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Zusammenfassung: Suharto gibt seine Präsidentschaft ab. Der Suharto nahestehende Habibie wird Präsident. Viele Gruppen sind mit dieser Nachfolge unzufrieden. Der ganze Frust der letzten 30 Jahre bricht sich Bahn, und die Politik kommt mit Reformen nicht mehr nach. Die Armee (ABRI) steht zwischen den Fronten. Über das ganze Land breitet sich eine monatelange Gewaltwelle aus, bis zu Blockaden von Strassen und Beraubung von Lastwagen. Das Land wird bis zu den Wahlen 1999 ein Leichenfeld, auch auf Ost-Timor, wo sich Anhänger von Indonesien und Unabhängigkeitsbewegungen bekämpfen.
Die Wahlen bringen keine Ruhe, weil die neue Regierung die finanziellen Abläufe nicht in den Griff bekommt, und weil die Verliererparteien die Wahlresultate nicht anerkennen. Bei den vielen Bodenschätzen in Indonesien scheint es eine Kunst zu sein, so hohe Defizite zu erwirtschaften. Der Schlendrian und die Staatsmonopole hören scheinbar auch nach Suharto nicht auf, und kompensative Ausschreitungen zum Frustabbau gegen Chinesen und Religionsgruppen wiederholen sich.
Die Untersuchungen zur Korruption der Familie Suharto bringen schreckliche Dinge an den Tag, von Geldraub bei Banken über Steuerklau bei Autofabriken bis zur Aneignung von Geldern bei Stiftungen zur Wierderaufforstung.
Das Spiel mit dem "Gefühl des Nationalismus" wird auch bei den nachfolgenden Regierungen Wahid noch nicht aufgegeben. Das Unabhängigkeitsvotum in Ost-Timor führt zum Beispiel statt zu neuer Freiheit zu neuer Gewalt von Indonesien-Befürwortern, Flüchtlingsströmen, UN-Friedenstruppen. Als dies aber herausstellt, dass dies mit grosser Mehrheit Australier sind, will Habibie einen Notstand verkünden, was wiederum von Studentenprotesten bekämpft wird. Die kompensative Gewalt gegen andere Menschengruppen richtet sich auch gegen Umgesiedelte innerhalb Indonesiens, zum Beispiel gegen Maduresen, die vor den eigenen Landsleuten, den Dayaks, flüchten müssen.
Zudem verstärken sich mit der Abstimmung auf Ost-Timor auch andere Unabhängigkeitsbewegungen in Aceh und auf den "Philippinen", was bei der Korruption der Zentralregierungen nicht verwunderlich ist, was aber zu vermehrtem Terror auch in Indonesien führt, zum Teil mit 100en von Toten. In Aceh sind es Gasvorkommen, die die korrupte Regierung in Jakarta als Einnahmequelle nicht verlieren will. Das Militär kämpft gleichzeitig für die "Einheit" des Staates. Ein schwerer Verdacht liegt auf den Kommandeuren, die ihre Macht missbrauchen und dazu beitragen, überall Terror zu verbreiten, weil ihnen die Regierungen von Habibie und Wahid bereits zu liberal erscheinen.
Zusätzlich werden neue Korruptionsfälle bei den Wahlen bekannt. Auch die Pläne der ausländischen Industrie, nach Malaysia oder Vietnam abzuziehen, bringen die indonesische Regierung nicht zu einem klaren demokratischen Richtungswechsel.
Die muslimischen Parteien sind an diesen ganzen internen Auseinandersetzungen scheinbar kaum mehr beteiligt, sondern eher aufgehetzte muslimische Milizen, die mit christlichen Milizen innerhalb Indonesiens Kleinkriege führen. Die muslimischen Parteien halten gegen aussen Massengebete ab und warten auf eine Lösung.
Dafür ist die schweizer Bankenwelt mit ihrem kriminellen Bankgeheimnis bis zuletzt am Spiel von Suharto beteiligt, auch bei dem Vertuschungsmanöver der Verschiebung von Milliarden-Vermögen aus der Schweiz zu österreichischen Banken.
So bleibt Indonesien ein absolutes Pulverfass, das sich zwischen übersteigertem Nationalismus, hohen Armeeausgaben und geduldeter Korruption im Kreise dreht. Die Situation erinnert an kolumbianische Verhältnisse mit Familien-Mafia, einer geschmierten Armee, Drahtziehern und Agenten, nur dass Suharto selbst nie ermordet wird, sondern von Ärzten als krank bezeichnet wird, so dass er nie von den Büros der Generalstaatsanwaltschaft vernommen werden kann.
Die indonesische Regierung ist nicht bereit, ihre eigenen Fehler zu sehen und zu korrigieren oder auch einmal die Staatsform oder ihren Hass gegen Ausländer in Frage zu stellen. Die staatsweite Psychose wird nur langsam bewältigt. Und die schweizerische kriminelle Bankenpolitik ist bis heute auch fast die gleiche geblieben.
Michael Palomino, 2005
Mai 1998
Die Studentenproteste in den Städten weiten sich auf das ganze Land aus.
4. Mai: Tommy Suharto verkauft seine Anteile der Zentralen Dorfkooperative für 112 Millionen US $ in Bar zurück an die Organisation. Die Bauern der Organisation bleiben auf den Schulden sitzen.
12. Mai: Während einer Demonstration in der Trisakti-Universität in Jakarta werden sechs Studenten getötet. In Jakarta brechen tagelange schwere Ausschreitungen und Brandschatzungen aus, mit über 500 Toten, ebenso in Surakarta mit mindestens 28 Toten. Suharto verlässt noch vor der planmässigen Abreise den G-15-Gipfel der Entwicklungsländer in Kairo. Die ethnischen Chinesen beginnen, das Land zu verlassen.
Die Ausschreitungen in Jakarta und Surakarta um den 14. bis 15. Mai 1998
Die Ausschreitungen in Jakarta und Surakarta um den 14. bis 15. Mai sind die schlimmsten Gewaltausbrüche seit 1965 [Staatsstreichversuch unter Sukarno und Verbot der Kommunisten]. Neben der unmittelbaren Gefahr schädigt die Unruhe auch die Hoffnung auf einen langfristigen wirtschaftlichen Wiederaufschwung.
18. Mai: Der Sprecher der Versammlung und Golkar-Parteiführer Harmoko verlangt von Suharto seinen Rücktritt.
General Wiranto gibt an, die Aussage von Harmoko habe keine rechtliche Grundlage. Er schlägt eine "Reformversammlung" vor, um jede Umsetzung möglich zu machen.
19. Mai: Suharto gibt über Fernsehen bekannt, er sei nicht gewillt zurückzutreten, aber es könnten Wahlen veranstaltet werden, bei denen er nicht antreten werde. Einige Muslim-Führer treffen sich mit Suharto, darunter Nurcholish Madschid und Abdurrahman Wahid.
1000e demonstrierende Studenten besetzen das Parlamentsgebäude in Jakarta: sogar das Dach.
Nach Demonstrationen an der Airlangga-Universität in Surabaya zirkulieren Berichte von toten und vermissten Studenten.
20. Mai: Amien Rais sagt eine Studentendemonstration in Jakarta ab, nachdem 80.000 Soldaten den Merdeka-Platz besetzt haben. 500.000 [Demonstranten] marschieren in Yogya, darunter Sultan Hamenkubuwono X. Auch in Surakarta, Medan und Bandung finden grosse Demonstrationen statt.
Harmoko verlangt, Suharto müsse bis Freitag den 22. Mai zurücktreten, oder er werde die Versammlung bitten, einen neuen Präsidenten zu wählen.
Elf Kabinettsmitglieder treten zurück, darunter Ginandjar Kartasasmita, Holz-Millionär Bob Hasan und der Gouverneur der Indonesischen Bank, Syahril Sabirin.
21. Mai: Suharto verkündet um 9 Uhr morgens seinen Rücktritt. Vizepräsident B. J. Habibie wird neuer Präsident von Indonesien.
B. J. HabibieDer dritte Präsident der Republik Indonesien, B. J. Habibie.
Nach dem plötzlichen Rücktritt des Langzeit-Chefs Suharto steht Habibie einer Fülle schwieriger Probleme gegenüber. Viele Leute sind überrascht
-- dass er einige Reformen unterstützt, die auch bei Demonstrationen gefordert werden
-- dass er Massnahmen für mehr Offenheit und weniger Korruption unterstützt (darin eingeschlossen den Rücktritt seiner Söhne von lukrativen Geschäftsposten)
-- und seine Bereitschaft, wenn nötig nach einer Sondersession der Versammlung für Neuwahlen den Weg frei zu machen.
Aber andere vertrauen ihm nach seinen vielen Jahren der engsten Suharto-Kameradschaft noch nicht und bestehen auf seinem Rücktritt, so schnell wie möglich. Am Ende seiner Präsidentschaft bestätigen der Bali-Bankenskandal und andere Affairen die Ängste der Kritiker und schwächen für ihn die öffentliche Unterstützung, auch innerhalb der Golkar-Partei.
Habibie wird der erste Präsident Indonesiens, der kein Gebürtiger aus Java ist (er kommt ursprünglich von Pare Pare auf Sulawesi).
22. Mai
Habibie verkündet ein neues "Reformkabinett".
Leutnant-General Prabowo wird vom Posten des Kostrad-Chefs entfernt (Strategisches Armeekommando).
Zwischen pro-Habibie-Demonstrationen und Studenten, die das Parlament besetzt halten, bricht fast Gewalt aus. Soldaten begleiten die demonstrierende Menge friedlich aus dem Parlamentsgebäude.
23. Mai: Installierung des neuen "Reformkabinetts".
Ginandjar Kartasasmita, jetzt wieder Wirtschaftsminister, gibt Wahlen für "so bald als möglich" bekannt.
Generalstaatsanwalt Soedjono Atmonegoro sendet Habibie einen Brief mit dem Antrag einer Amnestie für nicht-kommunistische Gefangene.
24. Mai: Justizminister Muladi schlägt vor, dass Ost-Timor eine spezielle Region (Daerah Istimewa) werden solle.
25. Mai: Sri Bintang Pamungkas und Muchtar Pakpahan, beides bekannte politische Gefangene, werden freigelassen.
General Wiranto meint, dass 14 Armeeangehörige im Verdacht stehen, Studenten der Trisakti-Universität getötet zu haben.
26. Mai: Präsident Habibie verkündet, dass die Pressezensur bezüglich der Publikationsbewilligungen gelockert werden wird.
Präsident Habibie reist in die abgebrannten Gebiete von Jakarta.
General Wiranto
http://news.bbc.co.uk/1/low/world/asia-pacific/659677.stm
28. Mai: Habibie trifft sich mit Führern der Versammlung. Für die Versammlung wird eine Sondersitzung in 6 Monaten, die Neuwahlen in einem Jahr (Mitte 1999) vorgesehen.
30. Mai: Die Verstrickungen der Suharto-Kinder in die Hauptunternehmen werden untersucht:
-- Bambang Trihatmojo tritt als Präsident der Bimantara Citra zurück
-- die Zollbegünstigungen für Tommy Suhartos Timor-Auto werden zurückgenommen
-- die Verbindungen zwischen den Zuliefererfirmen zur staatlichen Ölgesellschaft Pertamina werden analysiert
-- und viele, viele Fälle mehr.
Die Zentralasiatische Bank, die zum Teil der Suharto-Tochter Siti Hardiyanti Rukmana (Tutut) gehört, erleidet wegen einer Vertrauenskrise bei den Kunden einen Ansturm von Vermögensabzügen.
31. Mai: 500.000 Nahdlatul-Ulama-Mitglieder marschieren in Surabaya für Reformen.
ABRI-Generäle im Ruhestand verlangen von Habibie seinen Rücktritt.Juni 1998
1. Juni: Justizminister Muladi meint, er sei bereit, dem früheren Präsident Suharto und seiner Familie ein Reiseverbot aufzuerlegen.
5. Juni: Beginn der Anklageverlesungen gegen Offiziere, die beschuldigt werden, am 12. Mai Studenten der Trisakti-Universität erschossen zu haben.
7. Juni: Die Ulama-Gruppe innerhalb der Nahdlatul Ulama verkündet, dass sie eine neue politische Partei gründen werde.
16. Juni: Generalstaatsanwalt Soedjono Atmonegoro präsentiert Präsident Habibie einen Bericht über die weit verbreitete Korruption in der "Yayasan" oder "Stiftungen", die unter Leitung von Präsident Suharto und seiner Familie stehen. Fünf Stunden später wird er [wer?] von Präsident Habibie entlassen.
24. Juni: Massive Proteste der Arbeiterunion (SBSI), angeführt vom kürzlich entlassenen politischen Gefangenen Muchtar Pakpahan, werden abgesagt, nachdem Truppen sich in Jakarta versammeln.
[SBSI: Serikat Buruh Sejahtera Indonesia ; Indonesische Wohlstandsunion].
26. Juni: Gründung der Partai Ummat Islam [Gemeinde des Islam].
General Wiranto ersetzt die Führer der Flotte, Luftwaffe und der Polizei.
Juli 1998
Im Juli 1998 werden 9 Milliarden US $ von einem schweizer Bankkonto, das unter Suhartos Kontrolle steht, auf ein Konto in Österreich überwiesen, als Versuch, die Vermögen an einen sichereren Ort zu schaffen, bevor sie in Nachforschungen gefunden werden können. Der Transfer wird vor der Öffentlichkeit verschwiegen, bis davon im "US"-Time-Magazin im Mai 1999 berichtet wird.
Habibie-Förderer gewinnen die Macht in der Führung der Golkar-Partei. Suharto wird den Parteiposten entfernt.
Die PDI setzt ihre Aktivität als Doppelpartei fort. Ein Überrest der von der Regierung finanziell unterstützten PDI und die PDI-Perjuangan ("kämpfende PDI"), unter Führung von Megawati Sukarnoputri. 1000e von PDI-Förderern versammeln sich bei Sukarnos Geburtshaus und Begräbnisstätte in Blitar.
Unabhängigkeitsaktivisten in Timor drohen in Ost-Timor mit Gewalt. 1000e Flüchtlinge.
Lastwagen mit Grundkonsumgütern werden auf Java gestoppt und beraubt. Kaffeeplantagen in Ost-Java werden von Dieben stark beschädigt.
3. Juli: In Irian Jaya werden protestierende Studenten in Jayapura von der Polizei erschossen.
4. Juli: Der Sprecher der Versammlung, Harmoko, verkündet eine spezielle Session für den 10. November.
7. Juli: Hunderttausende von Mitgliedern der Nahdlatul Ulama halten in Jakarta Freiluftgebete ab.
Die Polizei zerstreut in Biak, Irian Jaya, die Protestler. Viele Festnahmen.
26. Juli: Es wird verkündet, dass eine neue moderate, islamisch-politische Partei in Vorbereitung sei: die Partai Bulan Bintang.
28. Juli: 400 Soldaten der ABRI verlassen Ost-Timor.
August 1998
1. August: Die Untersuchung der Verstrickung der höchsten Kopassus-Offiziere in die Mai-Unruhen und die Entführungen und das Verschwinden von Studenten hält an. Prabowo wird aus allen ABRI-Kommandoebenen entlassen.
5. August: Die Regierung macht Ost-Timor ein Angebot einer "weitestgehenden Autonomie".
9. August: Zwei Polizeioffiziere werden wegen Teilnahme an den Trisakti-Erschiessungen vom 12. Mai verurteilt.
9. August. Gründung einer neuen konservativ-islamischen Partei: Partai Keadilan.
15. August: Päsident Habibie entschuldigt vertetend für die Regierung die Verletzungen der Menschenrechte.
20. August: Die ABRI beginnt, alle Kampftruppen aus Aceh abzuziehen.
22. August: Eine Untersuchung in Aceh findet bei Lhokseumawe Gruben mit um die 150 Leichen, wahrscheinlich Opfer von Grausamkeiten.
23. August: Amien Rais verkündet die neue Partei Amanat Nasional.
24. August: Das Finanzministerium friert 11 Hauptbanken ein, oder legt sie zusammen oder nationalisiert sie.
25. August: Reste der PDI-Partei unter Suryadi treffen sich in Palu, Sulawesi. 1000e von Megawati-Anhängern demonstrieren.
31. August:
Die abreisenden ABRI-Truppen in Aceh werden mit Trümmerstücken beworfen.
In Cilacap, West-Java, brechen Krawalle los, ebenso auf Lombok.
