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Indios in Peru: Der Untergang der Moche-Kultur 560-700 n.0



Filmprotokoll von Michael Palomino (2006)

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aus: Film von Nick Davidson: Der rätselhafte Untergang der Moche-Kultur im alten Peru; 3sat, 5.6.2006, 20:15-21:00
Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=IIkIhQ4RAEE (https://youtu.be/IIkIhQ4RAEE) (2023 nicht mehr gültig)


Das Moche-Imperium

Im Norden Perus zwischen Meer und Bergland erstreckt sich heute eine der trockensten Wüsten der Welt. Die Archäologie findet immer mehr pyramidenartige Palastbauten und Tongefässe etc., die für eine sehr mächtige Kultur sprechen, die sich mit den Kulturen Mesopotamiens vergleichen lässt.

Eine solche grosse Kultur kann nur dann untergegangen sein, wenn Naturgewalten sie auslöschen.

Auf Tonkrügen werden Köpfungsrituale dargestellt, die auf Menschenopfer schliessen lassen.

Die Untersuchung von Gletschereis von südperuanischen Gletschern bringen für die fragliche Zeit des Untergangs der Moche-Kultur heftige Klimaschwankungen zutage. Wenn es über dem Gletscher im Süden Perus heiss und trocken war, herrschte im Norden monsunartiger Regen und umgekehrt. Die Eisforscher stellten fest:

560-600 n.Chr.
30 Jahre El-Niño-Flut über dem Moche-Gebiet
-- über den südperuanischen Gletschern: 30 Jahre El-Niño-Trockenheit (mit Übergangszeiten)
-- über Nord-Peru: 30 Jahre El-Niño-Flut (mit Übergangszeiten).

Für diese Zeit werden Skelette in Lehm gefunden, also ein typischer Regenzeit-Boden. Die Knochen weisen Beschädigungen durch Messerspuren auf. Die Forschung nimmt an, dass die Menschenopfer für den Wettergott geopfert wurden, um mit Anbetung und Opfern das Wetter zu beherrschen.

600-650 n.Chr.
30 Jahre El-Niño-Dürre über dem Moche-Gebiet
-- über den südperuanischen Gletschern: 30 Jahre El-Niño-Flut und Schnee (mit Übergangszeiten)
-- über Nord-Peru: 30 Jahre El-Niño-Trockenheit mit Sanddünen (mit Übergangszeiten).

Die Archäologie findet alte Tempelpyramiden in Sanddünen, die diesen Vorgang bestätigen.

Damit war das Moche-Imperium zerstört.


50 Jahre Bürgerkrieg zwischen Moche-Kleinstaaten

Weitere Funde im Bergland förderten Überreste von befestigten Moche-Städten für die Zeit 650-700 n.Chr. an den Tag, z.T. mit sehr umfassenden Stadtmauern.


Gemäss der Archäologie haben nach dem Untergang des Moche-Imperiums ab 650 n.Chr. bürgerkriegsähnliche Zustände zwischen Moche-Kleinstaaten geherrscht. Um 700 n.Chr. kam es dann zum endgültigen staatlichen Untergang.

Die typische Moche-Malerei und Moche-Töpferei haben in Peru bis heute überlebt. In den Bergen finden bis heute alljährliche Dorfkämpfe statt, die an die bürgerkriegsähnlichen Zustände und an Blutopfer erinnern.






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