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Südafrika 13.3.2009: <Kriminalität: Polizei "verlor" 2500 Pistolen in einem Jahr>
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/14016590
<In weniger als einem Jahr sind bei Südafrikas Polizei mehr als 2500 Feuerwaffen "verschwunden". Eine detaillierte Liste liegt dem Parlament vor.
Demnach seien viele der Waffen zwischen April 2008 und Februar 2009 als gestohlen oder verloren, einige auch ohne weitere Erklärung als «verschwunden» gemeldet worden. Die meisten der Revolver, Pistolen und Gewehre wurden in der Provinz KwaZulu-Natal entwendet.
Südafrika hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt. Nach der offiziellen Statistik werden jeden Tag mehr als 50 Menschen ermordet.
Quelle: SDA/ATS>
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16.8.2010: Südafrika soll ein "Hoffnungsträger" für Afrika sein
50 Jahre nach dem Kolonialismus: Afrika und der "Ressourcenfluch"
http://www.n-tv.de/politik/Afrika-und-der-Ressourcenfluch-article1265746.html
<Die ersten 50 Jahre nach der Entlassung in die Unabhängigkeit haben die afrikanischen Staaten gebraucht, um überhaupt die Voraussetzungen für künftige Entwicklung zu schaffen, sagt der Afrikawissenschaftler Bierschenk. Vor allem die koloniale Wirtschaftsstruktur erwies sich dabei als Fluch.
n-tv.de: 50 Jahre sind seit der großen Unabhängigkeitswelle in Afrika vergangen. Werden wir Afrika überhaupt gerecht, wenn wir pauschal von Afrika und den Afrikanern sprechen?
Thomas Bierschenk: Nein, das werden wir nicht. Es gibt eine Tendenz, die großen Unterschiede innerhalb Afrikas nicht wahrzunehmen. Kein Mensch würde von asiatischen Entwicklungsproblemen in der Allgemeinheit sprechen, wie wir über Afrika reden. Jedem ist klar, dass China nicht der Irak ist und Kuwait nicht Afghanistan. In Afrika packen wir Simbabwe in die gleiche Schublade wie Sierra Leone oder Benin oder Algerien. Da gibt es eine Tendenz zur Generalisierung, die wir bei anderen Kontinenten so nicht haben.
Der Kolonialismus wird noch immer für viele Probleme Afrikas verantwortlich gemacht. Ist das nach 50 Jahren noch legitim?
Afrika ist reich an Ressourcen, doch nur wenige Menschen profitieren von den Einnahmen, beispielsweise aus dem Diamantenhandel.
Heute kann man natürlich den Kolonialismus nicht mehr ausschließlich für die Probleme Afrikas verantwortlich machen. Allerdings muss man ganz deutlich sagen, dass die afrikanischen Länder, als sie schließlich unabhängig wurden, ein schwieriges Erbe angetreten haben. Keine Kolonialmacht hat die zu ihr gehörenden Länder besonders gut auf die Unabhängigkeit vorbereitet. Das sieht man zum Beispiel an den Einschulungsraten. Der Kontinent hat heute erst Zahlen erreicht, die ein Land wie Korea in den 1950er Jahren bereits hatte. De facto wurden viele Länder auch bankrott in die Unabhängigkeit entlassen. Eine ganz wesentliche Überlegung der Kolonialherren war eben, dass die Kolonien einfach zu teuer geworden waren. Diese Probleme wurden durch den großen Optimismus der damaligen Zeit zunächst einfach nicht so wahrgenommen.Viele Länder blieben ihrer alten Kolonialmacht verbunden, nicht zuletzt durch die Beibehaltung der wirtschaftlichen Beziehungen. Welche Auswirkungen hatte das?
Mit wenigen Ausnahmen waren die Kolonien durch koloniale Wirtschaftsstrukturen geprägt. Sie sollten Primärprodukte aus der Landwirtschaft und dem Bergbau liefern und dafür Fertigwaren importieren. Da sind die Staaten auch nach der Unabhängigkeit nicht herausgekommen. Es gab zwar verschiedene Ansätze, die sind aber immer wieder zusammengebrochen, zum Beispiel wegen der Erdölkrise in den 1970er Jahren. Ein weiterer Faktor ist sicher eine verfehlte Wirtschaftspolitik, für die aber nicht nur die afrikanischen Länder verantwortlich sind, sondern auch die Unmengen an Beratern, die es auch nach 1960 noch in allen Staaten gab. Selbst die jetzt relativ positiven Wachstumsraten beruhen die noch immer auf der alten Kolonialwirtschaft und dem Handel mit Primärprodukten.
Mit dem Rohstoffhandel haben einige Länder dennoch gutes Geld verdient. Inwieweit ist Afrika wegen seiner korrupten Eliten inzwischen für seine Probleme auch selbst verantwortlich?Wir benutzen dafür den Begriff des "Ressourcenfluchs". Dahinter steht die These, dass Länder, die ausschließlich Primärprodukte exportieren, meist nicht in der Lage sind, daraus etwas Vernünftiges zu machen. Ob das den arabischen Ölproduzenten gelingt, das muss man abwarten, aber in Afrika war das in der Regel nicht der Fall. Bei Ländern wie Norwegen hingegen ist das Erdöl Teil einer Gesamtstruktur, mit den Einkommen werden Investitionen getätigt. Dass das in Afrika nicht passiert ist, daran haben die Eliten einen erheblichen Anteil, das ist ganz klar.
Warum werden in Afrika so wenig eigene Lösungsansätze für die doch erheblichen Probleme entwickelt?
In dem System, dass sich bereits seit den 1950er Jahren entwickelt hat, haben auch viele Berater leider ein Interesse daran, dass es für die institutionalisierte Hilfe ein dauerhaftes Abhängigkeitsverhältnis gibt. Die gesamte Entwicklungsdiskussion für Afrika wird von Autoren bestritten, die stark mit den Gebern verbunden sind, der Weltbank, der KfW, der GTZ oder auch der französischen Entwicklungsbank. Diese Institutionen haben natürlich kein Interesse, ihre Daseinsberechtigung in Frage zu stellen. Durch diese institutionalisierte Hilfe gibt es wenig Anreize für Afrika, eigene Lösungen zu suchen. Die negativen Zahlungsbilanzen werden immer wieder ausgeglichen, dafür bleibt das System der Unmündigkeit auf Dauer erhalten. Afrikas Problem ist zudem ja nicht nur, funktionierende Staaten und Verwaltungen aufzubauen. In Europa und Asien haben entwickelte Mittelklassen hinter Entwicklung und Demokratie gestanden. Die gibt es in Afrika oft erst in Ansätzen. 1960 haben in Afrika nur 13 Prozent der Menschen in Städten gelebt. Inzwischen gibt es einen rapiden Urbanisierungsprozess, damit wachsen auch die sozialen Kräfte, die auf Entwicklung und Berechenbarkeit drängen.
Thomas Bierschenk ist Professor am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Vorsitzender der Vereinigung für Afrikawissenschaften in Deutschland.
Erwarten Sie, dass das zunehmende Leben in den Städten zu mehr eigener Kraft des Kontinents führt?
Das wird ohne jeden Zweifel so sein. Es gibt inzwischen eine städtische Kultur in Afrika, die es vor 50 Jahren so überhaupt noch nicht gab. Die Alphabetisierung ist weit vorangeschritten, in den Städten liegt sie bei Jungen schon bei 100 Prozent. Es gibt eine vitale lokale Kulturproduktion, es gibt neben den Staatssendern private Medien, Zeitungen und Radios. Da entwickelt sich eine dynamische Zivilgesellschaft, die sicher auf Dauer einen positiven Einfluss haben wird. Aber die afrikanischen Länder haben die letzten 50 Jahre gebraucht, um überhaupt bestimmte strukturelle Voraussetzungen für Entwicklung zu schaffen.
Ist Afrika inzwischen schon mehr so, wie wir es in Südafrika bei der Fußball-WM erlebt haben?
Südafrika ist der große Hoffnungsträger des Kontinents. Das Land ist die einzige Wirtschaftsmacht von einiger Bedeutung in ganz Afrika. Mit Blick auf die ostasiatische Entwicklung gibt es die These, dass die Entwicklung von China, Thailand, Singapur oder Vietnam ohne die Vorreiterrolle Japans nicht möglich gewesen wäre. Eine solche Rolle könnte Südafrika in Afrika zukommen. Aber es gibt natürlich auch noch Hunger, Krieg und Elend. Das Bild ist dennoch sehr viel facettenreicher.
Gibt es heute schon Dinge, die wir von Afrika lernen können?
Was mir in Afrika immer wieder auffällt, ist die Fähigkeit vieler Menschen, sich trotz widrigster Umstände ein lebenswertes Leben zu schaffen. Ein Mindestmaß an Demokratie aufrecht zu erhalten, das ist in diesem Umfeld schon eine gehörige Leistung. Was ich auch immer wieder bemerke, ist die große religiöse Toleranz vieler Afrikaner. Da gibt es in einer Familie Christen, Moslems und Anhänger der einheimischen Religion. Eine Kopftuchdiskussion ist da schwer vorstellbar. Auch da hören wir eher von religiösen Konflikten. Aber insgesamt gibt es in Afrika eine größere religiöse Toleranz als bei uns.
Mit Thomas Bierschenk sprach Solveig Bach>
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Mosambik 10.12.2010: Südafrikaner als Touristen in Mosambik - 35 leere Luxushotels stehen seit 35 Jahren leer an den Stränden seit der Unabhängigkeit Mosambiks
Mosambik: Wenn aus Luxus-Hotels Geisterhäuser werden
http://www.welt.de/reise/Fern/article11526639/Wenn-aus-Luxus-Hotels-Geisterhaeuser-werden.html
<Verblasster Glanz: Einstige Edelherbergen stehen heute in Mosambik zu Dutzenden leer. Es sind keine Touristen, die in den Ruinen der Hotels leben.
Als die Zeit den Tanzsaal des "Chongoene Hotel João Belo“ betrat, da drängte sie den Glamour hinaus. Bald nahmen Diebe Vorhänge mit und Gemälde von der Wand. Dann wurden Türen gestohlen, irgendwann stürzte die Decke links von der Bühne ein. Sonnenstrahlen bahnen sich seither ihren Weg durch das morsche Gebälk. Von rostigen Bauträgern gestützt, harrt er seit Jahrzehnten der Dinge, die da kommen werden, der Treffpunkt der einstigen Hautevolee Mosambiks.
In Mosambik stehen seit der Unabhängigkeit des Landes vor 35 Jahren Dutzende Luxushotels leer. Eines davon ist das "Chongoene Hotel João Belo".
Wer den verfallenen Raum sieht, der mag kaum glauben, dass hier einmal Marrabenta gespielt wurde – jene Musik, die ihn Anfang der 70er-Jahre gefüllt haben muss. Unfassbar auch, dass hier Lederschuhe auf dem Holzboden geklackert haben, der hier einmal den Beton bekleidet hat. Das "Chongoene Hotel João Belo“ ist heute nur noch ein Skelett, sein Leben hauchte es vor vielen Jahren an der Küste der mosambikanischen Kleinstadt Xai-Xai aus, getötet vom Lauf der Geschichte.
"Mehrmals pro Woche gab es Tanzveranstaltungen, bis tief in die Nacht“, sagt Ricardo, der Wachmann mit dem melancholischen Blick. Er hat bis 1975 hier gearbeitet, die Koffer von Urlaubern aus Südafrika und Rhodesien (heute Simbabwe) geschleppt. Der 56-Jährige ist immer noch da, als letzter Bewohner des 110-Zimmer-Hotels. An den meisten Tagen sind verarmte Fischer die einzigen Menschen, die er vor der einst prachtvollen Promenade sieht.
Seit 35 Jahren nun ruht das Relikt aus portugiesischen Kolonialzeiten. Wie so viele verlassene Hotels entlang der Küste, allesamt steinerne Zeugen der Geschichte Mosambiks, das einst zu den populärsten Reisezielen Afrikas gehörte. Bis zu jener sogenannten 20-24-Anweisung im Jahr 1975. Damals gaben die Befreiungskämpfer den gerade entmachteten Kolonialherren 24 Stunden Zeit, das Land zu verlassen – mit maximal 20 Kilogramm Gepäck pro Kopf. Es war der Tag, an dem die Pforten des "Chongoene Hotels“ endgültig schlossen, während der bald beginnende Bürgerkrieg die knapp 20 Millionen Mosambikaner endgültig zu einem der ärmsten Völker der Erde machte.
Der Bürgerkrieg ist zwar seit 18 Jahren beendet, der Wirtschaftsaufschwung kommt trotzdem nur sehr langsam in Xai-Xai an, das einige Autostunden nördlich der Hauptstadt Maputo liegt. Zuletzt betrug das Wirtschaftswachstum Mosambiks bis zu neun Prozent jährlich, der Tourismus wuchs sogar zweistellig. In den kommenden zehn Jahren sollen zwei Milliarden US-Dollar in diesen Sektor investiert werden, versprach die Regierung Anfang Oktober: "Ziel ist es, den Norden in ein führendes Touristenziel zu transformieren.“
Einige der weltweit schönsten Tauchreviere - [1000e verstümmelte Menschen durch den Bürgerkrieg - und 80 Dollar Visumgebühr]
Das Potenzial dazu hat das Land mit seinem wunderbaren Klima und seinen 2470 Küstenkilometern fraglos, es wirbt zu Recht mit einigen der weltweit schönsten Tauchreviere. Und auch die Landminen sind in den meisten Gebieten beseitigt – auch wenn ihr Schrecken durch Tausende verstümmelte Menschen lange allgegenwärtig bleiben wird.
Vor allem Südafrikaner haben das Land als Reiseziel wiederentdeckt, noch aber steckt die Wiederbelebung des Tourismus in den Kinderschuhen. Für eigenständig Reisende bleibt ein gewisses Maß an Unplanbarkeit – und das liegt nicht nur daran, dass gerade der Norden nur mit dem Geländewagen erreicht werden kann. Am Grenzübergang zu Südafrika hängt ein verknitterter DIN-A4-Zettel, auf dem steht, dass die Visumgebühr vor vier Tagen auf 80 US-Dollar festgelegt worden sei. Vorher waren es nur 30 Dollar. Eine den Tourismus fördernde Maßnahme ist das gewiss nicht.
[Willkür-Bussen wegen gar nichts - die Mosambik-Polizei kassiert von weissen Ausländern]
141.000 neue Jobs im Tourismus hat die Regierung versprochen, doch die Korruption könnte eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel werden. Dreimal stoppt die Polizei unser Auto auf dem Weg von Südafrika nach Xai-Xai und verlangt Bußgeld. Einmal fehlen angeblich Papiere, ein anderes Mal haben wir verbotenerweise das Navigationssystem in der Nähe eines Parkverbotsschilds bedient, zuletzt wurden wir wegen "riskanten Überholens“ belangt – mit Tempo 80 auf einer leeren Landstraße.
Viele geben sich als Investoren aus
Ricardo hat Arbeit, doch er weiß selbst nicht genau, worauf er in der Hotelruine eigentlich aufpassen soll. "Ich soll verhindern, dass hier Unfälle passieren“, sagt er. Gestohlen werden kann kaum noch etwas. In einigen Zimmern stehen noch leere Bettkästen, alles andere von Wert ist längst verloren gegangen. Auch das Hotel ist verloren: Während einige Kilometer entfernt für acht Millionen Euro ein neuer Hotelkomplex entsteht, wird der alte Bau aller Voraussicht nach nicht renoviert werden.
"Das Gebäude gehört nach wie vor den d'Oliveiras, einer alten Unternehmerfamilie, die sehr zurückgezogen lebt“, sagt Daniel Cromhout. Der drahtige Südafrikaner bietet einige Kilometer weiter Touren mit Quad-Motorrädern an, ihn fasziniert die Geschichte des Hotels. Cromhout sagt, es habe vor einigen Jahren einen dubiosen Investor gegeben, der behauptete, Geld für eine Renovierung aufgetrieben und das Hotel erworben zu haben. Angeblich sollte es vor zwei Jahren neu eröffnen – doch da war von dem Projekt längst keine Rede mehr. "Es gibt viele Leute, die sich in Mosambik als Investoren ausgeben“, winkt Cromhout ab. Der 43-Jährige geht manchmal durch die malerisch verfallenen Ruinen. Sie würden eine Ruhe ausstrahlen, die er nur an wenigen anderen Orten finde.
Im Hotel leben 3000 mittellose Menschen
Auch das ehedem berühmteste Hotel Mosambiks wird wohl nie wieder seinen alten Glanz zurückgewinnen. 1000 Kilometer weiter nördlich steht das "Grande Hotel Beira“, es schloss 1963 nach nur zwölf Jahren Betrieb, als der Unabhängigkeitskampf an Brutalität zunahm. Karl Foufas Stimme klingt ein wenig melancholisch, wenn er über die 350 Räume spricht, die einst mit dem Slogan "Stolz von Afrika“ beworben worden waren. Mehrere Wochen verbrachte der Kameramann im Jahr 2006 in ihnen, als er eine preisgekrönte Dokumentation über das Hotel drehte.
"Heute leben im 'Hotel Beira' 3000 mittellose Menschen, ohne Wasser, ohne Strom“, sagt er. Der Keller des Hotels sei nach der Schließung lange als Gefängnis für politische Häftlinge genutzt worden, der dritte Stock diente Polizei und Armee als Unterkunft. 1981 wurde es von der Bevölkerung übernommen. "Da ist ein eigenes kleines Dorf in dem Gebäude entstanden“, sagt Foufas. Mit Bürgermeister, Richter und eigener Müllabfuhr.