September 1998
7. September: Tausende Studenten demonstrieren bei der Versammlung und fordern den Rücktritt von Habibie.
8. September: Die Studenten werden von der Versammlungdurch ABRI-Truppen vertrieben. Die Studentenproteste gegen Habibie in Surabaya dauern an.
9. September: Tausende Studenten protestieren gegen Habibies Besuch in Surabaya für den Nationalen Sportstag.
15. September: Ausschreitungen und Unruhen in Riau, Jambi, Süd-Sulawesi-Provinzen.
16. September: Der Generalstaatsanwalt Ghalib wird an die Spitze der Untersuchung über die Suharto-Gelder ernannt.
29. September: In Pontianak werden bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen der Armee und der Poliizei drei getötet.
Oktober 1998
3. Oktober: Sultan Hamengkubuwono X. von Yogya wird zum Gouverneur des DI Yogyakarta ernannt (Sonderbezirk).
10. Oktober: Megawati Sukarnoputri wird auf einer Versammlung auf Bali zur Führerin der PDI Perjuangan ernannt.
Die Regierung verkündet einen Plan, um die Bumi-Daya-Bank und drei andere staatliche Banken zu vereinigen, bei 11 Milliarden US $ Schuldscheindarlehen in einer einzigen Bank. Die Regierung berichtet, dass die Suharto-Familie allein für 800 Millionen $ Schuldscheine verantwortlich ist.
Während des Oktober 1998 werden bei verschiedenen Vorfällen in Zentral- und Ost-Java über 100 Leute getötet. Zuerst kokmmt es zu nächtlichen Ausschreitungen durch so genannte "ninjas", die sichangeblich gegen "dukuns" oder Zauberer richten. Dann stellt es sich heraus, dass viele Opfer bekannte Islam-Lehrer sind, viele von ihnen Mitglieder der Nahdlatul Ulama. Die grosse Öffentlichkeit ist ausser sich. Dies führt zu Rache gegen die verdächtigten "ninjas". Viele Leute sind beunruhigt, dass die Ereignisse zu mehr politischer Gewalt führen könnten. .
November 1998
9. November: 1000e Studenten und Demonstranten versammeln sich vor dem Parlamentsgebäude in Jakarta während der Sondersession der Versammlung (MPR). Die Studenten verlangen, dass der ehemalige Präsident Suharto vor Gericht gestellt wird, und dass die ABRI ihre "dwifungsi"-Doktrin aufgibt und sich aus der Politik und dem zivilen Leben zurückzieht.
[MPR: Majelis Perwakilan Rakyat ; Verfassunggebende Volksversammlung].
10. November: Die vier bekanntesten reformistischen Kritiker der Regierung sind an einer von Studenten organisierten Konferenz in Gus Durs Residenz in Ciganjur bei Bandung anwesend:
-- Abdurrahman Wahid (Gus Dur)
-- Amien Rais
-- Megawati Sukarnoputri
-- und Sultan Hamengkubuwono X. von Yogya.
Bis November wollen grosse Teile der Bevölkerung nicht mehr auf Reformen warten, und wegen der schlechten Wirtschaftslage breitet sich Besorgnis aus. Einige trauen Habibie nicht, weil er Suharto sehr nahe stand. Auch die Versammlung verliert das Vertrauen, weil sie aus Mitgliedern besteht, die von Suharto ausgesucht sind, und aus Militärs, und aus Mitgliedern der weitherum bestimmenden Golkar-Partei.
Die vier Unterzeichner der Ciganjur-Erklärung vertreten Ende 1998 die Führer der Reformasi. Alle vier sind bekannte Personen in Führungspositionen, ohne Verbindungen zu den Regierungsgeschäften der Suharto-Präsidentschaft.
Indonesien : Sri Sultan Hamengkubuwono X., Abdurrahman Wahid, Megawati Sukarnoputri, Amien Rais
Die vier sind (von links nach rechts):
Sri Sultan Hamengkubuwono X: von Yogyakarta ist der jüngste Vertreter des berühmten Herrschaftshauses, das sich dem Dienst an der Öffentlichkeit verschrieben hat, wie auch sein Vater, Sultan Hamengkubuwono IX.
Abdurrahman Wahid, besser bekannt als Gus Dur, Führer der Nahdlatul Ulama. Er ist für den Kompromiss und Versöhnung. Gus Dur ist Anfang 1998 mit Herzinfarkt im Spital, ws ihm die Beteiligung in der Politik in diesem Jahr sehr erschwert. Später im Jahr 1998 appelliert Gus Dur für Verhandlungen zwischen Es-Präsident Suharto, Golkar und Vertretern der ABRI auf der einen Seite, und Regierungskritikern, Studentenaktivisten und Förderern der Reform auf der anderen Seite.
Megawati Sukarnoputri ist die Tochter von Sukarno. Sie ist die Führerin der PDI-Partei, nur mit der Einschränkung, dass sich unter der Suharto-Präsidentschaft die Partei aufgespalten wurde. Die Nachfolger haben dem Druck der Regierung widerstanden und die PDI Perjuangan-Partei gegründet, mit ihr als Führung.
Amien Rais, Führer der Muhammadiyah. Jung, lebendig und intellektuell ist Amien Rais ein Rivale von Habibie in der Führung der muslimischen Intellektuellen während den 1990er Jahren.
Die Versammlung hebt die "P4"-Gesetze von 1978 bezüglich der Pancdasila als leitende Doktrin der Regierung auf.
12. November: Anhaltende Demonstrationen in Jakarta entwickeln sich gewalttätig mit über 60 Verletzten.
13. November: Neun Demonstranten werden während Aktionen bei der Atma-Jaya-Universität in Jakarta getötet. Ausbruch von Raub und generellem Chaos. Amien Rais appelliert an General Wiranto zurückzutreten.
Demonstrierende Studenten übernehmen den Flughafen in Ujung Pandang, werden aber von Sicherheitskräften hinausgedrängt.
Die Versammlung (MPR) verabschiedet Reformmassnahmen, berücksichtigt aber die Forderungen der Studenten zu wenig. Die ABRI kann 75 Sitze in der Versammlung behalten. Präsidentschaft und Vizepräsidentschaft werden auf zwei 5-Jahre-Perioden beschränkt. Allgemeine Wahlen sind für Juni 1999 vorgesehen, mit einer unabhängigen Wahlkommission (Komisi Pemilihan Umum).
Studentenproteste in Bandung, Surabaya, Yogya, Semarang, Padang und Bali. In Bogor werden die Studentenproteste vor dem einstigen Sommerpalast des Präsidenten von Sicherheitskräften zurückgetrieben. Studenten in Medan übernehmen den Flugplatz und verlangen, nach Jakarta gebracht zu werden. Demonstrationen breiten sich aus in Balikpapan, Samarinda und Ambon.
14. November: Habibie befielt scharfe Massnahmen gegen Demonstranten.
19. November: Ausbruch von Demonstrationen in Ambon.
21-22. November: Gespräche zwischen Christen von Ambon und Muslimen in Jakarta brechen in Gewalt aus, bis zu Ausschreitungen und Raub mit sechs Toten. Die Räuber blockieren Mautstrassen in Jakarta und berauben Autofahrer.
24. November: Studenten übernehmen das Büro des Generalstaatsanwalts Ghalib.
25. November: Ausschreitungen in Pinrang auf Sulawesi, wegen der Korruption in der lokalen Regierung.
26. November: Studenten in Yogya bestimmen vier Orang Utans im Zoo als Regierungsminister und führen eine Affenzeremonie auf. Die Demonstrationen in Jakarta gehen weiter vor dem Haus des einstigen Präsidenten Suharto. Ausbruch von Demonstrationen in Semarang, Tasikmalaya und Jambi.
29. November: 10.000e versammeln sich für einen PPP-Parteikongress in Jakarta.
Schweres Erdbeben auf der Insel Mangole der Molukken.
30. November: Christliche Ausschreituangen in Kupang, Timor.Dezember 1998
3. Dezember: Für den 7. Juni 1999 werden allgemeine Wahlen angekündigt.
Die Studentenproteste gehen weiter: Studenten durchbrechen äussere Sicherungsringe und nähern sich Habibies Residenz.
9. Dezember. Suharto begibt sich zum Büro des Generalstaatsanwalts, um Fragen über die Korruption in seiner Regierungszeit zu beantworten. Studenten demonstrieren nebendran.
11. Dezember: Kämpfe zwischen Anhängern der PDI Perjuangan und örtlichen Vertretern in Buleleng auf Bali hinterlassen zwei Tote.
Tommy Suharto wird offiziell zum Verdächtigen im Korruptionsfall der Bulog-Landverkäufe erklärt.
Bombenexplosion in Jakarta in Atrium Senen, ein Shopping-Center.
Tommy Suharto
Hutomo Mandala Putra (Tommy Suharto)
Für viele stellt Tommy Suharto den schlimmsten Fall von Korruption und Arroganz dar, den die Suharto-Familie und der Kreis der geschlossenen Gesellschaft der letzten Jahre der Suharto-Präsidentschaft zu bieten hat. Während Tommy Suharto und einige Suharto-Freunde wie Bob Hasan durch das Gesetz verfolgt werden, machen andere ihre "normalen Geschäfte" in der neuen Zeit einfach weiter.
13. Dezember: General Wiranto verkündet einen Plan, wie Zivilisten zu Hilfstruppen der ABRI ausgebildet werden können, zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt.
16.-18. Dezember: Die Studentendemonstrationen in Jakarta halten an, bei mehreren Verletzten.
19. Dezember: Amien Rais, Vertreter der PAN-Partei, beginnt offiziell den Präsidentenwahlkampf.
Örtliche Einwohner auf Bintan (Riau, Inselgruppe bei Singapur) stoppen ausländische Touristen bei Barrikaden und verlangen Geld, um die unbezahlten Landhandelsgeschäfte auszugleichen.
20. Dezember: Der UN-Gesannte Jamsheed Marker berichtet Reportern, dass eine Übereinkunft über eine Autonomie für Ost-Timor in "baldiger Reichweite" sei.
28. Dezember: Anti-christliche Ausschreitungen in Palu und Poso auf Zentral-Sulawesi.
30. Dezember: Aufgebrachte Bevölkerung in Aceh zieht ABR-Mitglieder aus einem Bus nach Medan. Sieben werden getötet.
Ausschreitungen in Lampung.
Im Dezember melden Lastwagenfahrer viele Diebstähle entlang der Ost-West-Autobahn in West- und Zentral-Java.
1999
1. Januar: Ausschreitungen und Unruhen in Bandung und anderen Städten von Java Barat während der Neujahrsfeiern.
3. Januar: Die Polizeistation in Bayu, Aceh, wird von einer aufgebrachten Menge abgebrannt. Bei den Unruhen gibt es fünf Tote, danach über 100 Verhaftungen.
9. Januar: Ausschreitungen in Karawang, Java Barat.
11. Januar: Megawati Sukarnoputri, Vertreterin der PDI Perjuangan, beginnt offiziell den Wahlkampf zur Präsidentschaft.
14. Januar: Dobo auf der Insel Aru wird 4 Tage lang von Ausschreitungen erschüttert.
17. Januar: In Banda Aceh beginnt ein Prozess gegen vier Armee-Angehörige mit der Anklage auf vier Tote und 20 getötete Einwohner.
19. Januar: Schwere Ausschreitungen in Ambon während des Ramadan, dauern vier Tage. 20.000 Einwohner flüchten in militärische Einrichtungen. Einige Ausländer werden mit dem Flugzeug nach Darwin nach Australien gebracht.
22. Januar: General Wiranto erreicht Ambon für ein Treffen mit örtlichen Führern zur Lagebesprechung.
24. Januar: Für Ambon werden 54 Tote durch die Unruhen gemeldet.
General Wiranto trifft sich mit mehreren Oppositionsführern, darunter Gus Dur, Amien Rais, Megawati, Nurcholish Madschid, und der Sultan von Yogya.
27. Januar: In einem Abkommen wird ausgemacht, dass die ABRI in der Versammlung noch 38 Sitze haben darf.
Ab Januar steigt die Gewalt zwischen den Gruppen auf Ost-Timor zwischen Indonesien-Anhängern und Unabhängigkeits-Befürwortern, um ihre Positionen zu verbessern, nachdem Gerüchte von einer Autonomie oder einer Unabhängigkeit sprechen. Im ersten Halbjahr werden über 100 Tote bilanziert.
Februar 1999
1. Februar: Habibie erlässt neue Gesetze hinsichtlich der kommenden Wahlen am 7. Juni, die neue Gestalt der Versammlung, und politische Parteien.
4. Februar: Gewalt bricht in Aceh aus, mit Todesopfern, auch auf Seram, und am selben Tag bei einem Busparkplatz in Jakarta.
5. Februar: Der Gouverneur von Aceh fordert, dass Indonesien in eine "Staatengemeinschaft" umgewandelt wird.
6. Februar: General Wiranto gibt für ganz Indonesien einen Befehl heraus zum blinden "Schiessen auf Sichtweite" bei Raub und Ausschreitungen.
11. Februar: Habibie gibt an, dass Timor Timur am 1. Januar 2000 unabhängig werden könne.
14. Februar: Unruhe flackert erneut auf auf Seram und bei den Molukken-Inseln. Es werden 15 Tote gemeldet. Die Versammlung stützt Wirantos Schiessbefehl gegen Ausschreitungen.
Grosse Versammlung der Partei PDI Perjuangan von Megawati Sukarnoputri im Stadion von Senayan, Jakarta.
22. Februar: Ausbruch von Unruhen in Singkawang, Kaliimantan Barat. Die Unruhe breitet sich im nächsten Monat über die Region aus. mindestens 60 Tote, 15.000 Siedler -- meist Muslime von Madura -- verlassen die Region.
24. Februar: Australien verkündet die Wiedereröffnung des Konsulats in Ost-Timor.
Die Regierung verkündet, dass Xanana Gusmao aus dem Hausarrest freigelassen wird, um an Besprechungen zur Zukunft von Ost-Timor teilzunehmen.
25. Februar: 15 Tote bei Gewalt in Ambon.
26. Februar: Habibie trifft Repräsentanten von Irian Jaya, um eine mögliche Unabhängigkeit oder Autonomie zu diskutieren.
März 1999
1. März: Wieder neun Tote bei fortlaufender Gewalt in Ambon.
4. März: 48 politische Parteien werden für die Juni-Wahlen zugelassen.
5. März: Einige 1000 Studenten demonstrieren in Jakarta und verlangen den Rücktritt von Habibie.
11. März: Amien Rais besucht Washington D.C.
Die UN kündigt einen Plan an, auf Ost-Timor eine Volksabstimmung für eine Autonomie abzuhalten.
13. März: Die Regierung verkündet die Schliessung von 38 Banken.
15. März: In der Region Sambas von West-Kalimantan bricht für mehrere Tage Gewalt aus, bei fast 200 berichteten Toten.
26. März: Habibie besucht Aceh und entschuldigt sich für die Massaker der ABRI.
30. März: Studentendemonstrationen in Padang protestieren gegen die Ernennung eines neuen Gouverneurs für West-Sumatra, dringen ins Regierungsgebäude ein und besetzen den Regierungssessel.
31. März: Studentendemonstrationen in Jakarta.
April 1999
1. April: Beginn der Trennung zwischen den Polizeikräften und dem ABRI-Kommando. Der Vollzug der Trennung braucht zwei Jahre.
1. April: Oberst Latief und einige andere Personen, die seit 1965 im Zusammenhang mit dem Umsturzversuch G30S im Gefängnis sitzen, werden von Präsident Habibie freigelassen. 30 inhaftierten Mitgliedern der Gerakan Aceh Merdeka und einer Person, die in einen Bombenanschlag in Borobudur (1985) verwickelt ist, wird ebenso Gnade gewährt.
Im April setzen sich die Unruhen in Singkawang, Ost-Timur und den Molukken fort.
3. April: Gewalt auf den Kai-Inseln: Bericht über 30 Tote.
6. April: Zusammenstösse pro- und anti-indonesischer Gruppen in Liquiça, Ost-Timor.
12. April: Prozessbeginn gegen Tommy Suharto wegen Korruption.
Es sind mehrere Prozesse und Untersuchungen gegen Korruption am Laufen, auch Fälle gegen japanische Firmen, gegen Bulog-Offiziere und gegen gegen den einstigen Präsidenten Suharto.
17. April: In Dili auf Ost-Timor greifen pro-indonesische Gewalttäter Personen und Gebäute an, auch das Haus von Gouverneuer Carrascalao. 14 Tote.
