Kontakt / contact     Hauptseite / page
                principale / pagina principal / home     zurück / retour /
                indietro / atrás / back
<<        >>

Der "befreite" Irak (Teil 1)

Wie die kriminellen "USA" und England die Berichterstattung manipulieren und ihre kriminellen Taten im Irak vertuschen - und dann kommt Wikileaks

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino (2008)

Teilen:

Facebook








4,5 Mio. Iraker sind auf der Flucht - und die gezielte Medienzensur der kriminellen "USA"

A-Bulletin,
              Logo, die Zeitschrift der Atomkraftwerkgegner in der
              Schweiz
A-Bulletin, Logo, die Zeitschrift der Atomkraftwerkgegner in der Schweiz

aus: Georg Pankow: Warum tötest du, Zaid? A-Bulletin Nr. 613, Rolandstr. 27, Postfach 1019, 8026 Zürich

<Grossartig, unser Land und unsere Kulturschätze sind zerstört, über eine Million Mitbürger sind tot, 4 1/2 Millionen sind auf der Flucht, die Kindersterblichkeit ist eine der höchsten der Welt, es gibt kaum Strom, Wasser und Medikamente. Arbeitslosigkeit und Inflation sind auf über 50% gestiegen, auf die Strasse kann man kaum noch, in Bagdad sind die Menschen eingemauert - aber es hat sich gelohnt, Saddam ist weg!"

[Die zensierten westlichen Medien - die Propaganda gegen den Islam durch die dummen "USA"]

Täglich gibt es noch immer rund 100 Angriffe des Widerstands auf die Besatzungstruppen und mindestens so viele militärische Aktionen der Besatzungsstreitkräfte gegen die irakische Zivilbevölkerung. Klein ist dagegen die Zahl der Selbstmordanschläge gegen Zivilisten, begangen durch ausländische Al-Qaida-Kämpfer.

Doch die TV-Medien verbreiten ausschliesslich Bilder der Al-Qaida-Attentate - zur Rechtfertigung der US-Besatzung des Irak.

2 1/2 Millionen Irakerinnen und Iraker sind Flüchtlinge im eigenen Land und zwei Millionen sind mittellos nach Jordanien und Syrien geflüchtet.

Stellen wir uns vor:

Zwei Millionen Flüchtlinge kämpfen mittellos und verzweifelt in die Schweiz und nach Österreich. Und stellen wir uns vor, wir Menschen in der Schweiz und in Österreich wären so arm wie die Menschen in Jordanien und Syrien.

Und niemand interessiert sich für uns und die Flüchtlinge, die auf unabsehbare Zeit bei uns bleiben werden (S.1).

Seit 5 Jahren berichten uns die Medien, die USA und ihre Verbündeten seien als Befreier im Irak und kämpften gegen die Al-Qaida 'Krieg gegen den Terror' und andere Terroristen 'zur Sicherung von Freiheit und Demokratie'.

[Das Zensursystem der kriminellen "USA" im besetzten Irak]

Der wirkliche Krieg im Irak sieht anders aus.

Warum wir die Wirklichkeit nicht zu sehen bekommen, hängt damit zusammen, dass kein Berichterstatter im Irak ohne amerikanische Militärbegleitung arbeiten kann. Und die US-Armee entscheidet, was gesehen werden darf.

Das Pentagon hat ein absolutes Informationsmonopol.

[Todenhöfer in Ramadi: Buch: "Warum tötest du, Zaid?"]

Um dieses falsche Bild dieses Krieges zu korrigieren, ist Jürgen Todenhöfer (1980 CDU-Bundestags-Abgeordneter und verteidigungspolitischer Experte der Bundesregierung) auf eigene Faust in den Irak zurückgekehrt. In Ramadi, einer Stadt, westlich von Bagdad, traf er irakische Kämpfer des nationalen Widerstands der verschiedensten Gruppierungen. Er sprach mit Müttern und Vätern, deren Söhne gegen die haushoch überlegenen Amerikaner kämpfen. Sie alle lässt er in seinem Buch

'Warum tötest du, Zaid?'

zu Wort kommen: eine Mischung aus Reportage, Interviews und politischem Kommentar.

Jürgen Todenhöfer:

Mein Buch will zeigen, wie es im Irak hinter den Kulissen aussieht. Ich habe meine Gesprächspartner, (zum Beispiel Abu Saeed) gebeten, mich mit Vertretern möglichst vieler Widerstandsgruppen zusammenzubringen. Dadurch wollte ich, so gut es ging, einen repräsentativen Überblick über den Widerstand bekommen.

Namen und Adressen meiner Gesprächspartner habe ich geändert, um sicherzustellen, dass sie für niemanden identifizierbar sind. Ich musste verhindern, dass den Menschen, die sich mir anvertraut haben, wegen dieses Buches etwas zustösst. Sie sind mit ihrer Offenheit ohnehin ein grosses Risiko eingegangen.

Mir ist klar, dass ich damit gegen fast 5 Jahre westliche TV-Berichterstattung anschreibe, die die Welt nur selten aus der Sicht eines Muslims betrachtet.

[Das Terror-Regime der kriminellen "USA" und des kriminellen England gegen die Zivilbevölkerung im besetzten Irak - die Manipulation der Berichterstattung ist wie unter Hitler]

Es gibt im Irak pro Tag durchschnittlich 100 militärische Aktionen der Besatzungsstreitkräfte. Das sind Schiessereien, das sind Razzien, das sind auch Bombardierungen.

Diese militärischen Aktionen der Amerikaner und ihrer Verbündeten kriegen wir im Fernsehen nie gezeigt. Da wird nie ein Journalist hingelassen oder hingeführt. Bush und Blair müssten sonst zugeben müssen, dass sie Krieg gegen die Zivilbevölkerung führen.

Es gibt pro Tag im Irak etwa 100 militärische Aktionen des Widerstands gegen die fremde Besatzung.

Davon erfahren wir auch nichts, weil das Pentagon dort nie Journalisten hinlässt. Sonst sähe man, dass es einen starken irakischen Widerstand gibt.

Es gibt auch täglich zwei oder auch drei Anschläge der etwa 1000 mehrheitlich ausländischen Al-Qaida-Kämpfer. Das Pentagon versorgt uns ausschliesslich mit Beiträgen über die Terroranschläge, die Selbstmordanschläge der Al-Qaida-Kämpfer.

Denn nur gerade da führt das Pentagon die Journalisten hin. Da lässt es sie hin, weil die US-Regierung damit im eigenen Land seinen Krieg begründet. Weil es dann sagen kann: Gegen die müssen wir kämpfen.

Bush braucht Al-Qaida dringend, um im Irak zu bleiben. Al-Qaida ist der letzte ihm verbleibende Kriegsgrund.

Dabei stammte kein einziger der [angeblichen] Terroristen, die 9/11 das World Trade Center angriffen [was nicht stimmt], aus Afghanistan oder dem Irak. Sie kamen [die von den kriminellen "USA" falsch Angeschuldigten] aus Saudi-Arabien und Ägypten.

[Der Widerstand im Irak: Die Selbstmordattentäter - die Widerstandsgruppen - muslimischer und christlicher Widerstand gegen die kriminellen Angelsachsen]

80-90% der Selbstmordattentäter im Irak stammen nach Auskunft von General Kevin Bergner, dem Sprecher der multinationalen Streitkräfte, aus dem Ausland (11. Juli 2007).

Daneben gibt es den multikonfessionellen irakischen Widerstand gegen die ausländische Besatzung. Ein Widerstandsrecht kann den Irakern niemand absprechen. Es ist ein zeitloses, unantastbares Recht aller Völker. Die grosse Mehrheit der irakischen Bevölkerung steht hinter diesem Widerstand, der Angriffe auf Zivilisten ausdrücklich ablehnt.

An diesem Widerstand beteiligen sich nicht nur sunnitische und schiitische Muslime, sondern auch Christen. Die Zahl der christlichen Widerstandskämpfer im Irak ist höher als die der Al-Qaida-Kämpfer. Auch Frauen kämpfen im multikonfessionellen irakischen Widerstand (S.2).

[Abu Saeed: Die irakische Regierung repräsentiert die Bevölkerung NICHT]

Abu Saeed ist ein Händler aus Ramadi, hat Todenhöfer im Auto abgeholt und ist sein Gastgeber. Hier ein Ausschnitt von dem, was er erzählt:

Wenn man den gesamten Irak nimmt, einschliesslich der Kurden, unterstützen 70% der Bevölkerung den Widerstand. Die politische Klasse kollaboriert mit den Besatzern - nicht aber die Bevölkerung. Zwischen der irakischen Regierung und der irakischen Bevölkerung gibt es inzwischen einen tiefen Graben. Anders als die an ihren Sesseln klebenden Regierungsmitglieder und Parlamentarier fordert die Bevölkerung fast geschlossen den Abzug der Besatzungstruppen.
Man kann das mit dem besetzten Frankreich im Zweiten Weltkrieg vergleichen. Natürlich gibt es Kollaborateure, aber die Mehrheit des Landes steht auf der Seite des Widerstands, empfindet sich als Teil des Widerstands.

Die Unterscheidung zwischen Sunniten und Schiiten ist von den USA und Grossbritannien hochgespielt worden. Im Irak hat sich früher niemand dafür interessiert, ob man Sunnit oder Schiit war.

Nach dem Krieg mit den USA im Jahr 1991 hatte es zwar im überwiegend schiitischen Süden einen Aufstand gegeben. Dies war jedoch nicht, wie oft behauptet, ein Aufstand der Sunniten, sondern ein von der USA und dem Iran angezettelter und finanzierter Versuch, Saddam zu stürzen.

[Das teuflische Spiel der kriminellen "USA" und England im besetzten Irak mit Truppen und kriminellen Geheimdiensten - Beispiele]

Im Irak findet ein teuflisches Spiel statt: Die Akteure sind Al-Qaida, die von angeblichen Wohlfahrtsorganisationen in Saudi-Arabien und den Golfstaaten finanziert werden, die Milizen schiitischer Politiker, die häufig vom Iran gesponsert werden, sunnitische Milizen, die zur Zeit von den Amerikanern finanziert werden und die Geheimdienste einiger Länder, die ein Interesse am Auseinanderbrechen des Irak haben.

Alle vier Gruppen gehen immer nach dem gleichen Schema vor: Sie heizen durch spektakuläre Anschläge einzelne Bevölkerungsgruppen gegeneinander auf. Die sunnitische Al-Qaida sprengt schiitische Heiligtümer und Marktplätze in die Luft, während die schiitischen Milizen Anschläge gegen sunnitische Heiligtümer und Wohngegenden durchführen. Und ausländische Agenten bomben gegen beide, gegen Sunniten und Schiiten.

Eine Untersuchung der US-Army von Ende 2007 gesteht ein, dass zwischen den verschiedenen Gruppierungen mehr Gemeinsamkeiten als Differenzen seien und die meisten IrakerInnen übereinstimmend glauben, dass die US-Invasion die Hauptursache der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen ihnen ist und erst ein Abzug der US-Truppen die Aussöhnung ermöglicht.

Jeder im Irak weiss, dass ein Teil der Anschläge von ausländischen Diensten inszeniert ist. So hat der schiitische Milizenführer Muktada al-Sadr öffentlich erklärt, der erneute Angriff auf die schiitische Goldene Moschee von Samarra im Juni 2007 sei von den Besatzungsmächten organisiert worden.

Al-Qaida hatte versucht, Ramadi zu ihrer Hauptstadt zu machen. Die Bevölkerung und der Widerstand hatten ihnen aber jede Unterstützung entzogen. Im Frühjahr 2007 haben die ausländischen Kämpfer von Al-Qaida Ramadi verlassen.

Die angebliche heldenhafte Schlacht von 'Donkey Island', bei der am 30. Juni 2007 30 Al-Qaida-Kämpfer von US-Einheiten getötet worden waren, war lediglich eine Schiesserei, wie sie im Irak jeden Tag vorkommt. Die Al-Qaida-Kämpfer sind nicht kämpferisch im Kampf gescheitert, sondern, weil ihnen die Bevölkerung jede Unterstützung versagt hatte.

[Gefängnisse der kriminellen "USA" im besetzten Irak - systematische Folter provoziert Widerstand]

Ich gehe davon aus, dass bis zu 40.000 Iraker in amerikanischen Gefängnissen eingesperrt sind. Mein ältester Sohn, der 18-jährige Saeed, und sein 19-jähriger Neffe Rashid sind im Winter 2005 in Ramadi unter dem Verdacht, Widerstandskämpfer zu sein, festgenommen worden. Beide hatten damals jedoch nicht aktiv im Widerstand gearbeitet.

Zuerst hatte man sie ins amerikanische Gefängnis von Ramadi gesteckt. Dort waren sie bei den ersten Verhören geschlagen und getreten worden. Tagelang hatte man sie nicht schlafen lassen, um Geständnisse zu erpressen. Danach war Rashid ins Camp Bucca, eines der amerikanischen Gefängnisse in Basra, im Süden des Landes, verlegt worden. Meinen Sohn Saeed hatte man freigelassen.

Rashid, ein schmächtiger und stiller Junge, hatte acht Monate im Camp Bucca verbracht. Als er zurückkam, habe ich ihn fast nicht wiedererkannt - so verstört, krank und abgemagert war er. Im Camp Bucca war er mit mehreren Gefangenen in einem kleinen Zelt untergebracht. Das Zelt bot keinen Schutz gegen die kalten Sandstürme im Winter und gegen die brütende Hitze im Sommer.

Als Rashid einmal die Anweisungen des Wachpersonals nicht sofort befolgte, hatte man ihm seine Matratze weggenommen und seine Toilettengänge beschränkt. Als er kurz danach eine schwere Grippe mit hohem Fieber bekam, wurde ihm als zusätzliche Strafe jede medizinische Versorgung verweigert. Er war immer wieder geschlagen und getreten worden. Rashids Eltern brauchten Wochen, um den Jungen (S.3)

wieder einigermassen aufzupäppeln.

Die Wunden seines Körpers heilten, die Wunden seiner Seele aber blieben. Nach dem Aufenthalt in Camp Bucca hatte sich Rashid sofort dem Widerstand angeschlossen.

[Bis 80.000 Iraker in kriminellen "US"-Gefängnissen im besetzten Irak - politische Morde und Leichen auf Müllplätzen und im Tigris - Guantanamos im Irak - Zustände im Irak wie im Dritten Reich]

In den irakischen Regierungsgefängnissen werden bis zu 80.000 Iraker festgehalten. Sie leben häufig auf engstem Raum zusammengepfercht. Im Gefängnis Dschadariya zum Beispiel waren zeitweise auf 200 Quadratmetern 180 Personen untergebracht. Sie hatten sich nur in Schichten zum Schlafen legen können. Die sanitären Verhältnisse waren unbeschreiblich. Widerstandskämpfer, die den amerikanischen Besatzern besonders unbequem sind, werden dem berüchtigten irakischen Innenministerium übergeben, das Gegner der Regierung gnadenlos verfolgt. Dort werden sie gefoltert und viele von ihnen umgebracht. Ihre entstellten, nicht mehr identifizierbaren Leichen findet man alle paar Tage zu Dutzenden, manchmal zu Hunderten, an den Stadträndern von Bagdad, auf Müllplätzen und im Tigris.

Die amerikanischen Besatzer sind auf diese Morde der irakischen Marionettenregierung angewiesen, weil ihnen die amerikanischen Gesetze nicht die Möglichkeit geben, an irakischen Gefangenen selber die Todesstrafe zu vollstrecken.

Im Irak gibt es weit über 100 amerikanische und irakische Guantanamos. Das Rote Kreuz und Menschenrechtsorganisationen haben mehrfach ausführlich darüber berichtet. Es scheint die westlichen Medien jedoch nicht zu interessieren. Dabei geht es den Gefangenen in den Guantanamos des Irak viel schlechter als denen auf Kuba.

Georg: Das erinnert mich an die sehr frühen, vertrauenswürdigen, genauen und detaillierten Berichte über Konzentrationslager, welche die Deutschen betrieben. - Die einen hatten die Berichte des Roten Kreuzes als unvorstellbar abgelehnt, und anderen war die Verfolgung von Kommunisten, Juden, Schwulen, 'Asozialen' und Roma scheissegal.

Unter den zigtausend Gefangenen, die die Amerikaner meist nachts aus ihren Häusern holen, sind oft auch alte Menschen, Behinderte, manchmal sogar Kinder. Häufig werden sie wie Rashid in Zelten, in Frachtcontainern oder in Latrinen untergebracht.

Auch Frauen werden ins Gefängnis geworfen, um Informationen über ihre Angehörigen zu erpressen. Viele werden vergewaltigt oder werden gezwungen, die Vergewaltigung von Männern mitanzusehen.

In den Guantanamos des Irak lernen die Iraker, dass sie in den Augen des Westens nichts wert sind.

["USA": Iraker sollen wie "Hunde" behandelt werden - wie die kriminelle "USA" den Irak zerstört - Vergleich der Bilanzen für Saddam Hussein und die kriminellen "USA"]

Niemand im Irak vergisst die Wörter des obersten Gefängnisaufsehers, General Geoffrey Miller:

"Man muss die irakischen Gefangenen wie Hunde behandeln. Man darf ihnen nie erlauben, zu glauben, sie seien besser als Hunde."

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Westen die Araber oft als Untermenschen 'auf der Stufe von höheren Affen' behandelt. Dies gilt für die Dekolonisierungskriege, für die Interventionen zur Sicherung der Rohstoffwege, für die Palästinafrage wie für die von den USA und Grossbritannien erzwungenen Irak-Sanktionen.

Allein durch diese perversen Strafmassnahmen Bill Clintons gegen den Irak starben nach UNICEF-Angaben über 1,5 Mio. Zivilpersonen, darunter 500.000 Kinder.

Anschliessend beim Einmarsch der US-geführten Truppen wurden Tausende Zivilisten getötet. Unzählige wurden - zum Teil durch Uran-verstrahlte Munition - zu Krüppeln gebombt. Nach einer Untersuchung der WHO kamen bis Ende Juni 2006 150.000 irakische Zivilisten durch Gewalt ums Leben.

Eine in der Medizinzeitschrift Lancet veröffentlichte Studie unabhängiger amerikanischer und irakischer Ärzte spricht von über 600.000 Irakern, die bis Juni 2006 durch das von den Besatzungstruppen angerichtete Kriegschaos ihr Leben verloren.

Eine Untersuchung des ebenfalls unabhängigen britischen Forschungsinstituts ORB vom Herbst 2007 kommt auf inzwischen 1,2 Mio. getötete und 1,1 Mio. verwundete Iraker. In Bagdad habe fast jeder zweite Haushalt ein Mitglied verloren.

Saddam Hussein hatte in den 23 Jahren seiner Herrschaft laut 'Human Rights Watch' den Tod von 290.000 irakischen Zivilisten zu verantworten.

Saddam Hussein könnte noch heute ungehindert schalten und walten, wenn er Partner der USA geblieben wäre. Das Massaker von Dujail mit 148 Toten, für das er [angeblich] hingerichtet wurde [es kann auch ein Schauspieler gewesen sein, der Saddam gespielt hat], fand 1982, also vor 25 Jahren statt. Saddam war damals für die USA einer der wichtigsten Akteure im Mittleren Osten und führte mit westlicher Unterstützung Krieg gegen den Iran Khomeinis [wobei das Khomeini-Regime ebenfalls von den "USA" unterstützt wurde, um die "Sowjetunion" zu destabilisieren. Aber auch die "Sowjetunion" wurde von den "USA" finanziert. So finanziert die "USA" einen Krieg nach dem andern in der Welt und niemand merkt es].

Donald Rumsfeld besuchte Saddam ein Jahr später, 1983, als Sonderbeauftragter des amerikanischen Präsidenten, obwohl er über Dujail genau informiert war. Saddam war sein anti-islamischer Kampfgenosse, den Deutschland mit Komponenten für chemische Waffen, Frankreich mit Kampfflugzeugen und (S.4)

die USA mit Satellitendaten über iranische Stellungen versorgte.

Dem Westen ging es im Nahen Osten nie um Menschenrechte und Demokratie. Der Westen kämpfte und kämpft ums Öl.

[2007: schätzungsweise 6000 Ziviltote pro Monat im Irak - der Vergleich mit dem 11. September 2001]

Im Herbst 2007 ist die Zahl der Toten zurückgegangen. Trotzdem sterben nach vorsichtigen Schätzungen jeden Monat noch immer über 6000 irakische Zivilisten im Chaos des Krieges.

Das sind doppelt so viel Menschen (pro Monat) wie (einmalig) am 11.9.2001 im World Trade Center ums Leben kamen.

Als Jürgen Todenhöfer zu Susan Sonntag bemerkte, er habe das Gefühl, ein Amerikaner sei mindestens 10 Iraker wert, erwiderte sie: "Was heisst hier 10 - 1000 Iraker."

Nach dem Anschlag von 9/11 zeigten viele Fernsehsender jubelnde palästinensische Kinder - und die Zeitungen berichteten empört darüber. Nach Berichten der israelischen Tageszeitung Haaretz hatte man den Kindern Süssigkeiten geschenkt, damit sie vor den Kameras jubelten.

