde im spanischen Bürgerkrieg hinter den Fronten - und noch nach dem Bürgerkrieg
aus: Welt online: Franco-Diktatur: Autor nennt spanischen Bürgerkrieg "Holocaust"; 19.5.2011;
http://www.welt.de/politik/ausland/article13379985/Autor-nennt-spanischen-Buergerkrieg-Holocaust.html
<Die dunkelsten Kapitel des Bürgerkriegs auf der iberischen Halbinsel werden neu aufgerollt – von einem Briten. Paul Preston deckt unvorstellbare Grausamkeiten auf.
Es mussten 75 Jahre vergehen, bevor endlich auch die dunkelsten Kapitel des spanischen Bürgerkriegs ans Licht gebracht wurden. Der Verdienst kommt dem britischen Historiker Paul Preston zu, der erstmals die Gräueltaten, die zwischen 1936 und 1939 fernab der Front begangen wurden, beschreibt.
Dass kein Spanier, sondern ein Brite mit dem Thema an die Öffentlichkeit herantritt, ist kein Zufall. Bis heute ist in Spanien keine emotionslose Debatte des Bürgerkriegs möglich. Der Krieg hinterließ tiefe Narben und schuf einen Graben, der sich nie ganz geschlossen hat. Selbst an den Schulen wird das Thema im Lehrplan gemieden.
„Anders als in Deutschland und Österreich, wo es eine Entnazifizierung gab, wurde Francos Erbe auch nach seinem Tod nicht in Frage gestellt. Seine Akzeptanz in weiten Teilen der Gesellschaft war viel zu groß“, erläuterte jetzt der britische Historiker Preston bei der Vorstellung seines Buches ‚Der spanische Holocaust'. „Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass beide Seiten sich versöhnen können“, so der 62-Jährige, dessen 850 Seiten dickes Buch sich auch auf die Aussagen der wenigen noch lebenden Zeitzeugen und spanischer Historiker stützt.
Der Bürgerkrieg, bei dem Spanier gegen Spanier, die Anhänger Francos gegen die Verteidiger der Republik kämpften, gilt als das größte Drama in der Geschichte des Landes. Mehr als eine halbe Million Menschen fanden den Tod durch Krieg und Terror.
"Niedrigste Instinkte"
Preston hat sich mit seinem Buch zehn Jahre Zeit gelassen: „Es gibt in Spanien einfach zu viele Massengräber, aber zu wenig Dokumente“, so der Historiker, der als Erster die Gräueltaten auf beiden Seiten eingehend untersuchte. 300.000 Menschen kamen bei den kriegerischen Auseinandersetzungen ums Leben, doch wie Preston jetzt aufdeckte, starben fast genauso viele Spanier bei Säuberungsaktionen weit hinter der Front und auch noch dann, als Francos Diktatur längst errichtet war.
,„Der Krieg legte die niedrigsten Instinkte auf beiden Seiten frei“, so Preston, der als seriöser Historiker gilt. Sein Credo sei es gewesen, nichts zu beschönigen – aber auch nichts auszulassen. Der Historiker zeigt auf, dass sich die Verbrechen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ unterscheiden. Die Republikaner töteten etwa 50.000 Franquisten und Anhänger der Aufständischen, darunter viele Pfarrer. Die gegnerische Seite liquidierte etwa dreimal so viele Menschen.
Im Gegensatz zu den Republikanern verfolgten die Franquisten ein klares Ziel: die komplette Auslöschung des politischen Gegners. Dazu war ihnen jedes Mittel recht: willkürliche Erschießungen, Folter und auch Massenvergewaltigungen.
Preston belegt, wie afrikanische Milizen, die für Franco kämpften, bei der Einnahme einer Stadt systematisch Frauen und Mädchen peinigten. Das galt als wichtigster Bestandteil der psychologischen Kriegsführung, um den letzten Widerstand zu brechen. „Die Legionäre haben den feigen Roten und ihren Frauen gezeigt, was es heißt, ein Mann zu sein. Das ist gerechtfertigt, denn diese Anarchisten und Kommunisten predigen die freie Liebe“ so der berüchtigte franquistische General Gonzalo Queipo de Llano.