19. April: Bombenexplosion in Masdschid Istiqlal, Jakarta.
21. April: Auf Ost-Timor unterschreiben Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung und der Indonesien-Anhänger ein Friedensabkommen, unter Zeugenschaft von General Wiranto und Bischof Belo.
Ost-Timor: Bischof Carlos Belo, eine unabhängige Stimme gegen die nazihafte indonesische Besetzung.
http://rhein-zeitung.de/on/99/09/10/topnews/belo.html
21. April: Zusammenstösse zwischen ABRI-Truppen und Zivilisten in Lhokseumawe, Aceh.
22. April: Fast die Hälfte der Gelder der Weltbank für das Netz der sozialen Sicherheit, 8 Billionen Rupien, werden als vermisst gemeldet. Das Geld wurde 1998 zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Krise gewährt.
Die Bali-Bank unterschreibt mit der Regierung eine Übereinkunft zur Rekapitalisierung mit der Abmachung, dass in den nächsten drei Monaten 20 % der Einlagen in Bar zusammenkkommen wird.
23. April: Habibie leitet eine Konferenz über die geplante Teilung der Molukken-Inseln in zwei Provinzen und Irian Jaya in drei Provinzen. Die Teilungen sollen noch vor den Wahlen vollzogen werden. Der Heimatpräsident Syarwan Hamid ist abwesend. Das Konzept wird von Mitgliedern der Versammlung als zu hastig kritisiert.
27.-30. April: In den Regionen Pekalongan, Semarang und Demak werden Zusammenstösse zwischen Anhängern der PKB und der PPP gemeldet.
Mai 1999
3. Mai: Bei Lhokseumawe, Aceh, ereignen sich Zusammenstösse zwischen Ansammlungen von Zivilisten und der ABRI. 19 Tote.
5. Mai: Indonesische und portugiesische Vertreter unterschreiben in New York ein Abkommen über eine Volksabstimmung für eine Autonomie oder eine Unabhängigkeit.
9. Mai: Bei einer Versammlung von PKB-Mitgliedern in Jepara appelliert Gus Dur an eine ruhige Lebensführung.
Die UN-Polizei-Vertreter erreichen Ost-Timor.
10. Mai: In Dili, Ost-Timor kommt es wieder zu Zusammenstössen zwischen Indonesien-Fans und Anhängern der Unabhängigkeit.
11. Mai: Während Unruhen in Aceh werden bei einer Luftwaffenbasis Granaten abgefeuert.
14. Mai: Die Golkar verkündet, dass Habibie ihr offizieller Präsidentschaftskandidat sei.
17. Mai: Das "US"-Magazin Time veröffentlicht einen Artikel mit dem Vorwurf der weit verbreiteten Korruption gegen Suharto und seine Familie.
[Eventuell im selben Artikel]:
Im Mai 1999 berichtet das "US"-Time-Magazin von der Verschiebung von 9 Milliarden US $ Suharto-Vermögen von der Schweiz nach Österreich.
[Schweizer Bankiers sind für dieses Verbrechen an der indonesischen Bevölkerung nie vor Gericht gestanden, auch nicht für das Bankgeheimnis für Staatsverbrecher, bis heute nicht. Die weltweiten Verbrechen der Schweiz mit dem Bankgeheimnis laufen einfach weiter, z.B. in Verbindung mit der Verarmung in Russland, mit der kriegsführenden Macht "USA" oder mit Fluchtgeldern aus Argentinien etc.].
Megawati, Amien Rais und Gus Dur (als Führer der Parteien PDI-Perjuangan, PAN und PKB) unterschreiben ein Abkommen über Zusammenarbeit gegen den "Status Quo" in der Regierung.
19. Mai: Offizieller Wahlkampfbeginn für die Wahlen am 7. Juni. Die Fahrzeuge der Golkar-Partei werden beschädigt.
Der Wahlkampf von Gus Dur für die PKB in Aceh ist von Studentenprotesten begleitet.
[PKB: Partai Kebangkitan Bangsa; Partei des Nationalen Erwachens]
Schweiz : Der Paradeplatz in Zürich (2005) mit den zwei grössten Banken der Schweiz, Bankgeheimnis inklusive: Fluchtgelder, Korruption, Steuerhinterziehung - schweinzer Geldbunker (http://www.fotopanorama.ch/frameload.php?site=leg/8000005.htm)Zürich, Paradeplatz: "Platz der Versickerung". Der Paradeplatz in Zürich mit den zwei grössten Banken der Schweiz, Bankgeheimnis inklusive: Fluchtgelder, Korruption, Steuerhinterziehung, einer der kriminellen, zentralen Geldbunker-Plätze der Welt. Auch die indonesische Regierung brauchte diesen Platz, um die Profite vor der indonesischen Bevölkerung in Sicherheit zu bringen, und die schweizer Regierung half gerne dabei...
[Der Paradeplatz in Zürich mit den zwei grössten Banken der Schweiz: links UBS, rechts Credit Suisse, Bankgeheimnis inklusive: Fluchtgelder, Korruption, Steuerhinterziehung, "abhanden gekommene" Entwicklungsgelder, alles legal von der Justiz ud der Polizei gedeckt; die totale legale Kriminalität dank schweizer "Bankenrecht" der schweizer Regierung, die Bundesrat heisst.
Bis heute wurde die Schweiz für ihre Gehilfenschaft für Finanzverbrechen, Diktaturen und Armutsproduktion noch nie international angeklagt...].
20. Mai: Die Golkar hält in Jambi eine Versammlung ab.
Die PPP-Wahlkämpfer in Aceh werden angegriffen. In Jakarta und Bogor werden erfolgreiche PPP-Versammlungen abgehalten.
[PPP: Partai Persatuan Pembangunan ; Vereinigte Entwicklungspartei].
21. Mai: Die PKB (Partai Kebangkitan Bangsa) hält Versammlungen in Jakarta ab.
23. Mai: Die PDI-Perjuangan hält grosse Versammlungen in Bandung und Bogor ab.
[PDI: Demokratische Partei Indonesien].
24. Mai: Die Golkar hält in Jakarta und Bekasi Versammlungen ab. Die Autokolonne des Vorsitzenden Akbar Tanjung wird von der aufgebrachten Menschenmenge angegriffen.
Habibie beantragt bei Generalstaatsanwalt Ghalib, dass gegen die im Time-Magazin-Artikel vom 17. Mai aufgedeckten Korruptionsfällen Untersuchungen eingeleitet werden.
25. Mai: Die PPP-Partei hält in Jakarta eine grosse Versammlung ab.
In Jambi hält die PDI-Perjuangan-Partei eine Versammlung von 100.000 Menschen ab.
Bei Zusammenstössen in Aceh werden vier Menschen getötet.
27. Mai: Zusammenstösse zwischen PDI-Perjuangan- und Golkar-Anhängern bei Serang und Banten in West-Java.
Versammlungen der PAN, Partai Keadilan und der Partai Bulan Bintang in Jakarta.
[PAN: Partai Amanat Nasional ; Nationale Mandatspartei;
Keadilan: Gerechtigkeit].
28. Mai: Acht islamische Parteien unterschreiben ein Abkommen, dass nach der Wahl vom 7. Juni die Stimmen zusammengefasst werden.
Grosse Versammlung der [Demonkratischen Partei] PDI-Perjuangan in Jakarta. Megawati macht Wahlkampf in Lampung.
29. Mai: Die Golkar-Versammlung in Aceh wird von der örtlichen aufgebrachten Menge angegriffen. Der Vorsitzende Akbar Tanjung kann in Lampung nur unter strenger Sicherheit Wahlkampf machen.
31. Mai: Die PPP-Anhänger halten in Jakarta eine grosse Versammlung ab [Vereinte Entwicklungspartei].
Amien Rais macht Wahlkampf in Balikpapan, Megawati in Padang.
Juni 1999
1. Juni: Wahlkampf von Megawati in Ost-Timor.
In Ujung Pandang kommt es zu Zusammenstössen zwischen PDI-Perjuangang- und rivalisierenden Anhängern.
2. Juni
Grosse Versammlung der Partai Amanat Nasional [PAN] unter Führung von Amien Rais in Jakarta. Weitere Versammlungen von der Partai Keadilan [Gerechtigkeit] und der Partai Bulan Bintang.
[bulan: Monat, Mond ; bintang: Stern].
Ex-Präsident Suharto reicht eine Klage gegen das Time Magazin ein gegen die Publikation des Artikels, wo er und seine Kinder der Korruption beschuldigt werden.
Die MUI [Muhdlatat Ulama Indonesia] verlangt, dass Muslime für Islamische Parteien stimmen. Amien Rais kritisiert diese Forderung als spaltend.
Das Wahlkomitee der Golkar erhält von der Bali-Bank ein Darlehen über 15 Milliarden Rupien. Diese Transaktion wird später als Hauptpunkt im Bali-Bankenskandal aufgedeckt.
3. Juni: Über eine Million PDI-Perjuangan-Anhänger versammeln sich unter Führung von Megawati Sukarnoputri in Jakarta.
In Ujung Pandang kommt es zwischen Golkar-Anhängern und rivalisierenden Gruppen zu Zusammenstössen.
5. Juni: Auf einen Lastwagen mit Wahlurnen werden in Aceh Schüsse abgegeben.
Während einer PPP-Versammlung auf Lombok werden 4 Leute verletzt.
7. Juni: Wahlen für 462 der 500 Sitze der Versammlung.
12. Juni: 25 % der Wahlurnen vom 7. Juni sind ausgezählt. Die Komisi Pemilahan Umum [KPU] (Öffentliche Wahlkommission) wird für die langsame Wahlstimmen-Auszählung kritisiert. Die PDI-Perjuangan von Megawati hat eine stabile Führungsposition von 35-40 % der totalen Stimmen. Die Golkar gesteht ein, dass sie nach der Wahl nicht die führende Partei sein werde.
14. Juni: Generalstaatsanwalt Ghalib tritt unter dem Druck von Korruption zurück.
18. Juni: Ismudjoko wird als vorübergehender Generalstaatsanwalt installiert.
Sri Bintang Pamungkas klagt die [Öffentliche Wahlkommission] KPU an, sie habe Gelder verloren.
Rivalisierende Gruppen in Ost-Timor vereinbaren in Jakarta, auf Waffengewalt zu verzichten. Gusmao trifft sich mit General Wiranto.
20. Juni: UN-Zivilpolizei erreicht Dili, Ost-Timor, um die Abstimmung vom 8. August zu überwachen.
21. Juni: Die [Wahlkommission] KPU verkündet, dass das Gesamtresultat der Wahlen bis zum 6.-8. Juli verschoben werden muss.
23. Juni: Das Treffen der [Wahlkommission] KPU wird wegen Diskussionen über den Zustand der Parteien, die weniger als 2 % der Wählerstimmen erhalten, verschoben.
28. Juni: Versöhnungstreffen in Jakarta zwischen pro-indonesischen- und pro-Unabhängigkeitsgruppen von Ost-Timor.
30. Juni: Einige kleine Parteien beantragen, dass die KPU die Schlussbilanz über die Wahlen publiziert, und dass auch kleine Parteien Sitze in der Versammlung erhalten sollen, die sich gemäss dem Wahlgesetz nicht für einen Sitz qualifiziert haben.
Stimmauszählung 1999 in Indonesien.Juli 1999
1. Juli: Die Regierung gibt an, sie werde den Autobauer PT Timor Putra Nasional verklagen (im Besitz von Tommy Suharto), weil die Steuerfahnder die Unterlagen der Firma nicht einsehen dürfen.
[putra (indon.): Sohn].
2. Juli: PRD-Mitglieder demonstrieren vor den KPU-Hauptquartieren [der Wahlkommission] in Jakarta. Zusammenstösse mit der Polizei.
[PRD: Partai Rakyat Demokratik ; Demokratische Volkspartei].
4.Juli: Pro-indonesische Bewaffnete greifen auf Ost-Timor UN-Offiziere in Liquisa an.
7. Juli: Gemäss Berichten verlassen im Regierungsbezirk Pidie von Aceh über 50.000 Bewohner ihre Häuser.
12. Juli: Bei Zusammenstössen um die Unabhängigkeit gibt es in Aceh sechs Tote.
Dr. Anwar Nasution, ein akademisch gebildeter Kritiker der Wirtschaftspolitik der Regierung, wird von der Versammlung zum Leiter der Indonesischen Bank bestimmt.
15. Juli: Die offiziellen Wahlresultate werden bekanntgegeben. Der Reihe nach sind in der Versammlung vertreten:
1. PDI-P (Megawati) [Demokratische Partei Indonesiens]
2. Golkar
3. PPP [Vereinigte Entwicklungspartei]
4. PKB (Gus Dur) [Partei des Nationalen Erwachens]
5. PAN (Amien Rais) [Nationale Mandatspartei].
17. Juli: Die politischen Parteien bewerten die Wahlresultate der Wahlen vom 7. Juni.
20. Juli
Gewaltausbruch in Beutong Ateuh in Aceh über mehrere Tage. Die Ereignisse werden als ein Ausbruch des örtlichen Militärs beschrieben. Diese Berichte sind von örtlichen Regierungen herausgegeben, die behaupten, dass das Militär unschuldige Zivilisten getötet habe. In den nächsten 10 Tagen werden mindestens 51 Leute getötet.
Die örtlichen Vertreter von Beutong Ateuh berichten, dass schon 1993 ähnliche Aktionen stattgefunden hätten, mit Beteiligung von zum Teil denselben Soldaten, was aber nie berichtet wurde.
Amien Rais erklärt im Namen der islamischen Parteien seine Unterstützung für Gus Dur als Präsidenten. Gus Dur unterstützt gleichzeitig auch Megawati.
23. Juli: Neue Gewaltausbrüche in Ambon mit 11 Toten in den nächsten fünf Tagen.
Die Leitung der Bali-Bank wird der Standard Chartered Bank übergeben. Der Bali-Bank ist es nicht gelungen, 20 % der Kapitalisierung zusammenzubringen, wie es am 22. April öffentlich vereinbart worden war.
26. Juli: Habibie erklärt, dass die Wahlresultate vom 7. Juni offiziell seien. 27 kleine Parteien verweigern die Anerkennung der Resultate.
Ausbruch von Krawallen auf Batam.August 1999
Der Bali-Bankenskandal eskaliert im August 1999 mit der Hinterfragung grosser Geldsummen zwischen Vertretern der Bali-Bank und Vertretern der Golkar-Partei. Betroffen ist auch Präsident Habibie.
4.-5. August: In Aceh wird zwei Tage lang friedlich gegen die Gewalt gestreikt. Das Geschäftsleben und der Verkehr liegen lahm.
8. August: Megawati besucht Ost-Timor. Sie wiederholt ihre Meinung, dass Ost-Timor bei Indonesien bleiben soll, und appelliert an die Versöhnung zwischen den bewaffneten Gruppen der Provinz.
14. August: Beginn des Abstimmungskampfes in Ost-Timor um die Unabhängigkeits-Abstimmung am 30. August.
18. August: General Wiranto verkündet auf einem Treffen in Aceh einen militärischen Rückzug aus der Region.
26. August: In Dili kommt es wieder zu Gefechten zwischen Indonesien-Anhängern und Unabhängigkeitskämpfern. Die Berichte sprechen von vier Toten.
30. August: Volksabstimmung über die Unabhängigkeit in Ost-Timor.
Tommy Suharto wird wegen Korruption bei Landkäufen mit Beteiligung der Bulog zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
[Bulog: Badan Urusan Logistik ; Staatliche Nahrungshilfe-Behörde].
31. August: In Ost-Timor veranstalten die pro-indonesischen bewaffneten Gruppen Terror.
Fahne von Ost-Timor[Ost-Timor : Demonstration mit der Fahne von Ost-Timor für die Unabhängigkeit vom korrupten und kriminellen Indonesien].
http://www.redeagle.com/etanbc/graphics/march75d.jpg
Der einstige Präsident Suharto, schwach und verblödet, bei der Entlassung aus dem Spital im August 1999.
September 1999
[Suharto weiss genau, was er tun muss, damit er nicht im Gefängnis landet. Ein "Brüderchen" in Chile machte es genau gleich: Pinochet...].
