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Jemen Meldungen 01 - ab 28.5.2015

präsentiert von Michael Palomino

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28.5.2015: Kriminelle NATO-Bomben mit Nuklearkrieg im Jemen

https://www.freitag.de/autoren/reimers/nuklearkrieg-im-jemen-1

<Jemen Atomar
2 F16s Flieger abgeschossen über Jemen. Nun ist der Einsatz von Neutronenbomben bestätigt.

Ein Blog-Beitrag von Freitag-Community-Mitglied Reimers

Nachdem von Jemenitischen Kräften zwei F16s Kampfflieger über dem Jemen abgeschossen wurden, ist klar, daß Israel längst aktiv am völkerrechtswidirigen Krieg gegen den Jemen involviert ist. F16s Maschinen wurden ausschließlich von den USA an Israel geliefert. Darüber kann auch die neue saudi-arabische Beschriftung nichts ändern. Seit am 20 Mai zum ersten mal nachweislich mindestens eine Neutronenbombe (taktische Atomwaffen mit hoher Strahlungsintensität) im Jemen gezündet wurde, erfolgte jetzt ein weiterer Angriff unter Einsatz von Neutronenbomben. Der Nuklearkrieg im Jemen hat begonnen! Hinweis: Dimona in Israel hatte gegen Ende der 80ger Jahre einen schweren nuklearen Zwischenfall, der die weitere Erzeugung von Waffenplutonium unmöglich machte (bis heute). Die Israelis haben dann in einer weit gefächerten "Intelligenzaktion" ca 300 W54 "nuclear Pits", also Nuklearsprengköpfe aus den USA gestohlen. Dieses wurde Ihnen durch die aktive Mithilfe von Teilen des Militärs, der Politik und auf internationalem Niveau von privaten Transportunternehmen ermöglicht. Die Umladestation Richtung Israel waren die kanarischen Inseln. Diese "Pits" wurden dann an die Gefechtsbedingungen der israelischen Armee/Luftwaffe/Navy angepasst. Seitdem verfügt Israel neben den alten Nuklearwaffen (Fissionbomben, Fusionbomben), einigen über die Ukraine während des Zusamenbruchs der Sowjetunion erhaltenen Nuklearwaffen nun über eine große Zahl an taktischen Atomwaffen, speziell Neutronenbomben. Jede Nuklearwaffe hat - bedingt durch die spezielle Produktionsweise des verwendeten Plutoniums - einen ganz speziellen Fungerabdruck. Dieser kann nicht verändert werden, da man sonst selbst mögliche Explosionen in Kauf nähme. Dies wiederum ist die Grundlage für die IAEA, unter Zuhilfenahme von verschiedensten Daten der Atommächte (insbesondere Satellitendaten) die Herkunft des verwendeten atomaren Materials genau zurückzuverfolgen. Was ich hier schreibe, wurde bei VeteransToday vom Chefredakteur Gordon Duff und dem ehemaligen langjährigen Mitarbeiter (Inspektor) Jeff Smith veröffentlicht. Herr Smith hatte schon nach der ersten Großen Explosion am 20. Mai bestätigt, daß es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um eine Neutronenbombe handle. Die jetzt erfolgte Explosion läßt seiner Meinung nach keinen Zweifel mehr an der Tatsache, daß unter falscher Flagge (hier: Saudi-Arabien) Israel nicht nur mit konventionellen Bomben am Krieg im Jemen beteiligt ist, sondern auch für die beiden Explosionen von Neutronenbomben. Kein anderer Staat in dem Gebiet verfügt über diese "modernen" taktischen Atomwaffen, wenngleich Saudi-Arabien sich - zumindest, wenn man ihren öffentlichen Verlautbarungen Glauben schenkt - um Atomwafffen größerer Art ("herkömmliche" Atomwaffen) von Pakistan bemüht. Es herrscht weltweit ein totaler Nachrichtenstopp über diese Ereignisse, auch Russland hat absolut nichts hierüber verlautbaren lassen, was mich sehr nachdenklich macht. VeteransToday hat mit seinen hochkarätigen Atom- und Atomwaffen-Experten als einziges Militärmagazin bisher darüber berichtet. http://www.veteranstoday.com/2015/05/28/nuclear-war-has-begun-in-yemen/ Ich hoffe, daß das Schweigen hier im Freitag zumindest unterbrochen werden kann. Zeigt bitte die Videos allen, die ihr kennt. Sprecht über diese schlimmen Ereignisse. Es ist längst nicht das erste mal, daß versucht wird, solche Waffen als herkömmliche Waffen zu "tarnen". Jede ehrbare Journalist sollte sich fragen, ob er/sie es moralisch vertreten kann, wenn dieses Verschweigen fortgesetzt wird und damit der folgenlose Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch Israel regelrecht gefördert wird. Meine eigenen Bedenken bezüglich der jetigen Regierung hatte ich schon in meinem letzten Artikel zum Ausdruck gebracht, wie es aussieht, sind diese Befürchtungen in sehr kurzer Zeit leider zur Realität geworden. Ich möchte die Grünen, die Linken, die SPD, die CDU, die Krichen, die Gewerkschaften und alle im Lande, die noch menschlich fühlen können, dazu aufrufen, dies so weit wie möglich zu verbreiten, die Video-Links weiterzugeben, den verlinkten Artikel und die vorherigen von VT zu lesen, sich darüber hinaus zu informieren und aufzustehen gegen diesen Wahnsinn, der sich im Jemen gerade ereignet. Detlef Reimers>

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3.5.2017: Kriegsverbrechen der Saudi-Armee im Jemen
IMI-Analyse 2017/12: Kriegsverbrechen Saudi Arabiens in Jemen
http://www.imi-online.de/2017/05/03/kriegsverbrechen-saudi-arabiens-in-jemen/

<Die Bundesregierung macht sich mitverantwortlich

von: Jacqueline Andres

Bundeskanzlerin Merkel besuchte am 30. April 2017 das Königreich Saudi Arabien, das eine Militärkoalition im Krieg um die Vorherrschaft in Jemen anführt und dabei von den USA, Großbritannien, Frankreich und indirekt auch Deutschland unterstützt wird. Auf der Website der Tagesschau wird die drohende humanitäre Katastrophe in Jemen eher beiläufig erwähnt, während sie freudig über den Profit verheißenden Plan „Vision 2030“ berichtet, der das Königreich modernisieren und wirtschaftlich weiter öffnen soll. Gleichzeitig veröffentlicht die Tagesschau einen Fortschritt versprechenden Artikel zur King Abdullah Economic City – der „fortschrittlichen Wüstenstadt vom Reißbrett“, als Sinnbild für die Entwicklung in Saudi Arabien. Ein dritter Artikel zu Saudi Arabien widmet sich allein der Frage, ob Kanzlerin Merkel nun ein Kopftuch auf ihrem Staatsbesuch tragen müsse. Die Auseinandersetzung mit dieser banalen Frage lenkt von der tatsächlich wichtigen Konsequenz des Besuchs ab: Die Bundeskanzlerin erklärt das für Menschenrechtsverletzungen berüchtigte Saudi Arabien zum Partner im Kampf gegen den Terror – wodurch der Staat auf der politischen Weltbühne aufgewertet wird – und vereinbart eine Ausweitung der militärischen, polizeilichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Staat, der für offensichtliche Kriegsverbrechen in Jemen und vermutlich Terror in Syrien verantwortlich ist. Dafür soll die Bundeswehr künftig saudische Militärangehörige in Deutschland ausbilden und das Bundesinnenministerium soll verstärkt Grenzschützer_innen und Polizist_innen schulen.[1] Obwohl die Bundesregierung sich damit erneut an der humanitären Katastrophe im Jemen mitverantwortlich macht, veröffentliche die Tagesschau am ersten Mai 2017, einen Tag nach dem Staatsbesuch, zusätzlich den ausführlichen Kommentar von Carsten Kühntopp „Saudi Arabien – viel besser als sein Ruf“,  in dem er nochmal erklärt, weshalb die Reise der Kanzlerin richtig gewesen sei.

Die drohende Hungerkatastrophe

Der Krieg in Jemen hat nach UN-Angaben mehr als 10.000 Zivilist_innen das Leben gekostet, mehr als 40.000 verletzt und mehr als 3.3 Millionen vertrieben. Mehr als 18 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen und mittlerweile sind mit 7 Millionen Menschen ein Viertel der Bevölkerung vom Hungertod bedroht. Das Königreich Saudi Arabien ist verantwortlich für die drohende menschengemachte Hungerkatastrophe. Einerseits bombardierte die von Saudi Arabien geführte Militärkoalition nicht nur wiederholt Hochzeiten, Trauerfeiern und Krankenhäuser, sondern zerstörte laut Human Rights Watch durch Luftschläge allein im Zeitraum von März 2015 bis Februar 2016 mindestens dreizehn zivile Wirtschaftsstrukturen, zu denen u.a. zahlreiche Fabriken, Warenhäuser, ein Landwirtschaftsbetrieb sowie zwei Elektrizitätswerke gehören. Damit wurden nicht nur für die medizinische Versorgung und die Nahrungsmittelproduktion wichtige Einrichtungen zerstört, sondern auch der Lebensunterhalt von 2.500 Arbeiter_innen und ihrer Familien.[2] Jemen stellte bereits vor dem Krieg das ärmste der arabischen Länder dar und importierte vor dem Krieg 90% seiner Grundnahrungsmittel. Die absichtliche Zerstörung dieser bereits zu Beginn des Krieges knappen Lebensmittelindustrie ist ein Kriegsverbrechen. Abgesehen davon erschwert die See- und Landblockade Saudi Arabiens die Lieferung von dringend benötigten Wirtschafts- und Hilfsgütern nach Jemen. So berichtet der Direktor der Organisation Save the Children in Jemen, Grant Pritchard, von mehrfachen Hinderungen der saudischen Regierungen, Hilfsgüter für mehr als 400.000 Menschen in den Häfen ausladen zu lassen. Nach seiner Einschätzung nutze die von Saudi Arabien geleitete Militärkoalition die Versorgung mit Hilfs- und Wirtschaftsgütern als Kriegswaffe.[3] Seit dem Jahr 2015 warnen verschiedene NGOs, die von Saudi Arabien auferlegte See-, Land- und Luftblockade würde langfristig zu einer Hungersnot führen. Zudem beschädigte u.a. die bisherige Bombardierung im Rahmen der Operation Golden Spear mehrere Bereiche des Hafens der von Houthi-Kräften kontrollierten Stadt Hudeida, welche nun für die Lieferung von Hilfsgütern unbenutzbar sind. Obwohl die humanitäre Situation in Jemen desaströs ist, werden den Menschen in Jemen die Fluchtmöglichkeiten zunehmend verbaut. Das Nachbarland Oman hat einen Grenzzaun errichtet, Saudi Arabien ebenfalls und laut Deutschlandfunk sicherte die Bundeskanzlerin dem Königreich während ihres Staatsbesuchs zudem Unterstützung beim Schutz der Grenze zum Jemen zu.[4] Damit hilft die Bundeskanzlerin Saudi Arabien nicht nur, vermeintlichen Terrorist_innen den Grenzübertritt zu erschweren, sondern auch Flüchtlingen. Bereits seit 2009 betreibt die Bundespolizei zur Koordinierung der Grenzschutzmaßnahmen ein Projektbüro in der Hauptstadt Riad, in dem fünf Polizeivollzugsbeamte eingesetzt sind. Es bleibt Flüchtlingen die Überfahrt in einem hochmilitarisierten Seegebiet nach Djibouti oder in den Sudan. Doch wie gefährlich diese Überfahrt sein kann, zeigte sich erst im März 2017, als ein Flüchtlingsboot nach Augenzeugenberichten von einem Apache-Kampfhubschrauber angegriffen wurde und mindestens 42 Menschen starben.[5]

Partner im Kampf gegen den Terror?

Vergessen scheinen die im Jahr 2016 von Wikileaks veröffentlichten E-Mails von Hillary Clinton, aus denen hervorgeht, dass die US-Regierung sich dessen bewusst war, was lange vermutet wurde: Saudi Arabien und Katar bewaffneten den ISIS.[6] Auch in Jemen weiten sich der IS und AQAP (Al Qaida in the Arab Peninsula) nicht zuletzt auf Grund der kontinuierlichen Luftschläge unter Führung Saudi Arabiens aus. Durch die Aufrüstung von Milizen in Jemen sei laut dem Journalisten Nafeez Ahmed nicht auszuschließen, dass diese Waffen an den IS und Al Qaida gerieten, welche ebenfalls gegen die Houthis kämpfen. Spätestens im Juni 2015 wurde eine Zusammenarbeit zwischen Saudi Arabien und Al Qaida sichtbar, nachdem der von Saudi Arabien gestützte Präsident Hadi den bekannten Anwerber und Finanzier der AQAP, Abdulwahab Hamayqani, zu den UN-Gesprächen in Genf sandte.[7] Offensichtlich besteht kein politischer Wille – weder in Saudi Arabien, noch in der Bundesregierung –, die Ursachen des Terrorismus zu bekämpfen. Ihre politischen und militärischen Entscheidungen wirken schlichtweg als Brandbeschleuniger in der Region.

Keine Rüstungsgüter dieses Mal?

