<Im Mittelalter raffte die Pest in wenigen
Jahren ein Drittel der Menschen Europas dahin. Fachleuten
fehlte der eindeutige Beweis für den Erreger der verheerenden
Seuche. Bis jetzt.
Der
Pest auf der Spur: Das Pestbakterium Yersinia pestis unter dem
Mikroskop.
Endlich konnten Forscher genetisch zeigen: Es gab ein
Pest-Bakterium. Das Bakterium Yersinia pestis sei zweifelsfrei
für die Seuche verantwortlich, berichten Forscher um den
Tübinger Archäologen Johannes Krause im Fachmagazin «PNAS». Der
Schwarze Tod sei somit eine Pest-Epidemie gewesen und nicht wie
zuletzt angenommen ein Ebola-ähnliches Fieber.
Der Seuche waren vor rund 650 Jahren etwa 25 Millionen
Menschen und damit ein Drittel der europäischen Bevölkerung
zum Opfer gefallen. Auf die Spur des Bakteriums kamen die
Forscher, als sie das Erbgut von 109 Skeletten aus dem 14.
Jahrhundert auf einem Londoner Friedhof untersuchten.
Studien auf einem Friedhof
Dabei sei ein wichtiger Teil der DNA von Yersinia pestis
entziffert worden. Weil der Friedhof nur genutzt wurde,
während der Schwarze Tod in Europa wütete, sei das
Pest-Bakterium somit eindeutig als Auslöser der Epidemie
identifiziert worden. An der Studie waren auch Wissenschaftler
aus den USA, Kanada und Grossbritannien beteiligt.
Der Schwarze Tod gibt den Forschern seit Jahren Rätsel auf.
Lange waren Experten davon ausgegangen, dass es sich um eine
Epidemie der sogenannten Beulenpest handelte. Dabei kann es zu
starken inneren Blutungen kommen, die als schwarze Flecken
unter der Haut zu sehen sind – daher der Name Schwarzer Tod.
Einige Fachleute bezweifelten jedoch den Pest-Ursprung der
Epidemie. Vor zehn Jahren veröffentlichten britische Forscher
eine Studie, gemäss der eine Virusinfektion wie etwa Ebola den
Schwarzen Tod ausgelöst haben soll. Allerdings verwiesen sie
lediglich auf Beobachtungen zum Krankheitsverlauf.
Heutige Formen sind milder
Zwar wurde das Pest-Bakterium in den vergangenen Jahren schon
mehrmals in mittelalterlichen Skeletten nachgewiesen.
Allerdings konnten die Forscher nie belegen, dass die DNA
tatsächlich von einem mittelalterlichen Pest-Bakterium stammt.
Nun ist dieser Nachweis erstmals gelungen.
Die Forscher untersuchten nämlich die DNA auf Beschädigungen,
die nur bei sehr altem Erbgut vorkommen. «Damit ist
zweifelsfrei bewiesen, dass der heute bekannte Pesterreger Y.
pestis auch Auslöser der Pest im Mittelalter war», sagte
Krause.
Das mittelalterliche Pest-Bakterium sei in weiten Teilen
identisch mit heutigen Pesterregern, die nach wie vor jedes Jahr
weltweit rund 2000 Menschen an der Beulenpest erkranken lassen.
Bislang sei allerdings noch unklar, weshalb sich die Pest im
Mittelalter so rasend schnell verbreitet habe, während sich der
Erreger heute – selbst ohne medizinische Behandlung – deutlich
langsamer ausbreite. (bru/sda)>
=====
27.11.2011: <Frankenkönig Chlodwig I.: Ein
Massenmörder wurde zum Gründer Europas>
aus: Welt online; 27.11.2011;
http://www.welt.de/kultur/history/article13735420/Ein-Massenmoerder-wurde-zum-Gruender-Europas.html
<Autor: Berthold Seewald
Chlodwig I. (466-511), Schöpfer des
Frankenreiches
Die Goten hatten die besseren Chancen. Aber es wurde das Reich
Chlodwigs I., aus dem Europa entstehen sollte. Denn er schloss
den Pakt mit der katholischen Kirche.
Die Geschichte vom „Kelch von Soissons“ zählt zu den großen
Mythen Frankreichs. Bei einem Feldzug im Jahr 486 hatte ein
fränkischer Krieger ein prachtvolles Gefäß erbeutet. Sein
König, obgleich Heide, wollte es dem Eigentümer, dem Bischof
von Reims, zurückgeben und erbat das gute Stück. Doch der
wütende Soldat zerschlug den Kelch. Ein Jahr später erkannte
der König den Mann bei einer Truppeninspektion wieder. Er
rügte den Zustand von dessen Waffen und warf sie ihm vor die
Füße. Als dieser sie aufheben wollte, hieb er „ihn mit der Axt
in den Kopf“.
Chlodwig I.
(466-511) wurde im Alter von 15 Jahren Herrscher eines
fränkischen Kleinkönigtums um Tournai im heutigen
Belgien. Als er starb, hinterließ er ein Reich, das
Europa begründete – Skulptur aus dem 13. Jahrhundert.