Die Angst vor dem Einsturz ist groß
Das riesige Schwimmbad dient als Waschstätte, die Frauen nutzen das dreckige Regenwasser für die Reinigung der Kleidung. Foufas glaubt nicht, dass dieses Gebäude jemals wieder als Hotel verwendet werden kann. "Die Stadt will das Haus abreißen. Eine Tragödie für die Menschen, die hier leben.“ Aber: Die Mauern sind nicht mehr sicher. Vor fünf Jahren stürzten Teile des Hotels bei einem Erdbeben ein. Damals starb zwar lediglich ein Mensch, der in Panik aus dem Fenster gesprungen war. Doch die Angst vor einem Einsturz ist unter den Bewohnern seither groß.
So konkret wie in Beira sind die Pläne in Xai-Xai noch nicht. Wachmann Ricardo sitzt auf seinem Lieblingsplatz vor dem Hotel, dort, wo einst die Sonnenschirme standen. Unzählige Stunden hat er von hier aus schon auf das Meer gestarrt. "Ich weiß von keinen neuen Plänen“, sagt er. In den vergangenen Jahren war jeder Tag wie der andere, kaum vorstellbar, dass es jemals anders sein könnte. Seine Frau bringt ihm fünf Liter Wasser und ein Brot vorbei – wie immer um elf Uhr morgens.
Er wird sein Hotel noch lange für sich haben. Zum Abschied zeigt er noch die drei Küchen, die Bar und die Rezeption. Mit stolzem Lächeln. Fast, als wäre es sein eigenes Haus.>
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19.8.2011: <Jahrhundertprojekt in Afrika: "Kaza" soll Tier-Paradies werden> - ein multinationaler Nationalpark mit Südafrika
http://www.n-tv.de/reise/Kaza-soll-Tier-Paradies-werden-article4092786.html
<Ein Paradies für Tiere soll es werden: Zebras und Giraffen im Naturschutzgebiet Kaza in Afrika.
Im Süden Afrikas entsteht ein riesiges, länderübergreifendes Naturschutzgebiet. Mit deutscher Hilfe soll ein Traum verwirklicht werden, der Einheimischen hilft und Touristen anlockt. Angesichts der Probleme ist es ein "Jahrhundertprojekt". Doch es gibt Skepsis.
Der Friedhof der unerfüllten Träume ist in Afrika besonders groß. Manche kühne Visionen der Entwicklungshilfe liegen dort begraben. Das Projekt des größten Naturschutzgebiets in Afrika, das sich über fünf Staaten erstreckt, soll nicht dazu gehören. "Wir sind schon in Namibia, Botsuana oder Sambia ein großes Stück vorangekommen", versichert Philipp Göltenboth von der Naturschutzorganisation WWF. Aber auch er weiß, dass es angesichts der politischen Probleme vor allem in den beiden anderen beteiligten Ländern, in Simbabwe und Angola, "um ein Jahrhundertprojekt geht. Wir sind noch ganz am Anfang". Andere Experten sind noch skeptischer.
Ein Hinweis auf die Bedeutung des Projekts "Kaza"-Naturpark für die beteiligten Länder gibt schon die öffentliche Resonanz. Während in Deutschland die Unterzeichnung des "Kaza"-Abkommens am Rande des Gipfels der südafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft SADC in Luanda viel beachtet wurde, gab es in den Medien der betroffenen Staaten wenig Aufmerksamkeit.
Gut für Naturschutz, Tourismus und Bevölkerung
Dabei soll "Kaza", eine Wortschöpfung aus den Flussnamen Kavango und Sambesi, keineswegs nur dem Naturschutz und dem Tourismus dienen. Ganz besonders profitieren soll die lokale Bevölkerung in den Weiten Afrikas. Wohl deshalb tragen das deutsche Entwicklungsministerium und die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau mit 20 Millionen Euro den Löwenanteil der Fremdfinanzierung in den kommenden Jahren.
In Namibia profitieren nach den Worten von Göltenboth bereits Hunderttausende von der Schaffung von "Gemeindeschutzgebieten", die ein Kernstück des Projekts seien. Die Dorfbewohner und Stämme sollen durch neue Rechte auf ihr Gebiet sowie die Beteiligung an Tourismusprojekten ein gesteigertes Interesse an der Aufrechterhaltung des Wildbestands haben. Das helfe dem Tierschutz und den Menschen. Nun ist das große Namibia mit gerade mal 2,2 Millionen Einwohnern eines der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt - in dem der Naturschutz schon heute einen großen Stellenwert besitzt. Nicht gerade typisch für das südliche Afrika.
Die Peace-Park-Stiftung in Stellenbosch bei Kapstadt, die die Arbeit der involvierten Naturschutzorganisationen koordiniert, glaubt, dass das "Kaza"-Projekt nun nach der Vertragsunterzeichnung seine eigene Dynamik entfalten werde. Die Schaffung von transnationalen Wild-Korridoren für die etwa 300.000 Elefanten im südlichen Afrika sei beispielsweise eines der wichtigen Ergebnisse. Nun sei eine gleichmäßigere Verteilung der Tiere möglich. Denn in Botsuana gebe es über 130.000 der Dickhäuter, in Angola nur 800.
"Die Kooperation zwischen den Staaten beim Schutz der Tiere wird nun einfacher", betonte Stiftungsmanager Paul Bewsher. Aber auch er weiß, dass viele Zielvorgaben des Projekts noch in weiter Ferne liegen: Dazu gehört der Plan, dass Touristen künftig mit einem einzigen Visum alle 36 "Kaza"-Schutzgebiete in den verschiedenen Staaten besuchen könnten.
Zunächst nur auf der Landkarte
Das zunächst auf der Landkarte geschaffene Naturschutzgebiet soll ein neues Paradies für Elefanten, Leoparden, Flusspferde, Antilopen oder Zebras werden. Aber die Region von der Größe Schwedens ist von enormen Unterschieden geprägt. Während manche Nationalparks im südlichen Afrikas schon heute hohen Ansprüchen sowohl des Tierschutzes als auch des Tourismus genügen, liegen viele Gebiete im Argen. Vor allem gilt das für Simbabwe: "Eine absolute Katastrophe" nannte Güldenboth die Situation der Nationalparks in dem Land, das der autokratische Präsident Robert Mugabe ruiniert hat.
Der deutsche Unternehmer Willy Pabst, Besitzer eines 600 Quadratkilometer großen Naturschutzparks in Simbabwe, beklagt viele Missstände im Natur- und Wildschutz. Regierungsbeamte machten keinen Hehl daraus, dass im vergangenen Jahrzehnt fast 80 Prozent des Wildbestands verloren gegangen seien. "Das Kaza-Projekt ist wunderschöne Zukunftsmusik, aber derzeit in Simbabwe mangels Infrastruktur und Geld wenig realistisch." Andere Experten in Harare berichten, dass die kargen Gelder für den Natur- und Wildschutz meist bei korrupten Spitzenbeamten landeten. Westliche Diplomaten haben auch im Öl-reichen Angola wenig Vertrauen in die Bürokratie.
Das "Kaza"-Projekt habe dennoch langfristig "das Potenzial, das wichtigste Naturschutzprojekt der Welt zu werden", schwärmte Göltenboht. Allerdings löst es kaum die brennenden Probleme des Wildschutzes im südlichen Afrika: Dazu gehört beispielsweise, dass die Zahl der gewilderten Nashörner dieses Jahr im südlichen Afrika auf eine neue Rekordmarke zusteuert.
Laszlo Trankovits, dpa>
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12.9.2011: Brandstifter in Südafrika: <Proteste: Junge Afrikaner rebellieren gegen Weisse und Ältere> unter der Führung von "Jugendführern"
http://www.welt.de/politik/ausland/article13600673/Junge-Afrikaner-rebellieren-gegen-Weisse-und-Aeltere.htmlSüdafrikas Jugendführer Julius Malema steht für die Scharfmacher, die Afrikas Jugend in eine chaotische Protestwelle treiben. Überall auf dem Kontinent flammen Unruhen auf.
Anhänger von Juliua Malema im südafrikanischen Johannesburg. Viele singen das Anti-Apartheids-Kampflied "Kill the Boer" ("Tötet den Weißen"), das Malema wieder populär gemacht hatte. Ihm wurde das Singen des Liedes mittlerweile verboten.
Das weiße Zelt im Johannesburger Armenviertel Alexandra ist überfüllt, und ein paar ältere Frauen suchen verzweifelt nach freien Stühlen. Respekt vor Älteren hat in Südafrika oberstes Gebot, und so bittet der Sprecher auf der Bühne, Platz zu machen. Doch die Jugendlichen weigern sich lautstark. „Das hier ist unsere Veranstaltung“, rufen sie, so erzählen es später Presseberichte. So müssen die Seniorinnen bei der Kundgebung zum 67. Gründungsjubiläum der Jugendliga von Nelson Mandelas Afrikanischem Nationalkongresses ANC zu Füßen der Bühne Platz nehmen. Neben den Kindern.
Solche Demütigungen gehören noch zu den gewaltfreieren Auswüchsen, mit denen die Jugendliga das Land drangsaliert, seit an ihrer Spitze ein ebenso charismatischer wie bedrohlicher junger Mann steht – der Stargast an diesem Tag: Julius Malema, 30 Jahre alt, umstrittenster Politiker der afrikanischen Wirtschaftsmacht und bekennender Bewunderer von Simbabwes Diktator Robert Mugabe.
Sobald der Begrüßungsapplaus verhallt war, belohnte Malema seine Anhänger mit einem besonders wütenden Ausbruch am Podium: „Wir sind im Krieg, und wir sollten ihn vorantreiben“, sagte er und: „Es wird Verluste geben, aber ich weiß, dass wir gewinnen werden.“
Malema ruft zu Staatsstreich in Botswana auf
Malema hielt sein Plädoyer für die Neuverteilung der Böden in Südafrika bewusst in Alexandra. Die völlig übervölkerte Gegend gehört zu dem ärmsten des Landes, dabei liegt sie nur zehn Minuten Autofahrt von dem edlen Bankenviertel Sandton entfernt. Ein Spiegelbild der sozialen Unterschiede, die in Südafrika größer sind als in jedem anderen Land dieser Wirtschaftskraft.
In Alexandra, so der Sandton-Bewohner Malema, befänden sich „die verlässlichsten Kräfte der Revolution“. Und die heizt der Liebhaber deutscher Luxus-Karossen an wie nie zuvor. Seit zwei Wochen muss sich Malema mit seinen Führungskräften vor einem Parteigericht des ANC verantworten. Ungeachtet einer gerade einmal ein Jahr zurückliegenden Verwarnung hatte er seine Volksverhetzungen gegen die weiße Minderheit weiter verbreitet und zuletzt gar zum Staatsstreich im Nachbarland Botswana aufgerufen, dessen Regierung „in voller Kooperation mit Imperialisten“ handele.Das war in der Summe selbst für den ANC zu viel, der an medienwirksame Provokationen der Jugendliga gewöhnt ist. Malema habe dem Parteiansehen geschadet und versuche sie zu spalten, so der Vorwurf.
Der Angeklagte scheint inzwischen selbst seinen Rauswurf aus der Partei für möglich zu halten. Er gilt als Bedrohung für Präsident Jacob Zuma, den er vor vier Jahren noch auf dem Weg an die ANC-Spitze unterstützt hatte. „Wenn sie mich ausschließen, dann gehe ich mit reiner Seele“, bekannte er in seiner Geburtstagsrede heldenmütig. Sein Verbrechen bestehe lediglich darin, die Menschen an ihre Rechte zu erinnern: „Wir wollen unser Land zurück, und wir wollen es umsonst!“, donnerte er vom Podium herab. Dafür brauche er nicht die Erlaubnis des ANC.
Spätestens seit vor zwei Wochen rund 1000 Jugendliga-Anhänger vor der Parteizentrale für Malemas Freispruch demonstrierten und nebenbei in der Johannesburger Innenstadt randalierten, scheint der Chef davon überzeugt, überhaupt nicht mehr auf die Partei angewiesen zu sein.
Horrende Jugendarbeitslosigkeit
Sicher ist, dass Populisten wie er aus einem gewaltigen gesellschaftlichen Konfliktpotenzial schöpfen können: Ein Viertel der Bevölkerung ist zwischen 15 und 24 Jahren alt – und jeder Zweite davon ist arbeitslos. Auch für die etwas Älteren sind die Zukunftsperspektiven kaum rosiger: Das Institut für Rassenbeziehungen berechnete vor kurzem, dass die Hälfte der heute 25 bis 34 Jahre alten Südafrikaner niemals in ihrem Leben eine geregelte Arbeit haben wird.
Südafrikas Vize-Präsident Kgalema Motlanthe bezeichnete die horrende Jugendarbeitslosigkeit noch im August als „tickende Zeitbombe“. Malema, der seinen Schulabschluss erst mit 21 Jahren schaffte, fehlen die Visionen für das Land. Aber der Halbwaise aus der verarmten Provinz Limpopo weiß um den sozialen Sprengstoff und verhält sich wie einer, der den Zünder lieber heute als morgen ziehen würde.
Die weiße Minderheit kontrolliert noch immer weite Teile der südafrikanischen Wirtschaft, sie besetzt über 70 Prozent der Führungspositionen. Diese Menschen seien, so Malema in seiner Rede, „Kriminelle, und man muss sie wie Kriminelle behandeln!“
Bei solchen Tiraden scheint Malemas Anhänger nicht zu stören, dass sich der Boss mit einem Gehalt von angeblich nur 2400 Euro den Bau einer pompösen Villa und diverse Luxusautos leisten kann. In Südafrika sind die Weißen das Ventil der Volksverhetzer. So bezeichnete Malema die Oppositionsführerin Helen Zille (eine Nachfahrin des Berliner Zeichners) als „Äffin“.
Frustration ist auf dem gesamten Kontinent groß
Doch die Hetze ist keine Spezialität der Kap-Republik. Die Frustration der Jugend ist auf dem gesamten Kontinent groß. Zwar erleben besonders rohstoffreiche Länder wie Angola oder Nigeria ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum, doch auf die Lebensbedingungen der Massen wirkt sich das kaum aus. Viele Länder haben mit gewaltigem Bevölkerungswachstum zu kämpfen, bis 2050 wird sich die Zahl der Afrikaner verdoppeln.
Die Misere ist alt. Neu ist dagegen die Vehemenz der Proteste südlich der Sahara. In Angola ließ die Polizei Anfang September Hunde auf 300 junge Aktivisten los, die in der Hauptstadt Luanda gegen die Regierung demonstrierten. 42 wurden verhaftet.
Auch in Uganda, Swasiland und Malawi kämpfen die Menschen gegen korrupte und ineffiziente Regierungsstrukturen. Oft aber profitieren die Herrscher vom Bildungsmangel der Jugend, den sie selbst verursacht haben. Mangelnde Investitionen in Bildung nutzen die Machthaber mitunter aus, sagte der Analyst Moeletsi Mbeki kürzlich im Interview mit "Welt Online".
Ausländische Investitionen gering
In Simbabwe ist Mugabes Terrororganisation „Grüne Bomber“ seit Jahren berüchtigt. Einst war sie als vermeintliche Berufsbildungsinitiative gegründet worden. In Nigeria missbrauchen Politiker junge Arbeitslose direkt als Straßenkämpfer. So befeuert die Krise den ethnisch-religiösen Konflikt zwischen Muslimen und Christen, dem laut UN in den vergangenen zehn Jahren etwa 10.000 Menschen zum Opfer fielen. Und in Somalia rekrutiert die islamistische al-Schabab nicht etwa wegen der Faszination der Scharia mühelos Nachwuchs, sondern vor allem mit einem regelmäßigem Einkommen.
Südafrika, die größte Volkswirtschaft des Kontinents, investiert beachtliche sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Bildung, doch die Ergebnisse sind dürftig. Konstruktive Beiträge zu diesen Versäumnissen ihrer Mutterpartei ist die Jugendliga mangels Kompetenz und Willen bislang schuldig geblieben. Malema hat keinen Einfluss auf die Gesetzgebung, doch seine Äußerungen haben dazu beigetragen, dass die dringend benötigten ausländischen Direktinvestitionen geringer als in anderen Schwellenländern wie Brasilien oder Indien fließen, mit denen sich Südafrika gerne auf Augenhöhe sehen würde.
„Warum sollte ein Unternehmen in den Minensektor eines Landes investieren, in dem pausenlos von Verstaatlichung die Rede ist?“, fragt Moeletsi Mbeki rhetorisch. Solche Parolen gehörten zu den Gründen, warum der wichtigste südafrikanische Wirtschaftszweig seit Jahren schrumpfe.
Wirtschaftswachstum schrumpft deutlich
Und die jüngsten Daten lassen wenig Raum für Hoffnung. Das Land spürt die Wirtschaftsschwäche seiner Handelspartner in Europa und Nordamerika empfindlich. Das Wachstum schrumpfte von 4,5 Prozent zu Beginn des Jahres auf nur noch 1,3 Prozent im zweiten Quartal – nicht annähernd genug, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenteil, die rigiden Arbeitsgesetze und streikfreudigen Gewerkschaften verschärfen die Krise. Die Arbeitslosenquote steht auf einem Rekordniveau von 25,7 Prozent – damit gibt es fast so viele Arbeitssuchende wie dauerhaft Beschäftigte, etwa 9 Millionen.
