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"USA" Meldungen 05

ab 4. August 2011

Endlich werden die kriminellen "USA" herabgestuft, damit auch Washington merkt, was möglich ist und was nicht

und das ist alles keine Verschwörungstheorie, du dummer Journalist, und du dummer MNG-ETH-Detektiv und du strohdummer Herr Hugo Stamm!

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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4.8.2011: <USA - Wie faschistoides Gedankengut Amerikas Establishment durchdringt>

aus: aus: tv-orange; 4.8.2011;
http://tv-orange.de/2011/08/usa-wie-faschistoides-gedankengut-amerikas-establishment-durchdringt/

Die Spuren der Bush-Ära sind im „Land der Freien und Heimat der Tapferen“(1) noch allgegenwärtig. Eine beklemmende Situation entstand, bei der viele Konservative auch nach dem Wahlkampf feindselig waren und blieben und den neu gewählten Präsidenten Obama zu blockieren versuchen.  Es begann schon 2009, als eine unversöhnliche Opposition bei dem milliardenschweren Wirtschaftsrettungsplan geschlossen gegen ihn stimmte. Die Konservativen wollten am liebsten zurück in die Achtziger. (17) Viele Kommentatoren sind sich darin einig, dass durch die Gesellschaft der USA ein tiefer Riss geht. Und der ist bei weitem nicht so undramatisch, dass man es damit abtun könnte, daß ein besonders rechter Flügel einer Partei ein wenig Stimmung macht, um die Wiederwahl Obamas zu verhindern. Es kommt eine Strömung ans Tageslicht, die man die „Erzkonservativen“ oder „Tea-Party“ nennt.

Wer sind diese „Erzkonservativen“

Die Formel „erzkonservativ“, auf die sich Presse und Fernsehen als Formulierung geeinigt haben, vermittelt eine äußerst verharmlosende Beschreibung, die im Wortsinn lediglich bedeuten würde,  „alte Werte“ entschieden erhalten zu wollen. Betrachtet man sich aber die Protagonisten dieses „erzkonservativen“ Flügels und deren Auftreten, wird jedem schnell klar, dass es sich nicht um Konservatismus nach unseren Vorstellungen handeln kann, sondern um eine reaktionäre Bewegung mit faschistoidem Charakter, mit dem ein beträchtlicher Teil der amerikanischen Gesellschaft sich auf Schmusekurs befindet. Eine von ihnen ist die 41-jährige Republikanerin Christine O’Donnell. An ihren Thesen und Forderungen zeigt sich beispielhaft die Stimmung und das Weltbild, das man gemeinsam hat: Sie setzt sich für die Waffenlobby ein und hält Masturbation für Ehebruch, Aids-Bekämpfung für eine Verschwendung von Steuergeldern, macht Stimmung gegen Abtreibung und Homosexuelle. Ihre politischen Thesen legitimiert sie mit Bibelzitaten. (13)

Eine neue, andere McCarthy-Ära ?

Die Sprache, die in den USA von heute innenpolitisch verwendet wird, erinnert an die Zeit des „Kommunistenjägers“ McCarthy in den 50-iger Jahren, in der das FBI unter Edgar J. Hoover illegale und menschenrechtswidrige Aktionen durchführte. Ab 1951 war ein „angemessener Zweifel“ wegen anti-amerikanischer Umtriebe Grund genug, um Angestellte und öffentliche Bedienstete zu entlassen. Zeitzeugen berichten von einem Land, das im Klima der Angst lebte. Heutzutage werden vom „Heimatschutzausschuss“ des Repräsentantenhauses Anhörungen über die „Radikalisierung der US-Muslime“ durchgeführt. Einer der Initiatoren ist Peter King, dessen Wirken man bei EuroNews offen mit den McCarthy-Methoden verglich. (6)

„Tea-Party“ – Wie man Namen historischer Ereignisse mißbraucht

Genauso irreführend wie der Grundbegriff „konservativ“ im Zusammenhang mit den erstarkenden Reaktionären, ist auch die Bezeichnung „Tea-Party“ als „Bewegung“ innerhalb der Konservativen. Die Republikaner, wie sich eine der beiden Großparteien in den USA nennt, leistet sich einen Flügel, der unverhohlen bereits überwunden geglaubte Vorurteile schürt: „Wir wollen den Sozialismus in diesem Land stoppen“, meinen sie mit dem kämpferischen Ton politischer Missionare. Obama habe sich mit Marxisten umgeben, schwadronieren sie weiter. (2) Und dabei wird mit dem Namen „Tea-Party“ der Aufstand einer Freiheitsbewegung gegen den Kolonialismus aufgegriffen, dem Beginn der Abnabelung der nordamerikanischen Kolonien vom britischen „Mutterland“. Die „Boston Tea-Party“ war der Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik. Als Indianer verkleidete Bürger warfen im Jahre 1773 Tee-Ladungen der „East-India-Trading-Company“ ins Hafenbecken und läuteten damit die spätere Unabhängigkeitserklärung von 1776 und Selbstbestimmung der ehemaligen britischen Kolonien und Gründung der „Vereinigten Staaten“ ein. (4) Mit all den geschichtlich bedeutsamen Vorgängen von damals hat die heutige Tea-Party natürlich nichts zu tun.  Es ist nur ein Titel, die einer solchen fragwürdigen Haltung einen bedeutsameren Klang mit einem allgemein akzeptierten Inhalt geben soll. Einen Kontext, in dem man sich sonnt, während man keine konkreten Inhalte, Konzepte oder Ziele zu bieten hat. Was die Mitglieder dieser „Bewegung eint“ ist Wut auf die demokratische Führungsspitze im Kongress und Weissen Haus -  nicht zuletzt wie sie die Worte „Freiheit“ und „christlich“ benutzen und in ihrem eigenen Sprachgebrauch und als Legitimation ihrer Positionen zu einem Zerrbild ihrer Bedeutung werden lassen.

Sie machen Stimmung gegen jede Sozialpolitik

Obamas Kampf für eine bessere Gesundheitsversorgung, mehr Hilfen für Bedürftige: Für die „Tea-Party“ alles kommunistische Umtriebe und zu viel Staat. Man wolle den Bürgern ihre Freiheit wegnehmen, lautet die für unsere Begriffe abstruse Formel, mit denen man paradoxerweise viele sozial Schwache hinter sich schart. Die ehemalige Schönheitskönigin Sarah Palin und Ex-Gouverneurin aus Alaska ist eine der führenden und polarisierenden Figuren, dieser weniger intellektuell geprägten Politiker. Armut kennt sie selbst nicht. Ihre Führungseigenschaften werden von einem Ex-Mitarbeiter in der Zeit als Gouverneurin wie folgt beschrieben: „Sarah dazu zu bekommen, auf eine Sitzung oder zu irgendeiner Veranstaltung zu gehen, war ungefähr so schwer, wie Gelee an einen Baum zu nageln“, schreibt Bailey  „Keiner wollte mehr einen Termin für sie ausmachen, weil sie nicht einmal kleinste Verpflichtungen erfüllen mochte und ihre Angestellten sich in letzter Minute ständig Ausreden für sie einfallen lassen mussten.“ (5) Man kann den Schluss ziehen: Sarah Palin war faul, doch optisch als medial wirksames Plakat – durchaus geeignet.  – (Parallelen zum „Schönsten Plakat Deutschlands“, Frau Koch-Mehrin, sind rein zufällig!) Ihr politisches Wissen ist als äußerst lückenhaft zu bezeichnen, Auslandserfahrung besitzt sie keine. Sie will die höchsten politischen Ämter, glaubt aber, der Afghanistan-Feldzug würde wegen Öl geführt. Was sie von Europa weiß, ist nicht bekannt. Vermutlich wenig. Bis 2008 berichtete sie selbst, dass sie bis dahin lediglich Mexiko und Kanada besucht habe. Dennoch fordert sie im Sender Fox-News Präsident Obama auf, dem Iran den Krieg zu erklären. Die Süddeutsche Zeitung nennt sie „Die Platzpatrone“. (18) Aber wehe, sollte sie einmal Militär befehligen dürfen.

„Freie“ Medien – Murdoch & Co

Mit Fox-News erhält diese Strömung seit Jahren stetig TV-Rückenwind. In den USA gibt es Sender nach öffentlich-rechtlichen Konzept wie in Deutschland oder der BBC in England in dieser Form und Verbreitung nicht. Die am stärksten vertretenen Funk- und Fernsehanstalten sind privat, werden von Sponsoren finanziert und sind von diesen wirtschaftlich abhängig. Die unabhängigen, öffentlichen Sender sind chronisch unterfinanziert, prozentual am wenigsten gesehen und gehört. Gleichzeitig traut man den Nachrichten auf den Public Broadcasting Services (PBS)  oder NonComercials am meisten (7), obwohl deren Medienmacht eher als gering einzuschätzen ist. Rupert Murdochs Fox-News-Channel  (FNC) gilt als ein „konservativer“ unter den amerkanischer Nachrichtensendern. Ende 1996 ging er auf Sendung . Mit 1,2 Mio Zuschauer pro Tag ist er der meistgesehene Nachrichtensender der USA. (8) Der Australier Murdoch erwarb sogar die amerkanische Staatsbürgerschaft, um die Bedingungen für das Betreiben eines Fernsehsenders zu erfüllen. Als Chef der FOX-News holte er Roger Alies, ehemaliger Berater der Republikaner und NBC Mitarbeiter – Murdoch und Alies – bestimmt keine Garanten für politische Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit, sondern eher dessen Gegenteil. Dass Fox-News keinen Qualitätsjournalismus nach unseren Maßstäben liefert, sondern viel eher einen Anlass, um über dessen Niedergang zu klagen, war in den USA mehr als einmal Diskussions-Stoff in Talk-Shows. Neuerdings ist die weiter oben genannte Sarah Palin dort Kommentatorin. (9)

Die faschistischen Prediger

Eine neue Qualität kulturübergreifenden, menschenverachtenden Gedankenguts und Radikalisierung bringt Bradlee Dean, der Lieblingsprediger der republikanischen Politikerin Michele Bachmann ins Spiel. Michele Bachmann ist eine entschiedene Abtreibungsgegnerin und lehnt eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften strikt ab.(11) 2005 brachte sie einen Entwurf eines Verfassungszusatzes zur Verfassung des Staates Minnesota ein, der eine Ehe alleinig als eine Partnerschaft zwischen Mann und Frau festlegt. (12) Frau Bachmann, die für Minnesota im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten sitzt, studierte Anglistik und Politikwissenschaften an der Winona State University und ist erklärtermaßen Fan des „Predigers“  Bradlee Dean. Im Bezug auf christlichen Werte und Gott wirkt dies wie Koketterie. Dieses spezielle Verständnis von “Christentum” wird mit zentralen Thesen des Neuen Testaments, der “Bergpredigt” und dem Wirken Jesu geradezu unvereinbar. Bradlee Dean (“My War” (19)) verstieg sich nicht etwa versehentlich zu folgendem Zitat:

“Muslims are calling for the executions of homosexuals in America. This just shows you they themselves are upholding the laws that are even in the Bible of the Judeo-Christian God, but they seem to be more moral than even the American Christians do, because these people are livid about enforcing their laws. They know homosexuality is an abomination.”  (10)

Sinngemäß übersetzt:

“Moslems verlangen nach Hinrichtungen von Homosexuellen in Amerika. Das zeigt, sie selbst halten die Gesetze hoch, die sogar in der Bibel des Judisch-Christlichen Gottes stehen. Aber sie scheinen mehr Moral zu beweisen als die amerikanischen Christen, weil diese Leute bezüglich des Einhaltens ihrer Gesetze schwach/kraftlos sind. Sie wissen, dass Homosexualität ein Gräuel ist.”

Das ging dem ein oder anderen aufgeschreckten Journalisten doch zu weit. Die Moderatorin Rachel Maddow (16) des Senders MSNBC, den man eher als liberal einschätzen kann, griff dieses Statement auf und wertete dies sinngemäß und  dementsprechend. Das veranlasste den „Prediger“ Dean dazu, die TV-Moderatorin mit einer 50Mio-Dollar-Klage zu überziehen, da sie dieses sinnentstellend und ehrverletzend übertreiben würde, lt. Pressemeldungen vom 27.07.2011. (10a)  Filmbericht dazu (10b)

Dieser Bewegung insgesamt wohnt eine zerstörerische Kraft inne, die integrale, liberale und demokratische Bestandteile der amerikanischen Gesellschaft zum Feindbild erklärt. Der österreichische „Standard“ schreibt dazu treffend: „Sie (Anm: die Tea-Party-Republikaner) sind politische Fanatiker, die Politik nicht als Kunst des Machbarens sehen, sondern als Schlachtfeld für die konsequente Durchsetzung ihrer Ziele. (14) Mit dem Eintreffen eines wirtschaftlichen und politischen Desasters glauben Eric Cantor, Michelle Bachman & Co ihren Einfluss sogar noch erweitern zu können. Eric Cantor ist Mehrheitsführer der Republikaner im Representantenhaus und veröffentlichte ein Buch mit dem Titel: „Young Guns – eine neue Generation konservativer Führer“ (15)

Die Aussagen der Tea-Party-Politiker in hohen Ämtern – die des „Predigers“ Dean als krassestes Beispiel – das politische Umfeld in der solche faschistoiden Aussagen möglich und hoffähig sind, stellen mehr als vereinzelte Alarmsignale dar. Sie sind Zwischenergebnisse einer Entwicklung; der Entwicklung eines ernstzunehmenden, großen Teils einer der einflussreichsten Gesellschaften des westlichen Abendlandes hin zur Sprachentstellung, Kulturferne und zur Menschenverachtung. Keine guten Omen. Alles das geschieht ganz öffentlich und inmitten einer Wirtschaftskrise.

Wir Deutsche haben das Recht zu sagen, wohin das führen kann – nämlich:
In menschliche Abgründe und massenhafte, unbeschreibbare Tragödien.

 

Quellennachweis / weiterführende Texte:

(1) Nationalhymne der USA: „Land of the free and home of the brave..“ (google.com)

(2) US-Wahlkampf: Angst und Hass in der Casino-Stadt (diePresse.com 27.10.2010)
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/605662/USWahlkampf_Angst-und-Hass-in-der-CasinoStadt

(3/4) Weiterführend: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/englisch/link-month/tea-party-movement/index.html

(5) zur Person Sarah Palin:
http://www.focus.de/politik/ausland/usa/tid-20188/tea-party-ikone-sarah-palin-die-rache-der-grizzly-baerin_aid_563892.html
Zitat Bailey, Quelle:
http://www.focus.de/politik/ausland/usa/tid-21505/sarah-palin-einsichten-eines-frueheren-vertrauten_aid_604117.html

(6) Vgl. Euronews vom 11.3.2011,

http://de.euronews.net/2011/03/11/mccarthy-laesst-gruessen-kongressanhoerung-zu-us-muslimen/

(7) http://www.broadcastingcable.com/article/158913-Survey_Says_Noncom_News_Most_Trusted.php

(8) http://www.tvweek.com/news/2009/03/cnn_ratings_down_fox_msnbc_gro.php

(9) http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,671368,00.html

(10a) http://blogs.villagevoice.com/runninscared/2011/07/homophobic_prea.php

(10b) http://www.politico.com/blogs/onmedia/0711/Maddow_sued_for_defamation.html

(11/12) http://de.wikipedia.org/wiki/Michele_Bachmann
https://www.revisor.mn.gov/bin/bldbill.php?bill=H0006.2&session=ls84

(13)Über Christine O`Donnel

http://de.wikipedia.org/wiki/Christine_O%E2%80%99Donnell

http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-tea-party-mitternachtspicknick-mit-blut-1.1003375

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,717743,00.html

(14) http://derstandard.at/1310512054040/Blog-KrisenFrey-Die-neuen-Bolschewiken

(15)Young Guns: A New Generation of Conservative Leaders. Von Eric Cantor,Paul Ryan,Kevin McCarthy
http://books.google.ch/books?id=RW6pxRN2JysC&printsec=frontcover&vq=Eric+Cantor&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

(16)              http://maddowblog.msnbc.msn.com/

(17)              http://www.zeit.de/online/2009/06/obama-rettungsplan-kongress

(18)              http://www.sueddeutsche.de/medien/sarah-palin-als-kommentatorin-die-platzpatrone-1.79240

(19)              “My war” http://bradleedean.com/

 

Autor Hans-Udo Sattler>

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6.8.2011: <Warnung vor "politischen Risiken": Ratingagentur stuft USA herab> - die Ratingagentur S&P spricht Klartext

aus: n-tv online; 6.8.2011;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Ratingagentur-stuft-USA-herab-article3989611.html

<Standard & Poor's betrachtet die Aussichten negativ.

Die Angst vor weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten wächst. Nun stuft die einflussreiche Ratingagentur Standard & Poor's die Bonität der USA von der Bestnote "AAA" auf "AA+" herab. Auch die langfristigen Ausblicke seien negativ, heißt es. Das US-Finanzministerium wirft dem Unternehmen Berechnungsfehler vor.

Drei Tage nach der Einigung im Schuldenstreit hat die Ratingagentur Standard & Poor's die US-Bonität von der Bestnote "AAA" auf "AA+" herabgestuft. Zugleich warnte die Agentur, der langfristige Ausblick sei negativ. Falls die USA ihre Schulden nicht in den Griff bekommen sollten, "könnten wir das langfristige Rating innerhalb der nächsten zwei Jahre auf "AA" herabstufen", hieß es in einer Mitteilung.

Als Konsequenz schließen Experten weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten nicht aus. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es in den USA sowie in Europa erhebliche Kursverluste gegeben. Möglich seien auch Zinserhöhungen als Folge der Herabstufung.

