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Der gefälschte Karl der Grosse - die neue Zeitenfolge

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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VOX, Logo
aus: Dr.Heribert Illig: Karl der Grosse, Fehlanzeige! - Eine Phantomzeit im frühen Mittelalter; In: Die Reportage. In: VOX DCTP, 29.5.2004, 9-10 Uhr


VOX-Text:
"Was können die Gründe dafür gewesen sein, dass im Jahre 614 n.Chr. die Kalender des Abendlands auf das Jahr 912 sprangen? In der Forschungsarbeit des Historikers Dr.Herribert Illig weist vieles darauf hin, dass dem frühen Mittelalter fast 3 Jahrhunderte "fehlen". Hat es Karl den Grossen nur als Erfindung der Nachwelt, nur als Phantomkaiser gegeben? Dr.Heribert Illig berichtet."

Chronologie

Merowinger in Europa
Gemäss der "Überlieferung" soll die Jüngerin von "Jesus" nach Marseilles gefahren sein und dort das Adelsgeschlecht der Merowinger begründet haben, mit der Behauptung, direkt von "Jesus" abzustammen und sich als Nachkommen von "Jesus" zu fühlen, mit Gralsherrschaften etc. Das "Blut" der Merowinger soll das "Blut" von "Jesus" sein.

Die Münzen sind z.T. mit dem Kreuz von "Jesus" geprägt.

In Konstantinopel werden die "drei heiligen Kreuze" von Golgatha aufbewahrt, das "heiligste" Symbol von einem gewissen "Jesus".

614-912
-- für diese Zeit sind in Europa keine Spuren vorhanden: "Die Steine sprechen nicht"
-- es gibt keine echte Urkunde dieser Zeit
-- es ist eine "Phantomzeit".

614
Umsturz in Europa: Die Merowinger rotten sich selber aus
Familienmord bis zur Familienausrottung. Die Dynastie, die behauptet, sie stamme direkt von "Jesus" ab, stirbt aus.

Umsturz im Nahen Osten
Die Perser besetzten Teile von Byzanz, suchen die "heiligen Kreuze", finden sie und nehmen sie mit in den Kaukasus.

Erzählung: Die Heilige Helena lässt nach den Kreuzen suchen, ein Jude wird gefoltert, der den Ort dann bezeichnet, und die "heiligen Orte" werden dort gefunden. Dort werden Kirchenverehrungsstätten gebaut.

Mit den "heiligen Kreuzen" beginnt die Legendenzeit - jeder will ein Stück davon haben

Legende: Kaiser Heraklius in Konstantinopel hat eine Engelsvision und Schlachtplan zum Kreuz mit Empfehlung, von hinten über den Kaukasus die Perser anzugreifen. Er tut das und findet das "heilige Kreuz", wo "Jesus" dran gehangen haben soll, und kann damit die Herrschaft von Byzanz retten. Das heilige Kreuz wird zersägt und dezentralisiert, behauptet die Kirche. Ein Teil wird in Jerusalem aufbewahrt, ein Teil in Konstantinopel und ein Teil in Rom.

Die Moslems müssten alle Stätten gleichzeitig besetzen, um das ganze Kreuz zu haben, was ihnen nie gelingt. Die Dezentralisierung wird aber "fortgesetzt". Die Legenden um Holzstücke vom "heiligen Kreuz" schiessen aus dem Boden, und überall wird behauptet, dass ein Stück davon herumliege, so dass man mit allen Kreuzsplittern heute 64 Eisenbahnwaggons füllen könnte, die alles Kreuzreliquien sein sollen.

711-930
Keine Funde in Spanien für die Jahre 711-930
-- es sind "verzweifelt wenig" Funde vorhanden
-- die Historiker müssen sich auch für die spanische Geschichte auf die "Schriftquellen" verlassen.

800
Die "Aachener Kapelle"
wo "Karl der Grosse" gekrönt worden sein soll, ist eine anachronistische Zusammensetzung architektonischer Teile, die z.T. aus der Zeit von 200 Jahre nach "Karl dem Grossen" stammen.

Am Reichstag zu Mainz im Jahr 800 sollen Boten des Kalifen und Gesandte von Ostrom anwesend gewesen sein. Dies ist alles gelogen, sind alles nur Ausschmückungen. Der Kalif al-Rashid, der damals Kalif gewesen sein soll, ist eine Figur aus 1001-Nacht, also völlig erfunden. Er soll "Karl dem Grossen" Geschenke geschickt haben, u.a. einen weissen Elefanten, der über die Alpen getrieben worden sein soll. In den arabischen Quellen ist ein solcher Vorgang aber nicht beschrieben, "Karl der Grosse" kommt nicht vor. Wieso soll "Karl" für Arabien also wichtig sein?

Bis heute behalten die Mediavisten ("Mittelalter-Historiker") ihr Bild von "Karl dem Grossen", denn wenn das nicht stimmt, ist die Hälfte der Wissenschaft für den Kübel und viele Historiker würden arbeitslos.