Immerhin einen Dämpfer musste Malema nun einstecken. Ein Gericht verbot ihm das Singen des Anti-Apartheids-Kampflieds „Kill the Boer“ („Tötet den Weißen“). Niemand habe das Recht, ein Lied anzustimmen, das Bürger weißer Hautfarbe als Beleidigung empfinden könnten, erklärte Richter Colin Lamont. Seien derartige Lieder während der Apartheid legitim gewesen, käme diese nun in einer um Neuausrichtung der ethnischen Beziehungen ringenden Gesellschaft politischer Hetze gleich.
Malema hatte auf mehreren Veranstaltung der ANC-Jugendliga das Lied gesungen und als Kulturgut verteidigt – ungeachtet der Tatsache, dass seit Ende der Apartheid über 3000 weiße Bauern ermordet wurden. Nach dem jüngsten Urteil droht nun jedem, der das Lied anstimmt oder zitiert, strafrechtliche Verfolgung. Malema, so viel scheint sicher, wird dieses Risiko eingehen.>
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Südafrika 27.9.2011: Nashornjagd ohne Ende in Afrika - die Reservate mit Nashörnern sind ohne Schutz
Südafrikas Privatreservate verlieren den Kampf. Hinsichtlich der Museumsdiebstähle konnte die portugiesische Polizei einen Erfolg verbuchen
http://derstandard.at/1315005520939/Nashoerner-Suedafrikas-Privatreservate-verlieren-den-Kampf
========<Touws River/Lissabon - Mit quälendem Schrei sinkt das riesige Rhinozeros zu Boden. Wo vorher sein Horn saß, ist nur noch blutiges Fleisch. Obwohl sich der Tierarzt intensiv um seinen schwerverletzten Patienten kümmert, stirbt dieser nach sechstägigem Todeskampf. Er ist ein weiteres Opfer in der blutigen Schlacht um die Nashörner in Südafrikas Privatreservaten.
Eigentümer und Ranger sind weitgehend machtlos, für die hochgerüsteten Wildererbanden sind die Tiere leichte Beute. Und die grausame Jagd lohnt sich: Nach UNO-Schätzungen erzielt das Horn auf Asiens Schwarzmarkt Spitzenpreise von 50.000 Euro pro Kilogramm. Je nach Größe werden laut Europol mittlerweile zwischen 25.000 und 200.000 Euro pro Horn bezahlt.
Erfolg in Portugal
Diese Spitzenpreise dürften auch für ein relativ neues Phänomen in Europa verantwortlich sein: Die Plünderung von Nashornhörnern aus Museen, aber auch Zoos, Auktionshäusern sowie von Antiquitätenhändlern und privaten Sammlern. Wie berichtet hatten belgische Museen innerhalb von wenigen Wochen drei derartige Diebstähle gemeldet. Die portugiesische Polizei konnte am Freitag einen Erfolg verbuchen, den sie am Montag bekannt gab: Am Flughafen von Lissabon wurden zwei Männer mit insgesamt acht gestohlenen Hörnern im Gepäck festgenommen. Der 63-jährige Australier und sein 31-jähriger Sohn seien auf dem Weg nach Irland gewesen, sagte ein Beamter der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Den Wert des Diebesguts schätzte er auf 400.000 Euro.
"Ich fühle mich wie im Krieg"
Zurück zu den Nashörnern in Südafrika: Schauplatz der eingangs beschriebenen brutalen Attacke war das Aquila Wildreservat zwei Stunden von Kapstadt entfernt. "Ich fühle mich wie im Krieg", sagt Eigentümer Searl Derman erschöpft. Um seine Nashörner zu schützen, hat Derman Helikopter, Tierärzte sowie Sicherheitsleute organisiert, die rund um die Uhr Wache schieben.
Doch gegen die finanzstarken Banden kommt er nicht an. "Wir haben alles getan, obwohl wir es uns eigentlich gar nicht leisten konnten - und nun müssten wir uns eigentlich doppelt anstrengen", sagt er.
Es war bereits das zweite Opfer illegaler Nashorn-Jäger in Dermans Park. Für Hinweise auf die Wilderer hat er umgerechnet 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt. "Ich wünschte, es wäre mehr", seufzt er: "Die Belohnung müsste genauso hoch sein wie der Preis für ein Horn". Sie sind als Schmuckstücke oder in der sogenannten traditionellen chinesischen Medizin als vermeintliches Potenzmittel begehrt. Und das, obwohl sie aus Keratin bestehen, wie es auch in gewöhnlichem Haar zu finden ist.
Konzentration auf Privatreservate
279 Nashörner starben - wie berichtet - in diesem Jahr in Südafrika bereits durch Wilderer, vor vier Jahren waren es ganze 13. Die Banden konzentrieren sich inzwischen auf private Reservate, in denen etwa ein Viertel der Nashörner lebt. "Vor drei Jahren gab es keine gewilderten Tiere in privaten Parks, doch jetzt sieht man sie immer häufiger", sagt Pelham Jones vom Verband der privaten Nashorn-Besitzer. Insgesamt 450 bis 500 Rhinozerosse werden dieses Jahr nach seiner Schätzung durch die illegalen Jäger sterben. "Das ist absolut grausam", erzählt er. "Hartgesottene Buschmänner stehen um die Kadaver und weinen."
Das Blutbad hat solche Ausmaße angenommen, dass Südafrika im April bereits seine Armee mobilisiert hat. Im staatlichen Kruger National Park mit dem größten Nashorn-Bestand des Landes konnte die Todesrate der massigen Dickhäuter durch den Einsatz von Soldaten drastisch gesenkt werden. "Der private Sektor hat das nicht, und das wissen die Wilderer sehr gut", sagt Jones. "Es ist einfacher, ein privates Reservat anzugreifen".
Im 9.000 Hektar großen Wildgebiet Kariega in der Provinz Ostkap wurden die Nashörner enthornt, um die Tiere für die illegalen Banden wertlos zu machen. In dem schwer zu kontrollierenden Gelände schlugen Wilderer bereits dreimal zu. Ein Sicherheitsteam schützt nun die überlebenden Tiere.
Die Eigentümer fordern eine politische Lösung des Problems, beispielsweise durch die Behörden in Asien. Selbst eine Legalisierung des Horn-Handels wird diskutiert. Offiziell gehandeltes Horn könnte aus lizenzierter Jagd kommen oder von Tieren, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Die Zeit drängt: "Wenn es so weitergeht, sind wir in 18 Monaten so weit, dass unser Bestand an Nashörnern zurückgeht", sagt Jones. (APA/red)
Südafrika 17.3.2012: Nashornjagd wegen des Nashorns ohne Ende - es droht die Ausrottung im Jahre 2015
In Südafrika wird jeden Tag ein Nashorn getötet
http://bazonline.ch/wissen/natur/In-Suedafrika-wird-jeden-Tag-ein-Nashorn-getoetet/story/30578972
Tierschützer haben vor einem kompletten Aussterben der Nashörner in Südafrika in den kommenden Jahren gewarnt. Sollte die Wilderei im aktuellen Ausmass andauern, könnten Nashörner bis 2015 komplett ausgestorben sein, sagte die Tierärztin Karen Trendler, die seit fast zwei Jahrzehnten in einem Wildpark in Pretoria Nashorn-Babys aufzieht. Die «Mama Rhino» genannte Ärztin und Aktivistin hat rund 200 Nashörner aufgezogen, die keine Eltern mehr hatten.Seit Anfang des Jahres wurden in Südafrika mehr als hundert Nashörner getötet und damit mehr als ein Tier pro Tag. Die erwachsenen Tiere werden wegen ihrer Hörner getötet, die in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden. Ihre Jungen sterben vielfach ohne den Schutz der Eltern. Trendler baut daher derzeit bei Mokopane im Norden des Landes eine Waisenstation auf. In der nicht-touristischen und nicht-kommerziellen Station sollen die kleinen Nashörner aufgezogen werden, um später in die Wildnis zurückzukehren.
(kpn/AFP)>
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10.1.2013: <Wilderei in Südafrika: 668 Nashörner erlegt>
http://www.n-tv.de/panorama/668-Nashoerner-erlegt-article9926171.html
<Wilderer haben in Südafrika binnen Jahresfrist 668 Nashörner erlegt. Das teilte die Regierung in Pretoria mit. Die Hörner sind auf dem Schwarzmarkt in Asien begehrt, weil ihnen medizinische Wunderwirkungen zugeschrieben werden.
Rund zwei Drittel der gewilderten Nashörner zählten zum Bestand des weltberühmten Kruger-Nationalparks. Wildhüter nahmen 267 Verdächtige fest, gut einhundert mehr als im Vorjahr. In Südafrika leben rund drei Viertel Nashörner, die es überhaupt noch in Afrika gibt. Ihre Gesamtzahlen werden auf 20.000 Breitmaulnashörner und 4800 Spitzmaulnashörner geschätzt. Südafrika und Vietnam unterzeichneten im vergangenen Jahr ein Abkommen, mit dem der Handel mit den Hörnern von Nashörnern unterbunden werden soll.
Quelle: n-tv.de , AFP>
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17.3.2013: <In Südafrika wird jeden Tag ein Nashorn getötet>
http://bazonline.ch/wissen/natur/In-Suedafrika-wird-jeden-Tag-ein-Nashorn-getoetet/story/30578972
Tierschützer haben vor einem kompletten Aussterben der Nashörner in Südafrika in den kommenden Jahren gewarnt. Sollte die Wilderei im aktuellen Ausmass andauern, könnten Nashörner bis 2015 komplett ausgestorben sein, sagte die Tierärztin Karen Trendler, die seit fast zwei Jahrzehnten in einem Wildpark in Pretoria Nashorn-Babys aufzieht. Die «Mama Rhino» genannte Ärztin und Aktivistin hat rund 200 Nashörner aufgezogen, die keine Eltern mehr hatten.
Seit Anfang des Jahres wurden in Südafrika mehr als hundert Nashörner getötet und damit mehr als ein Tier pro Tag. Die erwachsenen Tiere werden wegen ihrer Hörner getötet, die in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden. Ihre Jungen sterben vielfach ohne den Schutz der Eltern. Trendler baut daher derzeit bei Mokopane im Norden des Landes eine Waisenstation auf. In der nicht-touristischen und nicht-kommerziellen Station sollen die kleinen Nashörner aufgezogen werden, um später in die Wildnis zurückzukehren.
(kpn/AFP)>
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21.5.2013: Südafrika+Kongo: Grausame Architekten wollen den Fluss Kongo für ein Mega-Flusskraftwerk umleiten
Megaprojekt in der Mitte Afrikas Kongo plant gigantisches Wasserkraftwerk
http://www.n-tv.de/panorama/Kongo-plant-gigantisches-Wasserkraftwerk-article10672671.html
<Die Demokratische Republik Kongo einigt sich mit Südafrika auf den Bau des weltweit größten Wasserkraftwerks. Der Grand-Inga-Staudamm soll nach Fertigstellung nahezu die Hälfte des afrikanischen Energiebedarfs erzeugen können. Zuvor muss der Fluss Kongo jedoch komplett umgeleitet werden - mit enormen Folgen für das Ökosystem.
In der Demokratischen Republik Kongo soll das größte Wasserkraftwerk der Welt entstehen. Vertreter des zentralafrikanischen Landes und ihre Partner aus Südafrika einigten sich in Paris darauf, dass der Startschuss für den Bau des Grand-Inga-Staudamms im Oktober 2015 fallen wird.
Kein anderer Fluss in Afrika führt so viel Wasser wie der Kongo, rund 42.000 Kubikmeter pro Sekunde sind es an seiner Mündung am Atlantik - nur der Amazonas führt noch mehr Wasser. Der Standort des Projektes liegt in etwa 150 Kilometer vor der Mündung, wo ein starkes Gefälle günstige Bedingungen bietet. Anders als bei der schon seit 1972 existierenden Anlage, die Wasser aus dem Kongo abzweigt, muss für den Neubau der gesamte Fluss durch ein anliegendes Tal geleitet und aufgestaut werden.
Mit einer Leistung von 40.000 Megawatt könnte der neue Damm mehr als doppelt so viel Energie liefern wie der gigantische Drei-Schluchten-Staudamm in China. Studien zufolge soll eine bis zu 200 Meter hohe Staumauer entstehen, in der 50 Turbinen pro Jahr rund 320 Terrawattstunden Energie erzeugen können. Dies entspricht der Leistung von ungefähr 30 Atomkraftkwerken und würde die Energieproduktion Afrikas um ein Drittel erhöhen. Allein durch "Grand Inga" könne so nahezu die Hälfte des gesamten afrikanischen Energiebedarfs gedeckt werden, wie die Verantwortlichen mitteilen.
Industriestaaten können Staudamm als Klimaschutz deklarieren
Die Demokratische Republik Kongo und Südafrika hatten 2012 einen Vertrag über gemeinsame Studien zur Durchführbarkeit des Projektes geschlossen. Beide Länder wollen den Staudamm nun in mehreren Phasen gemeinsam errichten. Südafrika wird einer der Hauptabnehmer des entstehenden Stroms sein. Das Land an der Südspitze des Kontinents hatte wegen unzureichender Planung in den letzten Jahren schon häufiger mit Energieengpässen zu kämpfen gehabt, sodass dortige Bergbauanlagen mitunter die Produktion ganz einstellen mussten.
Mit dem Grand-Inga-Damm könnte sich das Land mit einem Schlag einem Großteil seiner Energiesorgen entledigen, auch wenn die Fertigstellung noch bis weit nach 2020 auf sich warten lassen dürfte. Im Kongo selbst haben über 90 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu Elektrizität.
Um die Ausführung des Projektes bewerben sich den Angaben zufolge Interessenten aus China, Spanien, Korea und Kanada. Insgesamt wird der Bau Schätzungen zufolge rund 62 Milliarden Euro kosten - doch bei Projekten dieser Größenordnung liegen die schlussendlichen Baukosten meist weit über der veranschlagten Summe. Die im Kongo verbreitete Korruption macht eine Einhaltung der Kosten zusätzlich nicht wahrscheinlicher. Die Vorüberlegungen für das Inga-Projekt reichen bis in die siebziger Jahre zurück, wurden zwischendurch jedoch immer wieder durch Bürgerkriege in dem Riesenland in Afrikas Mitte zurückgeworfen.
Die G8-Staaten unterstützen das Projekt. Als erneuerbare Energiequelle erfüllt Grand Inga die Voraussetzungen zum Klimaschutz nach dem Kyoto-Protokoll. Die Industriestaaten können sich die Finanzierung von Projekten zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Ausland auf die eigene Klimabilanz anrechnen lassen und so ihren Verpflichtungen nachkommen - wobei in diesem Fall lediglich zusätzliche Energieproduktion entstünde und Einsparungen ausblieben.
Umweltschützer zeigen sich außerdem besorgt über unerwünschte Konsequenzen des Dammbaus. Neben dem fragwürdigen Nutzen für die lokale Bevölkerung würde das Ökosystem massiv beeinflusst. Wichtige Überschwemmungsflächen müssten trockengelegt werden und im stehenden Wasser des Stausees könnten sich Moskitos und andere Schädlinge leichter ausbreiten.
Quelle: n-tv.de , dpa/AFP/bwe>
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Südafrika 8.7.2013: Tödliche Beschneidungen an Männern bis zur Penis-Amputation - und das soll "kulturelles Erbe" sein
Missglücktes Ritual: 30 Männer sterben nach Beschneidung
http://www.20min.ch/panorama/news/story/10565823
<Damit sie richtige Männer werden, werden Teenager vieler südafrikanischer Stämme beschnitten. Bei einer dieser Zeremonie ging etwas schief. 30 Männer starben, 300 wurden verletzt.Bei missglückten rituellen Beschneidungen in Südafrika sind 30 junge Männer ums Leben gekommen. Rund 300 weitere junge Männer würden im Spital behandelt, nachdem auch an ihnen die traditionelle Beschneidung der Genitalien vollzogen worden sei, teilte die Gesundheitsbehörde der Provinz Ostkap am Sonntag mit.
Die Beschneidungszeremonien fanden in ländlichen Gegenden der Provinz statt. In dieser Jahreszeit halten dort Angehörige der Volksgruppen Xhosa, Sotho und Ndebele traditionelle Männlichkeits-Zeremonien ab, bei denen Teenager mit der Beschneidung und anderen Riten in einen neuen Lebensabschnitt eingeführt werden.
Gemäss der Tradition verbringen die Jugendlichen etwa einen Monat in der Abgeschiedenheit der Wildnis, wo sie von traditionellen Beschneidern beschnitten werden, aber auch in Disziplin und Mut geschult werden. Bei der Beschneidung werden oft unsaubere Instrumente benutzt, die Beschneider sind oft mangelhaft ausgebildet.
«Ihre Geschlechtsteile sind zerstört»
Zehn junge Männer wurden laut der Gesundheitsbehörde ins Spital eingeliefert, nachdem sie am Sonntag aus einem Wald gerettet wurden. Ihr Zustand sei «beängstigend», sagte Behördensprecher Sizwe Kupelo. «Ihre Geschlechtsteile sind zerstört. Sie sind schwer beschädigt.» 293 weitere Jugendliche würden im Spital behandelt. Einige von ihnen hätten keine Genitalien mehr. Andere würden wegen Dehydrierung oder Verwundungen behandelt.