Foto: picture-alliance /
Herve Champol/akg Nur wenige Jahre nach
seiner Krönung (Bild) machte sich Chlodwig an die
Vergrößerung seines Erbes.
Foto: picture-alliance /
Herve Champol/akg In der Schlacht von
Soissons besiegte er 486 mit Syagrius den letzten
gallo-römischen Heermeister und dehnte damit seine
Macht bis weit nach Westen aus.
Foto: Wikipedia Als
er 496 bei Zülpich westlich von Köln den zahlenmäßig
überlegenen Alemannen gegenüber stand, gelobte er dem
Gott der Christen seine Taufe, wenn er ihm den Sieg
schenken würde.
Foto: picture-alliance /
akg-images / Chlodwig hielt sein Gelübde und
ließ sich zu Weihnachten – der Überlieferung 496,
wahrscheinlich aber einige Jahre später – in der
Kathedrale von Reims taufen.
Foto: picture-alliance /
Judaica-Samml/Judaica-Sammlung Richter Für
die Nachgeborenen war dies die Geburtsstunde des
christlichen Europa ...
Foto: picture-alliance /
akg-images/akg ... entsprechend oft wurde
Chlodwigs Taufe von Malern thematisiert.
Foto: picture-alliance /
akg-images / Zu deren 1500-Jahr-Feier 1996
betete kein Geringerer ...
Foto: picture-alliance /
dpa/B3077_AFP ... als Papst Johannes Paul II.
in Reims.
Foto: picture-alliance /
akg-images Auch sein neuer Glaube hinderte
Chlodwig nicht daran, sich weiterhin als blutrünstiger
Machtmensch aufzuführen – Farbholzstich von Georges
Lafosse (1867).
Foto: picture-alliance /
akg-images 506/7 eroberte er das
Westgotenreich von Toulouse und ...
Foto: picture-alliance /
Judaica-Samml/Judaica-Sammlung Richter ...
räumte nebenbei sämtliche fränkischen Konkurrenten aus
dem Weg – die Darstellung zeigt die Kapitulation des
Ragnachar.
Foto: picture-alliance /
akg-images / Nachdem der oströmische Kaiser
Anastasios I. Chlodwig gar zum Ehrenkonsul erhoben
hatte, sah sich der Franke auch als Herr eines
Großreichs. Historiker haben den Gunstbeweis gar als
erste Kaiserkrönung im Westen gedeutet.
Foto: picture-alliance /
akg-images Viele französische Historiker
eröffnen mit Chlodwig Linie der französischen Könige.
Dabei waren sowohl die Merowinger als auch die
Karolinger Herrscher eines Reiches, aus dem Frankreich
und Deutschland erst hervorgehen sollte.
Die Sage, die der Bischof Gregor von Tours in seinen „Zehn
Bücher Geschichten“ überliefert, bündelt die zentralen
Probleme Galliens am Ende der Antike: „Plünderungen, das
Aufeinandertreffen von Heiden und Christen, das Verhältnis der
Bischöfe zu andersgläubigen Herrschern, die Hierarchie
innerhalb eines ,barbarischen’ Heeres, insbesondere die
Stellung des Königs“, so deutet der Mediävist Matthias Becher
die berühmte Stelle. 1500 Jahre nach dem Tod Chlodwigs, für
den gemeinhin der 27. November 511 angenommen wird, hat der
Bonner Historiker jetzt die erste deutschsprachige Biografie
des Königs vorgelegt („Chlodwig I.“). Denn anders als in
Frankreich hielten sich Deutsche in der Beschäftigung mit dem
brutalen Machtmenschen zurück.
Als „klug rechnender Tatmensch“ oder ungebildeter
Gewaltherrscher wurde Chlodwig I. hierzulande abgetan,
geradezu als Verkörperung der griffigen These von der
„Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt“. In dem
fränkischen Kleinkönig, der mit Mord und Totschlag das
erste Großreich des mittelalterlichen Europa zimmerte,
hätte er einen passablen Protagonisten gefunden. Schließlich
entstanden aus dem Erbe Chlodwigs mit Frankreich und
Deutschland die zentralen Staaten des Mittelalters. Und sie
sollten dem Christentum päpstlicher Provenienz folgen.
Becher beschreibt die Karriere seines Protagonisten zwar
als eine Mischung aus persönlichem Ehrgeiz und glücklichen
Zufällen, die aber in der strukturellen Gemengelage des
spätantiken Gallien beste Entwicklungsmöglichkeiten fand.
Chlodwig war Sohn eines gewissen Childerich, der sich
wiederum von Merowech ableitete, was die Dynastie zu
Merowingern werden ließ. Childerich ließ sich um 481 mitsamt
seinen Schätzen bei Tournai bestatten.
