Kontakt / contact
        Hauptseite / page
                      principale / pagina principal / home          zurück /
                      retour / indietro / atrás / back

Habsburger in der Schweiz:

Pfandherren terrorisieren die Bevölkerung, und die Habsburger intervenieren nicht

von Michael Palomino (1999)

Teilen / share:

Facebook







aus: Vortrag von Rainer Barmet: Luzern und die österreichische Landesherrschaft zur Zeit der Schlacht bei Sempach; In: Mittelalterseminar von Peter Niederhäuser (Winterthur), Universität Zürich Januar 1999


"[...] eine wichtige Rolle in der damaligen Situation spielte das Pfandwesen. Unter Herzog Otto steigen die Verpfändungen für Hoheitsrechte schlagartig an. Diese wurden schon bald zu einer aktiven Territorialpolitik eingesetzt und ihre Verpfändung verdinglichte die Herrschaftsabhängigkeiten, da persönliche Beziehungen wie bei den Lehen kaum mehr eine Rolle spielten.

Von dieser ganzen Kommerzialisierung der Hoheitsrechte profitierten aber vor allem die Territorialstaaten. Dank der Beachtung spezieller Pfandlösebestimmungen und einer Kontrolle der Pfänder durch Pfandregister waren die Habsburger besonders erfolgreich. Durch Herrschaftsklauseln hielten sie sich ein Verfügungsrecht über die Pfänder offen, welches sie dank ihrer Macht und Übersicht auch wahrnehmen konnten.

Die Pfandherren blieben jedoch nicht untätig. Durch Investitionen und Zusammenlegung ihrer Pfänder, erschwerten sie die Möglichkeit einer Auflösung des Pfandvertrages erheblich. Damit ging aber eine Veränderung der Herrschaftsstruktur einher. Die Pfandherren versuchten, die Pfänder möglichst intensiv zu nutzen und betrieben eine expansive Auslegung ihrer Rechte. Häufig verweigerten sie ihren Untertanen auch den Weg zur Klage bei der habsburgischen Herrschaft.

Diese hatten angesichts der Macht des Pfandherren kaum mehr die Möglichkeit, in dessen Gebiet einzugreifen. Dies störte sie aber nicht allzusehr, da der Pfandherr trotz allem noch in das habsburgische Herrschaftsgefüge eingebettet war und blieb [...]."

[Die Habsburger haben sich durch Passivität ausgezeichnet, sind nicht gegen den Machtmissbrauch der Pfandherren vorgegangen und haben so die Sympathie ohne eigenes Handeln bei der Bevölkerung verloren].

Teilen / share:

Facebook







^