In einem Interview mit dem Spiegel betonte der saudische Vize-Wirtschaftsminister Mohammed el Tawaijri bezüglich der Frage nach Rüstungsexporten aus Deutschland: „Wir akzeptieren die deutsche Zurückhaltung, was Exporte nach Saudi-Arabien angeht, wir kennen die politischen Hintergründe. Wir werden also bei Waffen-Deals nicht starrsinnig sein, wir werden nicht gegen die deutschen Vorbehalte anrennen. Kurz gesagt, wir werden der deutschen Regierung keine Probleme mehr bereiten mit immer neuen Wünschen nach Waffen.“[8] Dies bedeutet jedoch nicht, dass Deutschland keine Rüstungsgüter mehr an das Königreich liefert. Zunächst werden wie geplant die 48 Patrouillenboote der Lürssen Werft exportiert, die eventuell auch bei der Seeblockade gegen Jemen eingesetzt werden könnten. Abgesehen davon hieße es in Regierungskreisen laut der Zeitung Die Zeit: „Es gibt kein Moratorium, keine Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien zu liefern.“[9] Innerhalb der letzten Jahre wurden zwar wiederholt die Entscheidung über Exportlizenzen, wie für die Schlüsselkomponenten der von Heckler & Koch gekauften G36-Sturmgewehr-Fabrik in Saudi Arabien über Jahre verschoben oder im Fall der 200 angefragten Leopard-Panzer der Firma Rheinmetall wurde im Jahr 2014 explizit keine Ausfuhrgenehmigung erteilt. Doch trotz des im Februar 2016 vom EU-Parlament geforderten Waffenembargos gegen Saudi Arabien, exportiert die BRD eifrig weiter Kriegsgeräte. Allein innerhalb der Kriegsjahre 2015 und 2016 stellte die Bundesregierung Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgeräte inklusive Kriegswaffen in Höhe von 621 Millionen ¤ an Saudi Arabien aus – und in Höhe von 230 Millionen ¤ an die VAE und von 1.7 Milliarden ¤ an Katar; beide Staaten beteiligen sich an der unter Saudi Arabien geführten Militärkoalition.[10] In mehreren Fällen handelt es sich dabei um Zulieferungen von Teilkomponenten im Rahmen von Rüstungskooperationen mit EU-Staaten wie Frankreich oder Spanien, wo diese in die Endprodukte integriert werden. So durfte die württembergische Firma Junghans Microtec 41.644 sogenannte Artilleriemultifunktionszünder an Frankreich liefern, die dort in Artillerieendprodukte eingebaut und von dort aus mit französischer Ausfuhrgenehmigung nach Saudi Arabien exportiert wurden.[11] Mit dem Hinweis darauf, „bei den Gemeinschaftsprogrammen habe Deutschland seit vielen Jahren Verpflichtungen aus internationalen Regierungsvereinbarungen“,[12] versucht sich die Bundesregierung elegant der Verantwortung zu entziehen.

Der Vize-Wirtschaftaminister el Tarajri wies in dem besagten Interview zudem darauf hin, dass Saudi Arabien bald keine Waffen mehr aus der BRD bräuchte: „Wir versuchen, hier eine eigene Rüstungsindustrie aufzubauen, natürlich mit dem Know-how ausländischer Firmen. Daran kann sich jeder beteiligen, auch Deutschland, aber wir werden niemanden zwingen.“[13] Deutschland beteiligt sich bereits an diesem Transfer von Waffen-Know-How. Abgesehen von der G36-Fabrik errichtete Saudi Arabien erst 2016 gemeinsam mit dem südafrikanischen Unternehmen Rheinmetall Denel Munition, welches zu 51% dem Düsseldorfer Konzern Rheinmetall gehört, eine Munitionsfabrik im Wert von 240 Millionen US$. Dort können seither täglich bis zu 300 Artilleriegranaten oder 600 Mörsergranaten hergestellt werden – ohne in die deutsche Rüstungsexportstatistik einzufließen.[14]

Hinter der Aussage el Taraijris, Saudi Arabien wolle der Bundesregierung „keine Probleme mehr bereiten mit immer neuen Wünschen nach Waffen“, steckt wohl vielmehr das Kalkül, Wirtschaftsdeals mit der BRD zu vereinfachen. Dies verwundert nicht, denn milliardenschwere Aufträge warten in Saudi Arabien auf die deutsche Industrie, so erklärte el Taraijri: „Wir wollen Deutschland zu einem unserer wichtigsten Wirtschaftspartner überhaupt machen. In den letzten Jahren wurde eine große Analyse unserer möglichen Partner für die Zukunft durchgeführt. Sieben Länder wurden als zentrale Partner identifiziert, Deutschland ist eines dieser Länder.“[15]

Profiteure des Desasters

Begleitet wurde die Bundeskanzlerin auf ihrer Reise nach Saudi Arabien von einer Wirtschaftsdelegation bestehend aus den Vorstandschefs von Bilfinger, Siemens, Herrenknecht, der Deutschen Bahn und Lufthansa. Die württembergische Firma Herrenknecht erhielt bereits millionenschwere Aufträge bei der Ausweitung des Suezkanals von der Militärdiktatur in Ägypten und Siemens konnte dort den Auftrag seiner Konzerngeschichte in Höhe von 8 Milliarden ¤ sichern. Für den Vertragsabschluss wurde dem Präsidenten Abdel Fattah al Sisi der rote Teppich in Berlin ausgerollt, obwohl die Liste von Menschenrechtsverletzungen des Diktators zusehends anwächst. Nun erwartet Siemens in Saudi Arabien neue Aufträge. Das Unternehmen scheint gute Aussichten zu haben, sich im September 2017 einen 1.6 Milliarden US$ schweren Auftrag für ein Projekt einer 450km langen Elektrizitätsübertragunsverbindung zwischen Ägypten und Saudi Arabien an Land zu ziehen.[16] Auch Bilfinger, SAP, Lufthansa und die Deutsche Bahn hoffen darauf, ein großes Stück vom Modernisierungs- und Öffnungsplan „Vision 2030“ sicherstellen zu können. Mehr als eine Billionen Euro will das saudische Königreich in den kommenden Jahren für Digitalisierungs- und weitere Modernisierungsprozesse ihrer Wirtschaft und Infrastruktur ausgeben. Die Deutsche Bahn soll bis März 2018 die „Haramain High Speed Railway“ zwischen den als heilig geltenden saudischen Städten Mekka und Medina bauen. Die Deutsche Bahn wird das 9 Milliarden ¤ teure Projekt leiten und weitere deutsche Unternehmen, wie Siemens, werden als Zulieferer fungieren.[17]

Friedensprozess durch die UN?

Bundeskanzlerin Merkel sagte während ihres Staatsbesuchs, eine militärische Lösung des Konflikts in Jemen sei nicht möglich – sie setzte hingegen „auf den UN-geführten Prozess einer diplomatischen Lösung“.[18] Dies klingt zunächst logisch, doch die bisherigen Friedensverhandlungen der UN sind nicht gut gelaufen. Einer der Gründe dafür ist vermutlich die sowohl militärische als auch politische Rückendeckung, die Saudi Arabien von wichtigen Akteuren wie den USA, Großbritannien und Frankreich im Krieg in Jemen erhält. Solange Saudi Arabien sich trotz seiner wiederholten Kriegsverbrechen in Jemen dieser stabilen Unterstützung bewusst ist, wird das Königreich sich nicht zu einer Kompromissbereitschaft gezwungen sehen – doch eben diese ist für eine erfolgreiche Friedensverhandlung erforderlich. So setzte Saudi Arabien für die UN-Friedensgespräche in Genf am 15. Juni 2015 einen Rückzug der Houthis aus allen von ihnen unter Kontrolle gebrachten Gebieten voraus – dies ist die Forderung einer Kapitulation und keine simple Gesprächsbedingung. In der Resolution 2216 (2015) des ‚UN-Sicherheitsrats ist diese Forderung neben der geforderten Entwaffnung der Houthis seither festgeschrieben. Ein Waffenembargo gegen Saudi Arabien wird in der Resolution nicht verlangt. Zudem betonte der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed wiederholt, dass jeder Friedensvorschlag die „Legitimität“ von Hadi anerkennen muss.[19] Doch insgesamt erkennen nicht nur die Houthis und der ehemalige Präsident Saleh, dem sich weite Teile der jemenitischen Armee und Verwaltungsstruktur anschlossen, den offiziellen Präsidenten Hadi nicht an, sondern auch Teile des Southern Movement, die sich zunehmend für die Unabhängigkeit des Südjemens stark machen, lehnen ihn ab. Der von Saudi Arabien gestützte Hadi kann kein Schlüssel zu einer Lösung sein.

Inmitten des Krieges in Jemen – im Dezember 2016 – wurde das Königreich von der UN-Vollversammlung wiederholt für drei Jahre in den UN-Menschenrechtsrat gewählt, obwohl zahlreiche Kriegsverbrechen auf Saudi Arabien lasten und die Liste der Menschenrechtsverletzungen im Königreich selbst lang ist. Die Niederlande versuchten eine unabhängige Untersuchung der Verbrechen in Jemen vom UN-Menschenrechtsrat anfordern zu lassen, doch ihnen fehlte die Unterstützung anderer Mitgliedsstaaten, wie zum Beispiel Großbritannien. Schlussendlich rief der Menschenrechtsrat zu einer Untersuchung der staatlichen und von Hadi erst im Jahr 2015 geschaffenen Yemeni National Commission of Inquiry auf.[20] Dies zeigt auch, dass nur wenige Staaten ein echtes Interesse an einer Kritik aller involvierten Kriegsparteien haben, denn der Krieg in Jemen setzt auch ihre eigenen geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen aufs Spiel.

Fest steht: Zur Sicherung der eigenen wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen wertet die Bundesregierung den für Kriegsverbrechen in Jemen verantwortlichen Staat Saudi Arabien auf und beteiligt sich weiterhin am Desaster auf der Arabischen Halbinsel. Sollte die Bundesregierung ein Interesse an einer erfolgreichen Friedensverhandlung im Jemen haben, so würde sie die militärische Zusammenarbeit mit Saudi Arabien nicht ausweiten, die ausstehenden Rüstungslieferungen stoppen und das Königreich dazu drängen, die See-, Luft-und Landblockade unverzüglich aufzuheben und UN-Untersuchungen zu den von beiden Seiden begangenen Kriegsverbrechen zuzulassen. Der Besuch von Bundeskanzlerin Merkel nimmt die BRD mehr denn je in Mitverantwortung für das humanitäre Desaster in Jemen, das jetzt noch gestoppt werden kann und gestoppt werden muss.

Anmerkungen

[1] Tagesschau: Merkel in Dschidda Bundeswehr schult saudische Soldaten, tagesschau.de, 30.04.2017

[2] Human Rights Watch: Bombing Businesses. Saudi Coalition Airstrikes on Yemen’s Civilian Economic Structures, hrw.org, 10.07.2016

[3] Samuel Osborne: Saudi Arabia delaying aid to Yemen is ‚killing children‘, warns Save the Children, independent.co.uk, 01.03.2017

[4] Deutschlandfunk: Merkel in Saudi-Arabien, „Große Defizite bei den Menschenrechten“, deutschlandfunk.de, 30.04.2017

[5] Zeit: Kampfhubschrauber soll Flüchtlingsboot attackiert haben, zeit.de, 17.03.2017

[6] Wikileaks: Congrats!, E-Mail von John Podesta an Hillary Clinton, wikileaks.org, 27.09.2014

[7] Jacqueline Andres: Operation Restoring Hope im Jemen. Die geostrategischen und machtpolitischen Interessen Saudi Arabiens, IMI-Analyse 2016/09, imi-online.de, 15.03.2016

[8] Matthias Gebauer: Saudischer Vizewirtschaftsminister „Merkel ist ein Vorbild für alle saudischen Frauen“, spiegel.de, 30.04.2017

[9] Zeit: Saudi Arabien will keine deutschen Waffen mehr kaufen, zeit.de, 30.04.2017

[10] Drucksache 18/11516, Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan van Aken, Christine Buchholz, Annette Groth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien 2015 und 2016, dipbt.bundestag.de, 14.03.2017

[11] Gerald Traufetter: Deutsche Artilleriezünder für Saudi-Arabien, spiegel.de, 01.12.2016

[12] Gerhard Hegmann: Über Umwege kommt Saudi-Arabien weiter an deutsche Waffen, welt.de, 01.05.2017

[13] Gebauer, 30.04.2017

[14] Hegmann, 01.05.2017

[15] Gebauer, 30.04.2017

[16] Trade Arabia: Top firms eye $1.6bn Saudi-Egypt power project, tradearabia.com, 24.04.2017

[17] Dieter Fockenbrock: Deutsche Bahn’s Desert Rose, global.handelsblatt.com, 02.05.2017

[18] Tagesschau, 30.04.2017

[19] Zakaria al-Kamaali: UN Yemen envoy heads to Aden bearing new peace plan, aa.com.tr, 16.01.2017

[20] Stephanie Nebehay: Activists cry foul as U.N. decides against Yemen rights probe, reuters.com, 29.09.2016>

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Ggenfrage online, Logo

15.5.2017: Kriminelle NATO und Saudi-Arabien haben den Jemen zerstört - Cholera bedroht 7,6 Millionen Menschen
Jemen erklärt Notstand wegen Cholera-Ausbruchs
http://www.gegenfrage.com/jemen-notstand-cholera/

<Jemens Behörden haben gewarnt, dass der derzeitige Cholera-Ausbruch zu einer „beispiellosen Katastrophe“ führen könnte, falls sie nicht umgehend gehandelt wird. Darum erklärte die Houthi-Regierung am Sonntag den Ausnahmezustand. Seit Ende April starben 115 Menschen an der Krankheit, Tausende haben sich infiziert.

Das jemenitische Gesundheitsministerium bat mehrere humanitäre Organisationen um Unterstützung, um eine Ausbreitung des Cholera-Erregers zu stoppen. Das Gesundheitssystem des Landes hat sich durch den tobenden Krieg stark verschlechtert, wie die staatliche Nachrichtenagentur Saba meldet.

(Literatur zum Thema gibt's hier: klick)

Mindestens 10.000 Menschen wurden durch die Angriffe Saudi-Arabiens getötet, Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind nur noch wenige medizinische Einrichtungen funktionsfähig und zwei Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Wasser.

Sanaa am schlimmsten betroffen

Jemens Behörden berichteten erstmals im Oktober 2016 über Cholera-Fälle. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Hauptstadt Sanaa davon am schlimmsten betroffen, gefolgt von der umliegenden Provinz Amanat al-Semah. Doch auch in anderen Städten, wie Hodeidah, Taiz und Aden, wurde von mehreren Fällen berichtet.

Laut WHO wurden bereits Medikamente und medizinische Versorgung, darunter Cholera-Kits, orale Rehydratationslösungen und intravenöse Flüssigkeiten sowie medizinische Möbel und Geräte in den Durchfallbehandlungszentren verteilt. In den betroffenen Gebieten werden zehn neue Behandlungszentren errichtet.

Dr. Nevio Zagaria, WHO-Vertreter im Jemen, sagte in einer Erklärung: „Wir sind sehr besorgt über das Wiederauftauchen der Cholera in mehreren Gebieten des Jemen in den vergangenen Wochen. Die Bemühungen müssen jetzt erhöht werden, um den Ausbruch zu stoppen und eine dramatische Zunahme der Durchfallerkrankungen zu verhindern.“

7,6 Millionen Menschen in Gefahr

Seit April sind 115 Menschen an der Krankheit gestorben, 2.752 Menschen haben sich infiziert. Die WHO schätzt, dass fast 7,6 Millionen Menschen in Gebieten mit hohem Risiko der Cholera-Übertragung leben. „WHO ist in voller Alarmbereitschaft, um die jüngsten Ausbreitung mutmaßlicher Cholera-Fälle einzudämmen“, fügte Zagaria hinzu.