Sinn für Macht und Selbsterhaltung
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Das Gold – rund 80 Kilogramm, darunter zahlreiche Bienen
aus Edelmetall - wurde übrigens im 17. Jahrhundert
wiederentdeckt. Bevor Diebe den Schatz 1831 stahlen und
einschmolzen, wählte sich kein Geringerer als Napoleon die
Biene als neues Herrschaftssymbol gegen die verhasste Lilie
der Bourbonen.
Als Chlodwig König in Tournai wurde, war er gerade einmal
15 Jahre alt. Es steht für einen früh entwickelten Sinn für
Macht und Selbsterhaltung, dass er sich gegenüber seinen
Leuten und seinen Nachbarn soviel Respekt verschaffte, dass
er fünf Jahre später an den Ausbau seines Erbes gehen
konnte. Vielleicht half ihm dabei auch die Erinnerung an den
Rang seines Vaters, der als Germanenfürst zugleich auch
Verwalter und militärischer Kommandeur der römischen Provinz
Belgica II gewesen war.
Im Jahr 486, Chlodwig war gerade 20 Jahre alt, zog er
gegen den letzten römischen Heermeister in Gallien,
Syagrius, der das Land nördlich der Loire allerdings längst
als eigenes Reich regierte. Chlodwig besiegte ihn und dehnte
damit seine Macht bis weit nach Westen aus. Bald waren die
Alemannen an der Reihe und natürlich seine fränkischen
Nachbarn, die entweder ihr Leben in der Schlacht, von
Mörderhand oder durch Chlodwig höchstpersönlich verloren.
Große Teile des heutigen Frankreich, die Benelux-Staaten und
Westdeutschlands fanden sich am Ende unter einer Herrschaft
vereint.
Dass aus dieser Landmasse 300 Jahre später der Franke Karl
der Große aus der Dynastie der Karolinger das westliche
Kaiserreich formen sollte, erklärt sich aber nicht allein
mit der Brutalität Chlodwigs. Auch die Gründer der anderen
Germanenreiche wie der Ostgote Theoderich oder der Vandale
Geiserich waren nicht zimperlich im Umgang mit ihren
Gegnern.
Aber während diese ihre Großreiche am Ende von
Völkerwanderungen im Herzland des Römischen Imperiums
errichteten, stammte Chlodwig aus einem Milieu, das bereits
seit Jahrhunderten in Gallien ansässig war und – aus der
Sicht der Kaiser – zum fernen (und reichlich überflüssigen)
Grenzland zählte.
Weil Chlodwig die „Lex Salica“ aufschreiben ließ, hat man
ihn lange als Angehörigen des Großstammes der Salfranken
gedeutet. Das ist passé. Es waren wohl überschaubare
Gruppen, die vom Rhein kommend, als Plünderer, Siedler und
Söldner seit dem 3. Jahrhundert am Rande der römischen
Provinz angesiedelt wurden.
Mit zeittypischer Brutalität
Um 500 verstand man unter „salicus“ nur noch „allgemein“
jene Leute, die aus diesem Völkergemisch hervorgegangen
waren. „Insgesamt wird man festhalten müssen, dass es die
Salier als Teilvolk der Franken entweder gar nicht
gegeben hat oder dass sie nach der Mitte des 4. Jahrhunderts
verschwunden sind“, konstatiert Matthias Becher.
Damit aber waren die Franken längst Einheimische geworden,
die den Römern nicht – wie die Ostgoten in Italien, die
Westgoten in Spanien oder
die Vandalen in Afrika – als Invasoren entgegentraten.
Die provinzialrömischen Eliten Galliens hatten längst
gelernt, mit den Neuankömmlingen ein einvernehmliches
Auskommen zu finden. Und das war auch nötig. Schließlich
waren es vielleicht gerade einmal 150.000 Franken, die einer
nach Millionen zählenden romanischen Bevölkerung gegenüber
standen.
Wenn sich aus der dürren Überlieferung neben seiner –
durchaus zeittypischen – Brutalität ein weiterer
Charakterzug Chlodwigs destillieren lässt, dann war es ein
außerordentlicher Machtinstinkt. Daher war es im klar, dass
seine Herrschaft nur dann Aussicht auf Bestand haben konnte,
wenn er nicht mehr als heidnischer, sondern als christlicher
Herrscher regierte. Doch welche von den vielen Spielarten
der Botschaft Jesu sollte er annehmen?
Die Hinwendung zum katholischen Glauben
Goten oder Vandalen hatten sich zur Konfession des Arius
bekannt. Dieser Presbyter aus Alexandria hatte gelehrt, dass
Christus nicht wesensgleich, sondern nur wesensähnlich mit
Gott sei – was ihn in den Augen der katholisch-orthodoxen
Reichskirche zum Häretiker stempelte. Offenbar hat Chlodwig
durchaus mit dem Gedanken gespielt, mit dem Arianismus eine
Brücke zu den übrigen Germanenreichen auf römischem Boden zu
schlagen. Dass er es nicht tat, zeigt seine politische
Klugheit.