Bei den Republikanern hingegen konzentrierten sich die Verbrechen auf die ersten fünf Monate des Bürgerkriegs, als durch den Aufstand der Franquisten Gesetz und Ordnung außer Kraft gesetzt wurden. In diesem Kapitel arbeitet Preston minutiös die Grausamkeit gegen Pfarrer und Nonnen heraus. „Es war eine spontane Gewalt, die Rachegelüste befriedigte, sie war damit genauso verabscheuungswürdig wie die der Franquisten“, so der Schriftsteller Marcos Ana, der 23 Jahre lang in Francos Kerkern inhaftiert war. Dort sah er auch, wie ein Pfarrer einen zum Tode verurteilten Häftling mit seinem Bronzekreuz schlug, weil er nicht beichten wollte.
Der franquistische Terror dauerte bis zum Ende des Bürgerkriegs und bis weit in die Nachkriegsjahre an. „Sie wollten jeden töten, der nicht dachte wie sie“, erläutert Preston.
"Massaker eines Volkes"
Ein besonders perfider Vertreter dieser Strategie war Manuel Gómez Cantos, ein brutaler Beamter der paramilitärischen Guardia Civil. Wochenlang beschattete der überzeugte Franquist einen republikanischen Doktor beim Spaziergang. Alle, die den Liberalen grüßten, sollten für ihre Sympathie teuer bezahlen und wurden später eingesperrt, der Doktor selbst erschossen.
Amparo Barayón, die Gattin des spanischen Schriftstellers Ramón J. Sender, wurde mit ihrem siebenmonatigen Baby verhaftet, weil sie es gewagt hatte, gegen die Hinrichtung ihres Bruders zu protestieren. Im Gefängnis wurde sie misshandelt und hingerichtet, ihre Tochter in ein Waisenhaus gesteckt und zur Adoption freigegeben.
„Ein Holocaust ist das Massaker eines Volkes. Nach dem Krieg wurden noch einmal 20.000 Republikaner erschossen. Noch viel mehr starben an Hunger und Krankheiten im Arbeitslager. 500.000 flüchteten ins Exil, doch dort endeten sie vielfach in französischen Internierungslagern oder den Konzentrationslagern der Nazis. All das kann meiner Meinung nach als Holocaust bezeichnet werden“, so Preston.>
25.11.1936
Bündnis D-Japan als "Antikomintern-Pakt"
mit Geheimzusätzen (S.40), die bis 1995 nicht veröffentlicht sind (S.503).
Dezember 1936
Hitler-Wehrmacht-PL-SU:
Festlegen der Polen-Vernichtung vor der Vernichtung der SU
auf einer Besprechung Hitlers mit den Kommandospitzen der Wehrmacht (S.85-86).
->> Ein paar Tage später hat Stalin die Information auch (S.86).
2.12.1936
D-Italien-Japan: Vertrag zur "Antikomintern"
(S.40).
ab1936
Churchill mahnt einsam an die Zusammenarbeit mit der SU
um die Aggressoren in Europa einzuschränken (S.48).
"USA" verhängen Waffenembargo gegen Spanien
(S.41)
ab 1936 ca.? / lange vor 1938
"USA", GB und F wissen von der Absicht des 3.Reich, die CSSR zu annektieren
->> hätten genug Zeit, um Gegenmassnahmen einzuleiten
->> wissen, dass die CSSR entscheidend ist für die Errichtung eines 1000-jährigen Reichs,
denn:
-- die CSSR ist das Bindeglied zwischen dem westlichen und dem östlichen Sicherheitssystem
-- die CSSR hat als einziger der kleinen und mittleren Staaten Osteuropas ein starkes Verteidigungspotential und eine entwickelte Rüstungsindustrie [ab 1918 von Frankreich aufgebaut, gegen Deutschland gerichtet]
-- die strategische Lage der CSSR ist sehr bedeutsam
-- bei einem Österreich-Anschluss und einer CSSR-Besetzung ist ein deutscher Vormarsch bis zum Schwarzen Meer und zum Mittelmeer sehr begünstigt (S.58).
1937
1937 ca.