Es gebe "politische Risiken", dass die USA nicht die nötigen Maßnahmen ergreifen würden, um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, erklärte Standard & Poor's. Die am Dienstag beschlossenen Einsaprungen zur Finanzkonsolidierung gingen nicht weit genug. Auch die "Berechenbarkeit der amerikanischen Politikprozesses" (policymaking) müsse in Frage gestellt werden, heißt es mit Blick auf das langwierige Gezerre zwischen Regierungslager und Opposition. Daher seien auch die Aussichten negativ, so dass die Bewertung weiter abgesenkt werden könnte. Es ist das erste Mal seit 1941, dass die USA von Standard & Poor's nicht mit der Bestnote AAA bewertet werden. Die Agentur gilt als die einflussreichste unter den drei großen Unternehmen.

Ein Sprecher des US-Finanzministeriums sagte in Washington, die Bewertung der wirtschaftlichen Lage durch das Unternehmen enthalte einen Fehler über zwei Billionen Dollar. Dies spreche für sich selbst.

Schuldenlimit erhöht

Der nach wochenlangem Tauziehen zwischen Demokraten und Republikanern erreichte Schuldendeal sieht eine Erhöhung des Schuldenlimits von derzeit 14,3 Billionen Dollar (rund 10 Billionen Euro) vor. Dies solle mit Sparmaßnahmen in Höhe von 2,5 Billionen Dollar (1,7 Billionen Euro) einhergeht. S&P hatte aber bereits zuvor gewarnt, es seien Einsparungen in Höhe von vier Billionen notwendig.

Bereits unmittelbar nach der Einigung am Dienstag hatte sich bereits die Ratingagentur Moody's skeptisch über die langfristigen Aussichten geäußert. Zwar gab sie der US-Kreditwürdigkeit weiter die Bestnote "AAA" - wertete den weiteren Ausblick aber als negativ. Moody's warnte, es bestehe das Risiko einer Herabstufung, falls die Haushaltsdisziplin in den USA im nächsten Jahr nachlassen sollte oder falls 2013 keine weiteren Konsolidierungsmaßnahmen beschlossen würden.

Auch die US-Kreditratingagenturen Fitch hielt zunächst an der Topbonität "AAA" fest, machte aber ebenfalls klar, dass sie die Schuldenentwicklung in den USA weiter scharf im Auge behalten werde.

Offene Kritik kam bereits Stunden nach der Schuldeneinigung aus China, dem größten Gläubigerland der USA: Die Ratingagentur Dagong stufte die US-Bonität von "A+" auf "A" zurück. Den weiteren Ausblick bewertete sie als negativ. Zur Begründung hieß, das Schuldenproblem sei langfristig nicht gelöst. Der politische Schuldenstreit in Washington habe gezeigt, "dass die US-Regierung Schwierigkeiten hat, die Schuldenkreise letztlich zu lösen".

Weitere Turbulenzen befürchtet

Aufgrund der Bedeutung des US-Dollar als Leitwährung könnte die Abwertung die Weltwirtschaft, die bereits unter der Euro-Krise leidet, weiter ins Trudeln bringen. China bekräftigte am Freitag seine Kritik, dass die Kürzungen in den USA und Europa nicht weit genug gingen. Die USA nähmen lediglich neue Schulden auf, um die alten abzubezahlen, kritisierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

AFP/dpa>

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6.8.2011: <Finanzen: China attackiert USA: "Amerika bezahlt für Schuldensucht>

aus: n-tv online; 6.8.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/China-attackiert-USA-Amerika-bezahlt-fuer-Schuldensucht-article3991336.html

<Peking (dpa) - China hat die USA für ihre Schuldenpolitik kritisiert. Amerika müsse für seine Schuldensucht und das kurzsichtige politische Gezerre bezahlen, hieß es in einem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Außerdem stellt China die Rolle des Dollars als globale Leitwährung infrage. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte die Kreditwürdigkeit der USA zum ersten Mal in der Geschichte von der Bestnote «AAA» auf «AA+» herabgestuft. Die chinesische Ratingagentur stufte die USA von «A+» auf «A» zurück.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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6.8.2011: China regiert nun die "USA" mit Forderung von Sparprogrammen - und neue Leitwährung soll der Renminbi Yuan werden

aus: n-tv online: Das Top-Rating der USA ist gefallen - China diktiert Sparvorgaben; 6.8.2011;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/China-diktiert-Sparvorgaben-article3990466.html

<Renminbi Yuan und Dollar: Eine neue Leitwährung für die Welt?

Nach dem Verlust der Top-Note "AAA" durch die Ratingagentur Standard & Poor's muss sich Washington harsche Töne aus Peking gefallen lassen. Staatliche Medien gehen mit der "Schuldensucht" der USA hart ins Gericht. Die Amerikaner müssen künftig wohl mit Sparvorgaben aus China leben. Ein Vorschlag macht die Runde: Eine neue weltweite Reservewährung soll den Dollar ablösen. Wie werden die Märkte reagieren?

Mit scharfer Kritik an der US-Schuldenpolitik hat China auf die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) reagiert. Als größter Gläubiger der einzigen Weltmacht habe China "jetzt alles Recht, von den USA zu fordern, dass diese ihr strukturelles Schuldenproblem in den Griff bekommen und die Sicherheit von Chinas Dollar-Vermögen sicherstellen", hieß es in einem Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Die USA müssten ihre "Schuldensucht heilen", indem sie die Militär- und Sozialausgaben kürzten. Die Zeiten, als sich die USA ihre Probleme einfach durch neues Schuldenmachen vom Hals hätten schaffen können, seien endgültig vorbei. Die Rolle des US-Dollars müsse international überprüft werden, hieß es in dem Kommentar weiter. Eine Option sei eine neue stabile weltweite Reservewährung. Dadurch könne sichergestellt werden, dass nicht ein einziges Land eine Katastrophe auslöse.

Standard & Poor's hatte in der Nacht die langfristige Kreditwürdigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft um eine Stufe von "AAA" auf "AA+" gesenkt. Die Ratingagentur zog damit Konsequenzen aus dem langwierigen Schuldenstreit in den USA. Es ist das erste Mal, dass die USA ihre Spitzenbonitätsnote bei einer führenden Ratingagentur verloren. Nach dem Schritt von Standard & Poor's hatte die chinesische Ratingagentur ihrerseits die US-Bonität von "A+" auf "A" zurückgestuft. Offen ist wie die einflussreicheren Agenturen Moody's und Fitch auf den S&P-Schritt reagieren.  

Nach der Herabstufung der USA gibt es nur noch 17 Staaten, die von S&P die Bestnote "AAA" erhalten, darunter auch Steueroasen und Zwergenstaaten. Von den führenden Industrienationen (G7) stufen die S&P-Analysten jetzt nur noch Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kanada mit einem Top-Rating ein.

Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) versuchte unterdessen in einer ersten Reaktion auf die Herabstufung, die Finanzmärkte zu beruhigen. An der Sicherheit staatlicher Anleihen werde sich nichts ändern, teilte die Fed mit.

Paukenschlag nach Börsenschluss

Am Vorabend hatte sich die Regierung in Washington Medienberichten zufolge bereits auf den Verlust der Spitzenbonitätsnote vorbereitet. Es werde auch eine Herabstufung gleich um zwei Stufen nicht ausgeschlossen, hatte es geheißen. Sollte es zu einer Herabstufung kommen, dürften vor allem das politische Gezerre um die kurz vor Fristablauf angehobene Schuldengrenze und Zweifel an der Möglichkeit für zusätzliche Einsparungen dafür verantwortlich sein. Zuvor waren bereits erste Gerüchte aufgekommen, die auf ein bevorstehendes "Downgrade" spekuliert hatten.  

S&P hatte Mitte Juli erklärt, die Chancen einer Herabstufung in den kommenden drei Monaten stünden bei 50 zu 50, abhängig vom Ausgang des US-Schuldenstreits. Das US-Defizit müsse binnen zehn Jahren um vier Billionen Dollar gedrückt werden. Der Anfang des Monats nach wochenlangem Ringen erzielte Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern sieht allerdings nur Einsparungen von etwas mehr als zwei Billionen Dollar vor.

Die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody's und Fitch hielten nach der Einigung im Schuldenstreit vorerst an ihrer Spitzennote fest. Moody's hatte erst vergangenen Dienstag mitgeteilt, angesichts der Lösung im Schuldenstreit die Kreditwürdigkeit der USA weiterhin mit der Bestnote "AAA" zu bewerten. Die Note werde aber mit einer negativen Tendenz versehen. Das bedeutet, dass eine Abwertung der Bonitätsnote in naher Zukunft durchaus möglich ist. Die Ratingagentur Fitch hatte nach Verabschiedung des Plans ebenfalls erklärt, dass die Kreditwürdigkeit der USA weiter mit der Topnote "AAA" bewertet werden könne. Fitch kündigte aber eine genaue Prüfung des Haushaltsplans an, die Ende August abgeschlossen sein soll. Nach der Herabstufung durch S&P dürften sich anderen beiden Marktführer im Ratinggeschäft ebenfalls zu einer Neubewertung gezwungen fühlen.

Ist der Ernstfall eingetreten?

Aufgrund der Bedeutung des US-Dollar als Leitwährung könnte die Abwertung die Weltwirtschaft, die bereits unter der Euro-Krise leidet, weiter ins Trudeln bringen. China bekräftigte am Freitag seine Kritik, dass die Kürzungen in den USA und Europa nicht weit genug gingen. Die USA nähmen lediglich neue Schulden auf, um die alten abzubezahlen, hatte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua kritisiert.

Am Freitag waren die US-Börsen nach einer turbulenten Woche voller Unsicherheiten und starker Kursverluste zunächst mit versöhnlichen Signalen aus dem Handel gegangen. Offen ist bislang, wie die Märkte nun auf das "Rating-Downgrade" durch S&P reagieren werden. Beobachter hatten bereits Wochen für diesen Fall vor erheblichen Bewegungen gewarnt. Zahlreiche institutionelle Investoren müssten aufgrund eigener Anlagevorgaben unter Umständen auf die neue Situation reagieren und umschichten.

Parole: "Klappe halten"

Die Bundesregierung wollte sich am Wochenende nicht äußern. "Einfach mal die Klappe halten" wäre ein gutes Motto der Stunde, hieß es aus deutschen Regierungskreisen lediglich. Frankreichs Wirtschaftsminister François Baroin sagte: "Frankreich hat ein uneingeschränktes Vertrauen in die Stabilität der amerikanischen Wirtschaft." Der Minister lobte die US-Regierung für ihr "entschlossenes Vorgehen", um die Schulden in den Griff zu bekommen.

Neben dem gigantischen Staatsdefizit ist die US-Ökonomie von weiteren Schuldenproblemen geprägt: Die Verbraucher - sie tragen die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft zu 70 Prozent - konsumieren seit Jahren auf Pump. Und die Wirtschaft insgesamt verbraucht seit Jahren deutlich mehr als sie selbt produziert. Ergebnis: Ein riesiges Handels- und Leistungsbilanzdefizit - vor allem gegenüber China, das seinerseits auf massenhafte Exporte nach Amerika angewiesen ist.

US-Medien berichteten, die US-Regierung habe sich bis zuletzt vehement gegen die Herabstufung zur Wehr gesetzt. Dabei habe die Regierung der Agentur auch Rechenfehler vorgehalten, hieß es.

Droht ein blutroter Börsenmontag?

S&P begründete den Schritt damit, dass die nach wochenlangen Ringen am Dienstag vom Kongress beschlossene Einsparungen nicht ausreichten, um eine langfristige Schuldenkonsolidierung zu erreichen. Auch die "Berechenbarkeit der amerikanischen Politikprozesses" (policymaking) müsse in Frage gestellt werden, heißt mit Blick auf das langwierige Gezerre zwischen Regierungslager und Opposition.

Als Konsequenz der Herabstufung rechnen Experten mit weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten. Bereits in den vergangen Tagen hatte es in den USA sowie in Europa erhebliche Kursverluste an den Aktienmärkten gegeben - zumal weiterhin die europäische Schuldenkrise gärt. Weitere Konsequenz eines schlechteren Ratings können höhere Zinsen für die Aufnahme frischen Geldes sein: Die USA müssten dann neben der Tilgung ihrer riesigen Schulden zusätzlich eine wachsende Zinslast schultern.

AFP/dpa/rts>

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Spiegel
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6.8.2011: <Herabstufung der US-Bonität: Fiasko einer Finanz-Supermacht>

aus: Spiegel online; 6.8.2011;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,778766,00.html

<Von Stefan Kaiser

Finanzmetropole New York: "Verletzung eines fast religiösen Bekenntnisses"

Ein Jahrhundert lang galten die USA als unangefochtener Mittelpunkt des Weltfinanzsystems. Nun hat die Rating-Agentur Standard & Poor's dem Land die Bestnote entzogen. Damit wankt die bestehende Ordnung - die aufstrebende Finanzmacht China stellt bereits Bedingungen an Washington.

Hamburg - In der Finanzwelt gibt es drei ungeschriebene Gesetze: Die USA sind die Supermacht des Systems. Der Dollar Chart zeigen ist die Leitwährung für den ganzen Globus. Und amerikanische Staatsanleihen sind eine bombensichere Anlage. Zusammen bilden diese Gesetze die Grundlage der ökonomischen Weltordnung.

Doch diese Ordnung ist ins Wanken geraten - nicht erst seit diesem Wochenende. Dass die weltgrößte Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) am Freitagabend der USA herabgestuft hat, ist für Experten aber ein neuer, deutlicher Ausdruck einer fundamentalen Veränderung. "Die USA waren seit über 100 Jahren der Fixstern des Finanzsystems", sagt Hans-Peter Burghof, Wirtschaftsprofessor an der Universität Hohenheim. "Das ist nun vorbei."

Am späten Freitagabend, nach Börsenschluss in den USA, hatte S&P das getan, was die Agentur schon länger angedroht, aber kaum jemand von ihr erwartet hatte : Sie senkte die Bonitätsbewertung der USA von der Bestnote AAA um eine Stufe auf AA+. Nüchtern betrachtet ist das kein Drama. Viele Industriestaaten haben ähnliche oder noch schlechtere Noten. Doch für die Weltwirtschaftsmacht USA kommt die Herabstufung einem Absturz gleich. Wirtschaftsexperte Burghof spricht von der "Verletzung eines fast religiösen Bekenntnisses".

"Ein neues Bild der wirtschaftlichen Weltordnung"

Die kurzfristigen Auswirkungen sind schnell benannt: "Die USA werden höhere Zinsen auf ihre Schulden zahlen müssen", sagt Hanno Beck, Professor an der Hochschule Pforzheim. "Das macht die Konsolidierung der Staatsfinanzen noch schwerer." Möglicherweise werde es in den kommenden Tagen und Wochen auch zu Turbulenzen auf den Finanzmärkten kommen.

Reaktionen auf die Herabstufung

Doch langfristig könnte der Schritt noch viel dramatischere Folgen haben. "Das verändert das Bild von der wirtschaftlichen Weltordnung - und zwar grundlegend", sagt Burghof. Er sieht die entscheidende Wende schon im Sommer 2007, als die Finanzkrise auf dem US-Immobilienmarkt begann. Seitdem sei der Status der USA als Finanzsupermacht immer weiter in Gefahr geraten.

Zwar gilt der Dollar noch immer als Leitwährung. Und zumindest bis Freitag haben die Anleger auch immer noch fleißig US-Staatsanleihen gekauft. Doch beides war zuletzt mehr Ausdruck eines Mangels an Alternativen denn wirklich fester Überzeugung.

Der Verschuldung der USA ist in den vergangenen vier Jahren sprunghaft angestiegen . Die Investmentbank Lehman Brothers ging pleite. Die einst weltgrößte Bank Citigroup musste vom Staat aufgefangen werden. Die Wirtschaft lahmt, und die Arbeitslosigkeit ist dramatisch hoch . "Die USA haben sich eigentlich immer durch ihre widerstandsfähige Wirtschaft ausgezeichnet", sagt Experte Beck. "Aber in den vergangenen Jahren ist irgendetwas mit dem Land passiert, das sich nur schwer erklären lässt."

China mahnt Ausgabenkürzungen an

Sein Kollege Burghof sieht die Schuld vor allem bei der Politik. "Die USA wissen nicht, wie sie auf die Entwicklungen reagieren sollen", sagt er. "Ökonomisch könnten sie ihr Schuldenproblem sicher lösen, aber sie sind politisch offenbar nicht dazu in der Lage. Damit stellen sie in eine Reihe mit Ländern wie Griechenland, die das auch nicht hinbekommen."

Fraglich ist, wer die Rolle der Finanzsupermacht übernehmen soll, wenn die USA diese tatsächlich aufgeben müssen. Ein potentieller Kandidat meldete sich am Wochenende prompt zu Wort: China. Die "guten alten Tage", in denen sich die US-Regierung einfach durch höhere Schulden aus Krisen befreien konnte, seien vorbei, kommentierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Peking, mit rund 1,2 Billionen Dollar größter ausländischer Gläubiger der USA, habe nun jedes Recht zu verlangen, "dass die USA ihre strukturellen Schuldenprobleme in den Griff bekommen und die Sicherheit chinesischer Dollar-Anlagen sicherstellen". Die US-Regierung müsse ihre Ausgaben für Verteidigung und Sozialhilfe kürzen. Zudem müsse über Alternativen zum Dollar als Weltreservewährung nachgedacht werden.

Auch wenn China mit solchen Kommentaren die USA schon jetzt herausfordert, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis das autokratisch geführte Land zur wirklichen Alternative werden kann. Die chinesische Währung etwa, der Yuan, ist nicht frei handelbar. Sein Kurs wird von der politisch dominierten Zentralbank gesteuert und seit Jahren künstlich niedrig gehalten. "Auch wenn die Ära des Dollar als einziger Leitwährung nun offenbar zu Ende geht: Der Yuan kann ihn noch nicht ersetzen", sagt Wirtschaftsprofessor Beck.