Erzählungen
- mit dem "Roland" und dem "Antichrist"
-- Roland soll ein uneheliches Kind von Karl dem Grossen sein, das er mit seiner Schwester gezeugt hat, Inzest, diese Tragik erinnert an das Struktur griechischer Tragödien, aber nicht an einen weisen Herrscher
-- die Erzählungen werden v.a. von den Mönchen vom Kloster von St-Denis verfasst, wo das Geschichtengebilde erfunden wurde

Die "Taten" Karls des Grossen - eine Sammlung von Lügengeschichten
-- Speer bis Byzanz geworfen

-- Sage von der Gründung von Zürich durch eine Hirschjagd von "Karl dem Grossen", weil der gejagte Hirsch erst auf der Höhe von Zürich stehenblieb: Dies erscheint von Aachen aus ziemlich unwahrscheinlich

-- Gräber mit Roland gibt es viele

-- "Karl der Grosse" soll Sachsen besiegt haben, soll 5-8000 Sachsen abgeschlachtet haben, wobei von Mönchen 2 Texte überliefert sind, mit "delocati": sie seien "verpflanzt" worden, und "decolati": sie seien "geköpft" worden. Der Streit dauert bis heute an

-- zwischen Franken und Sachsen soll 30 Jahre Krieg geführt worden sein, und trotzdem soll der Sachsenkönig Widukind sich bei seiner Taufe einfach "zufrieden" gegeben haben und die Verschwägerung der Völker stattgefunden haben, was ziemlich unwahrscheinlich erscheint.

Die neue Zeitenfolge
615: Die Perser besiegen besetzen Ägypten bis Tunis: = das Jahr 912, dann 914 Spanien erreicht.

Die persische Nachfolge wird anders. Spanien wird direkt nach 615 erreicht mit bester arabischer Kultur, mit Zentrum Cordoba.

Die Erzählungen von der "Pracht" in Cordoba stimmen nicht, sind Erfindung. Es findet sich keine einzige Scherbe aus der Zeit um 800. Die Pracht kommt erst ab dem Jahr 1000 mit Palastbauten.

Durch die neue Zeitenfolge wird die Frage erklärbar, wieso die christliche Herrschaft 300 Jahre lang habe die Muslime in Spanien gewähren lassen. Man hat sie nicht gewähren lassen, sondern sofort Widerstand geleistet. Die 300 Jahre sind erfunden. Die Gegenbewegung startet sofort ab dem 10.Jh.

Ein Geheimnis der arabischen Zeitrechnung
Das Jahr "Eins" ist mit der Hedschra von Mohammed definiert im angeblichen "christlichen" Jahr 628. Der arabische Kalender hat keine Phantomzeit wie die "christliche" Chronologie.

325 leitet Kaiser Konstantin das erste Konzil, ohne selbst Christ zu sein. Es geht um die Frage des Ketzers Homousios: Ist "Jesus" Gott oder ist er nur gottgleich? Das Konzil beschliesst: "Jesus" soll beides in sich vereinen.

325 ist ein Scheidepunkt: "Jesus" soll doppelt sein, aber gemäss Arius kann "Jesus" nur einmal sein. Für den Islam ist "Jesus" nur ein "Prophet".

Die islamische Landausbreitung kann schon 325 begonnen haben, nicht erst ab 600.

Und Persien arabisiert den Mittelmeerraum nicht im Jahr 637, sondern erst im 10.Jh.

Die Buchreligion
fasziniert, weil Laien sie nicht lesen können. Arabisch wird von den Muslimen z.T. nicht verstanden. Auch das Bibel-Hebräisch war keine gesprochene Sprache bei den Juden, sondern musste speziell geübt werden.

Mohammed: geboren 544?
In diesem Sinn muss der Koran schon vor Mohammed existiert haben. Mohammed könnte im Jahr 544 geboren sein, im "Jahr des Elefanten". Er könnte den Koran fertig zusammengestellt haben, und dann stirbt er noch vor 614. Die Perser breiten dann den Koran aus.

Was passiert mit den Judenchristen? - Judenchristen als Initiatoren für den Islam
Die Judenchristen sollen nach Konstantin einfach verlorengehen. Wo sind sie?. Sie wollten gewisse jüdische Traditionen behalten, und mit der Beschneidung z.B. haben sie Berührungspunkte mit dem Islam. Die Judenchristen könnten den Anstoss zum Islam und zu einem neuen Gesetz gegeben haben.
Tatsachen:
-- eine arabische Kultur ist nicht auffindbar
-- die Perser und die Byzantiner bringen die arabische Kultur in den Mittelmeerraum, nicht die Araber
-- die arabische Hochkultur soll während der Jahre 614-911 stattgefunden haben.

911
Ansiedlung der Normannen in Frankreich
Europa nimmt eine neue Richtung.

12. Jh.
Polarisierung Frankreich gegen Deutschland
wird im Kloster St-Denis von Mönchen erfunden mit der Definition einer "französischen Nation"...

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