GB:Henderson-Memorandum über die Ost-Ausdehnung des 3.Reich
-- GB soll sich über den Pangermanismus in Osteuropa keine Sorgen machen
-- eine gewisse Vormachtstellung Deutschlands in Osteuropa sei unvermeidlich
-- der Frieden darf nicht einem falschen Idealismus geopfert werden
-- das "ungeordnete Osteuropa" sei "definitiv und endgültig von keinerlei vitalem Interesse für England"
-- ein deutscher Krieg gegen "die Slawen" sei zu dulden:
"Man könnte sogar behaupten, es wäre nicht richtig, Deutschland daran zu hindern, seine Einheit zu vollenden und sich zum Kriege gegen die Slawen zu rüsten."
-- Bedingung: ein solcher Krieg darf nicht gegen das Empire gerichtet sein (S.506).
in: Owsjany, I.D.: Taina, w kotoroi woina rosh dalas, Moskau 1975, S.179 (S.506).
-->> Eden nimmt das Henderson-Memo mit "gewisser Zurückhaltung" auf
-->> Chamberlain und Halifax teilen die Gedankengänge im Henderson-Memo und übernehmen sie in die britische Position der Aussenpolitik (S.506).
1937
Hitlerplant die Lebensraumbesetzung für "nicht später als 1943-1945"
(S.65)
Japan:Lebensraumbesetzung ist für 1946 vorgesehen
-- dies sei der beste Zeitpunkt, wenn die "USA" die Basen auf den "Philippinen" aufgeben müssen
-- Ziel ist die Besetzung von Indonesien, den "Philippinen", sowie Territorien in Südasien und Ozeanien (S.65).
GB-Plan: rüsten und die Beziehungen zum 3.Reich "verbessern"
Neville Chamberlain:
"Ich glaube, der doppelte politische Kurs der Wiederaufrüstung und der Herstellung besserer Beziehungen zu Deutschland und Italien wird uns sicher durch diese Gefahrenperiode führen." (S.44)
in: Feiling, Keith: The Life of Neville Chamberlain. London, 1946, S.319 (S.503)
GBlobt das 3.Reich als "Bollwerk" - Hitler reizt das Lob aus
-- Halifax lobt Hitler, weil er den Kommunismus in Deutschland vernichtet hat und damit das Vordringen des Kommunismus nach Westen gestoppt hat
-- Halifax sieht das 3.Reich als "Bollwerk des Westens gegen den Bolschewismus"
-- Halifax sieht somit eine Grundlage der "Verständigung" mit dem 3.Reich (S.44)
-- Italien und Frankreich können sich dieser englischen Meinung anschliessen (S.44-45)
-- Italien, Frankreich, GB und 3.Reich seien die "Hausherren" Europas über die europäischen Angelegenheiten (S.45).
Hitler stellt Bedingungen, um GB zu befriedigen:
-- Annullierung der sowjetischen Verträge SU - F - CSSR
-- Vermeiden jedes Konflikts in Europa, denn die SU wird dabei nur gewinnen.
Hitler:
"Nur ein Land, Sowjetrussland, kann bei einem allgemeinen Konflikt gewinnen." (S.45).
Chamberlain
verlangt von Hitler Gewaltfreiheit gegenüber Österreich und der CSSR:
"Gebt uns befriedigende Zusagen, dass ihr gegenüber Österreich und der CSSR keine Gewalt gebrauchen werdet, und wir werden euch versichern, jede Veränderung, die ihr haben möchtet, nicht mit Gewalt zu verhindern, wenn ihr sie mit friedlichen Mitteln erhaltet." (S.45)
in: Henke, Josef: England in Hitlers politischem Kalkül 1935-39. Boppard 1973, S.87-88 (S.503)
Halifax wandelt Chamberlains Meinung gegenüber dem Hitler-Regime ab:
-- man anerkenne die Notwendigkeit der "Anpassung an neue Verhältnisse"
-- man anerkenne die Notwendigkeit der "Korrektur früherer Fehler"
-- man anerkenne die Notwendigkeit der "Änderung der bestehenden Zustände"
-- Vorbehalt: "Änderungen dürfen nur aufgrund einer vernünftigen Regelung erfolgen"
-- Halifax will v.a. folgende Operationen zulassen:
-- Österreich-Anschluss
-- Danzig-Anschluss
-- Sudeten-Anschluss (S.45)
-- Halifax: Bedingung sei, "dass diese Änderungen auf dem Wege friedlicher Evolution zustande gebracht" werden (S.45).
in: ADAP, Ser.D, Bd.1, Dok.31 (S.503)
-->> Hitler will Englands Bereitschaft ausreizen (S.45).