'Anti-Amerikanismus': [Wer ist nun "anti-amerikanisch"?]

Es gibt 4000 getötete amerikanische Soldaten. Auf einen getöteten Soldaten kommen über 10 schwerstverletzte, von den psychischen Folgen ganz zu schweigen.

Dieser Krieg wird inzwischen von zwei Dritteln der US-amerikanischen Bevölkerung abgelehnt. Ist nun die amerikanische Mehrheit oder der von Bush und seinen Spiessgesellen angezettelte Irak-Krieg anti-amerikanisch?

Blackwater: [Bestochene "amerikanische "Sicherheitsdienste" mit "Immunität" für die "Drecksarbeit"]

'Sicherheitsdienste' sind der ausgelagerte Teil der amerikanischen Streitkräfte. Er umfasst über 100.000 hochbezahlte Personen (Ihr Sold ist ein Mehrfaches von dem amerikanischer Soldaten). Von den US-Streitkräften angeheuerte Sicherheitsdienste geniessen seit der Invasion im Jahr 2003 durch eine Verordnung des damaligen Chefs der amerikanischen Zivilverwaltung, Paul Bremer

Immunität!

Die bekannteste amerikanische 'Söldner-Privatarmee' im Irak ist die Firma Blackwater, berüchtigt für ihre Rücksichtslosigkeit und Brutalität.

Diese privaten Sicherheitsdienste werden für den Personenschutz von Politikern und Diplomaten, für die Sicherung von Transporten und die Bewachung von strategisch bedeutsamen Gebäuden eingesetzt. In Falludja waren sie sogar direkt an militärischen Aktionen beteiligt.

Manchmal werden private Sicherheitsfirmen auch von den amerikanischen Geheimdiensten für Spezialaufträge eingesetzt - für 'Drecksarbeit', mit der sich offizielle amerikanische Stellen nicht die Hände schmutzig machen wollen.

Kriegstribunal - [wo ist das Nürnberg für die kriminellen "USA" und England?]

Gelten die rechtlichen Massstäbe, die wir an Saddam Hussein oder Slobodan Milosevic anlegen, nicht auch für westliche Regierungschefs? Warum wagen die westlichen Eliten nicht einmal die Frage zu stellen, ob George W. Buch und Tony Blair wegen ihres auf Lügen aufgebauten Irakkriegs nicht vor ein internationales Strafgericht gestellt werden müssten?

In der Urteilsbegründung des Nürnberger Kriegsverbrechertribunals heisst es:

"Die Entfesselung eines Angriffskriegs ist das grösste internationale Verbrechen, das sich von anderen Kriegsverbrechen nur dadurch unterscheidet, dass es in sich alle Schrecken vereinigt und anhäuft."

Der amerikanische Chefankläger Robert Jackson formulierte damals in Nürnberg:

"Nach dem gleichen Mass, mit dem wir heute die Angeklagten messen, werden wir morgen von der Geschichte gemessen werden.">

-----

Warum tötest du, Zaid? Von Jürgen Todenhöfer, Bertelsmann, 2008. ISBN 978-3-570-01022-8

Mit dem Honorar dieses Buches möchte ich verletzten irakischen Flüchtlingskindern helfen und ein Projekt finanzieren, das der Versöhnung von Israelis und Palästinensern dient. Jürgen Todenhöfer


[Kommentar: Dafür wäre es das Beste, wenn Juden und Muslime endlich die Menschenrechte unterschreiben würden].

-----

Spiegel online,
            Logo

16.11.2009: Englands Truppen im Irak folterten systematisch

aus: Spiegel online: Britische Armee im Irak: Soldat gesteht systematische Folter von Gefangenen; 16.11.2009;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,661593,00.html

<REUTERS

Das Ausmaß der Foltervorwürfe gegen die britische Armee ist offenbar größer als bisher angenommen: Ein bereits verurteilter Soldat hat erstmals gestanden, irakische Gefangene regelmäßig misshandelt zu haben - auch seine Vorgesetzten waren demnach an "routinemäßiger" Folter beteiligt.

London - Britische Soldaten sollen nach Aussagen eines ehemaligen Militärangehörigen im Irak nicht nur in Einzelfällen, sondern systematisch gefoltert haben. Der einzige Verurteilte im Prozess um einen getöteten Iraker sagte am Montag in einer öffentlichen Anhörung aus, er habe das Ausmaß der Folter wegen "fehlgeleiteter Loyalität" bislang verschwiegen.

Aus "Routine" habe er mit seinen ehemaligen Kameraden Gefangene "heftig getreten und geschlagen". Die Soldaten seien der Anweisung ihres Leutnants gefolgt. Der Ex-Soldat war vor drei Jahren wegen Kriegsverbrechen zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Sechs seiner Kameraden waren freigesprochen worden.

An der Folter einer Gruppe von Gefangenen hätten sich alle Angehörige der Armee-Einheit einschließlich ihres Führers beteiligt, sagte der Verurteilte Donald Payne. Der Leutnant habe "einen Kanister Benzin vor dem Jungen platziert". "Er goss Wasser über ihn und zündete dann ein Streichholz an."

Der Leutnant hatte zuvor Gewalt gegen die Gefangenen bestritten. An der Leiche des getöteten Irakers waren 93 unterschiedliche Verletzungen festgestellt worden.

Schlafentzug und sexueller Missbrauch
Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium in London Ermittlungen eingeleitet, nachdem der "Independent" über 33 Misshandlungsfälle berichtet hatte. Die britischen Soldaten sollen ähnliche Methoden angewandt haben wie die US-Soldaten im berüchtigten Gefängnis Abu Ghuraib bei Bagdad. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2003 und 2007. Als ein möglicher Tatort wurde das von britischen und US-Soldaten geführte Camp Bucca genannt.

In der öffentlichen Anhörung sprachen mehrere Zeugen davon, dass britische Soldaten im Irak Methoden der "Konditionierung" anwendeten. Dazu zählten die Abdeckung des Kopfes, Schlafentzug und das Aufstellen von Gefangenen in schmerzhafte Stresspositionen. Diese Methoden hatte die britische Regierung 1972 verboten.

Am Montag veröffentlichte der "Independent" weitere Details zu den Foltervorwürfen. Britische Soldaten sollen demnach einen irakischen Gefangenen in eine orangefarbene Uniform gezwungen und gedroht haben, ihn im US-Gefangenenlager Guantanamo hinzurichten. Der heute 23-Jährige sei geschlagen und von männlichen und weiblichen Soldaten sexuell misshandelt worden, sagte sein Anwalt.

amz/dpa/AFP>


-----

Basler Zeitung
            online, Logo

Falluja 4.3.2010: Häufung von Missbildungen bei Kindern - der Verdacht "amerikanischer" Waffen als Ursache



Geburtsschäden: Deformierte Hände und Füsse. (Quelle: BBC) x
x
Falluja, Missbildung
                        an Fingern, krumme Finger
Falluja, Missbildung an Fingern, krumme Finger



Falluja, Missbildung
                        der Füsse mit deformierten Zehen
Falluja, Missbildung der Füsse mit deformierten Zehen

Falluja war vor fünf Jahren ein Gefechtsort der "christlich-kriminelle" Truppen der "USA" gegen "Aufständische" des Irak. Der Irak hatte KEIN EINZIGES Land angegriffen, und die "US"-Truppen starteten eine Invasion. Nun häufen sich genau in Falluja Erbschäden bzw. Missbildungen. Es könnte sein, dass die "christlichen" "Amerikaner" Waffen eingesetzt haben, die die Gegend atomar verstrahlt haben, oder chemische Waffen, die die Gegend verseucht haben. Scheinbar wird das Erbgut der Bevölkerung nun sehr geschädigt, und es gibt keine andere Ursache dafür. So lange aber der Zusammenhang nicht bewiesen ist, meint die "christliche" "USA", sie könne jeglichen Zusammenhang abstreiten. Aber lesen Sie selbst:

aus: Basler Zeitung online: Die missgebildeten Kinder von Falluja; 4.3.2010;
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/ Die-missgebildeten-Kinder-von-Falluja/story/13706192

<In der irakischen Stadt Falluja häufen sich die Fälle von Babys mit Geburtsschäden. Es besteht der Verdacht, dass die Missbildungen einen Zusammenhang mit der Invasion der Amerikaner haben.

Falluja war vor sechs Jahren Schauplatz von heftigen Gefechten zwischen US-Truppen und Aufständischen. Dabei sollen die Amerikaner unter anderem chemische und radioaktive Waffen eingesetzt haben - mit gravierenden Spätfolgen für die Gesundheit der Bewohner der Stadt, die 64 Kilometer westlich von Bagdad liegt. Ein BBC-Reporter hat sich vor Ort umgeschaut, Spitäler besucht und mit Ärzten gesprochen. Die Ergebnisse der Recherchen sind erschreckend.

Eine Ärztin gab zu Protokoll, dass sie jeden Tag zwei oder drei Kinder begutachte, in den meisten Fällen gehe es um Herzprobleme. Der BBC-Reporter sah Kinder, die an Lähmungen oder Hirnschäden litten. Man zeigte ihm auch ein Foto eines Neugeborenen mit drei Händen. «Die Behörden von Falluja sollen die Frauen vor Schwangerschaften gewarnt haben», berichtet der BBC-Reporter.

Körperdeformationen und Krankheiten

Von einer massiven Zunahme von Säuglingen mit Herzfehlern berichtet auch eine irakische Forscherin, die in Grossbritannien lebt. Von 1000 Babys würden 95 mit Missbildungen geboren - die entsprechende Quote sei 13 Mal grösser als in Europa. Die Zahl der Geburtsschäden sei vor der US-Invasion deutlich kleiner gewesen als danach. Die Forscherin berichtete auch von erschreckenden Körperdeformationen: von Babys mit einem Auge oder einer Nase auf der Stirn sowie von fehlenden Gliedmassen oder überzähligen Fingern und Zehen. Gemäss anderen Berichten häuften sich auch die Leukämie-Erkrankungen.

Für Eltern und Ärzte ist der Fall klar: Schuld an den missgebildeten Kindern von Falluja sind die Amerikaner respektive die Waffen, die bei der vom damaligen Präsidenten George W. Bush befohlenen Irak-Invasion zum Einsatz gekommen waren. Auch verschiedene Nichtregierungsorganisationen sehen einen nicht bestreitbaren Zusammenhang zwischen der Umweltverseuchung durch die Waffen und den Geburtsschäden. Die Amerikaner weisen die Anschuldigungen zurück. Es gebe keine Studien, die einen solchen Zusammenhang belegten. «Eine Evidenz gibt es nicht», sagt auch der BBC-Reporter. Gemäss den irakischen Behörden gebe es keine Untersuchungen zum Problem. (vin)>


-----

Basler Zeitung
              online, Logo

6.4.2010: Mord an 11 Männern im Jahr 2007, davon 2 Reuters-Angestellte: <«Abgeknallt wie in einem Videospiel»

Gemäss einem Militärvideo hat die "US"-Armee sich absolut rassistisch und wie die Nazis verhalten, als die Soldaten eines "US"-Armeehelikopters im Jahre 2007 willkürlich ohne jeden Grund 11 Männer erschossen, die auf einer Strasse unterwegs waren, bzw. es wurden sogar Männer erschossen, die Schwerverletzte bergen wollten, und es wurden Kinder sogar schwer verletzt. Das rassistische Nazi-Verhalten der "US"-Armee könnte kaum schlimmer sein. Dass die "USA" keinen Frieden bringen, ist bekannt. Das rassistische Nazi-Verhalten ist nun auch bewiesen. Aber lesen Sie selbst:

aus: Basler Zeitung online; 6.4.2010;
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Abgeknallt-wie-in-einem-Videospiel/story/25821429

Amerikanische Soldaten erschossen 2007 aus einem Helikopter mehrere junge Iraker. Ein unvermeidlicher Kollateralschaden, behauptet die Armee. Jetzt zeigt ein Video, das alles ganz anders war.

Dieses Video wühlt die amerikanische Nation auf. Sämtliche grosse Medien des Landes widmen den Bildern, welche die Webseite Wikileaks unter der Hand von Armeeangehörigen erhalten hat, ihre Frontseiten. Denn was dieses, in der Nacht auf Montag veröffentlichte Material zeigt, stellt das Verhalten der amerikanischen Armee im Irak-Krieg erneut massiv in Frage.

Am 12. Juli 2007 erschossen amerikanische Soldaten aus einem Helikopter elf Männer, die auf einer Strasse in Bagdad unterwegs waren. Zwei von ihnen waren Angestellte der Nachrichtenagentur Reuters: der 22-jährige Namir Noor-Eldeen, einer der bekanntesten einheimischen Fotografen, sowie sein Chauffeur Saeed Chmagh, 40 Jahre alt.

«Möglichst viele Treffer»

Die Armee versicherte öffentlich, dass die Soldaten «neun Aufständische und zwei Zivilisten» getötet hätten, nachdem die Gruppe das Feuer eröffnet habe. «Es steht ausser Frage, dass die Armee in Kampfeshandlungen gegen eine feindliche Kraft engagiert war», sagte damals Scott Bleichwehl, Sprecher der Truppen in Bagdad. Die beiden Reuters-Angestellten, so die Aussage der Armee, waren bedauerliche Kollateralschäden.

Doch das jetzt öffentliche Video zeichnet ein ganz anderes Bild: «Die Soldaten haben die Menschen abgeknallt wie in einem Videospiel», sagt Julian Assange, Reporter von Wikileaks. «Es ging ihnen nur darum, möglichst viele Treffer zu landen.» Wikileaks, eine unabhängige Webseite, die Menschen auffordert, Dokumente als Whistleblowers für die Öffentlichkeit hochzuladen, hat den Film nach eigenen Angaben von Armeeangehörigen erhalten. Die Armee hat die Authentizität des Films bestätigt, eine weitere Stellungnahme fehlt bislang.

«Los, komm schon»

«Schau dir diesen verdammten Deppen an», sagt einer der Soldaten über Chmagh, kurz bevor er schiesst. Die Kamera, die Chmagh über der Schulter trägt, halten die Soldaten für eine Waffe. Sie wissen offenbar genau, dass dies ein wichtiges Argument für ihren Angriff ist – als sich Chmagh später schwer verletzt über den Boden schleppt, rufen sie aus: «Los, komm schon, alles was du tun musst, ist dir eine Waffe zu schnappen.»

Als ein Autofahrer anhält, um Chmagh zu helfen, erschiessen die Soldaten auch ihn. Um die Erlaubnis von der Zentrale hatten sie über Funk gebettelt: «Los, lasst uns schiessen!» Die beiden kleinen Kinder des Fahrers bleiben schwer verletzt im Auto zurück. «Selber Schuld, wenn man seine Kinder an die Front mitnimmt», kommentiert einer der Soldaten. Nach ihrem Angriff gratulieren sie sich gegenseitig zu ihren Erfolgen. Als ein Auto über einen der Toten fährt, beginnen sie zu lachen.

Reuters wollte den Film sehen

Reuters hat seit jenem Tag im Juli 2007 versucht, an die Videoaufnahmen aus dem Helikopter zu gelangen, um den genauen Hergang der Tat zu rekonstruieren. Dabei gehe es ihr nicht nur um das Verhalten der US-Truppen im Irak, schrieb die Agentur in ihrem Antrag an die Regierung, sondern auch «um die Sicherheit unserer Angestellten vor Ort». Der Antrag wurde abgelehnt.

Dieses Video ist für die USA, was die Bilder aus dem afghanischen Kunduz für Deutschland sind: Sie stellen für viele in der Bevölkerung das Verhalten der eigenen Truppen im Krieg in Frage – und den Krieg an sich. Die Regierung beliess es bislang bei der Aussage aus dem Jahr 2007, die Soldaten hätten sich «an alle Regeln» gehalten. Doch Wikileaks-Reporter Assange fordert ein Nachspiel: «Falls das wirklich wahr ist, sind diese Regeln falsch», sagt er. «Falls nicht, haben sie etwas vertuscht.» (oku)>

-----


Basler
                Zeitung online, Logo

Irak 19.8.2010: Die "amerikanischen" Kampftruppen haben den Irak verlassen - es bleiben "amerikanische" Soldaten zur "Ausbildung" von Sicherheitskräften

Der Irak wurde am 19.8.2010 von den "amerikanischen" Kampftruppen befreit. Aber da sind immer noch Scheiss-Amis im Land, die da nicht hingehören. Wieso sind diese Scheiss-Amis dort? Der Irak hat die "USA" selbst nie angegriffen. Wer bezahlt für den Schaden, die die "US"-Armee im Irak angerichtet hat? Gibt es Wiedergutmachung? Und wer sitzt im irakischen Ölministerium? Sind dort Iraker oder Scheiss-Amis, die weiterhin aufs Erdöl setzen statt auf Sonnenenergie, Windenergie und Erdwärme? All diese Fragen sind verboten. Aber lesen Sie selbst:

aus: Basler Zeitung online: "We're goin' home" - Amerikaner haben den Irak verlassen; 19.8.2010;
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Were-goin-home--Amerikaner-haben-den-Irak-verlassen/story/24625590

<In der Nacht auf heute haben die letzten Kampftruppen der USA heimlich die Grenze überquert. Jetzt beginnt laut der Regierung die «Operation Neubeginn».

Die US-Armee hat den Abzug ihrer letzten Kampftruppen aus dem Irak offiziell bestätigt. Am Donnerstagmorgen habe die letzte Kampfeinheit den Irak über die Grenze nach Kuwait verlassen, sagte ein Sprecher der US-Armee. Zuvor hatte die Regierung den Abzug noch dementiert, gemäss Medien, um die abziehenden Soldaten nicht zu gefährden.

Der Rückzug des rund 14.000 Soldaten umfassenden Brigadeteils aus der irakischen Hauptstadt Bagdad hatte nach Angaben der «Washington Post» am Samstag begonnen. Die Truppen hätten den 580 Kilometer langen Weg zu Lande statt in Flugzeugen zurücklegen müssen. In die Armee «eingebettete» Reporter sollten der Zeitung zufolge ebenfalls bis zum Donnerstagmorgen Stillschweigen über den Rückzug bewahren.

Nach dem Abzug der Kampftruppen bleiben laut CNN-Informationen zunächst etwa 56.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Am 1. September beginnt die Operation «New Dawn» (Neubeginn). Sie sieht vor, dass die verbleibenden Soldaten irakische Sicherheitskräfte ausbilden und ihnen bei der Bekämpfung des Terrorismus helfen. Bis Ende 2011 sollen auch sie den Irak verlassen.

Mehr als 4400 Soldaten gestorben

Der Abzug der US-Kampftruppen sei damit vor dem Termin am 31. August vollzogen, den die Regierung genannt hatte, berichteten US-Medien. Dies markiere nach siebeneinhalb Jahren das Ende der «Operation Irakische Freiheit», zitierte der Sender MSNBC den Sprecher des US-Aussenministeriums, Philip Crowley.

Seit der Invasion im Irak im März 2003 starben mehr als 4400 US- Soldaten im Irak. Insgesamt eine Billion Dollar (1039 Milliarden Franken) kostete der Einsatz die USA. Vor siebeneinhalb Jahren marschierte eine von den USA geführte internationale Koalition gegen den damaligen Machthaber Saddam Hussein im Irak ein.

«Wir halten das Versprechen»

US-Präsident Barack Obama hatte am Mittwoch vor Bekanntwerden der Nachricht im US-Bundesstaat Ohio gesagt: «Wir halten das Versprechen, das wir gemacht haben. Unsere Kampfmission drüben im Irak wird vorbei sein.» Obama hatte angekündigt, bis Ende August das Land zu verlassen.

US-Präsident Barack Obama hatte den kompletten Rückzug aus dem Irak damit begründet, sich verstärkt auf den Anti-Terror-Kampf in Afghanistan konzentrieren zu wollen.

Erneut Attentate

Das Ende der Kampfoperation gilt als grosser Einschnitt für die irakische Regierung, weil sie mehr Verantwortung für die Sicherheit in dem Land übernehmen muss. Vor dem Abzug der US-Kampftruppen verstärkten die Aufständischen ihre Angriffe auf die irakischen Sicherheitskräfte. Erst am Dienstag kamen bei einem Attentat auf Armee-Bewerber in Bagdad 58 Menschen ums Leben. Im Mai waren bei einer Serie von Attentaten fast 100 Menschen getötet worden. (oku/sda)>

-----

20 minuten
                online, Logo

20.8.2010: Der Pseudo-Abzug: Es werden nun einfach mehr "private Sicherheitskräfte" der "USA" im Irak "arbeiten" - bis zu 7000

aus: 20 minuten online: Abzug der Kampftruppen: Im Irak schlägt die Stunde der Söldner; 20.8.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/irak/story/Im-Irak-schlaegt-die-Stunde-der-Soeldner-28639180

<«Operation Neue Morgendämmerung» hat begonnen: Die US-Kampftruppen sind vollständig abgezogen worden. Dafür wird die Anzahl der Söldner verdoppelt.

Im März 2003 marschierte eine von den USA geführte internationale Koalition gegen den damaligen Machthaber Saddam Hussein im Irak ein. Knapp siebeneinhalb Jahre später verlässt die letzte US-Kampfeinheit das Land.