Denn mit der Hinwendung zum katholischen Glauben
schmiedete Chlodwig zugleich einen Pakt mit der römischen
Aristokratie, der noch immer weite Teile des Landes gehörten
und die die Städte beherrschte. Diese Großgrundbesitzer
hatten die Kirchenorganisation als neuen Ort einträglicher
Pfründe erkannt. Als Bischöfe und Äbte traten sie den
fränkischen Großen entgegen und boten ihnen damit auch
lukrative Vorbilder für eigene Karrieren.
"Entreiße mich der Hand meiner Widersacher"
Sein Biograf Becher misst der christlichen Königin
Chrodechild, einer burgundischen Prinzessin, eine
entscheidende Rolle bei Chlodwigs Entscheidung für den
Katholizismus bei. Beim Bemühen, diese seinem heidnischen
Anhang zu erklären, erwies sich der König aber wieder einmal
als Meister politischer Ranküne. Als es während einer
Schlacht gegen die Alemannen Spitz auf Knopf stand, schreibt
der sicherlich nicht unparteiische Bischof von Tours, soll
Chlodwig zu Gott gerufen haben: „Dich nun rufe ich an und
verlange, an Dich zu glauben; nur entreiße mich aus der Hand
meiner Widersacher!“
Diese Geschichte gleicht fatal der Erzählung, die von der
Bekehrung des römischen Kaisers Konstantin 312 im Umlauf war
(auf deren 1700-Jahr-Feier sich die Christenheit 2012
vorbereitet). Auch er erkannt in der Schlacht an der
Milvischen Brücke vor Rom in dem gütigen Gott der Christen
einen machtvollen Kriegsherrn, der ihm die Herrschaft über
das Imperium verschaffen konnte.
Binnen kurzer Zeit stieg die Lehre Jesu zu Staatsreligion
der römischen Ökumene auf, was Konstantin nicht hinderte,
seine Familie hinzumorden und politische Gegner über die
Klinge springen zu lassen. Chlodwig sollte sich in allen
Belangen als gelehriger Schüler erweisen.
Geburtsstunde des christlichen Frankreich
Nach der Tradition ließ sich Chlodwig Weihnachten 496
(auch andere Jahre werden angenommen) vom Bischof Remigius
in der Kathedrale von Reims taufen. Einige Tausend Krieger
sollen es ihm gleichgetan haben. Nicht umsonst beehrte
Papst Johannes Paul II. 1996 Frankreich mit seinem
Besuch. Schließlich gilt die königliche Taufe als
Geburtsstunde des christlichen Frankreich.
Die Annahme des katholischen Bekenntnisses hatte nicht nur
im Inneren seines Reiches höchst politische Folgen. Chlodwig
stellte sich damit in scharfen Gegensatz zu seinen gotischen
Nachbarn im Süden, die ihren Arianismus nicht zuletzt als
zentrale Mittel germanischer Identitätswahrung gegenüber den
Romanen mit zum Teil brachialen Mitteln einsetzten.
Hinzu kam, dass viele Bistümer seines Reiches teilweise
südlich der Loire, also auf dem Gebiet des Westgoten-Reichs
von Toulouse lagen, was immer wieder zu Konflikten führte.
Chlodwig löste das Problem schließlich auf seine Weise,
indem er gegen die Goten Krieg führte und ihre Hauptstadt
eroberte. Die Westgoten zogen sich ganz hinter die Pyrenäen
zurück.
Partner des oströmischen Kaisers
Was seine Taufe wirklich bedeutete, durfte Chlodwig wenige
Jahre vor seinem Tod erfahren. 508 erreichte eine Delegation
des oströmischen Kaisers Anastasius I. den
Frankenkönig am Grab des heiligen Martin in Tours. Sie
übergab Chlodwig „ein Patent als Konsul und legte in der
Kirche des heiligen Martin den Purpurrock und Mantel an und
schmückte sein Haupt mit einem Diadem“, wie Gregor schreibt.
Damit war der ehemalige Kleinkönig aus dem nördlichen
Grenzland zum anerkannten Partner des mächtigsten Mannes in
den Grenzen des einstigen Imperiums geworden. Es war
Chlodwigs größter Tag.
Das mussten die übrigen Germanenreiche bald erfahren.
Unter Justinian begann Byzanz mit der systematischen
Rückeroberung der Mittelmeerwelt. Als erstes verschwanden
die Vandalen, die mit aller Macht gegen die katholische
Kirche Afrikas vorgegangen waren, von der Landkarte. Es
folgten die Ostgoten Italiens und Teile der
Westgotenherrschaft in Spanien. Nur Gallien hatte man in
Konstantinopel längst abgeschrieben.
Am Ende wurde er zum Heiligen
Den Rest besorgte das Glück. Während das Reich der
Ostgoten nicht zuletzt am Mangel königlicher Prinzen
laboriert hatte, war es den Franken offenbar gleichgültig,
wer ihre Söhne zur Welt brachte. Diese brachten sich zwar
regelmäßig gegenseitig um, schafften es aber, das
Frankenreich soweit zusammenzuhalten, bis die Karolinger es
754 übernahmen und zum Imperium ausbauten.