Bei den traditionellen Beschneidungen in Südafrika kommt es jedes Jahr zu Unglücken, die von Penis-Amputationen bis hin zu Todesfällen reichen. Im Mai hatte es in zwei anderen südafrikanischen Provinzen insgesamt 34 Tote bei Beschneidungen gegeben.
Der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) zeigte sich am Sonntag «erschüttert» über die neuen Todesfälle und rief dazu auf, die Beschneider medizinisch zu schulen, damit «ein verwurzelter und notwendiger Teil» des kulturellen Erbes sicherer werde.
(sda)>
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Südafrika 31.10.2013: Wein aus Kapstadt aus dem Armenviertel "Winery" - ein Selbsthilfeprojekt
Weine aus der Township
http://www.welt.de/sonderthemen/weinland-suedafrika/article120511254/Weine-aus-der-Township.html
<In Kapstadt setzen Frauen Rebstöcke, wo man es eigentlich nicht erwartet – in einem Armenviertel. Daraus hat sich ein Erfolgsunternehmen entwickelt.
Von Matthias StelzigJudith Xabanisas Straße ist staubig. Die wenigen Steinhäuser auf ihrer Seite sehen aus, als könnte sie der ewige Wind hier einfach umpusten. Die anderen sind gleich aus altem Blech und Bauabfällen zusammengeschustert.
Mama Judiths Straße ist eine von tausenden in Kapstadt, in der sechzig Prozent der Menschen in Townships leben. Aber vor ihrem Haus wächst Wein. Das ist ziemlich einmalig und Teil eines Weinbauprojekts für schwarze Frauen. Sie alle pflegen in ihren eigenen Gärten Rebstöcke, aus denen später der Wein der Township Winery gemacht wird, und an deren Gewinn sie beteiligt sind.
Heute ist Rebschnitt angesagt. Wie Judith sind auch die anderen Frauen längst Expertinnen in den Weinbergsarbeiten. "In vielen Entwicklungskonzepten wird eines vergessen", sagt Kate Jambela, "Menschen wollen stolz auf ihre Arbeit und ihre Erfolge sein." Die Architektin hat das Projekt ins Leben gerufen. "Deshalb geht es hier nicht um weggeworfene Coladosen, sondern um Südafrikas beste Trauben, beste Lagen, beste Böden."
Stimmt nicht so ganz. Aber die Gegend, die alle nur die Flats nennen, bietet tatsächlich beste Voraussetzungen: Heiße Tage, kalte Nächte und der Wind vom Meer sind ideal für hochwertige Trauben. Kalkhaltige Böden geben dem Wein mineralische Töne. Oft erinnern sie an Feuerstein oder Kiesel, die beim Aneinanderschlagen Funken werfen. Weltberühmte Weine wie Chablis, Bordeaux und Champagner leben von dieser Grundzutat.
Deutsche Auswanderer waren die ersten Winzer
Im 19. Jahrhundert waren die Flats sogar einmal ein beliebtes Weinbaugebiet. Die Winzer waren deutsche Auswanderer, arme Teufel, die eben erst am Kap angekommen waren und sich mit dem trockenen Gebiet zufrieden geben mussten. Bis einer der neuen Besitzer auf die Idee kam, einen Brunnen zu graben und auf reichlich Grundwasser stieß.
In den Gärten wuchsen bald Wein und Obst, auf Straßen wie der New Eisleben Road roch es nach Sauerkraut und Braten. Bald mischten sich afrikanische Sprachen mit deutschen Dialekten. Etwa hundert Jahre später war es mit der polyglotten Nachbarschaft vorbei. Die Apartheidregierung ließ die Wein- und Obstgärten niederwalzen, um Platz für Zwangsumsiedlungen zu schaffen.
Heute wohnen wieder Neuankömmlinge in den Flats. Die meisten kommen aus dem armen Norden, wo sie noch weniger zu verlieren haben, als unter einer Plastikplane in den Flats. Arbeit gibt es keine, nicht einmal einen Bus in die Stadt. Alle Konsumgüter müssen eingeführt werden. "Außer ein paar Bastelbuden, in denen altes Zeug zusammengeflickt wird, gibt es keine Produktion", schimpft Kate. Selbst Bäume sind Ausnahmeerscheinungen in dem Township, das früher mal halb Kapstadt mit Obst und Gemüse versorgt hat.
Die Weinstöcke symbolisieren Selbstbewusstsein
"Wer hier landet, hat eigentlich keine Chance", meint Kate Jambela. Die Weinstöcke sind deshalb mehr als ein Symbol. Sie sind das erste nachhaltige Wirtschaftsunternehmen in den Flats. Aber Bürokraten gibt es auch am Kap der Guten Hoffnung. Am Ende zog sich die Änderung des Bebauungsplans endlos hin.
"Erst im Juni konnte der Keller technisch richtig eingerichtet werden", erzählt Kate Jambela und klopft im Vorbeigehen stolz gegen die Edelstahloberfläche eines Stahltanks. "Reben setzen und Ausbildung unserer Mitglieder waren dagegen ein Kinderspiel."
Wie viele Weingüter weltweit startete das Unternehmen ohne eigene Kellerei. Kates Lebensgefährte, der Winzer Graham Knox, übernahm das in seinem Weingut. So spart man hohe Anschubinvestitionen und kann erst mal klein anfangen.
Kunden suchen – und finden
Heute werden immer mehr eigene Trauben im neuen Keller vinifiziert, das Programm aber durch Weine aus zugekauften Trauben ergänzt. Je mehr Weine aber von eigenen Flächen stammen, desto mehr geht die Township Winery in den Besitz der Frauen über. Das Land gehört ja ihnen. "Man braucht dann nur noch Kunden", grinst Verkaufsleiterin Nomhle Zondani. Eine Hürde, an der nicht wenige hoffnungsvolle Gründungen schon gescheitert sind.
Warum man die aufwendige Produktion von Luxusweinen in ein dicht besiedeltes Stadtviertel voller Niedriglöhner setze, ätzten Neider schon vorab. Dumme Sprüche über den fehlenden Geschäftssinn der Schwarzen gab es gratis dazu. In der letzten Zeit sind die Nörgler leise. Die Fair Trade Weine sind bis nach Großbritannien und Deutschland (Die Bezugsquelle: www.weinmacher-mit-profil.de) gefragt.
"Die Einkäufer wollen oft gar nicht mehr weg, wenn sie einmal hier sind", bekräftigt Nomhle Zondani. Weinhändlern gibt sie dann ein Sprichwort mit auf den Weg: "Abo bathe badibana bophinda badibane" – "Die, die sich kennen, treffen sich auch wieder". So geht globales Marketing.>
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Johannesburg (Südafrika) 26.11.2013: Bandenüberfälle auf Autos mitten im Verkehr
So skrupellos rauben Gangster Autofahrer aus
http://www.20min.ch/ausland/news/story/10296981
<Überfälle auf Autofahrer sind in Südafrika nichts Neues. Doch nun sorgen Videos von Überwachungskameras für Aufsehen - aus der Innenstadt von Johannesburg.Die Gangster arbeiten zügig und methodisch, der Überfall dauert nicht einmal eine Minute. Und weil es so gut lief, schlugen die Banditen im November gleich drei Mal an ein und derselben Kreuzung zu: Überwachungskameras zeichneten die dreisten Raubüberfälle auf Autofahrer auf. Zwar sind sogenannte Carjacker in Südafrika seit langem bekannt und gefürchtet, doch dass am gleichen Ort in nicht einmal zwei Wochen drei Überfälle verübt werden, überrascht selbst hartgesottene Südafrikaner.
Bildstrecken Mindestens zwei Tote bei Explosion in Johannesburg Infografik Südafrika - Vom Apartheidsregime zur RegenbogennationDie Entkolonialisierung AfrikasNelson MandelaDie im Internet kursierenden Videos zeigen, wie planvoll und raffiniert die Kriminellen vorgehen. Gleichzeitig werfen die Bilder ein Schlaglicht auf die hohe Kriminalitätsrate, die eine riesige private Sicherheitsindustrie entstehen liess, während viele an der Schlagkraft der Polizei zweifeln.
Auf den Videos ist zu erkennen, wie Bewaffnete in getrennten Autos das Zielauto ausbremsen, ausplündern, die Passagiere herausziehen und mit dem geraubten Fahrzeug im Stadtverkehr verschwinden. «Das machen sie nicht zum ersten Mal», sagt Matthew Brooks von der Sicherheitsfirma Fasda (Firearm and Self Defense Academy), deren Kameras die Überfälle am 4., 8. und 16. November aufzeichneten.
Flucht zu Fuss
Zuerst holen die Carjacker Taschen voller Geld aus dem Auto, bevor sie die Passagiere heraus zerren. «Zunächst wollen sie sie gar nicht aus dem Auto haben, sie machen sich mehr Sorgen um die Taschen», kommentiert Brooks das Video. «Und schauen Sie, dieser Kerl, der eine Frau aus dem Auto zieht, hat sogar noch Zeit und Musse zu denken: «Diese Lady hängt am Gurt», und befreit ihren Fuss.»
In einem anderen Video erbeuten mindestens sechs Verdächtige Tausende Dollar aus einem gestoppten Fahrzeug. Dann flüchten zwei zu Fuss, wobei einer sogar noch anhält, um seine Kappe von der Strasse aufzuheben. Ein Komplize bleibt vor Ort, offensichtlich um die Reaktion der Polizei abzuschätzen. In einem dritten Video ist zu sehen, wie ein Opfer geistesgegenwärtig das Steuer herumreisst und davonrast, als Carjacker versuchen, ihm mit ihrem Wagen den Weg abzuschneiden. Was die Kameras nicht aufzeichneten: Kurze Zeit später holen die Kriminellen den Mann ein und schiessen auf ihn, schliesslich entkommen sie mit einer Tasche voll Geld. Dem Opfer gelingt die Flucht, im Auto versteckte Diamanten kann er retten.Die Gegend, in der die Carjacker die Autos angreifen, liegt nicht weit von den Wolkenkratzern der Johannesburger Innenstadt, aus der schon vor Jahrzehnten Ladengeschäfte in wohlhabende, sicherere Vororte abwanderten. Im Zuge eines Sanierungsprojekts etablieren sich jedoch inzwischen Kunstgalerien, Kleiderläden und schicke Restaurants in manchen Strassenzügen. Nur ein paar Blocks weiter liegt die Maboneng-Fussgängerzone in einem aufstrebenden Viertel. Die Kreuzung selbst wird flankiert von den Fasda-Büros, dem «Sportsman's Pub», einem Jahrhunderte alten Feuerwehrturm und einer Schule mit Spielplatz. «Keine Toilette mehr für Dich», heisst es auf einem Schild am zugenagelten Eingang eines Gebäudes mit Stacheldrahtzaun.
Auf Opfer lauerndLaut Brooks hatten die Kriminellen ihren Opfern in allen drei Fällen an Geschäften oder Einkaufszentren aufgelauert und sie bis an die Kreuzung verfolgt. Sie hatten es vor allem auf das Geld oder die Wertsachen abgesehen und nicht so sehr auf die Autos, wenngleich sie in zwei Fällen auch die Fahrzeuge erbeuteten.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben inzwischen vier Verdächtige fest und fand auch gestohlene Autos wieder. Kritiker werfen den Behörden jedoch vor, sie seien erst tätig geworden, als die CCTV-Videos im Internet für Aufsehen sorgten. Die Sicherheitsfirma Fasda erklärt, viele Opfer brächten die Verbrechen gar nicht zur Anzeige, weil sie nicht erwarteten, dass die Polizei der Sache nachgehe.
Im vergangenen Jahrzehnt sank die Kriminalitätsrate in Südafrika nach Polizeiangaben erheblich. Nach Einschätzung mancher Beobachter beginnt jedoch die Zahl der Morde und anderer Gewaltverbrechen wieder zu steigen.
(sda)>
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30.11.2013: AIDS auch in Südafrika - <Kampf gegen Aids in Afrika: Epidemie am Wendepunkt> - Massnahmen greifen
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/kampf-gegen-aids-in-afrika-epidemie-am-wendepunkt-a-929873.html
Es gab Jahre, da fanden jeden Tag Beerdigungen statt. Die Kultur im südlichen Afrika will es, dass Tote an einem Samstag begraben werden. Weil aber so viele Menschen starben, dass die Wochenenden nicht mehr ausreichten, wurden in vielen Dörfern und Städten täglich Gräber geschaufelt.
Nirgendwo auf der Welt sind so viele Menschen HIV-positiv wie im Afrika südlich der Sahara, nirgendwo sterben so viele Menschen an Aids.
Es gab Jahre, da fanden jeden Tag Beerdigungen statt. Die Kultur im südlichen Afrika will es, dass Tote an einem Samstag begraben werden. Weil aber so viele Menschen starben, dass die Wochenenden nicht mehr ausreichten, wurden in vielen Dörfern und Städten täglich Gräber geschaufelt.
Nirgendwo auf der Welt sind so viele Menschen HIV-positiv wie im Afrika südlich der Sahara, nirgendwo sterben so viele Menschen an Aids.
Jetzt aber gibt es zum ersten Mal Erfolge: In jüngster Zeit fallen Infektions- und Sterberaten im Afrika südlich der Sahara stark. Was lange undenkbar schien, halten Experten nun für möglich: ein Ende von Aids in Afrika.
Auf dem Weg zu null Neuinfektionen und null Aids-Toten, "Getting to Zero", hat Unaids eine Studie genannt, die die jüngsten Erfolge im südlichen und östlichen Afrika zusammenfasst:
- Die Zahl der Aids-Toten nahm in vielen Ländern in den vergangenen acht Jahren um 40 Prozent ab.
- Statt 1,3 Millionen wie im Jahr 2005 starben 2011 nur noch 800.000 Menschen an Aids, eine Abnahme um 38 Prozent.
- Zwischen 2001 und 2011 sank die Zahl der Neuinfektionen um 30 Prozent. Einen Rekord stellt dabei Äthiopien auf: Dort sank die Zahl sogar um 90 Prozent.
Nach Jahrzehnten der Rückschläge scheint es einen Wendepunkt zu geben.
In Swasiland, dem Land mit der höchsten HIV-Rate der Welt, ist er besonders zu erkennen. In dem kleinen Bergkönigreich, das von Südafrika und Mosambik umschlossen wird, sind zwischen 26 und 31 Prozent der Menschen HIV-positiv. Das ist Weltrekord. Nun könnte das Land zum Modell für andere Entwicklungsländer werden und zeigen, wie man HIV und Aids unter Kontrolle bringt. Eine Spurensuche nach den Gründen für die Erfolge.
Grund 1: Wissen und Testen
Auf einem Stein hockt ein alter Mann. Das eine Bein ausgestreckt, die Hände gefaltet, auf einen Stock gestützt. 72 Jahre alt ist Johannes Dladla. Er hievt sich auf einen Esel, vier Stunden dauerte der Ritt von seiner Hütte zu dem Stein, auf dem er nun wartet.
Shiselweni ist die ärmste und abgelegenste Region in Swasiland. Etwa einmal im Monat kommt ein Geländewagen mit einem Team von Ärzte ohne Grenzen in das Tal. Im Zelt können sich die Menschen auf HIV und Tuberkulose testen lassen. Die Schnelltests funktionieren ähnlich wie ein Schwangerschaftstest, ein bisschen Blut und ein paar Minuten reichen dafür aus.
Die Tests sind ein Grund, warum die Infektionszahlen in Swasiland fallen. Zu oft würden die Leute nichts von ihrer Infektion wissen und andere anstecken, sagt Tengetile Hlophe, die das Test-Team von Ärzte ohne Grenzen anführt. Hilfsorganisationen arbeiten deshalb daran, so viele Menschen wie möglich zu testen.
Tests führten auch bei Polio und Pocken zum Erfolg
Die Tests hätten noch einen weiteren Vorteil, erklärt Hlophe: Bei wem das Ergebnis positiv sei, der könne gleich behandelt werden. Je früher man mit der antiretroviralen Therapie beginnt, desto wirksamer ist sie. Außerdem sind Infizierte unter Behandlung weniger ansteckend und tragen dazu bei, dass die HIV-Verbreitung abnimmt.
Etwa 40 Personen testen die Mitarbeiter bis zum frühen Nachmittag, bis zu 1200 im Monat. "Mehr HIV-Tests sind eine zwingende Notwendigkeit gegen die HIV-Epidemie", heißt es in einem WHO-Bericht. Viele Länder hätten in den vergangenen Jahren entsprechende Maßnahmen getroffen: Krankenschwestern lernen, Schnelltests anzuwenden; Gesundheitsministerien stellen Personal ein oder schaffen mobile Test-Teams.
Manche Staaten diskutieren sogar über systematische oder verpflichtende Tests. Mit dieser Methode, so der Gedanke, seien schon andere Krankheiten wie Polio oder Pocken zurückgedrängt worden.
Auch lokale Kräfte spielen eine Rolle. Wie zum Beispiel Rose Khanyisite. Die junge Frau ist selbst HIV-positiv und kann erklären, warum Tests notwendig sind. Oder alte Männer wie Johannes Dladla: Sie sind in ihren Familien und Dörfern eine Autorität. Wenn sie sich testen lassen, folgen die anderen.