1. September: Verkündung der endgültigen Sitzverteilung in der Versammlung. Von 48 Parteien bekommen 21 Einsitz in die Versammlung. Nur 6 Parteien haben genug Stimmen, um sich für die Wahlen von 2004 bewerben zu können:
-- PDI-P, 153 Sitze (Nationalistisch -- Megawati)
-- Golkar, 120 Sitze (Amtsinhaber -- Habibie)
-- PPP, 58 Sitze (islamisch)
-- Partai Kebangitan Bangsa, 51 Sitze (islamisch -- Gus Dur)
-- Partai Amanat Nasional, 34 Sitze (islamisch -- Amien Rais)
-- Partai Bulan Bintang, 13 Sitze (islamisch).
Die anderen 15 Parteien, meist islamisch, bekommen zwischen 1 und 7 Sitzen, und qualifizieren sich nicht für die Wahlen für 2004.
4. September: UN-Vertreter verkünden, dass das Referendum in Ost-Timor eine Mehrheit von 78 % für die Unabhängigkeit gebracht hat, bei einer Stimmbeteiligung von über 99 %.
Während die Unabhängigkeit von Ost-Timor in der ausländischen Presse meist als "Befreiung" betrachtet wird, verursacht das Stimmresultat in Indonesien neue Probleme:
-- ein Flüchtlingsstrom von 1000en pro-indonesischen Flüchtlingen
-- und eine Verschlechterung der Beziehungen zu Australien.
Innert eines Monats hält der neu gewählte Präsident Abdurrahman Wahid eine Rede gegen jene, die die Gefühle und Integrität von Indonesien als eine Nation nicht akzeptieren würden.
[Gefühl soll Politik sein. Das ist der Grundfehler der indonesischen Politik seit 1950].
5. September: Die Führer der pro-indonesischen Gruppen in Ost-Timor verwerfen die Abstimmungsresultate und beschuldigen die UN-Beobachter des Betrugs.
6. September: Ausbruch von Gewalt in Dili durch bewaffnete, pro-indonesische "Aitarak"-Milizen. Australisches Militär organisiert die Evakuierung von Ausländern.
[aitarak (indon.): Dorn, Stachel?]
7. September: In weiten Teilen von Dili und Ost-Timor vollbringen die Ausschreitungen Brände und Raub.
[Die wilden indonesischen Milizen verhalten sich wie früher die europäischen Kolonialisten].
Einrichtungen der UNAMET in Baucau
[UNAMET: United Nations Mission for East Timor ; Mission der Vereinten Nationen für Ost-Timor]
werden von pro-indonesischen Krawallmachern angegriffen und die grosse Mehrheit des UN-Personals evakuiert. General Wiranto, Habibie und einige Minister verkünden zusammen das Kriegsrecht. Berichte geben bei diesen Ereignissen, die sich über einige Tage hinziehen, mehrere 100 Tote an. Es werden 30.000 Flüchtlinge gemeldet, die sich in die Berge zurückgezogen haben. Schätzungen sprechen von 80.000 pro-indonesischen Einwohnern, die versuchen, die Region zu verlassen.
Die indonesische Regierung lässt Xanana Gusmao aus dem Gewahrsam frei.
8. September: Habibie trifft sich privat mit General Wiranto, einigen Ministern und dem führenden ABRI-Kommandierenden. Gerüchte über einen Staatsstreich werden am nächsten Tag verneint.
14. September: Der UN-Sicherheitsrat bestimmt eine Friedenstruppe für Ost-Timor.
15. September: Habibie gibt an, dass Indonesien einer UN-Friedenstruppe in Ost-Timor nicht entgegenstehen wird.
Die Gewalt in Ost-Timor nimmt ab; die Milizen in Dili reduzieren ihre Aktivitäten.
[Folter und Mord in Ost-Timor durch indonesische Truppen: Elektroschok und Bambusstab]
http://www.americanpolitics.com/easttimorphotos.html
Folter mit Elektroschock auf Ost-Timor 01
Folter mit Elektroschock auf Ost-Timor 02, Stiefel
Folter mit Elektroschock auf Ost-Timor 03, Stiefel
Folter mit Elektroschock auf Ost-Timor 04, Bambusstab
Folter mit Elektroschock auf Ost-Timor 05, Foltertote im Grab 01
[Further examples / weitere Beispiele]:
http://www.math.jussieu.fr/~kahn/Timor/images/torture/torture.html
Folter auf Ost-Timor 06, in Ketten mit Augenbinde an den Händen aufgehängt
Folter auf Ost-Timor 07 mit Augenbinde, Knebel und Bambusstab
Folter auf Ost-Timor 08, Foltertote im Grab 02
[Foltertote werden von der indonesischen Armee begraben].
16. September: Indonesien löst das Sicherheitsabkommen mit Australien auf.
Der IWF unterbricht die Finanzhilfe für Indonesien, vor allem wegen einer fehlenden Bereitschaft der Habibie-Regierung zur Kooperation bei der Untersuchung und Erklärung im Bali-Bankenskandal.
17. September: Die ABRI [Armee der Republik Indonesien] und der australische Premierminister Howard beschuldigen sich gegenseitig kritisch und ungeschminkt. Die ABRI gibt bekannt, dass von Ost-Timor schon 2000 Soldaten nach Flores abgezogen worden sind. Dili - so wird berichtet - ist zu 75 % beschädigt.
18. September: Xanana Gusmao verlässt Jakarta in Richtung Darwin, Australien.
20. September: UN-Friedenstruppen Interfet landen auf Ost-Timor. Es sind meist australische Soldaten.
[Interfet: International Force East Timor].
21. September: Präsident Mahathir von Malaysia definiert die Rolle Australiens durch die Interfet als "kriegsführend".
23. September: Die [indonesische] Versammlung verkündet ein "Notstand-Dringlichkeitsgesetz". In Jakarta kommt es zu gewaltsamen Protesten.
Habibie hebt den militärischen Notstand in Ost-Timor auf.
24. September: Die Proteste gegen das geplante Sicherheitsgesetz breiten sich über Medan, Ujung Pandang, Bandung und viele andere Städte aus. Zwei Studenten werden bei den Protesten in Jakarta erschossen. Die Versammlung schubladisiert die neuen Sicherheitsgesetze.
26. September: Indonesisches Militär gibt die Kontrolle von Ost-Timor an die Interfet ab.
28. September: Weiterhin veranstalten die Studenten Proteste gegen die Sicherheitsgesetze: in Medan, Lampung und Semarang.
29. September: Im Zusammenhang mit dem Bali-Bankenskandal werden einige Prominente festgenommen.
Oktober 1999
1. Oktober: Die Versammlung wählt Amien Rais von der PAN [Nationale Mandatspartei] zu ihrem Sprecher.
2. Oktober: Die Präsidentenwahl in der Versammlung (MPR) wird auf den 20. Oktober angesetzt.
5. Oktober: Der IWF gibt an, die Untersuchungen und Berichte zum Bali-Bankenskandal seien ungenügend.
6. Oktober: Adbar Tandjung von der Golkar wird zum Vorsitzenden der Versammlung (DPR) gewählt.
7. Oktober: Die PAN und die Partai Keadilan geben ihre Unterstützung für Gus Dur für die Präsidentschaftswahl bekannt.
8. Oktober: Gus Dur und Megawati besuchen Sukarnos Grab und Grabdenkmal in Blitar.
10. Oktober: Australische Truppen der Interfet töten einen indonesischen Polizisten während eines Gefechtes an der Grenze von Ost-Timor.
11. Oktober: Der amtierende Generalstaatsanwalt Ismudjoko stellt die Untersuchung über die Korruption in den Suharto-Stiftungen ein.
13. Oktober: Die Golkar versichert nochmals, dass Habibie ihr Präsidentschaftskandidat sei. Habibie ernennt General Wiranto als seinen Co-Kandidaten als Vizepräsident.
14. Oktober: Habibie verteidigt in einer Rede zur Versammlung (MPR) seine Präsidentschaft und seine Verantwortlichkeit als Präsident. Es kommt in Jakarta zu weit verbreiteten Protesten.
Die Gerichtshöfe heben die Beschuldigung gegen Tommy Suharto wegen Korruption bei Landhandel mit der Bulog auf.
18. Oktober: General Wiranto zieht seine Kandidatur als Vizepräsident zurück.
19. Oktober: Die Versammlung (MPR) lehnt die Rede von Habibie über seine Verantwortlichkeit ab.
Grosse Demonstrationen in Jakarta gegen Habibie und für Megawati.
20. Oktober: Habibie zieht seine Kandidatur als Präsident kurz vor der Wahl in der Versammlung (MPR) zurück. Die Golkar-Führung bietet Akbar Tandjung als Ersatz an; dieser zieht die Kandidatur eine Stunde später zurück. Yusril Mahendra von der Partai Bulan Bintang zieht sich auch zurück, gerade noch vor dem Beginn der Wahl. Abdurrahman Wahid (Gus Dur) wird zum Präsidenten gewählt. Wahid erhält 373 Stimmen, Megawati Sukarnoputri 313.
http://us.oneworld.net/article/country/360/360
Abdurrahman Wahid, oder "Gus Dur", der vierte Präsident der Republik Indonesien.
Wahid gewinnt die Präsidentenwahlen durch die Kombination der Stimmen
-- seiner eigenen Partei PKB
-- und anderen islamischen-orientierten Parteien (mit PAN, PPP, Partai Bulan Bintang, und Partai Keadilan)
-- und mit Stimmen von Golkar-Mitgliedern, die ihren eigenen Kandidaten Habibie verloren hatten.
21. Oktober: Megawati Sukarnoputri wird von der Versammlung (MPR) zur Vizepräsidentin [VP] gewählt.
Indonesien 1999: Megawati Sukarnoputri, als Vizepräsident in der Wahid-Regierung.
(http://www.politicalinformation.net/encyclopedia/Megawati_Sukarnoputri.htm)
Megawati bekommt alle Stimmen der PDI-P Partei, kann aber von ausserhalb ihrer Partei keine grossen Mengen Stimmen auf sich vereinigen.
22. Oktober: Xanana Gusmao kehrt mit einem "US"-Helikopter der Interfet nach Ost-Timor zurück.
Studenten in Ujung Pandang verlangen, dass Habibie "Präsident von Ost-Indonesien" genannt wird, in einem Bundesstaat.
25. Oktober: Die UN billigt für Ost-Timor eine UNTAET-Übergangsregierung von 9000 Mann.
[UNTAET: UN Transitional Administration in East Timor].
26. Oktober: Präsident Wahid verkündet das neue Kabinett.
27. Oktober: Der neue Generalstaatsanwalt Marzuki Darusman verkündet, dass die Untersuchungen wegen Suhartos Korruption wieder aufgenommen werden.
28. Oktober: Megawati besucht Lampung.
Etwa 1000 Angestellte des Informationsministeriums, die bald arbeitslos sein werden, demonstrieren in Jakarta.
29. Oktober: Präsident Wahid und Megawati bestellen das neue Kabinett und treffen mit Demonstranten am Merdaka-Platz zusammen.
31. Oktober: Letzte indonesische Truppen verlassen Ost-Timor.
November 1999
2. November: Veröffentlichung des Berichts über den Bali-Bankenskandal durch Price Waterhouse Coopers mit Aufdeckung der Anleihe vom 2. Juni für den Wahlkampf, und andere Unregelmässigkeiten.
3. November: In Ternate und Tidore auf den Molukken brechen dreitätige Krawalle aus.
4. November: General Wiranto übergibt in einer Zeremonie in Cilacap seine Position als Kommandeur der bewaffneten Truppen an Admiral Widodo. Wiranto behält seinen Kabinettsposten.
6. November: Präsident Wahid besucht Singapur. Er versichert indonesischen Geschäftsleuten, die Kapital nach Singapur gebracht haben, dass die Wirtschaft und die rechtlichen Bedingungen in Indonesien unter seiner Präsidentschaft verbessert werden.
7. November: Präsident Wahid unternimmt für sechs Stunden einen Besuch nach Myanmar.
8. November: Die Versammlung von Ost-Kalimantan [Borneo] verabschiedet einen Beschluss zur Umwandlung von Indonesien in einen Bundesstaat.
Die Versammlung von Aceh und eine Versammlung mit Beteiligung von 100.000en in Banda Aceh verlangen ein friedliches Referendum über die Zukunft von Aceh.
Präsident Wahid besucht Kambodscha.
9. November: Teungku Abdullah Syafii von der GAM (Gerakan Aceh Merdeka / Bewegung Freies Aceh) behauptet, die Bewegung werde nur mit der vollen Unabhängigkeit zufrieden sein.
[Nach all der Korruption in der Zentralregierung in Jakarta scheinen die Unabhängigkeitsbestrebungen mehr als verständlich].
12. November: Amien Rais besucht Banda Aceh und äussert sich für Versöhnnung und gegen eine Unabhängigkeit von Aceh.
14. November: Präsident Wahid besucht Salt Lake City, Utah, "USA", zur medizinischen Behandlung. Während der Reise verkündet er, dass drei Kabinettsmitglieder wegen der Untersuchungen der Korruptionspraktiken ersetzt werden.
Der IWF verkündet, dass die Verhandlungen zur Finanzhilfe an Indonesien wieder eröffnet werden können.
15. November: Präsident Wahid besucht Tokio und bekommt finanzielle Hilfszusagen von der japanischen Regierung.
Die Weltbank äussert ihre Besorgnis über das indonesische Budget und schätzt, dass die indonesischen Auslandsanleihen sich über das Jahr verdoppeln werden.
http://www.pillerkaar.com/contact/map.htm
Der Hauptsitz der Weltbank in Washington, auf dem Boden der Ureinwohner und Primärnationen, die von den Weissen ausgerottet wurden.
16. November: Präsident Wahid gibt an, dass ein Referendum für Aceh möglich sei. Der Armeesprecher Major General Sudrajat sagt, eine Unabhängigkeit von Aceh stände ausser Frage.
19. November: 100e Polizeioffiziere und Familien werden von Süd-Aceh nach Medan evakuiert. Viele weitere Einwohner von anderen Teilen von Aceh verlassen die Gegend im Verlauf des Novembers.
22. November: Präsident Wahid beginnt eine 5-Tages-Reise nach Kuwait, Qatar und Jordanien.
23. November: Die Kommission des 30. Kongresses der Nahdlatul Ulama verlangt, dass Suharto wegen der Korruption vor Gericht gebracht wird.
26. November: Hamzah Haz von der PPP-Partei tritt aus dem Kabinett zurück.
28. November: Die Texmaco-Gruppe deckt auf, dass die Bank Negara Indonesia mit fast 10 Billionen Rupien in den Schulden steckt. Später wird Ex-Präsident Suharto mit der Affaire in Verbindung gebracht.
30. November: Präsident Wahid trifft in Jakarta Xanana Gusmao.
Dezember 1999
1. Dezember: Präsident Wahid beginnt einen Staatsbesuch in China und verkündet der Presse die Aufhebung der Einschränkungen gegen ethnische Chinesen und die chinesische Kultur.
Demonstrationen in einigen Gebieten von Irian Jaya verlangen die Unabhängigkeit.
[Wenn die ganzen Profite durch die Bodenschätze in die Schweiz und nach Österreich laufen, sind die Unabhängigkeitsbestrebungen mehr als gerechtfertigt. Die schweizer Politik behauptet, das Bankgeheimnis würde Arbeit für schweizer Bankiers sicherstellen... und das ist bis heute noch kein juristisches Verbrechen. Arabische und "amerikanische" Diktatoren bunkern weiter ihre Milliarden in der Schweiz...].
2. Dezember: Die Anklagen gegen mehrere Verteidiger im Fall der Bali-Bank werden fallengelassen.
3. Dezember: Explosionen in Ambon und Zusammenstösse auf Ceram produzieren 30 bis 40 Tote.
Akbar Tanjung schlägt vor, dass eine Volksabstimmung für Aceh keine Unabhängigkeit beinhalten soll.
Ein zerstörtes muslimisches Quartier in Ambon, 1999.
Die fortwährende Gewalt in Maluku wie auch die Geschehnisse um die Unabhängigkeit in Ost-Timor führen zu einer hohen Anzahl muslimischer Flüchtlinge, vielleicht über 100.000. Sie verlassen Maluku und Timor nach Sulawesi und in andere Teile Insonesiens. Von dieser Bevölkerungsbewegung wird in der auslänischen Presse kaum berichtet. Sie führt aber zu einer andauernden schlechten Atmosphäre zwischen den [religiösen] Gemeinden innerhalb Indonesiens.