Und auch die Staatsfinanzen sind in China nicht gerade transparent. Die Rating-Agentur Standard & Poor's bewertet die Bonität des Landes übrigens mit AA-, zwei Stufen schlechter als die der USA.>

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n-tv online,
                Logo

7.8.2011: Und es droht eine weitere Herabstufung der "US"-Bonität durch S&P

aus: n-tv onhline: Finanzen: Ratingagentur warnt vor weiterer US-Herabstufung; 7.8.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Ratingagentur-warnt-vor-weiterer-US-Herabstufung-article3997046.html

<Washington (dpa) - Die Ratingagentur Standard & Poor's hält es für möglich, dass die Kreditwürdigkeit der USA ein weiteres Mal heruntergestuft werden könnte. Geschäftsführer John Chambers warnte zugleich, dass es möglicherweise Jahre dauert, bis die Vereinigten Staaten ihre Topbonität zurückerhalten. Die Agentur hatte den USA vorgestern das bisherige AAA-Rating aberkannt und benotet ihre Bonität nur noch mit einem AA+. Jetzt wird mit Spannung auf die morgige Reaktion der Finanzmärkte gewartet.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Basler
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7.8.2011: <"Das Selbstverständnis der Amerikaner ist zutiefst erschüttert"> - einmal ist immer das "erste Mal"

aus: Basler Zeitung online; 7.8.2011;
http://bazonline.ch/ausland/amerika/Das-Selbstverstaendnis-der-Amerikaner-ist-zutiefst-erschuettert/story/31790264

<Interview: Amir Ali.

Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit ist vor allem ein Zeichen an die US-Politik. Korrespondent Martin Kilian über ein entsetztes Volk, einen geschwächten Präsidenten und eine Weltmacht im Niedergang.

«Obama hat im Schuldenstreit demokratische Kronjuwelen aufs Spiel gesetzt, und das verzeiht man ihm nicht», sagt TA-Korrespondent Martin Kilian.

Zum ersten Mal in der Geschichte wurde die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft. Was heisst das konkret für die grösste Volkswirtschaft der Welt?

Ich glaube nicht, dass der Entscheid der Ratingagentur Standard & Poors viel ändern wird. Ich glaube nicht einmal, dass die Zinsen für die Kreditaufnahme im grossen Stil ansteigen werden. Das war kein wirtschaftlicher, sondern ein politischer Entscheid. Und er hat das Selbstverständnis der Amerikaner zutiefst erschüttert. Es ist ein weiterer Hinweis, dass ihre Hegemonie auf das Ende zugeht und sich wieder eine Multipolare Weltordnung einstellt.

Standard & Poors begründet die Herabstufung mit Zweifeln an der Handlungsfähigkeit der US-Politik. Ist der Verlust der höchsten Bonität also die Schuld der Republikaner und der Tea Party?
Nein. Man kann ihnen sicher mangelnde Kompromissbereitschaft vorwerfen. Aber in Washington geht im Moment einfach gar nichts mehr, es herrscht eine vollkommene Paralysierung des Systems. Die Analysten der Ratingagentur erwarten von dieser Situation völlig zu Recht keine Lösung der wirtschaftlichen Probleme des Landes.

Geht diese Blockade nicht auf die Politiker der Tea Party zurück, die im Wahlkampf versprochen haben, keinesfalls Steuererhöhungen zuzulassen und sich damit ihrer eigenen Handlungsfähigkeit beraubt haben?
Bezeichnenderweise heisst es in dem Bericht von Standard & Poors, man rechne nicht damit, dass die Steuersenkungen von George W. Bush rückgängig gemacht würden. Genau das wäre jedoch nötig gewesen bei dem Schulden-Deal zwischen Demokraten und Republikanern. Für eine nachhaltige Lösung hätten beide Seiten etwas nachgeben müssen, es braucht Kürzungen im Sozialbereich genauso wie leichte Steuererhöhungen beim wohlhabendsten Prozent der Bevölkerung. Dass dies nicht geschehen ist, muss man bestimmt der Tea Party anlasten.

Hat die Bevölkerung Verständnis für das was in den letzten Wochen geschehen ist?
Absolut nicht, die Leute sind völlig abgelöscht. In meinem persönlicher Bekanntenkreis gibt es alles, vom Musiker über die Lehrerin bis zum Anwalt. Alle sind entsetzt über die Vorstellung ihrer Politiker. Andererseits müssen die Menschen akzeptieren, dass sie es waren, die mit der Tea Party Konfrontationspolitiker in den Kongress gebracht haben.

Wer wird verantwortlich gemacht: Präsident Obama oder die Tea-Party-Leute?
Beide. Wie gesagt, der Tea Party kann und wird ihre Radikalität und fehlende Kompromissbereitschaft vorgeworfen. Gleichzeitig wird Obamas Führungsschwäche kritisiert. Die historische Herabstufung ist nun mal während seiner Amtszeit erfolgt. Und diese Regierung ist momentan kaum mehr Handlungsfähig. Es heisst immer, man wolle Jobs schaffen. Aber mit welchem Geld denn, es ist ja keins mehr da! Zudem hat Obama demokratische Kronjuwelen aufs Spiel gesetzt, als er im Schuldenstreit Renten und die staatliche Krankenversicherung Medicare zur Debatte gestellt hat. Dieser Präsident geht definitiv geschwächt in den Wahlkampf, der ja im Grunde bereits begonnen hat.

Wie blickt man in den USA auf den kommenden Montag, wenn die Börsen wieder eröffnen?
Mit einiger Beklemmung. Es ist zwar nicht zwingend, dass die Kurse wieder purzeln. Es kann sein, dass das Ganze mit den Kursstürzen der letzten Tage bereits verdaut ist. Aber es besteht die Möglichkeit, gerade auch vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Schuldenkrise in Europa, dass die Märkte weiter taumeln. Die Aussichten sind ja auch sonst nicht rosig, der Konsum in den USA etwa steht komplett still. Und man fürchtet den Double Dip, den zweiten Abtaucher der Konjunktur in kurzer Zeit. Die Herabstufung ist so gesehen Öl in ein Feuer, das man ohnehin kaum mehr kontrollieren kann.

Gibt es Stimmen, die jetzt eine Beschneidung der Macht der Ratingagenturen fordern?
Die gibt es. Der Ökonom Paul Krugman hat sich unglaublich aufgeregt über die Ratingagenturen, die ja zum Beispiel die fatale Immobilienkrise vollkommen verschlafen haben. Es gibt durchaus liberale Stimmen, die jetzt eine stärkere Kontrolle fordern. (baz.ch/Newsnetz)>

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Der Standard
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7.8.2011: Die Rückstufung der "USA" kostet die "USA" um die 100 Milliarden Dollar

aus: Der Standard online: Rating-Rückstufung: US-Staatsanleihen wohl um 100 Milliarden Dollar teurer; 7.8.2011;
http://derstandard.at/1311802902477/Rating-Rueckstufung-US-Staatsanleihen-wohl-um-100-Milliarden-Dollar-teurer

<Washington - Die Abwertung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor's wird nach Auffassung von Experten vielerlei einschneidende Folgen für die USA und die Weltwirtschaft haben.

Auf längere Zeit dürften Investoren für den Kauf von US-Staatsanleihen höhere Zinsen wegen höherer Risiken einfordern. Das dürfte in einen allgemeinen Zinsanstieg münden und damit dann auch zu Lasten von Unternehmen und Verbrauchern gehen, die am Markt Kredite aufnehmen. Wenn diese aber höhere Zinsen bezahlen müssen, bleibt ihnen weniger für Investitionen und den Konsum - das Wirtschaftswachstum würde gedämpft.

Die Abwertung durch S&P könnte die Zinsen auf US-Staatspapiere nach Expertenauffassung um bis zu rund 0,7 Prozentpunkte nach oben treiben. Das würde die Finanzierungskosten des Staates um etwa 100 Milliarden Dollar (70,6 Mrd. Euro) steigen lassen.

Einige große Investoren, wie William Gross von PIMCO, rechnen mit Umschichtungen und haben bereits erklärt, andere Märkte, wie etwa Kanada, böten bessere, solidere Chancen. Allerdings kann der US-Anleihenmarkt allein schon wegen seiner Größte von 35 Billionen Dollar kaum von anderen Märkten ersetzt werden, heißt es. (APA/Reutes)>

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20 minuten
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11.8.2011: Die "USA" sind ein Hungerland geworden: Die Mittelschicht ist nicht mehr da - Eltern hungern für die Kinder - Kinder hungern und haben Konzentrationsstörungen etc.

Da schau her, was die rechtsextremen "Republikaner" der "USA" aus ihrem Land gemacht haben, das nun schon fast 10 Jahre lang Kriege führt: Hunger überall. Es fehlen nur noch die Hunger-Flüchtlinge. Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online: Hunger made in USA: Zum Leben zu wenig - zum Sterben zu viel; 11.8.2011;
http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/Zum-Leben-zu-wenig---zum-Sterben-zu-viel-17248183

<Auch dieser arbeitslose Familienvater ist auf fremde Hilfe angewiesen.

Somalia ist zum Synonym für den Hunger geworden. Doch auch in den vermeintlich zivilisierten USA leiden Millionen von Menschen unter den Folgen von Unterernährung. Besonders hart trifft es Kinder.

Wie ist es, abends hungrig zu Bett gehen zu müssen? Wie soll man eine ganze Familie einen Monat lang über die Runden bringen, wenn nach dem Bezahlen der Miete nichts mehr fürs Essen bleibt? Fünfzig Millionen Amerikaner gehören laut United States Department of Agriculture (Stand 2009) zur untersten Schicht der sogenannten «working poor»: Sie haben einen oder mehrere Jobs, doch was sie verdienen, reicht vorn und hinten nicht. Zum Leben zu wenig - zum Sterben zu viel. Besonders hart trifft es die Kinder: Gemäss der statistischen Erhebung sind 17.2 Millionen Kinder in den Vereinigten Staaten von Hunger bedroht.

Auch Michael Marcinicin und seine Frau Dannie wissen oft nicht, wie sie die nächste Mahlzeit für ihre Kinder auftreiben sollen. Das Ehepaar aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania arbeitete in einer Gerberei, bis die Firma nach Mexiko verlegt wurde. «Am 31. Dezember 2004 ging ich dort zum letzten Mal zur Arbeit», erinnert sich Marcinicin im Gespräch mit «abcNEWS». Seitdem sucht er vergeblich einen Vollzeit-Job. Sein Geld verdient der 51-Jährige mit einem Teilzeit-Pensum als Sicherheits-Angestellter in einem Kaufhaus, während seine Frau halbtags in einer Krippe arbeitet.

Nach Abzug der Rechnungen bleibt fast nichts - [Eltern hungern für die Kinder]

Um ihre grösste Not zu lindern, beziehen die Marcinicins Lebensmittel-Marken vom Staat. Doch auch die reichen nicht. «Es ist immer dasselbe», seufzt Marcinicin und erzählt, dass ihm vom Lohn einer 31-Stunden-Arbeitswoche praktisch nichts bleibt. «Du bekommst Geld für deine Arbeit, du bezahlst die Rechnungen und dann hast du nur noch sechs Dollar in deinem Portemonnaie. Da bleibt nichts mehr fürs Essen.»

Michael und Dannie Marcinci verzichten oft auf ihre Mahlzeiten, damit wenigstens die Kinder satt werden. «Sie sehen, dass wir nichts essen und fragen uns ‹warum?›. Dann antworten wir, dass wir keinen Hunger haben», schildert Marcinicin die traurige, sich immer wiederholende Szene. Doch den Sprösslingen sei – so der Familienvater – bewusst, dass ihnen die Eltern nur etwas vormachten.

Marcinicins Erfahrungen decken sich mit aktuellen Studienergebnissen, wie John Cook, Professor für Kinderheilkunde an der Boston University School Medicine, bestätigt: «Kinder bemerken sehr wohl, dass ihre Eltern aufs Essen verzichten, um ihnen das Hungern zu ersparen». Eine häufige Reaktion der Kinder sei gemäss Cook, dass sie das für sie aufgesparte Essen verweigerten. Wie gefährlich die Unterversorgung mit Nährstoffen für Kinder ist, weiss John Cooks Arbeitskollegin Megan Sandel einzuschätzen. Auch Sandel hält eine Professur in Kinderheilkunde und kennt die gesundheitlichen Probleme, die sich durch bittere Armut ergeben können. «Durch die Mangelernährung leiden die Kinder und ihre Eltern an Untergewicht und werden anfälliger für Krankheiten», betont die Ärztin. Gerade bei Kleinkindern sei laut Sandel eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen essentiell: «Von der Geburt an bis zum dritten Lebensjahr befindet sich die Entwicklung des Gehirns in einem wichtigen Stadium». Bekomme das Kind zuwenig Nährstoffe, bleibe das Gehirn in seiner Entwicklung zurück. Auch die «unterversorgten» Eltern seien, so die Medizinerin, ein Problem: Einem hungernden, geschwächten Erwachsenen fehle schlicht die Energie, auf das Kind einzugehen, es zum Spielen und damit zum Lernen zu animieren.

Konzentrationsstörungen durch Unterversorgung

Dass die Folgen des Hungers nicht nur die Gesundheit der Kinder bedrohen, erleben die Mitarbeiter von Feeding America tagtäglich. Die Wohltätigkeits-Organisation unterstützt Menschen mit der Abgabe von Lebensmitteln. In der Schule leiden die von bitterer Armut betroffenen Kinder unter Konzentrationsstörungen, da sie chronisch mit Nährstoffen unterversorgt sind. Das wirkt sich auch auf die Schulnoten aus. Zudem sind diese Kinder häufiger verhaltensauffällig und weniger gut sozial integriert als ihre Mitschüler.

«Unterernährung kann bei Kindern auch Angststörungen hervorrufen», meint Karrie Denniston, Vize-Präsidentin des nationalen Feeding-America-Programms und ergänzt, dass «viele dieser Kinder am Freitag das Klassenzimmer nicht mehr verlassen wollen, weil sie nicht wissen, ob sie am Wochenende ausserhalb der Schule etwas zu essen bekommen». Diese Schüler seien Denniston zufolge verängstigt und schämten sich: «Sie vermeiden es, von ihren Schulkollegen besucht zu werden, weil sie ihnen nichts zu essen anbieten können.»

Diese Kinder unterstützt Feeding Amerika mit sogenannten «BackPacks»: Sie enthalten Nahrungsmittel wie Früchte sowie gesunde und leicht zuzubereitende Instant-Mahlzeiten, mit denen die Kinder während des Wochenendes – wenn die Schulkantine geschlossen ist – versorgt werden. Um einer Stigmatisierung vorzubeugen, gibt Feeding America die «BackPacks» diskret an die Betroffenen ab.

Früher die Mittelschicht, heute das hungernde Elend

Angebote wie das von Feeding America werden rege genutzt. Die Zahl der Menschen, die in den Vereinigten Staaten auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen angewiesen sind, steigt stetig: «Es kommen immer mehr Menschen hierher», sagt Maria Delsordo von Philabundance, einer Hilfsorganisation in Philadelphia. «Plötzlich kommen Leute zu uns, die zuvor nie auf die Unterstützung mit Lebensmitteln angewiesen waren. Das sind Leute, die durch die Krise ihren Job verloren haben und ins Elend gestürzt wurden, weil nur noch einer in der Familie arbeitet». Und damit lässt sich – zumindest mit dem amerikanischen Durchschnittsverdienst – keine Familie durchbringen.

Besserung ist nicht in Sicht, das weiss auch Michael Marcincin. Trotz seiner misslichen Lage schaut er nach vorne: Aufgeben? Das kommt für ihn nicht infrage. Er will unermüdlich weiterkämpfen – für seine Familie, für ein besseres Leben.

(rre)>

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USA – Wie faschistoides Gedankengut Amerikas Establishment durchdringt

4. August 2011
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Die Spuren der Bush-Ära sind im „Land der Freien und Heimat der Tapferen“(1) noch allgegenwärtig. Eine beklemmende Situation entstand, bei der viele Konservative auch nach dem Wahlkampf feindselig waren und blieben und den neu gewählten Präsidenten Obama zu blockieren versuchen.  Es begann schon 2009, als eine unversöhnliche Opposition bei dem milliardenschweren Wirtschaftsrettungsplan geschlossen gegen ihn stimmte. Die Konservativen wollten am liebsten zurück in die Achtziger. (17) Viele Kommentatoren sind sich darin einig, dass durch die Gesellschaft der USA ein tiefer Riss geht. Und der ist bei weitem nicht so undramatisch, dass man es damit abtun könnte, daß ein besonders rechter Flügel einer Partei ein wenig Stimmung macht, um die Wiederwahl Obamas zu verhindern. Es kommt eine Strömung ans Tageslicht, die man die „Erzkonservativen“ oder „Tea-Party“ nennt.

Wer sind diese „Erzkonservativen“

Die Formel „erzkonservativ“, auf die sich Presse und Fernsehen als Formulierung geeinigt haben, vermittelt eine äußerst verharmlosende Beschreibung, die im Wortsinn lediglich bedeuten würde,  „alte Werte“ entschieden erhalten zu wollen. Betrachtet man sich aber die Protagonisten dieses „erzkonservativen“ Flügels und deren Auftreten, wird jedem schnell klar, dass es sich nicht um Konservatismus nach unseren Vorstellungen handeln kann, sondern um eine reaktionäre Bewegung mit faschistoidem Charakter, mit dem ein beträchtlicher Teil der amerikanischen Gesellschaft sich auf Schmusekurs befindet. Eine von ihnen ist die 41-jährige Republikanerin Christine O’Donnell. An ihren Thesen und Forderungen zeigt sich beispielhaft die Stimmung und das Weltbild, das man gemeinsam hat: Sie setzt sich für die Waffenlobby ein und hält Masturbation für Ehebruch, Aids-Bekämpfung für eine Verschwendung von Steuergeldern, macht Stimmung gegen Abtreibung und Homosexuelle. Ihre politischen Thesen legitimiert sie mit Bibelzitaten. (13)

Eine neue, andere McCarthy-Ära ?