Je weiter der Massenmörder Chlodwig in der Geschichte
verschwand, desto mehr verklärte sich seine Geschichte. Als
Saint Clovis wurde er zum populären Heiligen, die
französischen Könige begründeten mit seinem Regiment ihren
spezifischen Zugriff auf die Kirche und Historiker erklärten
Chlodwig zum ersten Herrscher Frankreichs. Bei so viel
Glorie war es kein Wunder, dass die Verleihung des
Ehrenkonsulats an Chlodwig in Deutschland auch als „erste
deutsche Kaiserkrönung“ verklärt wurde. Wie
Karl der Große musste Chlodwig wirklich für alles
Mögliche herhalten, ein Gründer Europas aber war er gewiss.
Matthias Becher: „Chlodwig I. Der Aufstieg der
Merowinger und das Ende der antiken Welt“. (C. H. Beck,
München. 330 S., 24,95 Euro)>
========
31.1.2012: Mittelalter: <Klimaforschung:
Vulkanausbrüche stürzten Erde in Kleine Eiszeit>
Hungersnöte, Seuchen, Kriege - die Kleine Eiszeit am Ende
des Mittelalters traf besonders Europa. Forscher haben
ermittelt, warum es so kalt wurde: Vulkane setzten eine
fatale Kettenreaktion in Gang - die sich jederzeit
wiederholen könnte.
Hamburg - Am 9. September 1302 erfroren die Weinstöcke im
Elsass. Es folgte ein strenger Winter. Am 2. Mai 1303
standen in Deutschland die Bauern vor ihrem erfrorenen
Saatgut. Noch ahnten sie nicht, wie hart die Zeiten werden
sollten - die Kleine Eiszeit hatte begonnen. Bis Mitte des
19. Jahrhunderts erlebte die Welt viele ungewöhnlich kalte
Jahrzehnte. Europa traf es besonders heftig; häufig blieb
die Ernte aus, Krankheiten grassierten, gesellschaftliche
Spannungen wuchsen, Kriege brachen los.
Wie kam es zu dem Klimaumschwung? Klar scheint, dass die
Sonne mehrere Schwächephasen durchlebte. Eine neue Studie
aber bestätigt nun die vorherrschende Theorie, wonach
Vulkanausbrüche die Ursache der Kleinen Eiszeit waren.
Mehrere große Eruptionen in den Tropen im letzten Viertel
des 13. Jahrhunderts hätten eine Klima-Kettenreaktion in
Gang gesetzt, berichten Forscher um Gifford Miller von der
University of Boulder in den USA im Fachmagazin "Geophysical
Research Letters".
Die Wissenschaftler stützen sich auf die Analyse von
Ablagerungen aus der Anfangszeit der Kleinen Eiszeit, sowie
auf Klimasimulationen. Im Norden Kanadas und in Island
fanden sie Pflanzenreste, die bislang unter Gletschern
verborgen lagen. Zwischen 1275 und 1300 und um 1450 herum
habe es ein regelrechtes Massensterben der Vegetation in den
Polarregionen gegeben, berichten die Forscher. Vorrückende
Gletscher hätten die Pflanzen daraufhin zugedeckt.
Suche nach dem Übeltäter
Ablagerungen am Grund eines Gletschersees in Island
bestätigten, dass sich während jener beiden Abkühlungsphasen
massenhaft Schutt am Boden des Sees ablagerte - ein Hinweis
dafür, dass Gletscher vorrückten, dabei Sand vom Boden
kratzten, der schließlich in den See rieselte.
Schon lange verdächtigen Forscher Vulkane, die Kälteschübe
ausgelöst zu haben. Ihre Partikel legen sich als Schleier um
die Erde und blockieren wärmende Sonnenstrahlung. Im
Eispanzer Grönlands haben Geologen Schwefelspuren von
Ausbrüchen gefunden. Demnach ereigneten sich in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts vier große Eruptionen; Mitte des
15. Jahrhunderts gab es den Schwefelablagerungen zufolge
mindestens einen heftigen Ausbruch. Welche Vulkane dies
jeweils waren, ist allerdings umstritten. Die stärkste
Wirkung entfalten Vulkane in den Tropen - ihre Partikel
verteilen sich am besten.
Die größte Eruption ereignete sich wohl 1258. In jenem Jahr
lagerten sich in Grönland und der Antarktis große Mengen
Schwefel ab, die bis heute aber keinem Vulkan zugeordnet
werden können. Gesucht werden müsse der Übeltäter in den
Tropen, meinen Experten. Die Schwefelschichten am Nord- und
Südpol seien ähnlich dick, was darauf hinweise, dass der
Vulkan etwa am Äquator gelegen haben müsse.
Jahr ohne Sommer
Um die Wirkung der vier Ausbrüche am Ende des 13.
Jahrhunderts zu testen, haben Gifford Miller und seine
Kollegen das Szenario mit einem Klimamodell durchgespielt.