6. Dezember: Staatsanwalt Marzuki Darusman eröffnet erneut das Verfahren gegen Suharto wegen Korruption, das am 11. Oktober abgeschlossen worden war.
8. Dezember: Präsident Wahid gibt an, dass er keine Bewegungen tolerieren werde, die die komplette Unabhängigkeit von Aceh zum Ziel haben.
12. Dezember: Präsident Wahid und Megawati beginnen eine zweitägige Reise nach Ambon; Friedensappell zwischen den sich bekämpfenden Gruppen.
16. Dezember: An mehreren Orten in Aceh flackern die Gefechte wieder auf. In Gefechten bei Lhokseumawe werden 18 Armee-Angestellte getötet.
18. Dezember: General Wiranto gibt der Presse bekannt, dass er mit Menschenrechtsuntersuchungen bezüglich Ost-Timor kooperieren werde.
20. Dezember: Das KPP HAM (Menschenrechts-Untersuchungskomitee) beginnt Anhörungen auf Ost-Timor.
22. Dezember: Der Präsident der PLN, der Nationalen Elektrik-Gesellschaft, tritt in einem Streit mit der Regierung über die Handhabung privater Elektrik-Verträge zurück. Er beklagt, dass die Anerkennung der bereits existierenden Verträge eine Anerkennung des Drucks des Auslands und der einheimischen Korruption sein würde. Präsident Wahid unterstützt das Fortbestehen der bereits existierenden Verträge.
Krawalle zwischen Christen und Muslimen auf Buru in Maluku. 100 Tote. Viele Christen fliehen nach Ambon.
28. Dezember: Die diplomatischen Beziehungen mit Portugal werden wieder hergestellt. Sie waren seit 1976 unterbrochen.
Krawalle um Tobelo auf Halmahera. Über 250 Tote, meist Muslime.
29. Dezember: Berichte melden für die kürzlich stattgefundenen Krawalle in Ambon mindestens 70 Tote. Die Regierung gibt für Ambon für das ganze Jahr 1999 über 750 Tote an. Krawalle auf Ternate und Tidore, Molukken, produzieren 7 Tote.
30. Dezember: Kostrad-Bataillone landen in Ambon, um die fortgesetzte Gewalt zu stoppen.
31. Dezember: Präsident Wahid besucht Jayapura, Irian Jaya, und entschuldigt sich für die weiten Militäraktionen in der Provinz, lehnt aber gleichzeitig jegliche Schritte für eine Unabhängigkeit ab. Irian-Jaya-Provinz wird offiziell in Papua umbenannt.
[Die dortige Bevölkerung soll sich damit abfinden, dass zur Metallausbeutung 20.000 km2 Land beschlagnahmt wurden, das von einer Privatfirma bewacht wird].
2000
Januar 2000
1. Januar: Die Provinz Nord-Maluku, mit Ternate Tidore und Halmahera, wird von Maluku abgespalten, gemäss einem Gesetz der letzten Tage der Habibie-Regierung.
2. Januar: 500 Soldaten landen auf Morotai, Nord-Maluku, um die Gefechte zwischen den Religionen zu stoppen.
4. Januar: Audit von der Indonesischen Bank wird entlassen, als entdeckt wird, dass in der frühen Phase der ökonomischen Krise 1997 und 1998 über 7 Billionen Rupien verloren gegangen sind.
Berichte von Nord-Maluku sprechen von 100en von Toten bei Gewalt zwischen den Gemeinden auf Halmahera.
7. Januar: Amien Rais kritisiert die Komnas HAM (Nationales Menschenrechtskomitee), weil es die Fälle von Aceh und Ambon nicht untersucht, sondern nur den Fall Ost-Timor.
11. Januar: Die indonesische Flotte beginnt eine Blockade des Hafens von Ambon, um den illegalen Waffenhandel zu unterbinden.
13. Januar: Präsident Wahid entlässt den ABRI-Sprecher, Major-General Sudrajat, weil er vorgeschlagen hat, dass der zivile Arm der Regierung sich nicht in militärische Angelegenheiten einmischen soll. Es machen massenweise Gerüchte von einem Staatsstreich die Runde.
17. Januar
Berichte besagen, dass in einem Gefecht bei Pidie, Aceh, 20 Soldaten getötet wurden.
Krawallmacher brennen in Mataram auf Lombok, Kirchen ab. Das Chaos dauert drei Tage an.
Auf Bintan (Riau) beginnen Demonstrationen gegen Flüchtlinge und die industrielle Entwicklung, auch gegen die Unterbrechung der Stromzufuhr für die Insel.
18. Januar: Der Boss der bewaffneten Truppen, Admiral Widodo, hält mit Präsident Wahid ein nicht angekündigtes Treffen ab.
22. Januar: Auf Haruku bei Ambon feuern Sicherheitstruppen auf die Menge, um Krawalle und Brandschatzungen zu stoppen. 25 Tote.
25. Januar: Krawalle in Bima, Sumbawa.
26. Januar: Präsident Wahid besucht Sabang, Aceh, und appelliert an Versöhnung.
28. Januar: Bei Krawallen auf Bacan, Nord-Maluku, werden 65 Tote gemeldet.
Mehrere Berichte klagen General Wiranto an, dass er hinter den Gewaltereignissen in Ost-Timor im September steckt.
30. Januar: Gründung des Laskar Dschihad in Yogyakarta [paramilitärischer Dschihad].
31. Januar: Präsident Wahid verkündet, dass er von General Wiranto dessen Rücktritt aus dem Kabinett verlangen wird.
Februar 2000
1. Februar: Der "Riau Volkskongress" gibt ein unverbindliches Votum für eine Unabhängigkeit ab.
[Riau: Inselgruppe vor Singapur].
2. Februar: Wiranto ist bei einer Kabinettssitzung unter Leitung von Megawati dabei, während Präsident Wahid in London ist. Wiranto folgt der Anweisung von Wahid zum Rücktritt nicht.
4. Februar: Armeechef General Sudarto gibt an, dass die Armee als Institution keinen Staatsstreich anführen wird.
5. Februar: In Jakarta wird offiziell das chinesische Neujahrsfest gefeiert, das erste Mal seit den 1960er Jahren.
11. Februar: Der Ex-Präsident Suharto wird in einer Korruptionsuntersuchung über seine Wohltätigkeits-Stiftungen als verdächtig bezeichnet.
13.-14. Februar: Präsident Wahid kehrt von einer zweiwöchigen Reise zurück und verkündet, dass Wiranto für die verbleibende Zeit im Kabinett verbleiben kann. Dann am nächsten Tag überlegt er anders und entfernt Wiranto aus dem Kabinett.
15. Februar: Wiranto gibt an, dass er der Entscheidung des Präsidenten gehorchen werde.
23. Februar: Ein Bericht für Generalstaatsanwalt Marzuki Darusman gibt an, dass Tommy Suharto und der Geschäftsmann Bob Hasan sich Gelder für Wiederaufforstung im Wert von 87 Millionen US $ widerrechtlich angeeignet haben.
25. Februar: Der Chef der bewaffneten Truppen, Admiral Widodo, willigt ein, dass die bewaffneten Truppen ihre Sitze in der Versammlung bis 2004 alle aufgeben.
29. Februar: Präsident Wahid besucht Dili auf Ost-Timor und entschuldigt sich für die Verletzung der Menschenrechte, während Ost-Timor Teil Indonesiens war.
[Faktisch hat sich Indonesien in Ost-Timor wie eine Kolonialmacht aufgeführt].
März 2000
Im März 2000 gibt es eine hohe Aktivität bei der Indonesischen Agentur für Bankenrestrukturierung. Die Untersuchungen über die Indonesische Bank lassen Unregelmässigkeiten auffliegen, in die einige Vertreter der Bank und Ex-Präsident Suharto verwickelt sind. Die Bank Negara Indonesia wird als letzte Bank erklärt, deren Finanzen in bedenklichem Zustand seien.
8. März: Die Regierung verkündet, dass die Bakorstanas-Sicherheitsagentur - von Suharto gegründet - verboten wird.
[Bakorstanas: Badan Koordinasi Stabilitas Nasional ; Institution zur Koordination der Nationalen Stabilität].
13. März: Tommy Suharto wird zur Befragung berufen. Thema ist der Umgang mit Einnahmen aus seinem einstigen Nelkenmonopol.
17. März: Vertreter des Präsidenten treffen sich bei Pidie mit der Spitze der Bewegung Gerakan Aceh Merdeka (Bewegung Freies Aceh). Örtliche Sicherheitstruppen zerstören die Idee des Treffens, indem sie eine gewaltsame Durchsuchung der benachbarten Dörfer vornehmen.
22. März: Rudini tritt als Chef der KPU (Generelle Wahlkommission) zurück, als Untersuchungen über den Missbrauch von Geldern auch dort kein Ende nehmen.
27. März: Präsident Wahid redet an einem PDI-P-Parteikongress in Semarang und empfielt, dass Präsident und Vizepräsident direkt vom Volk gewählt werden sollten.
31. März: Präsident Wahid verteidigt seine Stellungnahme, dass das Verbot des Unterrichtens von Kommunismus und Marxismus zurückgenommen werden sollte.
31. März: Die Anwälte von Ex-Präsident Suharto beantragen, er sei zu krank, um einer Vorladung des Generalstaatsanwalts Folge zu leisten.
April 2000
3. April: Ex-Präsident Suharto wird zu Hause von Vertretern des Generalstaatsanwalts befragt, aber die Befragung wird bald von Suhartos Ärzten beendet.
5. April: Der IWF billigt mit überwältigender Mehrheit ein wirtschaftliches Restrukturierungsprogramm der Regierung.
5. April: Bewaffnete Zusammenstösse am Lhokseumawe-Flughafen in Ace. Drei Soldaten werden getötet.
6. April: Die Gruppe Laskar Dschihad Ahlus Sunnah Wal Jama'ah hält im Senayan-Stadion in Jakarta eine Versammlung ab. Eine bewaffnete Gruppe, die behauptet, Muslime in Maluku zu untersstützen, verkündet, dass über 10.000 bewaffnete Soldaten entsandt werden, um muslimische Gemeinden in Maluku zu schützen. Sechs Führer treffen kurz Präsident Wahid. Sie verlassen den Präsidenten, indem sie ihn kritisieren. Die Regierung entsendet Truppen, um das Trainingslager der Laskar Dschihad bei Bogor zu schliessen.
Generalstaatsanwalt Darusman unterzeichnet mit UN-Vertretern in Ost-Timor ein Abkommen zur Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen vom letzten September und danach.
8. April: Die Demonstranten in Jakarta, Medan und Jambi protestieren gegen die Möglichkeit, dass das Verbot gegen das Unterrichten von Kommunismus aufgehoben werden könnte.
12. April: Ex-Präsident Suharto wird unter Reiseverbot gestellt.
17. April: Vier Armee-Offiziere ignorieren eine Aufforderung zur Befragung über den 27. Juli 1996, was dazumal beim Hauptquartier der PDI-Partei geschah.
19. April: Eine spezielle Gruppe - organisiert von Generalstaatsanwalt Darusman - beginnt mit Untersuchungen der Menschenrechtsverletzungen auf Ost-Timor.
19. April: Beginn eines Prozesses gegen Militäroffiziere, die angeklagt sind, Gewalt gegen Zivilisten in Beutong Ateuh, Aceh, im letzten Juli verbreitet zu haben. Studentenproteste unterbrechen den Prozess.
Mitglieder von Laskar Dschihad vom geschlossenen Ausbildungslager in Bogor erreichen Ambon, Maluku, trotz der Schliessung.
24. April: Präsident Wahid entlässt zwei Wirtschaftsminister aus seinem Kabinett. Viele Golkar- und PDI-P-Vertreter der Versammlung sind bestürzt.
25. April: Das Büro des Generalstaatsanwalts verlangt im Zuge der laufenden Korruptionsermittlungen einen obersten Befehl, Vermögen von Ex-Präsident Suhartos Wohlfahrtsorganisationen zu beschlagnahmen.
27. April: Präsident Wahid gibt an einem Treffen hinter verschlossenen Türen bekannt, dass die Kabinetts-Entlassungen vom 24. April wegen der möglichen Verstrickung in Korruption stattgefunden haben.
[Es stellt sich immer mehr heraus: Wenn die Weltbank Gelder für Indonesien zur Verfügung, landen die Gelder in der Schweiz. Die schweizer Politik nennt das bis heute eine Arbeitsbeschaffung für schweizerisches Bankenpersonal...]
Mai 2000
2. Mai: Der Wirtschafts- und Industrieminister Kwik Kwan Gie wird während einer Kabinettsitzung ohnmächtig. Präsident Wahid verkündet später, dass er selbst die Bewegung für Wirtschaftsreformen leiten wird.
3. Mai: Die ehemaligen Militärführer Try Sutrisno und Benny Murdani sagen vor der Komnas HAM (Nationale Menschenrechtskommission) innerhalb der Untersuchung zum Vorfall in Tanjung Priok von 1984 als Zeugen aus.
[Der Vorfall in Tanjung Priok war ein Massaker der Regierungstruppen gegen muslimische regierungskritische Äusserungen in und um die Moschee des Tanjung-Priok-Bezirks in Jakarta].
5. Mai: Der zurückgetretene Leutnant-General Syarwan Hamid gesteht ein, dass er in die Planung der Übereinkunft der PDI-Partei in Medan vom Juni 1996 involviert gewesen ist, die dann eventuell zur Nominierung von Megawati geführt hat. Er verweigert aber jede Aussage darüber, ob er in die Gewaltereignisse im Hauptquartier der Megawati-Partei PDI in Jakarta verstrickt war.
8. Mai: PDI-P-Mitglieder der Versammlung klagen Suharto öffentlich an, hinter den Anti-Megawati-Ereignissen von Juni bis Juli 1996 zu stehen, darunter auch der PDI-Kongress in Medan, der Angriff auf das PDI-Hauptquartier in Jakarta, und die Krawalle vom 27. Juli 1996.
12. Mai: Vertreter der indonesischen Regierung und der Bewegung Gerakan Aceh Merdeka (Bewegung Freies Aceh) unterschreiben in Genf (Schweiz) ein Waffenstillstandsabkommen. [Dort wo die Bankkonten sind, da kann man sich ja treffen].
Einige Mitglieder der Versammlung und andere beklagen, dass das Dokument und die Umstände der Unterschrift früher oder später vielleicht zu einer ausländischen Einmischung in Aceh führen könnten.
[Die indonesische Politik ist nicht fähig zu sehen, dass das kriminelle schweizer Bankgeheimnis eine grosse Einmischung in die Angelegenheiten Indonesiens darstellt].
16. Mai: Wiranto tritt offiziell aus dem Kabinett zurück (als passives Mitglied).
24 Soldaten werden im Juni 1999 wegen Mordes im Massaker an 56 Studenten und ihren Lehrern in einem Dorf in Zentral-Aceh verurteilt.
17. Mai: Die indonesische Regierung unterschreibt eine Absichtserklärung zu Wirtschaftsreformen, um IWF-Gelder zu erhalten.
19. Mai: Die Gewalt auf Ambon und Halmahera flammt wieder auf. Das Militär gibt einen Schiessbefehl auf Sichtweite heraus, um die Krawalle in Maluku zu stoppen.
22. Mai: Der Korruptionsfall mit Verstrickung der Texmaco-Gesellschaft und dem Missbrauch von Geldern der Indonesischen Bank endet mit einem Freispruch, trotz starker Hinweise der Verstrickung von Ex-Präsident Suharto.
23. Mai: Ausbruch von Krawallen in Poso, Zentral-Sulawesi, zwischen Muslimen und Christen. Die Krawalle dauern bis Juni. Über 100 Tote. Verschlimmerung der Krawalle durch Anwesenheit von Flüchtlingen in Maluku.
24. Mai: Präsident Wahid befiehlt die Verhaftung von mehreren Leuten im Fall der verschwunden 35 Milliarden Rupien bei den Bulog-Konten.
Generalstaatsanwalt Marzuki Darusman installiert ein neues Gemeinsames Anti-Korruptions-Team.
26. Mai: Eine Demonstration in Jakarta verlangt, dass Ex-Präsident Suharto verhaftet und vor Gericht gebracht wird. Kurz darauf bricht Gewalt aus.
28. Mai: Ein Bombenanschlag auf eine Kirche in Medan verletzt 23 Menschen.
29. Mai: Ex-Präsident Suharto wird unter Hausarrest gestellt.
Juni 2000
Im Juni kommen Präsident Wahid und seine Regierung unter schwere Kritik, weil sie zumindest als korrupt erscheinen -- vor allem, als die Weltbank und der IWF den Druck auf die indonesische Regierung erhöhen, unabhängige Geschäftsbücher zu führen, und eine unabhängige Finanzkontrolle einzuführen.