Die Sprache, die in den USA von heute innenpolitisch verwendet wird, erinnert an die Zeit des „Kommunistenjägers“ McCarthy in den 50-iger Jahren, in der das FBI unter Edgar J. Hoover illegale und menschenrechtswidrige Aktionen durchführte. Ab 1951 war ein „angemessener Zweifel“ wegen anti-amerikanischer Umtriebe Grund genug, um Angestellte und öffentliche Bedienstete zu entlassen. Zeitzeugen berichten von einem Land, das im Klima der Angst lebte. Heutzutage werden vom „Heimatschutzausschuss“ des Repräsentantenhauses Anhörungen über die „Radikalisierung der US-Muslime“ durchgeführt. Einer der Initiatoren ist Peter King, dessen Wirken man bei EuroNews offen mit den McCarthy-Methoden verglich. (6)

„Tea-Party“ – Wie man Namen historischer Ereignisse mißbraucht

Genauso irreführend wie der Grundbegriff „konservativ“ im Zusammenhang mit den erstarkenden Reaktionären, ist auch die Bezeichnung „Tea-Party“ als „Bewegung“ innerhalb der Konservativen. Die Republikaner, wie sich eine der beiden Großparteien in den USA nennt, leistet sich einen Flügel, der unverhohlen bereits überwunden geglaubte Vorurteile schürt: „Wir wollen den Sozialismus in diesem Land stoppen“, meinen sie mit dem kämpferischen Ton politischer Missionare. Obama habe sich mit Marxisten umgeben, schwadronieren sie weiter. (2) Und dabei wird mit dem Namen „Tea-Party“ der Aufstand einer Freiheitsbewegung gegen den Kolonialismus aufgegriffen, dem Beginn der Abnabelung der nordamerikanischen Kolonien vom britischen „Mutterland“. Die „Boston Tea-Party“ war der Widerstand gegen die britische Kolonialpolitik. Als Indianer verkleidete Bürger warfen im Jahre 1773 Tee-Ladungen der „East-India-Trading-Company“ ins Hafenbecken und läuteten damit die spätere Unabhängigkeitserklärung von 1776 und Selbstbestimmung der ehemaligen britischen Kolonien und Gründung der „Vereinigten Staaten“ ein. (4) Mit all den geschichtlich bedeutsamen Vorgängen von damals hat die heutige Tea-Party natürlich nichts zu tun.  Es ist nur ein Titel, die einer solchen fragwürdigen Haltung einen bedeutsameren Klang mit einem allgemein akzeptierten Inhalt geben soll. Einen Kontext, in dem man sich sonnt, während man keine konkreten Inhalte, Konzepte oder Ziele zu bieten hat. Was die Mitglieder dieser „Bewegung eint“ ist Wut auf die demokratische Führungsspitze im Kongress und Weissen Haus -  nicht zuletzt wie sie die Worte „Freiheit“ und „christlich“ benutzen und in ihrem eigenen Sprachgebrauch und als Legitimation ihrer Positionen zu einem Zerrbild ihrer Bedeutung werden lassen.

Sie machen Stimmung gegen jede Sozialpolitik

Obamas Kampf für eine bessere Gesundheitsversorgung, mehr Hilfen für Bedürftige: Für die „Tea-Party“ alles kommunistische Umtriebe und zu viel Staat. Man wolle den Bürgern ihre Freiheit wegnehmen, lautet die für unsere Begriffe abstruse Formel, mit denen man paradoxerweise viele sozial Schwache hinter sich schart. Die ehemalige Schönheitskönigin Sarah Palin und Ex-Gouverneurin aus Alaska ist eine der führenden und polarisierenden Figuren, dieser weniger intellektuell geprägten Politiker. Armut kennt sie selbst nicht. Ihre Führungseigenschaften werden von einem Ex-Mitarbeiter in der Zeit als Gouverneurin wie folgt beschrieben: „Sarah dazu zu bekommen, auf eine Sitzung oder zu irgendeiner Veranstaltung zu gehen, war ungefähr so schwer, wie Gelee an einen Baum zu nageln“, schreibt Bailey  „Keiner wollte mehr einen Termin für sie ausmachen, weil sie nicht einmal kleinste Verpflichtungen erfüllen mochte und ihre Angestellten sich in letzter Minute ständig Ausreden für sie einfallen lassen mussten.“ (5) Man kann den Schluss ziehen: Sarah Palin war faul, doch optisch als medial wirksames Plakat – durchaus geeignet.  – (Parallelen zum „Schönsten Plakat Deutschlands“, Frau Koch-Mehrin, sind rein zufällig!) Ihr politisches Wissen ist als äußerst lückenhaft zu bezeichnen, Auslandserfahrung besitzt sie keine. Sie will die höchsten politischen Ämter, glaubt aber, der Afghanistan-Feldzug würde wegen Öl geführt. Was sie von Europa weiß, ist nicht bekannt. Vermutlich wenig. Bis 2008 berichtete sie selbst, dass sie bis dahin lediglich Mexiko und Kanada besucht habe. Dennoch fordert sie im Sender Fox-News Präsident Obama auf, dem Iran den Krieg zu erklären. Die Süddeutsche Zeitung nennt sie „Die Platzpatrone“. (18) Aber wehe, sollte sie einmal Militär befehligen dürfen.

„Freie“ Medien – Murdoch & Co

Mit Fox-News erhält diese Strömung seit Jahren stetig TV-Rückenwind. In den USA gibt es Sender nach öffentlich-rechtlichen Konzept wie in Deutschland oder der BBC in England in dieser Form und Verbreitung nicht. Die am stärksten vertretenen Funk- und Fernsehanstalten sind privat, werden von Sponsoren finanziert und sind von diesen wirtschaftlich abhängig. Die unabhängigen, öffentlichen Sender sind chronisch unterfinanziert, prozentual am wenigsten gesehen und gehört. Gleichzeitig traut man den Nachrichten auf den Public Broadcasting Services (PBS)  oder NonComercials am meisten (7), obwohl deren Medienmacht eher als gering einzuschätzen ist. Rupert Murdochs Fox-News-Channel  (FNC) gilt als ein „konservativer“ unter den amerkanischer Nachrichtensendern. Ende 1996 ging er auf Sendung . Mit 1,2 Mio Zuschauer pro Tag ist er der meistgesehene Nachrichtensender der USA. (8) Der Australier Murdoch erwarb sogar die amerkanische Staatsbürgerschaft, um die Bedingungen für das Betreiben eines Fernsehsenders zu erfüllen. Als Chef der FOX-News holte er Roger Alies, ehemaliger Berater der Republikaner und NBC Mitarbeiter – Murdoch und Alies – bestimmt keine Garanten für politische Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit, sondern eher dessen Gegenteil. Dass Fox-News keinen Qualitätsjournalismus nach unseren Maßstäben liefert, sondern viel eher einen Anlass, um über dessen Niedergang zu klagen, war in den USA mehr als einmal Diskussions-Stoff in Talk-Shows. Neuerdings ist die weiter oben genannte Sarah Palin dort Kommentatorin. (9)

Die faschistischen Prediger

Eine neue Qualität kulturübergreifenden, menschenverachtenden Gedankenguts und Radikalisierung bringt Bradlee Dean, der Lieblingsprediger der republikanischen Politikerin Michele Bachmann ins Spiel. Michele Bachmann ist eine entschiedene Abtreibungsgegnerin und lehnt eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften strikt ab.(11) 2005 brachte sie einen Entwurf eines Verfassungszusatzes zur Verfassung des Staates Minnesota ein, der eine Ehe alleinig als eine Partnerschaft zwischen Mann und Frau festlegt. (12) Frau Bachmann, die für Minnesota im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten sitzt, studierte Anglistik und Politikwissenschaften an der Winona State University und ist erklärtermaßen Fan des „Predigers“  Bradlee Dean. Im Bezug auf christlichen Werte und Gott wirkt dies wie Koketterie. Dieses spezielle Verständnis von “Christentum” wird mit zentralen Thesen des Neuen Testaments, der “Bergpredigt” und dem Wirken Jesu geradezu unvereinbar. Bradlee Dean (“My War” (19)) verstieg sich nicht etwa versehentlich zu folgendem Zitat:

“Muslims are calling for the executions of homosexuals in America. This just shows you they themselves are upholding the laws that are even in the Bible of the Judeo-Christian God, but they seem to be more moral than even the American Christians do, because these people are livid about enforcing their laws. They know homosexuality is an abomination.”  (10)

Sinngemäß übersetzt:

“Moslems verlangen nach Hinrichtungen von Homosexuellen in Amerika. Das zeigt, sie selbst halten die Gesetze hoch, die sogar in der Bibel des Judisch-Christlichen Gottes stehen. Aber sie scheinen mehr Moral zu beweisen als die amerikanischen Christen, weil diese Leute bezüglich des Einhaltens ihrer Gesetze schwach/kraftlos sind. Sie wissen, dass Homosexualität ein Gräuel ist.”

Das ging dem ein oder anderen aufgeschreckten Journalisten doch zu weit. Die Moderatorin Rachel Maddow (16) des Senders MSNBC, den man eher als liberal einschätzen kann, griff dieses Statement auf und wertete dies sinngemäß und  dementsprechend. Das veranlasste den „Prediger“ Dean dazu, die TV-Moderatorin mit einer 50Mio-Dollar-Klage zu überziehen, da sie dieses sinnentstellend und ehrverletzend übertreiben würde, lt. Pressemeldungen vom 27.07.2011. (10a)  Filmbericht dazu (10b)

Dieser Bewegung insgesamt wohnt eine zerstörerische Kraft inne, die integrale, liberale und demokratische Bestandteile der amerikanischen Gesellschaft zum Feindbild erklärt. Der österreichische „Standard“ schreibt dazu treffend: „Sie (Anm: die Tea-Party-Republikaner) sind politische Fanatiker, die Politik nicht als Kunst des Machbarens sehen, sondern als Schlachtfeld für die konsequente Durchsetzung ihrer Ziele. (14) Mit dem Eintreffen eines wirtschaftlichen und politischen Desasters glauben Eric Cantor, Michelle Bachman & Co ihren Einfluss sogar noch erweitern zu können. Eric Cantor ist Mehrheitsführer der Republikaner im Representantenhaus und veröffentlichte ein Buch mit dem Titel: „Young Guns – eine neue Generation konservativer Führer“ (15)

Die Aussagen der Tea-Party-Politiker in hohen Ämtern – die des „Predigers“ Dean als krassestes Beispiel – das politische Umfeld in der solche faschistoiden Aussagen möglich und hoffähig sind, stellen mehr als vereinzelte Alarmsignale dar. Sie sind Zwischenergebnisse einer Entwicklung; der Entwicklung eines ernstzunehmenden, großen Teils einer der einflussreichsten Gesellschaften des westlichen Abendlandes hin zur Sprachentstellung, Kulturferne und zur Menschenverachtung. Keine guten Omen. Alles das geschieht ganz öffentlich und inmitten einer Wirtschaftskrise.

Wir Deutsche haben das Recht zu sagen, wohin das führen kann – nämlich:
In menschliche Abgründe und massenhafte, unbeschreibbare Tragödien.

 

Quellennachweis / weiterführende Texte:

(1) Nationalhymne der USA: „Land of the free and home of the brave..“ (google.com)

(2) US-Wahlkampf: Angst und Hass in der Casino-Stadt (diePresse.com 27.10.2010)
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/605662/USWahlkampf_Angst-und-Hass-in-der-CasinoStadt

(3/4) Weiterführend: http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/englisch/link-month/tea-party-movement/index.html

(5) zur Person Sarah Palin:
http://www.focus.de/politik/ausland/usa/tid-20188/tea-party-ikone-sarah-palin-die-rache-der-grizzly-baerin_aid_563892.html
Zitat Bailey, Quelle:
http://www.focus.de/politik/ausland/usa/tid-21505/sarah-palin-einsichten-eines-frueheren-vertrauten_aid_604117.html

(6) Vgl. Euronews vom 11.3.2011,

http://de.euronews.net/2011/03/11/mccarthy-laesst-gruessen-kongressanhoerung-zu-us-muslimen/

(7) http://www.broadcastingcable.com/article/158913-Survey_Says_Noncom_News_Most_Trusted.php

(8) http://www.tvweek.com/news/2009/03/cnn_ratings_down_fox_msnbc_gro.php

(9) http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,671368,00.html

(10a) http://blogs.villagevoice.com/runninscared/2011/07/homophobic_prea.php

(10b) http://www.politico.com/blogs/onmedia/0711/Maddow_sued_for_defamation.html

(11/12) http://de.wikipedia.org/wiki/Michele_Bachmann
https://www.revisor.mn.gov/bin/bldbill.php?bill=H0006.2&session=ls84

(13)Über Christine O`Donnel

http://de.wikipedia.org/wiki/Christine_O%E2%80%99Donnell

http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-tea-party-mitternachtspicknick-mit-blut-1.1003375

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,717743,00.html

(14) http://derstandard.at/1310512054040/Blog-KrisenFrey-Die-neuen-Bolschewiken

(15)Young Guns: A New Generation of Conservative Leaders. Von Eric Cantor,Paul Ryan,Kevin McCarthy
http://books.google.ch/books?id=RW6pxRN2JysC&printsec=frontcover&vq=Eric+Cantor&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false

(16)              http://maddowblog.msnbc.msn.com/

(17)              http://www.zeit.de/online/2009/06/obama-rettungsplan-kongress

(18)              http://www.sueddeutsche.de/medien/sarah-palin-als-kommentatorin-die-platzpatrone-1.79240

(19)              “My war” http://bradleedean.com/

 

Autor Hans-Udo Sattler>

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Und nun meint "US"-Präsident Obama, Europa sei Schuld an der Krise in den "USA". Eine schlimmere Realitätsverirrung gibt es wohl nicht, und daran sieht man, wo die "USA" mental stehen: im absoluten Dunkel:


Financial
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12.8.2011: <Konjunkturschwäche: Obama gibt Europa Mitschuld an US-Krise>

aus: Financial Times Deutschland online; 12.8.2011;
http://www.ftd.de/politik/international/:konjunkturschwaeche-obama-gibt-europa-mitschuld-an-us-krise/60090575.html
Amerika ächzt unter hohen Schulden und schwacher Konjunktur. Der US-Präsident sieht einen Grund für die Probleme in der Krise der Euro-Zone - und will künftig jede Woche Vorschläge zur Stützung der US-Wirtschaft unterbreiten.

US-Präsident Barack Obama sieht in der Schuldenkrise in Europa eine Ursache für die Schwierigkeiten der US-Wirtschaft. Die Probleme in Europa, die Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika sowie die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan hätten der heimischen Konjunktur zugesetzt, sagte Obama am Donnerstag vor Fabrikarbeitern in Michigan.

"All dies hat unsere Wirtschaft weiter herausgefordert." Dies zeige sich auch an den Aktienmärkten. Zugleich kündigte Obama an, die Wirtschaft in den USA mit weiteren Schritten ankurbeln zu wollen. Er werde "Woche für Woche" neue Vorschläge unterbreiten, um das Wachstum und den Stellenaufbau zu fördern.

US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, sie rechne damit, dass in Europa die entsprechenden Schritte unternommen würden, die eine "weiche Landung" ermöglichten. Zuvor hatte das Präsidialamt mitgeteilt, die USA beobachteten die Situation in Europa "sehr genau".

Sorgen um die Kapitalstärke verschiedener europäischer Großbanken hatten zuletzt deutliche Marktschwankungen ausgelöst. Viele Anleger zogen Vergleiche zur Höhepunkt der Finanzkrise nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers vor knapp drei Jahren.>

Kommentar

Schuld sind immer die anderen. Es ist schon eigenartig, wie Obama die Republikaner und die vielen Kriege der "USA" verschont und nun den schwarzen Peter nach Europa schiebt.

Michael Palomino, 12.8.2011

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Und die nazihaften Republikaner in den "USA", die neue Investitionen unter Obama seit Jahren verweigern, schieben nun die Schuld für die Misere Obama selbst in die Schuhe:


Der Standard
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12.8.2011: <"Obama lässt das Land vor die Hunde gehen">

aus: Der Standard online; 12.8.2011;
http://derstandard.at/1313024224283/Obama-laesst-das-Land-vor-die-Hunde-gehen

<Michele Bachmann will für die Republikaner kandidieren - doch auch Rick Perry zeigt Ambitionen.

Michele Bachmann will für die Republikaner die US-Präsidentschaftswahl 2012 gewinnen - und erlebt zumindest momentan großen Zulauf innerhalb der Partei. Doch auch der Texaner Rick Perry will mitmischen.

Nein, sie wolle hier nicht die Lehrerin spielen, sagt Michele Bachmann. Dann tut sie es doch, kramt einen schwarzen Filzstift hervor und lässt ihn über eine weiße Tafel flitzen. "Darf ich euch mal zeigen, wie 2,2 Billionen Dollar aussehen?" 2.200.000.000.000 - die Tafel ist gerade groß genug.

So viel Geld, erklärt die Kandidatin, nehmen die USAjährlich an Steuern ein. "Und was gibt Onkel Sam davon aus?" "Alles!", ruft einer im Saal. "Mehr als alles", korrigiert Bachmann. "1,5 Billionen mehr als alles", ergänzt sie und malt das zweite Zahlenmonster unter das erste. "Was passiert, wenn ihr es genauso macht? Wenn ihr fast doppelt so viel ausgebt von dem, was ihr einnehmt?" Es käme der Sheriff, das Häuschen wäre futsch, die Möbel stünden draußen vor der Garage. Nein, sagt die Kandidatin, so könne es nicht weitergehen. Man brauche jemanden, der wisse, wie man mit Geld umgehe. "Barack Obama versteht nichts davon."