In einem symbolisch wichtigen Schritt haben die US-Streitkräfte mehr als sieben Jahre nach dem Einmarsch im Irak ihre letzte Kampfbrigade aus dem Land abgezogen. In der Nacht auf Donnerstag überquerte die Einheit die Grenze zu Kuwait.

Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Philip Crowley, bezeichnete den Abzug als «historischen Moment». Das langfristige US- Engagement im Irak ende damit jedoch nicht. «Wir beenden den Krieg (...), aber wir beenden nicht unsere Arbeit im Irak», betonte Crowley.

Iraker jetzt selbst verantwortlich

Nach dem Abzug der Kampftruppen erhält die Mission einen neuen Namen: Statt «Operation Irakische Freiheit» wird sie dann «Operation Neue Morgendämmerung» heissen. Es gehe um eine «Umwandlung der Mission von einem Kampfeinsatz in einen Stabilisierungseinsatz», hiess es beim US-Militär.

Die USA übertrugen die Verantwortung für Kampfaufgaben am 7. August an das irakische Militär. Seitdem verlässt ein stetiger Strom amerikanischer Truppen über die Strassen und Luftwege das Land.

Die verbleibenden 50 000 US-Soldaten sollen beim Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte helfen und US-Einrichtungen schützen. Die restlichen regulären US-Truppen sollen nach dem Willen von US- Präsident Barack Obama den Irak bis Ende 2011 verlassen.

Mehr Söldnertruppen

So richtig trauen die Amerikaner den irakischen Sicherheitskräften noch nicht. Um den Abzug der US-Soldaten auszugleichen und diplomatische und zivile Einrichtungen zu schützen, wird das US-Aussenministerium mehr Privatfirmen beauftragen.

Die Sicherheitsleute sollen die Lücken füllen, die durch den stufenweisen Abzug der US-Truppen aus dem Irak entstehen. Wie viele private Vertragspartner benötigt werden, sagte Aussenministeriums-Sprecher Crowley am Donnerstag nicht.

Die Zeitung «New York Times» berichtete indessen, die Zahl könne auf bis zu 7000 steigen. Die Zeitung berichtete, die Angestellten der Sicherheitsfirmen sollten unter anderem Radaranlagen bedienen und vor feindlichen Angriffen warnen, nach am Strassenrand versteckten Sprengsätzen suchen und Überwachungsdrohnen steuern.

Blackwater-Blutbad unvergessen

Die Anwesenheit von privaten Sicherheitskräften im Irak hat in der Vergangenheit wiederholt zu Kontroversen und Animositäten zwischen den USA und der irakischen Regierung geführt - insbesondere nachdem Angehörige der US-Firma Blackwater 2007 in Bagdad 17 Zivilisten getötet hatten.

(sda)>


Die "Sicherheitsdienste" im Irak sind auch in anderen Zeitungen ein Thema:


n-tv online,
              Logo

20.8.2010: <Politik: Nach dem Abzug aus dem Irak - USA setzen auf Sicherheitsfirmen>

aus: n-tv online; 20.8.2010; http://www.n-tv.de/politik/USA-setzen-auf-Sicherheitsfirmen-article1312656.html

<Nach dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak soll sich die Zahl der privaten Sicherheitsleute, die im Auftrag der USA arbeiten, auf etwa 7000 verdoppeln. Teilweise sollten irakische Streitkräfte die US-Soldaten ersetzen, aber es müsse sichergestellt sein, dass etwa "unsere Diplomaten und Entwicklungshelfer gut geschützt sind", erklärte ein Sprecher des Außenministeriums die Maßnahme. Es gebe noch keine "präzise" Zahl der künftig angestellten Sicherheitsleute. Die von der "New York Times" ins Spiel gebrachten 7000 seien aber "in der richtigen Größenordnung".

Zuvor hatte die "New York Times" berichtet, die Angestellten der Sicherheitsfirmen sollten unter anderem Radaranlagen bedienen und vor feindlichen Angriffen warnen, nach am Straßenrand versteckten Sprengsätzen suchen und Überwachungsdrohnen steuern.

Die Anwesenheit von privaten Sicherheitskräften im Irak hat in der Vergangenheit wiederholt zu Kontroversen und Animositäten zwischen den USA und der irakischen Regierung geführt - insbesondere nachdem Angehörige der US-Firma Blackwater 2007 in Bagdad 17 Zivilisten getötet hatten.

Die US-Streitkräfte haben mehr als sieben Jahre nach dem Einmarsch im Irak ihre letzte Kampfbrigade aus dem Land abgezogen. Nun sind noch rund 56.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Bis zum 1. September sollen nach Armeeangaben noch 6000 Soldaten von Kampfeinheiten das Land verlassen, die im Irak verstreut im Einsatz sind. Die verbleibenden 50.000 US-Soldaten sollen beim Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte helfen und US-Einrichtungen schützen. Bis Ende 2011 sollen alle US-Soldaten das Land verlassen haben.

AFP/dpa>

-----

Tagesanzeiger
              online, Logo

28.8.2010: Das "US"-Militär bleibt ein Schwergewicht im Irak mit 3 Stützpunkten für "Beratung", "Schulung" und "Unterstützung" - und für den Schutz der "riesigen US-Botschaft"

aus: Tagesanzeiger online: Wie die US-Truppen im Hintergrund die Fäden ziehen; 28.8.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Wie-die-USTruppen-im-Hintergrund-die-Faeden-ziehen/story/14115901

<Von Tomas Avenarius, Bagdad.

Die US-Regierung preist den Abzug ihrer Truppen aus dem Irak als grundlegende Veränderung des irakisch-amerikanischen Verhältnisses. Die Realität sieht ein wenig anders aus.

Das US-Militär bleibt ein Schwergewicht im Irak. Stationiert in drei Stützpunkten in Bagdad, Tikrit und Basra, sollen sich die verbleibenden 49'700 GIs offiziell auf Beratung und Unterstützung der irakischen Armee beschränken. Im Hintergrund dürften die Amerikaner Aufgaben übernehmen, die die irakische Armee noch nicht leisten kann: Logistik, Luftüberwachung, elektronische Kriegsführung, Spezialeinsätze gegen Terrorgruppen.

Für die Alltagssicherheit ist die Polizei wichtiger als die Armee. Das Schwergewicht des Trainings der notorisch schwachen Polizeikräfte fällt nun vom US-Militär in die Hände des US-Aussenministeriums. Die Schulung übertragen die Diplomaten Söldnern: Rund 6000 Vertragssoldaten sollen die riesige US-Botschaft und ihre Zweigstellen schützen und die Polizisten ausbilden.

Falah Hassan al-Naqib, Bagdader Innenminister zwischen 2004 und 2005, sagt: «Das Polizeitraining ist nicht das zentrale Problem. Unsere Sicherheitskräfte haben grundsätzlich die falsche Struktur. Ich bezweifle, dass sie im Fall schwerer innerirakischer Konflikte neutral bleiben.»

Das Problem der Loyalität - [die "USA" hat Saddams Armee aufgelöst - das war der Hauptfehler im Irak - und heute unterwandert der Iran den Irak]

Hauptfehler der USA sei gewesen, Saddams Armee aufzulösen und das Offizierskorps zu entlassen: «Irak hatte eine professionelle Armee. Dieses Knowhow fehlt heute.» Stattdessen seien 100'000 Milizionäre der verschiedenen irakischen Parteien auf politischen Druck hin in Armee und Polizei aufgenommen worden. «Wem schulden diese Milizionäre ihre Loyalität?», sagt Falah. Die Milizionäre seien nicht über das Land verteilt, sondern bildeten geschlossene Einheiten in Polizei und Militär. Auch das Einsetzen von Kommandanten folge der Zugehörigkeit zu Parteien. Für al-Naqib ist klar: «Die Sicherheitskräfte sind unterwandert, vor allem vom Iran.» Was er denkt, aber nicht sagt: Eigentlich müssten die Sicherheitskräfte des Irak gesäubert und neu aufgebaut werden, um das Land schützen zu können.

(Tages-Anzeiger)>

-----

Basler
                Zeitung online, Logo

31.8.2010: Der "amerikanische" Wiederaufbau im Irak ist nur Stückwerk - und Baurinen verwittern

Irak hat die "USA" nie angegriffen, und es ist weiterhin katastrophal, was im Irak passiert. Aber lesen sie selbst:

aus: Basler Zeitung online: Wiederaufbau auf amerikanisch: Honigfabrik statt Schule; 31.8.2010;
http://bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Wiederaufbau-auf-amerikanisch-Honigfabrik-statt-Schule/story/13242815

<Über 50 Milliarden Dollar haben die USA in den Wiederaufbau des Irak gesteckt. Doch viele der Projekte sind Totalausfälle. Bauruinen wohin das Auge reicht. Beispiel: Ein 40 Millionen teures Gefängnis, das leer steht.

Beispiel 1, Kinderspital
In Basra kann diese 165 Millionen Dollar teure Kinderklinik ihren Betrieb nicht aufnehmen. Grund: Probleme mit der Elektrizität.

Beispiel 2, Wasserwiederaufbereitungsanlage:
Die Anlage ist fast fertig gebaut. Aber eben nur fast. Die Anlage hätte schon vor vier Jahren ihren Betrieb aufnehmen sollen.

Beispiel 3, Gefängnis:
Dieses Gefängnis in Khan Bani Saad steht leer. Es kostete 40 Millionen Dollar.

«Unsere Kampfphase ist zu Ende»

Das Ende des Kampfeinsatzes im Irak ist nach den Worten von US-Präsident Barack Obama kein Grund zum Feiern. «Unsere Kampfphase ist zu Ende», sagte Obama vor US-Soldaten am Stützpunkt Fort Bliss in Texas.

Aber «es gibt noch viel zu tun, bis der Irak ein echter Partner wird», fügte er hinzu. Seine Rede am Dienstagabend, in der er das offizielle Ende des US-Kampfeinsatzes im Irak verkünden werde, sei daher «keine Siegesparade und keine Glückwunschansprache», sagte Obama vor 170 Soldaten.

Ähnlich wie Obama hatte sich am Dienstag auch US- Verteidigungsminister Robert Gates geäussert, der ebenfalls von «Siegesparaden oder Selbstgratulationen» abriet.

Das Ergebnis einer Prüfung zahlreicher Projekte durch ein amerikanisches Kontrollgremium ist vernichtend. Insgesamt wurden über zehn Prozent - fünf Milliarden Dollar Steuergeld - verschwendet. Und in Anbetracht von rund 300 Einzelprüfberichten, die für den Generalinspektor für den irakischen Wiederaufbau angefertigt wurden, ist diese Summe wahrscheinlich noch untertrieben.

Einige Projekte sind Totalausfälle, während bei anderen die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Nördlich von Bagdad steht ein Gefängnis leer, das für 40 Millionen Dollar errichtet wurde. Im Süden des Landes kann eine 165 Millionen Dollar teure Kinderklinik ihren Betrieb nicht aufnehmen. Und obwohl in Falludscha mit 100 Millionen Dollar das Dreifache des ursprünglich geplanten Betrags für eine Kläranlage ausgegeben wurde, laufen die Abwässer noch immer durch die Strassen.

Der für die Golfregion zuständige Kommandeur des Pionierkorps des US-Heeres, Oberst Jon Christensen, berichtete von über 4800 Projekten, die seit dem Einmarsch der Amerikaner 2003 fertiggestellt worden seien und 233 weiteren, die nun schnellstmöglich zu Ende gebracht würden. 595 Projekte hätten, meist wegen Sicherheitsbedenken, aufgegeben werden müssen. Christensen räumt ein, dass Fehler gemacht worden seien. Aber «es gibt Grenzen dessen, was wir leisten können», sagte er. Letztlich komme es darauf an, was die Iraker daraus machten.

Bauruinen verwittern

Und die sind nicht immer glücklich mit den amerikanischen Wohltaten. Zahlreiche Projekte waren nicht mit denjenigen abgesprochen, die sie nachher nutzen sollten. «Anfangs haben wir nicht so eng mit den Leuten zusammengearbeitet, dass wir mitbekamen, was ihre Bedürfnisse waren», sagte Christensen. Mittlerweile sei die Zusammenarbeit sehr eng.

Schaimaa Mohammed Amin, die Vorsitzende des Wiederaufbau- und Entwicklungskomitees der Provinz Dijala, weiss von einem Beispiel aus ihrer Region zu berichten: So wurde eine Honigfabrik gebaut und in Betrieb genommen, obwohl eine Schule und Infrastrukturprojekte viel nötiger gewesen wären. Ablehnen konnten die Iraker solche und andere in ihren Augen ungeeignete Bauten kaum. «Wir wurden fast gezwungen sie anzunehmen», sagte Amin. Am Ende müssen sie für die Fertigstellung von Gebäuden zahlen, die sie gar nicht wollten.

Manchmal weigern sich Ministerien aber auch, Baustellen zu übernehmen. Dann werden die mit Steuergeld errichteten Bauruinen sich selbst überlassen. Sie verwittern langsam, bis sie der Wüstensand wegträgt. (bru/dapd (Kim Gamel )>

-----

20 minuten
                online, Logo

13.9.2010: <Gefangene im Irak: Ohne Anklage eingesperrt>

Es erübrigt sich jeder Kommentar über das, was die kriminellen "US"-Truppen im Irak an Terror organisiert haben. Es sollte eine "Befreiung" sein. Die Situation ist für die irakische Bevölkerung seit Jahren grausam. Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online; 13.9.2010; http://www.20min.ch/news/dossier/irak/story/17731499




Carsten Jürgensen (Amnesty International): Bericht "New Order, Same Abuses: Unlawful detentions and torture in Iraq"

<Willkür und Brutalität: So beschreibt ein Amnesty-Experte die Situation der Gefangenen im Irak. Sie würden systematisch gefoltert. Auch die USA werden scharf kritisiert.

Die Zustände in irakischen Gefängnissen, hier in Al-Muthanna, sind laut Amnesty International verheerend.

In irakischen Gefängnissen sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International etwa 30 000 Menschen ohne Anklage eingesperrt. Es herrschten «Willkür und Brutalität», sagte Amnesty-Irak-Experte Carsten Jürgensen anlässlich der Veröffentlichung des Berichts «New Order, Same Abuses: Unlawful detentions and torture in Iraq» am Montag.

Laut Jürgensen droht den etwa 10 000 Häftlingen, die von den US-Truppen an die Iraker übergeben würden, dasselbe Schicksal.

[Die Foltermethoden - kaum Anwälte für die Gefangenen]

In dem Amnesty-Bericht sind Aussagen von Häftlingen und ehemaligen Gefängnisinsassen dokumentiert: Demnach werden Gefangene mit Stromkabeln geschlagen, stundenlang an Gliedmassen aufgehängt und mit Stromstössen und Bohrmaschinen traktiert. Es komme immer wieder vor, dass Häftlinge an Misshandlungen sterben. Hunderte Urteile, darunter auch Todesurteile, fussten auf unter Folter erzwungenen Geständnissen, hiess es. Viele Häftlinge sässen jahrelang im Gefängnis ohne ein Verfahren, hätten kaum Kontakt zur Familie oder Zugang zu einem Anwalt.

[Kaum Prozesse gegen Folterer - Gerüchte führen zu falschen Gefangennahmen]

Jürgensen kritisierte, dass trotz Beweisen in den vergangenen Jahren «kaum ein Folterer zur Rechenschaft gezogen» worden sei. Häufig seien auch willkürliche Festnahmen aufgrund von Falschinformationen, die zu jahrelanger Haft in Geheimgefängnissen führten. Erzwungene Geständnisse würden vor Gericht als Beweise zugelassen. Auf diese Weise seien auch schon Todesurteile ergangen und Hinrichtungen erfolgt.

USA am Pranger - [die "USA" dementieren, die Gefängnisse entsprächen "internationalem Standard"]

«Irakische Sicherheitskräfte verletzen systematisch die Rechte der Häftlinge», sagte Malcolm Smart, der bei Amnesty für den Mittleren Osten und Nordafrika zuständig ist. Besonders die amerikanischen Behörden wurden in dem 59-seitigen Bericht kritisiert: Seit Mitte 2007 hätten US-Einheiten rund 23 000 Häftlinge an die Iraker übergeben, obwohl sie über die Menschenrechtsverletzungen im Bilde seien. Eine amerikanische Armeesprecherin wies den Vorwurf zurück. Den Häftlingen drohe keine Misshandlung, die Gefängnisse würden kontrolliert und entsprächen internationalen Standards, sagte sie.

(sda/dapd)>

Kommentar: Der neue "internationale Standard"
Man kann nur dazulernen: Der neue "internationale Standard" für Gefängnisse ist gemäss den kriminellen "USA" eben
-- die Gefangennahme aufgrund falscher Gerüchte
-- die Verweigerung von Anwälten für willkürlich Gefangene
-- die Folterung bis zum Todesurteil und bis zum Vollzug des Todesurteils.

Und so haben primitive Wärter und Wachpersonal immer wieder Arbeit, die vom Steuerzahler bezahlt wird. Das ist doch gut für die Gefängniswärter, und die "USA" sind doch im Irak nichts anderes gewesen als das: die Gefängniswärter, und die Sicherheitsunternehmen der "USA" werden dort die Armee noch lange ersetzen, und so werden die "Amerikaner" im Irak noch lange ihren rassistischen "Spass" haben, und die UNO macht nicht so viel bis gar nichts. Ende unbestimmt.

Michael Palomino, 13.9.2010

-----

Spiegel
              online, Logo

13.9.2010: Englische Truppen im Irak folterten und töteten Zivilpersonen - bisher gab es kaum einen Prozess

aus: Spiegel online: Irak-Krieg: Die grausamen Geheimnisse britischer Soldaten; 13.9.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,717230,00.html

<Von Dominik Peters

REUTERS

Die britischen Truppen haben den Irak in diesem Jahr verlassen

Die Truppen sind wieder zurück - und nun kommen in England immer mehr schreckliche Details des Irak-Krieges ans Licht. Soldaten ihrer Majestät stehen im Verdacht, Zivilisten ermordet zu haben. Aber in keinem Fall ist es zu einer Anklage gekommen.

London - Der britische Irak-Einsatz ist vorbei - doch der Krieg sorgt im Königreich immer noch für heftige Diskussionen. Am Montag wurde bekannt, dass mehrere britische Soldaten im Verdacht stehen, irakische Zivilisten ermordet zu haben.

Die Fälle sollen vom Verteidigungsministerium und der Armee-Strafbehörde (SPA) bisher nicht juristisch verfolgt worden sein, obwohl die Militärpolizei zumindest in einem Fall empfohlen hatte, die Verdächtigen wegen Mordes vor Gericht zu stellen.

Folgenlose Morde im Zweistromland - [Folter an Tanik Mahmud mit mit Todesfolge im britischen Helikopter - Obduktion wird verschlampt]

Der Iraker Tanik Mahmud wurde nach Angaben des "Guardian" im April 2003 bei einer Kontrolle von britischen Soldaten in der westirakischen Stadt Ramadi aus bisher nicht bekannten Gründen verhaftet und zusammen mit anderen Gefangenen in einem Hubschrauber in eine nahegelegene US-Militärbasis gebracht. Auf dem Flug dorthin musste Mahmud "schwerste Verletzungen zugefügt bekommen haben", heißt es in einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums.

So schwer, dass er den Flug nicht überlebte.

Die britische Militärpolizei soll den Fall nach acht Wochen untersucht und erst zehn Monate später einen Pathologen eingeschaltet haben, um nachzufragen, ob es sich lohne, eine Leichenuntersuchung vorzunehmen; der Mediziner sah aufgrund der Verwesung keine Möglichkeit mehr, mittels einer Obduktion Informationen über die Todesursache zu erlangen

[Ather Karim Khalaf bei einer Strassenkontrolle erschossen - der Militärstaatsanwalt blockiert einen Prozess gegen den britischen Militärpolizisten]

Drei Wochen, nachdem Mahmud ermordet worden sein soll, kam der 24-jährige Ather Karim Khalaf ums Leben. Der frisch verheiratete Mann wurde angeblich in seinem Auto an einer Straßenkontrolle erschossen. Er verstarb wenig später im Krankenhaus. Das britische Verteidigungsministerium bestätigte dies gegenüber dem "Guardian". Auch in diesem Fall hätte die Militärpolizei Untersuchungen angestellt, sogar empfohlen, den Soldaten wegen Mordes anzuklagen, aber der Militärstaatsanwalt habe das abgelehnt.

Doch diese beiden Tode unter britischer Obhut im Irak sind nicht die einzigen, die bisher offenbar folgenlos geblieben sind.

[Iraker werden ohne Vorwarnung in den Fluss geworfen und einer ertrinkt - und der Militärstaatsanwalt blockiert auch hier einen Prozess]

Nur kurze Zeit später wurde der 19-jährige Said Shabram, zusammen mit einem anderen Mann, von britischen Soldaten nahe der Stadt Basra von einem vier Meter hohen Anlegersteg in den "Schatt Al-Arab" (zu Deutsch: "Küste der Araber") geworfen. Während Shabram ertrank, konnte der Mitgefangene von Passanten am Ufer gerettet werden. Er erklärte: "Der Soldat schubste uns immer näher an die Kante. Er schien immer wütender zu werden, da wir nicht ins Wasser sprangen. Ich dachte, er wird so wütend, dass er uns erschießt", beschrieb der Überlebende die Situation. Dann hätten die Soldaten gelacht "und uns auf einmal in den Fluss gestoßen".

Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums habe der zuständige Militärstaatsanwalt auch in diesem Fall eine Anklage der Soldaten abgelehnt.

Berichte über systematische Folterungen - [die britische Militärpolizei sprach viele Empfehlungen aus für die Bestrafung von Briten]

Diese drei Taten sind offenbar keine Einzelfälle. Auf eine Anfrage des "Guardian" bei Philip McEvoy, dem stellvertretenden Direktor der im vergangenen Jahr gegründeten armeeinternen Strafbehörde (SPA), in wie vielen Fällen die britische Militärpolizei empfohlen habe, Soldaten wegen Mordes oder Todschlags zu bestrafen, antwortete der knapp: "Das weiß nur Gott."

Es gibt wohl weitaus mehr britische Soldaten, die von ihrem Einsatz im Irak grausame Geheimnisse mit nach Hause brachten.

[Folterberichte und Folterbeweise durch englische Truppen]

Bereits im Jahr 2008 veröffentlichte der englische "Independent" einen Bericht über 33 Misshandlungsfälle, in denen britische Soldaten ähnliche Methoden angewandt haben sollen wie die US-Soldaten im berüchtigten Gefängnis Abu Ghuraib bei Bagdad und systematische Folter zugegeben hatten.

Und im vergangenen Juli legten Anwälte von 102 Irakern, die in britischer Haft gesessen hatten, dem britischen "High Court", der zum Obersten Gerichtshof gehört, Beweisunterlagen über Folter vor.>

-----

Jetzt wird es noch perverser, was die Scheiss-Amis mit dem Irak machen:

20 minuten
              online, Logo

15.9.2010: <US-Defizit: Iraker sollen für Besatzung zahlen> - perverser geht es nicht

Der Irak hat die "USA" nie angegriffen und wollte keine Invasion. Grosskotzig hat die kriminelle Bush-Regierung den Irak besetzen lassen und immer wieder Milliarden von Dollars für den Irakkrieg gesprochen. 8 Jahre lang wurde der Irak von kriminellen "US"-Truppen terrorisiert, willkürlich Leute aufgrund von Gerüchten verhaftet, eingesperrt und gefoltert, wurden Kulturdenkmäler zerstört, und wurde Bagdad zum Ziel der Islamisten. Und nun soll der Irak, der scheinbar einen Haushaltsüberschuss aufweist, Kriegskosten für die nicht gewollte Invasion "zurückbezahlen". Nun, die Bevölkerung im Irak ist grösstenteils arm und ein Drittel sind vielleicht immer noch im Ausland und noch nicht zurückgekehrt. Im Irak sind Dauerschäden durch radioaktive Bomben der "USA" zu beobachten, unbezahlbare Schäden sind dies. Es sind Milliarden für die sozialen Strukturen und für die alleinerziehenden Mütter nötig und für die Waisenkinder.

Wier sehen also, wie die "Rechnung" der Scheiss-Amis aussieht, und man sieht, dass Obama nur der Präsident ist, aber die Institutionen der "USA" weiterhin im Sinne des Bush-Regimes arbeiten. Das ist natürlich im Artikel und bei den Scheiss-Amis nicht erwähnt. Wie ist denn die Entwicklung einzuschätzen? Richtig, die "USA" werden immer kommunistischer. So haben es doch die Kommunisten auch gemacht: Die "Freunde" mussten Moskau finanzieren, und so wird es auch mit den "USA" werden: Die "Freunde" müssen Washington finanzieren. Wenn sich die "Freunde" nicht schleunigst von Washington lossagen, dann werden die "USA" zum Blutsauger. Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online; 15.9.2010; http://www.20min.ch/news/dossier/irak/story/Iraker-sollen-fuer-Besatzung-zahlen-31275549

<Amerika versinkt in Schulden und pumpt weiter Geld in den (öl-) reichen Irak. Der Unmut darüber wächst, doch vorerst dürfte sich nichts daran ändern.

Irakische Armee-Lastwagen warten auf Nachschub auf einem Luftwaffenstützpunkt 20 km nördlich von Bagdad. Amerika verlangt vom Irak grösseres finazielles Engagement.

Das «Government Accountability Office» (GAO), die Geschäftsprüfungskommission des US-Kongresses, behauptet in einem neuen Bericht, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verschuldung Amerikas und dem Haushaltsüberschuss des Iraks gebe. Aus dieser Erkenntnis müssen jetzt endlich Konsequenzen gezogen werden, lautet die Schlussfolgerung der Behörde.

Gemäss GAO hat die US-Regierung bis Ende 2009 insgesamt 642 Milliarden Dollar für Militäroperationen im Irak und weitere 24 Milliarden für Training und Ausrüstung der irakischen Sicherheitskräfte aufgewendet. Am selben Stichtag hatte der Irak einen Haushaltsüberschuss von 52,1 Milliarden Dollar angehäuft. Der Bericht endet mit der Aufforderung, «der Kongress möge künftig Iraks verfügbare finanzielle Ressourcen berücksichtigen», wenn die Regierung neue Gelder zur Unterstützung der irakischen Sicherheitskräfte beantragt. Im Klartext: Der (öl-)reiche Irak kann und muss für seine Sicherheit selbst aufkommen. Sonst werden die amerikanischen Schulden weiter wachsen – ebenso wie die irakischen Überschüsse.

Unvollständige Rechnung

Die «Huffington Post» erinnert in diesem Zusammenhang süffisant an die Worte des damaligen US-Vize-Aussenministers Paul Wolfowitz. Dieser hatte einen Tag nach der Irak-Invasion vor dem Kongress beteuert, der Irak sei schon bald in der Lage, seinen Wiederaufbau selbst zu finanzieren. Es kam bekanntlich anders. Die US-Schulden sind seit jenem Tag von 6,4 auf 13,4 Billionen Dollar angestiegen. Das entspricht einem Schuldenanstieg von 6,8 Billionen Dollar. In Übereinstimmung mit unabhängigen Schätzungen ist der Irak-Krieg der Hauptverursacher der Ausgabenexplosion. Ein weiterer bedeutender Kostenpunkt sind Steuersenkungen, die George W. Bush 2001 und 2003 durchsetzte; sie laufen frühestens Ende 2010 aus.

Dem gegenüber steht ein geschätztes irakisches Bruttosozialprodukt von 65,8 Milliarden Dollar. Mit anderen Worten: Der Irak-Krieg hat tatsächlich grossen (wenn auch nicht alleinigen) Anteil am aktuellen US-Defizit. Aber der irakische Staat wäre trotz seiner Geld- und Ölreserven nicht in der Lage, signifikant zu dessen Tilgung beizutragen. Angesichts dieses Missverhältnisses ergibt die Forderung, der Irak sollte endlich seinen Teil der Kosten für Freiheit und Sicherheit tragen, wenig Sinn. Zumindest nicht aus wirtschaftlicher Sicht.

Auf politischer Ebene findet der Vorschlag durchaus Anklang. Auch Barack Obama hatte im Präsidentschaftswahlkampf versprochen, die Iraker finanziell stärker in die Pflicht zu nehmen. Dass er bis heute nichts in diese Richtung unternommen hat, hat wohl noch einen anderen (nicht-wirtschaftlichen) Grund: Die Iraker könnten es als absurd empfinden, für die Kosten der Invasion und Besatzung ihres eigenen Landes belangt zu werden.

(kri)>

-----

20 minuten
              online, Logo

Rice-Memoiren 16.10.2010: Bush-Aussenministerin Rice gibt Fehler im Irak zu - aber den prinzipiellen Fehler, die Invasion selbst, und die Fehler, die in den "USA" im Pentagon gemacht wurden, sieht sie nicht

Es ist schon eigenartig, wie die Ex-Aussenministerin der "USA", Rice, einen kleinen Fehler sieht, aber den prinipiellen, grossen Fehler, die Manipulationen beim 11. September 2001, will sie nicht sehen. Rice sieht auch nicht, dass der Irak die "USA" nie angegriffen hat. Sie sieht auch nicht, dass jegliche Irak-Invasion gegen das Völkerrecht verstösst, und dass extremistische, muslimische Kreise den "USA" im Irak ein weiteres "Vietnam" bereiten wollten, was zum Teil auch gelungen ist. Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online: Rice: "Im Irak wurden Fehler gemacht";
http://www.20min.ch/news/ausland/story/-Im-Irak-wurden-Fehler-gemacht--23563318

<US-Präsident Barack Obama hat die frühere republikanische Aussenministerin Condoleezza Rice im Weissen Haus empfangen. Zuvor gab sie ein bemerkenswertes Interview.

Condoleezza Rice bei der Vorstellung ihres Buches (am 15. Oktober in Washington).

Vor dem Treffen mit US-Präsident Obama gewährte Rice dem Fernsehsender CNN ein Interview. Befragt zum Thema Irak sagte die ehemalige Aussenministerin, dass die Entmachtung Saddam Husseins der richtige Schritt gewesen sei. «Ich glaube, ich würde wieder gleich handeln. Beim Wiederaufbau des Irak würde ich die Dinge anders angehen.»

«Wir haben uns zu sehr auf Bagdad und zu wenig auf die Provinzen konzentriert. Vermutlich haben wir zu wenig verstanden, was mit der irakischen Gesellschaft während der jahrelangen Tyrannei passiert ist», sagte sie dem Sender. Es sei jedoch noch immer zu früh, um von einem Scheitern oder einem Erfolg zu sprechen.

Treffen mit Obama

Nach dem Interview traf Rice US-Präsident Obama. Dieser hat mit der früheren Aussenministerin über die nationale Sicherheit der USA diskutiert. Die zwei Politiker hätten sich im Oval Office getroffen und über eine Reihe von Sicherheitsbelangen unterhalten, teilte ein Sprecher des Weissen Hauses mit. Nähere Angaben zu dem etwa halbstündigen Treffen machte er nicht.

[Nun, die "USA" selbst sind das grösste Sicherheitsrisiko für die Welt. Aber das wollen diese beiden Figuren, Rice und Obama, nicht sehen].

Berater des Weissen Hauses berichteten, Rice habe eine mit einer persönlichen Nachricht versehene Kopie ihres neuen Buches dabei gehabt. In dem Werk «Extraordinary, Ordinary People: A Memoir of a Family» (zu Deutsch: «Aussergewöhnliche, gewöhnliche Menschen: Die Denkschrift einer Familie») beschreibt sie ihre Kindheit als schwarzes Mädchen im US-Staat Alabama, als dort Rassentrennung vorherrschte. Für Obamas Töchter Malia und Sasha habe Rice eine kindgerechte Ausgabe ihres Buches mitgebracht, hiess es.

(ast/sda/dapd)>

>

-----

20 minuten
                online, Logo

22.10.2010: 100e Morde an irakischen Zivilpersonen an US-Checkpoints im Irak - die Mörder-Pentagon meint: "Das sind alles Nachrichten von gestern"

Der Irak hat die "USA" nie angegriffen. Was haben die "USA" im Irak mit der Zivilbevölkerung gemacht? Es wurde ein Mörder-Terror und ein Folter-Terror aufgebaut, ohne jedes Recht, ohne jede Begründung, einfach so aus Spass. Wo ist das Tribunal von "Nürnberg" für die kriminelle "USA"? Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online: Neue Wikileaks-Enthüllungen: Hunderte zivile Tote an US-Checkpoints; 22.10.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/irak/story/Hunderte-zivile-Tote-an-US-Checkpoints-15730260

<Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira hat unter Berufung auf die Internetplattform Wikileaks über die Tötung «hunderter» irakischer Zivilisten an US-Checkpoints berichtet.

Die geheimen US-Militärdokumente über den Krieg im Irak belegten auch «zahlreiche Fälle von Folter und Missbrauch irakischer Häftlinge durch irakische Polizisten und Soldaten», berichtete der TV-Sender am Freitagabend. Die USA hätten die staatlich sanktionierten Folterpraktiken vertuscht: Laut den Militärdokumenten habe die US-Armee die Anweisung erhalten, nicht gegen die Folter einzuschreiten.

Entgegen Dementis von US-Seite habe die US-Armee während des gesamten Krieges eine Toten-Zählung geführt. Die Zahl der seit dem Einmarsch der US-Truppen im Jahr 2003 getöteten Zivilisten sei «viel höher als offiziell angegeben», berichtete der Sender.

Gemäss Al-Dschasira verfügt Wikileaks über insgesamt 400 000 Dokumente zum Irak-Krieg aus der Zeit vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2009. Daraus gehe unter anderem auch hervor, dass es weitere Fälle gebe, in denen die umstrittene private US-Sicherheitsfirma Blackwater Zivilisten getötet habe. «Es wurde niemals Anklage erhoben», berichtete Al-Dschasira.

Al-Dschasira mit Sondersendungen

Der englische Kanal des katarischen Fernsehsenders kündigte an, ab dem späten Freitagabend eine Serie von Sendungen mit den «aufsehenerregenden neuen Informationen über die Operationen der US- Truppen während des Irak-Kriegs» auszustrahlen. Wikileaks hatte zuvor eine Veröffentlichung zahlreicher geheimer US-Militärdokumente zum Irak-Krieg angekündigt.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und das US- Verteidigungsministerium hatten sich zuvor besorgt über die bevorstehende Enthüllung neuer Unterlagen geäussert. Die Veröffentlichung geheimer Unterlagen könne «Soldaten und auch Zivilisten in Gefahr bringen», sagte Rasmussen in Berlin.

US-Aussenministerin Hillary Clinton kritisierte die Veröffentlichung der Militärdokumente scharf. Sie verurteile es «klar und eindeutig», wenn geheime Unterlagen zugänglich gemacht würden, sagte Clinton am Freitag in Washington. Dadurch gerieten Leben und die nationale Sicherheit der USA in Gefahr.

US-Regierung: «Keine Überraschungen»

Die US-Regierung war am Freitag bemüht, allfälligen Wikileaks-Enthüllungen den Wind aus den Segeln zu nehmen. «Da wird es wahrscheinlich keine grossen Überraschungen geben», sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Major Chris Perrine. «Das sind alles Nachrichten von gestern.» Über das meiste sei bereits «sehr, sehr ausführlich berichtet worden».

Das Pentagon hatte sich mit einer 120 Mann starken Taskforce auf die angekündigte Veröffentlichung vorbereitet. Ziel sei es, «die möglichen Auswirkungen» zu ermitteln, wenn Wikileaks die Militärakten ins Internet stellen sollte, hiess es vom Verteidigungsministerium.

Nach Pentagon-Angaben haben Experten des Ministeriums jene rund 400'000 Geheimdokumente identifiziert, aus denen nun zitiert wurde. Es handle sich dabei um «nachrichtendienstliches Rohmaterial, das von Militäreinheiten geliefert wurde», sagte ein Pentagon-Sprecher.

Wikileaks hatte bereits im Juli 77 000 geheime US-Dokumente zur Lage in Afghanistan veröffentlicht. Die veröffentlichten Einsatzberichte zeichneten ein düsteres Bild von der Lage in Afghanistan.

(sda)>


Zum selben Thema der Terror-"USA" im Irak:

Spiegel
                online, Logo

22.10.2010: Die "USA" haben ihr neues "Vietnam" im Irak: Massenweise Mord und Folter begangen - über 100.000 Tote im Irak-Krieg

Die Propaganda der "USA" sagte doch immer, die "US"-Soldaten würden dem Ausland "Freiheit" bringen ("Freedom"). Die Realität sind über 100.000 Tote. Aber lesen Sie selbst:

aus: Spiegel online: Enthüllung von US-Geheimdokumenten: Die Irak-Protokolle; 22.10.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724473,00.html

<Von Hans Hoyng, Cordula Meyer, Juliane von Mittelstaedt, Friederike Ott, Marcel Rosenbach, Gregor Peter Schmitz und Holger Stark.

Es ist die größte Enthüllung der US-Militärgeschichte: Die Plattform WikiLeaks hat 391.832 geheime Feldberichte zum Irak-Krieg veröffentlicht. Der SPIEGEL hat sie analysiert, sie werfen ein neues Licht auf den Konflikt - und belegen auf einzigartige Weise, wie hilflos die hochgerüstete Supermacht USA jahrelang war.

Hamburg - Erst Zehntausende Dokumente zum Afghanistan-Konflikt, nun Hunderttausende zum Irak-Krieg: Die Internetplattform WikiLeaks hat in der Nacht zu Samstag erneut eine riesige Sammlung interner Protokolle des US-Militärs veröffentlicht. Es handelt sich um 391.832 Feldberichte von US-Soldaten aus einer Datenbank des Pentagon - insgesamt ergeben sie eine Art Logbuch des Irak-Kriegs aus den Jahren 2004 bis Ende 2009.

Der SPIEGEL, der Londoner "Guardian", die "New York Times" und andere Medien haben die Dokumente ausgewertet und analysiert. Wie bei den rund 77.000 Afghanistan-Protokollen, die im Juli auf WikiLeaks veröffentlicht wurden, hat der SPIEGEL alles dafür getan, dass Menschenleben nicht gefährdet werden, die Namen potentieller Racheopfer entfernt und sensible Orte unkenntlich gemacht - die Gefährdung von Informanten und Soldaten im Irak ist die Hauptsorge der US-Regierung, die deshalb gegen WikiLeaks vorgehen will.

Man missbillige, dass WikiLeaks Personen zur illegalen Weitergabe von Geheimdokumenten gebracht habe, teilte die US-Regierung dem SPIEGEL mit (kompletter Wortlaut der Reaktion siehe Kasten). Diese Informationen würden nun "leichtfertig mit der ganzen Welt" geteilt, "einschließlich unseren Feinden". WikiLeaks gefährde so das Leben von Soldaten, Alliierten und Irakern. Außerdem handle es sich nur "um die ersten, noch unbearbeiteten Beobachtungen von Einheiten an der Front", um Momentaufnahmen, "mal tragisch und mal belanglos". Vieles davon sei aus den Medien ohnehin bekannt.

Der SPIEGEL hat sich dennoch zur Veröffentlichung entschieden - denn die Dokumente eröffnen durchaus eine neue Dimension dieses Konflikts. Die kurzen, nüchternen Protokolle bieten eine ungewohnte Perspektive auf einen Krieg, der länger gedauert hat als der Zweite Weltkrieg. (mehr zu WikiLeaks und der Veröffentlichungspolitik des SPIEGEL...)

Sie zeigen den Alltag des Konflikts, wie US-Soldaten ihn erlebt haben. Darüber hinaus lässt sich aus den Abertausenden Bedrohungsanalysen, Angriffsberichten und Verhaftungsprotokollen aber auch sehr genau rekonstruieren, wie sich der islamische Bruderkampf zwischen Schiiten und Sunniten entfaltet hat, wie sich die Gesellschaft brutalisierte, wie Entführungen, Hinrichtungen und Folter von Gefangenen Routine wurden. Auch Aktivisten aus den Nachbarstaaten Syrien, Iran und Jordanien mischten sich den Dokumenten zufolge in diesen Krieg ein. SPIEGEL ONLINE wird diese Themen in einer Artikelserie einzeln beleuchten. Unsere Nutzer können außerdem in einer interaktiven Irak-Karte Tag für Tag durch die komplette Datenbank der WikiLeaks-Dokumente blättern.

Die Dokumente unterliegen maximal der Geheimhaltungsstufe "secret", nicht aber "top secret" ("streng geheim"), so dass sich über aufsehenerregende Ereignisse wie den Folterskandal von Abu Ghuraib keine substantiellen Informationen finden. Außerdem haben sie Schwächen - sie sind einseitig und subjektiv, kaum verifizierbar und vielfach auf dem Schlachtfeld entstanden, so dass sich schnell Fehler einschleichen konnten. (mehr zur Akkuratheit der Protokolle...)

Aber in der Summe zeigen sie ein genaues Abbild eines sogenannten asymmetrischen Krieges: Eine hochgerüstete Armee steht auf dem Schlachtfeld zusehends hilflos einzelnen Kampfzellen gegenüber, die so brutal wie trickreich agieren. Das Material zeigt, wie allgegenwärtige Angst die Soldaten der letzten verbliebenen Supermacht der Welt lähmt: Geht gleich die nächste Sprengfalle hoch? An der Straßenecke? Am Wegesrand? Am Körper eines Aufständischen?

Bushs Siegeserklärung - durch die Protokolle restlos konterkariert

Die Protokolle beginnen am 1. Januar 2004, an dem zwischen Kirkuk im Norden des Landes und Basra im Süden die Explosionen von sieben Sprengsätzen gemeldet werden, und enden am 31. Dezember 2009 mit drei Anschlägen. "Bombenexplosion", "Beschuss durch Feinde", "Waffenfunde" - wie die Afghanistan-Memos pressen auch die Irak-Protokolle den Krieg in ein grobes Raster aus militärischen Begriffen. Allerdings, und das ist ein Unterschied zu den Afghanistan-Dokumenten, beschreiben die Irak-Protokolle einen Krieg, der offiziell für gewonnen erklärt worden war. Der damalige US-Präsident und Oberbefehlshaber George W. Bush sagte am 1. Mai 2003 auf dem Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln": "Die Hauptkampfhandlungen im Irak sind beendet." Die Feldberichte der Soldaten machen klar, dass diese Behauptung noch auf Jahre hinaus unzutreffend war.