Grund 2: BehandlungFrüher waren es mehr als 20 Tabletten, heute besteht eine antiretrovirale Therapie (ART) aus mindestens drei. Je früher man beginnt, desto weniger Schäden richtet das HI-Virus an: Die Lebenserwartung bleibt hoch, außerdem sinkt das Risiko einer Übertragung auf andere. Bei Paaren wird so ein Schutz von bis zu 96 Prozent erzielt, ähnlich hoch wie er bei einer Impfung wäre. "Treatment as Prevention", Behandlung als Vorbeugung, heißt diese Strategie.
Um die Zahl der Aids-Toten und HIV-Infektionen zu senken, verteilen Regierungen und Hilfsorganisationen deshalb Medikamente. Laut Unaids haben es fünf Länder in Afrika geschafft, mehr als 80 Prozent der Infizierten zu behandeln. Swasiland ist eines dieser Länder.
"Das Land hat in manchen Regionen eine Steigerung um 600 Prozent erreicht", sagt Kiran Jobanputra, der für die Organisation Ärzte ohne Grenzen und das Gesundheitsministerium Swasilands daran ist, noch mehr Medikamente zu verteilen.
Nur regelmäßig eingenommen wirken die Tabletten
Es gibt sie umsonst. In den Dörfern achten Mitarbeiter und Kontaktpersonen darauf, dass sie eingenommen werden. Sie besuchen Infizierte, die ihre Tabletten nicht abgeholt haben. Denn wenn die Einnahme nicht durchgezogen wird, droht die Gefahr, dass Resistenzen entstehen und die Therapie nicht mehr wirkt.
Südafrika geht noch einen Schritt weiter: Weil der strenge Medikamentenplan oft schwer mit dem harten Leben auf dem Land oder in Armut zu kombinieren ist, hat das Land im Frühjahr eine Einzelpille eingeführt. Statt drei bis fünf müssen Infizierte nur noch eine einzige Pille schlucken.
"Mehr Menschen unter Behandlung heißt weniger Infektionen", sagt der Mediziner Jobanputra in Swasiland. "Durch Eindämmung wird aus HIV eine kontrollierte Epidemie, die nur noch in bestimmten Risikogruppen auftritt - das ist der erste Schritt zur Ausrottung."
Vorzeigeland Äthiopien
Auch in Äthiopien scheint das Ende von Aids nah: Vier Jahre lang arbeitete Kesetebirhan Admasu dort als Arzt in einer Klinik. Die Krankenhäuser des Landes waren damals voll mit Aids-Patienten. Heute ist Admasu Gesundheitsminister in Äthiopien, einem der Erfolgsfälle in den vergangenen Jahren.
Das Land hat zwischen 2001 und 2011 die Zahl der HIV-Neuinfektionen um 90 Prozent gesenkt, so stark wie kein anderes afrikanisches Land. Die sinkenden Infektions- und Sterberaten sind vor allem eine Folge der ART. Seit 2005 werden die Medikamente in Äthiopien kostenlos verteilt. In den Dörfern gibt es geschulte Kräfte, die darauf achten, dass jeder seine Medikamente nimmt. Admasu hält sogar eine vollständige Ausrottung von Aids für möglich. Darüber werde hinter den Kulissen diskutiert, sagt der Minister. 2015, wenn ein neuer Fünfjahresplan für das Gesundheitswesen beginnt, könnte das Ziel "null HIV-Neuinfektionen" formuliert werden.
Grund 3: Offenheit
An einem Samstagvormittag dröhnt es vom Parkplatz eines Einkaufszentrums. Die Frau schreit, der Mann packt ihren Arm, sie reißt sich los. Vor 300 Zuschauern streitet ein Paar über Kondome.
Über Sex, Kondome, HIV oder Aids zu sprechen, gehörte sich lange Zeit nicht. Jetzt sprechen Schauspieler über solche Themen - auf einer Bühne mitten im Zentrum von Mbabane, der Hauptstadt Swasilands. Die "Condom Nation Tour" zieht von Stadt zu Stadt um das Schweigen, die Vorverurteilung und Stigmatisierung rund um HIV und Aids zu beenden.
Die Offenheit und der Mentalitätswechsel sind ebenfalls ein Grund für die sinkenden Infektions- und Sterberaten. Früher verheimlichten viele Betroffene ihre Infektion aus Angst vor der Stigmatisierung. Doch nur wenn sie nicht mehr fürchten müssen, ihre Arbeit zu verlieren oder von ihrer Familie verstoßen zu werden, lassen sie sich auch testen.
Bongani Mtupha vom Organisationsteam der "Condom Nation Tour" sagt, damit erreiche man jede Woche etwa tausend Menschen, vor allem Jugendliche. "Wir merken, dass es einen Mentalitätswandel gibt", sagt er. "Die Leute schauen nicht mehr peinlich berührt weg, sondern kommen dazu."
Auch in der Politik wurde über das Thema geschwiegen oder die Krankheit verharmlost. "In den vergangenen Jahren haben wir es geschafft, das Schweigen zu durchbrechen", sagt Unaids-Direktor Michel Sidibé. Politiker hätten erkannt, dass sie handeln müssen - und dass sie was erreichen können, erzählt Sidibé im Interview:
Der Anfang vom Ende?
Bedeuten die positiven Entwicklungen tatsächlich, dass der Wendepunkt erreicht, der Anfang vom Ende von Aids in Afrika markiert ist?
Die Organisation One definiert diesen Zeitpunkt als jenen, an dem die Anzahl der Menschen, die über das Jahr verteilt neu in Behandlungsprogramme aufgenommen werden, erstmalig der Zahl der HIV-Neuinfektionen im gleichen Jahr entspricht. "Dieser Punkt wird im Jahr 2015 erreicht sein, wenn die aktuellen Trends anhalten", heißt es in einem One-Report. 16 von 37 Ländern in Subsahara-Afrika hätten diesen Wendepunkt bereits erreicht.
Das Problem, so One: Während manche Länder Erfolge verzeichneten, bewege sich in anderen kaum etwas. Man müsse einzelne Länder deshalb stärker unterscheiden. Zudem werde Aids nicht länger als lebensbedrohliche Epidemie wahrgenommen, dem Thema mangele es an Präsenz auf der internationalen politischen Agenda. Demnach steht der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose vor einer Finanzierungslücke von drei bis fünf Milliarden US-Dollar jährlich.
Die weltweite Wirtschaftskrise ist bei der Finanzierung eine der größten Hürden. Viele Länder, auch in Europa, streichen Gelder für Anti-Aids-Programme und globale Projekte. Ob das Ende von Aids bald erreicht wird, hängt Experten zufolge nicht nur von den Entwicklungen in Afrika ab - sondern auch von der Bereitschaft der Industrieländer, weiter gegen die Verbreitung zu kämpfen.>
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14.12.2013: Südafrika nach Mandela - ein Land am Abgrund: Durch Korruption wächst die Armut der Schwarzen - Schmiergelder, Vergewaltigungen, Lebenserwartung unter 50
Südafrika nach Mandela: Ein Land am Abgrund, ganz ohne Illusionen
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/14/suedafrika-nach-mandela-ein-land-am-abgrund-ganz-ohne-illusionen/
http://terragermania.com/2013/12/14/sudafrika-nach-mandela-ein-land-am-abgrund-ganz-ohne-illusionen/
<Nelson Mandela hat trotz seines Status als Freiheitsheld nicht verhindern können, dass sein Heimatland nach der Befreiung vom Rassismus in Korruption und Elend versinkt. In Südafrika gibt es keine neuen Helden, die das Land zu einer echten Demokratie umbauen könnten. Die Zeichen stehen eher auf einen neuen Bürgerkrieg.
Nelson Mandela war eine eindrucksvolle Figur – vor allem, weil er nach Jahrzehnten im Gefängnis der Gewalt abschwor, die er zuvor selbst anwendete, um das Apartheid-Regime zu stürzen.
Doch Mandela ist als politischer Führer kein Glücksfall für Südafrika gewesen. Denn alle Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Seit dem Ende der Apartheit Anfang der 90er Jahre haben sich die Lebensumstände auch der schwarzen Bevölkerung massiv verschlechtert. Zwischen 1995 und 2000 sank das durchschnittliche Einkommen um 40 Prozent, so das National Bureau of Economic Research. Seitdem hat sich die Lage nur wenig verbessert.
Die Armut hat vor allem eine Ursache: die Korruption.
Südafrika ist heute eines der korruptesten Länder der Erde. Drei Viertel der Südafrikaner sagten, dass die Korruption innerhalb der letzten beiden Jahre zugenommen habe, so das 2013 Global Corruption Barometer von Transparency International. 65 Prozent sagten, die Korruption im Land sei ein „ernstes Problem“.
83 Prozent sagen, dass die südafrikanische Polizei korrupt oder extrem korrupt ist. 77 Prozent sagten, dass die politischen Parteien korrupt oder extrem korrupt sind. Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) hatte innerhalb der letzten 12 Monate ein Schmiergeld gezahlt.
Mehr als ein Drittel der Männer in Johannesburg sagte im Jahr 2010, dass er schon einmal eine Frau vergewaltigt hat, berichtet die Huffington Post. 7 Prozent der Männer haben sich schon mindestens einmal an einer Gruppenvergewaltigung beteiligt.
Die Lebenserwartung in Südafrika ist heute mit weniger als 50 Jahren die zweitniedrigste der Welt, so die CIA. In Zeiten der Apartheid war die Lebenserwartung auf 64 Jahre angestiegen.
Der Grund für diese katastrophale Bilanz liegt in der Ideologie, der Mandela und seine Kombattanten anhingen: Sie waren knallharte Kommunisten, die Privateigentum ablehnten und versuchten, ihre eigene Funktionärs-Clique in Stellung zu bringen.
Bei seiner Festnahme im Jahr 1962 war Mandela Mitglied im Zentralkomitee der Südafrikanischen Kommunistischen Partei (SACP), sagt der heutige stellvertretende SACP-Generalsekretär Solly Mapaila: „Für uns südafrikanische Kommunisten, wird Genosse Mandela für immer den monumentalen Beitrag der SACP in unserem Befreiungskampf symbolisieren“, zitiert ihn BusinessDay.
[Enteignungen von Bauern und Unternehmen durch den ANC - 1 Million Weisse gehen - und die Euphorie verpufft - und die "Afrikanisierung" bringt nur Armut und Kriminalität]
Mit der Machtübernahme durch den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) wurde die Wirtschaftspolitik des Landes auf den Kopf gestellt. Die Bauern und zahlreiche Unternehmen wurden von der neuen Führung enteignet. Mehr als eine Million Weiße verließen das Land.Und es kam, wie es immer kommt, wenn den Menschen das Himmelreich auf Erden versprochen wird.
Die Allgemeine Zeitung aus Namibia analysiert nüchtern:
Schneller als erwartet verpufft die Euphorie im politischen Alltag – und weicht großer Ernüchterung. Obwohl Mandelas Amtszeit insgesamt erfolgreich verläuft, vernachlässigt seine Regierung den Kampf gegen die Aids-Epidemie, die damals ihren Höhepunkt am Kap erreicht. Auch wirtschaftlich dümpelt das Land vor sich hin. Zu lange sonnt es sich in der weltweiten Freude über den friedlichen Übergang und der internationalen Wertschätzung seines Präsidenten – und vergisst darüber den Kampf gegen Armut und Kriminalität.
Mandela selbst leistet dem allgemeinen Laissez fair Vorschub, indem er sich allein auf zeremonielle Aufgaben beschränkt und die Tagespolitik frühzeitig seinem späteren Nachfolger Thabo Mbeki überlässt. Schon 1999 wird seine Versöhnungspolitik von diesem ad acta gelegt und die „Afrikanisierung“ des Landes in Angriff genommen, die viel des von Mandela aufgebauten Vertrauenskapitals zerstört. Mbeki selbst isoliert sich zunehmend von Volk und Partei. 2008 wird er vom ANC in einer Palastrevolte gestürzt und durch den afrikanischen Traditionalisten Jacob Zuma ersetzt.
Mandela verfolgt schweigend aus dem Ruhestand, wie seine Nachfolger sein Erbe in erbitterten Machtkämpfen verspielen. Keinem gelingt es, Korruption und Kriminalität wirksam einzudämmen – und das Versprechen auf ein „besseres Leben für alle“ zu erfüllen. Auch zerschlägt sich die Hoffnung, durch die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 die Wirtschaft zu beleben. Vielleicht ist genau deshalb die Enttäuschung nun auch so groß und entlädt sich Jahr für Jahr in immer heftigeren und gewalttätigeren Streiks, die Südafrikas Wirtschaft schweren Schaden zugefügt haben.
[Korrupte Waffengeschäfte und Ermittlungen gegen den "Präsidenten" Zuma]
Tatsächlich muss sich Zuma vor einer Untersuchungskommission wegen dubioser südafrikanischen Waffengeschäfte mit europäischen Rüstungskonzernen während der neunziger Jahre verantworten. Die Vorwürfe der Korruption gehen bin in die Zeit Mandelas zurück, wie die NZZ schreibt:Vertreter der Firmen hatten eingestanden, für Zuschläge für Ausschreibungen Gelder an hochrangige Politiker gezahlt zu haben. Im Jahr 1996 hatte die damalige Regierung von Nelson Mandela beschlossen, Luftwaffe und Marine trotz sinkender internationaler Bedrohung im grossen Stil mit neuen Waffen auszustatten. Das Gesamtvolumen des Rüstungsprojekts betrug umgerechnet rund 4,4 Milliarden Franken. Langjährige Ermittlungen zu Korruptionsskandalen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Rüstungsgütern waren im Jahr 2010 auf politischen Druck hin eingestellt worden. Präsident Jacob Zuma, gegen den knapp 8 Jahre lang selbst ermittelt wurde, setzte die Kommission jedoch Ende des Jahres 2011 ein, um einer unmittelbar bevorstehenden Anordnung durch das Verfassungsgericht zuvorzukommen.
[Das "gerechte, faire und demokratische Südafrika" gibt es nicht]
Nun ermittelt die Kommission wieder.Doch die Lage in Südafrika bleibt ein Fiako, weil der Freiheitsheld von der Wirklichkeit des sozialistischen Alltags eingeholt wurde. Nelson Mandela ist eine Symbolfigur dafür, wie dramatisch sich ungerechte System ändern können, wenn ein Einzelner gegen sie kämpft. Mandela bleibt jedoch auch eine Symbolfigur dafür, dass Habgier, Vetternwirtschaft und Unterdrückung in ungerechten Systemen stärker sind als die guten Absichten des einzelnen. Aber der einzelne kann eben nicht alles machen: „Mandelas Größe lag in seiner Gabe, die Menschen in seiner rassisch gespaltenen Heimat zu überzeugen, dass sein Weg der Versöhnung der einzig gangbare ist“, schreibt Tom Lodge. Mandelas Erben müssen den nächsten Schritt tun, und ein gerechtes, faires und demokratisches Südafrika aufbauen. Erst dann ist auch Nelson Mandelas Mission wirklich erfüllt.>
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10.4.2014: Südafrika mit langfristigen Schulden günstiger bewertet
Südafrika mit günstiger Schuldenstruktur
http://www.finews.ch/themen/emerging-markets
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<Quelle: J.P. Morgan Asset Management
Freitag, 04. April 2014 13:00Nach Angaben der Zentralbank des Landes beträgt die staatliche Gesamtschuld zwar 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der Durchschnitt für die Region Osteuropa/Afrika/Nahost (EEMEA) liegt bei knapp 34 Prozent, ebenso wie für Asien. Für Lateinamerika liegt er bei 28 Prozent.
Nur 6,7 Prozent der Schulden Südafrikas sind aber kurzfristiger Natur (EEMEA: 13 Prozent, Lateinamerika: 8,4 Prozent). In ausländischer Währung denominiert sind Schulden in Höhe von nur 58 Milliarden Dollar oder 15 Prozent des BIP (Türkei: 44 Prozent). Von diesen Schulden in ausländischer Währung wiederum muss nur etwa ein Drittel (20 Milliarden Dollar) kurzfristig refinanziert werden. Diese günstige Schuldenstruktur mindert die Risiken für den südafrikanischen Staat.>
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31.5.2014: Anarchie in Südafrika mit immer mehr Lynchmorden - Polizei und Justiz haben keine Kontrolle mehr
Wenn der Mob regiert
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Wenn-der-Mob-regiert/story/23251865
Auf den ersten Blick wirkt die sandige Brache vor dem Haus von Elizabeth Konogo eher unscheinbar. Doch es hat eine düstere Bewandtnis mit diesem Ort. «Das ist das Feld des Todes», sagt die 54-jährige Putzfrau beinahe lässig.
Tatsächlich ist der Platz von der Grösse eines Fussballfeldes so etwas wie ein Kulminationspunkt der Kriminalität in Khayelitsha, einer der grössten Armensiedlungen Südafrikas, rund 30 Kilometer vom Touristenmagneten Kapstadt entfernt.
Bei lebendigem Leib verbrannt
Wenn die Bewohner einen Kriminellen gefangen hätten, dann brächten sie ihn hierher, erzählt Konongo. Sie würden ihm einen mit Benzin gefüllten Reifen um den Hals legen und ihn bei lebendigem Leib verbrennen. Unzählige Male habe sie das schreckliche Schauspiel von ihrem Küchenfenster aus verfolgt.
«Sie töten die Gangster am helllichten Tag. Sie wollen, dass alle es sehen - als Warnung», sagt sie. Den Platz hätten sie ganz bewusst gewählt, denn direkt neben den Hütten sei es zu gefährlich für ein Feuer. «Ausserdem beklagen sich die Menschen über den Geruch von Menschenfleisch.»