Sioux City, eine Stadt am Missouri, Hochburg der Schweinezucht. Durch den Hotelsaal des Stoney Creek Inn dröhnen Country-Klänge. Winkend federt Bachmann herein: 1,56 Meter, Perlenkette, strahlendes Lächeln. Sie ist 55, Mutter von fünf eigenen und 23 Adoptivkindern und wirkt so dynamisch wie eine Fitnesstrainerin.

"Diese Ratingagentur hat die USA herabgestuft. Ist die Tea Party schuld?" , fragt sie in die Runde. "Nein!" , schallt es zurück. "Das hat aber unser Präsident so gesagt. Stimmt es etwa nicht?" "Neiiiin!"

Obama, der bedenkenlose Schuldenmacher - so ungefähr geht Bachmanns Leitmelodie. Sie dagegen gibt die Eiserne Lady mit Zahlenverstand. Einst habe sie das Bankenrettungspaket kritisiert und sich dafür mit allen angelegt, mit der eigenen Partei, der Wall Street, den Bankern. Nun habe sie sich gegen ein höheres Schuldenlimit gewehrt, energischer als alle ihre Kollegen.

Die Außenseiterin, die Washingtons Seilschaften aufmischt: Manches lässt an Obama denken, der an den Etablierten vorbei ins Oval Office zog. Genau wie Obama erzählt sie gern aus ihrer Familienbiografie, am liebsten von Urgroßvater Munson. "Die Pioniere haben Amerika aufgebaut. Obama lässt es vor die Hunde gehen."

So simpel die Sprüche klingen, so erfolgreich kann die Senkrechtstarterin damit punkten. In Iowa, wo im Jänner die Vorausscheidung der Konservativen beginnt, liegt sie vorn, gleichauf mit Mitt Romney, dem Ex-Gouverneur von Massachusetts. Vor sechs Monaten wussten höchstens Insider etwas anzufangen mit dem Namen der Abgeordneten aus Minnesota. Heute hat sie die allzu selbstgefällige Sarah Palin längst vom Sockel der Tea-Party-Königin gestoßen.

Eigentlich steht die zierliche Frau für die religiöse Rechte, doch deren Parolen spielen zurzeit nur am Rand eine Rolle. Was die Amerikaner beschäftigt, sind Arbeitslosigkeit und Rekorddefizite. Dem passt sich Bachmann so mühelos an, als sei die Ökonomie schon immer ihr Spezialgebiet gewesen.

Perry steigt ins Rennen ein

Nach George W. Bush will ein weiterer konservativer Gouverneur aus Texas ins Weiße Haus einziehen: Rick Perry, der den US-Staat seit fast elf Jahren lenkt, wird in das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur einsteigen, hörte man zuletzt aus Parteikreisen. Offiziell soll die Kandidatur es bei einem Auftritt in South Carolina machen.

Experten erwarten, dass der 61-jährige Evangelikaner das Feld der bisherigen Bewerber aufmischt. Er scheint in der jüngsten CNN-Umfrage auf Platz zwei auf, gleich hinter Romney, noch vor Bachmann - dabei ist seine Bewerbung noch nicht einmal offiziell.

Perry übernahm den Gouverneursposten Ende 2000 von Bush - so lange wie er ist kein anderer derzeitiger US-Gouverneur im Amt. (Frank Herrmann aus Sioux City/DER STANDARD, Printausgabe, 13.8.2011)>

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14.8.2011: Der soziale Zustand der "USA" ist desolat und katastrophal

aus: http://www.orfeu-marketing.com/attachments/File/Nach_uns_die_Sintflut.pdf

<In Ländern wie den USA werden die Reichen reicher während 45 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze leben, 43 Millionen Bürger Essensmarken bekommen und
700.000 Obdachlos sind. Mit einer realen Arbeitslosenquote von 22% und höherer städtischer Jugendarbeitslosigkeit wird es in den Vereinigten Staaten bald zu sozialen
Unruhen kommen.>

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Financial Terrorism in America: Over 1 Million Deaths Annually, 62 Million People With Zero Net Worth, As the Economic Elite Make Off With $46 Trillion

from: http://blog.alexanderhiggins.com/2011/08/12/financial-terrorism-america-1-million-deaths-annually-62-million-people-net-worth-economic-elite-46-trillion-54921/

  Posted by - August 12, 2011 at 9:46 pm - Permalink - Source via Alexander Higgins Blog

Shocking statistics proving the economic elite have launched a deliberate systemic financial terrorist attack against 99.9% of the population.

An all out campaign of corporate and government propagand has obscured the truth of the blatant reality that economic elite have raped and pillaged a generation of Americans.

The veil of secrecy that keeps us blinded to our oppressors is disguised beneath obfuscated financial data and blatantly manipulated government statistics.

The truth of the matter is every single American feels the stress and pain of  increasingly burdensome economic hardships on a daily basis.

While we have been fooled to believe our troubles are isolated the light of truth is revealed from the great dark beyond and the fog that clouds our thoughts begin to clear.

What was once distorted now becomes obvious, thanks to a very lengthy compilation full of some of the most shocking economic statistics every American should be made aware of.

Due to the  length of the article, I fear many will shy away from it.

To remedy the problem, I present here an abbreviated version containing the just the meat of the original along with  a bit of my own spice here and there.

However, I fully encourage you to read the full meat and potatoes version because while meat helps us build strong lean muscle it is the potatoes that give us the much needed energy to move those muscles.

The article is based on excerpts from the book “The Road Through 2012: Revolution or World War III” written by David DeGraw’s book, the editor and founder of AmpedStatus which will be Released September 28th.

I begin here with the abstract of the book  followed by the stripped down version of the shocking statistics used to prove his case that the middle class is the victim of a deliberate systemic financial terrorist attack by the super elite who have raped and pillage a generation of Americans.

The Economic Devastation

Census Bureau data, from 2005 – 2009, average US household wealth declined by 28%. This represents a loss of $27,000 per household.

Currently, at least 62 million Americans, 20% of US households, have zero or negative net worth.

Based on government manipulated census data 43.6 million Americans, 14.3% of the population, lived in poverty in 2009.

Here is how the government manipulates the census data to mask our true economic nightmare.

A more accurate assessment of poverty data by National Academy of Science data shows that 52,765,000 Americans, 17.3% of the population, lived in poverty in 2009.

According to the manipulated government census figures, 20% or 15.5 million American children lived in poverty in 2009, which is 20% of all children in the U.S. The number of children in poverty increased 28% since 2000, and jumped 10% from 2008 to 2009.

The more accurate National Academy of Science data showed 18.8 million American children living in poverty in 2009, which is 24%, or nearly one in four.

Every day in America 2,573 babies are born into poverty.”

Even with the lower Census numbers, Nine major American cities have a poverty rate over 25%.

Based on many key indicators poverty totals have continued to increase since 2009.

Current deficit reduction plans will cut “anti-poverty” programs that currently assist tens of millions of Americans.

Based on Census data estimates is predicted that the new deficit deal will cut the funding for these programs in half

The “the poverty rate will double without these programs.”

The total number of Americans living in poverty will increase to 80 million using census data estimates.

The total number of Americans living in poverty will increase to 105 million using the National Academy of Science data.

Record Breaking Food Insecurity

In 2005, 25.7 million Americans needed food stamps.

Today nearly 46 million Americans rely on food stamps.

Tent city homeless camps are popping up all over the United States.

Congress has responded the additional need for food stamps by saying fuck you to the public and cutting the funding for the food stamp program.

The cuts come as 22.5 million additional Americans need food stamps

The brings the total number of Americans in need of food assistance to a stunning 68.3 million people.

Our politicians have more important priorities $16 trillion for secret banker bailouts and trillions more to fund the illegal perpetual wars.

Record Breaking Unemployment

“Official” unemployment is at 9%, but only because the government refused to count millions of unemployed as being unemployed. Go figure.

The real number of unemployed is at an all-time record total of 34 million people which puts the unemployment rate is 22.5%.

The labor force participation rate, which measures the percentage of the total population currently working, has fallen to a 27-year low of 63.9%.

Currently, an all-time record 6.3 million people have been unemployed for over six months.

The average time it takes for a person to find a job has also just hit an all-time high of 40.4 weeks.

Private-sector job cuts in July surged 60% to a 16-month high.

From December 2007 to present, we have lost 10.6 million jobs.

Since August 2008, state and local governments have cut 577,000 jobs.

The new deficit deal will lead to an additional 1.8 million job losses.

60% of the jobs created by the $2 trillion stimulus are in low-wage fields.

Since December 2007 2.8 million of the news jobs created have been part-time jobs.

Over 12 months, the National Employment Law Project found that well-paying jobs are rapidly decreasing, while low-paying jobs are helping to mask an increasingly dire employment crisis:

  • Lower-wage industries constituted 23% of job loss, but fully 49% of recent growth
  • Mid-wage industries constituted 36% of job loss, and 37% of recent growth
  • Higher-wage industries constituted 40% of job loss, but only 14% of recent growth

Declining Income

While the cost of living from 1990 – 2010 increased by 67%, worker income has declined.

IRS data showed in 2009 average income fell 6.1%, a loss of $3,516 per worker, that year alone.

Average income has declined 13.7% from 2007 – 2009, representing a $8,588 loss per worker.

Worker income decline is due to the dramatic increase in CEO pay that  has consistently increased year-over-year since the mid-1970s.

From 1975 – 2010, worker productivity increased 80%. Over this time frame, CEO pay and the income of the economic top 0.1% (one-tenth of one percent) of the population quadrupled.

The income of the top 0.01% (one-hundredth of one percent) quintupled.

After analyzing 2008 tax data, leading tax reporter David Cay Johnston summed up the situation pointing out that middle class wages should have been 68% higher which equates to a robbery of $406 each week.

As shocking as that is, over the last two years, workers have lost an even higher share of income to CEOs. In the last year alone, CEO pay skyrocketed by 28%. Looking at 2009, according to a recent Dollars & Sense report, workers lost nearly $2 trillion in wages that year alone:

As bad as these numbers are, consider that the attack on American workers has increased significantly since 2009. From 2009 to the fourth-quarter of 2010, 88% of income growth went to corporate profits (i.e. CEOs), while just 1% went to workers.

As the NY Times reported in an article entitled, “Our Banana Republic,” from 1980 – 2005, “more than four-fifths of the total increase in American incomes went to the richest 1 percent.”

It has gotten even worse, as Zero Hedge recently reported, labor’s current “share of national income has fallen to its lowest level in modern history.”

This chart shows how workers’ percentage of income has been rapidly declining:

 

The bottom line, as statistics clearly demonstrate, these trends are getting worse and the attacks against us, as severe as they have been over the past four years, are dramatically escalating.

Part Two :: The Economic Elite

How Much Wealth Do The Economic Elite Have?

While 68.3 million Americans struggle to get enough food to eat and wages are declining for 90% of the population, US millionaire household wealth has reached an unprecedented level.

US millionaire households now have $38.6 trillion in wealth.

They also have an additional $6.3 trillion hidden in offshore accounts.

In total, US millionaire households have at least $45.9 trillion in wealth

The majority of this wealth is held within the upper one-tenth of one percent of the population.

US millionaire households will see a 225% increase in wealth to $87.1 trillion by 2020.

Accounting for wealth hidden in offshore accounts, they are projected to have over $100 trillion in total within the next decade.

Most people cannot even comprehend how much $1 trillion is, let alone $46 trillion. One trillion is equal to 1000 billion, or $1,000,000,000,000.

To put it in perspective, last year the entire cost of feeding all 40 million Americans on food stamps was $65 billion.

Now consider, according to the latest IRS data, only 0.076% of the population, less than one-tenth of one percent, earned over $1 million in 2009.

The graph below, based on data from the Tax Policy Center, shows how much income is earned by a household at any given percentile in income distribution:

 

Only 74 Americans are in this elite group are in the highest bracket for annual income is $50 million or more.

The average income within this category was $91.2 million in 2008.

As astonishing as that is, in 2009 they averaged $518.8 million each, or about $10 million per week.

This means, in the depths of the recession, the richest 74 Americans increased their income by more than 5 times within this one year.

These 74 people made more money than 19 million workers combined.

In context, overall, the richest 400 people in the US have as much wealth as 154 million Americans combined, that’s 50% of the entire country.

The top economic 1% of the US population now has a record 40% of all wealth, and have more wealth than 90% of the population combined.

Who Rules America? Revealing The Economic Top 0.1%

Here is an analysis from an investment manager with mega-wealthy clients breaking down the economic top 0.5% of the population, recently published by William Domhoff, sociology professor and author of Who Rules America?

“Unlike those in the lower half of the top 1%, those in the top half and, particularly, top 0.1%, can often borrow for almost nothing, keep profits and production overseas, hold personal assets in tax havens, ride out down markets and economies, and influence legislation in the US. They have access to the very best in accounting firms, tax and other attorneys, numerous consultants, private wealth managers, a network of other wealthy and powerful friends, lucrative business opportunities, and many other benefits.

Folks in the top 0.1% come from many backgrounds but it’s infrequent to meet one whose wealth wasn’t acquired through direct or indirect participation in the financial and banking industries…. Most of the serious economic damage the US is struggling with today was done by the top 0.1% and they benefited greatly from it…. For example, in Q1 of 2011, America’s top corporations reported 31% profit growth and a 31% reduction in taxes, the latter due to profit outsourcing to low tax rate countries…. The year 2010 was a record year for compensation on Wall Street, while corporate CEO compensation rose by over 30%.…

In 2010 a dozen major companies, including GE, Verizon, Boeing, Wells Fargo, and Fed Ex paid US tax rates between -0.7% and -9.2%. Production, employment, profits, and taxes have all been outsourced….

I could go on and on, but the bottom line is this: A highly complex and largely discrete set of laws and exemptions from laws has been put in place by those in the uppermost reaches of the US financial system. It allows them to protect and increase their wealth and significantly affect the US political and legislative processes.

They have real power and real wealth. Ordinary citizens in the bottom 99.9% are largely not aware of these systems, do not understand how they work, are unlikely to participate in them, and have little likelihood of entering the top 0.5%, much less the top 0.1%….

… the American dream of striking it rich is merely a well-marketed fantasy that keeps the bottom 99.5% hoping for better and prevents social and political instability. The odds of getting into that top 0.5% are very slim and the door is kept firmly shut by those within it.”


To get into the top economic 0.01% (one-hundredth of one percent) of the population, you have to have a household income of over $27 million per year.

If you look at some of the central players who caused this economic crisis, you will see that they are among this Economic Elite group.

Former Goldman Sachs CEO and Bush Treasury Secretary Hank Paulson had already amassed at least $700 million prior to moving to the US Treasury in 2006.

Current Goldman Sachs CEO Lloyd Blankfein and a few other top executives at Goldman Sachs just received $111.3 million in bonuses. Blankfein just took home $24.3 million, as part of a $67.9 million bonus he was awarded.

Goldman’s President Gary Cohn took home $24 million, as part of a $66.9 million bonus he was awarded.

Goldman’s CFO David Viniar and former co-president Jon Winkelried both took home over $20 million in bonuses.

Citigroup CEO Vikram Pandit just took home $80 million, in what may eventually total more than $200 million in compensation and bonuses.

Coming in at the top of the list is JP Morgan Chase CEO Jamie Dimon, who just took home $90 million.

 

If you think people in this income level don’t control the US political process, you are not paying attention. After they caused this economic crisis, they got the government to give them trillions of dollars in taxpayer support, and then, after taking our tax dollars, they gave themselves all-time record-breaking bonuses.

2009 was an all-time record-breaking year for Wall Street executives bringing in a total of $145 billion.

In 2010, they broke  the all-time record set the year before by pulling in another $149 billion. The audacity of it all is stunning.

Finding people more grotesquely greedy than Wall Street executives would seem to be impossible. However, health insurance CEOs are giving them a run for their money. As the LA Times reported:

“Leaders of Cigna, Humana, UnitedHealth, WellPoint and Aetna received nearly $200 million in compensation in 2009, according to a report, while the companies sought rate increases as high as 39%….

H. Edward Hanway, former chief executive of Philadelphia-based Cigna, topped the list of high-paid executives, thanks to a retirement package worth $110.9 million. Cigna paid Hanway and his successor, David Cordani, a total of $136.3 million last year….

Ron Williams, the CEO of Hartford, Conn.-based Aetna Inc., earned nearly $18.2 million in total compensation, down from $24.4 million in 2008.”

Aetna CEO Ron Williams has recovered from his down year in 2009 by making $72 million in 2010.

Given this level of obscene profiteering within the health care industry Americans pay more for medical care than any other nation in the world.

Americans are actually forced to pay twice as much as most nations, and get lower quality care in return.

Health insurances companies openly admit reaping windfall profits because people with health insurance plans still cannot afford to go to the doctors and have stopped going unless it is an absolute emergency.

With well over 50 million people unable to afford health insurance and the skyrocketing costs.

Over 60% of all personal bankruptcies are the result of medical bills.

In fact, 75% of the medical bankruptcies filed are from people who have health insurance.

Within this Economic Elite group, you also have the war profiteering oil companies, which themselves are in large part owned by the big Wall Street banks.

While gas, oil and energy prices skyrocket for the middle class the biggest five oil companies reaped $36 billion in profit last quarter along.

These companies also receive an average of $6 billion per year in government  subsidies paid for by none other than the U.S. taxpayer the same poor and middle class they rape.

Tax Breaks For The Rich, Budget Cuts For The Rest Of Us

To further demonstrate how the mega-wealthy have seized control our political process, consider that the richest 400 Americans paid 30% of their income in taxes in 1995.