[Ohne Bankgeheimnis wäre die Korruption gar nicht möglich. Die Schweiz ist beim Spiel immer mit dabei...].
1. Juni: Verteidigungsminister Sudarsono meint, dass die Provokateure der Gewalt auf den Molukken in Verbindung mit Ex-Präsident Suharto stehen.
[Dann ist Suharto sicher nicht krank, und er ist sicher vernehmungsfähig, und auch haftfähig. Die indonesische Politik sieht diese Logik nicht].
Juwono Sudarsono, Verteidigungsminister Indonesiens
http://lugar.senate.gov/photos/foreign.html
4. Juni: Der "Papua Volkskongress" in Jayapura gibt eine Stellungnahme heraus, in der die Vereinigung von Papua (vorher Irian Jaya) mit Indonesien von 1962 und 1969 abgelehnt wird. Die indonesische Regierung anerkennt die Erklärung nicht.
Ein Erdbeben bei Bengkulu tötet über 100 Menschen.
13. Juni: An einer Militärführerkonferenz kommt die "Bulakrantai"-Akte zum Vorschein, die die Geheimtreffen der Militäroffiziere während des letzten Aprils beschreibt, mit Vorbereitungen zum Umsturz von Präsident Wahid. Der Chef der bewaffneten Truppen, Admiral Widodo, gibt an, er werde die Beschuldigungen überprüfen.
15. Juni: Polizeiliche Untersuchungen in Jakarta schlagen vor, Präsident Wahid im Fall der verschwundenen 35 Milliarden Rupien bei den Bulog-Konten zu befragen.
19. Juni: Die Komnas HAM gibt einen lauwarmen Bericht heraus über den Tanjung-Priok-Zwischenfall von 1984. Unabhängige Beobachter klagen das Team von Komnas HAM an, mit Verdächtigen zusammenzuarbeiten und ihnen Immunität vor der rechtlichen Verfolgung zu geben. Andere Gruppen beklagen, dass die Untersuchung nur oberflächlich geführt wurde, denn die Opfer waren hauptsächlich Muslime der Arbeiterklasse.
20. Juni: Berichte über neue Gewalt auf Halmahera in Nord-Maluku sprechen von 114 Toten.
21. Juni: Der Gouverneur der Indonesischen Bank, Syahril Sabirin, wird nach langem Hin und Her im Zusammenhang mit dem Korruptionsfall in der Bali-Bank festgehalten.
23. Juni: Die indonesische Regierung befiehlt der Polizei und dem Militär, alle Aussenstehenden daran zu hindern, die Provinzen Maluku und Nord-Maluku zu betreten.
Präsident Wahid äussert in Ciganjur, dass er glaubt, dass wohlhabende Personen von Jakarta aus die Gewalt in Maluku unterstützen.
27. Juni: In Maluku wird der volle Ausnahmezustand verhängt. Gouverneur Latuconsina verhängt ein Ausgehverbot.
Juli 2000
Die Unruhe bleibt den ganzen Juli über. Der Wert der Rupie bricht zusammen. Um Java entsteht eine Benzin- und Kerosinknappheit, und die politischen Spannungen zwischen Präsident Wahid und der Versammlung gehen weiter.
Bis in die Mitte des Jahres 2000 sterben in den zwei Jahre anhaltenden Kämpfen in Maluku um die 3000 Menschen, und über 100.000 verlassen ihre Häuser. Einige Beobachter, darunter Präsident Wahid, beschuldigen Mitarbeiter von Ex-Präsident Suharto, die Schiessereien anzufachen, um die Zentralregierung zu diskreditieren und zu destabilisieren.
[Die Rache von Kriminellen im Kreis von Suharto geht scheinbar über Leichen der eigenen Bevölkerung, ganz wie die VOC in der Kolonialzeit. Die Denkschemata sind dieselben geblieben, und niemand sieht es. Es handelt sich um eine Geisteskrankheit, und das Bankgeheimnis in der Schweiz spielt weiter mit...].
2. Juli: Die Flotte Indonesiens hält ein Schiff mit Kleinwaffen an, das für Halmahera in Nord-Maluku bestimmt ist.
4. Juli: Bombenexplosion im Gebäude des Büros des Generalstaatsanwalts in Jakarta. Am nächsten Tag werden zwei weitere Bomben gefunden, die noch nicht explodiert sind.
12. Juli: Ex-Minister Ginandjar Kartasasmita erscheint vor der Versammlung und verneint die Vorwürfe der Korruption.
16. Juli: In Ambon sind wegen Gewalt 20 Tote zu beklagen, trotz des Ausnahmezustands. Eine Videoaufnahme zeigt Männer in Regierungs-Militäruniform, die mit religiösen Muslimen zusammen kämpfen.
20. Juli: Präsident Wahid erscheint vor der Versammlung zu einer Befragung betreffs seiner Handlungsweise bei der Entlassung aus dem Kabinett am 24. April und in anderen Fragen. Er beantwortet nicht alle Fragen, zur Genugtuung der anwesenden Mitglieder der Versammlung.
21. Juli: Präsident Wahid bietet eine schriftliche Entschuldigung für seine Entlassungsverfügungen vom 24. April an.
24. Juli: 252 Versammlungsmitglieder stimmen einem Vorschlag zu, dass über die von Präsident Wahid verfügten Entlassungen weiter eine Untersuchung stattfindet. Die Untersuchungen über die verschwundenen 35 Milliarden Rupien Bulog-Gelder und über die Frage der 2 Millionen US $ Hilfsgelder vom Sultan von Brunei sollen weitergehen.
25. Juli: Militärsprecher kündigen an, dass die Armee und die Seestreitkräfte 1900 Miliz-Mitglieder in Maluku verhaften werden, die dort keinen Wohnsitz haben. Sie werden aus der Gegend entfernt.
August 2000
1. August
Treffen von Präsident Wahid, Megawati, Amien Rais und Akbar Tanjung im Kraton von Yogyakarta auf Einladung von Sultan Hamengkubuwono X. Nach einer privaten Diskussion geben sie eine öffentliche Vereinbarung heraus, dass die Auseinandersetzungen in der Führung für das Land insgesamt nicht vorteilhaft sind.
Bombenexplosion an der Residenz des Botschafters der "Philippinen" in Jakarta. Zwei Tote. Der Botschafter und 20 andere sind verletzt. Im Verdacht stehen muslimische Extremisten von den "Philippinen" (Abu Sayyaf von der MILF).
Richter Sarwata tritt vom Obersten Gericht zurück.
Er wird bis Mai 2001 nicht ersetzt, nach Monaten des Streits zwischen dem Präsident und der Versammlung.
3. August: Ex-Präsident Suharto wird offiziell der Korruption angeklagt.
7. August: Präsident Wahid entschuldigt sich bei der Versammlung für Versäumnisse seinerseits während seiner Präsidentschaft und bietet eine Kabinettsumbildung an.
Die Kritik am Präsidenten hält an. Die Versammlung empfiehlt ihm, die Führung der Regierungsgeschäfte an Vizepräsidentin Megawati Sukarnoputri abzugeben.
9. August: Präsident Wahid verkündet, dass er die Regierungsangelegenheiten an Vizepräsidentin Megawati Sukarnoputri abgegeben habe.
11. August: Präsident Wahid erklärt, er werde die Regierungsgewalt behalten und habe nur gewisse Aufgaben an Megawati delegiert.
17. August: Kartasasmita wird insofern eingeschränkt, als er während der Untersuchung den Raum Jakarta nicht verlassen darf.
19. August: Die Versammlung erlaubt dem Militär bis 2009 38 Sitze, und verabschiedet ein Verbot gegen rückwirkende Strafverfolgung, und dann vertagt sich die Versammlung.
21. August: Die Indonesische Bank entwertet drei Banknoten, darunter die 50.000-Rupien-Note mit dem Face von Ex-Präsident Suharto.
22. August: Zwei Richter des Obersten Gerichts werden im Zusammenhang mit einem Schmiergeldfall genannt.
23. August: Präsident Wahid verkündet ein neues Kabinett ohne Megawati.
24. August: Der IPTN-Flugzeugkonzern wird offiziell in PT Dirgantara Indonesia umgetauft.
29. August: Joko Tjandra wird im Zusammenhang mit dem Bali-Bankenfall aus der Haft entlassen.
31. August: Beginn des Suharto-Prozesses. Suharto erscheint nicht. Seine Ärzte meinen, er sei für eine Aussage zu krank.
September 2000
1. September: Der einstige Gouverneur Abilio Soares und einige andere werden in einer Untersuchung über Gewalt und Chaos auf Ost-Timor Ende 1999 als Verdächtige genannt.
Abilio Soares [Abilio Soares bei der Gerichtsanhörung 2002].
http://www.etan.org/et2002c/august/default.htm
6. September: Drei UN-Vertreter und zwei lokale Einwohner werden in West-Timor bei einem Angriff auf ein UN-Flüchtlingsbüro getötet (Nusa Tenggara Timur).
Der zurückgetretene General Nasution stirbt.
13. September: Eine Expolosion in einem Parkplatzbereich bei der Börse in Jakarta tötet 10 Menschen. Tommy Suharto wird in Verbindung mit diesem Zwischenfall festgenommen.
Die Bombenexplosion bei der Börse wird zuerst Tommy Suharto und seinem Gefolge zugeschoben, dann aber islamischen Extremisten, die in einem Netzwerk mit Gruppen auf den "Philippinen" und in Malaysia zusammenarbeiten.
[Da auf den "Philippinen" eine Korruption durch die Familie "Marcos" in etwa derselben Dimension herrscht, sind die Abspaltungs-Bewegungen auf den "Philippinen" verständlich. Auch bei "Marcos" spielt das kriminelle Bankgeheimnis in der Schweiz die Hauptrolle. Und die Schweiz wird deswegen nie angeklagt, obwohl ein Bankgeheimnis für kriminelle Zwecke eine grosse Einmischung in einen Staatshaushalt und die Wohlfahrt eines Volkes darstellt...].
Kaspar Villiger [Der gefühllose Bundesrat Kaspar Villiger, einer der wichtigen Satanisten der Welt mit Bankgeheimnis].
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar_Villiger
[Schweiz: Bundesrat Kaspar Villiger, Vorsteher des Finanzdepartementes 1996-2003, Verwalter von Milliarden Korruptions- und Fluchtgeldern und Befürworter des kriminellen Bankgeheimnisses ; sein "Geldwäschereigesetz" gegen Geldwäsche deckt nur die Spitze eines Eisbergs der weltweiten Korruption auf, die in der Schweiz abläuft.
Villiger ist Satanist und hat kein Gefühl für die Opfer von Diktatoren und Korruption, und so wie er haben auch alle Mitglieder der Mitte- und Rechtsparteien der Schweiz kein Gefühl für diese Opfer des kriminellen Bankgeheimnisses.
Die Zwangsvorstellung, dass die Schweiz nur mit dem Bankgeheimnis funktioniert, sitzt zu fest in den schweizer Wirtschafts-Köpfen].
14. September: Der IWF gibt Indonesien eine Anleihe über 399 Millionen US $.
17. September: Präsident Wahid befiehlt, dass Suhartos Privatarmee entwaffnet wird.
18. September: "US"-Verteidigungsminister Cohen besucht Jakarta. Er gibt an, die "US"-Militärhilfe für Indonesien sei nicht sicher, bis die Situation in West-Timor nicht unter Kontrolle sei.
22. September: Beginn einer Entwaffung von Milizen an der Grenze zu West-Timor. Von einigen Milizgruppen wird berichtet, dass Soldaten die Waffen nach dem Einzug einfach wieder verteilen. Andere verweigern die Zusammenarbeit.
Iha, eine muslimisch dominiertes Dorf auf Saparua, Maluku, wird durch christliche Miliz zerstört.
23. September: Die Polizei verhaftet im Fall der Bombenexplosion bei der Börse 25 Verdächtige, darunter ein Mann, der auch einen Granatenangriff auf die "US"-Botschaft geplant haben soll.
26. September: Der Polizeichef Rusdiharjo wird ersetzt. Präsident Wahid gibt an, dass es bezüglich der Bombe bei der Börse auch das Versäumnis gäbe, einem Bombenattentat nicht vorgebeugt zu haben. Ausserdem sei ein Befehl zur Festnahme von Tommy Suharto nicht beachtet worden. Zwei Militäroffiziere werden im Fall der Bombe bei der Börse als Verdächtige aufgedeckt.
27. September: Ein Bombenanschlag auf ein Menschenrechtsbüro in Jakarta verursacht Sachschaden.
29. September: Ein Richter entscheidet, dass Suharto für einen Prozess nicht gesund genug sei und beendet den Fall gegen Suharto erneut.
Oktober 2000
3. Oktober: Drei Militärführer und ein Militärkommandeur werden als Verdächtige im Fall der Gewalt vom 17. April in Ost-Timor genannt.
Tommy Suharto wird für die illegalen Geschäfte mit der Bulog zu 18 Monaten Gefängnis bestraft.
4. Oktober: Der Führer der Miliz in Ost-Timor, Eurico Guterres, wird in Jakarta verhaftet.
5. Oktober: Die Verfahrensleiter verlangen, dass die Anklage gegen Suharto wieder in Kraft gesetzt wird.
6. Oktober: Aus den vier westlichsten kabupaten [Regierungschefsbüros] der Provinz Java Barat [West-Java] wird die Provinz Banten gebildet, mit Hauptstadt Serang.
9. Oktober: Die Stabschefs der Armee und der Seestreitkräfte werden auf Befehl des Präsidenten Wahid ersetzt.
12. Oktober: In Papua wird ohne Erlaubnis die verbotene "Kejora" oder "Morgenstern"-Flagge gehisst.
Unabhängigkeits-Demonstration auf West-Papua (Irian Jaya) mit Unabhängigkeits-Flagge, Jahr 2000
[Die Morgenstern-Fahne an einer Demonstration für die Unabhängigkeit vom korrupten Indonesien, 2000].
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/asia-pacific/1049180.stm
[Es erscheint offensichtlich, dass die Schweiz mit ihrem kriminellen Bankgeheimnis nicht nur direkt bei der Korruption von Suharto beteiligt ist, sondern indirekt auch die Menschenrechtsverletzungen und Beschlagnahmungen von Land in Papua billigt].
17. Oktober: Ein Spezialkomitee der Versammlung beginnt mit der Vorladung von Zeugen in der Untersuchung über die verschwundenen 35 Milliarden Rupien der Bulog-Vermögen, bei möglicher Verstrickung von Präsident Wahid.
19. Oktober: Die Rechtsklagen gegen drei Führer von drei prominenten Firmen, darunter Texmaco, werden vorübergehend fallengelassen.
26. Oktober: Krawalle in Pontianak. Drei Tote.
Amien Rais meint zur Presse, er erwarte, dass die Wahid-Präsidentschaft nicht mehr lange dauert.
29. Oktober: Die Gruppe "Laskar Islam Surakarta" droht, innert 24 Stunden alle "US"-Bürger aus der Stadt Surakarta zu vertreiben, wenn sie nicht freiwillig verschwinden.
November 2000
4. November: Tommy Suharto verschwindet und wird zum Geflüchteten erklärt.
8. November: In Zentral-Jakarta wird das Gelände der Familie Suharto durchsucht.
10. November: 1000e nehmen an der Unabhängigkeitsversammlung in Banda Aceh teil. In Zusammenstössen um Aceh werden vor der Versammlung mindestens 25 Demonstranten getötet.
10. November: Konsultationen zwischen Präsident Wahid und Anführern der Versammlung ergeben in den Beziehungen keinen Fortschritt. Die Führer der Versammlung verlangen von Wahid den Rücktritt, wenn er das Land nicht sauber führen könne. Einer verlangt von ihm den Gang zum Psychiater.
12. November: Die Regierung weist die Aufgabe von sich, für die Schulden der staatlichen PLN-Elektrikversordung aufkommen zu müssen.
16. November: Der Anführer der IAIN Ar-Raniri (Religiöse Regierungsschule) in Banda Aceh wird ermordet.
21. November: Gründung der neuen Provinz Bangka-Belitung als Teil der Insel Sumatera Selatan.
23. November: Im Fall der Bali-Bank kommt es zu einem weiteren Freispruch.
24. November: Der neue Armeestabschef Sutarto sagt aus, dass das Militär keine rebellischen Versuche mehr dulden werde, die einen Abfall von Indonesien zum Ziel haben.