HitlersBlitzkriegsstrategie: "extreme Anspannung aller Kräfte"
-->> Niederlagen darf es nicht geben, sonst folgt der Zusammenbruch
-->> das Prinzip von Hitler heisst: "Alles oder Nichts" (S.45).
3.Reich: Beginn der Expansion gemäss "Main Kampf"
Kalkül Hitlers:
-- Japan beginnt den totalen Krieg gegen "China"
-- GB, F und die "USA" machen nichts dagegen
-- wenn die "SU" Japan angreift, greifen aber Deutschland und Italien für Japan gegen die "SU" ein
-- Deutschland und Italien werden "aktive militärische Hilfe leisten, falls die UdSSR (S.40) sich in dem Konflikt im fernen Osten an die Seite Chinas stellen sollte" (S.41)
1937-1938
SU: Stalins Säuberungen in der RA (S.104): Stalins Paranoia (S.512): [Massenmord in der militärischen Elite]
SU: Stalin lässt reihenweise Kommunisten ermorden - die Ritterorden-KP
-- Stalin kompromittiert den Kommunismus
-- die SU ist eigentlich nicht mehr kommunistisch, sondern gemäss Stalin ist die KP ein "Ritterorden" geworden (S.46)
-- Stalin lässt mehr Kommunisten vernichten als im 3.Reich insgesamt ermordet werden (S.46-47).
SU: Hinrichtung von Michail Tuchaschewski wegen dem Patt gegen Polen von 1920
-- Michail Tuchaschewski wird die Schuld am Patt zugeschoben
-- Tuchaschewski und andere Heerführer werden hingerichtet, weil sie Warschau 1920 nicht erobert haben
-- das Patt an der Weichsel gilt nun als Kränkung Stalins (S.22).
Stalins Verfolgungswahn stürzt die SU in die "Finsteren Jahre" (S.105). Auf Stalins Befehl werden ermordet
-- 3 von 5 Marschällen der RA: Michail Tuchatschewski, Alexander Jegorow, Wassili Blücher
-- 11 Stellvertreter des Volkskommissars für Verteidigung
-- 75 der 80 Mitglieder des Obersten Kriegsrats der SU
-- 14 von 16 Armeekommandanten (S.104).
Umgebracht oder "Repressalien" ausgesetzt werden
-- alle 8 Admiräle
-- 60 von 67 Korpskommandeuren
-- 136 der 199 Divisionskommandeure
-- 221 von 397 Brigadekommandeure
-- ca. 35.000 Offiziere niederer Dienstgrade (S.104).
1937-1938
DWid-"USA"-GB: London und Washington erhalten alle Informationen über deutsche Operationen und geplante Gewaltanwendung
(S.256-257)
direkt aus den oberen Etagen der deutschen Militäraufklärung
-- von Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes
-- die Mitarbeiter wollen dem Westen Hitlers starke und schwache Seiten vor Augen führen
-- die Mitarbeiter wollen, dass die Aktionen abgewendet werden oder sich Hitler zumindest eine "Abfuhr" im Westen holt (S.257)
-- z.B. Verbindung zwischen Donovan und Canaris (S.533)
in: Brown, A.C.: The Last Hero. N.Y., 1984, S.128-129, 132, 271, 293
in: Braunschweig, P.T.: Geheimer Draht nach Berlin. Zürich 1989, S.102,293
[nicht erwähnt:
Das Konzept des deutschen Widerstandes geht nicht auf: Man kann nicht andere die Aufgaben verrichten lassen, die man selber hat].
1937-1939
Stalin lässt die besten Heerführer der SU liquidieren
(S.199)
1937-1945
Japan besetzt China weiter
-- Japan führt die Besetzung von China bis 1945 weiter, ist ein Krieg ohne Regeln
-- chinesische Opfer: 25-30 Millionen (S.42)
so Jiang Zemin, Generalsekretär der KP Chinas 1991 (S.503)
-- die Haager oder Genfer Konvention wird nicht beachtet: Gegnerische Soldaten werden erschossen, nicht gefangengenommen (S.42).