They now pay only 18%.

In fact, 1,470 Americans earned over $1 million in 2009 and didn’t pay any taxes.

The average tax rate for millionaires was 22.4% in 2009, down from 30.4% in 1995.

The average millionaire saves $136,000 a year due to reduced tax rates.

Corporate tax accounted for 27.3% of federal revenue in 1955.

In 2010, corporate tax accounted for only 8.9% of federal revenue.

Corporate taxes accounted for 4.3% of overall GDP in 1955, in 2010 they accounted for only 1.3%.

Part Three :: The Perfect Storm Overhead:

(Inequality = Debt = Austerity = Civil Unrest = Inflation + Deflation = Stagflation)

The cuts in taxes for the mega-wealthy have led to record wealth inequality and resulted in a record national deficit. Meanwhile, to make up for the deficit that the richest one-tenth of one percent of the population has created, Democrats and Republicans are committed to making draconian budget cuts to vital social services, which target the poor, middle class, elderly and sick, while handing out billions more in corporate welfare annually. (Inequality = Debt = Austerity)

Just as the government has done, to make up for tax revenue lost to the mega-wealthy, Americans have made up for the decline in income by taking on large amounts of debt as well. (Inequality = Debt)

In a severely unequal society, massive debt will always be created, thus forming a vicious cycle of increasing inequality and increasing debt, until the fragmentation of society reaches a breaking point when those in debt cannot afford to pay back their debts without starving to death. We are now reaching that breaking point. (Inequality = Debt = Austerity = Civil Unrest)

Debt Slavery

The Indentured Servant Has Become The Indebted Citizen

As for statistics on Americans being buried in financial debt, the indentured servant has evolved into the indebted citizen.

As mentioned before, from 1990 – 2010 costs of living have increased 67%, while wages have stagnated and declined.

As the national debt has reached a record $14.6 trillion, total personal debt is now over $16 trillion by official government estimates.

Independent economists put the real national debt at $211 trillion.

Consumer debt is $2.5 trillion.

Credit card debt is $805 billion.

Student debt now exceeds $1 trillion.

Obviously, the more severe your debts are, the more you have to cut back in spending and the less money you have to buy new items. (Debt = Austerity)

Meanwhile, a perfect storm circles overhead as society breaks down and falls into an economic death spiral – health care, food and gas costs are skyrocketing, while income and home values are plummeting. (Inflation + Deflation = Stagflation)

Given these conditions, it is not surprising that over 250 million Americans, another record-breaking number, are currently living paycheck-to-paycheck struggling to make ends meet.

Inflation

The following charts, from Advisor Perspectives, show the increase in costs of living since 2000:

 

As you can see, the price of basic necessities are consistently increasing, only clothing (apparel) has declined. The second chart highlights the crucial skyrocketing cost of energy:

 

The third chart highlights the pernicious skyrocketing cost of education:

 

The cost of education essentially buries a young person in a debt that they will spend a significant portion of their life attempting to get out of. Given the increasing costs of living, and the decreasing ability to make an expected income from such an expensive level of education, this young demographic will most likely live an entire life locked into spiraling levels of debt that they will never be able to get out of.

Propaganda Inflation

The Bureau of Labor Statistics has twice, since 1980, revised the method to calculate the Consumer Price Index (CPI), which measures inflation.

Their methodology now masks the severity of inflation, similar to how they mask the severity of unemployment, by heavily discounting the measurement weight of energy, food and education – three of the most significant costs for most American households.

Tcurrent “official” CPI is at a 3.6% annual rate.

Calculated the way it was before Greenspan altered it in 1980, it would be 11.1%, three times worse than officially stated.

So while the government and the Federal Reserve claim that inflation is low, at 3.6% over the past year inflation for the middle class has skyrocketed.

Food prices increased 39% over the past year.

U.S. gas prices  increased 34% over the same time frame.

The increase in gas cost over the past one-year masks the severity of total gas price inflation at the pump.

Gas is currently 125% more expensive since December 2008, increasing from $1.67 per gallon to $3.75.

The Hidden Tax

The Federal Reserve’s strategic policy known as Quantitative Easing (QE) has been a significant factor in the rising cost of basic necessities by deliberately stimulating inflation, while decreasing the value of the dollar.

Because ofQE2 program, the dollar lost 7.5% of its value from January 2010 through March 2010.

From August 2010 through March 2011, the dollar lost 17% of its value.

To understand how this acts as a hidden tax, consider if you had $10,000 in the bank, over this time frame you would have lost $1700 in purchasing power.

$10,000 in August 2010 would be worth $8300 March 2011. At the same time, the cost of gas and food drastically increased.

The Phantom Recovery

By decreasing the value of the dollar, the Federal Reserve is also inflating the stock market by creating the impression that stock prices are rising, which, when measured in dollars, they have.

In real terms the value of the stock market has decreased.

To understand how deceptive this strategy has been in giving the appearance of a rising market, instead of measuring overall stock value in dollars, let’s look at their overall value when measured in terms of gold:

Dow/Gold Chart from January 1, 2003 – August 8, 2011

 

As investor Michael Krieger explains:

“You can see from the chart above the downtrend of stock prices in real terms is completely intact and they have now hit a new low, below the previous low point in March 2009. In fact, although stocks did temporarily rise in real terms from the low in 2009 for the year as a whole, they were still down 5% in real terms. Then last year, stocks were 14% lower in terms of gold. Finally, despite a brief rally early in 2011, stocks in terms of gold are down 23% year-to-date.”

Dollar Vs. Gold

When comparing the value of the dollar to the value of gold, the dollar has lost a stunning 84% of its value since 2000.

In 2000, gold was worth $279 per ounce, as of August 8, 2011, gold is $1,725 per ounce.

In fact, the dollar continues to fall in value while gold continues to rise.

Stagflation

All these factors together create a perfect storm of stagflation.

90% of Americans are experiencing declining incomes.

The value of the dollar continues declines.

Tthe price of necessities continue to rise.

The value of the one major asset many Americans have, a house, continues to decline.

Declining home values have left 28% of US homeowners owing more on their mortgages than their home is currently worth.

10.4 million American families having lost their homes to foreclosure since 2007,

Another 10.8 million homes are at risk of default over the next six years.

This will obviously continue downward pressure on home values.

The Beaten Masses

Confronted With Severe Financial Hardship, Why Do Americans Remain Passive?

With an unprecedented sum of wealth, tens of trillions of dollars, held within the top one-tenth of one percent of the US population, we now have the highest and most severe inequality of wealth in US history.

Not even the Robber Barons of the Gilded Age were as greedy as the modern day Economic Elite.

As famed American philosopher John Dewey once said, “There is no such thing as the liberty or effective power of an individual, group, or class, except in relation to the liberties, the effective powers, of other individuals, groups or classes.”

The elite have strategically withheld wealth from 99% of the US population over the past generation

Since the mid-1970s, worker production and wealth creation has exploded.

The dramatic increase in wealth has been almost entirely absorbed by the economic top one-tenth of one percent of the population, with most of it going to the top one-hundredth of one percent.

People  struggling to make ends meet are still not fighting back with overwhelming force and running the mega-wealthy aristocrats out of town because of two significant factors:

1) People are two consumed with holding on to the little they have left to try to maintain their current standard of living.

2) People have very little understanding of how much wealth has been consolidated within the top economic one-tenth of one percent.

Considering the first factor, it is obvious that people have become beaten down psychologically and financially. A report in the Guardian entitled, “Anxiety keeps the super-rich safe from middle-class rage,” suggests that people are so desperate to hold on to what they have that they are too busy looking down to look up: “As psychologists will tell you, fear of loss is more powerful than the prospect of gain. The struggling middle classes look down more anxiously than they look up, particularly in recession and sluggish recovery.”

Considering the second factor, people do not understand how much wealth has been withheld from them. The average person has never personally experienced or seen the excessive wealth and luxury that the mega-rich live in. Wealth inequality has grown so extreme and the wealthy have become so far removed from average society, it is as if the rich exist in some outer stratosphere beyond the comprehension of the average person. As the Guardian report mentioned above also states:

“… having little daily contact with the rich and little knowledge of how they lived, they simply didn’t think about inequality much, or regard the wealthy as direct competitors for resources. As the sociologist Garry Runciman observed: ‘Envy is a difficult emotion to sustain across a broad social distance.’… Even now most underestimate the rewards of bankers and executives. Top pay has reached such levels that, rather like interstellar distances, what the figures mean is hard to grasp.”

The average American vastly underestimates the severe wealth disparity.

Americans are brainwashed into believing our society is far more equal than it actually is:

 

(NY Times) “In a recent survey of Americans, my colleague Dan Ariely and I found that Americans drastically underestimated the level of wealth inequality in the United States. While recent data indicates that the richest 20 percent of Americans own 84 percent of all wealth, people estimated that this group owned just 59 percent – believing that total wealth in this country is far more evenly divided among poorer Americans.

What’s more, when we asked them how they thought wealth should be distributed, they told us they wanted an even more equitable distribution, with the richest 20 percent owning just 32 percent of the wealth. This was true of Democrats and Republicans, rich and poor – all groups we surveyed approved of some inequality, but their ideal was far more equal than the current level.”

 

The fact of the matter is that the overwhelming majority of US population is unaware of the vast wealth at hand. An entire generation of unprecedented wealth creation has been concealed from 99% of the population for over 35 years. Having never personally experienced or known of this wealth, the average American cannot comprehend what is possible if even a fraction of it was used for the betterment of society as a whole.

In fact, given modern technology and wealth, not a single American citizen should live in poverty. The statistics clearly demonstrate that we now live in a Neo-Feudal society. In comparison to the wealthiest one-tenth of one percent of the population, who are sitting on top of tens of trillions of dollars in wealth, we are modern day serfs, essentially propagandized peasants.

The fact that the overwhelming majority of Americans are struggling to get by, while tens of trillions of dollars are consolidated within a small fraction of the population, is a crime against humanity.

The day the average American fully comprehends how much wealth is consolidated within just the top one-tenth of one percent of the population, there will be a massive uprising and all the paid off politicians will be run out of town.

The next time you are stressed out, struggling to make ends meet and pay off your debts, just think about the trillions of dollars sitting in the obscenely bloated pockets of one-tenth of one percent of the population. The first step in overcoming your peasant status is to understand that you are indeed a peasant. This is a bitter pill to swallow and most will prefer to, as they have been conditioned to do, continue on their path of media-induced delusion, denial, apathy and ignorance.

However, I still cling to the hope that once enough people become aware of this hidden and obscured fact, we can have the non-violent revolution we so urgently need. Until then, the rich get richer as a critical mass with increasingly dire economic prospects desperately struggles to make ends meet.

Fascism in America

Other than driving large segments of the American population into poverty, and pushing the majority into massive debt and a state of financial desperation, there is an ever darker side to what is unfolding today. The Economic Elite have turned America into a modern day fascist state.

Fascism is a very powerful word which evokes many strong feelings. People may think that the term cannot be applied to modern day America. However, as Benito Mussolini once summed it up: “Fascism should more properly be called corporatism, since it is the merger of state and corporate power.” In the early 1900s, the Italians who invented the term fascism also described it as “estato corporativo,” meaning: the corporate state.

Very few Americans would argue the fact that corporations now control our government and have the dominant role in our society. Through a system of legalized bribery – campaign finance, lobbying and the revolving door between Washington and corporations – the most power global corporations dominant the legislative and political process like never before. Senator Huey Long had it right when he warned: “When fascism comes to America, it will come in the form of democracy.”

As President Franklin D. Roosevelt once described fascism: “The liberty of a democracy is not safe if the people tolerate the growth of private power to a point where it comes strong than their democratic state itself. That, in its essence, is fascism — ownership of government by an individual, by a group, or any controlling private power.”

The most blatant modern example of this was the bailout of Wall Street, when the “too big to fail” banks got politicians to promptly hand out trillions of tax dollars in support and subsidies to the very people who caused the crisis, without any of them being held accountable.

Modern Day Slavery

Another shocking example of how far we have descended into fascism is the American Legislative Exchange Council (ALEC), which is a group of corporate executives who literally write government legislation. They have gone as far as setting up a system that imprisons the poor and then puts them to work, instead of paying living wages to non-imprisoned workers. Make no mistake, this is a modern day system of slavery unfolding before our eyes.

At the leadership of ALEC and various other Economic Elite organizations, poverty has essentially become a crime. To demonstrate these attacks against the poor, there was $17 billion cut from public housing programs, while there was an increase of $19 billion in programs for building prisons, “effectively making the construction of prisons the nation’s main housing program for the poor.” Before laws began to be rewritten in 1980, with direct input from ALEC, we had a prison population of 500,000 citizens. After laws were rewritten to target poor inner city citizens with much more severe penalties, the US prison population skyrocketed to 2.4 million people.

 

We now have the largest prison population in the world. With only 4% of the world’s population, we have 25% of the world’s prison population. As I reported previously, in a report entitled, “American Gulag: World’s Largest Prison Complex“:

“The US, by far, has more of its citizens in prison than any other nation on earth. China, with a billion citizens, doesn’t imprison as many people as the US, with only 308 million American citizens. The US per capita statistics are 700 per 100,000 citizens. In comparison, China has 110 per 100,000. In the Middle East, the repressive regime in Saudi Arabia imprisons 45 per 100,000. US per capita levels are equivalent to the darkest days of the Soviet Gulag.”

The Death Toll

The dramatic increase in poverty has obviously torn many families apart and caused a devastating psychological toll, but consider the increase in deaths as a result of poverty and severe wealth inequalities. This is a very difficult statistic to accurately measure, but Columbia University’s School of Public Health conducted an intensive examination of mortality and medical data and estimated that “875,000 deaths in the US in 2000 could be attributed to a cluster of social factors bound up with poverty and income inequality.”

As a report by Debra Watson sums up the study, “There is no reason to believe, after a decade that has seen sustained attacks on social programs and consistently high unemployment rates, that the social mortality rate has declined. On the contrary, it has likely risen.” Indeed, poverty and income inequality have skyrocketed since 2000.

Now, let’s consider the fact that, according to the Census Bureau, 31.1 million people lived in poverty in 2000, and according to Columbia’s study 875,000 deaths came as a result. This means that 1 out of every 35.5 people living in poverty die annually as a result of their impoverishment. If you extrapolate this data to the 2009 total of 52.8 million people living in poverty, you get an estimate of 1,486,338 deaths within that year. Even if you use the lower poverty totals from the Census Bureau, 43.6 million people, you get an estimate of 1,228,169 deaths in 2009.

Deliberate Systemic Attacks

The dramatic increase in economic inequality and poverty, along with the unprecedented rise in wealth within the top one-tenth of one percent of the population has not happened by mistake. It is the designed result of deliberate governmental and economic policy. It is the result of the richest people in the world, and the “too big to fail” banks, using the campaign finance and lobbying system to buy off politicians who implement policies designed to exploit 99.9% of the population for their financial gain. To call what is happening a “financial terrorist attack” on the United States, is not using hyperbole, it is the technical term for what is currently occurring.

Compare the million people who die annually as a result of these economic attacks, to the 2,977 that died on 9/11. As someone who lived three blocks from the World Trade Center, as tragic as 9/11 was, these economic attacks are much more severe and damaging to us as a nation, albeit a much slower and unseen death toll. Nonetheless, the result is of genocidal proportions. One can statistically compare the economic attacks on the US to the invasion of Iraq, which some estimate as leading to one million deaths. Once again, many of those deaths came in brutal and spectacular fashion in bombing campaigns known as “shock and awe.” However, the death toll compares to the hidden brutality of a four-year campaign of economic “shock and awe.” Just as Iraq was invaded, the US has been invaded by a global banking cartel.

As shocking as that is to realize, consider that this is happening throughout the world. While the US poverty death rate is probably higher than in most European countries, the Federal Reserve’s economic policies — along with policies from the International Monetary Fund, World Bank and Bank of International Settlements — have caused rioting and uprisings over skyrocketing food prices and costs of living throughout the world. The fact of the matter, and very harsh and unfortunate reality of this crisis, is that the global economic central planners are deliberately carrying out genocidal economic policies.

As Che Guevara, a man who took on the global financial elite, once said, “The amount of poverty and suffering required for the emergence of a Rockefeller, and the amount of depravity that the accumulation of a fortune of such magnitude entails, are left out of the picture, and it is not always possible to make the people in general see this.”

When tens of trillions of dollars deliberately flow to the top economic one-tenth of one percent of the global population, while large percentages live in poverty, you have to conclude, in technical terms, that a Neo-Feudal-Fascist state is upon us. The rich have never been richer, while their paid off politicians make budget cuts for the poor and middle class, and cause the cost of basic necessities to skyrocket.

You can call me extreme, but the reality of this is extreme, these people, the global economic top one-tenth of one percent, are genocidal fascists carrying out a holocaust. Fascism has evolved. There is no need to get blood on your hands while rounding up people and putting them into concentration camps when you can do it through economic policy while sitting in a jacuzzi on a corporate jet, or in a three-piece custom-made Armani, completely detached and insulated from the world in which you plunder.

However, as what happens with all empires, greed and arrogance makes them overreach. The beaten down masses get to a point where they literally can’t live under these conditions. This desperation spreads throughout the population until it reaches a critical mass, then, suddenly, they rise up and the empire begins to collapse… Tunisia, Algeria, Egypt, Israel, (Northern Africa, the Middle East), Albania, Greece, Spain, Britain (Europe), Wisconsin…

The Economic Elite are overreaching and their empire is collapsing.

The decentralized global rebellion has begun…

Welcome to World War III.

Which side of history do you want to be on?

As a wise old friend once said, “You can’t be neutral on a moving train.”


