Die heilige Coca-Pflanze - Coca-Blätter zum Überleben in Bolivien




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Die heilige Coca-Pflanze - Coca-Blätter zum Überleben in Bolivien

Filmprotokoll von Michael Palomino (2000
)

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aus: Südwest 3, Di, 18.1.2000

Coca ist die heilige Pflanze der Indios. Bolivien hat ein 5-Jahres-Programm zum Umstellung der Landwirtschaft eingeführt, mit dem Ziel, die Coca-Pflanze auszurotten.

Coca-Blätter sind Teil der Indio-Kultur. Koka-Blätter sind noch KEIN Kokain.


Coca-Produktion gegen Armut und Sklaverei
Die Coca-Bauern sind die "Cocaleros". Ohne Alternativprodukte und ohne Markt ist jedoch keine Umstellung machbar. Insofern ist eine nachhaltige Entwicklung erforderlich.

Die Coca-Pflanze ist die Rettung, wenn Ananas-Plantagen und Reis-Pflanzungen erkranken oder ausfallen.

Die Dörfer in Bolivien sind ohne Strom, ohne Trinkwasser. Im Süden herrscht Trockenheit. Die Minenschliessung in Potosi brachte noch mehr Arbeitslosigkeit. Die Leute ziehen in den Norden ins tropische Klima, z.B. im Dorf Ciapare, und alle bauen Coca an zum Überleben. Die Pflanze wächst ohne jeden Aufwand. Dies ist technisch und finanziell im Rahmen, im Gegensatz zu Ananas und anderen Pflanzen, wo viel Aufwand nötig ist.

Die Cocaleros müssen sich aber fragen lernen, ob sie arbeiten wollen oder illegal leben wollen. Bei Ananas und anderen Produkten könnten sie aber nur zweitklassige Ware ernten, die nicht exportiert werden kann und kaum Erlös bringt und somit nicht rentabel ist. Also bauen sie weiter Coca an.

Für Palmherzen und Ananas gibt es keinen Markt in Bolivien. Palmherzen, Maracuja und Ananas sollen die Bauern anbauen, aber die [rassistische, weisse, deutschstämmige und spanischstämmige, arrogante] Regierung in Bolivien macht sich keine Gedanken um den Absatz und den Erlös. Die Bauern überleben nur, weil sie die Coca-Pflanze anbauen und die Coca-Blätter verkaufen. Die Alternativprodukte bringen nur die Pleite und die Sklaverei.


Geldverschwendung durch Coca-Bekämpfung
Der Staat Bolivien verschwendet Geld mit der Bekämpfung des Coca-Anbaus, 950 Mio. $, davon 750 Mio.$ für den "alternativen Anbau". Jährlich werden 7000 km2 Coca-Fläche vernichtet, sonst droht das Veto für Entwicklungsprogramme von den "USA".


Resultat nach 7 Jahren Coca-Bekämpfung: kein Resultat
-- es hat keine Verringerung der Coca-Produktion stattgefunden, trotz Drogenfängern
-- 500 Mio. $ sind verschwendet
-- der "Ausrottungsplan" hat nicht funktioniert
-- die Zeitung Economist von der N.Y.Times bezeichnet die Operation als völligen Fehlschlag.

 Dialog zwischen Staat und Coca-Bauern gibt es nicht
-- es gibt keinen Dialog
-- die Polizei vernichtet weiter Coca-Felder und strebt die Unterbindung des Strassenhandels an, weil der offizielle Preis pro Sack Cocablätter auf dem Zentralmarkt 10$ beträgt, auf der Strasse die Bauern aber 30-40 $ von den Mittelsmännern bezahlt bekommen.


Coca für medizinische Zwecke und für Drogenhandel
15'000 ha Coca werden auch für medizinische Zwecke angebaut.

95 Prozent der Coca-Produktion sind aber für den Drogenhandel bestimmt.

Die Gewerkschaft fordert Subvention für Alternativprodukte, weil in Europa die Landwirtschaft auch mit 50-80 Prozent subventioniert wird. Die Gewerkschaft in Kolumbien fordert klar:
"Die Bauern müssen das Geld bekommen, nicht die Regierung".

Solange Armut und Nachfrage herrscht, wird es Coca-Anbau geben.

Die Regierung legt in der Folge ein neues Coca-Bauern-Programm auf, mit Subventionen zur Förderung der Alternativen.


Schlussfolgerungen von Michael Palomino

-- die rassistische, weisse Regierung in Bolivien interessiert sich nicht für das Problem der Armut

-- die Regierung in Bolivien schiebt die Schuld auf die Coca-Bauern, statt das Problem selbst zu lösen


-- wenn Bolivien weniger Coca produziert, dann springen Bauern in anderen Ländern in die Lücke

-- das Anti-Coca-Programm der "USA" nützt absolut nichts, solange das Geld auf der Welt rassistisch verteilt bleibt und Rassisten ohne ganzheitliche Politik weiter an der Macht sind

-- die Geldverschwendung ist vorprogrammiert, und die Banken-Inseln wie Monaco und Schweiz profitieren weiter davon.

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P.S. 2005 von Michael Palomino
Vielleicht ist die Regierung inzwischen weniger rassistisch und das Programm zeigt Erfolg. Es ist aber wahrscheinlich, dass andere Bauern nun das Coca produzieren, das in Bolivien nicht mehr produziert wird: Afghanistan...






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