Mit etwa 50 Mordfällen und mehr als 140 Vergewaltigungen täglich hat Südafrika laut UNO-Angaben eine der höchsten Kriminalitätsquoten der Welt. Nur ein Bruchteil der Verbrechen wird strafrechtlich verfolgt.
Die Frustration in der Bevölkerung und der Verlust des Vertrauens in die Polizei und die Justiz sind gross. Hierin dürfte die Hauptursache für die brutale Lynchjustiz liegen.
78 Lynchmorde in 14 Monaten
In Khayelitsha hätten die Menschen eben beschlossen, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen, sagt der Bewohner Eugene Cukana. «Wenn Du die Verbrecher nicht tötest, hört das Verbrechen nicht auf.» Da die Polizei ohnehin nicht komme, sei es an den Bewohnern, dem Ganzen ein Ende zu bereiten, sagt der 33-Jährige.
Doch mittlerweile sind die öffentlichen Lynchmorde so zahlreich geworden, dass die Regierung der Provinz Western Cape eine Untersuchungskommission eingesetzt hat, um das Treiben in dem Township zu untersuchen. Jeder fünfte Mord in Khayeltisha wird laut Polizeistatistik von Mobs verübt.
Innerhalb von 14 Monaten hat die Polizei 78 Lynchmorde verzeichnet. Landesweit gibt es Hunderte solcher Fälle. «Selbstjustiz ist vollkommen normal geworden», sagt der bekannte Menschenrechtsaktivist Zackie Achmat. Das öffentliche Lynchen sei ein Symptom für die Korruption innerhalb der Polizei, aber auch die soziale Ungerechtigkeit, Armut und Rassendiskriminierung.
Die Polizei ist hilflos
«Die Polizei kennt die Kriminalitätslage, nur wissen sie nicht, wie sie sie lösen soll», sagt Siphiso Zitwana. Der 23-Jährige ist einer von zahlreichen Bewohnern, die vor der Kommission ausgesagt haben.
«Die Leute haben die Nase voll von den ganzen Verbrechen. Wenn jemand ein Kind vergewaltigt, töten sie ihn, weil sie wissen, dass sich ein Gerichtsverfahren über Jahre hinziehen oder ganz fallen gelassen würde.» Er selbst sei 14 gewesen, als er erstmals Zeuge öffentlicher Lynchjustiz wurde. Seitdem hat er viele solcher Morde gesehen.
Aufseiten der Polizei räumt man Defizite in der Verbrechensbekämpfung ein. Zwar seien viele Verdächtige festgenommen, doch später aufgrund «schlampiger Polizeiarbeit» ohne Anklage freigelassen worden, berichtete der Polizeipräsident von Western Cape, Arno Lamoer.
Nicht nur in Südafrika
Doch Lynchjustiz ist kein südafrikanisches Phänomen. In Nigeria etwa sehe sich die Polizei einer solch ausufernden Kriminalität gegenüber, dass sie Lynchmorde oftmals dulde und in einigen Fällen sogar mit den «Bürgerwehren» kollaboriere, berichtet die südafrikanische Denkfabrik Institute for Security Studies.
Berichten zufolge ist die Tötung mutmasslicher Krimineller durch Mobs oder die Polizei in der ebenfalls von Kriminalität geplagten kenianischen Hauptstadt Nairobi schon so etwas wie Routine geworden. Auch aus Uganda und Tansania werden zahlreiche ähnliche Fälle gemeldet.
In Südafrika hoffen sie derweil, dass die Untersuchungskommission Antworten auf die drängenden Fragen findet, wie die Sicherheit im ganzen Land verbessert werden kann. So lange müssten die Slumbewohner weiterhin in Angst leben, sagt Thembani Gqeku aus Khayelitsha. «Wenn du nachts alleine aus dem Haus gehst, liegt die Wahrscheinlichkeit, ausgeraubt zu werden, bei 100 Prozent.» (fko/sda)>
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30.9.2015: Armut und Gewalt in Südafrika ohne Ende: <Südafrika: Täglich 49 Morde – Ein „Land im Krieg“>
aus: Contra-Magazin online; 30.9.2015; https://www.contra-magazin.com/2015/09/suedafrika-taeglich-49-morde-ein-land-im-krieg/
<Südafrika schlägt sich mit immer mehr Gewalt im Land herum. Seit Jahren explodiert die Kriminalität, doch die korrupte politische Führung des ANC unter Präsident Jacob Zuma scheint sich nicht dafür zu interessieren.Von Marco Maier
Mord, Raub, Carjacking – die Gewaltkriminalität steigt seit Jahren immer weiter an. Allein von April 2014 bis März 2015 wurden offiziell 17.805 Morde verübt. Ein Plus von 782 oder 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das rund 52 Millionen Einwohner zählende Land verzeichnet damit ganze 49 Morde pro Tag. Hinzu kommen bewaffnete Raubüberfälle, Einbrüche und Carjacking. Das sogenannte "Truck Hijacking", also das Anhalten von Lastkraftwagen, rausschmeißen des Fahrers und Entführung des Gefährts, verzeichnete gar einen Anstieg um 29 Prozent.
Dass die Anzeigen wegen Vergewaltigungen zurückgingen, liegt hingegen nicht daran, dass sich die Lage gebessert hätte, sondern vielmehr am fehlenden Vertrauen in die Polizei. Es hat sich herumgesprochen, dass diese in solchen Fällen oftmals nur lasch ermittelt. Zu wenig Personal und zu wenig Geld für Ausrüstung machen sich bemerkbar. Ganz zu schweigen von der grassierenden Korruption, die sich von der höchsten Regierungsebene des ANC-Führers Jacob Zuma bis hin zu den unteren Verwaltungsebenen durchzieht.
Die südafrikanische Opposition spricht bereits von Kriegszuständen. "17.805 ist eine Zahl, die ich von einem Land im Krieg erwarten würde", sagte Dianne Kohler-Barnard, Schatten-Polizeiministerin der größten Oppositionspartei "Democratic Alliance" angesichts der vielen Morde der britischen Zeitung "The Telegraph". Doch der Gang in die Kriminalität ist angesichts der grassierenden Armut infolge der ANC-Misswirtschaft für viele Menschen noch die einzige Verdienstmöglichkeit. Ein Menschenleben ist da nicht mehr viel wert.
Ohne umfangreiche wirtschaftliche Reformen wird sich die Lage weiterhin verschlimmern. Wer kann, versucht sein Glück im Ausland – vor allem in den englischsprachigen Ländern und in den Niederlanden. Dieser "Brain-Drain" sorgt jedoch auch dafür, dass ein wirtschaftlicher Aufschwung deutlich schwieriger zu erreichen ist. Wie denn auch, wenn die "Intelligenzija" das sinkende Schiff verlässt? Für die Zukunft sieht es jedenfalls düster aus.>
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Südafrika 3.4.2017: Ratingagentur Standard & Poor's: Südafrika ist Ramsch
Ratingagentur S&P stuft Südafrika auf Ramschniveau herunter – Staatschef Zuma entließ seinen Finanzminister
http://www.epochtimes.de/politik/welt/ratingagentur-sp-stuft-suedafrika-auf-ramschniveau-herunter-a2087394.html
Die Ratingagentur Standard & Poor's hat Südafrika auf Ramschniveau herabgestuft, die Bonität wurde von BBB- um einen Punkt auf BB+ gesenkt worden. Grund ist die Entlassung des Finanzministers Gordhan durch Staatschef Zuma.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat als Reaktion auf die Kabinettsumbildung in Südafrika die Kreditwürdigkeit des Landes auf Ramschniveau herabgestuft. Die Bonität sei von BBB- um einen Punkt auf BB+ gesenkt worden, teilte S&P am Montag mit. Nach Einschätzung der Ratingagentur kommt Südafrika damit nicht mehr als sichere Geldanlage in Frage.
Die von Staatschef Jacob Zuma angeordneten Änderungen in der Regierung gefährdeten das Wirtschaftswachstum und die Fiskalpolitik, erklärte S&P. Der Wert der südafrikanischen Währung Rand verlor daraufhin am Montagabend um zwei Prozent gegenüber dem Dollar, nachdem der Werteverlust seit Freitag bereits fünf Prozent ausgemacht hatte.
Entlassung des Finanzministers – er wollte Haushaltsdisziplin
Zuma hatte in der Nacht zum Freitag die Entlassung seines Finanzministers Pravin Gordhan und neun weiterer Kabinettsmitglieder bekannt gegeben. Hintergrund für Gordhans Entlassung war ein Machtkampf mit Zuma. Zuletzt hatten sich beide unter anderem über eine Begrenzung der Staatsausgaben gestritten.
Pravin Gordhan setzte sich zuletzt vehement für mehr Haushaltsdisziplin und gegen Korruption ein.
Mehrere Minister unterstützten Finanzminister Gordhan in seinem Konflikt mit Zuma. Auch internationale Investoren hatte er auf seiner Seite.
Opposition kündigt Misstrauensantrag gegen Zuma an
Als Nachfolger von Gordhan nominierte Zuma den bisherigen Innenminister Malusi Gigaba, der als einer seiner Getreuen gilt. Auch bei den anderen Neubesetzungen handelt es sich größtenteils um Zuma-Vertraute.
Die Opposition kündigte am Montagnachmittag einen Misstrauensantrag gegen Zuma im Parlament an. Oppositionsführer Mmusi Maimane von der Demokratischen Allianz (DA) kündigte in Johannesburg an, der Opposition sei es ernst damit. Sie arbeite für Zumas Abgang.
An der Pressekonferenz nahmen vier weitere Oppositionsparteien teil, darunter die Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (EFF) des ehemaligen Chefs der ANC-Jugend Julius Malema.
Zuma hat seit dem vergangenen Jahr schon mehrere Misstrauensvoten überstanden. Sein ANC verfügt im Parlament mit 249 von 400 Sitzen über eine komfortable Mehrheit. Diesmal könnte es für ihn aber enger werden als bisher. (afp)>
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25.11.2017: Weisse Farmer ermorden - neues Hobby der Schwarzen in Südafrika
„Stoppt die Farm-Morde“: Hunderte in Südafrika demonstrieren gegen Gewalt gegen weiße Farmer
In Südafrikas Hauptstadt Pretoria haben hunderte Menschen gegen die zunehmende Gewalt gegen weiße Farmer protestiert.
In Südafrikas Hauptstadt Pretoria haben hunderte Menschen gegen die zunehmende Gewalt gegen weiße Farmer protestiert. Die zumeist weißen Demonstranten marschierten am Samstag bei Regen zum Sitz der südafrikanischen Regierung und hielten Transparente mit Aufschriften wie „Stoppt die Farm-Morde“ oder „Wir trauern“ hoch.
Nach Angaben der Kampagnengruppe AfriForum, der überwiegend Weiße angehören, wurden seit Jahresbeginn bereits mindestens 72 weiße Farmer getötet.
In den vergangenen sechs Jahren habe die Zahl der Angriffe auf Farmen und der Morde an weißen Farmern jedes Jahr zugenommen, erklärte AfriForum-Mitglied Ernst Roets. Er forderte von den Behörden abgestimmte Maßnahmen gegen diese Gewalt wie etwa die Schaffung einer Spezialeinheit zum Schutz weißer Farmer.
Dirk Hermann, der den Protestmarsch in Pretoria mitorganisierte, hob hervor, dass Farmer in Südafrika deutlich stärker von Morden betroffen seien als andere Berufsgruppen wie etwa Polizisten.
Bereits am 30. Oktober hatten in Kapstadt, Johannesburg und Pretoria tausende weiße Farmer gegen die zunehmende Gewalt demonstriert. Kurz zuvor war die Debatte durch den Fall von zwei weißen Farmern angeheizt worden, die einen schwarzen Arbeiter in einen Sarg gezwängt und damit gedroht hatten, ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen. Die beiden Farmer wurden am 27. Oktober zu 19 beziehungsweise 16 Jahren Haft verurteilt.
Bereits 2012 berichtete die „Zeit“ in einem langen Artikel über Morde an Weißen Farmern. (afp)"
Tansania 30.12.2017: Jugendliche werden vom Lehrer schwanger - Behörden sperren die Mädchen samt Eltern weg
Schockierend! Tansania sperrt 55 minderjährige Mütter weg, während die Täter unbestraft bleiben! Tanzania: District Commissioner Orders Arrest of 55 Pregnant Schoolgirls
https://netzfrauen.org/2017/12/30/schoolgirls/
<Opfer wegsperren? In Tansanias Sekundarschulen kommt es laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erschreckend häufig vor, dass junge Mädchen von ihren Lehrern zu sexuellen Beziehungen überredet oder gezwungen werden.
Und trotz Protesten von Frauenorganisationen und Menschenrechtsgruppen wurde in der Region Tandahimba die Verhaftung von 55 Mädchen der Sekundarschule angeordnet, die in den letzten zwei Jahren schwanger wurden. Um ein Zeichen zu setzen, werden sogar die Eltern der 55 Mädchen mit weggesperrt. Nicht nur in den Schulen sind Schulmädchen sexueller Gewalt ausgesetzt, auch auf ihren langen Schulwegen kommt es immer wieder zu Missbrauch oder sexuellen Belästigungen durch Erwachsene, die die Mädchen mit Versprechungen oder Geschenken locken.In Tansania bleiben Täter straffrei und die Opfer, 55 minderjährige Mütter, werden verhaftet!
Während einer Sitzung gab der zuständige Bezirkskommissar Sebastian Waryubaa bekannt, dass die Schulkinder zusammen mit ihren Eltern in Untersuchungshaft genommen werden. Das sei ein Teil der Bemühungen, Schwangerschaften unter Studenten im Bezirk zu beenden. Wie wir von allafrica.com erfahren, wurde jetzt in der Tat die Verhaftung dieser Mädchen angeordnet. Was Herr Sebastian Waryubaa verschweigt: bereits 2011 stellte UNICEF fest, dass etwa 1 von 10 Mädchen in Tansania von einem Lehrer sexueller Gewalt ausgesetzt war.
Im April 2017 veröffentlichte Elin Martínez von Human Rights Watch ihren Bericht über die Mädchen in Tansania, die sie interviewt hatte.
Lucia war eines der Mädchen: vor drei Jahren wurde die jetzt 17-Jährige von ihrem Lehrer bedrängt. „Er versuchte mich davon zu überzeugen, Sex zu haben. Er kam auf mich während der Sportübungen zu … er rief mich, wenn die anderen Schüler eine Pause machten.“ Lucia sagte, sie sei verwirrt gewesen und wusste nicht, wie sie mit ihrem Lehrer umgehen solle. Sie hörte auf zu lernen und ging immer seltener zur Schule. Als sich ihre schulischen Leistungen verschlechterten, wollten die Lehrer mit ihren Eltern über ihre Konzentrationsschwäche sprechen. Daraufhin sagte Lucia, dass sie beschlossen habe, die Schule zu verlassen, um das Geld ihrer Eltern nicht zu verschwenden.
Die meisten der Mädchen, mit denen Elin Martínez sprach. gaben an, die Missbräuche aus Angst vor Rache der Lehrer nicht gemeldet zu haben. Auch hatten sie Angst, dass sie nicht als Opfer, sondern als Täter seitens der Schule bezichtigt würden.
Armut, Gewalt und kulturelle Traditionen unterdrücken Millionen von Mädchen auf der ganzen Welt, aber ein Teil davon findet Hoffnung durch Bildung. Doch was, wenn gerade diese Mädchen, die in der Schule missbraucht wurden, jetzt sogar noch dafür bestraft werden?
Tansania gehört zu den 25 ärmsten Ländern der Welt. Mit rund 950 000 km² ist das Land fast dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur halb so viele Einwohner. Der Bildungszugang ist sehr kompliziert auf Grund der Kosten, aber er ist auch eine Quelle der Hoffnung. Ein Sekundarstufenabschluss kann die Garantie für mehr finanzielle Unabhängigkeit sein und dadurch für ein lebenswertes Leben und sogar für ein Studium oder eine höherqualifizierte Arbeit.
[Tansania-Diktatur diskriminiert schwangere Jugendliche - sie werden von der Schule ausgeschlossen]
Tansanische Schulen erlauben im Allgemeinen nicht, dass schwangere Mädchen in der Schule bleiben, und die Regierungspolitik fördert diese Diskriminierung. Hinzu kommt, dass Mädchen früh verheiratet werden, um den Eltern etwas Wohlstand zu bringen, wie zum Beispiel Juma. Sie war erst 13, als sie von ihrem eigenen Vater gezwungen wurde, einen 50-jährigen Mann zu heiraten, der eine zweite Frau haben wollte. Er gab Jumas Vater acht Kühe für sie und behandelte sie „wie eine Sklavin“.Wie gefährlich das Leben von Mädchen ist, darüber haben wir oft berichtet. Diskriminierung, Benachteiligung und Gewalt sind Erfahrungen, die Millionen Mädchen in vielen Ländern der Erde täglich machen müssen. Wir haben bereits oft über die Situation der Mädchen und Frauen in Indien berichtet, doch auch in Südafrika wird alle 3 Minuten ein Kind vergewaltigt. Und in Tansania sterben jedes Jahr mehr als 8000 Mädchen wegen einer Schwangerschaft – aus der Schule. Verheiratete Mädchen werden ebenfalls von der Schule verwiesen.