- David DeGraw is the founder and editor of AmpedStatus.com. His long-awaited book, The Road Through 2012: Revolution or World War III, will finally be released on September 28th. He can be emailed at David[@]AmpedStatus.com. You can follow David’s reporting daily on his new personal website: DavidDeGraw.org

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Der Standard
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17.8.2011: Der "amerikanische Traum" ist tot - jeder siebte Haushalt lebt mit unsicherer Nahrungsversorgung

aus: Der Standard online: US-Wirtschaft: Verblasster Glanz; 17.8.2011;
http://derstandard.at/1313024423078/US-Wirtschaft-Verblasster-Glanz

<Amerika ist vom rechten Weg abgekommen. Und zwar ordentlich. Es ist zu einem Ort geworden, an dem politische Polarisierung historische Ausmaße erreicht hat und die Lebensmittelversorgung jedes siebten Haushaltes unsicher ist

Die US-Wirtschaft bleibt bettlägerig, während die Arbeitslosenquote im Juni auf 9,2 Prozent angestiegen ist. Beinahe die Hälfte der Erwerbslosen war mindestens sechs Monate ohne Anstellung - ein historischer Wert, der selbst in der Great Depression in den 1930ern nicht erreicht wurde. Während der Mittelstand seit 1969 um rund zehn Prozentpunkte dahingeschmolzen ist, war Armut seit Beginn der empirischen Erfassung nie verbreiteter als heute. Und der kometenhafte Anstieg des Einkommens der oberen zehn Prozent - und im Besonderen des oberen einen Prozents - ist seit der wirtschaftlichen Blütezeit Amerikas zum Ende des 19. Jahrhunderts beispiellos.

Tragischerweise erleben wir dieser Tage die Neuinszenierung der Fehler von 1937, als die US-Regierung versuchte, sich durch Kürzungen aus dem Fangnetz der Krise zu schneiden und dadurch die Rezession noch beschleunigte. Der heute vorgeblich "demokratische" Präsident hat die Logik konservativer Republikaner adaptiert, die Schulden und Staatsdefizit als Grund für das wirtschaftliche Siechtum Amerikas sehen - und nicht die hohe Arbeitslosigkeit und fehlenden Konsum. Dabei bedeuten Ausgabenkürzungen inmitten einer sich abkühlenden Konjunktur die Aufgabe von 75 Jahren keynesianischer Grundlehren und die Wiederholung der tragischen Fehler von 1937.

Es gibt keine Linke in den USA

Dass in Washington allein das "Wo" und "Wie" von Ausgabenkürzungen debattiert wird, ist keineswegs bloß ein episodischer Sieg für die aufsteigende Tea Party, sondern die logische Fortführung eines 30 Jahre anhaltenden Abdriftens des amerikanischen Politsystems nach Rechts. Um die Pathologie Amerikas verstehen zu können, muss man sich zunächst bewusst machen, dass der Kalte Krieg die gesamte linke Hälfte des politischen Spektrums ausgelöscht hat. Linksaußen ist in den USA dort, wo in den meisten Ländern die rechte Mitte verortet würde.

Doch noch bedeutender für die wachsende Adhäsionskraft von Rechts war die Regierungszeit von Ronald Reagan in den 1980ern, seine Angriffe auf das kollektive Arbeitsrecht und die Liberalisierung der Wirtschaftspolitik. Die Stellung der Gewerkschaften wurde so stark untergraben, dass der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Amerika heute tiefer liegt als in jeder anderen fortgeschrittenen Industrienation. Die Reallöhne von Arbeitern stagnieren auf dem Niveau der 70er-Jahre, trotz substanziell gestiegener Arbeitsproduktivität.

Das Ergebnis dieses Trends: Beide Parteien lassen ihre Wahlkampfkassen von Großunternehmen füllen und haben das Mantra "keine neuen Steuern" verinnerlicht. Der Steuersatz für Unternehmen und Reiche ist auf einem historisch niedrigen Niveau, der Anteil des Steueraufkommens am BIP beträgt nur noch 16 Prozent. Hinzu kommen circa 4 Billionen Dollar Schulden für Auslandskriege und Steuerverluste aufgrund der aktuellen Rezession.

Der Traum ist tot

Während die Republikaner seit jeher mit den Gewerkschaften und sozialen Programmen zur Förderung des Mittelstandes auf Kriegsfuß stehen, nutzt die Tea-Party-Bewegung ihre vorgespielte Sorge um das Haushaltsdefizit, um ungeniert der Sozialversicherung für Ruheständler, der Arbeitslosenversicherung, der Krankenversicherung und dem Gesundheitsdienst für die Armen ein Ende zu bereiten. Das Ziel ist ein schlanker Staat - auch wenn dadurch der Mittelstand ausgeschlachtet und die Wirtschaft ruiniert wird.

Die jüngsten Entwicklungen sind jedoch nur Ausdruck einer tieferen Malaise, die die amerikanische Psyche umhüllt: Der gefühlte Verlust der sagenumwobenen upward mobility, der Aufstiegsmöglichkeit vom Tellerwäscher zum Millionär und die Trübung des einst eisern-optimistischen Blickes in die Zukunft. Derartige Entwicklungen legen nahe, dass der Rest der Welt bald nicht länger nach Amerika als den Hort von Freiheit, Aufstiegschancen und Gerechtigkeit wird blicken können. Der lebendige politische Aktivismus des amerikanischen Bürgertums in den 60er- und 70er-Jahren, den Gil Scott-Heron in seiner Hymne "The Revolution Will Not Be Televised" beschreibt, schlummert oder ist tot. Passender scheint heute sein melancholisches Folgewerk "Winter In America". (derStandard.at, 17.8.2011)

Autor

Rick Rowden, The European, promovierte an der Jawaharlal Nehry University in Neu-Delhi in Wirtschaftswissenschaften. Er war Berater der UN-Konferenz zu Handel und Entwicklung (UNCTAD) und Senior Policy Analyst der NGO ActionAid.>

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Neue Zürcher
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11.3.2011: <"Die USA stehen schlechter da als Griechenland" - 200 Billionen Dollar implizite Schulden durch "Schneeballsysteme" in Altersvorsorge>

Nun, die "USA" stehen natürlich schlechter da als Griechenland, weil es für die "USA" keinen Rettungsschirm geben wird. Aber lesen Sie selbst, was da sonst noch kommt:

aus: Neue Zürcher Zeitung online; 11.3.2011;
http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/die_usa_stehen_schlechter_da_als_griechenland_1.9841323.html

<Berücksichtigt man zusätzlich zu den Staatsschulden die impliziten Zahlungsversprechen der Sozialsysteme der USA, dann klafft in dem Land eine fiskalische Lücke von rund 200 Billionen Dollar. Im Vergleich zum BIP ist diese grösser als in Griechenland. Laut Ökonomie-Professor Laurence Kotlikoff sind die USA faktisch bankrott.

Von Marco Metzler

Der Ökonomie-Professor Laurence Kotlikoff von der Boston University hat an einer von der Privatbank Wegelin organisierten Konferenz darauf hingewiesen, dass in den USA – wenn man die impliziten Zahlungsversprechungen der Renten- und Sozialsystem mit einberechnet – eine grössere fiskalische Lücke klafft als beispielsweise in Griechenland. Seinen bewusst provokativen Vortrag hielt er am selben Tag, an dem der weltgrösste Rentenfonds von Pimco bekannt gegeben hatte, alle US-Staatsanleihen abgestossen zu haben.

Altersvorsorge als Schneeballsystem

Laut Kotlikoff bauen die Industriestaaten mit ihren Pensionssystemen nun schon seit 60 Jahren auf Schneeballsysteme (auf englisch: Ponzi Scheme). Ein Ponzi-Schema bezeichnet ein Geschäftsmodell, das, um die bisherigen Teilnehmer auszubezahlen, eine ständig wachsende Zahl an neuen Teilnehmer benötigt, die Geld in das System investieren. Benannt ist das Schema nach Charles Ponzi, der Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit einem ebensolchen System zu zweifelhaftem Ruhm gelangte. Ein vergleichbares System hielt beispielsweise auch Ponzis Gesinnungsgenosse Bernard Madoff aufrecht.

Angesichts der demografischen Entwicklung in vielen Industriestaaten, in denen sich immer weniger Junge und immer mehr Alte gegenüberstehen, ist für Kotlikoff die Analogie zu einem Schneeballsystem nicht mehr weit, wie er mit folgender Anleitung ausführt.

Die fiskalische Lücke eines Landes wird berechnet, indem man – vor einem unendlichen Zeithorizont – den gegenwärtigen Wert aller künftigen Ausgaben von dem gegenwärtigen Wert aller künftigen Steuereinnahmen subtrahiert. Die USA und auch viele EU-Länder bringen es gemäss Kotlikoff nicht fertig, die fiskalische Lücke vor einem unendlichen Zeithorizont auszurechnen und legen auch nicht offen, ob ihre Anlagen die offiziellen und inoffiziellen Verbindlichkeiten der Zukunft zu decken vermögen. «Das ist betrügerische Buchhaltung», sagt Kotlikoff.

Die USA stehen an einem Wendepunkt

Er zieht dabei eine Analogie zu den Betrügern wie Charles Ponzi oder Bernard Madoff, die beide gelogen haben, als es um den wahren Wert ihrer eigenen Anlagen ging. Dasselbe sei bei den generationenübergreifenden Schneeballsystemen der Fall. Ein solches System werde spätestens dann in sich zusammen fallen, wenn die Jungen die versprochenen Zahlungen an die Alten nicht mehr werden leisten können – denn schliesslich können die Jungen nicht mehr Steuern zahlen als sie tatsächlich verdienen.

«Die USA hat diesen Punkt erreicht», warnt Kotlikoff. «In Wirklichkeit sind die Vereinigten Staaten bankrott.» Das Congressional Budget Office habe die fiskalische Lücke zwischen dem gegenwärtigen Wert aller zukünftigen Ausgaben und den künftigen Steuereinnahmen der USA berechnet und komme auf eine Lücke von 202 Bio. Dollar (auf englisch: trillion). Dies stehe im Widerspruch zu den offiziell ausgewiesenen Staatsschulden der Vereinigten Staaten in der Höhe von 9 Bio. Dollar.

Steuererhöhung um 77 Prozent

«Die USA ist in schlechterer fiskalischer Verfassung als Griechenland», sagt Kotlikoff. Im Vergleich mit Europa habe die USA disproportional grosse inoffizielle, zukünftige Zahlungsversprechungen. Die fiskalische Lücke der USA sei 14 Mal grösser als das Bruttoinlandprodukt (BIP) des Landes, während der Faktor in Griechenland nur 11 betrage.

Um die fiskalische Lücke zu schliessen müsste laut Kotlikoff alle in den USA erhobenen Steuern ab sofort und permanent um 77 Prozent erhöht werden. Er glaube, dass weder die Republikaner noch die Demokraten jemals eine solche Steuererhöhung beschliessen werden. Aber allein eine sofortige, radikale Reform des Gesundheitswesens, des Steuersystems, der sozialen Sicherheit und der Staatsfinanzen könne die USA retten. Er rät deshalb auch davon ab, langfristige US-Staatsanleihen zu halten.

Drohende Inflation

Der Kollaps des Ponzi-Schemas in den USA könnte eine noch grössere Finanzkrise nach sich ziehen als die letzte, warnt Kotlikoff. Würde ein Kollaps verschiedener europäischer Staaten zu einem Sturm auf die Bankschalter führen – und sollte dieser Sturm auch auf die USA übergreifen – dann müsste die Notenbank Fed über Nacht im schlimmsten Fall 12 Billionen an neuen Dollars drucken.

Die Geldmenge der USA, die sich laut Kotlikoff schon von 0,84 Bio. Dollar im Jahr 2007 bis ins Jahr 2011 auf 3 Bio. Dollar ausgeweitet hat, würden sich über Nacht auf 15 Bio. Dollar erhöhen. Schon heute sei im Geldmengenwachstum die Basis für eine hohe Inflation angelegt. Sollten nochmals 12 Bio. Dollar dazukommen, dann werde eine Hyperinflation unvermeidlich sein.

Heimliche Enteignung

Selbstverständlich kann man implizite Schulden auch reduzieren, indem man die Zahlungsversprechen für die Jugend von heute reduziert und diese damit heimlich zu enteignen versucht. Aber dann stellt sich eine andere Frage: Wie lange werden die Jungen noch bereit sein, den Konsum der Alten mitzufinanzieren, wenn sie durchschauen, dass die Staaten die Zahlungsversprechen mittelfristig nicht mehr werden einhalten können? Vielleicht werden sich diese dann per Facebook und Twitter organisieren, um gegen die für sie schädlichen Schneeballsysteme zu revoltieren.>

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Welt online,
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22.8.2011: Taschendiebe und Raubüberfälle auf Flughäfen und Bahnhöfen der "USA" - trotz "Bewachung"

aus: Welt online: Kriminalität: Unsichere Flughäfen und Bahnhöfe in den USA; 22.8.2011;
http://www.welt.de/reise/article13558241/Unsichere-Flughaefen-und-Bahnhoefe-in-den-USA.html

<Eine Untersuchung belegt, an welchen amerikanischen Flughäfen und Bahnhöfen Reisende besonders gefährdet sind, Opfer einer Straftat zu werden.

Manche Länder der Welt gelten für Reisende als gefährlich. Das Auswärtige Amt warnt deshalb in seinen Sicherheitshinweisen Urlauber regelmäßig vor Gefahren.

Für die USA liest sich das derzeit so: "Vor allem an Flugplätzen, Busbahnhöfen oder Bahnhöfen gilt: Vorsicht vor Taschendieben!" Merkwürdigerweise fühlen sich viele Reisende an diesen Orten sicher, was an der Polizeipräsenz und dem Sicherheitspersonal liegen dürfte.

Doch die Statistik zeigt, dass es in der Realität gerade in dem erhofft sicheren Umfeld gefährlich zugeht. Wie hoch das Risiko ist, Opfer einer Straftat wie Übergriffen oder Raubüberfällen in amerikanischen Flughäfen und Bahnhöfen zu werden, hat jetzt die auf Sicherheit spezialisierte Beratungsfirma CAP im Auftrag der Tageszeitung "USA Today" anhand eines Kriminalitätsindexes ermittelt.

Der verkehrsreichste Flughafen auf Platz 8

Von den 29 untersuchten Flughäfen schnitt danach der Philadelphia-Airport im US-Bundesstaat Pennsylvania am schlechtesten ab. Hier ist das Risiko überfallen oder beraubt zu werden achtmal höher als im Landesdurchschnitt. Atlanta (Georgia), der verkehrsreichste Flughafen der Welt, belegt in der Statistik Platz 8.

Unter den Bahnhöfen ist es laut der Studie, bei der die Umgebungen der 25 meistfrequentierten Bahnhöfe untersucht wurden, für Zugreisende rund um die Amtrak-Station in Houston in Texas am gefährlichsten. Hier liegt das Risiko, überfallen zu werden, elfmal höher als im US-Landesdurchschnitt.

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20 minuten
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Mount Dora (Florida) 23.8.2011: <Krise in den USA: Fünfköpfige Familie hauste im Auto> - auf einem Parkplatz eines Walmart-Einkaufszentrums

aus: 20 minuten online; 23.8.2011;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/Fuenfkoepfige-Familie-hauste-im-Auto-19787542

<Der schwarze Cadillac stand drei Tage lang auf einem Parkplatz eines Walmart-Supermarktes in Mount Dora.

Die Polizei von Mount Dora in Florida konnte es kaum fassen, als sie die Autotüren eines tagelang vor dem Walmart parkierten Cadillacs öffnete: Darin wohnte eine fünfköpfige Familie samt komplettem Haushalt.

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er schwarze Cadillac stand drei Tage lang auf einem Parkplatz eines Walmart-Supermarktes in Mount Dora. Er war den Sicherheitsangestellten aufgefallen, weil er bis zur Decke mit Ware überfüllt war. Sie meldeten das verdächtige Fahrzeug bei der Polizei, ohne zu ahnen, was sich für ein Familiendrama darin abspielte.

Als die Polizisten kamen und die Türen öffneten, war ihre Überraschung gross: Im mittelgrossen Auto wohnte ein Ehepaar mit seinen drei Kindern. Die hinterste Reihe war mit Kleidern zugepackt. Ausserdem fanden die Beamten verdorbene Milch, abgenagte Hühnerknochen und weiteren Abfall. Der 31-jährige Justin Hamilton und die 26-jährige Kristin Harris gaben an, erst seit Kurzem auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums zu wohnen.

Ein verbranntes Kind ins Spital, die anderen zu Verwandten

Die drei Kinder des Paares machten allerdings einen sehr verwahrlosten Eindruck. Eines davon hatte einen schweren Sonnenbrand. Die Verbrennung zweiten Grades liessen seine Eltern unbehandelt. Das Mädchen wurde in ein Spital gebracht.

Weitere Abklärungen machten den Fall klar: Hamilton und Harris haben bereits mehrere Anzeigen wegen Drogenbesitzes und Diebstahl. Sie wurden auf der Stelle verhaftet. Wie die Zeitung «Orlando Sentinel» berichtet, konnten nun zwei Kinder bei Verwandten untergebracht werden. Am Dienstag entscheidet ein Richter, ob die drei Geschwister zu einer Pflegefamilie kommen. Den Eltern droht eine Klage wegen Kindesmisshandlung.

(kle)>

Kommentar

So lange noch Geld für Gefängnisse da ist, werden die "USA" noch Gefängnisse führen. Für Familien ist das Geld scheinbar aber schon zu Ende gegangen - dann ist es auch mit den Gefängnissen nicht mehr weit.

Michael Palomino 23.8.2011

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Spiegel
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30.8.2011: <US-Menschenversuche: Syphilis-Experimente kosteten mehr als 80 Leben> - das Erbe von "US"-Rassisten 1946-1948 in Guatemala

aus: Spiegel online
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,783261,00.htm

<Von Nina Weber

US-Mediziner haben in den vierziger Jahren in Guatemala 1300 Menschen bewusst mit Geschlechtskrankheiten angesteckt, um Penicillin zu erforschen - jetzt hat eine Ethikkommission diese Vorfälle untersucht. Sie berichtet von erschreckenden Details.