„Die Ausbreitung hat für die WHO eine hohe Priorität und wir koordinieren die Schritte mit allen Parteien und mit unseren Gesundheits-, Wasser- und Hygienepartnern.“ Nach Angaben der Vereinten Nationen haben fast 17 Millionen der 26 Millionen Jemeniten nicht genügend Nahrung, mindestens drei Millionen unterernährte Kinder sind in „großer Gefahr“.>

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Heise online, Logo

31.5.2017: <Vereinte Nationen: Jemen steht kurz vor dem totalen Zusammenbruch>
https://www.heise.de/tp/features/Vereinte-Nationen-Jemen-steht-kurz-vor-dem-totalen-Zusammenbruch-3729542.html

Trump freut sich über Waffenverkäufe an Saudi-Arabien, die Welt sieht dem Elend der Menschen zu, die zwischen Machtblöcken und geostrategischen Interessen zerrieben werden

Seit langem bahnt sich nicht eine menschliche Katastrophe im Jemen an, sie breitet sich aus. Und anders als im Fall von anderen Staaten vollzieht sich die Katastrophe unter den Augen der Weltöffentlichkeit, die aber lieber woanders hin blicken (Merkel besucht die Saudis). Jemen, sowieso eines der ärmsten Länder, ist für Engagement offenbar zu weit entfernt.

Es kommen auch kaum Flüchtlinge aus dem Land, das im Süden Saudi-Arabiens gelegen, vom Landweg für Flüchtlinge abgeschnitten ist. Die wenigen, die fliehen können, gehen in den Oman, nach Saudi-Arabien, Dschibuti oder ausgerechnet nach Somalia, dem nächstgelegenen failed state. Auf dem Meer patrouillieren Kriegsschiffe und lassen weder eine Versorgung noch eine Flucht zu, während die von Saudi-Arabien geführte Koalition, die sunnitische Nato, die Huthis bekämpft und keine Rücksicht auf Zivilisten nimmt (Saudi-Arabien: 200 Millionen US-Dollar täglich für den Krieg im Jemen), während der Islamische Staat und al-Qaida sich ausbreiten und höchstens einmal von einer US-Drohne bedrängt werden.

Gerade erst US-Präsident Trump bei seiner Nahostreise in Saudi-Arabien und feierte die Waffendeals mit der autoritären und fundamentalislamistischen Monarchie (Gipfeltreffen in Saudi-Arabien: Trump in der "Welt der Guten"). Trump demonstrierte, dass er nicht einmal rhetorisch geneigt ist, Menschenrechte oder andere ansonsten vom Westen propagierten Werte zu einer Grundlage seiner Politik zu machen. Mit amerikanischen Waffen bombardiert die saudische Koalition den Jemen in einem Stellvertreterkrieg mit dem Iran, aus dem vermutlich die Huthis und Teile der jemenitischen Armee Raketen erhalten, um damit auch über die Grenze hinweg Ziele in Saudi-Arabien anzugreifen.

Ein Waffenstillstand ist nach wiederholten, eher scheinheiligen Versuchen in weiter Ferne, während die Bevölkerung zwischen den sich bekämpfenden Parteien ins Elend stürzt. 17 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe nach den Vereinten Nationen, die ebenfalls machtlos zuschauen und immer wieder nur auffordern können, das Leid der Menschen zu mindern. 2 Millionen wurden vertrieben und sind besonders auf Hilfe angewiesen. 7 Millionen sind mit Hunger konfrontiert, die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser. Cholera breitet sich aus. 500 Menschen sind daran gestorben, über 60000 erkrankt, meist Kinder. Weitere 150.000 Cholerafälle werden in der nächsten Zeit erwartet. Die Luftangriffe haben einen Großteil der Krankenhäuser zerstört, so dass die medizinische Versorgung nicht mehr gewährleistet ist.

Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Ismael Ould Cheikh Ahmed, forderte wieder einmal Friedensverhandlungen, räumte aber resigniert ein, dass man davon weit entfernt sei. Es sei höchst beunruhigend, dass die Kriegsparteien nicht einmal über Bedingungen diskutieren wollen, um Frieden zu erreichen.

Seit Monaten plant die saudische Koalition, die Hafenstadt Hodeidah zu erobern, die fast einzige Nabelschnur, über die Hilfsgüter in den Jemen gelangen. Würde die sowieso zahlreichen Luftangriffen ausgesetzte Hafenstadt eingenommen werden, würde dies nicht nur viele Tote mit sich bringen, sondern die humanitäre Katastrophe extrem verschärfen. Man habe bislang eine militärische Aktion verhindern können, so der Sondergesandte, die Haltung Trumps könnte aber eine schnelle Wende mit sich bringen, da die Verbrüderung mit den sunnitischen Staaten damit einhergeht, den Iran als großen Feind zu erklären.

Die Kämpfe weiten sich nach dem Sondergesandten aus, die Bevölkerung muss sich notgedrungen militarisieren und bewaffnen, viele Häuser und große Teile der Infrastruktur in Städten sind zerstört, überall werden Minen ausgelegt. Stephen O'Brien, der Nothilfe-Koordinator der UN, warnte, der Jemen stehe vor dem totalen sozialen, wirtschaftlichen und institutionellen Zusammenbruch, und kritisierte, dass die Welt dem nur zuschaue. Nachdem die von Saudi-Arabien gestützte Regierung die Zentralbank von Sanaa nach Aden verlegt hat, würde mehr als eine Million von Staatsangestellten keine Gehälter mehr erhalten, womit noch mehr Familien dem Verhungern ausgesetzt seien, so O'Brien. Die Angriffe der saudischen Koalition auf Hodeida hätten insbesondere dazu beigetragen, dass der Hafen nicht mehr angefahren werde, weswegen keine Lebensmittel und kein Treibstoff mehr nach Jemen kommt.

Angeblich will nun Oman Friedensverhandlungen auf der Grundlage von UN-Vorschlägen einleiten bzw. aushandeln. Dazu gehören vor allem erste Vertrauensmaßnahmen. So soll der Hafen Hodeida von einer neutralen Partei kontrolliert werden, der Flugplatz von Sanaa soll wieder für die zivile Luftfahrt freigegeben und die Gehälter der Angestellten sollen wieder ausgezahlt werden. Fragt sich nur, wer die neutrale Partei sein soll - und wer im Sicherheitsrat den nötigen Druck ausüben will, um das Schlachten zu beenden, was auch in Syrien oder Libyen nicht gelingt.>

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Sputnik-Ticker online, Logo

11.7.2017: Cholera im Jemen mit über 1700 Toten - Jemen war einmal ein schönes Land
Choleraepidemie in Jemen gerät außer Kontrolle: bereits mehr als 1700 Tote
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20170711316551249-choleraepidemie-jemen-tote/

<Die Zahl der Cholera-Verdachtsfälle im Jemen ist laut dem Roten Kreuz auf mehr als 300.000 gestiegen. Mehr als 1700 Menschen seien bereits an der Krankheit gestorben.

"Die Choleraepidemie breitet sich weiter auf unkontrollierte Weise aus", erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) via Twitter.

In den Krankenhäusern wird auch auf den Fluren und in den Treppenhäusern jeder verfügbare Platz genutzt, um Cholerapatienten zu behandeln.

Cholera ist eine hochansteckende, durch Bakterien übertragene Krankheit, die durch verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Oktober 2016 von den ersten Cholera-Fällen in der jemenitischen Stadt al-Mukalla berichtet. Im Mai wurde in der Hauptstadt Sanaa der Notstand ausgerufen.

Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit Anfang 2015 gegen die Truppen des Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Luftangriffe gegen mutmaßliche Stellungen der Rebellen. Durch den Konflikt gab es bisher rund 8000 Tote und 45.000 Verletzte.

Wegen des Konflikts ist das Gesundheitssystem im Jemen teilweise zusammengebrochen. Mehr als die Hälfte der medizinischen Einrichtungen ist geschlossen. So kann sich die eigentlich leicht behandelbare Cholera rasch ausbreiten.>

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Sputnik-Ticker online, Logo

19.8.2017: Saudi-Arabien schenkt Jemen Cholera
Dieses Land ist an Choleraepidemie in Jemen schuld - Ärzte
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20170819317091302-choleraepidemie-jemen-wer-schuld/

"Die stärkste Choleraepidemie in Jemen ist laut Ärzten das Ergebnis der Militärpolitik von Saudi Arabien, berichtet das Magazin „Lancet“.

Demnach ist die Militärpolitik Saudi Arabiens auf die Destabilisierung der Lage in der Region ausgerichtet.

„Die Luftangriffe der von Saudi Arabien angeführten Koalition haben Krankenhäuser und Wasserversorgungssysteme zerstört und die Menschen gezwungen, in unhygienischen Bedingungen zu leben“, so der Arzt Jonathan Kennedy von der Queen Mary University of London.

Es sei äußerst merkwürdig, dass die UNICEF vor kurzem die Großzügigkeit Saudi Arabiens begrüßt habe, während die Koalition zur Zerstörung Jemens Infrastruktur beigetragen habe. Saudi Arabien habe 67 Millionen US-Dollar für die Bekämpfung der Cholera spendiert.

Im Juni dieses Jahres teilte die Weltgesundheitsorganisation mit, dass sich die Choleraepidemie in Jemen ausbreitete, die es in dem Ausmaß noch nie gegeben habe. Nach neusten Angaben sind an der Krankheit 500 000 Menschen gestorben.

Schuld daran sind nach Angaben von Kennedy und seinen Kollegen Saudi Arabien und dessen Koalitionspartner sowie indirekt auch die USA und Großbritannien, deren Industrieunternehmen arabische Armeen ausrüsten und Regierungen mit der entsprechenden Logistik unterstützen.

Die Ärzte haben diese Schlussfolgerung gezogen als sie die Opferzahl in den verschiedenen Regionen des Landes gezählt haben. Demnach leben 77 Prozent der an Cholera Erkrankten in Gebieten der Rebellen. Insgesamt haben sich 80 Prozent aller durch diese Krankheit verursachten Todesfälle dort ereignet.

Cholera ist eine hoch ansteckende, durch Bakterien übertragene Krankheit, die durch verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation hatte im Oktober 2016 von den ersten Cholera-Fällen in der jemenitischen Stadt al-Mukalla berichtet. Im Mai war in der Hauptstadt Sanaa der Notstand ausgerufen worden."

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1.10.2017: <Jemen: Rebellen schießen US-Drohne über Hauptstadt ab>
https://de.sputniknews.com/politik/20171001317672837-jemen-rebellen-us-drohne-abschuss-ueber-hauptstadt/

<Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Aussagen nördlich der Landeshauptstadt Sanaa eine US-amerikanische Drohne abgeschossen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Xinhua.

„Die Drohne, General Atomics MQ-9 Reaper, wurde mit einer gelenkten Rakete abgeschossen, die unsere Raketentruppen abgefeuert haben“, zitiert Xinhua eine Erklärung der Huthi-Befehlshaber.

Nach Meinung der Rebellen wurde die Drohne für Spionage benutzt.

Im Mai hatten die Rebellen sogar erklärt, einen Kampfjet Saudi-Arabiens über Jemen abgeschossen zu haben.

Im Jemen dauert seit 2014 ein militärischer Konflikt zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und Anhängern von Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh und Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi sowie ihm treuen Regierungstruppen an.

Die arabische Koalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt die Regierungstruppen auf dem Boden und aus der Luft. Hierbei treffen die Luftschläge der arabischen Koalition oft zivile Einrichtung und töten Zivilisten.

„Die Luftangriffe von Seiten der Koalition sind weiterhin die Hauptursache für den Tod von Zivilisten, einschließlich Kinder“, erklärte in diesem Zusammenhang der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra'ad al Hussein, Anfang September bei der 36. Tagung des UN-Menschenrechtsrates in Genf.

Im Gegenzug beschießen die Huthi-Rebellen an der Grenze liegende Regionen des Königreiches.>

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7.11.2017: Saudi-Arabien blockiert Jemens Häfen - es droht Hungerkatastrophe
Blockierter Zugang: Jemen droht Hungerkatastrophe
http://www.20min.ch/ausland/news/story/16577364

"Saudiarabien hat die Häfen und Airports im Jemen blockiert. Dauert dies länger als zwei Wochen, wirds für die unterernährte Bevölkerung gemäss dem Welternährungsprogramm fatal.

Der Direktor des Welternährungsprogramms hat vor dem Hungertod von Hunderttausenden Kindern im Jemen gewarnt. Falls die saudiarabische Blockade aller Airports und Häfen anhalte, dürfte es im Jemen zu einer der verheerendsten humanitären Katastrophen kommen, die die Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten gesehen habe, sagte David Beasley am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Er sagte, die Blockade dürfe keine zwei Wochen andauern.

Seine UN-Organisation erreiche lediglich sieben Millionen Menschen vor Ort, so Beasley. «Teils haben wir nicht genug Mittel, teils haben wir keine Zugänge.» Er beklagte, rund 70 Prozent der jemenitischen Bevölkerung wüssten nicht, woher sie ihre nächste Mahlzeit bekommen würden. In dem seit Jahren von Krieg erfassten Land leben zwischen 27 und 28 Millionen Menschen.

Die von Saudiarabien geführte Militärkoalition hatte am Montag die Schliessung aller Häfen und Airports im Jemen verfügt. Damit reagierte das Bündnis auf eine am Wochenende von dort gestartete Rakete, die in Riad abgefangen wurde. Die Militärkoalition kämpft seit März 2015 aus der Luft gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, die die international anerkannte Regierung im Jemen verdrängt haben.

(foa)"

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9.11.2017: Saudi-Arabien-Koalition öffnet den Hafen von Aden
Jemen: Arabische Koalition hebt Blockade von größtem Hafen auf – Quelle
https://de.sputniknews.com/politik/20171109318215433-jemen-arabische-koalition-blockade-hafen-quelle/

"Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition hat die zuvor eingeführte Sperre für den größten Hafen in der jemenitischen Stadt Aden aufgehoben, wie eine lokale Quelle gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti mitteilte.