Da berichten Soldaten zuweilen in sehr zurückhaltendem Ton über die Einsätze ihrer Kameraden, die verdächtige Aufständische jagen; über Hinterhalte, in die Patrouillen geraten; über das Ausheben von Waffenverstecken. Kriegsalltag.

Oft ist das Grauen hinter militärischen Abkürzungen versteckt. Die Zahlen- und Buchstabenfolge "13 AIF KIA" steht dann für 13 getötete Gegner ("13 anti-iraqi forces killed in action") - etwa am 12. Juli 2007, als US-Kampfhubschrauber in der weltweit als "Collateral Murder" bekannt gewordenen Aktion in Wahrheit auf unschuldige Iraker am Boden feuerten. Dass bei jenem Einsatz etwas schiefgelaufen sein muss, wird in dem Geheimdokument durch den Hinweis deutlich, dass es auch "2 LN children WIA" gab, in Langform "2 local national children wounded in action" - soll heißen, es wurden zwei irakische Kinder verletzt.

In anderen Berichten findet dagegen der ganze Schrecken des Krieges seinen Ausdruck. In der Bevölkerung wachsen ab 2004 die Spannungen, es kommt zu Gräueltaten. Im Juni 2005 zum Beispiel wird der Tod von sechs Familienmitgliedern nahe Bakuba dokumentiert, ein typischer Vorfall jener Zeit. Die Mörder hatten den Opfern die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden, dann exekutierten sie sie und schnitten ihnen die Köpfe ab - dann legten sie diese neben den Leichen auf den Boden. Der Großvater musste genauso sterben wie sein neunjähriger Enkel.

An anderer Stelle berichten US-Soldaten, ein Kommandeur der schiitischen Mahdi-Milizen habe seine Ehefrau umgebracht. Begründung: Sie habe ihn bei einer "extralegalen Tötung" beobachtet, also einem Mord, und ihn dabei mit ihrem Mobiltelefon gefilmt.

Obama erklärte den "dummen Krieg" ein zweites Mal für beendet

Die Dokumente belegen hunderttausendfach, was im schlimmsten Fall mit einer Gesellschaft im Krieg passiert - wie sie sich allmählich selbst zu zerstören droht und an den Rande des Zusammenbruchs kommt. Ein offener Bürgerkrieg zwischen den Bevölkerungsgruppen wurde im Irak in jenen Jahren nur knapp verhindert.

Inzwischen hat Bushs Nachfolger Barack Obama die Kampfhandlungen offiziell ein zweites Mal für beendet erklärt. Am 1. September dieses Jahres hat die Hilfs- und Ausbildungsmission "Neue Morgenröte" die Operation "Irakische Freiheit" abgelöst. Doch außer dem überaus optimistischen Namen des Einsatzes gab es keine Spuren eines Triumphs, kein Flugzeugträger wurde vom Bug zum Heck mit Flaggen geschmückt, keine jubelnden Heimkehrer durften bislang den Broadway hochmarschieren. Obama, von Anfang an ein Gegner dieses seiner Meinung nach "dummen Kriegs", verwies in seiner Rede aus dem Oval Office nicht nur auf die Opfer, sondern auch auf die materiellen Kosten dieses Krieges: "über eine Billion Dollar, die wir uns oft genug im Ausland holen mussten". Vom selben Ort aus, an dem sein Vorgänger den Beginn dieses Krieges verkündete, erklärte er dessen Ende, als wäre eine ganz andere, weitaus demütigere Nation aus diesem Krieg hervorgegangen.

So verheerend wie Vietnam für das Ansehen der USA

3884 US-Soldaten sind nach offiziellen Angaben von 2004 bis Ende 2009 im Irak gefallen, dazu 224 Soldaten verbündeter Nationen, weit mehr als 8000 irakische Sicherheitskräfte - wobei für das Jahr 2004 einigermaßen verlässliche Zahlen fehlen - und nach unabhängigen Zählungen 92.003 irakische Zivilisten, deren Tod in mindestens einer Quelle dokumentiert ist. 104.111 Tote sind das insgesamt. Das kommt jener Zahl nahe, die in den nun bekannt gewordenen Dokumenten genannt wird: 109.032. Es ist damit ein nicht ganz so verheerender Krieg wie etwa jener in Vietnam mit seinen drei Millionen Toten. Aber es ist einer, der sich nicht weniger verheerend auf das Ansehen der USA ausgewirkt hat.

Einen Monat vor Beginn der Invasion hatte Bush geprahlt, der Sturz des Diktators Saddam Hussein werde "ein dramatisches und inspirierendes Beispiel für die Freiheit anderer Nationen in dieser Region" abgeben. Nach sieben Kriegsjahren dann zog eine demoralisierte US-Armee vom Schlachtfeld, die an die hehren Ziele des Feldzugs längst nicht mehr geglaubt hatte.

Die Dokumente spiegeln das wider: Von Demokratie ist in den knapp 400.000 Dokumenten genau achtmal die Rede. Von den sogenannten improvisierten Sprengsätzen der Aufständischen, die die US-Soldaten zu fürchten gelernt hatten, 146.895-mal.


Redaktion und Recherche: Friederike Freiburg, Hans Hoyng, Cordula Meyer, Juliane von Mittelstaedt, Friederike Ott, Stefan Plöchinger, Marcel Rosenbach, Gregor Peter Schmitz, Holger Stark, Bernhard Zand

Dokumentation: Almut Cieschinger, Johannes Eltzschig, Anne-Sophie Fröhlich, Bertolt Hunger, Hauke Janssen, Ralf Krause, Thorsten Oltmer, Claudia Stodte, Stefan Storz, Rainer Szimm

Grafische Umsetzung: Christopher Kurt, Hanz Sayami

Videos: Bernd Czaya, Janita Hämäläinen, Katrin Krause, Jens Radü>

-----

Spiegel
              online, Logo

23.10.2010: Details der Morde und der Folter durch die "US"-Armee im Irak - wo bleibt der Internationale Gerichtshof gegen die kriminellen "USA"?

Die folgenden Daten stellen den "amerikanischen" Kulturbeitrag im Irak dar. Aber lesen Sie selbst:

aus: Spiegel online: Vorwürfe gegen Sicherheitskräfrte: Folter im Namen des Staates; 23.10.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724487,00.html

<Von Hans Hoyng

AFP

Sie sollen Sicherheit schaffen - stattdessen verbreiten sie Schrecken. Die Militärprotokolle enthalten viele Vorwürfe gegen irakische Polizisten und Soldaten, die brutal Landsleute gefoltert und misshandelt haben sollen. Eine zentrale Rolle spielte die elitäre Wolf-Brigade. Was unternahm das US-Militär?

Hamburg - Manchmal haben Menschen das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Am 24. Februar 2009 geht es einem jungen Iraker mit Dreitagebart, Sandalen und grauer Hose so, der mit seinem braunen Hyundai durch Bagdad fährt. Polizisten stoppen ihn an einer Stelle, an der tags zuvor eine Bombe einen Kollegen in den Tod gerissen hat.

Sie brüllen den Fahrer an. Er steigt aus. Da feuern die Polizisten ihm in die Brust. Als er zu Boden gefallen ist, springt ein Polizist auf seinen Körper, tritt ihn - so oft, dass der Leichnam später nicht mehr zu identifizieren ist.

Der Fall findet sich in den Militärdokumenten, die jetzt auf WikiLeaks veröffentlicht wurden. Ausführlich wird in einem der Protokolle geschildert, wie sich ein irakischer Zeuge an das US-Militär wandte, um unter Eid die Geschichte jenes Mordes zu erzählen. Identifizieren konnte er keinen Polizisten - ihm sei nach der Bluttat zugerufen worden, so schnell wie möglich zu verschwinden.

Ob die Schilderung zutrifft, ist kaum noch zu überprüfen. Das US-Militär aber hielt sie offensichtlich für authentisch, denn der Protokollant notierte dazu: "Die Motive der irakischen Polizisten waren vermutlich Wut und mangelndes Vertrauen in die irakische Strafjustiz, den Verantwortlichen (für den Bombenanschlag am Tag zuvor, d.Red.) zu verurteilen und ihm eine gerechte Strafe zukommen zu lassen."

Wie der Fall am Ende ausgeht, ist nicht vermerkt.

Gewalt, Misshandlungen, Folter - in den Irak-Protokollen findet man viele Belege dafür, dass die einheimischen Sicherheitskräfte brutal vorgehen. Nun steht die Frage im Raum, was die US-Soldaten dagegen unternahmen, unternehmen konnten und wollten.

In Hunderten Fällen sind es US-Ärzte, die bei Irakern Folterverletzungen und -wunden diagnostizieren. Immer wieder beklagen Häftlinge, sie seien mit kochendem Wasser verbrüht worden; ihnen seien Fingernägel ausgerissen, die Fußsohlen mit Elektrokabeln zerschlagen, Genitalien mit Stromstößen malträtiert und Flaschen oder Holzstücke in den After eingeführt worden.

Und immer wieder gibt es auch Fälle, in denen US-Soldaten die Folterpraxis ihrer irakischen Kollegen decken. Dann steht unter den Berichten die Empfehlung: "Keine Untersuchung erforderlich."

Zur Rede gestellt, verfallen die Folterer zuweilen auf abstruseste Ausreden. So gibt ein irakischer Verhörspezialist an, sein Opfer habe sich seine Verletzungen beim Sturz vom Motorrad zugefügt, als er vor der irakischen Polizei flüchten wollte.

Ein Holzstock als Folterinstrument

In einem Fall, in der Verhörzentrale der Polizei in Bagdad, gibt ein Ermittler zu, er nutze Foltermethoden, um von Gefangenen Geständnisse zu erzwingen. Ein US-Soldat schreibt am 31. Oktober 2006 darüber in einem Geheimprotokoll, der Mann benutze am liebsten "einen etwa 60 Zentimeter langen Holzstock mit dem Durchmesser eines 25-Cent-Stücks". Der Polizist wird später festgenommen.

Zuweilen lieferten die Iraker selbst Beweise für ihre Brutalität. So wurde dem US-Militär im Dezember 2009 ein Video zugespielt, das die Ermordung eines irakischen Gefangenen zeigt. Gut zwölf Soldaten der irakischen Armee waren demnach an der Tötung beteiligt. Die Bilder zeigen dem US-Dokument zufolge, wie der Gefangene auf die Straße geführt wird. Dann stoßen die Soldaten den Gefesselten zu Boden, schlagen und erschießen ihn schließlich. Das Beweismittel sei "an die zuständigen Stellen zur Eröffnung einer Untersuchung/Ermittlung und anschließender Personenfahndung weitergeleitet worden", steht in dem Militärprotokoll zu dem Video. Ob die Sache am Ende irgendwelche Folgen für die Soldaten hatte, geht aus der Schilderung nicht hervor.

Mitte Juni 2007 wird ein Iraker unter dem Verdacht festgenommen, eine Sprengfalle gelegt zu haben. Er wird in der Stadt Tal Afar von irakischen Anti-Terror-Kämpfern verhört. Knapp zwei Jahre später fällt sein Fall dem US-Militär auf. Sie stellen laut einem Eintrag in den Geheimprotokollen fest, dass ihm im Krankenhaus von Mossul das rechte Bein unterhalb des Knies abgenommen worden ist, dazu mehrere Zehen des linken Fußes. An beiden Händen sind mehrere Finger amputiert. Der Körper hat schwere chemische Verbrennungen und zerstörte Hautpartien. Das Opfer gibt an, drei irakische Offiziere hätten ihn gefoltert. Sie hätten seine Hände mit Säure übergossen, einige Finger abgehackt - und ihn jedes Mal versteckt, wenn US-Soldaten ihr Quartier inspizierten.

Nach einer Untersuchung des Falls seien drei Haftbefehle gegen die Folterer erlassen worden, steht im Protokoll. Diese seien aber nie vollstreckt worden. Das Opfer sei im Mai 2009 entlassen worden. Letzter Satz des Dokuments: "Gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt".

Am berüchtigtsten ist die Wolf-Brigade

Viele Fälle von Misshandlungen stehen in Zusammenhang mit der 2004 aufgebauten, inzwischen berüchtigten Wolf-Brigade - einer von US-Experten ausgebildeten Elitetruppe mit gut 2000 Mitgliedern. Sie soll den Anti-Terror-Kampf anführen und die mächtigste Waffe der einheimischen Sicherheitskräfte gegen al-Qaida sein.

Bakir Sulagh, schiitischer Innenminister des Landes zwischen 2005 und 2006 und Dienstherr der Wolf-Brigade, rekrutierte in seiner kurzen Amtszeit Polizisten vornehmlich bei radikalen Schiiten-Milizen. Der Bruderzwist zwischen Sunniten und Schiiten strebte damals auf einen Bürgerkrieg zu; nun ging unter Bagdader Sunniten bald die Angst um, die Polizei schicke Todesschwadronen auf Andersgläubige los.

Die Wolf-Brigade richtete an mehreren Orten im Land Geheimgefängnisse ein. Dort misshandelte sie Häftlinge - das ist in den Geheimprotokollen ebenfalls penibel dokumentiert. US-Armeeärzte haben schriftlich die Verletzungen irakischer Häftlinge festgehalten, die in die Hände der Eliteeinheit gefallen sind.

Dreimal attestiert zum Beispiel am 13. Dezember 2006 ein Militärarzt, er habe "Anzeichen von Misshandlungen vorgefunden", die vermutlich "von Schlägen mit einem stumpfen Gegenstand" herrühren. Die mutmaßlichen Opfer haben demnach angegeben, mit einer Art Baseballschläger malträtiert worden zu sein. In der letzten Spalte seines Untersuchungsberichts muss er ausfüllen, wer seiner Meinung nach die Täter sind. Er schreibt: "Wolf-Brigade der Nationalpolizei".

"Brandwunden von Zigaretten, Blutergüsse von Schlägen, offenen Wunden"

Am 14. Dezember 2005 werden fünf verdächtige Iraker verhaftet, weil sie eine Sprengfalle gelegt haben sollen. Der Polizeiermittler vom Dienst droht dem Hauptverdächtigen laut US-Protokoll eine doppelte Bestrafung an. Er werde erstens seine Familie nie wiedersehen und zweitens der Wolf-Brigade übergeben. Diese werde ihn "allen Schmerzen und Qualen aussetzen", für die die Eliteeinheit "bei der Behandlung ihrer Gefangenen berühmt ist".

Die US-Dokumente legen nahe, dass die meist sunnitischen Gefangenen in den Geheimknästen des schiitisch dominierten Innenministeriums kaum weniger gequält wurden als schiitische Häftlinge zu Saddam Husseins Zeiten. Ein Eintrag vom 13. November 2005 kündet zum Beispiel von der Entdeckung einer "Internierungseinrichtung des Innenministeriums", in der 173 Menschen festgehalten worden seien. Medien in aller Welt haben damals über den Fall berichtet. In ihrem internen Report benennen die US-Protokollanten klar, was ihnen in der Anlage aufgefallen ist: "Viele (Häftlinge) wiesen Anzeichen von Missbrauch auf, einschließlich Brandwunden von Zigaretten, Blutergüssen von Schlägen und offenen Wunden." Am 10. April 2006 melden US-Soldaten in einem Dokument, dass sie im Bagdader Stadtteil Russafa ein illegales Geheimgefängnis mit 62 Gefangenen entdeckt haben, allesamt Sunniten. An vier bemerken sie Spuren von Folter.

Mit ihrem brachialen Vorgehen machen sich die irakischen Sicherheitskräfte Feinde - viele Feinde, gerade die Wolf-Brigaden. Auch das ist in den Protokollen dokumentiert. Sie sind zu bevorzugten Zielen des Gegners geworden.

Amnesty International fordert von den USA Aufklärung

Als Polizisten aus der irakischen Stadt Salman Pak am 17. Januar 2007einen Leichenfund zu melden haben, bietet sich ihnen ein schreckliches Bild. Ein Männerkopf liegt da, abgetrennt vom Rest des Körpers, ansonsten fast unversehrt. In der Annahme eines politischen Mordes werden Ermittler der Nationalpolizei zu Hilfe gerufen.

Auch diese können den Körper des Getöteten nicht finden. Aber sie können den Mann zügig identifizieren. Es handelt sich um einen Kollegen - und er hat von seinen Henkern den offiziellen Dienstausweis mit Draht am Ohr befestigt bekommen. Name: Adil Abu Hussein. Funktion: Offizier der Nationalpolizei. Dienstnummer: 001487. Als er noch lebte, gehörte er zur Wolf-Brigade.

Protokolliert ist auch, wie am 8. Juli 2005 ein Bagdader Taxi am Dschamuri-Krankenhaus in Mossul vorfährt. Darin vier Tote, jeder durch Gewehrschüsse niedergestreckt. Bewaffnete Männer in einem roten Opel hätten ihn zum Anhalten gezwungen, wird der Fahrer zitiert. Sie seien herausgesprungen und hätten ihn hinter seinem Sitz hervorgezerrt. Dann hätten sie seine vier Passagiere erschossen - alle vier Mitglieder der Wolf-Brigade.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat inzwischen die USA aufgefordert, die Übergriffe in irakischen Gefängnissen zu untersuchen. Es gehöre aufgeklärt, "was US-Verantwortliche über Folter und Misshandlung von Gefangenen in irakischen Haftanstalten wussten", sagte die deutsche Generalsekretärin Monika Lüke. "Auf den ersten Blick" untermauerten die Dokumente "unsere Auffassung, dass die USA gegen internationales Recht verstoßen haben, als sie Tausende Gefangene an die irakischen Behörden übergeben haben".>


Eine weitere Sequenz im "Kulturbeitrag" der "USA" im Irak - und des muslimischen Widerstands:


Spiegel
              online, Logo

22.10.2010: Irak 2004-2009: <Gefangen in der Todeszone>

aus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724491,00.html

<Von Hans Hoyng, Cordula Meyer und Juliane von Mittelstaedt

Der Irak - ein Land, in dem jeder jedermanns Mörder werden kann. Wie schlimm die Lage noch vor kurzem wirklich war, zeigen Protokolle des US-Militärs so eindrücklich wie selten zuvor. Bomben in Babybetten, korrumpierte Politiker, Kinder als Kuriere des Terrors: das Logbuch einer Nation am Rande des Kollaps.

US-Soldaten haben im Januar 2005 die Eltern dieses Kindes erschossen - aus Versehen

Hamburg - Mord und Folter, grausame Misshandlungen und Sabotage - in den Jahren 2004 bis 2009 versank der Irak in Gewalt. Welchen Anteil die irakischen Sicherheitskräfte und Behörden daran hatten, wird nun durch die Geheimprotokolle des US-Militärs deutlich, die WikiLeaks veröffentlicht hat.

Gewalttäter konnten demnach mit Hilfe offizieller Stellen gegen die US-Truppen und gegen die Bagdader Regierung vorgehen; Politiker, Polizei- und Armeeangehörige waren an Angriffen auf US-Truppen und Zivilisten beteiligt. Zuweilen lesen sich die Berichte, als hätten die US-Soldaten ihren Feind nicht mehr erkannt - wer hat wen infiltriert, welche Gruppe steckt hinter welchen Anschlägen? Die Regierung sah dem Treiben vor allem der schiitischen Mahdi-Milizen lange zu. Dazu kommt die Eskalation des Terrors durch sunnitische Aufständische. Sprengfallen wurden in Babybetten versteckt; Ausländer exekutiert als brutales Signal an den Westen; Leichen zur Abschreckung verstümmelt; Kinder als Bombenkuriere losgeschickt. All dies ist in den Feldberichten der US-Truppen dokumentiert.

So groß die Schwächen der Irak-Protokolle im Einzelnen auch sind (mehr dazu...) - in der Summe zeichnen die Soldaten ein ungemein detailliertes Bild der desolaten irakischen Gesellschaft jener Jahre. Sie machen klar, wie beschädigt die Institutionen des Landes waren und welch fatale Folgen dies für das US-Militär hatte.


Wer die Saboteure und die Mittäter sind, wie die Allianzen der Terrormilizen funktionierten, wie schwer den US-Truppen der Kampf dagegen fiel - die zentralen Erkenntnisse aus den Geheimdokumenten:


-----

Basler Zeitung
              online, Logo

23.10.2010: Bilanz über den Irak-Krieg: <Jeden Tag starben 31 Zivilisten> - es starben mehr Zivilisten als Soldaten

Die "US"-Armee wollte den Irak befreien, und hat einen Horror vollbracht. Aber lesen Sie selbst:

aus: Basler Zeitung: Jeden Tag starben 31 Zivilisten; 23.10.2010;
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Jeden-Tag-starben-31-Zivilisten/story/23791179

<Im Irak-Krieg sind mehr Zivilisten gestorben als Soldaten. Eines der zahlreichen Dokumente auf der Internetplattform Wikileaks zeigt exemplarisch, wie überfordert die US-Armee war.