1937?-1945
SU-China:SU leistet China Militärhilfe und Finanzhilfe gegen Japans Besetzung
-- als einzige Macht überhaupt
-- Waffenlieferungen in beträchtlichem Umfang, Waffen von hoher Qualität, dem damaligen Standard entsprechend (S.173).
ab 1937 ca.
Stalinist mit Information der Geheimdienste überfüttert
-- Stalin hat nicht zu wenig, sondern zu viel Informationen
[Stalin fehlt ein Team, zu dem er Vertrauen hat, dadurch ist er völlig überlastet]
-- geheime Dokumente werden nur Stalin allein vorgelegt
-- Stalin wertet selbst und diskutiert dann erst im "kleinen Kreis" (S.193)
-- Stalin vertraut auch nur den Informationen, denen er vertrauen will (S.193-194)
-- damit gibt sich Stalin dem Selbstbetrug hin (S.193).
7.1.1937
"USA" zu Spanien: "USA" bleiben "neutral"
(S.34):
-- die "USA" lehnt Hilfe an die spanisch-republikanische Regierung ab (S.34-35)
-- die "USA" anerkennt damit de facto die Franco-Putschisten (S.35).
23.5.1937
GB: Premier Baldwin beklagt, Stalin und Hitler seien "2 Verrückte"
(S.46)
in: Anthony Eden: Angesichts der Diktatoren. Memoiren 1923-38, Köln 1964, S.516 (S.503).
Falin beklagt bei GB eine "Sowjetallergie" (S.46).
24.6.1937
3.Reich:Erste Planung des Operationsplan "Grün": CSSR-Besetzung
(S.43)
[ab 7.7.1937]
Japanisch-chinesischerKrieg: Zerstörung von Shanghai
-- "Zwischenfall" an der Marco-Polo-Brücke
-- Japan besetzt ganz Nord-"China" und Zentral-"China"
-- Belagerung von Shanghai:
oo 10 Divisionen, ca. 300.000 Offiziere und Soldaten unter General Matsui
oo chinesische Verluste von 140.000 Mann in 7 Wochen
oo Shanghais Zivilbevölkerung wird massakriert, die Stadt sieht aus wie ein Erdbeben (S.41).
ab Juli 1937 ca./nach der japanischen Besetzung von Shanghai
JapanischerVormarsch auf Nanking - Massaker von Nanking
-- japanische Truppen unter Matsui marschieren in Richtung Nanking, die damalige Hauptstadt Chinas
-- die Guomindang-Tinheiten leisten praktisch keinen -- die Truppen unter Matsui bringen mutwillig ca. 200'000 Chinesen um, 50 % von Nanking
-- Japan rechnet mit 150 Tagen für die Besetzung von ganz China
-- China wendet sich an den Völkerbund mit Appell für Sanktionen gegen Japan (S.41).
->> die SU unterstützt den chinesischen Antrag
->> England und Frankreich bezeichnen Japans Aggression als "japanisch-chinesischen Konflikt"
->> GB und F erreichen, dass eine "Sonderkonferenz" von Ländern darüber richtet, die "an der Lage im Fernen Osten interessiert" sind
->> auch die SU und die "USA" erklären sich für "interessiert" (S.41).
September 1937
"USA":Einschätzung für das 3.Reich : Korrekturen für Versailles 1919
vom stellvertretenden, "amerikanischen" Aussenminister George S.Messersmith. Die Pläne des 3.Reich sind gemäss Messersmith folgende:
-- Österreich-Anschluss
-- CSSR-Anschluss
-- Ausweitung des 3.Reich auf Südwest-Europa mit Besetzung der Ukraine
-- Überwältigung der SU
-- Frankreich wird isoliert sein
-- das britische Weltreich wird zwischen GB und der 3.Reich aufgeteilt werden
-- Aktionen des 3.Reich gegen die "USA" (S.504).
-- eine Konstante des 3.Reichs ist die "unversöhnliche Feindschaft" zur SU
-- dadurch können GB und die "USA" die Politik des 3.Reich kanalisieren und zusätzlich in diese Richtung manipulieren (S.54).