„Die Leitung des Hafens hat eine Erlaubnis für die Arbeitsaufnahme von der arabischen Koalition erhalten, die vor drei Tagen alle See-, Luft- und Landhäfen geschlossen hatte“, so die Quelle.

Die Koalition hatte am Montag angekündigt, alle Luft-, Land- und Seeverbindungen in den Jemen zu blockieren, um iranische Waffenlieferungen an die Huthi zu unterbinden.

Seit 2014 schwelt im Jemen ein Konflikt zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und Anhängern von Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh auf der einen und den dem Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi treuen Regierungstruppen und Aufständischen auf der anderen Seite. Die arabische Koalition unterstützt die Regierungstruppen am Boden und aus der Luft. Im Gegenzug nehmen die Huthi-Rebellen regelmäßig grenznahe Regionen des saudischen Königreichs unter Beschuss."

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Jemen 4.12.2017: Ex-Präsident soll tot sein - Huthi-Rebellenführer beglückwünscht Aufständische
Nach Mord an Ex-Präsident: Jemens Hauptstadt gerät unter Kontrolle der Rebellen
https://de.sputniknews.com/politik/20171204318555524-nach-mord-ex-praesident-jemens-hauptstadt-geraet-unter-kontrolle-der-rebellen/

"Der Chef der Huthi-Rebellen, Abd al-Malik al-Houthi, hat am Montag die Aufständischen zum Sieg beglückwünscht. „An diesem außergewöhnlichen und historischen Tag gratuliere ich allen Söhnen unseres teuren Volkes. Die Verschwörung ist völlig zerschlagen“, sagte er in einer Live-Sendung des von den Huthis kontrollierten Kanals Al-Masirah.

„Gekämpft wurde gegen bestimmte Abteilungen und ihren Führer und nicht gegen die Partei ‚Allgemeiner Volkskongress‘“, betonte Al-Houthi.

Der Sender Sky News Arabia hat unter Berufung auf Quellen in der Partei „Allgemeiner Volkskongress“ mitgeteilt, dass die Huthi-Rebellen bei der Ermordung des ehemaligen Staatschefs Ali Abdullah Salih auch den Generalsekretär der Partei, Arif Al-Zuka, getötet haben sollen.

Wie der ägyptische Ex-Außenminister Mohammed al-Orabi gegenüber Sputnik äußerte, wird sich der Konflikt mit neuem Schwung weiter entwickeln. „Jetzt ist mit einer Verschärfung der inneren Konfrontation zu rechnen, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem Handeln der arabischen Koalition steht“, sagte er. Seiner Meinung nach wird der Bürgerkrieg im Jemen noch umfassender sein als die Konfrontation zwischen den Huthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien geführten Koalition."

Link: Salih tot? Dieses VIDEO soll umgebrachten Ex-Präsidenten Jemens zeigen


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22.12.2017: Kriminelle Saudi-NATO provoziert Cholera im Jemen - ca. 500.000 Betroffene
Jemen: Größter Cholera-Ausbruch der Geschichte
http://www.shortnews.de/id/1234192/jemen-groesster-cholera-ausbruch-der-geschichte

<Die größte Cholera-Epidemie der Geschichte ist in den vergangenen Monaten in Jemen ausgebrochen. Das Rote Kreuz gibt an, dass sich circa eine halbe Million Menschen mit der Krankheit angesteckt hat.

Durch verunreinigtes Wasser oder Essen kann die Krankheit übertragen werden. In Jemen haben mehr als 80 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu ausreichend Nahrung und sauberem Wasser sowie Medikamenten.

Mehr als 20 Millionen Menschen benötigen derzeit Hilfe in dem bitterarmen Land. Etwa sieben Millionen droht eine Hungersnot.>

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World
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27.12.2017: Kriminelle NATO zerstört den Jemen mit "Bodenoperationen" und Bomben und macht ihn zur Katastrophenzone
Pentagon gibt Präsenz von US-Truppen im Jemen zu
http://www.wsws.org/de/articles/2017/12/27/jeme-d27.html

<Von Bill Van Auken - 27. Dezember 2017

Letzte Woche gab das Pentagon erstmals zu, im Jemen „mehrere Bodenoperationen“ geführt zu haben. Außerdem haben die USA in dem völlig verarmten Land dieses Jahr mehr als 120 Luftangriffe geflogen, dreimal so viele wie im Vorjahr.

Damit hat sich die US-Militärintervention im Nahen Osten offiziell auf eine weitere Front ausgeweitet. Saudi-Arabien und die anderen Ölscheichtümer führen bereits seit mehr als tausend Tagen Krieg gegen den Jemen. Das ärmste Land des Nahen Ostens ist vom Krieg mittlerweile völlig verwüstet.

Mehrere Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass die Todesopfer bald die Millionengrenze erreicht. Der Krieg fordert nicht nur immer neue Opfer, sondern setzt auch große Teile der Bevölkerung der Gefahr von Hungersnot und Krankheit aus.

Wie schwer die humanitäre Krise in dem Land ist, zeigt eine Meldung, die das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) vor einigen Tagen über die Ausdehnung der Cholera veröffentlichte. Demnach wird die Zahl der gemeldeten Cholera-Fälle bald eine Million erreicht haben, was bedeutet, dass der Jemen die schlimmste jemals dokumentierte Epidemie erlebt.

Seit April sind über 2.200 Menschen an der Krankheit gestorben, ein Drittel davon waren Kinder. Die schnelle Cholera-Ausbreitung ist ein unverkennbares Anzeichen dafür, dass die soziale Infrastruktur durch den saudischen Luftkrieg des Landes weitgehend zerstört ist. Dazu hat auch die ununterbrochene Blockade des Landes seit fast drei Jahren beigetragen.

Cholera lässt sich leicht verhindern und behandeln, solange sauberes Wasser vorhanden ist. Allerdings hat Saudi-Arabien mit den Bomben und Raketen der USA einen Großteil der Wasser- und Abwasserinfrastruktur des Jemen zerstört. Durch die Blockade des Luft-, See- und Landverkehrs kann das Land außerdem keinen Treibstoff importieren, um die wenigen bisher noch unzerstörten Systeme am Laufen zu halten. Zudem wurden mindestens 50 Prozent der Krankenhäuser und ähnlichen Einrichtungen zerstört.

Laut dem IKRK haben mittlerweile 80 Prozent der jemenitischen Bevölkerung keinen Zugang mehr zu Nahrung, Treibstoff, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. Diese Lage schafft nicht nur die Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten, sondern auch für eine Hungersnot.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) veröffentlichte am 22. Dezember in Kairo einen Bericht, laut dem 25 Prozent der jemenitischen Bevölkerung, d.h. etwa sieben Millionen Menschen, unter schwerer Ernährungsunsicherheit leiden und vom Hungertod bedroht sind. Für weitere 36 Prozent der Bevölkerung ist laut der Organisation die Ernährungssicherheit „angespannt“.

Die Preise für die noch verbliebenen Nahrungsmittel sind alleine im November um 28 Prozent gestiegen, sodass die große Mehrheit der Bevölkerung ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr befriedigen kann.

Seit Beginn des Kriegs wurden nachweislich 12.000 Zivilisten getötet. Diese Zahl wird jedoch deutlich in den Schatten gestellt durch die Zahl der Toten infolge Hunger und Krankheit, die der Krieg ebenfalls hauptsächlich verursacht. Letzten Monat hatte die Hilfsorganisation Save the Children davor gewarnt, dass bis zum Jahresende 50.000 Kinder sterben könnten. Aufgrund der Informationen der Vereinten Nationen stirbt im Jemen alle zehn Minuten ein Kind einen eigentlich vermeidbaren Tod.

Oxfam bezeichnete die Lage im Jemen als „apokalyptisch“ und erklärte: „Seit 1000 Tagen werden riesige Mengen von hochmodernen Waffen gegen den Jemen entfesselt. Dazu erleben wir dort eine wirklich mittelalterliche Belagerung, bei der die Hungerkatastrophe als Waffe eingesetzt wird.“

Saudi-Arabien und seine Verbündeten und Waffenlieferanten, vor allem die USA und Großbritannien, begehen im Jemen offensichtlich ein Kriegsverbrechen von welthistorischer Tragweite. Die Methoden, die sie gegen die jemenitische Bevölkerung einsetzen, sind mit denen Hitler-Deutschlands vergleichbar.

Saudi-Arabien führt diesen Krieg im Jemen seit März 2014. Es geht ihm darum, seinen Marionettenherrscher Rabbu Mansur Hadi an die Macht zurückzubringen und damit eine Regierung zu verhindern, die bessere Beziehungen zum Iran anknüpfen würde.

Die Intervention von US-Bodentruppen und ihre Luftangriffe, die das Central Command des Pentagon am 21. Dezember zugegeben hat, richten sich vorgeblich gegen al-Qaida auf der arabischen Halbinsel und den Islamischen Staat im Jemen. Diese sunnitischen Milizen sind aber erbitterte Feinde der Huthi. Diese rekrutieren sich aus der Sekte der Zaiditen, die historisch aus dem schiitischen Islam hervorgegangen ist.

Viele Opfer der amerikanischen Militäroperationen sind Zivilisten, die bei Luftangriffen und Zerstörungseinsätzen von Spezialeinheiten getötet wurden. Im vergangenen Januar haben Spezialeinheiten, Drohnen und Kampfhubschraubern bei einem Angriff, über den ausnahmsweise berichtet wurde, in der zentraljemenitischen Provinz Al Baydah 57 Menschen getötet. Mindestens sechzehn von ihnen waren Zivilisten. Die US-Truppen verloren nur einen Soldaten.

Die USA führen seit dem Jahr 2002 einen verdeckten Drohnenkrieg gegen den Jemen. Laut dem Bureau of Investigative Journalism wurden bis 2017 schätzungsweise 1.500 Jemeniten durch Drohnenangriffe getötet.

In der gleichen Stellungnahme, in der das Pentagon seine Bodenoperationen und die Eskalation seines Luftkriegs bekanntgab, erklärte es auch, dass sich die Zahl der IS-Kämpfer seit Beginn des Jahres verdoppelt habe. Diese Schätzung legt nahe, dass die US-Intervention wenig mehr bewirkt als weitere tote Zivilisten. Sie ist nur ein Nebenschauplatz des Krieges, den Saudi-Arabien mit Washingtons Unterstützung führt.

Die saudische Monarchie könnte diesen verbrecherischen Krieg gar nicht führen, hätte sie nicht die Unterstützung der US-Regierung und ihres Militärs. Die amerikanische Rüstungsindustrie hat die saudische Luftwaffe in großem Stil mit Raketen, Streubomben und anderer Munition ausgerüstet, mit denen sie im Jemen Schulen, Krankenhäuser, Wohngebiete, Bauerndörfer, Fabriken und die grundlegendste Infrastruktur in Schutt und Asche legt. Die US-Luftwaffe fliegt Luftbetankungseinsätze, und ihre Geheimdienstoffiziere liefern Zieldaten, damit die Saudis ihre Bomberflüge rund um die Uhr fortsetzen können. Die US-Navy operiert vor der jemenitischen Küste und unterstützt damit gleichzeitig die saudische Blockade.

Die Trump-Regierung und die amerikanischen Mainstreammedien verlieren kaum ein Wort über die schlimmste humanitäre Krise der Welt, die sich laufend weiter verschärft. Sie erklären im Gegenteil immer wieder ihre Unterstützung für den beinahe völkermörderischen Angriffskrieg Saudi-Arabiens.

Trump sieht den Krieg nur unter dem Blickwinkel seines Projekts, mit Saudi-Arabien, den anderen sunnitischen Ölscheichtümern am Persischen Golf und Israel ein Militärbündnis gegen den Iran aufzubauen. Der Iran soll daran gehindert werden, die amerikanische Hegemonialstellung im ölreichen Nahen Osten zu blockieren.

Washingtons Unterstützung für Saudi-Arabien und seine Entschlossenheit, eine militärische Konfrontation mit dem Iran zu provozieren, zeigte sich letzte Woche bei einem abstoßenden Fernsehauftritt der amerikanischen UN-Botschafterin Nikki Haley. Sie präsentierte auf einer Militärbasis in Washington DC die Überreste einer angeblichen iranischen Rakete, die letzten Monat vom Jemen aus auf den internationalen Flughafen von Riad abgefeuert worden war. Niemand wurde beim Einschlag der Rakete verletzt.

Haley erklärte, die Trümmer seien ein „unwiderlegbarer“ Beweis dafür, dass der Iran die Huthi-Rebellen mit Waffen versorge und gegen das Atomabkommen mit den Großmächten von 2015 verstoße. Der Iran „gefährdet den Frieden und die Sicherheit der ganzen Welt“, so Haley.

Die Show rief die „unbestreitbaren“ Beweise für irakische „Massenvernichtungswaffen“ in Erinnerung, die der damalige US-Außenminister Colin Powell im Februar 2003, kaum einen Monat vor dem US-Einmarsch im Irak, dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt hatte.

Im jetzigen Fall sind die „Beweise“ der USA genauso konstruiert. Dem Magazin Foreign Policy liegt ein Bericht vor, den die UN aufgrund einer Untersuchung von Teilen der angeblichen Raketenüberreste erstellt hat. Das Magazin schreibt, die UN-Ermittler hätten darin nicht nur iranische, sondern auch amerikanische Teile entdeckt. Dies könnte bedeuten, dass die Rakete erst im Jemen auf dilettantische Weise zusammengebaut worden war.

Haley erklärte in ihrer Präsentation nicht, wie der Iran Raketen durch die Seeblockade in den Jemen eingeschmuggelt haben soll. Die saudische und amerikanische Marine schickt sogar Schiffe mit Nahrungsmitteln, Medizin und Treibstoff zurück. Außerdem besitzt auch das jemenitische Militär, dessen Lagerbestände die Huthi-Regierung übernommen hat, zahlreiche eigene Raketen.

Der iranische Außenminister Javad Zarif bezeichnete die Vorwürfe der USA am Mittwoch als „provokant“ und „gefährlich“. In seiner Stellungnahme zu Haleys Auftritt erklärte er: „Sie versuchen, mit solchen Vorwürfen davon abzulenken, dass sie den Luftkrieg gegen die unschuldige Bevölkerung im Jemen unterstützen.“

Am 19. Dezember übernahm die Führung der Huthi die Verantwortung für einen weiteren Raketenangriff auf Riad und erklärte, sie habe den saudischen Königspalast treffen wollen. Genau wie die letzte Rakete, konnte auch diese Rakete abgeschossen werden, ohne dass sie ein einziges Todesopfer verursacht hatte.