Erst im Sommer 2017 sorgte John Magufuli, seit 2015 Präsident von Tansania für Empörung, als er bekannt gab, dass die schwangeren Schülerinnen andere Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, Sex zu haben: „Sie hatten ihre Chance, und die bekommt man nur einmal. Schülerinnen, die schwanger werden, müssen die Schule verlassen und dürfen nicht wieder zurückkehren.“ Paradox, war John Magufuli doch selber in den Jahren 1982 und 1983 Lehrer für Chemie und Mathematik an einer Sekundarschule und ist mit einer Grundschullehrerin verheiratet.
Mit diesen Worten hat Präsident John Magufuli die Träume vieler jugendlicher Mütter zerstört, so Agnes Odhiambo von Human Rights ,
[Tansania-Diktatur: Junge Mütter dürfen die Schule nicht mehr besuchen]
Auch Imanis Träume platzten, als sie von einem Lehrer sexuell missbraucht und schwanger wurde. Sie kommt aus Mwanza und für ihren Traum, einmal Buchhalterin zu werden, brauchte sie für ihren Schulweg jeden Morgen anderthalb Stunden. Sie wurde oft dafür bestraft, dass sie zu spät kam, aber sie gab nie die Hoffnung auf. Doch als Schwangere wurde sie von der Schule verwiesen und auch nach der Geburt des Kindes verwehrte man ihr den Besuch einer Schule.Human Rights Watch hat die vielen Faktoren dokumentiert, die zu Teenagerschwangerschaften in Tansania beitragen, darunter Kinderheirat, Mangel an Informationen über Sexualität sowie sexuelle Gewalt und Ausbeutung.
In Tansania heiraten fast zwei von fünf Mädchen, bevor sie 18 sind, aber die Regierung von Tansania hat es versäumt, ein Gesetz zu erlassen, das die Heirat von Kindern unter 18 Jahren verbietet. Die Studie zur demografischen und gesundheitlichen Situation in Tansania 2015-2016 ergab, dass jedes vierte Mädchen bereits Mutter ist. Vierzig Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren haben körperliche Gewalt erlebt und fast 20 Prozent sexuelle Gewalt.
Sogar Malawi beendet Kinderehen per Gesetz .
Malawi hat die höchste Rate an Kinderehen weltweit. Jedes zweite Mädchen heiratet, noch ehe es 18 ist. Vor allem in ländlichen Gegenden werden die Kinder bereits im Alter von neun oder zehn Jahren zwangsverheiratet, um die finanzielle Lage der Familien zu verbessern. Malawi hat das Mindestalter für die Ehe per Verfassung erhöht. Die Eheschließung ist erst ab 18 Jahren möglich. Jetzt wird sich das Leben vieler Mädchen in Malawi verändern, denn anstatt zu heiraten, können sie jetzt eine Schule besuchen. Auch eine Zustimmung der Eltern für eine Heirat im Kindesalter wird untersagt.
Und in Tansania werden Minderjährige Mütter. Die Opfer sexueller Gewalt werden verhaftet, während die Täter weiterhin frei herumlaufen dürfen und sich andere Opfer suchen können.
Und es ist eine Frau, die Präsident John Magufuli Entscheidung unterstützt, die ehemalige First Lady Mama Salma Kikwete. Sie hat seine Entscheidung gelobt, dass es in Zukunft keine Klassenräume mehr für minderjährige Mütter gibt.
Wäre interessant zu wissen, was die G8-Staaten zu diesem Verhalten sagen, denn schließlich saß der tansanische EX-Präsident Jakaya Kikwete (bis 2015 Präsident) 2012 in USA beim damaligen G8-Gipfel am Tisch und verkaufte sein Volk an Monsanto. Siehe: Monsanto, Tansania und der G8-Gipfel – Monsanto gehört zur PARTNERSCHAFT FÜR DIE AFRIKANISCHE LANDWIRTSCHAFT – die von den jetzt nur noch G7- Ländern gefördert wird. Jetzt musste Tansania, um Entwicklungshilfe zu bekommen, auch noch die Gesetze ändern.
Irgendwie erinnert alles an: Im Namen der Weltbank, UNO und WHO – Zwangssterilisation und Zwangsgeburtenkontrolle
Wie sagte in Tandahimba der Bezirkskommissar Sebastian Waryuba: „Er hat die Polizei angewiesen, 55 Mädchen der Sekundarschule, die in den letzten zwei Jahren schwanger wurden, zu verhaften. Dazu sollten auch diejenigen gehören, die vor zwei Jahren die Schule verlassen haben. Es spielt keine Rolle, ob sie bereits die Schule verlassen haben oder nicht. Ich möchte, dass dies dem Rest eine Lehre ist“. Er stellte fest, dass die Schwangerschaft in den Schulen ein großes Problem darstelle und daher versuchten die Bezirksverwaltungen, Maßnahmen zu ergreifen. Auch wurde daraufhin gewiesen, dass die Faktoren wie schlechte Erziehungskompetenz unter den Vormunden, zerrüttete Familien, Armut und das selbstständige Handeln von Teenagern ohne angemessene Anleitung dazu beitrügen.“ Von den Lehrern als Tätern – kein Wort!!
Und Präsident John Magufuli sagte: „So lange er im Amt ist, werden Schülerinnen, die schwanger werden, von der Schule fliegen und können nicht mehr zurückkehren.“========Tanzania:District Commissioner Orders Arrest of 55 Pregnant Schoolgirls https://t.co/qpnkho5iQ9 pic.twitter.com/3Rg4UHrPt6
— ♕Abisodun♕ (@Abisodunosikoya) 28. Dezember 2017>
Südafrika 14.1.2018: Randale gegen H&M-Läden wegen Kind in Affen-Pulli - das Kind sollte "Paviane" heissen
Demonstranten verwüsten H&M-Läden in Südafrika: „Sie haben unsere Kinder Paviane genannt“
http://www.epochtimes.de/politik/welt/demonstranten-verwuesten-hm-laeden-in-suedafrika-sie-haben-unsere-kinder-paviane-genannt-a2320992.html
Ein Werbefoto von H&M wird als rassistisch kritisiert. Die Modekette entschuldigt sich dafür und zieht es zurück. Doch Kritikern in Südafrika geht das nicht weit genug. Sie demonstrieren, und die Lage eskaliert.
Es geht um ein als rassistisch kritisiertes Werbefoto: In Südafrika haben Demonstranten gegen H&M protestiert und in einigen Läden der Modekette Verwüstungen angerichtet.
Das schwedische Unternehmen schloss daraufhin am Samstag nach eigenen Angaben vorübergehend die Läden in dem Land.
H&M hatte zuvor für einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Coolster Affe im Dschungel“ einen dunkelhäutigen Jungen modeln lassen und damit Empörung ausgelöst. Das Unternehmen zog das Bild vergangene Woche zurück und entschuldige sich dafür. H&M glaube stark daran, dass Rassismus und Vorurteile, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, inakzeptabel seien – das betonte die Modekette erneut am Samstag.
Gewalttätige Demonstrationen und Verwüstung in H&M-Läden
„In ganz Südafrika sind H&M-Läden geschlossen, weil sie unsere Kinder Paviane genannt haben“, sagte am Samstag der Chef der Partei der Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF), Julius Malema, in einer vom Nachrichtensender eNCA übertragenen Rede.
Bei den Demonstrationen seien keine Kunden oder Mitarbeiter verletzt worden, teilte H&M mit. Die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden gehe aber vor. Am Sonntag waren einige Läden der Modemarke wieder geöffnet, allerdings mit erhöhter Sicherheit.
Vor einem H&M-Laden in einem Shoppingzentrum in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg waren vier Sicherheitskräfte stationiert, wie ein dpa-Reporter berichtete.
In mehreren H&M-Läden in Südafrika kam es am Samstag bei den Demonstrationen von EFF-Unterstützern zu Zwischenfällen. In einem Einkaufszentrum in der Nähe von Johannesburg seien Menschen in einen Laden der Modekette gedrungen und hätten Gegenstände gestohlen, teilte die Polizei auf Twitter mit. Polizisten seien mit Gummigeschossen gegen die Demonstranten vorgegangen.
In einem Video von eNCA waren umgeschmissene Schaufensterpuppen und Kleidständer, kaputte Spiegel und am Boden liegende Kleidungsstücke in einem Laden zu sehen. Bilder der Nachrichtenseite News24 zeigten Demonstranten, die Schilder mit der Aufschrift „Hass und Rassismus haben keinen Platz in diesem demokratischen Land“ hochhielten.
Mutter: „Hört auf, Zeter und Mordio zu schreien – Kommt drüber weg“
Unterdessen schaltete sich auch die Mutter des betroffenen Jungen ein: Laut der britischen Seite „Metro“ schreibt die Frau namens Terry Mango auf Facebook, dass der Pulli nur eines von Hunderten Outfits sei, mit denen ihr Sohn gemodelt habe.
Dies ist eines von hunderten Outfits, für die mein Sohn Modell stand. Hört auf, Zeter und Mordio zu schreien. Kommt drüber weg.“
Sie sei bei allen Fotoshootings dabei gewesen. Jeder könne darüber denken, was er wolle. Sie verstehe die Aufregung aber nicht.
Den Rassismus-Vorwurf hält sie für absurd: „Ich verstehe das wirklich nicht. Aber nicht, weil ich es nicht will, sondern weil das nicht meine Art zu denken ist.“
(afp/dpa/so)>
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Links:
„Stoppt die Farm-Morde“: Hunderte in Südafrika demonstrieren gegen Gewalt gegen weiße Farmer
Wirbel um H&M-Pulli: Mutter des schwarzen Jungen hält Rassismus-Vorwurf für absurd – „Kommt drüber weg“
28.1.2018: HAARP-Spiele in Südafrika - 3 Jahre Dürre in Südafrika - bald kein Wasser mehr da
Die Welt ohne Wasser – 3 Jahre Dürre in Kapstadt! Am 12. April ist „Day Zero“ – neun Tage früher als erwartet!
https://netzfrauen.org/2018/01/28/kapstadt-2/
n Kapstadt wurde der „Day Zero“ vorgestellt. Das Datum, an dem in der südafrikanischen Stadt die Wasserhähne trocken bleiben werden, ist der 12. April, neun Tage früher als erwartet. Das bedeutet auch, dass verzweifelte Maßnahmen zum Wassersparen wenig Wirkung gezeigt haben.Angesichts der Dürre in einem bereits wasserarmen Südafrika gibt es kein zusätzliches Wasser. Nicht nur für Kapstadt, sondern überall in Südafrika, wo jede Metropole in den letzten drei Jahren mit Wasserbeschränkungen unterschiedlicher Härte konfrontiert war.
Ein Problem: 4802 Staudämme sind in Privatbesitz in Südafrika. Das bedeutet, dass nur 16% in Staatsbesitz sind. Ohne Wasser sind wir tot, so die betroffenen Menschen. Immer mehr Stimmen werden laut, dass eine Misswirtschaft zu dieser Katastrophe geführt hat. 3 Jahre Dürre in Folge haben die Wasserversorgung von Kapstadt zerstört.
Die Krise in Kapstadt, dem zweitbevölkerungsreichsten Stadtgebiet Südafrikas nach Johannesburg, kam nicht von heute auf morgen: Sie ist das Ergebnis von drei Jahren geringer Niederschläge und Trockenheit.
If you want to know how serious the water situation is in Cape Town, this footage of the largest dam, Theewaterskloof, was taken this morning! Day Zero is not far away! @CapeTown @helenzille@wwfsouthafrica#savewaternow pic.twitter.com/mL9Dr4JzKr
— Alistair Coy (@alistaircoy) 24. Januar 2018
Krieg ums Wasser: Was wie der Titel einer blutigen Wüstensaga klingt, könnte in vielen Gegenden der Welt bald Wirklichkeit werden. Daher trafen sich im Jahr 2000 mehr als 80 Minister auf dem zweiten Weltwasserforum in Den Haag, um herauszufinden, wie dieses Szenario zu verhindern sei.
Die Reichen der Welt haben schon längst vorgesorgt, so soll Georg W. Bush z. B. in Paraguay 70 000 ha Grund und Boden gekauft haben – direkt über dem weltgrößten Trinkwasser-Reservoir. Aber auch andere wohlhabende Tycoons wie T. Boone Pickens, Hong Kong Li Ka-shing, Philippinen Manuel V. Pangilinan und andere philippinische Milliardäre und weitere Tycoons kauften groß ein. Sie kauften Tausende von Hektar Land mit Aquiferen (=Grundwasserleitern), Seen, Wasserrechte, Wasserversorgungsunternehmen und Anteile an der Wassertechnik und Technologie-Unternehmen auf der ganzen Welt. Siehe: Welt ohne Wasser
Experten sagen schon lange voraus: Der Rohstoff Wasser wird in den nächsten Jahrzehnten wichtiger werden als Öl. In vielen Ländern ist die Krise längst da. Kriege um Wasser sind absehbar – Noch immer müssen 748 Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser leben. Jede Minute stirbt ein Kind durch verunreinigtes Wasser. Wasser verspricht für das 21. Jahrhundert das zu werden, was das Öl für das 20. Jahrhundert war: DAS kostbare Gut, welches den Reichtum der Nationen bestimmt – und es wird VIEL Wasser benötigt. Ob nun als Trinkwasser, zur Herstellung unserer Nahrungsmittel, oder auch für Agro-Kraftstoffe.
Kapstadt geht das Wasser aus
Die Wasserkrise spitzt sich auf Grund der schlimmsten Dürre seit 100 Jahren in Kapstadt zu. Die Provinz West-Kap erlebt nach offiziellen Angaben derzeit die seit 1904 schlimmste Dürre und steuert unaufhaltsam auf Day Zero, Stunde null, zu. So wird der Moment genannt, an dem die Wasserhähne abgedreht werden. Derzeit ist der 12. April anvisiert.
Eine der beliebtesten Tourismusstädte der Welt, Südafrikas Kultstadt Kapstadt, hat weniger als 100 Tage für seine Wasserversorgung. Die Bürgermeisterin der Stadt, Patricia de Lille, hat die Kapstädter erneut aufgefordert, Wasser zu sparen, um den „Tag Null“ zu vermeiden, der jetzt erst kürzlich auf den 21. April prognostiziert wurde und jetzt erneut korrigiert werden musste und zwar auf den 12. April, neun Tage früher als erwartet.
South Africa: The Nelson Mandela Bay Metro’s largest dam, the Kougadam water level, stands at 7.9%. 19-01-2018 pic.twitter.com/YXvba3Cj3y
— Rowan Van Dijk (@Lastkombo) 19. Januar 2018
Mit geschätzten 3,74 Millionen Einwohnern im Jahr 2016 ist Kapstadt nach Johannesburg die zweitgrößte Stadt in Südafrika. Es ist die Provinzhauptstadt des Westkaps. Nach drei aufeinanderfolgenden Dürrejahren liegen die von Regenfällen betroffenen Stauseen bei etwas mehr als 36 Prozent, wobei die letzten 10 Prozent des Wassers nicht zum Trinken geeignet sind.
200 Verteilungspunkte in der Stadt wurden für die Bewohner eingerichtet. Die Verteilungspunkte würden 24 Stunden am Tag arbeiten und eine Kommunikationskampagne im öffentlichen Gesundheitswesen würde sicherstellen, dass alle sanitären Systeme weiterhin funktionieren, um so das Risiko von Krankheiten zu begrenzen. Bevor die Menschen ihre Gefäße füllen, erhält jede Person Desinfektionsmittel für die Hände.
3 years of drought!
Cape Town South Africa is about to become the first major city in the world to run out of water.. on April 2018! (Via: YearsofLiving) pic.twitter.com/CcFGYXrWjc— Irene Sans (@IreneSans) 24. Januar 2018
Bereits im Mai 2017 hatten wir in unserem Beitrag: Der größte Wasserspeicher Kapstadts ist fast leer, auf die Wasserkrise in Kapstadt aufmerksam gemacht.
Die Dürre hat der Landwirtschaft und den Bauern einen schweren Schlag versetzt. Western Cape ist nicht die einzige südafrikanische Provinz, die mit einer Dürre konfrontiert ist. Letztes Jahr begingen mindestens zwei Farmer am Ost- und Nordkap Selbstmord .
„Wasserknappheit hat ernsthafte Auswirkungen auf die Landwirtschaft“ , sagte Andre Roux gegenüber The Daily Vox, Experte für Wasser und Trockenheit im Landwirtschaftsministerium von Western Cape .
Die durch die Dürre auferlegten Restriktionen im Westkap reichen von 50% bis 83% in der gesamten Provinz, während die Region Klein Karoo zu 100% eingeschränkt ist.
Das Western Cape baut eine breite Palette von Früchten an wie Wein und Tafeltrauben, Zitrusfrüchte und Beeren, Gemüse und Weiden für Milchviehhaltung unter Bewässerung und Weizen, Gerste und Raps im Trockenen. „[Die durch die Dürre auferlegten Beschränkungen] haben in diesem Jahr ernsthafte Auswirkungen auf die Frucht- und Traubenkulturen mit einer viel geringeren Produktion. Einige Obstgärten und Weinberge wurden entfernt, da die Bauern kein Wasser haben, um sie zu bewässern „, sagte Roux. Viele Hektar Gemüse könnten wegen Wassermangel nicht angepflanzt werden, fügte er hinzu.