Hamburg - In den vierziger Jahren war das Antibiotikum Penicillin ein neues Medikament. Um seine Wirksamkeit gegen damals verbreitete Geschlechtskrankheiten zu testen, griffen US-amerikanische Forscher zu erschreckenden Maßnahmen. Zwischen 1946 und 1948 steckten sie etwa 1300 Menschen in Guatemala gezielt mit Syphilis und anderen Krankheiten an. Gefängnisinsassen, Soldaten und psychisch Kranke nahmen - ohne darüber aufgeklärt zu werden, was mit ihnen geschah - an den Versuchen teil. Finanziert wurde die Arbeit von der US-Gesundheitsbehörde; auch guatemaltekische Behörden sollen involviert gewesen sein. Mindestens 83 Menschen starben während der Experimente.

Erst 2010 hatte Susan Reverby vom Wellesley College (US-Bundesstaat Massachusetts) in einem Archiv Dokumente über die Versuche entdeckt. Denn eine Studie dazu hatten der verantwortliche Arzt John Cutler und seine Kollegen nie veröffentlicht. US-Präsident Barack Obama hatte sich beim guatemaltekischen Präsidenten Álvaro Colom entschuldigt und die präsidentschaftliche Bioethik-Kommission beauftragt, die Vorfälle genauer zu untersuchen. Auch in Guatemala arbeiten Experten daran, die Geschehnisse aufzuarbeiten. Einige Opfer der Forschung sollen die US-Regierung verklagt haben.

Sterbende Frau mit Tripper-Keimen beschmiert

Wie die US-Kommission nun berichtet, haben die Forscher die damaligen ethischen Standards für medizinische Versuche eindeutig nicht eingehalten und müssen sich dieser Tatsache auch bewusst gewesen sein.

Während einer öffentlichen Sitzung schilderte Kommissionsmitglied und Bioethik-Professor John Arras den Fall von Berta, einer Patientin in einer psychiatrischen Klinik. Die Forscher hatten sie durch eine Injektion mit Syphilis infiziert und drei Monate lang nicht therapiert.

Cutler notierte eines Tages, dass es aussehe, als wenn Berta sterben würde, ohne genauer darauf einzugehen. Am selben Tag schmierte Cutler eitrigen Ausfluss von Tripper-Kranken auf die Augen, die Harnröhre und in den Enddarm der Frau, berichtet John Arras. Kurz darauf verstarb Berta.

"Ich war zuerst sehr zögerlich, die moralische Keule mit voller Wucht zu schwingen", meint Arras. Aber es gehe nicht nur darum, ob die Forscher es versäumt hätten, die Versuchsteilnehmer zu informieren. Es gehe um bewusste Täuschung. "Ich glaube, dass man über die moralische Schuld einiger der damals beteiligten Leute ein sehr hartes Urteil fällen kann."

Die Kommission stellte zudem fest, dass die Arbeit Cutlers auch aus wissenschaftlicher Perspektive völlig inakzeptabel war. Sie sei völlig sinnlos gewesen, sagte Nelson Michael vom Walter Reed Army Institute of Research.

Es sei wichtig, dass dieses Unrecht jetzt klar dokumentiert werde, sagte Amy Gutman, die Vorsitzende der Ethikkommission. "Außerdem müssen wir von der Vergangenheit lernen, so dass wir sicherstellen können, dass wissenschaftliche und medizinische Forschung heute auf ethischen Standards basiert."

John Cutler, der die Experimente leitete, wirkte zudem am Tuskegee-Experiment mit. Bei der Studie im US-Bundesstaat Alabama, die bis 1972 lief, hielten Mediziner Hunderten mit Syphilis infizierten Afroamerikanern bewusst eine Behandlung vor. Cutler kann nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Er starb 2003, ohne sich jemals für seine Vergehen entschuldigt zu haben.

Mit Material von Reuters>

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20 minuten
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31.8.2011: <Kritik an US-Regierung: 60 Milliarden im Kriegegebiet verlocht>

aus: 20 minuten online; 31.8.2011;
http://www.20min.ch/news/dossier/irak/story/60-Milliarden-im-Kriegsgebiet-verlocht-19222207

<In den letzten zehn Jahren haben die USA im Irak und in Afghanistan bis zu 60 Milliarden Dollar vergeudet. Gründe sind schlechte Planung, Korruption und fehlende Kontrolle.

Die Kriege in Afghanistan und im Irak haben die USA sehr viel gekostet. Nun zeigt sich: Eine beträchtliche Summe ist durch Verschwendung und Betrug regelrecht in den Sand gesetzt worden. Das geht aus dem Abschlussbericht einer unabhängigen Untersuchungskommission hervor, die vom Kongress in Washington eingesetzt wurde.

Auf Grundlage von in den letzten drei Jahren gesammelten Informationen geht der Ausschuss von Verlusten von mindestens 31 Milliarden Dollar aus, heisst es im Bericht, den die Nachrichtenagentur AP vor der Veröffentlichung am Mittwoch einsehen konnte. Die Gesamtsumme könne bei 60 Milliarden liegen, erklärte die Kommission und sprach von vorsichtigen Schätzungen. Die acht Mitglieder hatten mit Hunderten zivilen Beschäftigten und Mitarbeitern des Militärs gesprochen und waren mehrfach in den Irak und nach Afghanistan gereist.

Zweiwichtigste Geldquelle für Aufständische

Zu den aufgeführten Beispielen gehört ein Entwicklungsprogramm für die Landwirtschaft in Afghanistan im Umfang von 360 Millionen Dollar. Zunächst sollten im Rahmen eines 60 Millionen Dollar umfassenden Projekts Gutscheine für Saatgut und Dünger in von Dürre geplagten Regionen im Norden des Landes verteilt werden, später kamen Süd- und Ostafghanistan hinzu. Später sei eine Million Dollar täglich ausgegeben worden, was Verschwendung und Missbrauch des Geldes Tür und Tor geöffnet habe, so die Kommission.

«Indem man Dorfbewohner für etwas bezahlte, was sie sonst freiwillig machten, zerstörte man lokale Initiativen. Ausserdem wurden Güter für den Weiterverkauf nach Pakistan umgeleitet», heisst es im Bericht. Weiter verweist das Gremium darauf, dass die Abzweigung von US-Geldern für Bauprojekte und Transportprogramme die zweiwichtigste Finanzquelle für die afghanischen Aufständischen nach dem Drogenhandel sei.

Warnung vor noch mehr Verschwendung

Für die Zukunft drohe eine noch grössere Verschwendung, warnt die Kommission. Denn nach dem Abzug aus dem Irak und aus Afghanistan würden die USA neue Infrastrukturen und Sicherheitskräfte zurücklassen, die mit amerikanischem Geld aufgebaut worden seien. Falls die lokalen Regierungen nicht in der Lage seien, für den Unterhalt aufzukommen, könnten sich Investitionen in Milliardenhöhe als vergeudet erweisen.

Verantwortlich für das Problem seien auch Vertragsfirmen, die im Auftrag der US-Regierung Aufgaben beim Wiederaufbau der beiden Länder übernommen haben. «In den zehn Jahren Krieg im Irak und in Afghanistan haben die Vereinigten Staaten zu viele Vertragspartner in zu vielen Funktionen mit zu wenig Voraussicht und Kontrolle eingesetzt», so die Kommission, die eine «eine ungesunde Über-Abhängigkeit» vom privaten Sektor kritisiert.

(pbl/dapd)>

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Basler Zeitung
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16.9.2011: "USA" lieh der Türkei seit dem Irak-Krieg Drohnen gegen die PKK

aus: Basler Zeitung online: US-Drohnen lenkten türkische Bomben auf die PKK; 16.9.2011;
http://bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/USDrohnen-lenkten-tuerkische-Bomben-auf-die-PKK-/story/27524269

<Enthüllung auf Wikileaks: Die USA stellten Ankara während Jahren Predator-Drohnen im Kampf gegen die PKK zur Verfügung. Mit dem Abzug aus dem Irak soll damit Schluss sein – ein Dilemma für die Türkei.

Wenn die US-Streitkräfte bis zum 31. Dezember 2011 aus dem Irak abgezogen sein werden, wird dies nicht nur für das kriegszerrüttete Land selber Konsequenzen haben, sondern auch für den nordwestlichen Nachbarn Türkei. Wie mehrere auf Wikileaks veröffentlichte Botschaftsdepeschen zeigen, profitierte die Türkei während Jahren erheblich von US-Drohnen, welche zurzeit noch im Norden Iraks stationiert sind. Im Zuge der von Präsident George W. Bush und Premierminister Erdogan gegründeten «Combined Intelligence Fusion Cell» stellte die USA dem Land nämlich seit Ende 2007 solche im Kampf gegen die PKK zur Verfügung.

Vor allem die US-Aufklärungsdrohnen des Typs Predator wurden laut dem «Spiegel» dazu verwendet, Ziele in der gebirgigen Grenzregion zum Irak ausfindig zu machen. Die Versorgung des türkischen Militärs mit Aufklärungsergebnissen habe die Offensive gegen die kurdische Arbeiterpartei erst möglich gemacht, so die Zeitung. Seit Dezember 2007 konnte die türkische Luftwaffe dank US-Unterstützung Tausende Luftangriffe fliegen und dabei laut dem Magazin «The Daily Beast» schon über 150 PKK-Kämpfer töten.

Ankaras Wunsch nach Drohnen

Mit dem Abzug der US-Armee aus dem Irak befürchtet die Türkei nun, auf ein wichtiges Hilfsmittel verzichten zu müssen. Auszüge aus den Wikileaks-Dokumenten zeigen einen geradezu verzweifelten türkischen Generalstabschef Ilker Basbug: «Es wird schwierig werden, die Bedrohung auszuschalten, wenn die US-Truppen abgezogen sind.» Erst im Januar hatte die US-Regierung nämlich den Wunsch der Türkei nach einem Kauf von bewaffneten Predator-Drohnen abgelehnt. Der Widerstand im US-Kongress war gross, die Angst in einen weiteren Regionalkonflikt verwickelt zu werden, bestimmt zurzeit die US-Aussenpolitik.

Wie die «Washington Post» hervorhebt, sind die unbemannten Fluggeräte in den letzten Jahren nicht nur zu wirksamen Mitteln in der Terrorbekämpfung geworden, sie haben sich auch zu einem wahren Politikum entwickelt. Tatsächlich spielen Drohnen denn auch im aktuellen Disput zwischen der Türkei und Israel eine Rolle. Ankara hatte während Jahren Heron-Drohnen geleast, bis Jerusalem den Vertrag kurzfristig und zum Unmut der Türkei kündigte. Danach stellte sich eine Bestellung von zehn der israelischen Aufklärer als technisch unzuverlässig heraus. Ein Teil dieser Herons befindet sich momentan zu Reparaturzwecken zurück in Israel. Laut dem «Spiegel» beschuldigt Premierminister Erdogan Jerusalem, es weigere sich, diese Drohnen wieder auszuliefern. Mit der Verschärfung des Streits zwischen den beiden Ländern bleibt nun fraglich, ob die Türkei diese Flugzeuge so bald wiedersehen wird.

Politisches Dilemma

So versucht sich die Türkei weiter an die Unterstützung der USA zu klammern. Letzte Woche deponierte Ankara gemäss der «Washington Post» die Bitte bei der US-Regierung, man möge eine Flotte von Drohnen in der Türkei stationieren. Bisher hat Washington bezüglich der Anfrage noch keine Entscheidung getroffen. Mit den wachsenden Spannungen zwischen der Türkei und Israel wird die Unterstützung von Ankara zusehends umstritten. Zudem stellt der Wunsch aus Ankara die USA vor ein weiteres Dilemma: Zwar stuft sie die PKK als terroristische Organisation ein, jedoch ist diese keine direkte Gefahr für die USA. Washington läuft Gefahr, sich einen neuen Feind zu machen. (kpn)>

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Waffenschmuggel in US-Ministerium?



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Sospechan tráfico de armas en agencia federal de EEUU

Miércoles, 31 de Agosto de 2011 21:35



Eine Bundesbehörde der "USA" wird des Waffenschmuggels verdächtigt

Mittwoch, 31. August 2011, 21:35 Uhr
http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/mundo/7-mundo/27055-sospechan-sobre-trafico-de-armas-en-agencia-federal-de-eeuu

WASHINGTON.- El director de la agencia estadounidense Buró de Alcohol, Tabaco y Armas de Fuego (ATF, por sus siglas en inglés), Kenneth Melson, fue destituido en medio de un escándalo administrativo.

Un comunicado oficial precisa de la transferencia de Melson al Departamento de Justicia (DJ), en el cual fungirá como consejero en ciencias forenses. Un juez de Minnesota, Todd Jones, asumirá como jefe de la ATF, informa la página de Angenpress.info

Mientras, el fiscal federal para Arizona, Dennis Burke, presentó su dimisión al presidente Barack Obama y admitió su porción de responsabilidad en un caso que involucra tráfico de armas con extranjeros.

En próximas horas se espera además la resignación de la magistrada principal en tribunales de Phoenix, Emory Hurley, quien se sospecha indirectamente colaboró con Burke en el oscuro procedimiento.

Pesquisas del Congreso y del propio DJ evidenciaron que un extraño programa policial de la ATF permitió que un gran e ilegal inventario de armas de grueso calibre entrara a Estados Unidos y países vecinos.

Según la misma página, de acuerdo con las investigaciones, una parte de ese armamento     - entregado a supuestos informantes - fue vinculado con 12 crímenes violentos en territorio norteamericano y otra cantidad desconocida en México.

A inicios de agosto se informó que patrulleros de fronteras en Estados Unidos permitieron que narcotraficantes mexicanos entraran toneladas de cocaína a este país a cambio de información de inteligencia.

Igualmente, señala que este hecho fue notificado por abogados del acusado Jesús Vicente Zambada Niebla, quien fue extraditado a Chicago con cargos por tráfico de drogas y es procesado en un tribunal estadal.

A su vez, los diarios El Paso Times y el Houston Chronicle, ambos de Texas, reseñaron además que Zambada Niebla operaba como una especie de informante secreto del Departamento Especial Antidrogas (DEA) estadounidense mientras al mismo tiempo era buscado por agentes federales.

Si la información se confirma como verídica podría dañar aún más el prestigio de instituciones como la ATF y su polémica y recién concluida Operación Rápido y Furioso.

Igualmente se señala que Zambada y su abogado personal se reunieron en el 2008 con agentes de la DEA en un hotel de México. Se supone que el cartel de Sinaloa fue el encargado de transportar los cargamentos de cocaína hacia adentro de Estados Unidos.



WASHINGTON. - Der Direktor der US-amerikanischen Behörde für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen (ATF, das ist die englische Abkürzung), Kenneth Melson,wurde wegen eines Verwaltungsskandals entlassen.

Eine öffentliche Verlautbarung präzisiert die Übergabe von Melson mit Details an das Justizdepartement (DJ). Menson fungierte als Berater für forensische Wissenschaften. Ein Richter aus Minnesota, Todd Jones, wird den Posten der Leitung des aTF übernehmen, informierte die Webseite Angenpress.info

Gleichzeitig präsentierte der Bundesstaatsanwalt für Arizona, Dennis Burke, seinen Rücktritt gegenüber Präsident Barack Obama und gab eine Teilverantwortung in einem Falle zu, der mit Waffenschmuggel ins Ausland zu tun hat.

In den nächsten Stunden wird ausserdem der Rücktritt der ersten Beamtin des Gerichts von Phoenix, Emory Hurley, erwartet, die verdächtigt wird, indirekt mit Burke in die dunklen Machenschaften verstrickt zu sein.

Nachforschungen des Kongresses und des Justizdepartements (Department of Justice, DJ) bewiesen, dass ein fremdartiges Polizeiprogramm des Büros ATF es erlaubte, eine grosse Menge illegaler Wassen dicken Kalibers in die USA schleusen zu lassen, und auch an die Nachbarstaaten.

Gemäss derselben Webseite, in Übereinstimmung mit den Nachforschungen, wurde ein Teil dieser Waffen bei 12 gewalttätigen Kriminaltaten auf nordamerikanischem Territorium besorgt, und ein weiterer Teil in Mexiko.

Zu Beginn des August wurde informiert, dass Grenzwächter der USA es erlaubten, dass mexikanische Drogendealer Tonnen von Kokain in die USA schmuggelten, im Austausch von Information des Geheimdienstes.

Gleichzeitig wird bekanntgegeben, dass diese Tat durch Anwälte des angeklagten Jesús Vicente Zambada Niebla notariell aufgenommen worden sei. Zambada Niebla wurde aberschon nach Chicago ausgeliefert, wo ihm nun Drogenhandel angelastet wird, der vor einem staatlichen Gericht verhandelt wird.

Zwei Tageszeitungen von Texas, El Paso Times und Houston Chronicle, behandelten das Thema und meldeten ausserdem, dass Zambada Niebla als eine Art Geheiminformant des Antodrogendepartements (DEA) der USA operierte, während er gleichzeitig von den Bundesbehörden ausgeschrieben war.

Wenn die Information sich bestätigen sollte, dann könnte der Ruf des ATF sich erneut verschlechtern, und die Polemik und die letztlich beendete Operation Schnell und Wütend (Operación Rápido y Furioso) ebenfalls.

Gleichzeitigwird bekanntgegeben, dass Zambada und sein persönlicher Anwalt sich im Jahre 2008 mit Agenten der DEA in einem Hotel in Mexiko getroffen haben. Es wird angenommen, dass das Kartell von Sinaloa beauftragt worden war, Kokain-Ladungen ins Inner der USA zu transportieren.



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