Das Weiße Haus verurteilte den gescheiterten Raketenangriff und wies erneut ohne jeden Beweis dem Iran die Verantwortung dafür zu. Der US-Imperialismus unterstützt und benutzt den Völkermord im Jemen, um die Bedingungen für einen Krieg gegen den Iran zu schaffen. Ein solcher Krieg hätte unvorhersehbare Folgen für die ganze Welt.>

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Feik oder Wahrheit?

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al-Hudaida (West-Jemen) 1.1.2018: Saudi-Koalition bombardiert Markt
Jemen: Luftangriff von arabischer Koalition auf Markt – Mindestens 20 Tote
https://de.sputniknews.com/panorama/20180101318910523-jemen-arabische-koalition-luftangriff/

<Die von Saudi-Arabien geführte arabische Koalition hat am Montag einen Markt in der Stadt al-Hudaida im Westen des Jemen angegriffen. Dabei sind 20 Menschen getötet und acht weitere verletzt worden, meldet die Agentur RIA Novosti unter Berufung auf eine Quelle.

„Die Flugzeuge der Koalition flogen am Montag einen Luftangriff auf eine Tankstelle auf dem Stadtmarkt im Distrikt Al Garrahi, dabei wurden 20 Menschen getötet und acht Menschen verletzt“, so die Quelle.

Die Angaben über Tote und Verletze seien vorläufig und deren Zahl werde steigen, denn es gebe Vermisste und die Such-und Rettungsoperation werde fortgesetzt.

Im Jemen tobt seit drei Jahren ein verheerender Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen der schiitischen Bewegung Ansar Allah haben weite Teile vor allem im Norden des Landes den Regierungstruppen abgerungen. Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition unterstützt die Regierung und fliegt Angriffe auf Huthi-Stellungen. Ende November spitzte sich der Konflikt zu, als sich der frühere jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh von seinem Bündnis mit den Huthi-Rebellen lossagte und danach von den Aufständischen getötet wurde. Die Huthis versuchen dabei regelmäßig, die Hauptstadt Saudi-Arabiens mit Raketen zu treffen.>

Link: Saudische Luftangriffe im Jemen töten knapp 150 Zivilisten – Uno

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RT deutsch online,
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18.6.2018: NATO+Saudis gegen Jemens Hafen - es ist ein grosser Hungermord geplant
Jemen: Schwere Bombardements - Saudi-Arabien bombardiert wichtigsten Hafen für Lebensmittel
https://deutsch.rt.com/kurzclips/71616-jemen-schwere-bombardements-saudi-arabien/

<Im kriegsgebeutelten Jemen zeichnet sich eine neue Tragödie ab. Der Haupthafen der Region Hodeida wird seit Tagen heftig von der saudisch-geführten Koalition bombardiert. Zivilisten fliehen in Scharen vor den "schweren Bombardements, durch die viele Menschen, darunter Kinder und Senioren starben", wie Geflüchtete berichten. Saudi-Arabien will den Hafen unter eigene Kontrolle bringen, der bislang unter Kontrolle der von Teheran unterstützten Huthi-Milizen stand.

Am Freitag konnte die Allianz unter Führung Saudi-Arabiens Berichten zufolge den Flughafen im Süden der Stadt erobern. Weiter wird berichtet, dass tausende Zivilisten eingekesselt sein sollen und nicht fliehen können. Der Hafen ist Hauptanlieferpunkt für Hilfsgüter. Rund 70 Prozent der lebenswichtigen Hilfsgüter kommen alleine hier an. Der Jemen ist nahezu komplett auf Importe angewiesen. Mit dem Wegfall des Hafens droht der Kollaps vieler Gebiete. Der jemenitische Gesundheitsminister Dr. Taha al-Mutawakel sagte letzte Woche nach einem Bombentreffer auf ein neues Krankenhaus für Cholera-Patienten durch die Allianz, dass ohne die Hilfe von außen das Gesundheitssystem zusammenbrechen werde. Schon jetzt sind acht Millionen Menschen vom Hungertod bedroht und im Jemen herrscht die derzeit schlimmste Hungerskrise der Welt. Ein Wegfall der Hilfsgüter über den Hafen hätte verheerende Folgen.

Die Aufnahmen zeigen, wie Rauch über dem Flughafen Hodeida aufsteigt und Zivilisten , die vor den Angriffen fliehen.

Für deutsche Untertitel bitte die Untertitelfunktion auf Youtube aktivieren.


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Kopp-Report online,
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14.8.2018: Saudi-NATO mordet im Jemen haufenweise Zivilisten und Kinder
Saudi-Arabien schlachtet im Jemen massenweise Menschen ab – mit Waffen aus den USA, Großbritannien und Frankreich
https://kopp-report.de/saudi-arabien-schlachtet-im-jemen-massenweise-menschen-ab-mit-waffen-aus-den-usa-grossbritannien-und-frankreich/

<Stephen Lendman

Am Donnerstag bombardierten Einheiten Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) einen Bus in der jemenitischen Provinz Saada. Es war nur der jüngste Terrorangriff in einer ganzen Reihe derartiger Akte, unter denen das Land zu leiden hat.

Laut einem Bericht des Internationalen Roten Kreuzes kamen bei dem Angriff 51 jemenitische Zivilisten ums Leben, darunter 40 Kinder. 79 weitere Personen wurden verletzt, darunter 56 Kinder. Der Bus war gerade auf dem Weg zurück von einem Picknick, als er zum Ziel einer Terrorbombardierung wurde.

Seit Jahren werden in der Region Gemetzel begangen und schwere Verwüstungen angerichtet und die USA, Großbritannien und Frankreich sind dabei Mittäter, denn größtenteils sind sie es, die die Saudis, Ägypten und die VAE mit Waffen beliefern.

Fast die Hälfe aller amerikanischen Waffenexporte fließen in den Nahen Osten, die USA liefern rund ein Drittel aller Waffen weltweit, wie das Stockholm International Peace Research Institute meldet. Die Waffenexporte in den Nahen Osten haben sich zwischen 2013 und 2017 verdoppelt und dazu beigetragen, dass es in Syrien, im Irak, im Jemen und andernorts zu Gemetzeln und Zerstörung kommt.

Auf die USA, Großbritannien, Frankreich und andere EU-Nationen entfallen 98 Prozent aller Waffenlieferungen an Saudi-Arabien. Andere Länder der Regionen beziehen ihre Waffen größtenteils aus denselben Quellen.

Vor allem die USA, Deutschland und Italien beliefern Israel mit Waffen. Indien als weltgrößter Waffenimporteur kauft vor allem in Russland ein, in Amerika und Israel.

Wichtigster Kunde der britischen Rüstungsbetriebe ist Saudi-Arabien. Brendan O’Hare, Abgeordneter der Schottischen Nationalpartei, sagte: »Was muss ein Regime tun, wie oft muss es gegen internationale Menschenrechte verstoßen, bevor diese Regierung es als ungeeignet für Rüstungsgeschäfte erachtet?«

Die britische Initiative Campaign Against Arms Trade (CAAT) forderte die Regierung von Theresa May auf, »die unmoralischen und ungesetzlichen Waffenverkäufe an Saudi-Arabien zu stoppen, da diese die überwältigenden Beweise ignorieren und leugnen, wonach britische Waffen im Jemen im Widerspruch zu internationalen Menschenrechten zur Anwendung kommen«.

CAAT-Sprecher Andrew Smith sagte: »Britische Kampfjets und Bomben haben bei der fortwährenden Zerstörung eine zentrale Rolle gespielt.« Er rief zu einer umfassenden Untersuchung auf, die der Frage nachgehen solle, ob »britische Waffen bei diesem verabscheuungswürdigen Bombenangriff [auf den Schulbus] zum Einsatz gekommen sind«. Die Vorwürfe der CAAT an die Adresse der Premierministerin sind nun ein Fall für die Gerichte.

Unterdessen beliefern Amerika, Großbritannien, Frankreich und andere EU-Länder die saudi-arabische Tötungsmaschinerie weiterhin mit Waffen. Das britische Department for International Trade verzerrte die Wahrheit grotesk und teilte mit: »Großbritannien verfügt über eines der strengsten Systeme weltweit zur Exportkontrolle und wird auch weiterhin die getroffenen Entscheidungen verteidigen.« Und weiter: »Unsere Rüstungsexporte werden sorgfältig dahingehend geprüft, ob sie die strengen Kriterien erfüllen.«

Die russische Nachrichtenagentur RT schreibt:

»Großbritanniens Premierministerin Theresa May, Außenminister Jeremy Hunt und das Foreign Office haben sich zu der [Gräueltat rund um den Schulbus] nicht geäußert. Bitten seitens RT um eine Stellungnahme wurden ignoriert. Das Büro der Premierministerin weigerte, sich eine Liste mit Fragen eines RT-Journalisten entgegenzunehmen oder eine E-Mail-Adresse für künftige Anfragen zu benennen.«

Schatten-Außenministerin Emily Thornberry kritisierte die Regierung May dafür, »eine saudi-arabische Luftwaffe zu bewaffnen und zu beraten, die den Unterschied zwischen einem legitimen militärischen Ziel und einem Bus voller Kinder nicht erkennen kann«.

Fakt ist: Führt man einen Angriffskrieg, gibt es keine legitimen Ziele und ein Angriffskrieg ist es, der seit März 2015 im Jemen geführt wird. Amerika, Israel, die Saudis, die VAE und offenbar auch Großbritannien erachten Zivilisten und sogar Kinder als legitime Ziele.

Der Krieg im Jemen ist Washingtons Krieg und Großbritannien und Frankreich sind Partner bei dieser Aggression, während Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als Handlanger das Metzeln und Zerstören übernehmen.

Nikki Haley forderte alle beteiligten Parteien auf, »in guter Absicht« gemeinsam mit den Vereinten Nationen daran zu arbeiten, »eine politische Lösung für den Krieg zu finden«. Was Haley nicht sagte: Die Lösung wäre ganz einfach, denn die Regierung Trump und ihre Spießgesellen müssten einfach nur aufhören, das Land mit nackter Aggression zu überziehen.

Heather Nauert, Sprecherin des amerikanischen Außenministeriums, weigerte sich am Freitag, Saudi-Arabien die Schuld an dem Schulbusmassaker zu geben. »Wir verfügen nicht über alle Einzelheiten zu den Ereignissen vor Ort«, redete sie sich schändlich heraus. Gleichzeitig gab sie Kämpfern der Huthi fälschlicherweise die Schuld an schweren Verbrechen, die von Saudi-Arabien und den VAE begangen wurden.

Die von Saudi-Arabien angeführte »Koalition« hat unterdessen eine Untersuchung zum Schulbusmassaker gestartet, die sie von aller Schuld reinwaschen soll. Schon zuvor wurde die Wahrheit mit der Behauptung verdreht, der Bus habe Raketen der Huthi an Bord gehabt.

Der Gräueltat vom Donnerstag sind diverse vorangegangen und es dürften wohl noch viele folgen, solange die USA nicht aufhören, das Land mit Aggression zu überziehen.

Quelle: GlobalResearch>

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Bazzler Zeitung online, Logo 

18.8.2018:
Angriff auf Schulbus in Jemen: Bombe soll aus den USA stammen
https://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/angriff-auf-schulbus-in-jemen-bombe-soll-aus-den-usa-stammen/story/23415232

<Die verwendete Bombe stammte CNN zufolge von einer US-Rüstungsfirma. Der Luftangriff hatte 51 Tote gefordert, darunter 40 Kinder.

Die beim Luftangriff auf einen Schulbus im Jemen mit 51 Toten verwendete Bombe stammte dem Nachrichtensender CNN zufolge aus den USA.

Unter Berufung auf Munitionsexperten berichtete der Sender am Freitag (Ortszeit), es handele sich um eine lasergesteuerte Mk 82-Bombe der Rüstungsfirma Lockheed Martin. Washington habe sie im Zuge eines Deals des US-Aussenministeriums mit Riad an Saudiarabien verkauft.

Verkaufsverbot unter Obama

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte den Verkauf von präzisionsgelenkten Waffen an Saudiarabien untersagt, nachdem eine ähnliche Bombe im Oktober 2016 140 Teilnehmer einer Trauerfeier in der von Rebellen gehaltenen jemenitischen Hauptstadt Sanaa getötet hatte.

Unter den 51 Toten des Bombardements vom 9. August waren nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) 40 Kinder. Die Zahl der Verletzten gab das IKRK mit 79 an, 56 von ihnen Kinder.

«Legitimer» Einsatz

Der Angriff auf einem Markt in Dahjan in der Provinz Saada geht auf das Konto der von Saudiarabien angeführten Militärkoalition. Ihren Angaben zufolge richtete sich der «legitime» Militäreinsatz gegen einen Bus mit «Huthi-Kämpfern».

Die Koalition kündigte eine Untersuchung an. Der UN-Sicherheitsrat forderte «glaubwürdige» Ermittlungen.

Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit 2014 gegen die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die vom sunnitischen Saudiarabien angeführte Militärkoalition unterstützt seit März 2015 Hadis Einheiten. Seitdem wurden in dem Konflikt fast 10.000 Menschen getötet. (nag/AFP)

Erstellt: 18.08.2018, 13:20 Uhr>

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20.8.2018: Mörderbombe von Lockheed Martin
Bestätigt: Bombe die 40 Kinder im Jemen tötete war aus US-amerikanischer Herstellung
https://deutsch.rt.com/europa/74757-bestaetigt-bombe-40-kinder-im-jemne-getoetet-us-herstellung/

<Die Bombe, die im Jemen einen Schulbus traf, wurde im Rahmen eines von den USA genehmigten Waffengeschäfts mit Saudi-Arabien verkauft, teilten Munitionsexperten CNN mit. 40 Schulkinder starben bei dem Angriff. Saudi-Arabien bezeichnete diesen als "legitime Operation".

Bei der Bombe handelte es sich um eine 227 Kilogramm schwere lasergesteuerte MK 82-Bombe, hergestellt von der US-Firma Lockheed Martin. Dies, so CNN, sei das Ergebnis einer Untersuchung jemenitischer Journalisten und Munitionsexperten. Filmmaterial der Bombenüberreste nach dem Angriff gaben Aufschluss auf den Ursprung der Bombe. 