Die jüngsten Enthüllungen von Wikileaks zeichnen ein Bild orientierungsloser US-Militärs im Irak-Krieg. Zuweilen würden sich die kühlen, nüchternen Feldberichte der US-Soldaten so lesen, als hätten die Autoren den Überblick verloren, mit welchem Gegner sie es gerade zu tun hätten, schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel», das die Dokumente von Wikileaks gesichtet hat.

An US-Checkpoints im Irak sei es regelmässig zu Katastrophen gekommen. US-Soldaten hätten ständig einen Angriff befürchtet und lieber zu früh als zu spät geschossen. Die Erklärung ihrer Taten erinnern das Medium an Ausreden: «Der Mann hielt etwas hinter dem Rücken versteckt», habe es etwa als Rechtfertigung geheissen. Oder: «Bei der Durchsuchung des Toten stellte sich heraus, dass die Waffe aus Plastik war.»

66'000 tote Zivilisten

Gemäss den Feldberichten der US-Soldaten starben zwischen 2004 und 2009 rund 104'000 Menschen. 66'000 davon sollen Zivilisten gewesen sein. Diesen Zahlen zufolge wären dem Krieg täglich 31 irakische Bürger zum Opfer gefallen. Angeblich haben es die USA dabei mehrmals unterlassen, der Zivilbevölkerung zu Hilfe zu eilen.

Als Beispiel nennt der «Spiegel» einen Vorfall, der sich am 24. November 2006 abgespielt haben soll. Damals habe die US-Armee Hinweise auf geplante Massaker erhalten. Gemäss einem Dokument griffen um 15.30 Uhr schiitische Milizen und Truppen der irakischen Armee ein Viertel in Bagdad an. Ein Oberleutnant überwache «persönlich das Niederbrennen der Nida-Allah-Moschee», heisst es im US-Protokoll, welches das deutsche Magazin auf seiner Website zeigt. Vier Moscheen und 18 Wohnhäuser gingen in Flammen auf. Im Bericht gibt es keine Hinweise dafür, dass die US-Armee eingegriffen hat.

Mindestens 300 solche Vorfälle

Der Feldbericht ist in sachlicher, trockener Sprache abgehalten. In anderen Dokumenten sind offenbar ähnliche Fälle aufgeführt, in denen US-Soldaten Hinweise über Misshandlungen, Folterungen und Morde gemeldet und dann zu den Akten gelegt haben. Unter den von Wikileaks veröffentlichten Berichten finden sich gemäss der Nachrichtenagentur DAPD mindestens 300 derartige Vorfälle.

Das Pentagon hat unterdessen die Veröffentlichung der Militärdokumente im Internet verurteilt. Sie könne die Sicherheit der USA gefährden und vor allem den US-Streitkräften im Irak schaden, sagte Pentagon-Sprecher Geoff Morrell. Das US-Verteidigungsministerium hat zudem mehrmals darauf hingewiesen, dass es sich bei den von Wikileaks publizierten Dokumenten um bruchstückhafte Informationen handle, die kein Gesamtbild erlauben würden. (miw)>

-----

Spiegel
              online, Logo

Details über Kriegsverbrechen der kriminellen "USA": Kampfhubschrauber töteten systematisch Iraker, die sich ergeben wollten

Die Wahrheit über den "Irak-Krieg" und das Gemetzel, das die "US"-Armee angerichtet hat:

23.10.2010:

<Umstrittene "Apache"-Angriffe

Teil 1: Höllenfeuer aus dem Himmel>

Die "US"-Armee ermordete irakische Zivilisten, sich ergebende Soldaten

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724482,00.html

<Von Marcel Rosenbach

Zwei Iraker wollen sich offenbar ergeben - der Schütze im Helikopter drückt trotzdem ab. Und tötet sie. In den US-Geheimakten finden sich Protokolle von fragwürdigen Hubschrauberattacken, jetzt muss das Militär viele Fragen beantworten: Wie brachial gingen die Soldaten vor? Verstießen sie gegen Kriegsrecht?

Berlin - Der US-Feldbericht vom 12. Juli 2007, 9.50 Uhr, hat karge 893 Zeichen. Er handelt von einem Vorfall in Bagdad, wimmelt vor militärischen Kürzeln und wird in die Kategorie "direktes Feuer" einsortiert. In der Rubrik werden militärische Zusammenstöße zwischen US-Soldaten und Irakern versammelt; rund 59.000 davon sind in den WikiLeaks-Dokumenten zum Irak-Krieg dokumentiert.

Das Protokoll sticht aus dem Riesenkonvolut nicht besonders hervor, nicht mal beim Blick auf die Totenzahlen. "13 AIF KIA" bilanziert der Bericht im technischen Jargon des US-Militärs. 13 Gegner ("anti-iraqi forces") seien im Kampf gefallen, heißt das übersetzt - KIA steht für "killed in action". Dazu melden die beteiligten US-Soldaten in dem Einsatzprotokoll zwei Verwundete sowie zwei verletzte einheimische Kinder. In sechs Sätzen wird chronologisch festgehalten, Hubschrauber hätten Raketen auf die Feinde abgefeuert, angeblich nach Beschuss von US-Bodentruppen mit Handfeuerwaffen (zum Wortlaut des Protokolls...).

Es klingt nach einem Routineeinsatz. Doch der Vorfall, den dieser Kurzreport so lapidar beschreibt, hat in Wahrheit für viele Menschen den Blick auf den Irak-Krieg verändert. Denn das Geschehen jenes Julimorgens wurde auch auf Video festgehalten - es handelt sich um die inzwischen weltweit bekannten, ebenfalls von WikiLeaks enthüllten Szenen eines brutalen Hubschrauberangriffs, bei dem US-Soldaten wehrlose Unschuldige töteten.

Die angeblichen "anti-irakischen Kräfte" waren wohl Iraker, die mit zwei Mitarbeitern der Nachrichtenagentur Reuters zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Sogar auf einen zu Hilfe eilenden Kleinbus eröffnete die Besatzung der Kampfhubschrauber das Feuer. Im Auto saßen zwei Kinder, die der Vater zum Unterricht fahren wollte. Er starb, die Kinder überlebten schwerverletzt.

Das brisante Video des Vorfalls, von WikiLeaks-Gründer Julian Assange "Collateral Murder" ("Kollateral-Mord") getauft, stammt aus einem der beiden beteiligten "Apache"-Helikopter mit den Rufnamen Crazyhorse 18 und 19. Es ist aus der Perspektive des Gunners gefilmt, des Schützen. Im April 2010 präsentierte Assange den Film im National Press Club in Washington - es war die bis dahin größte Enthüllung seiner Plattform.

"Hübsch, gut geschossen. Schau, diese toten Bastarde"

Die knapp 18 Minuten Film sind schwer zu ertragen, auch weil nicht klar ist, was schlimmer ist: die Bilder sterbender Menschen, die im Kugelhagel in den Straßenstaub von Bagdad sinken, oder die Gespräche der Hubschrauber-Crew, die ebenfalls aufgezeichnet wurden. "Hübsch, gut geschossen", sagt ein Soldat nach einer tödlichen Salve. "Schau, diese toten Bastarde." In diesem Tonfall geht die Konversation weiter.

Zwischen dem knappen Text des jetzt enthüllten Militärdokuments und dem, was die Bordkamera des Kampfhubschraubers in Bild und Ton festgehalten hat, klafft eine riesige Lücke. Die Diskrepanz macht klar, dass die internen Protokolle die brutale Realität des Krieges nicht erfassen. Im Gegenteil - sie verzerren sie sogar.

Der Vergleich zwischen dem Videobeweis und der dürren, wenig spektakulär wirkenden Originalmeldung wirft die Frage auf, was wohl bei Vorfällen passiert sein mag, bei denen sich die internen Feldberichte aufregender lesen. Und davon gibt es einige. Schon wenn man sich das traditionsreiche 227. Heeresfliegerregiment mit seiner "Apache"-Flotte herausgreift, das für den "Collateral Murder"-Fall verantwortlich war, wird man schnell fündig.

Die Einheit aus Fort Hood (Texas) hatte 2007 ihre Bagdader Bataillone in Camp Tadschi nördlich der irakischen Hauptstadt stationiert. Zwischen Ende 2006 und Frühjahr 2008 flogen die Soldaten von der Basis aus insgesamt 15 Monate ihre Einsätze. Dabei gingen sie offenbar besonders robust zur Sache, wie es in der Militärsprache heißt. Die schwarzen "Apache"-Helikopter sind hochgerüstet, kosten pro Stück rund 20 Millionen Dollar, fliegen rund 300 Kilometer pro Stunde - und verfügen über 30-Millimeter-Bordkanonen und Hellfire-Raketen. Bodentruppen, die in Feuergefechte verwickelt waren, riefen die Hubschrauber oft zu Hilfe. Wenn die Kriegsgeräte dann über dem Himmel von Bagdad auftauchten, brach unten auf der Erde regelmäßig ein Höllenfeuer los.>

2. Teil: Wie Crazyhorse 18 zwei Menschen erschießt

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724482-2,00.html


<Insbesondere ein weiterer Vorfall mit Crazyhorse 18 vom 22. Februar 2007 sticht heraus. Kampfhubschrauber liefern sich an jenem Tag eine Verfolgungsjagd mit einem Kipplaster am Boden. Die US-Luftkrieger haben einen Transporter mit schweren Waffen ausgemacht, von dem aus Mörsergranaten abgefeuert werden, und zerstören ihn. Zwei Iraker fliehen Hals über Kopf vom Ort des Geschehens in Richtung Norden. Crazyhorse 18 ist ihnen auf der Spur, nimmt sie unter Feuer. Da passiert Unerwartetes.

Der Wagen hält an. Die Iraker "kamen heraus und wollten sich ergeben", heißt es in dem Dokument zum Vorfall. Offenbar ist die US-Hubschrauberbesatzung einen Moment lang ratlos, wie sie mit der Situation umgehen soll. Sie fordert über Funk die Unterstützung eines Militärjuristen. Weiter im Bericht: "Der Anwalt sagt, dass sie sich einem Fluggerät nicht ergeben können und noch immer legale Ziele sind."

Der Kampfhubschrauber erhält erneut eine Feuerfreigabe. Crazyhorse 18 feuert eine Hellfire-Rakete auf die beiden Männer. Sie verfehlt ihr Ziel. Die beiden Iraker können sich in einen Schuppen flüchten.

Die Hubschrauberbesatzung gibt nicht auf. Sie nimmt auch den Schuppen unter Beschuss. Diesmal treffen sie. "Crazyhorse 18 berichtet, dass der Schuppen mit den zwei antiirakischen Kräften angegriffen und zerstört wurde", vermerkt das Protokoll.

Das Dokument lässt wenig Zweifel daran, dass es sich hier um einen tödlichen Angriff auf Menschen handelt, die sich offenkundig ergeben wollten. Es dürfte die US-Streitkräfte in Erklärungsnot bringen - trotz der zitierten Einschätzung des Militärjuristen. Das gilt umso mehr, als das US-Militär ähnliche Fälle in der Vergangenheit anders gehandhabt hat. Im zweiten Golfkrieg 1991 ("Desert Storm") etwa hatte eine Gruppe irakischer Soldaten, nachdem sie das Geräusch einer Drohne über sich hörte, mit Taschentüchern, Unterhemden und Bettwäsche ihre Bereitschaft zur Aufgabe signalisiert.

Der US-Soldat, der damals das Fluggerät von einem Kriegsschiff aus fernsteuerte, fragte seinen Kommandeur: "Sir, sie wollen aufgeben, was soll ich mit ihnen machen?" Die Antwort fiel anders aus als jetzt im Irak - die Männer wurden festgenommen statt getötet.

Im Laufe der Operation "Desert Storm" ergaben sich irakische Soldaten sogar auch erfolgreich gegenüber "Apache"-Helikoptern. Einmal sollen 500 von ihnen aufgegeben haben, als im Luftraum über ihnen amerikanische Kampfhubschrauber auftauchten.

Crazyhorse beim "final gun run"

Einem Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen über den Schutz von Opfern internationaler bewaffneter Konflikte zufolge gelten Personen, die "unmissverständlich ihre Absicht bekunden, sich zu ergeben", als "außer Gefecht befindlich". Sie dürfen nicht angegriffen werden. Damit steht nun die Frage im Raum, ob sich die Schützen von jenem 22. Februar 2007 eines Kriegsverbrechens schuldig gemacht haben könnten.

Die beiden Vorfälle sind nicht die einzigen, an denen "Apache"-Hubschrauber beteiligt waren und bei denen Menschen unter fragwürdigen Umständen ums Leben kamen. Nur vier Tage nach dem "Collateral Murder"-Vorfall flogen Crazyhorse 20 und 21 zu einem Einsatz über Bagdad - die zweisitzigen Maschinen mit Pilot und Bordschütze sind stets im Tandem unterwegs. Das Protokoll jenes Einsatzes vermerkt, eine US-Bodenpatrouille sei gegen 14 Uhr mit Kleinwaffen beschossen worden. Um 14.55 Uhr habe Crazyhorse 20 gemeldet, man habe zwei Aufständische am Boden angegriffen. Vom Boden kommt daraufhin die Meldung, aus einer Moschee in der Nähe würden Kämpfer dazu aufgerufen, sich zu sammeln und die US-Truppen anzugreifen. Später werden 50 bis 60 "mögliche" Aufständische gemeldet - während Crazyhorse fast zeitgleich von einer "final gun run" berichtet. Gemeint ist eine letzte Angriffswelle mit der Bordkanone.

Die laut Bericht "unbestätigte" Bilanz des Vorfalls: zwölf tote und acht bis zehn verletzte "antiirakische Kräfte" - und 14 tote Zivilisten. Als die vermeintlichen Aufständischen die Moschee später in alle Richtungen verlassen, nimmt eine unbemannte Drohne Bilder von ihnen auf. Zu den Aufnahmen vermerkt das interne Militärprotokoll: "Es wurden keine Waffen gesehen."

Auch von solchen Einsätzen dürfte es Bordvideos geben, die auf US-Militärrechnern bis heute abrufbar sind. Sie sind vermutlich nicht weniger dramatisch als "Collateral Murder".

Wie führen die USA ihren Hubschrauberkrieg im Irak?

Die jetzt bekannt gewordenen US-Militärberichte machen deutlich, dass jener "Apache"-Angriff vom 12. Juli 2007 höchstwahrscheinlich alles andere als ein tragischer Einzelfall war. Er wurde nur genauer untersucht als andere - vor allem weil bei dem Bombardement zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters umkamen und das Medienunternehmen Aufklärung verlangte.

Das Militär hat den "Collateral Murder"-Fall gleich in den Tagen nach dem tödlichen Beschuss intern untersucht. Das Ergebnis lautete, die Hubschrauberbesatzungen hätten nicht gegen die Einsatzregeln verstoßen.

Die Witwe des getöteten Vaters, der seine Kinder an jenem Tag bloß zum Unterricht bringen wollte, berichtete im Frühjahr isländischen Reportern, ihre Kinder seien immer noch schwer traumatisiert. Sie bräuchten teure Medikamente. Von US-Stellen habe sie bisher keine Hilfe erhalten, beklagte sie damals.

Immerhin kam es zu einer überraschenden, sehr persönlichen Geste. Zwei ehemalige Soldaten der am Boden beteiligten Einheit wandten sich nach der Veröffentlichung des Videos in einem offenen Brief an die Familien der Getöteten und Verwundeten des US-Angriffs. "Wir wissen, dass wir den entstandenen Schaden nicht wiedergutmachen können", schrieben Ethan McCord und Josh Stieber. Sie würden ihren Teil der Verantwortung dafür anerkennen.

"Wir wissen, dass die in dem Video festgehaltenen Ereignisse in diesem Krieg alltäglich waren", fügen sie schließlich hinzu. "Sie entsprechen der Art, wie die USA in dieser Region Krieg führen.">

-----

Spiegel
              online, Logo

23.10.2010: Folter durch kriminelle "Amerikaner" an Irakern in Gefängnissen: Folter ohne Grenzen

Wieso sind die "USA" noch in der NATO, wenn die "US"-Armee derart kriminell ist? Wieso gibt es die NATO überhaupt noch, wenn die "USA" derart kriminell sind? Aber lesen Sie selbst:

aus: Spiegel online: US-Misshandlungen im Irak: Nackt ausgezogen, gequält, entwürdigt; 23.10.2010;

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724864,00.html

<Von Hans Hoyng

AP

Soldatin England (Folterskandal von Abu Ghuraib): Kein Wort dazu in den Logbüchern

US-Soldaten überschütten Gefangene mit Urin. Sie geben ihnen Stromschläge oder lassen sie mit voller Wucht gegen Gitter in Geländewagen knallen. Die Irak-Protokolle machen klar, dass Misshandlungen im Irak alltäglich waren. Die größten Skandale aber blieben der Datenbank verborgen - auch Abu Ghuraib.

Hamburg - Sie haben ihre Gefangenen schikaniert, gedemütigt, gequält. Nackt ausgezogen und entwürdigt. Und sie haben sich dabei fotografiert - weshalb die Welt immer zuerst an den Abu-Ghuraib-Skandal denken wird, wenn sie von Gefangenenmissbrauch im Irak-Krieg hört.

Kein anderes Vergehen hat das Bild der arabischen Welt von den USA so verdunkelt wie jene unbedarfte Leichtigkeit, mit der die Gefreite Lynndie England im Herbst 2003 einen nackten irakischen Häftling an einer Hundeleine hinter sich herzieht. Was die Besatzungstruppen in Saddam Husseins einstigem Folterknast getan haben, hat ihren Ruf in dem Land und in aller Welt nachhaltig beschädigt.

Zu diesem Skandal vermeldet das nun enthüllte Logbuch des Irak-Krieges - gar nichts.

Es ist nicht so, dass in den Hunderttausenden US-Militärdokumenten nichts zu Abu Ghuraib zu finden wäre. Ein paar Tage, bevor im April 2004 US-Medien den Skandal enthüllen, wird zum Beispiel von Raketenangriffen auf das Gefängnis berichtet. 22 Häftlinge werden getötet, 92 verletzt. In einem anderen Dokument wird ein Marsch demonstrierender Iraker auf das Gefängnis geschildert, in einem weiteren eine Gefangenenmeuterei: "Zur Aufstandsbekämpfung wurde die Erlaubnis für tödliche Schüsse erteilt." Doch danach bricht der Strom der Berichte ab.

Vermutlich unterliegen die folgenden Protokolle einer höheren Geheimhaltungsstufe - die Kategorie "streng geheim" ist in dem WikiLeaks-Material nicht enthalten -, oder sie sind in anderen Datenbanken gesammelt. Fest steht: Für ein ganzes weiteres Jahr kommt das Thema Gefangenenmisshandlung im Logbuch des Krieges nicht vor.

"Misshandelt, nackt ausgezogen und ebenfalls die Frauen misshandelt"

Erst ab Mai 2005 geht es wieder los. Dann aber wird das Delikt in einer eigenen Rubrik registriert - und in ihr finden sich nicht wenige Einträge. Die Dokumente in der Datenbank erwecken im Gegenteil den Eindruck, US-Soldaten und irakische Sicherheitskräfte würden so brachial agieren, als hätte es den Skandal von Abu Ghuraib nie gegeben.

Diesmal wird der Missbrauch säuberlich vermeldet und - falls US-Soldaten involviert sind - zur Untersuchung und strafrechtlichen Aufarbeitung weitergeleitet. AR15-6 heißt das Verfahren, das die Untersuchung bei Verstößen gegen die Armeevorschriften regelt, und fest steht: AR15-6-Verstöße hat es auf jeden Fall bis 2009 gegeben, dem letzten Jahr in der WikiLeaks-Datenbank.

Meist beschweren sich die Gefangenen, sie seien bei ihrer Festnahme misshandelt worden. Am 9. Februar 2009 zum Beispiel ist die Task Force 16 unterwegs, um das angebliche Qaida-Mitglied Abu Haidar zu jagen. Dass die Soldaten ihn töten oder festsetzen sollen ("kill or capture"), ist im Protokoll des Einsatzes am Kürzel "k/c" zu erkennen. Sie stürmen ein Haus, finden den Gesuchten aber nicht. Also überlassen sie das Gebäude und seine Bewohner einer Einheit von Marineinfanteristen. Was dann passiert sein soll, das schildern drei vor Ort festgenommene Männer in einem Dokument vom 27. Februar 2009: "Den Berichten zufolge haben die Amerikaner sie misshandelt, nackt ausgezogen und ebenfalls die Frauen misshandelt."

"Eine 15-6-Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe wird eingeleitet"

Solche Angaben sind nicht leicht zu überprüfen. Auch dass es zu systematischen Misshandlungen gekommen ist, kann man aus den Fundstellen in den Militärprotokollen nicht folgern. Aber es gibt Dutzende Fälle, in denen US-Soldaten ihre Gefangenen getreten, geschlagen - zumeist mit Gewehrkolben - oder mit Gewehren und aufgesetzten Messern bedroht haben sollen.