Dabei zeigte sich, dass mehrere große Eruptionen in den
Tropen eine fatale Kettenreaktion in Gang setzen: An den
Polen breiten sich Gletscher und Meereis aus. Das Eis
reflektiert Sonnenstrahlung, die sonst die Erde wärmt - die
Luft kühlt sich weiter ab. Das Meereis bremst gleichzeitig
warme Strömungen wie den Golfstrom, so dass weniger Wärme in
hohe Breiten gelangt. Die Abkühlung lässt noch mehr Eis
wachsen, woraufhin sich die Kettenreaktion verstärkt.
Während der Kleinen Eiszeit sorgten weitere Vulkanausbrüche
für besondere Kälteschübe: Der Ausbruch des indonesischen
Tambora 1815 etwa verschmutzte jahrelang die Atmosphäre.
1816 ging als das "Jahr ohne Sommer" in die Geschichte ein.
Die Vulkanpartikel sorgten aber auch für besonders schöne
Sonnenuntergänge, die Künstler auf Bildern festgehalten
haben.
Jederzeit wären ähnliche Kältephasen möglich: Schon die
Eruption des Pinatubo auf den Philippinen 1991 führte im
Folgejahr zu einer weltweiten Abkühlung von immerhin knapp
einem halben Grad. Drei Ausbrüche dieser Größe binnen
weniger Jahre könnten Simulationen zufolge erneut eine lang
anhaltende Kältephase auslösen - womöglich eine Kleine
Eiszeit.>
========
Mittelalter-Fakten
Zusendung von Simon, 28.10.2013
<Im Mittelalter hielt man sich
beim Gähnen die Hand vor den Mund, weil man glaubte,
durch den offenen Mund könne die Seele aus dem Körper
hinaus- und Dämonen hereinfahren. Dämon meint in etwa
zwischen Erde und anderen Sphären. Dazumals wurden
Gerichtsverhandlungen über Mord, Notzucht, Raub und
Diebstahl mit dem Ausruf „Zetermordio!“ (Zieht her! Mord
und Totschlag) eröffnet.
Die Redewendung
"Torschlusspanik" kommt aus dem Mittelalter, in dem die
Stadttore bei Anbruch der Dunkelheit aus
Sicherheitsgründen geschlossen („Torschluss“) wurden.
Stadtbewohner, die bis dahin von ihren Ausflügen nicht
zurückgekehrt waren, hatten gezwungenermaßen vor den
Stadtmauern zu übernachten und waren so Räubern und wilden
Tieren schutzlos ausgeliefert.
Wenn man im
Mittelalter zu einem Essen eingeladen wurde, musste man
seine eigenen Messer mitbringen.
Im Mittelalter hatte jeder Bürger Recht auf
3 Liter Bier am Tag, da das Bier reiner war als das
Wasser (wohl nur vereinzelt angewendet).
Die Kelter ist eine Weinpresse.
Dazumals gaben einige Menschen Karottensaft
in Butter, damit selbige eine attraktivere Farbe
hatte.
Die Berserker (altnordisch:
Bärenhemdige) nannte man die in Bärenfell gehüllten
Krieger.
Theriak
ist eine historisch als Antidot entwickelte Arznei, die im
Mittelalter als Universalheilmittel gegen alle
möglichen Krankheiten und Gebrechen angewandt wurde.
Heute wird Theriak in abgewandelter, opiumfreier
Zusammensetzung vereinzelt noch für die
volksmedizinische Anwendung angeboten, vorwiegend im Internet.
Seinerzeit
wurde besonders würdigen Gaststättenbetrieben neben dem
Schankrecht auch das Recht kalte und warme Speisen zu
servieren zugesprochen. Daneben wurde dem
Gaststättenbetrieb auch das Beherbergungsrecht
zuerkannt, verbunden mit der Pflicht, auch soziale
Aufgaben zu erfüllen. So musste unter anderem den
wandernden Handwerksgesellen gegen eine handwerkliche
Gegenleistung Unterkunft gewährt werden.
Zur Jahrtausendwende hatte Dublin (Irland)
den größten Sklavenmarkt der Welt. Er wurde von den
Wikingern betrieben.
Im Mittelalter durften nur Apotheker
Marzipan herstellen und verkaufen. Es wurde als
Arzneimittel gegen Verstopfungen, Blähungen sowie als
Potenzmittel veräußert.
Der Schultheiß,
Schuldheiß oder Schulze bezeichnet einen in
vielen westgermanischen Rechtsordnungen
vorgesehenen Beamten, der Schuld heischt: Er
hatte im Auftrag seines Herren (Landesherrn, Stadtherrn,
Grundherrn) die Mitglieder einer Gemeinde zur Leistung
ihrer Schuldigkeit anzuhalten
der
Schöffe, die Schöffen sind noch heute ehrenamtliche
Laienrichter ohne juristische Ausbildung, die als
Besitzer in der Hauptverhandlung im Strafprozess
mitwirken.
Wie man einst Gelebt: das ist zu
berücksichtigen, mit Buchenlaub als Bettzeugfüllung.