Der Angriff sollte den Huthi-Rebellen gelten und deren Raketenwerfer zerstören. Der UN-Generalsektretär Antonio Guterres forderte eine unabhängige Untersuchung. Saudi-Arbabien sprach von einer "legitimen Operation". Seit drei Jahren herrscht Krieg im Jemen. Dort sind 22 Millionen Menschen laut den Vereinten Nationen auf internationale Hilfe angewiesen. 

Ein Augenzeuge berichtet: 

Ich sah, wie die Bombe den Bus traf. (Die Explosion) warf die Leichen auf die andere Seite (der) Gebäude. Wir fanden überall verstreute Körper, im Bombenkrater lag ein abgetrennter Kopf. Als wir das sahen, fing ich an zu laufen. Ich hatte solche Angst. 

Der Sprecher der saudischen Koalition, Turki al-Maliki, entgegnete CNN auf die Frage nach den Beweisstücken:

Die demokratisch gewählte Regierung Jemens wurde durch einen vom Iran unterstützten Aufstand von Minderheitshuthi-Milizen vertrieben. (...) Jedes zivile Opfer ist eine Tragödie. 

Die saudisch-geführte Koalition beschuldigt den Iran, die Huthi-Rebellen zu unterstützen und dort einen Stellvertreterkrieg zu führen. 

Zivile Opfer durch "falsche Informationen" 

Im März 2016 starben 97 Menschen auf einem Markt durch eine von den Amerikanern gelieferte Bombe (MK 84). Im Oktober 2016 kamen bei einem Angriff auf eine Bestattungshalle 155 Menschen ums Leben, Hunderte weitere wurden verletzt. Die saudische Koalition machte "falsche Informationen" für den Angriff verantwortlich. Das von dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama erlassene Verbot für den Verkauf von präzisionsgesteuerter Militärtechnologie wurde 2017 unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump wieder aufgehoben. Die US-Regierung entzieht sich jeder Verantwortung, da sie, nach eigener Aussage, keine Zielentscheidungen für die Angriffe im Jemen trifft. 

Die erste Station von Donald Trumps Auslandsreise als neu gewählter US-Präsident führte ihn in die Hauptstadt Saudi-Arabiens. Dort unterzeichnete er einen Vertrag über Waffenverkauf von 110 Milliarden US-Dollar. In dem neuen amerikanischen Gesetz für die Verteidigungsausgaben 2019 ist eine Klausel enthalten, nach der das Pentagon und das Außenministerium bescheinigen müssen, dass Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate genug tun, um die Zahl ziviler Opfer zu reduzieren. 

Der Angriff auf den Schulbus nahm 51 Menschen das Leben, 40 davon waren Kinder. Unter den 79 Verletzten sind 56 Kinder. Die meisten der Todesopfer sind unter 10 Jahre alt. >


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23.8.2018:
Bombe auf Schulbus im Jemen: Theresa Mays Ehemann hält Anteile an Herstellerfirma [Lockheed Martin]
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/74909-nach-angriff-auf-schulbus-im-jemen/

<Am 9. August starben im Jemen 51 Menschen, nachdem eine Bombe der von Saudi-Arabien geführten Koalition offenbar ihr Ziel verfehlt hatte und einen Schulbus traf. Die meisten Opfer waren Kinder. Theresa Mays Ehemann verdiente an der Herstellung der Bomben mit.

Filmmaterial und Bilder kurz nach dem Angriff am 9. August, der einen Schulbus im jemenitischen Dahian traf, gaben Aufschluss darüber, dass die Mk-82-Bombe aus der Produktion des US-Herstellers Lockheed Martin stammte und im Rahmen eines Waffendeals an Saudi-Arabien veräußert wurde.

Philip May, Ehemann der britischen Premierministerin Theresa May, ist Relationship Manager der Capital Group, welche einen 7,09-prozentigen Anteil im Wert von 6,5 Milliarden Dollar an Lockheed Martin hält. Der Waffenproduzent selbst ist vor allem durch die Herstellung des Kampfjets F-35 bekannt. 

Im Jemen-Krieg kämpft die saudisch geführte Koalition gegen die Huthi-Rebellen, die Anfang 2015 den amtierenden Präsidenten des Landes, Abed Rabbo Mansur Hadi, ins Exil gezwungen hatten. Dem Iran wirft Saudi-Arabien vor, im Jemen einen Stellvertreterkrieg zu führen. Schon vor dem Ausbruch des Konflikts galt der Jemen als das Armenhaus der Region. Millionen von Menschen in dem kriegsgebeutelten Land sind jetzt auf Hilfsmittel angewiesen. 

Die saudisch geführte Koalition wollte am 9. August eigentlich Raketen der Huthis unschädlich machen. Die mutmaßlich vom Iran unterstützten Rebellen hatten solche mehrfach auf saudische Städte abgefeuert. Die meisten der Opfer sind Kinder unter 10 Jahren. 51 von ihren ließen ihr Leben bei dem Bombenangriff, 56 weitere wurden verletzt. Während der UN-Sicherheitsrat eine unabhängige Untersuchung fordert, verteidigt der britische Außenminister Jeremy Hunt die Verbindungen seines Landes nach Saudi-Arabien.

In einem Interview mit der BBC erklärte Hunt:

Was mit dem Bus passiert ist, war wirklich schrecklich und es ist unmöglich, darüber nicht tief schockiert zu sein [...]. 

Auf die Frage des Journalisten nach der Verantwortlichkeit Großbritanniens erklärte der Minister: 

Das Komplexe hier ist unsere Beziehung mit Saudi-Arabien, welches ein sehr sehr wichtiger Militärverbündeter der UK ist. [...] Unsere Beziehung zu Saudi-Arabien bedeutet (auch), dass wir Bomben davon abhalten, auf den Straßen Großbritanniens zu explodieren.

Mehr 10.000 Menschen sind seit 2015 im Jemen getötet worden. >

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28.8.2018:
Saudi-Arabien am Pranger: UN-Experten bestätigen Kriegsverbrechen im Jemen
https://deutsch.rt.com/international/75176-saudi-arabien-am-pranger-un-experten-bestaetigen-kriegsverbrechen-im-jemen/

<Unter dem Bombenhagel im Jemen leiden Millionen Zivilisten. UN-Experten sehen Anzeichen für Kriegsverbrechen. Schuldige seien in Saudi-Arabien und anderswo zu suchen. Diese Schlussfolgerungen hätten die Vereinten Nationen auch früher ziehen können.

Seit über drei Jahren führt eine von Saudi-Arabien angeführte und vom Westen unterstützte Koalition Krieg gegen die schiitischen Huthis, die als iranische Handlanger betrachtet werden. Der Krieg hat eine humanitäre Krise ausgelöst. Millionen Menschen sind auf der Flucht und leiden Hunger, Hunderttausende sind aufgrund der katastrophalen Zustände an Cholera erkrankt.  

Nach Überzeugung von UN-Menschenrechtlern gibt es starke Anzeichen für in dem Konflikt begangene Kriegsverbrechen. Eine Expertenkommission erhob schwere Vorwürfe gegen die im Exil befindliche jemenitische "Regierung" und deren Verbündete Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Die Kommission verlangt, dass Verantwortliche vor einem unabhängigen Gericht zur Rechenschaft gezogen werden. Sie habe eine Liste mit den Namen möglicher Täter an den UN-Hochkommissar für Menschenrechte geschickt.

"Es gibt kaum Anhaltspunkte, dass die Konfliktparteien versuchen, zivile Opfer zu vermeiden", sagte der Vorsitzende der Expertengruppe, Kamel Jendoubi, am Dienstag in Genf. Die Rolle der westlichen Unterstützer der Koalition, etwa der USA und Großbritanniens, thematisierte die Gruppe nicht. Bei dem Mandat sei es ausschließlich um Menschenrechtsverletzungen gegangen, sagte der Mitvorsitzende Charles Garraway.

Die USA haben nach einem Bericht des Senders CNN gedroht, ihre Unterstützung wegen der vielen zivilen Opfer der Bombardierungen zu kürzen. Anfang August wurde ein Schulbus getroffen, wobei nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) 40 Kinder und elf Erwachsene umkamen. Vergangene Woche wurde nach Angaben der Huthi-Rebellen ein Fahrzeug mit Flüchtenden von einer Rakete getroffen. Dabei seien 20 Kinder und sechs Erwachsene umgekommen.

In dem im März 2015 begonnenen Krieg gegen den Jemen seien mindestens 6.600 Zivilisten getötet und mehr als 10.000 verletzt worden. "Die wahren Zahlen sind wahrscheinlich deutlich höher", heißt es im Bericht der Experten.

Der Vize-Außenminister der Emirate, Anwar Karkasch, erklärte über Twitter, der Expertenbericht müsse genau studiert werden, um zu sehen, was er über die Verbrechen der Huthis an Zivilisten sage. In der Jemen-Krise gehe es darum, den Staat wiederherzustellen und die Zukunft der Region vor einem iranischen Vormarsch zu schützen.

Saudi-Arabien reagierte zunächst nicht. Der Sprecher der von Riad geführten Koalition, Turki al-Maliki, hatte den UN bereits am Montag vorgeworfen, sie stünden auf die Seite der Huthis. Er reagierte damit auf Vorwürfe, bei Luftangriffen des Bündnisses seien in den vergangenen Wochen erneut zahlreiche Zivilisten getötet worden. Für die Opfer machte Al-Maliki die Huthis verantwortlich. Die im Jemen operierenden UN-Organisationen beschuldigte er, die Sichtweise der Rebellen zu verbreiten, wie die saudische Agentur SPA meldete.

Luftschläge der Koalition hätten Hochzeits- und Trauergesellschaften, Märkte, Schiffe mit Zivilisten an Bord und medizinische Einrichtungen getroffen, so die Experten. Überall würden Menschen willkürlich verhaftet und teils gefoltert. Konfliktparteien sollen achtjährige Kinder zum Dienst im Kampfeinheiten gezwungen haben.

Die Experten waren mehrfach im Jemen, konnten Regionen unter Kontrolle der Huthis aber nicht besuchen. Auch Rebellen seien wahrscheinlich für zivile Opfer verantwortlich, etwa durch den Einsatz von Streumunition bei innerstädtischen Kämpfen. Diese Vorwürfe müssten weiter untersucht werden.>

Links:
"Legitime Operation": Saudi-Arabien zum tödlichen Luftangriff auf Kinder im Jemen
"Seite an Seite": US-gestützte Koalition kooperiert im Jemen mit Al-Kaida
Mal wieder geht es um Öl: Saudi-Arabien plant Bau von Öl-Exporthafen im Kriegsgebiet von Jemen

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21.9.2018: Saudi-NATO mit "US"-Bomben von Trump bei der kriminellen "Arbeit" im Jemen
Drei Jahre Krieg im Jemen: Schulbeginn, Hungersnot, Vertreibung und Kraftstoffknappheit
https://deutsch.rt.com/fotostrecken/76377-drei-jahre-krieg-im-jemen/

<Seit März 2015 führt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz Krieg im Jemen. Die Bevölkerung des Landes leidet Hunger, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Seuchen breiten sich aus.>

Fotos:
-- Schulen wurden bombardiert
-- 5,2 Millionen Kinder sind vom Hungertod bedroht
-- 1000e Vertriebene, z.B. aus Hodeida, sind in provisorischen Lagern und bekommen Wasser in Kanistern
-- es herrscht dauernd Kraftstoffmangel.

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The Blog Cat
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21.9.2018: Saudi-NATO im Jemen mit Trump-Aussenminister Pompeo: Bomben, Hunger, Blätter essen
Während sie gefälschten Unsinn attackieren, unterstützt Trumps „Opposition“ seine ganzen üblen Pläne
https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/caitlin-johnstone-21-09-2018/

von Caitlin Johnstone

<Ein neuer Artikel im Wall Street Journal berichtet, dass Außenminister Mike Pompeo den Kongress über die Maßnahmen angelogen hat, die Saudi-Arabien ergreift, um die zivilen Opfer in ihrem katastrophalen Krieg gegen den Jemen zu minimieren, und dass es getan haben, um zwei Milliarden Dollar für Kriegsgewinnler zu sichern.

https://www.theamericanconservative.com/larison/pompeo-lied-to-congress-about-yemen-to-protect-arms-sales/

Etwas Verkommeneres kann man sich eigentlich nicht vorstellen. US-Bomben wurden schlüssig mit zivilen Todesfällen in Verbindung gebracht, in einem Krieg, der die schlimmste humanitäre Krise der Welt ausgelöst hat, eine Krise, in der täglich zahlreiche jemenitische Kinder sterben und fünf Millionen Kinder in einer Nation, in der Familien jetzt zum Überleben Blätter essen müssen, vom Hungertod bedroht sind. CIA-Veteran Bruce Riedel sagte einmal: "Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich heute Abend König Salman sagen würden, dass dieser Krieg enden muss, würde er morgen enden, denn die Royal Saudi Airforce kann ohne amerikanische und britische Unterstützung nicht funktionieren". Niemand anderes als Kriegsplutokraten profitieren davon, dass die USA Saudi-Arabien bei deren monströsen Verbrechen gegen die Menschlichkeit unterstützen, und doch entschied sich Pompeo, seine eigenen Expertenberater in dieser Angelegenheit zu übergehen, aus Angst, das Einkommen genau dieser Kriegsplutokraten zu schädigen.

Wenn der so genannte "Widerstand" gegen Trump jemals daran interessiert war, sich dieser Regierung in irgendeiner sinnvollen Weise zu widersetzen, so wäre dies tagelang die tagesaktuelle Nachrichtenstory in Amerika gewesen, so wie z.B. die "Sensation" über das erfundene Russiagate-Narrativ. Spoiler-Alarm: Das ist es nicht, und es wird es auch nicht sein.

Es wäre für demokratische Parteiführer und demokratisch orientierte Medien ganz einfach, diese Regierung auf höchster Ebene zu verletzen und irreparablen politischen Schaden aufgrund dieser Geschichte zu verursachen. Alles, was sie tun müssten, ist, dem die gleiche umfassende Berichterstattung zu geben, die sie über die Geschichten über Michael Flynn, George Papadopoulos und Paul Manafort gegeben haben, die letztendlich bei weitem nicht in die Nähe von Anklagen oder Beweisen für Absprachen mit der russischen Regierung führen. Das Filmmaterial der hungernden Kinder liegt vor, bereit, Tag für Tag ausgestrahlt zu werden, um an den Herzfäden der Amerikaner zu zupfen, bis die Republikaner alle Hoffnung auf den Sieg bei den Midterms und im Jahr 2020 verloren haben; alles, was sie tun müssten, ist, es zu benutzen. Aber das tun sie nicht. Und das werden sie nicht.