Einmal filmen sich Marineinfanteristen, während sie einem Gefangenen eine Pistole an den Hals setzen - als wollten sie damit prahlen, dass sie Herren über Leben und Tod sind. Ein anderes Mal werden US-Soldaten beschuldigt, ihre Gefangenen zu demütigen, indem sie sie mit Urin überschütten. Andere sollen ihre Gegner mit Stromschlägen und Waterboarding, bei dem das Opfer zu ertrinken glaubt, gequält haben. Eine Einheit von Marineinfanteristen schien es witzig zu finden, mit ihrem Humvee-Geländewagen plötzliche Gewaltbremsungen hinzulegen - und so Gefangene auf der Rückbank nach vorne gegen ein Gitter zu schleudern.

Unter den meisten Dokumenten zu solchen Fällen steht die Ankündigung juristischer Folgen: "Eine 15-6-Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe wird eingeleitet."

Die geschilderten Fälle verblassen allerdings, wenn man sie an Abu Ghuraib misst oder an anderen Misshandlungsvorwürfen, die in den vergangenen Jahren aus dem Irak bekannt geworden sind - zum Beispiel dem Skandal um die der Task Force 6-26. Im März 2006 hatte die "New York Times" über die berüchtigte Eliteeinheit berichtet, deren wichtigste Aufgabe die Jagd auf Qaida-Führer Abu Mussab al-Sarkawi war. Sie unterhielt am Bagdader Flughafen einen "Black Room" ("Schwarzes Zimmer"), in dem die Soldaten Gefangene quälten, um Aussagen zu erpressen. Das Motto der Einheit: "No blood, no foul", "Kein Blut, kein Foul" - solange Häftlinge nicht bluteten, konnte den Verhörern kein Missbrauch nachgewiesen werden.

"Gründliche taktische Befragung"

In den US-Militärprotokollen sind auch von dieser Einheit nur rudimentäre Spuren zu finden. Das könnte bestätigen, dass die Task Force 6-26 für die Ergreifung sogenannter HVT zuständig war: "High Value Targets", auf Deutsch Hochwertziele, also die am dringendsten gesuchten Feinde. Dass der Qaida-Führer Sarkawi getötet wurde - das wichtigste Hochwertziel -, davon wird bloß in wenigen Dokumenten berichtet, und auch das erst lange danach.

Wie ein fernes Echo des berüchtigten "Black Room" erscheint in den Dokumenten der "Blue Room" von Camp Loyalty, einer US-Operationsbasis in Bagdad. Dorthin liefern verschiedene Einsatztrupps mit Namen wie "Fox Team" wichtige Gefangene ab, die dann einem "Tactical Questioning" ("Taktische Befragung") unterzogen werden. Laut Armeehandbuch bezeichnet der Begriff die erste Befragung nach der Festnahme. Ziel sind Erkenntnisse von "besonderer zeitlicher Dringlichkeit", also etwa darüber, ob Anschläge geplant oder wo Sprengsätze versteckt sind.

Die US-Dokumente legen nahe, dass es beim "Tactical Questioning" auch mal härter zur Sache gehen konnte. Am 20. Januar 2009 zum Beispiel wurde ein Iraker mit dem Pseudonym "Pitcher" gefasst und im "Blue Room" von Camp Loyalty abgeliefert. Der Soldat, der dies in der Datenbank notierte, gab dabei seiner Hoffnung Ausdruck, dass die "gründliche taktische Befragung" des Gefangenen "uns zu Informationen führen wird, die Aufschluss über die Lage gegnerischer Waffenverstecke, über Einfuhrrouten und Hersteller geben".

Vorausgesetzt natürlich, dass "Pitcher" singt.>Ç

-----

Welt online,
              Logo

23.10.2010: Der Iran organisierte einen Teil des Widerstands gegen die "US"-Besetzung im Irak

aus: Welt online: Geheimpapiere: Wikileaks-Papier geben Bush in Teilen Recht; 23.10.2010;
http://www.welt.de/politik/ausland/article10492881/Wikileaks-Papiere-geben-Bush-in-Teilen-Recht.html

<Die Wikileaks-Papiere zeigen: Iran schmuggelte Waffen, es gab mehr Kriegsopfer als zugegeben und manchmal hatte George W. Bush Recht.

Von Torsten Krauel

Julian Assange, der 39 Jahre alte, jünger und fast scheu wirkende Sprecher der 2006 gegründeten Internetplattform Wikileaks, konnte mit seinem großen Presseauftritt in einem Londoner Hotel zufrieden sein. Immerhin hatte ihm der anwesende, 40 Jahre ältere Daniel Ellsberg, Enthüller der „Pentagon-Papiere“ von 1971, bescheinigt, neidisch auf Assange zu sein. 391.831Geheimdokumente auf Knopfdruck der ganzen Welt zugänglich zu machen sei immer sein Traum gewesen. Dabei hatte Ellsberg eigentlich keinen Anlass zum Neid. Seine „Pentagon-Papiere“, die interne Geschichte des Vietnamkriegs aus Sicht des US-Generalstabs, hatten immerhin den Stempel „Top Secret“ (streng geheim) getragen.

Assanges Armeekonvolut zum Irakkrieg war nur als „Secret“ (geheim) eingestuft. Zu höheren Geheimhaltungsstufen hatte der mutmaßliche Überbringer der Dokumente, ein 22 Jahre alter amerikanischer Soldat namens Bradley Manning, keinen Zugang gehabt. Manning war im Irak Gefechtsfeld-Aufklärungsoffizier eines Bataillons der 10. Gebirgsdivision gewesen. Im Computernetzwerk der US-Armee blieben ihm Dokumente, die „Top Secret“ oder höher eingestuft sind, versperrt. CIA-Lageberichte für George W. Bush oder Barack Obama sucht man vergebens.

Die Wikileaks-Papiere erzählen deshalb auch keine Geheimgeschichte des Irakkrieges, aus der Wahrheit und Lüge bei der Planung und Durchführung der „Operation Iraqi Freedom“ hervorgingen. Es handelt sich bei ihnen vielmehr um Gefechtsberichte der Platoons und Kompanien, der untersten militärischen Ebene, aus den Jahren 2003 bis 2009. Auf solche Berichte aus dem ganzen Irak hatte Manning Zugriff. Sie gehörten zu seinem „Need to know“-Status, sie waren für seine Aufgabenerfüllung unabdingbar. Neuigkeiten enthalten die Dokumente trotzdem – sofern die Wikileaks-Computer nicht gerade wegen des Ansturms der Lesewilligen streiken. Die Neuigkeiten bestätigen manchmal Bushs Darstellung des Krieges, manchmal widersprechen sie ihr.

Bestätigt wird zum Beispiel die Einmischung Irans. Es gab Grenzgefechte mit iranischen Truppen, es gab eine Entführung amerikanischer Touristen durch Iraner auf irakischem Boden, und es gibt noch immer eine gezielte Unterstützung schiitischer Milizen durch die iranischen Revolutionsgarden. Hinweise darauf hatten Kritiker zu Bushs Zeiten als Ablenkungsversuch empfunden. Die Unterlagen zeigen, dass es diese Einmischung gab und dass sie seit Barack Obamas Amtsantritt sogar noch intensiver geworden zu sein scheint. US-Soldaten fanden Tagebücher gefallener Milizionäre, aus denen der Waffenschmuggel aus Iran hervorging. Die mit Teheran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz trainierte Iraker in der Nähe der iranischen Stadt Qom. Iran lieferte Haftminen, panzerbrechende Hohlladungen und sogar tragbare Luftabwehrraketen.

Die Gefechtsberichte widersprechen Bushs Darstellung, dass US-Soldaten nach der Aufdeckung der Zustände im US-Lager Abu Ghraib 2004 keine Gefangenen mehr malträtiert hätten. In mindestens einem Fall hat es danach eine folterähnliche Behandlung gegeben. Die Berichte zeigen auch, dass die Überstellung von Internierten an irakische Behörden zu mehr Folter geführt hat – ausgeübt durch die Iraker. Mindestens sechs Tote sind aktenkundig. Die Berichte enthalten Schilderungen grausamer Zustände, auf die US-Patrouillen in irakischen Lagern stießen.

Mehrmals erzwangen sie die Rücküberstellung von Internierten in US-Gewahrsam. Die Berichte belegen, dass US-Stellen oft beide Augen zudrückten, obwohl sie nach den Vorschriften verpflichtet gewesen wären, Folter anzuzeigen. Der Sender „Al Jazeera“ hat eigenen Angaben zufolge in den Dokumenten Hinweise darauf gefunden, dass auch unter Barack Obama weiterhin Internierte an solche irakischen Behörden überstellt wurden, die als foltergeneigt eingestuft werden. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass 2003 auch in britischem Gewahrsam irakische Internierte schwer misshandelt worden sind. Mindestens vier Tote sind in den Papieren genannt. Sie hatten bei heißem Wetter doppelte Kapuzen übergestülpt bekommen und sind womöglich erstickt. Britische Ärzte wurden an die Leichname nicht herangelassen.

Die unübersichtliche Kriegslage führte zu eigenmächtigem Vorgehen. Ein US-Kampfhubschrauber hatte im Februar 2007 zwei Milizkämpfer aufgespürt, die sich in einem Mülltransporter versteckten. Die Besatzung eröffnete das Feuer, die Milizionäre kamen mit erhobenen Händen aus dem Fahrzeug. Den Funkspruch „Feind will sich ergeben“ beantwortete die Führungsstelle mit „Militäranwalt lehnt ab – Feind kann sich nicht Luftfahrzeugen ergeben – Bleibt legitimes Ziel – Ausschalten“. Die Milizionäre wurden per Bordkanone erschossen. In anderen Fällen entschieden die Militäranwälte, das Feuer einzustellen.

Die Wikileaks-Papiere bestätigen als traurige Tatsache auch eine weitaus höhere als die offiziell genannte Totenzahl. Die minutiösen Gefechtsfeldberichte zeigen, dass seit 2003 mindestens 109.000 Menschen ihr Leben verloren haben – davon rund 66.000 unbeteiligte Zivilisten. Die meisten Toten gehen auf das Konto des Bürgerkrieges zwischen sunnitischen und schiitischen Milizen nach dem Sturz Saddam Husseins. Aber auch amerikanische Soldaten waren verantwortlich. Hunderte Iraker starben an US-Straßensperren, weil man sie irrtümlich für Terroristen hielt. Meist hatten die Autofahrer die Stopp-Zeichen nicht gesehen oder nicht verstanden. Die „New York Times“ schildert einen Fall, in dem ein amerikanischer Scharfschütze einen Iraker im Trainingsanzug erschoss und später feststellte, dass dieser sein Dolmetscher gewesen war. Der britische „Guardian“ hat auf seiner Internetseite eine Karte mit den Orten aller Todesfälle veröffentlicht.

Die Dokumente sind keine leichte Lektüre. Erstens enthalten sie eine Fülle amerikanischer Militärkürzel. Zweitens hat Wikileaks die Irakdokumente stärker zensiert als die Birthler-Behörde Stasiakten. Julian Assange hatte sich die Kritik zu Herzen genommen, die im Sommer nach seiner Freigabe von rund 72.000 Dokumenten zu Afghanistan laut geworden war, und zwar auch von Menschenrechtsgruppen. Jene Papiere enthielten Namen und Daten afghanischer Dolmetscher. Im Fall Irak nun hat Wikileaks alle Namen, Orte, Zahlen mit einer eigens entwickelten Software abgedeckt. Danach wurden nur Daten, deren Offenlegung Assange und seinen publizistischen Partnern vom „Spiegel“ bis zu „Le Monde“ vertretbar schien, entschwärzt.

Das Pentagon hat Wikileaks dennoch scharf kritisiert. Die Offenlegung geheimer Berichte sei ein Gesetzesbruch, der dem Gegner nutze und womöglich Amerikaner ans Messer liefere. Wie schon bei Daniel Ellsbergs Pentagon-Papieren 1971 empfiehlt das Pentagon, die Papiere zurückzugeben und die Datenbank zu löschen. Im Übrigen seien die Gefechtsfeldberichte „Rohinformationen, aus denen sich kein Gesamtbild ergebe“. Damit wendet das Pentagon den Vorwurf, George W. Bush und Dick Cheney hätten ungewichtete CIA-Erkenntnisse zur Begründung des Krieges herangezogen, gegen diejenigen, die nun sagen, im geöffneten Wikileaks-Tresor finde sich die Wahrheit über diesen Krieg.

Der Name Wikileaks bedeutet „Wiki-Leck“. Julian Assange wollte mit seiner Namensgebung zeigen, dass die geschützte Übermittlung geheimer Berichte an eine Internetadresse genauso einfach sein könne, wie ein Onlinelexikon zu erstellen. Das Wort „Wiki“ steht nicht für die Wikinger. Ein Software-Erfinder hatte vielmehr einen flinken Zubringerbus auf dem Flugplatz Honolulu namens „Wiki“ im Kopf, als er einen eingängigen Namen für ein Programm suchte, mit dem sich im Internet rasch Querverweise erstellen lassen. Das 2001 begründete Online-Lexikon Wikipedia griff den Gag auf.

Hätte ein vom US-Soldaten Bradley Manning zuvor angesprochener Journalist sein Wissen nicht offenbart, wäre Manning in der Tat womöglich unentdeckt geblieben. Nun sitzen er und zwei andere Amerikaner in Untersuchungshaft. Daniel Ellsberg behauptete, damit habe Barack Obama mehr Presseinformanten in Haft genommen „als alle anderen amerikanischen Präsidenten zusammen“. Eine Behauptung, die ebenso wie die 400.000 Feldberichte zeigt, wie kompliziert die Lage wird, wenn große strategische und politische Pläne auf die Realität stoßen>

<Auszüge aus den geheimen Protokollen>

Beispiele von "Kampfeinsätzen"

<Vom 14. Juni 2005 über einen Vorfall an einem Kontrollposten: „Als das Fahrzeug nach all den Warnschüssen nicht stoppte, schossen die Marines auf den Fahrer, um das Fahrzeug zu stoppen. Das Fahrzeug wurde direkt vor den orangenen Kegeln gestoppt. In dem Fahrzeug befanden sich insgesamt elf Zivilisten. Der Beschuss führte zum Tod von sieben Zivilisten (zwei davon Kinder) und zwei verletzten Zivilisten. Die große Zahl getöteter Zivilisten rührte daher, dass die Familie ihre Kinder auf den Fahrzeugboden gelegt hatte. Die Schüsse auf den Kühler durchschlugen offenbar den unteren Teil des Fahrzeugs und führten zu der großen Zahl Toter.">

<Vom 22. Februar 2007 über einen Kampfeinsatz eines US-Hubschraubers nach einem Mörserangriff: „1x Einsatz der 30-Millimeter-Kanone, 2x Anti-Irakische Kräfte im Einsatz getötet, 1x Mörser-System zerstört, 1x Bongo-Lastwagen zerstört mit vielen sekundären Explosionen, 1x Müllwagen zerstört, 1x Hütte zerstört.">

Beispiele von Misshandlungen in Gefängnissen:

<Vom 3. Dezember 2008 über einen „verdächtigen Vorfall" (ein Lokalpolitiker starb angeblich im irakischen Polizeigewahrsam an Nierenversagen): „Es gab Hinweise auf eine unbekannte Art von operativem Eingriff am Unterleib Bashirs. Der Schnitt wurde mit 3-4 Stichen genäht. Es lagen zudem Blutergüsse an Gesicht, Brust, Fußgelenk und Rücken vor.">

<Vom 27. August 2009 über einen „verdächtigen Vorfall" (ein irakischen Gefangener beging angeblich Selbstmord): „Das (...) Personal, das die Post-Mortem-Untersuchung durchführte, fand Quetschungen und Verbrennungen am Körper des Gefangenen, ebenso wie sichtbare Verletzungen an Kopf, Arm, Oberkörper, Beinen und Hals. (...) Die Verletzungen stimmen mit solchen bei Missbrauch überein."

Vom 14. Dezember 2009 über eine „Exekution durch irakische Soldaten": „HTC 702 erhielt ein Video von einer ihrer Quellen. Das Video zeigt Aufnahmen von Soldaten der irakischen Armee (IA), die einen Gefangenen hinrichten. Die Aufnahmen zeigen, dass etwa zwölf IA-Soldaten beteiligt sind. Zehn IA-Soldaten reden miteinander, während zwei andere Soldaten den Häftling festhalten. Der Gefangene hat gefesselte Hände. (...) Die Aufnahmen zeigen, wie die IA-Soldaten den Gefangenen auf die Straße führen, ihn zu Boden werfen, ihn schlagen und erschießen. Der Gefangene konnte nicht identifiziert werden.">


-----

n-tv online,
              Logo

24.10.2010: <Folter, Missbrauch und Barbarei> - die Ami-Scheisse ("USA") hat ein Schlachtfeld der Grausamkeit provoziert - und die Briten waren auch "dabei"

Das Schlachtfeld der Scheiss-Amis waren die Gefängnisse und war praktisch der gesamte Irak mit Schwerpunkten in allen Privathäusern und an Checkpoints. Und die "privaten Sicherheitsfirmen" liessen sich für ihre Töterei auch noch gut bezahlen. Aber über private Löhne steht natürlich nichts im Artikel. Aber lesen Sie selbst:

aus: n-tv online: Geheime Irak-Akten: Söldner verschlimmern Chaos; 24.10.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Soeldner-verschlimmern-Chaos-article1776101.html

<Folter, Missbrauch und Barbarei: Die Situation im Irak ist für die US-Administrative und ihr Militär noch verheerender als bisher angenommen. Gestern veröffentlichte die Internetplattform WikiLeaks knapp 400.000 Dokumente, die ein grausames Bild in irakischen Gefängnissen aufzeigen. Ein weiteres Chaos offenbart der Blick auf den Einsatz von privaten Sicherheitskräften.

Der Einsatz privater Sicherheitsfirmen im Irak hat das Kriegschaos erheblich verschärft. Das geht laut "New York Times" aus den geheimen Militärakten hervor, die die Internetplattform WikiLeaks veröffentlicht hatte. Es habe an Koordinierung mit den Streitkräften gemangelt, berichtete die Zeitung, die neben anderen Medien die knapp 400.000 Dokumente gesichtet hatte. Die Söldner "schossen oft ohne große Unterschiede zu machen auf unbewaffnete irakische Zivilisten, irakische Sicherheitskräfte, US-Soldaten und sogar auf andere private Sicherheitsleute - mit wenig oder gar keinen Konsequenzen".

Aber sogar jetzt könne das Militär auf die Söldnertrupps nicht verzichten, schreibt die Zeitung - obwohl die Militärakten umfangreich grundlose Schießereien dokumentierten und wenige Fälle, in den zur Rechenschaft gezogen wurde.

Bericht: Mehr tote Zivilisten

Amerikanische Soldaten haben zudem offenbar während des Irak-Krieges allein an US-Kontrollposten über 680 Zivilisten erschossen. Das geht laut der Londoner Zeitung "Sunday Times" aus den veröffentlichten Dokumenten hervor.

Die Zahl der getöteten Zivilisten sei sechs Mal höher als die der getöteten Aufständischen, denen die Schüsse eigentlich gegolten hätten. Die US-Posten hätten unter anderem geschossen, wenn etwa ein sich näherndes Auto ein Stopp- Signal nicht befolgt habe. In einem Fall wurde demnach ein dreijähriger Junge erschossen. Die Mutter ließ anschließend ihre eigenen Schusswunden nicht versorgen, um ihren Sohn noch beerdigen zu können.

Mehr Söldnertrupps als Soldaten

Eine Studie der unabhängigen Forschungsstelle des US-Kongresses (CRS) hatte bereits im Juli berichtet, dass private Sicherheitsunternehmen im Irak und in Afghanistan mit fast einem Fünftel mehr Personal dort vertreten sind als das US-Verteidigungsministeriums mit uniformierten Kräften: 207.000 Wachleute und 175.000 Mann in Uniform.

Die durch die Veröffentlichung auf der Internetplattform ans Licht gekommenen Feldberichte schildern unter anderem auch die Brutalität, die in irakischen Gefängnissen herrschte. Oft ignorierten die US-Streitkräfte die Barbarei.

Bagdad sagt Aufklärung zu

In irakischen Gefängnissen soll es zu schweren Misshandlungen - bis hin zu Vergewaltigungen und Mord - durch einheimische Polizisten und Soldaten gekommen sein.

Die Regierung in Bagdad kündigte die entschlossene Aufklärung der Misshandlungsvorwürfe an. Gleichzeitig kritisierte Ministerpräsident Nuri al-Maliki den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Sein Büro sprach am Samstag angesichts der laufenden Regierungsbildung von einem verdächtigen Vorgang.

"Wenn es um die Rechte unserer Bürger geht, wird die Regierung keine Nachsicht zeigen", hieß es in einer Erklärung Al-Malikis. Darin wird namentlich nicht genannten Medien vorgeworfen, die Dokumente zu einem Angriff auf die scheidende, von Schiiten geführte Regierung nutzen zu wollen. Sieben Monate nach der Wahl laufen im Irak weiter Koalitionsverhandlungen. Al-Maliki kämpft dabei um eine weitere Amtszeit.