November1937
GB-D: Vorschlag von Halifax für eine "generelle Regelung" zwischen D und GB
und Hitler schlägt das Bündnisangebot aus (S.82).
GB-D: Das Henderson-Memo wird Hitler vorgetragen
-- Expansion nach Osten
-- die Interessen des Britischen Empire dürfen nicht berührt werden (S.506).
GB und Frankreich stimmen sich ab, die CSSR an Hitler "abzutreten"
wenn die Annexion des Sudetenlands "ohne grosses Aufsehen" vor sich geht (S.54).
3.-24.11.1937
BrüsselerKonferenz (S.43) / Sonderkonferenz zu Japan und China
-- die "USA" weiss durch Militärattaché Oberst Stillwell von allen Vorgängen in China
-- der stellvertretende Aussenminister der "USA", Sumner Welles, sieht keine Veranlassung, "aus irgendeinem Grund Mitgefühl für die Opfer zu empfinden" (S.41).
in: Sherwood, Robert: Roosevelt i Hopkins. Moskau 1957, Bd.1, S.258 (S.503).
-- die "USA" will gegenüber China nicht neutral sein
-- der "amerikanische" Delegationsleiter sucht eine "beiderseits annehmbare Grundlage (S.42).
3.11.1937
Führerbesprechung unter Hitler:
Planung der Realisierung des Lebensraumprogramms
(S.43)
-- Hitler plant weltweite Allianz gegen die SU
-- Hitler will das "Problem des deutschen Lebensraums" bis 1943, spätestens bis 1945 "lösen"
-- Planung der Besetzung von Österreich und der CSSR, Zeitpunkt der Besetzung je nach Lage
-- Hitler rechnet auch mit einem Krieg zwischen Italien und Frankreich
-- Hitler erwähnt sonst keine Länder
-- gemäss Falin ist der "Lebensraum" aber in der SU geplant (S.43).
[Ergänzung:
Das Lebensraumprogramm war schon seit 1927 seit der Ausgabe von Mein Kampf geplant, gegen die SU].
10.11.1937
NS-Leitlinien der Politik gegenüber GB: Kolonien und "Aktionsfreiheit im Osten"
-- aufgezeichnet von Ernst von Weizsäcker, Staatssekretär im Auswärtigen Amt,
-- Deutschland will "von GB Kolonien"
-- Deutschland will von GB "Aktionsfreiheit im Osten"
-- "GB wünscht von uns militärisches Stillhalten, namentlich im Westen"
-- "das englische Ruhebedürfnis ist gross. Es lohnt sich festzustellen, was England für seine Ruhe zahlen will." (S.44)
in: Hill, Leonidas E. (Hrsg.): Die Weizsäcker-Papiere 1939-1950. Frankfurt.Berlin.Wien, 1974, S.118f. (S.503)
19.11.1937
Treffen Hitler - GB-Premier Halifax
(S.44)
24.11.1937
Abbruchder Sonderkonferenz zu Japan und China
"um weiter nach friedlichen Methoden zur Regelung des Konflikts zu suchen" (S.42).
in: Tugwell, P.: The Democratic Roosevelt. N.Y., 1967, S.516 (S.503).
21.12.1937
Umgestaltungdes Operationsplans "Grün"
-- mit Bereitschaft der Gewaltanwendung (S.43)
-- auch dann Gewaltanwendung, "wenn sich die eine oder andere Grossmacht gegen uns wendet." (S.44)
ab 1937
GBgibt jeder Hitler-Aggression nach, damit kein Sturz und kein Vordringen des Kommunismus möglich ist
-- bei einem Sturz Hitlers würden kommunistische Gefangene freigelassen und Deutschland wäre Kommunismus-gefährdet, so die englische Sicht
-- 3/4 der deutschen Gefangenen sind Kommunisten zu der Zeit (S.46).
[Gegen das Gulag-System der SU ist es keine Schande, eine Allergie zu haben].
1937-1939
Danzig: Aussagen von Hochkommissar Carl Jakob Burckhardt für Polen
-- Hochkommissar des Völkerbunds:
-- die deutsch-polnische Grenze sei misslungen
-- Polen hätte 1919 mehr ostpolnisches und ukrainisches Gebiet erhalten sollen
-- die BSSR und die Ukraine hätten keine "nationale Integrität" (S.24).
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