Der US-Senat hat soeben die Erhöhung der Monster-Militärausgaben von Trump mit 92 zu 8 Stimmen beschlossen. Die acht Senatoren, die "nein" gewählt haben? Sieben Republikaner und der unabhängige Bernie Sanders. Jeder einzelne Demokrat hat das aufgeblähteste Kriegsbudget seit dem Höhepunkt des Irak-Krieges unterstützt. Anstatt alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den potenziellen Schaden zu verringern, der von einem Präsidenten angerichtet werden kann, von dem sie behaupten, dass er ein gefährlicher Hybrid aus gleichen Teilen Benedikt Arnold und Adolf Hitler ist, haben sie seine Macht als Oberbefehlshaber der mächtigsten Militärmacht, die die Welt je gesehen hat, aktiv erhöht.

Der Grund dafür ist sehr einfach: Die scheinbare politische Opposition von Präsident Trump ist nicht gegen Präsident Trump. Sie sind im selben Team und tragen unterschiedliche Uniformen. Aus diesem Grund greifen sie ihn wegen russischer Absprachen an, von denen die helleren Glühbirnen unter ihnen wissen, dass sie nie bewiesen werden und in Wirklichkeit keine Grundlage haben. Sie stellen sich nicht gegen Trump, denn wie Julian Assange einmal sagte, sind sie Trump.

In John Steinbecks The Pearl gibt es Schmuckkäufer, die um eine Fischergemeinde herum platziert sind, die alle im Besitz desselben Plutokraten sind, aber sie alle tun so, als würden sie in Konkurrenz zueinander stehen. Als der Protagonist der Geschichte eine riesige und wertvolle Perle entdeckt und sie verkauft, sammeln sie sich alle und bieten einzeln weitaus weniger, als sie wert ist, um ihn dazu zu bringen, sie für fast nichts zu verschenken. Die US-Politik ist so ziemlich die gleiche; zwei Mainstream-Parteien, die sich im Besitz derselben politischen Klasse befinden und sich an einem inszenierten Bieterkrieg um Stimmen beteiligen, um die Illusion eines Wettbewerbs zu vermitteln.

In Wirklichkeit ist das politische System der USA wie die nicht verbundene Videospiel-Fernbedienung, die Kinder ihrem kleinen Bruder geben, damit er aufhört zu jammern, weil er eine Runde mitspielen will. Egal, für wen sie stimmen, sie bekommen eine Orwellsche kriegslüsternde Regierung, die nur existiert, um die Pläne einer plutokratischen Klasse voranzutreiben. Sie haben keine Loyalitäten zu einer Nation. Der einzige Unterschied ist manchmal, dass die Regierung vorgibt, sich um Frauen und Minderheiten zu kümmern, und manchmal tut sie so, als würde sie sich um weiße Männer kümmern. In Wirklichkeit arbeiten alle Juweliere für den gleichen Plutokraten, und diese Videokonsole wird das Ergebnis des Spiels nicht beeinflussen, egal wie viele Tasten Sie drücken.

Der einzige Weg, echte Veränderungen herbeizuführen, ist, beim Spiel mit dem manipulierten System nicht mehr mitzumachen und die Leute aus den Lügen aufzuwecken. Solange die Amerikaner glauben, dass die Massenmedien ihnen die Wahrheit über ihr Land sagen und ihre parteipolitischen Stimmen irgendwo nützlich sind, wird die Bevölkerung, deren Zahlen ihr immensen Einfluss verleihen sollten, zunichte gemacht und in eine passive Fahrt in Richtung Krieg, Ökozid und Unterdrückung gelenkt. Wenn genug von uns ständig Sand in die Zahnräder der Lügenfabrik werfen, können wir die Massen aus dem oligarchischen Schlaflied wecken, das ihnen vorgesungen wird. Und dann sind wir vielleicht groß genug, um eine Chance zu haben, einen der echten Videospiel-Controller zu ergattern.>

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23.10.2018: Die Saudi-NATO vernichtet den Jemen - Trump erlaubt es (!)
14 Millionen Menschen im Jemen von Hunger bedroht
https://www.epochtimes.de/politik/welt/14-millionen-menschen-im-jemen-von-hunger-bedroht-a2681941.html

<"Die humanitäre Lage im Jemen ist die schlimmste weltweit", warnte der UN-Vizegeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten.

Bis zu 14 Millionen Menschen sind im Jemen von Hunger bedroht.

„Die humanitäre Lage im Jemen ist die schlimmste weltweit“, warnte der UN-Vizegeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten, Mark Lowcock, in einem am Montag bekannt gewordenen internen Bericht.

Wenn sich die Lage in dem Bürgerkriegsland weiter wie bisher entwickele, gerieten 14 Millionen Menschen schon bald in ein „Vor-Hunger“-Stadium.

Drei Viertel der Bevölkerung des Jemen, das entspreche rund 22 Millionen Menschen, benötigten Hilfe und Schutz, heißt es in der Notiz Lowcocks vom 18. Oktober, die den UN-Sicherheitsratsmitgliedern vorliegt. 8,4 Millionen von ihnen litten unter einer schweren Versorgungsunsicherheit und bedürften „dringend“ Lebensmittelhilfen. Im „schlimmsten Fall“ könnte diese Zahl um weitere 5,6 Millionen auf 14 Millionen anwachsen.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen schiitischen Huthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. In dem Konflikt wurden bereits fast 10.000 Menschen getötet.

Es fehlt an Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung. „Die Lebensmittelkrise ist direkt auf den Konflikt zurückzuführen“, heißt es in der internen Notiz Lowcocks. (afp)>

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Sputnik-Ticker
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24.10.2018: Sana: Erneute Luftangriffe der US-angeführten Koalition auf Dorf in Deir ez-Zor fordern Todesopfer

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Die Hungersnot, die den vom Krieg heimgesuchten Jemen bedroht, ist noch schlimmer als frühere Schätzungen annahmen, die ihn bereits als die schlimmste humanitäre Krise der Welt bezeichneten. Laut UNO sollen dort 14 Millionen Menschen in Gefahr sein.

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29.10.2018: Medien: Chaschukdschi wollte Saudi-Arabiens Chemiewaffeneinsatz offenlegen

https://de.sputniknews.com/politik/20181029322787268-chaschukdschi-mord-saudi-arabien-chemiewaffen/

<Nach Berichten des „Sunday Express“ stand der getötete saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi (Jamal Khashoggi) offenbar kurz davor, Beweise für die Verwendung von chemischen Waffen im Jemen durch Saudi-Arabien freizugeben.

„Ich traf ihn eine Woche vor seinem Tod. Er war unglücklich und besorgt. (…) Als ich ihn fragte, warum er sich Sorgen macht, wollte er darauf nicht wirklich antworten, aber schließlich sagte er mir, dass er Beweise erhalten hat, dass Saudi-Arabien chemische Waffen verwendet habe“, teilte ein nahestehender Freund Chaschukdschis, der anonym bleiben möchte, der britischen Zeitung mit.

„Er sagte, er hofft, dass er dokumentarische Beweise erhalten wird. Ich kann nur sagen, dass das nächste, was ich gehört habe, war, dass er vermisst wird.“

Diese Meldung kommt inmitten der Behauptungen aus Geheimdienstquellen, Großbritannien habe von den Plänen, den Journalisten zu entführen, gewusst und soll Saudi-Arabien gebeten haben, diese Handlungen zu stoppen.

„Diese Details beinhalteten die ursprünglichen Befehle, Herrn Chaschukdschi zu ergreifen und ihn nach Saudi-Arabien zur Befragung zurückzubringen“, berichtet eine Geheimdienstquelle.

Die Befehle sollen aus der königlichen Umgebung gekommen sein, aber Informationen über eine Verbindung zu Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud gebe es nicht, hieß es außerdem.

Einer anderen hochrangigen Quelle aus dem Geheimdienst zufolge habe der britische MI6 den Kollegen aus Saudi-Arabien geraten, die Operation abzubrechen, aber ihre Empfehlung soll abgelehnt worden sein.

Im Iran wurden kürzlich Behauptungen laut, Saudi-Arabien habe Inhaltsstoffe geliefert, die im Jemen zur Produktion des Nervengifts Sarin verwendet werden könnten. Es sei jedoch wahrscheinlicher, dass Chaschukdschi sich auf Phosphor bezogen hatte, so „Sunday Express“.

Nach Berichten der US-Zeitung „Washigton Post“ setzte Saudi-Arabien von den USA gelieferten weißen Phosphor gegen Truppen und Zivilisten im Jemen ein.

Der saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi, der als Kolumnist für die US-Zeitung „The Washington Post“ arbeitete und seit 2017 in den USA lebte, verschwand am 2. Oktober in der Türkei, nachdem er das Gebäude des saudi-arabischen Generalkonsulats in Istanbul betreten hatte. Am 20. Oktober bestätigte das Konsulat die Ermordung des oppositionellen Journalisten.

Die türkische Staatsanwaltschaft hatte einen Antrag auf Auslieferung von 18 Personen an Saudi-Arabien gestellt, die des Mordes an Dschamal Chaschukdschi verdächtig sind.>

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Epoch Times
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2.11.2018: Maas unterstützt US-Forderung nach Waffenstillstand im Jemen

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6.11.2018: Jemen – Hölle auf Erden: Auf die Knochen ausgehungertes Mädchen stirbt in den Armen ihrer Mutter

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Schlacht um Hodeida im Jemen: Regierungstruppen stoßen auf heftigen Widerstand

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17.11.2018: Kriminelle "US"-NATO zerstört Jemen systematisch:
„Wie Washington Jemen zerstörte“ – US-Medien
https://de.sputniknews.com/politik/20181117322992653-usa-jemen-saudi-arabien-vae/

<Washingtons militärische Unterstützung von Saudi Arabien und den VAE im Jemen-Konflikt ist auf eine humanitäre Katastrophe ohne jegliches strategisches Ziel hinausgelaufen, schreibt der Journalist Daniel R. DePetris in einem Beitrag für das US-Magazin „The National Interest“ (NI).

Damit kommentierte DePetris einen offenen Brief von hochrangigen Beamten aus der Administration des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Die Beamten haben US-Staatchef Donald Trump am 11. November zur völligen Beendigung der Unterstützung für eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition in Jemen aufgerufen.

Der Journalist erinnert daran, dass das Schreiben wenige Tage nach der Erklärung des US-Verteidigungsministeriums erschienen sei. Laut dieser Erklärung wird Washington der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition künftig bei der Betankung ihrer Flugzeuge im Jemen-Krieg nicht helfen.

Die Autoren des Briefes hätten aber vernachlässigt, die ursprüngliche Verantwortung für das Einschlagen des politischen Kurses zu übernehmen, mit dessen Neubewertung die Vereinigten Staaten endlich begonnen hätten.

„Dreieinhalb Jahre der US-Militärunterstützung für Riad und Abu Dhabi sind auf eine humanitäre Katastrophe ohne jegliches strategisches Ziel oder Endspiel hinausgelaufen“, so DePetris.

Die Politik Washingtons im Jemen sei seit langer Zeit eine „Farce“. Der Bürgerkrieg in dem Land werde von keiner beteiligten Seite militärisch gewonnen. Die USA „heizen jedoch weiter den Krieg an, indem sie eine Seite in einem internen Konflikt in einem anderen Land wählen“.

„Bis eine US-Außenpolitik, die eine strategische Zurückhaltung übt, von der Führung geschaffen und umgesetzt wird, ist es wahrscheinlich, dass die USA weiter in die Kriege eingreifen werden, an denen sie kein nationales Sicherheitsinteresse haben“.

Im Jemen tobt seit 2014 ein verheerender Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen hatten weite Teile vor allem im Norden des Jemen den Regierungstruppen abgerungen.

Eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition unterstützt die Regierung und fliegt Angriffe auf Huthi-Stellungen. Das saudische Staatsgebiet wird ebenfalls regelmäßig von Seiten der Rebellen beschossen.>

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Deutschland rühmt sich mit "einer restriktiven und verantwortungsvollen Rüstungsexportpolitik" und gehört zu den größten humanitären Helfern im Jemen. Gleichzeitig war Saudi-Arabien zweitbester Rüstungskunde, das die katastrophale Lage erst entstehen ließ.

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Epoch Times online,
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21.11.2018: Saudi-NATO richtet Massaker im Jemen an:
Hilfsorganisation: 85.000 Kinder im Jemen an Hunger und Krankheit gestorben

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In Teheran protestierten Lehrer vor dem Büro der Vereinten Nationen und forderten ein Ende der Gewalt im Jemen. Über 22 Millionen Menschen sind auf Hilfslieferungen angewiesen, 8,4 Millionen von Hungersnot bedroht. Die meisten Opfer gibt es durch Luftangriffe.

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Schweinzer (schweizer)
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13.12.2018: Friedensverhandlungen in Stockholm für den Jemen:

Ein bisschen Hoffnung für ein geschundenes Land

https://www.srf.ch/news/international/friedensgespraeche-zum-jemen-ein-bisschen-hoffnung-fuer-ein-geschundenes-land

<Rückt der Frieden in Jemen näher? Bei den Verhandlungen in Stockholm gab es überraschend Fortschritte.

Für die UNO spielt sich im Jemen die schlimmste humanitäre Katastrophe unserer Zeit ab. Nun könnte es etwas Linderung für das kriegsgeschundene Land geben. Die Konfliktparteien verständigten sich in Stockholm auf eine Waffenruhe für die umkämpfte Hafenstadt Hudaida.

Die heutigen Einigungen werden das Leben von Millionen Menschen erleichtern.
Autor: Antonio GuterresUNO-Generalsekretär

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte, die Einigung sehe einen Rückzug von Regierungstruppen und Rebellenkämpfern aus dem strategisch wichtigen Hafen sowie einen Waffenstillstand in der gesamten Provinz vor.

Die UNO werde bei der Kontrolle des Hafens, über den der Grossteil der humanitären Hilfe in den Jemen gelangt, eine «Schlüsselrolle» spielen, um die Hilfslieferungen zu erleichtern: «Die heutigen Einigungen werden das Leben von Millionen Menschen erleichtern», sagte Gutteres.