Man hat sich um Bäume gestritten, ein „Trämel“
war viel wert
s.a. Tiere: „Kuhkeller“ im Engadin
Ist dir klar, dass 50% der Weltbevölkerung
nie einen Telefonanruf gemacht oder erhalten haben?
Anfang 1900
gab es (wo?) einen Telefon-Mann, der ein Telefon auf
den Rücken geschnallt hatte und Hausbesuche machte,
damit die Leute von ihm aus telefonieren konnten.
Das
Mobiltelefon sei 1942 zum Patent angemeldet worden.
Fax gibt es
schon seit über 100 Jahren, kaum einer weiss das
Bis in die 60er Jahre wurde in
Deutschland und Frankreich noch Maikäfersuppe
gegessen.
In der Zeit
als es noch keine Klimaanlagen gab, wurden weiße
Baumwollbezüge über die Möbel gelegt, um die Luft zu
kühlen.
Hexenprozesse des 16. und
17. Jahrhunderts haben zwischen 40000 und 100000
Menschenleben gefordert, ursprünglich verfolgte
man „Ketzer“. Im Mittelalter hingegen haben wenige
Hexereiverfolgungen stattgefunden, die ganze
Abscheulichkeit geschah entgegen landläufiger Meinung in
der Renaissance. Hexenwahrheit wird aktiv versteckt
Die Hexe Befana und nicht der Weihnachtsmann
bringt in Italien die Geschenke – und zwar erst am 6.
Januar. Weil sie die Heiligen Drei Könige verpasste
und den Weg zum Jesuskind nicht fand, irrt sie durch
die Gegend und schaut in jedes Haus, in der Hoffnung
das Neugeborene zu finden ;) .
Der Nikolaus soll nicht nur einen Vater
namens Sari Saltuk gehabt haben, auch einen Bruder
komme in seiner Familie vor ;) .
Im Mittelalter (6. bis 15. Jhd.) würden die
Menschen nur etwa dreißig
Jahre alt.
Behauptung: Bevor Kaffee und Tee üblich (und
bezahlbar) wurden tranken alle (vom Fürsten bis zum
Bauern) Bier und Wein. Das mag zwar lustiger gewesen sein,
aber ob eine Gesellschaft mit ständig leicht Angetrunkenen
(geeichten?) so erstrebenswert ist, mag ich bezweifeln.
Früher, zur Zeit unserer bäuerlichen Vorfahren,
waren die Brathähnchen wirklich noch Hähne. Denn die
Hennen blieben zur Vermehrung, also zum Legen und Bebrüten
von Eiern, auf dem Hof.
Was ist das für eine Theorie, die besagt, dass
vor dem Entdecken der Tomate und der Kartoffel in Europa
„nichts gescheites zu Essen“ gewachsen sei?
Die Ägypter haben Pyramiden erbaut ohne die eine
Vorstellung vom Rad zu besitzen.
Sie kannten jedoch das Rollen von Rundholz.
Pyramiden sind in verschiedenen Hochkulturen
gebaut worden.
Wichtiger noch als die Erfindung des Buchdruck
muss der Faustkeil gewesen sein
"Veräppeln"
kommt vom jüdischen Begriff "eppel" was so viel wie
"nichts" bedeutet. Folglich macht man jemanden
zunichte. Hat folglich auch nichts mit Äpfeln zu tun.
Der
Ausdruck "Honeymoon" kommt "um mehrere Ecken" von den
Babyloniern, die einen Honigwein herstellten, der als
offizielles Hochzeitsgetränk galt. Die Eltern der
Braut mussten dafür sorgen, dass die Braut immer genug
Honigwein einen Monat lang nach der Hochzeit zur
Verfügung hatte.
Obwohl die
Schriftzeichen für Europäer sehr kompliziert anmuten,
ist die arabische Schrift der lateinischen bezüglich der
Schreibgeschwindigkeit und Flüssigkeit überlegen
(vielleicht ein bisschen wie Steno-graphie).
Zwei
Drittel aller Sprachen haben keine Schrift.>
========
Region Bonn 21.11.2013: <Weitläufige Siedlung
aus der Merowinger-Zeit freigelegt>
aus: Der Standard online; 21.11.2013;
http://derstandard.at/1381374184101/Weitlaeufige-Siedlung-aus-der-Merowinger-Zeit-freigelegt
<Reste von Gebäuden aus dem sechsten bis achten
Jahrhundert im Raum Bonn gefunden.
Bonn - Archäologen haben im Raum Bonn eine der größten
bekannten Siedlungen aus der Merowinger-Zeit entdeckt. In
mehreren Grabungen wurden seit 2007 auf einem 17 Hektar
großen Gelände 94 Gebäudegrundrisse nachgewiesen und
ausgegraben. Die Funde stammen aus dem sechsten bis achten
Jahrhundert und decken damit einen Großteil der Ära des
ältesten bekannten fränkischen Königsgeschlechts ab, das
Mitte des achten Jahrhunderts schließlich von den
Karolingern abgelöst wurde.