28. November: Der Ex-Polizeichef Rusdiharjo gibt im Fall der transferierten Bulog-Gelder seine Zeugenaussage ab (wahrscheinlich ist Präsident Wahid mit verstrickt).
29. November: Die Polizei findet mehrere Unabhängigkeits-Anhänger in Papua und nimmt sie fest, im Vorfeld einer geplanten Versammlung am 1. Dezember.
30. November: Auf den Watubela-Inseln in Maluku werden gemäss Berichten 50 Leute bei muslimisch-christlichen Kämpfen getötet.
Dezember 2000
4. Dezember: Der Gouverneur von Aceh verkündet die Einführung von islamischem Recht.
5. Dezember: Gründung der Provinz Gorontalo mit westlichen Teilen von Sulawesi Utara.
5. Dezember: Die Regierung verkündet, dass die von der Regierung finanzierte Umsiedlung zwischen Provinzen im August 2000 aufgehört hat.
Bei neuen Zusammenstössen in Aceh werden gemäss Berichten 15 Leute getötet.
Die Pertamina [staatliche Ölgesellschaft] verkündet, dass in den nächsten fünf Jahren 6000 Angestellte entlassen werden.
6. Dezember: Syahril Sabirin, ein Verdächtiger im Fall der Bali-Bank, wird aus der Haft entlassen, um seine Pflichten als Gouverneur der Indonesischen Bank zu erfüllen.
7. Dezember: Eine separatistische Menschenmenge greift bei Jayapura in Papua eine Polizeistation an und tötet drei Polizisten.
11. Dezember: UN-Übergangsbeamte für Ost-Timor besuchen für ein Treffen Jakarta. Die Fahrzeuge werden von Demonstranten angegriffen. Generalstaatsanwalt Darusman bekräftigt, dass indonesische Angelgenheiten unter indonesischem Recht verhandelt werden, nicht unter internationalem Recht.
15. Dezember: In Ampalit, Zentral-Kalimantan, brechen Krawalle aus, die mehrere Tage dauern.
17. Dezember: Bombenanschläge auf zwei Regierungsgebäude in Banda Aceh.
19. Dezember: Präsident Wahid besucht Aceh.
24. Dezember: Eine Serie von Bombenanschlägen an Weihnachten gegen Kirchen tötet mindestens 16 Menschen. Ziel wird auch die katholische Kathedrale von Jakarta. Die Bombenanschläge ausserhalb von Jakarta ereignen sich in Medan, Bandung, Mojokerto und Sukabumi auf Java, Batam und Mataram auf Lombok. Vier Poliizeioffiziere werden beim Versuch getötet, eine Bombe in Pekanbaru zu entschärfen.
Januar 2001
Im Januar kommen Debatten über die Situation für ausländische Fabriken auf, nachdem berichtet wrid, dass ein wesentlicher Teil der ausländischen Unternehmen die Schliessung und den Umzug nach Vietnam oder Kambodscha plant. Die Fabrikanten beschuldigen die Arbeiterorganisationen, ein unsicheres Umfeld geschaffen zu haben, während die Arbeitervertreter beklagen, dass die Fabrikanten die Situation übertrieben darstellen. Vize-Präsidentin Megawati verlangt von Ministern eine Untersuchung.
5. Januar: Die Regierung verhaftet vier lokale Geschäftsführer von Ajinomoto wegen einem Streit in Hinsicht auf die mögliche Anwendung von Schweine-Enzymen bei der Produktion der MSG-Aromastoffe / Gewürze. Anordnung eines Rückzugs des Produkts.
5. Januar: Vizepräsidentin Megawati unterstützt Präsident Wahid in einem Streit mit der Versammlung über zwei neue Nominationen für den Obersten Gerichtshof.
9. Januar: Regierungsvertreter und Führer von Gerakan Aceh Merdeka unterzeichnen ein Abkommen, das ab 15. Februar einen neuen Waffenstillstand vorsieht. Beide Seiten kommen überein, friedliche, demokratische und verfassungsmässige Mittel zu benutzen, um ihre Ziele zu erreichen.
12. Januar: Präsident Wahid lässt der Versammlung einen offiziellen Brief zukommen, dass er aus der Liste der nominierten Richter keinen neuen Richter für den Obersten Gerichtshof bestimmen wird.
16. Januar: Die Polizei kann einen Bombenansschlag auf eine Zeremonie zur Installierung örtlicher Vertreter in Tanjungpinang (Riau) verhindern.
16. Januar: Der Ex-Generalstaatsanwalt Ghalib publiziert seine Memoiren, miteingeschlossen seine Angaben über Verwicklungen und Korruption des Ex-Präsidenten Habibie und des zurückgetretenen General Wiranto, vor allem bei der Verhinderung von Versuchen, Ex-Präsident Suharto zur Rechenschaft zu ziehen. Wiranto lehnt die Beschuldigungen ab.
19. Januar: Die Polizei verhindert ein Bombenattentat am Vergnügungspark Taman Mini Indonesia in Jakarta.
25. Januar: Mehrere 100 Flüchtlinge von Ost-Timor demonstrieren in Kupang und wollen Entschädigung für die Grundstückverluste wegen der Unabhängigkeit von Ost-Timor. Der Gouverneur von Nusa Tenggara Timur und einige Provinzvertreter werden von den Demonstranten acht Stunden lang zurückgehalten.
26. Januar: Ausbruch von Demonstrationen gegen Präsident Wahid in Ujung Pandang, in Yogyakarta und um das Parlamentsgebäude in Jakarta.
29. Januar: Das Spezialkomitee der Versammlung gibt seinen Bericht über den Fall des Verschwindens der Bulog-Gelder und über das Verhalten des Sultans von Brunei heraus. Der Bericht stellt fest, dass Präsident Wahid gegen Anti-Korruptionsgesetze verstossen hat. Mitglieder der Partai Kebangitan Bangsa protestieren, dass das Komitee die Regeln der Versammlung nicht befolgt habe.
Februar 2001
1. Februar: Die Versammlung bestätigt den Bericht des Spezialkomitees mit den Vorwürfen gegen Präsident Wahid. Die PKB-Mitglieder verlassen die Versammlung.
2. Februar: Studenten in Ujung Pandang demonstrieren, indem sie offizielle Portraits von Präsident Wahid sammeln, um sie dann zu beseitigen.
5. Februar: In Semarang, Demak, Surabaya und vielen anderen Teilen in Ost-Java finden zur Unterstützung von Präsident Wahid Demonstrationen statt.
7. Februar
Eine Demonstration zugunsten von Präsident Wahid mit 50.000 Teilnehmern zerstört das Hauptquartier der Golkar in Surabaya und setzt es in Brand. Auch die Golkar-Büros in Probolinggo und Pasuruan werden abgebrannt. Demonstrationen in Jakarta verlangen das Verbot der Golkar-Partei. Weitere Demonstrationen finden in Bandung, Yogyakarta, Semarang, Medan und Manado statt.
Ein Antrag auf ein Anklageverfahren gegen Präsident Wahid wird in der Versammlung durch die Opposition von Megawati, der Golkar und der Militärvertreter abgeblockt. Der Antrag wird von Amien Rais und Mitgliedern der anderen muslimischen Parteien gestellt.
Justizminister Yusril Mahendra (von der Bulan-Bintang-Partei) verlässt das Kabinett.
8. Februar: Weitere Demonstrationen auf Ost-Java und Madura. Die Golkar-Büros in Lamongan werden abgebrannt.
9. Februar
Präsident Wahid besucht Ost-Java. Trotz seiner Erwartung, ob er die Gewalt beruhigen könnte, äussert er sich kritisch zu seinen Gegnern. Megawati wendet sich gegen die Gewalt-Demonstrationen in Ost-Java.
In Jakarta, Semarang und Bengkulu verlangen Protestdemonstrationen den Rücktritt von Präsident Wahid.
Baharuddin Lopa von der PPP wird zum Justizminister bestimmt.
Februar 2001
13. Februar: Ein Treffen mit Wahid, Megawati, Amien Rais und Akbar Tanjung findet nicht statt, weil keiner der vier erscheint.
16. Februar
In Cikini, Jakarta, kommt es in der Nähe der Parteibüros [der Golkar] zu Zusammenstössten zwischen Anti-Golkar-Demonstranten und der Polizei.
Präsident Wahid sagt einen Besuch an der Gadjah-Mada-Universität in Yogyakarta ab, um Demonstranten auszuweichen.
Siti Hardiyanti Rukmana oder "Tutut", die Tochter von Ex-Präsident Suharto, wird in einem Korruptionsfall im Zusammenhang mit Ölpipelines auf Java verdächtigt.
Tutut Suharto
http://www.tempo.co.id/majalah/img/0702/
[Siti Hardiyanti Rukmana, "Tutut", auch korrupt, ähnlich ihrem Vater, Ex-Präsident Suharto. Sie hat sich damit ihre Karriere vermasselt].
16. Februar: Die Regierung restrukturiert ihr Kreditprogramm für Bauernhöfe, um eine Krise zu vermeiden. Das Programm ist zu 72 % im Rückstand.
18. Februar
Ausbruch von Krawallen in Sampit (Kalimantan Tengah) zwischen Dayaks und Siedlern von der Insel Madura.
In Selatpanjang (Riau) werden eine Polizeistation (die als Unterkunft für Polizeifamilien dient) und mehrere von Chinesen geführte Läden von Krawallmachern abgebrannt. 2000 Chinesen verlassen Selatpanjang als Flüchtlinge nach Pekanbaru und andere Orte.
Indonesien: Karte mit der Position von Sampit auf Kalimantan, Borneo (Kalimantan)
http://www.borneo.com.au/unrest.htm
20. Februar: Eine Karawane von 1000en von Flüchtlingen aus Madura verlässt Sampit in Richtung der Provinzhauptstadt von Kalimantan Tengah: Palangkaraya.
21. Februar: Auch in Palangkaraya finden Krawalle zwischen Dayaks und Maduresen statt. Die Krawalle und die Brandschatzungen in Sampit gehen weiter.
22. Februar: Präsident Wahid verlässt das Land für eine Auslandreise und die Teilnahme am Hadsch.
23. Februar: Die Weltbank droht, Indonesien die Anleihen zu stoppen, wenn nicht endlich eine Umsetzung der festgelegten Reformen erfolgt, die mit dem IWF ausgehandelt wurden.
25. Februar: Präsident Wahid verkündet aus Kairo, dass Spezialtruppen nach Sampit entsandt werden, um dort die Gewalt zu stoppen.
25. Februar: In Palangkaraya werden 100e maduresische Häuser angezündet. Die Gewalt weitet sich nach Kualakuayan aus, im Norden von Kalimantan Tengah.
27. Februar: Ein Schiff der Pelni [staatliche Schiffsgesellschaft] zur Evakuierung von Flüchtlingen aus der Provinz, landet in Sampit. Es kommt weiter zu Spannungen und Schiessereien um die Docks.
März 2001
1. März
55 Armeegeneräle treffen sich in Jakarta und stimmen darin überein, sich selbst von der Politik zu distanzieren und die Verfassung zu unterstützen.
In einem Korruptionsfall um die Ölförderverträge der Pertamina wird Ginanjar Kartasasmita genannt.
Megawati besucht Sampit und die Verwüstungen.
2. März: Amien Rais führt in Jakarta ein Führertreffen der sechs Parteien, darunter die PDI-P, aber ohne die PKB. Er appelliert an eine verfassungsmässige Änderung der Führung.
6. März: Erneuter Gewaltausbruch in Palangkaraya.
7. März: Ankunft eines zweiten Pelni-Schiffes, zur Evakuierung maduresischer Flüchtlinge aus Sampit.
8. März: Die Suharto-Tochter Tutut und der Halbbruder Probosutejo werden im Büro des Generalstaatsanwalts über Verbindungen zur Korruption befragt.
12. März: Amien Rais eröffnet eine spezielle Sitzung der Versammlung (MPR), während draussen eine Menschenmenge demonstriert. Die Spezialsession hat die Aufgabe, Massnahmen gegen Präsident Wahid zu treffen wegen der Bulog- und Brunei-Korruptionsaffairen.
12. März: Die indonesische Regierung erklärt die Gerakan Aceh Merdeka zu einer separatistischen Bewegung.
14. März: Das Büro des Generalstaatsanwalts beginnt eine Untersuchung über einen betrügerischen Landverkauf von 1989 mit Verstrickung des Golkar-Führers Akbar Tanjung.
14. März: Der Suharto-Mitarbeiter Bob Hasan wird im Korruptionsfall der Gelder für Wiederaufforstung zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt.
15. März: Die PAN-Partei entlässt zwei Mitglieder der Parteiführung, die von Präsident Wahid aus dem Kabinett entlassen worden sind, das Kabinett aber nicht verlassen haben.
15. März: In Jakarta demonstrieren grosse Menschenmengen für Präsident Wahid.
19. März: In Kualakapuas (Kalimantan Tengha) bricht Gewalt gegen Maduresen aus.
28. März: Die Versammlung (DPR) erklärt die Unterstützung von Militäroperationen, um in Aceh wieder Ordnung herzustellen.
29. März: Xanana Gusmao tritt als Kopf des Übergangsparlaments von Ost-Timor zurück. Er führt an, die Politiker lägen sich dort in den Haaren und würden sich bekämpfen.
April 2001
Bis April 2001 wird berichtet, dass hohe Bilanzdefizite Kürzungen in vielen Departementen der Regierung erfordern werden. Die Einkommensverluste durch die Gasvorkommen in Aceh, wo eine Schliessung erzwungen wurde, verschlimmert ausserdem die Lage. Der Aktienmarkt und der Wert der Rupie fallen weiter.
1. April: Die Gewalt in Kalimantan Tengah breitet sich nach Pangkalan Bun aus.
3. April: Präsident Wahid und Vizepräsident Megawati verwerfen beide eine vorgeschlagene Gewaltenteilung als Kompromiss zur Überwindung der Führungskrise.
6. April: Ginanjar Kartasasmita wird vom Büro der Generalstaatsanwaltschft in Gewahrsam genommen.
7. April: In Aceh werden die Gasförder-Einrichtungen von Exxon-Mobil angegriffen.
11. April: Ein Kontakt-Team des IWF erreicht Jakarta, um die nationale Finanzlage mit der Regierung zu besprechen.
13. April
Präsident Wahid gibt Befehle heraus, um die Sicherheit in Aceh wiederherzustellen. Gleichzeitig finden Demonstrationen statt, Angriffe auf die Gasförder-Einrichtungen in Aceh, und in einigen Bezirken Acehs steht eine unmittelbare Hungersnot bevor, weil die Infrastruktur der Transportwege zerstört ist.
Die Weltbank schiebt den Erlass einer Anleihe über 300 Millionen US $ gegenüber Indonesien auf mit der Begründung, dass die von der Weltbank geforderten Reformen in Indonesien noch nicht umgesetz sind.
Der Vorsitzende der Nahdlatul Ulama verneint, dass ein Dschihad zur Unterstützung von Präsident Wahid ausgerufen worden sei.
14. April: Die Sicherheitskräfte in Aceh unternehmen gegen die GAM-Anhänger eine Razzia.
17. April: Die Polizei befielt gegenüber den paramilitärischen Gruppen in Ost-Java eine Razzia, die für die Unterstützung von Präsident Wahid organisiert worden waren.
19. April: Präsident Wahid gibt in einer Rede an, dass eine staatesweite Rebellion ausbrechen wird, wenn er angeklagt werden würde.
20. April: Ein Brief des "Pariser Klubs" der Geberländer warnt, dass Indonesien wegen seiner Versäumnisse im Schuldendienst Ende Mai ausgeschlossen wird, wenn es nicht die Bedingungen des IWF umsetzt, die im September 2000 abgemacht worden sind.
21. April: Vertreter der Gerakan Aceh Merdeka verkünden, dass sie bereit sind, jegliche Militäraktion [des Indonesischen Militärs] zu bekämpfen.
22. April: Die indonesische Armee entsendet von Bandung aus 1000 Spezialsoldaten nach Aceh zur Verstärkung.
24. April: Die Vermittlungsdelegation des IWF verlässt Jakarta ohne Abkommen mit der Regierung hinsichtlich Handhabung des Büdget-Defizits.