Am Fuße des Devil’s Peak in Kapstadt tauchen jeden Tag wohlhabende Bewohner auf, um aus einer sprudelnden Quelle Kanister zu füllen. Es ist nicht so, dass die kühlen Berggewässer besondere Kräfte haben, sondern eine Reflexion der sich vertiefenden Krise Südafrikas zweiter Stadt. Innerhalb von drei Monaten besteht die Gefahr, dass Kapstadt von einem Touristenhafen und Drehscheibe der Weinindustrie zur ersten großen Metropole der Welt wird, der nach jahrelanger Dürre das Wasser ausgeht. „Wir haben den Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt“, warnte Patricia de Lille, Bürgermeisterin von Kapstadt, diesen Monat. Mit Wut in ihrer Stimme fügte sie hinzu: „Es ist unglaublich, dass eine Mehrheit der Menschen sich nicht darum kümmert.“ Es wird wahrscheinlich viel schlimmer werden. Nach einer drastischen Verbesserung der Schutzbemühungen wird Kapstadt im April dieses Jahres – am oder um den 21. Mai herum, nach neuesten Schätzungen – am „Tag Null“ aufwachen, wenn die Toiletten und Wasserhähne versiegen. Wenn das passiert, sagen die Unternehmen, dass sie über Nacht entweder ihre Mitarbeiter abschalten oder drastisch reduzieren müssen, um ihre Pflichten zu erfüllen, und so mehr Druck auf eine stagnierende Wirtschaft ausüben. Lokale kommunale Verteilungspunkte unter bewaffneter Bewachung werden der einzige Weg sein, auf dem Tausende von Bewohnern Zugang zu Wasser haben – bei einer strengen Grenze von 25 Litern pro Tag. Das verbleibende Leitungswasser würde in Krankenhäusern sowie in den ärmeren Townships Vorrang haben, um eine öffentliche Gesundheitskatastrophe zu verhindern. Helen Zille, Ministerpräsidentin von Western Cape, der Provinz um Kapstadt, hat eingeräumt, dass die Warteschlangen in einer Stadt mit fast 4 Millionen Einwohnern ein „logistischer Albtraum“ sein werden.
#CapeTown might be the first major city to run out of water, Gauteng where the Vaal Dam is around 80% our water is being contaminated by sewerage leaks of major proportions a hazard to health, crops & livestock @elisetempelhoff @DWS_RSA @sheree_bega @benonicitytimes @Rand_Water pic.twitter.com/rN2BFmlgiV
— Save (@SaveTheVaal) 22. Januar 2018
Der größte Wasserspeicher Kapstadts ist fast leer. Ein neues Video zeigt, wie schlimm die Wasserkrise von Kapstadt in Südafrika ist. Kapstadt, die schöne Stadt am Tafelberg, leidet unter schwindenden Trinkwasser-Vorräten. Adam besuchte den Theewaterskloof Dam in der Nähe von Villiersdorp, einen der größten Stauseen für Trinkwasser für die zweitgrößte Stadt Südafrikas. Die Aufnahmen mit einer Drohne zeichnen ein düsteres Bild. Wasser in Südafrika ist knapp. In ganz Südafrika wurden Wasserrestriktionen verhängt.
Jährlich besuchen etwa 2,5 Millionen Touristen Kapstadt. Das ist gut für den Tourismus, schlecht aber für die schwindenden Trinkwasser-Vorräte.
Das Wasser aus dem Stausee reicht gerade mal für hundert Tage. Wie kostbar Wasser ist, wird gerade an Südafrika deutlich. War es noch normal, Wasser aus dem Wasserhahn zu bekommen, muss man jetzt mit Dreck rechnen, der sich im Stausee abgesetzt hat.
Viele greifen lieber zum Mineralwasser, da das Trinkwasser auf Grund der Verunreinigung mit Chemikalien „verseucht“ ist. Da der Wasserspiegel so niedrig ist, dass der ganze abgesetzte Dreck im Stausee aufgewühlt wurde und sich im Trinkwasser befindet.
Zum Thema Wasserflaschen: In Südafrika gräbt auch Nestlé sein Wasser ab, genau in der Region, in der ebenfalls das Wasser knapp ist.
Einschränkungen wegen Wassermangel auch in Gauteng
Gauteng ist dort, wo auch die Abfüllanlage von Nestlé ist. Nestlé, der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern mit Hauptsitz in der Schweiz, ist mit 11 Standorten in Südafrika vertreten. In Doornkloof, Südafrika, besitzt Nestlé eine Wasserfabrik. Hier hat der Konzern die Wasserrechte exklusiv für 20 Jahre erhalten. Ins Visier von Bürgerrechtlern und Journalisten geriet die Wasserabfüllanlage in Doornkloof in der Provinz Gauteng. Der Film „Wem gehört das Wasser“ zeigt das Beispiel Südafrika. 2011 erhielt Nestle eine 20-jährige Wasserlizenz für Doornkloof in Südafrika, einer der besten Trinkwasserquellen des Landes. Nach Informationen des WDR-Journalisten Christian Jentzsch werden dort täglich 282 000 Liter Wasser abgefüllt und abtransportiert. Der unterirdische Schatz heißt abgepackt nun „Pure Life“. In unmittelbarer Nähe der Wasserfabrik leben 3000 Menschen in notdürftig zusammengezimmerten Baracken ohne sanitäre Anlagen und fließendes Wasser. Nestlé-Wasser aus dem Laden ist für die Menschen dort unbezahlbar – ein Liter „Pure Life“ kostet umgerechnet einen Euro. Dabei ist es das gleiche Wasser, das nur ein paar hundert Meter entfernt aus dem Boden kommt.
In Gauteng wurde auf Grund der Wasserkrise im November 2016 ein gemeinsames Operationszentrum (JOC) gegründet, um den Stand der Bereitschaft im Zuge der stetigen Abnahme des Wasserspiegels in der Provinz zu planen und zu verbessern. Die Bürger wurden aufgefordert, Wasser zu sparen. Die Stauseen verfügten nur noch über 27 % Wasser. Sie müssen immer 10 % abziehen, da diese als verunreinigt gelten. Laut den Behörden wurde Gauteng zum Wasserkatastrophengebiet erklärt.
Ende März 2017 konnte die Wasserministerin Nomvula Mokonyane nach heftigen Regenfällen die Wasserbeschränkungen in Gauteng aufheben nachdem der Vaal-Damm die volle Kapazität erreicht hatte. Doch was geschieht, wenn man die höheren Wassergebühren nicht zahlen kann, erleben jetzt die Einwohner der Gemeinde Emfuleni südlich von Gauteng. Wie htxt.co.za berichtet, können sie die angehäuften Schulden an das Wasserwerk nicht zahlen, und daher hat der Wasserversorger angefangen, den Wasserdruck um 20% zu reduzieren.
Bereits letztes Jahr im September wurden auf Grund der Dürre im südafrikanischen Krüger-Nationalpark 350 Büffel und Nilpferde getötet. Die schwere Dürre habe dies laut Parksprecher Ike Phaahla notwendig gemacht. Wenn erst die Nilpferde und Büffel im Wasser gewesen seien, sei das Wasser für andere Tiere unbrauchbar.
Der Theewaterskloof Dam, der größte Wasserspeicher Kapstadts, ist fast leer. Ab dem 01. Juni soll „Level 4 Water Restriction“ ausgerufen werden. Bereits bei Stufe 3 waren Einwohner zum besonders sparsamen Umgang mit dem kostbaren Trinkwasser angehalten, doch noch immer wurden Gartenanlagen mit dem kostbaren Wasser gesprengt.
Patricia de Lille, die Bürgermeisterin von Kapstadt, drängte in der gestrigen Stadtratssitzung darauf, dass die vier Millionen Verbraucher der Gemeinde einen drastischen Wandel im Verhalten und Wasserverbrauch hinnehmen müssen. Wenn die Dürre weiterhin anhält, muss mit noch strengeren Beschränkungen für den Wasserverbrauch gerechnet werden. Level 4 Water Restriction ist nur eine Stufe vom Katastrophenfall, also Stufe 5, entfernt. Die Zustimmung der Räte bedeutet auch, dass höhere Wassergebühren fällig werden. Letzteres kann bis Anfang Juli in Kraft treten, mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres 2017/18 der Kommunalverwaltung, berichtet iol.co.za.
Mayor of Cape Town @PatriciaDeLille addressing business water users on City’s response to drought. @100ResCities pic.twitter.com/htQLNuP0gj
— Invest Cape Town (@InvestCapeTown) 9. Mai 2017
„Stufe 4 “ beinhaltet viele strengere Maßnahmen zur Verwendung von Trinkwasser. Zum Beispiel war auf der aktuellen Ebene 3B Wasser für den Garten an bestimmten Tagen erlaubt, mit der Stufe 4 wird es vollständig verboten „, erklärte Xanthea. Außerdem ist das Füllen der Schwimmbäder mit Wasser ebenfalls verboten.
Es sei dramatisch und man suche nach Lösungen, um mehr Trinkwasser einzusparen. Letzte Woche hatten die Hauptdämme, die der Kap-Halbinsel für Trinkwasser dienen, nur noch knapp 22 Prozent Wasser. Da die letzten 10 Prozent des Dammwassers unbrauchbar sind, bedeutet dies, dass nur noch etwa 12 Prozent Wasser zur Verfügung stehen.
SÜDAFRIKA – Land der Kontraste
Während die einen verdursten, leben die anderen in Saus und Braus. Es ist die schwerste Dürre seit 35 Jahren. Südafrika gehört eh zu den trockensten Ländern der Welt. Die Zeche der Dürre zahlt schon jetzt die Bevölkerung, denn nicht nur das Wasser wird teurer, auch die Nahrungsmittelpreise schießen in die Höhe. Neben dem Tourismus ist Kapstadt eine Hochburg der Informationstechnologie. Kapstadt wird oft das San Francisco Afrikas genannt. Obwohl die Beschränkungen des Trinkwassers zu einem Rückgang des Verbrauchs von 1,2 Milliarden Liter pro Tag im Frühjahr 2016 auf 742 Millionen Liter aktuell geführt haben, sind dies immer noch 42 Millionen Liter über dem Dürreziel von 700 Millionen Liter pro Tag.
Allein in der Provinz Westkap, dessen Hauptstadt Kapstadt ist, haben Tausende Häuser in bürgerlichen Gebieten eigene Pools und es gibt auch zig öffentliche Schwimmbäder in der Provinz. Der Wasserbedarf ist riesig. Hinzu kommen die vielen Hotels, die ebenfalls über Pools verfügen und viel Wasser benötigen. Jetzt will die Bürgermeisterin von Kapstadt bei allen Hotels noch mal anrufen und persönlich darum bitten, dass so wenig Wasser verwendet wird wie möglich.
State of Cape Town’s water levels Pt. 2 pic.twitter.com/FZ1KDMuDeW
— Yuche Jacobs (@yugels) 10. Mai 2017
Dazu muss man wissen, dass die Jahreszeiten in Südafrika umgekehrt zu jenen in Deutschland sind. Der trockene Winter beginnt erst und die Wasserstände der Stauseen sinken weiter.
Netzfrauen>
Südafrika 13.2.2018: 3 Jahre Trockenheit ohne Wald=Wüstenstaat - Katastrophenzustand
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Wasserkrise in Kapstadt: Südafrikas Regierung ruft Katastrophenzustand aus<Die südafrikanische Regierung hat wegen der anhaltenden Dürre und des damit verbundenen akuten Wassermangels in Kapstadt den landesweiten Katastrophenzustand ausgerufen.
Die südafrikanische Regierung hat am Dienstag angesichts der anhaltenden Dürre und des damit verbundenen akuten Wassermangels in Kapstadt den landesweiten Katastrophenzustand ausgerufen.
Damit übernimmt die Regierung persönlich das Krisenmanagement. Das vom Chef des südafrikanischen Katastrophenschutzes unterzeichnete Dekret weist alle staatlichen Einrichtungen an, Notfallpläne zu erarbeiten, Soforthilfen zur Verfügung zu stellen und alle notwendigen Baumaßnahmen zum Kampf gegen den Wassermangel einzuleiten.
Die mit vier Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt Südafrikas kämpft mit einer der schlimmsten Dürreperioden seit 100 Jahren. Um den Tag hinauszuzögern, an dem kein Wasser mehr aus den Hähnen fließt, dürfen die Menschen seit Anfang Februar täglich nur noch 50 Liter verbrauchen – das entspricht in etwa einer dreiminütigen Dusche.
Nach neuen Berechnungen der Behörden könnte der gefürchtete „Tag Null“ am 11. Juni erreicht sein. Danach wird Trinkwasser nur noch an 200 Versorgungsstellen ausgeteilt, strikt rationiert auf 25 Liter täglich.
Kapstadts von der oppositionellen Demokratischen Allianz gestellte Stadtverwaltung steht wegen der Wassernot unter heftiger Kritik. Ihr wird vorgeworfen, auf Warnungen von Experten nicht gehört und erst spät Maßnahmen zur Einschränkung des Wasserverbrauchs ergriffen zu haben. (afp)>
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Südafrika 21.2.2018: Neuer Präsident Ramaphosa schwört, Eigentum von Weissen zu rauben und den Schwarzen zu spenden
Südafrikanischer Präsident schwört, weißes Eigentum zu ergreifen und es Schwarzen zu geben
http://news-for-friends.de/suedafrikanischer-praesident-schwoert-weisses-eigentum-zu-ergreifen-und-es-schwarzen-zu-geben/
nfriends
Südafrikas neuer Präsident Cyril Ramaphosa, der von den internationalen Medien als Afrikas neuer Retter gefeiert wird, hat geschworen, das Land weißer Bauern ohne Entschädigung zu packen und es Schwarzen zu überlassen – obwohl er zugegeben hat, dass das Land den Schwarzen zu diesem Zweck bereits gegeben wurde von der Landwirtschaft ist „lügen verfallen.“
Laut Berichten in den südafrikanischen Medien sagte Ramaphosa, dass der ANC auf seinem 54. Kongress, an dem er zum ANC-Präsidenten gewählt wurde, die Politik der Landnahme ohne Entschädigung übernahm.
In Bezug auf den unkompensierten Landraub als “ Landumverteilung “ hat der neue Präsident weiße Farmer gewarnt, dass ihr Privateigentum jetzt der Regierung gehört.
“ Wir werden unser Land Verteilungsprogramm beschleunigen, um nicht nur eine schwere historische Ungerechtigkeit zu beseitigen, sondern auch mehr Produzenten in den Agrarsektor zu bringen und mehr Land für den Anbau verfügbar zu machen „, sagte Ramaphosa während seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Parlament Freitag.
“ Wir werden einen umfassenden Ansatz verfolgen, der alle uns zur Verfügung stehenden Mechanismen effektiv nutzt. Geführt von den Beschlüssen der 54. Nationalen Konferenz der Regierungspartei wird dieser Ansatz die Enteignung von Land ohne Entschädigung beinhalten „, sagte er.
Zuvor hatte Ramaphosa News24 mitgeteilt, dass er eine Studie über Farmen möchte, die bereits seit 1994 von schwarzen Südafrikanern beschlagnahmt und weiterverteilt werden.
“ Das eigentliche Problem ist jedoch, dass der Großteil des umverteilten Landes im Moment verfallen ist „, sagte er. “ Es wird nicht gearbeitet. “
Die Politik des neuen südafrikanischen Präsidenten bei der Landnahme widerspiegelt das gescheiterte Landumverteilungsprogramm in Simbabwe .
Im Jahr 2000 beschlagnahmte die Regierung des früheren Präsidenten Robert Mugabe große Landstriche von weißen Bauern – ein Schritt, der einen katastrophalen Abschwung in der Wirtschaft auslöste und eine Nation, die einst als „Afrikas Brotkorb“ bekannt war, in eine Hungersnot stürzte.
Simbabwe bittet jetzt die weißen Farmer, die sie gewaltsam vertrieben haben, zurückzukehren und ihre Farmen zurückzufordern , da die Wirtschaft der südafrikanischen Nation weiter abnimmt.
Laut The Telegraph sagte Landminister Douglas Mombeshora, dass die Provinzoberhäupter beauftragt worden seien, Namen von weißen Farmern zu nennen, die sie auf ihren Farmen behalten wollten. Die Betriebe sollten “ von strategischer wirtschaftlicher Bedeutung sein“ .
“ Wir haben die Provinzen gebeten, uns die Namen der weißen Farmer zu geben, die sie auf Farmen bleiben wollen, damit wir ihnen die Sicherheit der Besitzdokumente geben können, damit sie ihre Operationen richtig planen können „, sagte Mombeshora.
Mindestens 4.000 weiße kommerzielle Bauern wurden von ihren Farmen vertrieben. Die Landbeschlagnahme war oft gewalttätig und forderte bei Zusammenstößen mit Regierungstruppen das Leben mehrerer weißer Bauern.
Geschichte wiederholt sich
Jetzt steht Südafrika, das bereits am Rande eines Rassenkrieges steht, in Simbabwes verlorenen Fußstapfen.
Die Landnahmepolitik des Präsidenten hat Empörung unter weißen Grundbesitzern verursacht, mit dem Vorsitzenden einer nationalen Gruppe für Afrikaans-sprechende Landwirte, die das neue Gesetz warnen, wird “ eine Kriegserklärung “ sein.
“ Wir sind bereit, zurückzuschlagen „, sagte Andries Breytenbach, der Vorsitzende der Gruppe. “ Wir brauchen dringend eine Vermittlung zwischen uns und der Regierung. Wenn dies beginnt, wird es zu einem Rassenkrieg, den wir verhindern wollen. “
Quelle : http://yournewswire.com/south-africa-seize-white-property/>
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