Die Ausgrabungen seien für die Forschung von
herausragender Bedeutung, sagte Grabungsleiter Marcel
El-Kassem. Das Besondere am Bonner Fund ist, dass er
neuzeitlich nicht überbaut wurde. Viele fränkische
Gräberfelder sind archäologisch untersucht, ganze
Siedlungen aber gelten als Rarität.
Die Entdeckungsgeschichte
Nachdem bereits in den 1950er Jahren in der Nähe ein
Grab aus der Zeit entdeckt worden war, vermuteten die
Experten, dass es auch eine Siedlung gegeben haben
musste. 2007 wurde dann mit den ersten Grabungen
begonnen. Bis 2010 wurden die Überreste von 47 Bauten
gefunden, mehrere Feuerstellen und zwei Langhäuser.
Weitere Spuren von Besiedlung wurden in dem jetzt
vorgestellten Grabungsfeld entdeckt. Hier lebten und
arbeiteten Handwerker und Bauern, sagte El-Kassem vom
Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland. In den
Grubenhäusern seien Reste von Textilhandwerk
nachgewiesen worden. Auch Gebrauchskeramik wurde
ausgegraben.
Aber auch schon in der Zeit davor wurde das Gelände
genutzt. Die Archäologen entdeckten zwei römische
Übungslager, die vermutlich von den in Bonn
stationierten Einheiten angelegt wurden. Es wurden
V-förmig geschnittene Gräben freigelegt. Darin wurden -
erstmals im Rheinland - auch faustgroße Steinkugeln
entdeckt, die zu Angriffsübungen benutzt wurden.
Vergangene und kommende Besiedlungsschichten
Gesiedelt wurde hier auch nach der merowingischen Zeit.
So legten die Archäologen die eingestürzten Grundmauern
eines Hauses aus dem Hochmittelalter frei, die in dessen
ehemaligem Keller liegen. Vermutlich gehörte das Gebäude
zu einer Hofanlage. Die Spuren der Vergangenheit werden
in den nächsten Monaten verschwinden. Nach der
endgültigen Sicherung der Befunde werden auf dem Gelände
demnächst Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser entstehen.
(APA/red, derStandard.at, 21. 11. 2013)>
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17.1.2018: Pest: Hauptfaktor ist der
Menschenfloh, nicht der Rattenfloh Studie: Ratten waren nicht Hauptursache der Pest
http://www.shortnews.de/id/1234938/studie-ratten-waren-nicht-hauptursache-der-pest
<Nach bisherigem Forschungsstand gelten Ratten als
Hauptursache der Pest im 14. Jahrhundert, der ein
Drittel der europäischen Bevölkerung erlag.
Doch laut norwegischen Wissenschaftler sind nicht die
Ratten die Hauptschuldigen am "schwarzen Tod".
Laut den Forschern waren Menschenflöhe die Ursache, denn
wenn diese bei einem Pestkranken zubissen, nahmen sie
die Erreger in ihrer Blutmahlzeit auf und gaben sie an
den bis dahin gesunden Wirt weiter.>
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Como 10.9.2018: Bauarbeiter finden rund
300 Goldmünzen aus dem 5.Jh. Norditalien: Arbeiter finden Goldschatz
nahe Schweizer Grenze
https://www.20min.ch/panorama/news/story/Roemische-Muenzen-in-Como-gefunden-11804205
<Bei Bauarbeiten in Como fanden Arbeiter
rund 300 römische Goldmünzen. Der Schatz hat wohl
einen Wert von mehreren Millionen Franken.
In der norditalienischen Stadt Como – nahe der Schweizer
Grenze – haben Bauarbeiter im Zuge eines Neubaus einen
wertvollen Schatz entdeckt. Unter einem ehemaligen
Theater, das 1870 eröffnet worden war, fanden sie in den
Mauerresten eine steinerne Urne. Diese stammt aus dem 5.
Jahrhundert und enthielt rund 300 Goldmünzen. Wie
mehrere italienische Medien berichten, haben die Münzen
einen Wert von mehreren Millionen Franken.
Die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera» schreibt,
dass die Münzen wohl im Besitz einer Adelsfamilie waren.
Aus Angst vor Dieben versteckte sie ihr wertvolles Gut
in den Mauern ihres Hauses.
«Eine der wichtigsten Entdeckungen»
Der Präsident des archäologischen Verbands von Como,
Gianfranco Frigerio, sprach von einer Sensation: «Funde
sind hier keine Seltenheit, doch die Amphore mit den
Goldmünzen ist eine der wichtigsten Entdeckungen der
letzten Jahre.»
Der italienische Kulturminister Alberto Bonisoli zeigte
sich besonders erfreut, als er vom Fund erfuhr: «Es ist
eine Entdeckung, die mich mit Stolz erfüllt.»
Como dürfte bereits vor 3000 Jahren dicht besiedelt
gewesen sein – auch aufgrund der guten Lage und der
Anbindung an den Comersee.