26. April: Die Regierung bietet die Wiedereröffnung der Gespräche mit der Gerakan Aceh Merdeka auf neutralem Boden an.
29. April: Die Nahdlatul Ulama hält in Jakarta Massengebete ab.
30. April: Die Versammlung (DPR) verabschiedet ein Memorandum mit der Angabe, dass Präsident Wahid einen Monat Zeit hat, seine Leistung zu verbessern. Andernfalls werde er bei einer speziellen Versammlung entfernt.
Mai 2001
Im Mai wird die Aufsicht über das Staatsbüdget von der exekutiven Abteilung wegen internen Streitigkeiten unter den Kabinettsmitgliedern der Regierung Wahid mehrfach an die Versammlung übertragen. Die weiter nicht behobenen Versäumnisse verursachen Aufschübe bei öffentlichen Projekten und führen neben der generellen Vertrauenskrise der Regierung zu weiterem Vertrauensverlust.
2. Mai: Die Richter befehlen Ginandjar Kartasasmita die Freilassung aus der Haft mit der Begründung, dass nur der Chef der bewaffneten Armee die Macht habe, ihn verhaften zu lassen.
2. Mai: Mehrere Kabinettsminister raten Präsident Wahid zu politischen Kompromissen mit Megawati und der Versammlung, auch eine Kabinettsumbildung.
4. Mai: Ja'far Umar Thalib, ein Führer der Gruppe Ahlus Sunnah Wal Jamaah, wird in Jakarta im Zusammenhang mit der aufkommenden Gewalt und der andauernden Gewalt in Ambon festgenommen.
5. Mai: Präsident Wahid und andere werden im Büro des Generalstaatsanwalts zur Verbindung mit dem Sultan von Brunai und dem Bulog-Korruptionsfall befragt. Die Untersuchung wird nicht sofort der Öffentlichkeit bekannt.
7. Mai: Präsident Wahid verkündet, dass Bagir Manan zum Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs bestimmt wird, nach einem langen Streit mit der Versammlung.
8. Mai: Megawati, Generalstaatsanwalt Marzuki Darusman und sechs andere Minister treffen sich mit Präsident Wahid, um ein Ende der politischen Krise zu finden. (Die Minister werden später als das "Team der Sieben" bekannt).
9. Mai: Präsident Wahid verneint, dass er einen Erlass zur Auflösung der Versammlung plane.
10. Mai: Richter Muladi tritt vom Obersten Gerichtshof zurück, nachdem er bei der Kandidatur zum vorsitzenden Amt übergangen wurde. Muladi und Bagir Manan sind beide von der Versammlung als Kandidaten zurückgewiesen worden.
10. Mai: Bombenexplosion in einem Studentenwohnheim in Jakarta, wo Studenten von Aceh wohnen. 2 Tote.
11. Mai: In einer Rede in Bengkulu appelliert Megawati für ein Ende der andauernden Konflikte zwischen den Flügeln der Regierung.
18. Mai: Bei seiner Amtseinführung bei seinem Schwur verkündet der neue Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, Bagir Manan, dass der Gerichtshof die Anschuldigungen gegen die Golkar-Partei untersuchen werde, die die Verfassung verletzt habe. Eventuell werde es zur Auflösung der Golkar-Partei kommen.
20. Mai: Sondersitzung des Kabinetts zur Weiterbearbeitung der Empfehlungen über die politische Krise zwischen dem Präsidenten und der Versammlung vom 8. Mai. Dabei wird auch diskutiert, ob der Psäsident einige verfassungsmässigen Pflichten an die Vizepräsidentin Megawati abgeben muss. Gerüchte gehen herum, dass der Präsident ein einseitiges Notstandsdekret oder eine Umbildung in der Militärführung plant. Megawati sagt eine Reise nach Malang und Bali ab, um in Jakarta weiter anwesend zu sein. (Weder ein solches Dekret noch eine solche Umbildung werden verwirklicht).
25. Mai: Amien Rais gibt an, dass jeglicher Notbeschluss des Präsidenten mit einer Notsession der Versammlung beantwortet werden wird.
28. Mai: Präsident Wahid entscheidet die Flucht nach vorn mit einem Dekret, die Versammlung aufzulösen. Mehrere Minister, Polizei und Militärchefs teilen dem Präsidenten mit, dass sie eine solche Entscheidung nicht unterstützen werden. Am Mittag gibt Präsident Wahid ein weiteres Dekret heraus, das dem Sicherheitsminister Bambang Yudhoyono im Notstand eine Sondermacht verleiht.
29. Mai: Demonstrationen in Pasuruan zur Unterstützung des Präsidenten und gegen die Versammlung werden gewalttätig. Demonstrationen in Malang und Kediri bleiben friedlich.
29. Mai: Präsident Wahid beantwortet das Memorandum der Versammlung vom 30. April schriftlich. Er behauptet, dem Memorandum "fehle es an Klarheit", und dass dies ihn daran hindere, auf die Beschuldigungen voll zu antworten.
30. Mai: Sieben Fraktionen der Versammlung beginnen, eine Spezialversammlung für den 1. August einzuberufen, während Anhänger von Präsident Wahid draussen demonstrieren.
Juni 2001
1. Juni: Präsident Wahid ersetzt Generalstaatsanwalt Marzuki Darusman und fünf Minister, darunter der Sicherheitsminister, General Bambang Yudhoyono. Der neue Generalstaatsanwalt wird Baharuddin Lopa, neuer Sicherheitsminister Agum Gumelar. General Yudhoyono hatte ein mögliches Notstandsgesetz von Präsident Wahid bekämpft.
Baharuddin Lopa [Baharuddin Lopa, der neue Generalstaatsanwalt].
http://www.tempointeractive.com/ang/min/01/26/utama3.htm
3. Juni: 100 hochrangige Polizeioffiziere geben nach der Entlassung von General Bimantoro als oberster Dienstinhaber der Polri eine Stellungnahme gegen die Politisierung der Polizeitruppen heraus, ohne Absprache mit der Versammlung, wie es dem Gesetz entsprechen würde.
8. Juni: Südkorea verlangt von Indonesien eine sofortige Rückzahlung einer 4-Millionen-US $-Anleihe.
12. Juni: Präsident Wahid bildet sein Kabinett erneut um. Dieses Mal wird der Wirtschaftsminister ersetzt.
13. Juni
IWF-Vertreter in Jakarta drängen die Regierung, das Büdget von 2001 so bald wie möglich abzuschliessen.
Das Justizdepartement beginnt eine Untersuchung über Akbar Tanjung und anderen Mitgliedern der Versammlung. Es existieren vage Anschuldigungen.
In Bandung werden gegen die jüngsten Neuerungen des Arbeitsdepartements mehrtätige Demonstrationen abgehalten, einige davon gewalttätig. Weitere Demonstrationen finden in Jakarta, Sidoarjo, Batam und Ujung Pandang statt. Es geht dabei um neue Gesetze zu Abfindungen und andere Angelegenheiten.
18. Juni: Die Regierung erklärt den Pass von Prajogo Pangestu, ein Suharto-Kollege, für ungültig. Es wird gegen ihn wegen Korruption ermittelt. Gleichzeitig ist er in Singapur in medizinischer Behandlung.
Prajogo Pangestu [Prajogo Pangestu, der Korruption verdächtig].
http://www.tripolyta.com/invere/anrep/1997.htm
18. Juni: Das Mitglied der Golkar Nurdin Halid wird für neun Stunden im Büro des Generalstaatsanwalts ins Kreuzverhör genommen.
19. Juni: In Jakarta finden Studentendemonstrationen gegen den Preisanstieg bei Öl und Kerosin statt.
20. Juni: Bei einer Zeremonie in Blitar zum 100sten Jahrestag der Geburt von Sukarno verlangt seine Tochter, Rachmawati Sukarnoputri, in einer Rede, dass das Dekret der Versammlung von 1967, das Sukarno die Macht abgesprochen hat, symbolisch aufgehoben wird. Präsident Wahid und Vizepräsident Megawati sind dabei. Megawati erhält von der Menge grossen Applaus.
[Es scheint so, als ob in Indonesien weiter die Gefühle regieren statt der Kopf. Sukarno hat gegen Holland ung gegen Malaysia Krieg geführt, bei Hunger und Terror].
21. Juni: Präsident Wahid ersetzt seinen Kabinettssekretär.
22. Juni: Im Regierungsgebäude der Provinz in Surabaya werden zwei Bomben gefunden und entschärft.
25. Juni: Präsident Wahid verlässt das Land für einen Staatsbesuch in Australien und Neuseeland.
26. Juni: Megawati lehnt einen politischen Kompromiss mit Präsident Wahid bezüglich der Sondersession der Versammlung ab.
29. Juni: Japan verschiebt den Zeitpunkt für einen beträchtlichen Betrag bei der Schuldenrückzahlung Indonesiens.
29. Juni: Die Armee meldet ein Feuergefecht bei Takengon, Aceh, 20 Rebellen tot.
30. Juni: Vertreter der indonesischen Regierung und Gerakan Aceh Merdeka treffen sich in der Schweiz für Verhandlungen hinter geschlossenen Türen.
[Die kriminelle Schweiz: Zentrum der Bankkonten unter dem Bankgeheimnis, und Zentrum für geheime Verhandlungen über Indonesien, ohne Anwesenheit der indonesischen Bevölkerung].
Titelblatt eines Magazins, das Megawati auf einem Stier zeigt, wie "sie sich den Weg zurück in den Präsidentenpalast erkämpft". (Der Stier ist das Symbol der PDI-P-Partei).
[Rodeo ist die schlimmste Sportart der Welt mit der höchsten Verletzungsrate, vor allem im Bereich der Geschlechtsorgane, bei Knochenbrüchen und Prellungen. Diese Verletzungen haben bei diesem Sport bereits Kultstatus...].
Juli 2001
1. Juli: Präsident Wahid benennt plötzlich den Polizeichef Bimantoro zum Botschafter in Malaysia, ohne Absprache mit der Versammlung. Bimantoro lehnt die Ernennung ab und gibt an, dass mit ihm vorher nie eine Diskussion stattgefunden hätte, und dass er die Ernennung erst über die Medien erfahren habe.
3. Juli: Generalstaatsanwalt Baharuddin Lopa stirbt in Saudi-Arabien.
3. Juli: In der Versammlung mehren sich die Stimmen, die Megawati als Präsidentin sehen wollen. Ein Gesetzentwurf für einen Kompromiss mit Präsident Wahid wird abgelehnt.
5. Juli: Eine Delegation des IWF erreicht Jakarta für Verhandlungen.
5. Juli: Präsident Wahid bestimmt Marzuki Darusman zum neuen Kabinettssekretär.
9. Juli: Die fünf Hauptparteien in der Versammlung boykottieren ein von Präsident Wahid im Präsidentenpalast in Bogor anberaumtes Treffen. Präsident Wahid gibt eine Stellungnahme ab, dass er den Notstand ausrufen werde, die Versammlung auflösen werde und Neuwahlen ausrufen werde, wenn die Versammlung mit ihm bis zum 20. Juli keine Kompromisslösung findet.
10. Juli
150 Polizeioffiziere in Jakarta versammeln sich, um ihren Unmut über die Ersetzung von Chef Bimantoro zu äussern.
Die Versammlung verabschiedet einen Bericht über die Vorgänge und Erschiessungen in Trisakti am 12. Mai 1998. Die Studenten ausserhalb der Versammlung protestieren, dass der Bericht zu nachsichtig formuliert sei.
Zum neuen Generalstaatsanwaalt wird Marsillam Simanjuntak ernannt.
11. Juli: Bombenexplosion in Jakarta an einem Zollhäuschen.
13. Juli: Die Regierung unterschreibt gegenüber dem IWF eine Absichtserklärung, um die nächste IWF-Anleihe zu erhalten.
13. Juli: Der ehemalige Polizeichef Bimantoro wird gefangengenommen. Präsident Wahid gibt an, er habe den Haftbefehl nicht erteilt.
15. Juli: Bombenexplosion unter einer Autobahnbrücke iin Süd-Jakarta.
16. Juli: Die Führung von Armee und Polizei geben an, sie seien zum Schutz der Versammlung während einer Sondersession bereit.
17. Juli: Amien Rais bemerkt, wenn Präsident Wahid den Notstand ausrufe, dann werde die Versammlung innert Stunden eine Sondersitzung abhalten.
Amien Rais
http://www.liputan6.com/fullnews/29495.html
Was sind die öffentlich geäusserten Anklagepunkte der Versammlung gegen Präsident Abdurrahman Wahid?
Darunter sind:
-- Aktionen, die die "politische Lage, Sicherheit und Ordnung im Land" verschlimmern (Versammlungsmitglieder sind auch beunruhigt wegen der Möglichkeit eines Notstanderlasses oder Neuwahlen)
-- Ersetzung des Polizeichefs ohne Absprache mit der Versammlung, wie es erforderlich wäre
-- Festnahme und Befragung von politischen Gegnern
-- keine Massnahmen gegen Unabhängigkeitsbewegungen in Aceh und Irian Jaya, und im weiteren Sinn in Riau [Inselgruppe vor Singapur] und anderen Gebieten
-- mangelnde Massnahmen gegen die schrecklichen sozialen Unruhen in Ambon, Kalimantan Tengah und in anderen Gebieten
-- Aktionen, die auf eine Auflösung der Golkar-Partei hinarbeiten
-- Mangelnde Massnahmen für die schwache Wirtschaft
-- sonstige andere Verstösse gegen verfassungsmässige Abläufe oder Abläufe im Zusammenhang mit der Versammlung.
Die eigentlichen Beschuldigungen der Korruption gegen Präsident Wahid im Zusammenhang mit der Bulog und dem Sultan von Brunei bleiben sowieso ein Grund, eine Sondersitzung (Sidang Istimewa) der Versammlung einzuberufen.
Mitte Juli ist die Vorbereitung der neuen Positionierung der Vizepräsidentin schon im Gang. Präsident Wahid aber ist noch nicht erfolgreich ersetzt. Die Vorsitzenden der Golkar, Akbar Tanjung, Yusril Ihza Mahendra und Matori Abdul Djalil sind unter den oft Genannten. Die PPP-Vorsitzenden und Langzeitpolitiker Hamzah Haz, Susilo Bambang Yudhoyono, Agum Gumelar und Siswono Yudo Husodo werden nach dem Beginn von Megawatis Präsidentschaft neben Tanjung offizielle Kandidaten. Hamzah Haz wird Ausweichkandidat für den VP [Vizepräsidenten].
19. Juli
Die Versammlung verabschiedet ein Gesetz, das Aceh eine grössere Autonomie gewährt, miteingeschlossen für die nächsten acht Jahre grössere Einkünfte aus den Öl- und Gasprofiten.
Indonesien, Malaysia, Singapur und Brunei halten ein Ministertreffen ab, wie man dem sich verschlimmernden Problem beim Rauch und der Vergiftung durch Waldbrände beikommen kann, die von Bauern und Holzfällern in Sumatra und Kalimantan gelegt werden.
750 bewaffnete Mitglieder der Laskar Dschihad erreichen Paso, Sulawesi Tengha. Sie werden vom Provinzgouverneur empfangen.
20. Juli: Die Versammlung verschiebt die Eröffnung einer Sondersession zur Anhörung von Präsident Wahid auf den folgenden Tag, 21. Juli. Eigentlich wäre die Sondersession für den 1. August geplant gewesen. Die Sicherheitskräfte und Polizeikräfte gehen überall in Alarmbereitschaft.
[Der Bericht über die Sondersession fehlt?].
23. Juli: Wahid verkündet vom Präsidentenpalast aus ein Notstandsdekret, mit Auflösung der Versammlung und Verbot aller Aktivitäten der Golkar-Partei. Er appelliert für Neuwahlen innert eines Jahres. Das Militär und die Polizei ignorieren den Erlass. Sechs Kabinettsmitglieder, darunter Agum Gumelar und Marzuki Darusman, treten zurück.
23. Juli: Die Versammlung stimmt mit 591 zu 0 für eine Absetzung von Wahid. Megawati Sukarnoputri wird als fünfte Präsidentin von Indonesien eingesetzt. Das Kabinett wird sofort entlassen.
[Nur der Schweiz als Kassenschrank von Suharto wurde nie der Prozess gemacht. Die Schweiz fördert bis heute die Korruption und die Diktatoren in der ganzen Welt, in "Amerika", Afrika, und im arabischen Raum, die Armut steigt, und die Weltbank weiss nicht warum...].
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