[Schiiten nützten die Kriegszeit für "Abrechnungen" gegen Sunniten]

Zuvor hatte schon Iraks Innenminister Dschawad al-Bolani erklärt, ein Ausschuss werde sich mit den Vorwürfen beschäftigen. "Von dem was ich gehört habe, sind einige dieser Berichte alt", sagte er jedoch. Im Innenministerium waren zum Höhepunkt der Gewalt 2006-2007 tausende Beamte entlassen worden. Hintergrund waren Enthüllungen über Misshandlungen von Sunniten in irakischen Geheimgefängnissen. Das Innenministerium war zu dieser Zeit von schiitischen Milizionären unterwandert, die Todesschwadronen bildeten und Jagd auf die früher herrschenden Sunniten machten.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte zuvor die irakische Regierung aufgefordert, Berichte über die systematische Folter von Häftlingen durch irakische Sicherheitskräfte zu prüfen. Auch die USA müssten prüfen, ob die US-Armee internationales Recht gebrochen habe, indem tausende Häftlinge an die irakischen Behörden übergeben worden seien, obwohl das Risiko der Folter bestanden habe, forderte Human Rights Watch.

Clegg fordert Aufklärung

US-Generalstabschef Mike Mullen übte scharfe Kritik an WikiLeaks. Diese "unverantwortliche Veröffentlichung gestohlener geheimer Dokumente gefährdet Leben und gibt Feinden wertvolle Informationen", schrieb Mullen in einer über das Kurznachrichtenportal Twitter verbreiteten Nachricht. Zuvor hatten bereits Pentagon-Sprecher Geoff Morrell und US-Außenministerin Hillary Clinton die Veröffentlichung der fast 400.000 Dokumente im Internet heftig kritisiert.

[Auch britische Truppen haben Mord, Vergewaltigung und Folter begangen]

Nach Ansicht des stellvertretenden britischen Premierministers Nick Clegg dürfen die Enthüllungen nicht ignoriert werden. Das auch Mitgliedern der britischen Armee vorgeworfene Fehlverhalten, darunter Mord, Vergewaltigung und Folter, müsse ordentlich untersucht werden, sagte der Liberaldemokrat. Das Verteidigungsministerium in London hatte die Veröffentlichung zuvor verurteilt. Clegg galt vor seinem Eintritt in die Regierungskoalition des konservativen Premierministers David Cameron als erklärter Gegner einer britischen Beteiligung am Irak-Krieg.

dpa/AFP>

-----

Spiegel
              online, Logo

24.10.2010: Der Irak-Krieg produziert neue Ami-Mörder - "Krieg im Kopf" und Massenmord an "Amerikanern" - oder es kommen seelische Krüppel zurück

Was die "USA" alles zustandebringen, das sieht man / frau in diesem Artikel: Ami-Soldaten werden zu Massenmördern an "Amerikanern", weil sie jede geistige Kontrolle verloren haben. Aber lesen Sie selbst:

aus: Spiegel online: Traumatisierte US-Soldaten: Kopfschüsse im Camp der Freiheit; 24.10.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,724463,00.html

<Von Cordula Meyer

Der Krieg zerstört die Psyche von Soldaten: Manche werden zu Mördern oder Selbstmördern, viele zu seelischen Krüppeln. Das belegen jetzt enthüllte Protokolle des US-Militärs. Am drastischsten zeigt der Amoklauf von John Russell, wie wenig das Problem unter Kontrolle ist.

[Der Amoklauf von John Russell: Er erschiesst 5 eigene "Kameraden" im "Camp Liberty" bei Bagdad]

Hamburg - Sie werden erschossen, regelrecht hingerichtet. Der Schütze zielt auf die Köpfe seiner Opfer. Und drückt ab. Wieder und wieder. Am Ende sind fünf US-Soldaten tot. Der Täter ist Unteroffizier John Russell vom 54. Pionier-Bataillon. Ein Kamerad.

Russells Amoklauf am Mittag des 11. Mai 2009 in Camp Liberty nahe dem Bagdader Flughafen ist die bis dahin schlimmste Tat eines US-Soldaten im Irak gegen die eigenen Kameraden. In den jetzt durch WikiLeaks bekannt gewordenen Militärdokumenten wird der tödliche Vorfall unter der Rubrik "Sonstiges - Nicht-Kampf-Ereignis" verzeichnet.

Der Protokollant skizziert in einem Report, wie der Amoklauf in der Basis ablief. Russell sei während eines Behandlungstermins in einem Kriegstraumazentrum "renitent" geworden, heißt es da. Der Soldat habe "auf dem Parkplatz verbal darauf hingewiesen, dass er Selbstmord begehen werde". Die Militärpolizei habe Russell, der zur Sicherheit von einem Kameraden begleitet wurde, daraufhin zu seiner Einheit zurückgeschickt. Ein Fehler. Denn plötzlich, vermerkt das Protokoll, reißt Russell die Waffe seines Bewachers an sich, zwingt den Mann aus dem Fahrzeug und kehrt zum Kriegstraumazentrum in Camp Liberty ("Camp Freiheit") zurück.

Dort finden wenig später andere Soldaten "einen Major, einen Korvettenkapitän, einen Unteroffizier und zwei Gefreite mit Schusswunden am Kopf im Wartezimmer". Die zwei Offiziere waren den Angaben zufolge Ärzte in der Klinik. Die anderen drei Patienten, die auf einen Termin warteten.

Warum wurde Russell, der bis zu seinem Irak-Einsatz im beschaulichen Bamberg stationiert war, zum Amokläufer? Warum reagierte die Armee nicht entschieden genug auf Alarmsignale? Die jetzt bekannt gewordenen Irak-Protokolle des US-Militärs werfen diese seit Jahren diskutierten Fragen wieder auf. Viele Dokumente beschreiben in dürrer Sprache die innere Verfassung einer Truppe, die mit sich selbst zu kämpfen hat.

Vier Termine bis zum Amoklauf

Einer Studie der US-Denkfabrik Rand Corporation zufolge leidet ein Fünftel aller Irak- und Afghanistan-Veteranen an Symptomen des posttraumatischen Belastungssyndroms (PTSD). Die Zahl der Selbstmorde in der US-Armee ist gestiegen: 2008 brachten sich 143 Soldaten um, 2009 dann 163 - mehr als durch Anschläge im Irak in diesem Jahr starben. Und noch mehr Veteranen versuchen, sich das Leben zu nehmen; fast tausend sind es jeden Monat. Und obwohl im Irak-Konflikt 2009 das Schlimmste überstanden war, verzeichneten die Kriegsprotokolle in diesem Jahr die meisten Zwischenfälle mit Soldaten, die ausrasteten, weil sie den Krieg, den sie führen, nicht mehr aushielten.

["Kriegstraumazentren", die nichts nützen - Beispiel Russell, der dauernd tote "Kameraden" erlebt]

Für akute Fälle hat die Armeeführung im Irak vier Kriegstraumazentren eingerichtet, in denen auch Psychiater arbeiten. Russell hatte dort vier Termine, bevor er Amok lief.

Der 44-Jährige war seit 15 Jahren bei der Armee. Er hatte Einsätze in Bosnien und im Kosovo mitgemacht. Er war bereits vorher zweimal im Irak. Er wartete jene Roboter, die Sprengsätze aufspüren. Oft fliegen die Maschinen dabei in die Luft, und Russell setzte aus dem zerfetzten Kriegsschrott immer wieder neue Geräte zusammen. Er tat das auch an Orten, an denen kurz zuvor Bomben hochgegangen waren und Kameraden zerrissen wurden. Aus Russells Bataillon waren vor seinem Amoklauf acht Soldaten getötet worden.

Die Armee hat kein Rezept für den Umgang mit psychischen Leiden

Charles Jacoby, der damalige Vizekommandeur der US-Streitkräfte im Irak, ordnete nach den Schüssen eine Untersuchung an. Das Ergebnis: Die Armee steht Soldaten mit psychischen Problemen oft hilflos gegenüber.

Russells Kameraden waren wegen seines Verhaltens schon lange vor der Schießerei alarmiert. Er hatte häufig davon gesprochen, sich umbringen zu wollen, unter anderem beim Militärseelsorger - wobei dieser ohnehin routinemäßig als eine Art Selbstmord-Aufpasser missbraucht werde, schreiben die Autoren des Berichts. Auch Russells Vorgesetzter ahnte, wie es um seinen Mann stand. Drei Tage vor dem Massaker entfernte er den Schlagbolzen aus Russels Gewehr. Am Morgen der Tat war die Einheit so beunruhigt, dass ihm ein Begleiter zum Klinikbesuch mitgeschickt wurde. Ein Kommandeur hatte vorher angeordnet, dass Russell ständig von mindestens einem Mann beobachtet werden müsse. Tatsächlich gab es aber nicht genug Personal für eine Rund-um-die-Uhr-Kontrolle.

Im Abschlussbericht heißt es so schlicht wie beunruhigend: "Es gibt keine klaren Richtlinien, wie mit Soldaten umzugehen ist, die als selbstmordgefährdet gelten, und wie man sie überwacht." Eine Erkenntnis, die man allerdings schon früher hätte gewinnen können - es gab ähnliche Fälle. Ein Sergeant in Camp Tadschi 25 Kilometer nördlich von Bagdad zum Beispiel wurde von Militärärzten wegen psychischer Probleme behandelt; seine Vorgesetzten waren alarmiert und nahmen ihm das Gewehr ab. Der Mann schoss sich dann mit der Waffe eines Kameraden in den Kopf.

In Embryonalhaltung eingerollt im Spind

Für Schwäche ist im Krieg kein Platz. Wer zu viele Gefühle zeigt, wird zum Gespött, so sehr sich das US-Militär müht, Kriegsneurosen von diesem Stigma zu befreien. Aber es gibt immer wieder Berichte von Soldaten, die andere und sich selbst bedrohen. "Wenn es nicht aufhört, werde ich es beenden", sagte ein Soldat seinem Arzt, der ihn wegen PTSD behandelte. Erst dann ließ dieser dem Traumatisierten die Waffen wegnehmen.

Ein anderer Soldat drohte, sich oder seinem Kommandanten etwas anzutun, nachdem seine Frau angekündigt hatte, ihn zu verlassen. Im Januar 2009 fand ein Soldat einer Panzerdivision seinen Unteroffizier in einem Kleiderspind. Der Mann hatte sich in Uniform in Embryonalhaltung zusammengerollt. Mehrfach versuchte der Untergebene, den Mann anzusprechen. "Mit geschlossenen Augen bedeutete er dem Kameraden, still zu sein. Er nahm den Zeigefinger an die Lippen, sagte 'Pssst' und blieb reglos liegen." Der Soldat nahm dem Unteroffizier die Waffen ab. Sanitäter brachten ihn in die Erste-Hilfe-Station.

Soldaten, die PTSD-Symptome zeigen, werden manchmal sofort in einer medizinischen Evakuierung ausgeflogen. Andere kehren zu ihrer Einheit zurück und müssen bloß einen Kurs in Stressmanagement belegen. Bis das Militär insgesamt zu einem neuen Umgang mit dem Problem findet, wird es dauern.

Immerhin nimmt die Führung es inzwischen so ernst, dass das Verteidigungsministerium alle Soldaten künftig vor dem Einsatz in Seminare schicken will. Sie sollen lernen, sich gegen Traumata zu wappnen. Die Kosten des Vorsorgeprogramms: 117 Millionen Dollar pro Jahr.>



-----



25.10.2010: Die kriminelle Armee der "USA" - und Iran ist Mittäter mit Todesschwadronen im Irak

Chinas Staatsmedien stellen fest, dass die "USA" bezüglich Menschenrechte eine "befleckte" Glaubwürdigkeit haben, wenn das stimmt, was die "US"-Armee im Irak gemäss Wikileak-Akten getan hat. Oder das Bild der "USA" als "Weltmeister der Menschenrechte" bekomme ein "grosses Fragezeichen". Nun, eigentlich gibt es doch gar keine Menschenrechte in den "USA", sonst wären doch die Indianer auch im Weissen Haus vertreten. Aber da sind die Chinesen noch zu wenig gebildet. Im Artikel kommt ausserdem klar zur Sprache, wie der Iran die "US"-Armee mit Todesschwadronen immer in Nervosität hielt und die irakische Bevölkerung Opfer wurde. Das iranische Regime der Mullahs hat dadurch - wie die "USA" - jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Die beiden Parteien haben sich auf fremdem Boden einen Krieg geleistet. Aber lesen Sie selbst.

aus: n-tv online: Wikileaks: Iran führte Schattenkrieg: USA in Erklärungsnot; 25.10.2010;
http://www.n-tv.de/politik/USA-in-Erklaerungsnot-article1781201.html

<Die arabischen Verbündeten der USA verlangen von der Regierung in Washington angesichts der brisanten Dokumente über den Irakkrieg Aufklärung. Sie sei für "alle Übergriffe und Verbrechen" verantwortlich. Doch nicht nur über die USA enthüllt Wikileaks brisante Fakten. Der Iran soll über Jahre einen verdeckten Krieg im Irak geführt haben.

Die Enthüllungen von Dokumenten zum Irak-Krieg durch das Internetportal Wikileaks haben die USA in Erklärungsnot gebracht. Der Golfkooperationsrat forderte die Regierung in Washington auf, eine Untersuchung zu möglichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuleiten. Chinesische Staatsmedien schrieben, die Glaubwürdigkeit der US-Regierung als Verteidigerin der Menschenrechte sei befleckt.

Die USA seien für "alle Übergriffe und Verbrechen ihrer Soldaten im Irak verantwortlich", hieß es in einer Erklärung des Generalsekretärs des Golfkooperationsrates, Abdulrahman bin Hamad el Attija. Zum Golfkooperationsrat gehören Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate - zumeist langjährige Partner oder Verbündete der USA.

Großbritannien besorgt

Auch der Sprecher des britischen Premierministers David Cameron sagte, die Vorwürfe über die Misshandlungen von Gefangenen müssten untersucht werden. "Unsere Position ist eindeutig: Misshandlungen von Gefangenen darf es nicht geben, und wir werden den Vorwürfen natürlich nachgehen.". Am Sonntag hatte der britische Vizepremierminister Nick Clegg die enthüllten Berichte als "schockierend" und "schwerwiegend" bezeichnet. Die Menschen erwarteten eine Reaktion der US-Regierung.

Die Zeitung "China Daily" zog die Glaubwürdigkeit der US-Regierung als Verteidigerin der Menschenrechte in Zweifel. "Das Ausmaß der Verbrechen sollte jeden rechtschaffenen Menschen wütend machen", schrieb die englischsprachige chinesische Zeitung weiter. Es setze "wieder einmal ein großes Fragezeichen hinter das von den USA selbst verbreitete Bild als Weltmeister der Menschenrechte".

Assange fürchtet Entführung

Julian Assange bei einer Pressekonferenz in London, auf der er die jüngsten Enthüllungen rechtfertigte.

Derweil sorgt sich Wikileaks-Gründer Julian Assange um seine Sicherheit. "Ich fürchte nicht um mein Leben, aber wir mussten zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen", sagte er dem israelischen Sender Channel 2. Assange rechnet nach eigenen Worten damit, dass die USA versuchen könnten, ihn und andere zu ergreifen und der US-Gerichtsbarkeit zu unterstellen. Erst am Samstag habe ein ranghoher ehemaliger CIA-Vertreter wieder diese Möglichkeit in Erwägung gezogen, sagte Assange, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ähnlich habe sich zuvor bereits das US-Verteidigungsministerium in einer Erklärung geäußert. US-Generalstabschef Mike Mullen hatte die Veröffentlichung der Dokumente ebenso wie zuvor bereits Pentagon-Sprecher Geoff Morrell und US-Außenministerin Hillary Clinton heftig kritisiert.

Wikileaks hatte am Samstag fast 400.000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg veröffentlicht. Die Unterlagen stammen laut der Internetplattform aus "einer Datenbank des Pentagon" aus der Zeit vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2009. Darin seien "zahlreiche Fälle von Kriegsverbrechen" belegt. Aus den Unterlagen geht unter anderem hervor, dass die US-Armee trotz ihres Wissens von Folterungen von Gefangenen durch irakische Sicherheitskräfte nicht einschritt. Ein Wikileaks-Sprecher wies am Montag den Vorwurf zurück, die Plattform sei antiamerikanisch.

Iran bildete Attentäter aus

Die Dokumente enthalten jedoch nicht nur brisantes Material in Bezug auf die Rolle der USA. Auch gegen den Iran werden Vorwürfe erhoben. Das Land soll im Irak einen jahrelangen Schattenkrieg geführt haben. Seit langem werfen US-Regierungs- und Militärvertreter dem Iran vor, schiitische Milizen im Irak auszubilden und auszurüsten, um das Nachbarland durch anhaltende Gewalt zu destabilisieren und damit Washington und seine irakischen Verbündeten zu schwächen. Teheran hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die von der "New York Times" und dem britischen "The Guardian" ausgewerteten Dokumente beschreiben nun immer wieder, wie Todesschwadronen auf Attentate gegen irakische Regierungsvertreter oder ausländischen Truppen vorbereitet wurden. Eine Schlüsselrolle im Schattenkrieg gegen die USA spielt den Dokumenten zufolge das iranische Elitekorps der Revolutionswächter.

Als Beweis für die Vorwürfe dient unter anderem das Tagebuch eines gefangengenommenen Aufständischen. Immer wieder wurden zudem Verstecke mit Waffen, Sprengstoffen und Mitteln zum Bombenbau ausgehoben, die nach US-Angaben eindeutig aus iranischer Herstellung stammen. Wie der "Guardian" berichtet, geht aus einem Dokument hervor, dass der Iran auch Angriffe auf Bagdads schwerbewachte "Grüne Zone" geplant hatte, in dem die wichtigsten irakischen Regierungsstellen sowie die westlichen Botschaften ihren Sitz haben.

Dabei sollten der britischen Zeitung zufolge neben Raketen auch mit Chemiewaffen ausgerüstete, gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz kommen. In einem anderen vom "Guardian" zitierten Bericht war von Raketen die Rede, die mit einem Nervengift ausgerüstet werden sollten.

AFP/dpa>

-----

20 minuten
              online, Logo

26.10.2010: Im Irak liegen etwa 20 Millionen Landminen und noch mehr Splitterbomben und bedrohen die Bevölkerung - auch dank der kriminellen "USA" - und Minenkarten fehlen

Eigentlich ist der Irak unbewohnbar geworden. Es liegen über 20 Millionen Landminen, und ausserdem noch Splitterbomben im Boden des Landes vergraben. Angefangen hat die Minen-Verseuchung im Krieg gegen Iran ab 1980. Bisher sind 8000 Menschen an Minen gestorben, also 266 pro Jahr, also mehr als 1 Mensch alle zwei Tage. Die "USA" gaben vor, sie wollten den Irak "befreien"...

aus: 20 minuten online: Nach 8000 Toten: irak bittet um Hilfe bei Minenräumung; 26.10.2010;
http://www.20min.ch/news/ausland/story/24918613

<Die internationale Gemeinschaft soll den Irak bei der Räumung von etwa 20 Millionen Landminen unterstützen. Die Behörden besitzen keine Karten der verseuchten Gebiete.

Im Irak sind noch mehr als 20 Millionen Anti-Personen-Minen vergraben. Das Land bittet nun die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Bewältigung des Problems

Der Irak ist auf die Hilfe seiner Geberländer und das Fachwissen der internationalen Gemeinschaft über die Räumung von Minen angewiesen.

«Die Minen zu entfernen ist schwierig, weil wir keine Karten der verseuchten Gebiete haben», sagte der irakische Regierungschef Nuri el Maliki am Montag in Bagdad vor Vertretern der UNO, der USA, der EU und anderer Unterstützerländer.

Daniel Augstburger von der UNO-Hilfsmission für den Irak (UNAMI) sagte, dass der Irak zu den am meisten von Minen betroffenen Ländern gehöre. «Mehr als 20 Millionen Anti-Personen-Bomben sind immer noch da, ausserdem Splitterbomben», führte der UNO-Vertreter aus. Die Minen behinderten das Wirtschaftswachstum des Irak, insbesondere die Förderung von Erdöl und Erdgas.

Teilweise aus den Achtzigerjahren

Die Minen und Splitterbomben stammen aus der Zeit des Kriegs zwischen dem Irak und dem Iran von 1980 bis 1988, dem irakischen Einmarsch in Kuwait und dem folgenden Golfkrieg (1990/91) sowie aus der Zeit des Irak-Kriegs, der mit dem Einmarsch US-geführter Truppen im März 2003 begann.

Durch die Sprengsätze kamen nach Malikis Angaben 8000 Menschen ums Leben, rund ein Viertel von ihnen waren Kinder. Fast 1,6 Millionen Iraker leben in verminten Gebieten, die sich zumeist im Osten des Landes auf einer Fläche von 1730 Kilometern erstrecken.

Die Regierung hatte zivilen Unternehmen 2008 verboten, verminte Gebiete zu räumen. Sie befürchtete, dass die Sprengsätze an Aufständische verkauft würden. Die UNO rief Bagdad mehrfach vergeblich dazu auf, das Verbot wieder aufzuheben.

(sda)>

<<        >>







^