SRF-Auslandredaktor Philipp Scholkmann teilt die Hoffnung des UNO-Generalsekretärs. Zumindest, wenn es eine stabile Waffenruhe an dem strategisch entscheidenden Küstenstrich gebe: «Wenn die Menschen wieder auf die Märkte gehen können und die Spitäler wieder Medikamente haben, kann das abertausende Leben retten.»

Schliesslich helfe es Notleidenden im ganzen Land, wenn die wichtigste Handelsdrehscheibe im Jemen wieder intakt sei: «Auch in der belagerten Stadt Taes sollen Korridore für humanitäre Hilfe geöffnet werden. Das sind bedeutende Signale.»

Im Vorfeld der Gespräche sei man davon ausgegangen, dass diese gerade am umstrittenen Hudaida scheitern könnten. «Dass dieser Punkt Kern der Übereinkunft ist, lässt erstmals seit Jahren etwas Hoffnung aufkeimen», so Scholkmann.

Skepsis ist angebracht

Zum Abschluss der Gespräche reichten sich Jemens Aussenminister al-Jamani und der Rebellen-Verhandlungsführer Mohammed Abdelsalam die Hand. «Sie blieben in ihren Statements aber im Ungefähren», relativiert Scholkmann. Dies lasse Skepsis daran aufkommen, wie belastbar die Einigung sei. Jemens Aussenminister sagte, die Einigung bleibe bis zu ihrer Umsetzung durch die Gegenseite «hypothetisch».

Keine Einigung gab es hinsichtlich des Flughafens in der von den Rebellen kontrollierten Hauptstadt Sanaa, der seit knapp drei Jahren für kommerzielle Flüge geschlossen ist: «Auch in anderen gewichtigen Dossiers gab es keine Lösung, etwa beim Gefangenenaustausch oder den Beamtenlöhnen, die seit zwei Jahren nicht mehr bezahlt werden. Von diesen hängen Millionen Menschen ab», so Scholkmann.

Iran und die Saudis müssen sich zurückziehen

Auch gab es keine Fortschritte bei wirtschaftlichen Massnahmen, um der jemenitischen Bevölkerung zu helfen. «Und das alles sind nur die ‹humanitären Dossiers›. Von den grundsätzlichen Fragen, einem politischen Prozess für Jemen, ist man weit weg.»

Um echten Frieden zu erreichen, wird es auch Saudi-Arabien und Iran brauchen. Scholkmann bleibt skeptisch. Laut Analysten würden beide Seiten vom Krieg profitieren. Iran könne im Hinterhof des Rivalen Einfluss ausüben. Bei den Saudis wiederum gebe es gewichtige Stimmen, die überzeugt seien, dass der Krieg militärisch gewonnen werden könne.

Nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi ist das Prestige Saudi-Arabiens aber arg angeschlagen. «Viele Beobachter sagen, dass das Treffen überhaupt erst wegen des internationalen Drucks zustande kam. Im Januar wird man sehen, ob der Druck angehalten hat.» Dann ist eine zweite Verhandlungsrunde geplant. Dabei soll es um einen Rahmen für einen politischen Prozess gehen.>

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17.12.2018: Kriminelles Merkel-Regime fördert mit Panzern und Bomben kriminelle Saudis und die Vernichtung und den Massenmord an Kindern im Jemen:
Katholischer Vorsitzender der GKKE: Bundesregierung fördert Bruch des Völkerrechts
https://deutsch.rt.com/inland/81216-katholischer-vorsitzender-gkke-bundesregierung-bricht-voelkerrecht/


<Die GKKE hat eine erste Bilanz der Rüstungsexportpolitik der neuen Bundesregierung vorgelegt. Das Urteil der beiden großen christlichen Kirchen ist fatal: Die Bundesregierung trage zur humanitären Katastrophe im Jemen bei und unterstütze den Bruch des Völkerrechts.

„Die Bilanz, die wir nach einem dreiviertel Jahr ziehen, ist ernüchternd. Entgegen aller Ankündigungen ist nicht zu erkennen, dass die Bundesregierung dem Ernst der rüstungsexportpolitischen Fragen gerecht wird. Die noch für 2018 angekündigte Verschärfung der Rüstungsexportrichtlinien ist nicht in Sicht", so die kritische Einschätzung des Prälaten Dr. Karl Jüsten, der katholische Vorsitzende der "Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung" (GKKE), ein ökumenischer, evangelisch-katholischer Arbeitsverbund zur Entwicklungspolitik.

Bei der Vorstellung des Rüstungsexportberichtes 2018 auf der Bundespressekonferenz (BPK) verurteilte er insbesondere die Rüstungsexporte an die sogenannte Jemen-Kriegs-Koalition unter Führung von Saudi-Arabien und ging hart mit der Bundesregierung ins Gericht: 

Mit ihren Exporten trägt die Bundesregierung zur humanitären Katastrophe bei. Mehr noch: Sie fördert auch den Bruch des Völkerrechts. Während selbst Teile des US-Kongresses die Kriegskoalition in Frage stellen, verstößt die Bundesregierung mit ihrer Exportpolitik gegen die völkerrechtlich verbindlichen Regeln des Arms Trade Treaty, gegen den gemeinsamen Standpunkt der EU zur Ausfuhr von Militärgütern und Militärtechnologie sowie gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Nicht zuletzt missachtet die Bundesregierung ihre eigenen Grundsätzen sowie die Leitlinien zur Krisenprävention und Friedensförderung.>

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17.12.2018:
Jemen: Mütter müssen entscheiden, welches Kind hungert
https://deutsch.rt.com/international/81188-hilfsorganisation-jemenitische-mutter-muessen-entscheiden/

<Die Hilfsorganisation Action Against Hunger schildert die katastrophale humanitäre Lage im Jemen: Mütter seien oft vor die Wahl gestellt, wer mit den knappen Lebensmitteln versorgt wird. Rund 85.000 Kinder unter fünf Jahren starben bereits an Unterernährung.

Die Friedensverhandlungen in Schweden zwischen den verfeindeten Parteien der Huthis und der saudisch geführten Koalition wurden beendet. Der Erfolg der Gespräche ist ein ausgehandelter Waffenstillstand für den Hafen Hudaydah, über den 80 Prozent der dringend benötigten Hilfsmittel ins Land transportiert werden. Die drohende Hungersnot aber bleibt. Rund 53 Prozent der Bevölkerung sind auf Hilfslieferungen angewiesen, 14 Millionen droht der Hungertod. 

Valentina Ferrante von Action Against Hunger macht die Not deutlich: 

Wenn eine Familie nicht über die notwendigen wirtschaftlichen Ressourcen verfügt, um die gesamte Familie zu ernähren, dann wählen sie, wer ernährt wird. Manchmal kommt man an den Punkt, an dem eine Mutter einfach gezwungen ist, bestimmte Familienmitglieder nicht zu füttern, am ehesten die Jüngsten. 

Rund 85.000 Kinder unter fünf Jahren sind bereits an Unterernährung gestorben. Säuglingen werde oft Reiswasser statt Milch zugeführt. Die noch käuflichen Lebensmittel sind unerschwinglich. Umkämpfte Gebiete, die von Luftangriffen der saudisch geführten Koalition bombardiert werden, sind für die Hilfsorganisationen weiterhin nur schwer zugänglich.

Am Donnerstag stimmte der US-Senat für ein Ende der Unterstützung des saudisch geführten Krieges. Bislang ist dies aber nur ein symbolischer Akt gegen die Politik des US-Präsidenten Donald Trump. Auch nach dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi wollte Trump den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, der in den Mord verwickelt sein soll, nicht abstrafen und die Waffengeschäfte mit Saudi-Arabien weiterführen. Die Huthis bezeichneten die USA als Kriegspartei im Jemen. Ein Ende des Involvements der USA kann erst durch den neuen Kongress besiegelt werden.>

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Fehler in der Buchhaltung: US-Steuerzahler zahlen für Treibstoff saudischer Kampfjets im Jemen

Jemen-Konflikt: Huthis und pro-Saudi-Regierung einigen sich auf Tausch von 16.000 Gefangenen

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26.1.2019: Im Jemen-Krieg wird deutsche Rüstungstechnik in erheblichem Umfang eingesetzt

Die Vereinigten Arabischen Emirate nutzen im Jemen offenbar in erheblichem Umfang deutsche Rüstungstechnik.


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18.2.2019: Jemenkrieg: Kinder sind nur noch Haut und Knochen - und sterben dann schnell:
Nur Haut und Knochen: Zwölfjährige, die zehn Kilogramm wiegt, als Schreckensbild des Jemenkriegs


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Epoch Times online,
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26.2.2019: Die kriminelle NATO im Jemen: Eurofighter, Tornado, Tankflugzeug Airbus A330 MRTT etc.:
Deutsche Waffen spielen im Jemen-Krieg größere Rolle als angenommen

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Jemen 26.2.2019: Bundeswehr-Drohne abgestürzt:
Huthi-Rebellen präsentieren abgestürzte deutsche Drohne im Jemen (Video)
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/84876-huthi-rebellen-praesentieren-deutsche-drohne/

Eine deutsche Aufklärungsdrohne des Typs "Luna" ist im Norden Jemens abgestürzt. Ob die Drohne von Huthi-Rebellen abgeschossen oder gehackt wurde ist nicht bekannt. Der Vorfall zeigt aber, wie deutsche Militärausrüstung in Kriegsgebieten im Einsatz ist.

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Einem neuen Bericht zufolge töteten britische und US-amerikanische Bomben rund 1.000 Menschen im Jemen-Krieg, darunter 120 Kinder. Der Bericht spricht von "illegalen Angriffen", bei denen keine Versuche unternommen wurden, Zivilisten zu verschonen.

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14.3.2019: Jemen: "Wieder zehn Kinder tot" – Hunderte Frauen und Kinder protestieren gegen Luftangriffe

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10.4.2019: Kriminelle Bundeswehr-NATO ist am Bomben gegen den Jemen beteiligt:
Bundesregierung räumt erstmals Einsatz von Tornados im Jemen-Krieg ein – Medien


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Berlin 28.5.2019: Demonstration gegen Rheinmetall wegen Jemen-Krieg:
„Rheinmetall-Bomben töten im Jemen” – Protest gegen Rüstungskonzern in Berlin – FOTOs und VIDEOs


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Seit der militärischen Intervention der saudisch geführten Koalition hat sich im Jemen eine der weltweit größten humanitären Katastrophen entwickelt. Dort mangelt es heute beinahe an allem. Die Koalition blockiert Luft- und Seewege. Das Land wird ausgehungert.

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10.8.2019: Kriminelle NWO-NATTO+Saudi-Arabien provozieren im Jemen eine Hölle:
200.000 Menschen im Jemen ohne Wasserversorgung – Rotes Kreuz


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Kronenzeitung online, Logo

Jemen 10.8.2019: Separatisten übernehmen den Präsidentenpalast:
Kampflos übernommen: Jemens Präsidentenpalast von Separatisten erobert

Separatistenkämpfer im Jemen haben nach eigenen Angaben den Präsidentenpalast in der Interimshauptstadt Aden erobert. Die Kämpfer hätten ...

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17.8.2019: Saudi-Arabien beklagt Huthi-Invasoren: Hutis aus Jemen greifen Saudi-Ölfeld an:
Huthis greifen saudisches Ölfeld mit Drohnen an – Brand in Flüssiggas-Anlagen


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Uncut News online,
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2.9.2019: Saudi-NATTO mit Massenmord im Jemen: Gefangenenlager bombardiert:
Massaker in Jemen. College und Gefängnis bombardiert

<Der Angriff ist der mit Abstand tödlichste Angriff der Saudi-Emirate-Koalition in den letzten Jahren.

Im Südwesten des Jemen in Dhamar bombardierte die Saudi-Emirate-Koalition am Wochenende ein Community College, das die Houthi-Rebellen zeitweise als Kriegsgefangenenlager umfunktionierten und dort 185 Menschen festhielten.

Die drei Gebäude wurden mit sieben Luftschlägen angegriffen, alle Personen im Komplex sind entweder tot oder schwer verletzt. Das Rote Kreuz schätzt, dass „über 100 Menschen getötet wurden“, doch könnte die Zahl auf über 150 ansteigen, da viele Verletzte im kritischen Zustand sind.

Der Angriff ist zweifelsohne ein Kriegsverbrechen. Die Koalition behauptet, der Angriff sei in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht.

Mit westlicher Unterstützung macht sich die Koalition im Jemen des Völkermords schuldig.

Nach UN-Völkermordkonvention Artikel III e) machen sich die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und Deutschland als größte Waffenlieferanten der Komplizenschaft an Genozid schuldig und müssen wie die Saudis und Emiratis in Den Haag als Kriegsverbrecher angeklagt werden.

Quellen:1,2,3>


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Epoch Times online,
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18.9.2019: Huthi drohen mit weiteren Drohnenangriffen: Duai und Abu Dhabi:
https://www.epochtimes.de/politik/welt/jederzeit-huthi-rebellen-im-jemen-drohen-mit-angriffen-auf-dubai-und-abu-dhabi-a3006241.html

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Uncut News online,
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26.9.2019: NATTO-Kriegstaktik: Kriminelle Saudi-NATTO provoziert Analphabeten in Jemen:
Über 2 Millionen jemenitische Kinder die wegen der saudischen Bombardierung keine Schule besuchen können

<Fünf Jahre seit dem Saudi-Arabien und seine Verbündeten eine verheerende Bombenkampagne im verarmten Land des Nahen Ostens gestartet hatten sind mehr als zwei Millionen Kinder und Jugendliche in dem vom Krieg gebeutelten Jemen von der Schule verschwunden, teilte der Kinderfonds der Vereinten Nationen mit . Die Ausbildung weiterer 3,7 Millionen Kinder sei gefährdet, da die Gehälter der Lehrer seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gezahlt worden seien, sagte UNICEF in einer Erklärung am Mittwoch.

Gewalt, Vertreibung und Angriffe auf Schulen verhindern, dass viele Kinder die Schule besuchen können

erklärte Sara Beysolow Nyanti, die UNICEF-Vertreterin im Jemen.

Jede fünfte Schule im Land kann nicht mehr als direkte Folge des Konflikts genutzt werden, der das ohnehin schon zerbrechliche Bildungssystem des Jemen verwüstet hat, warnte die UN-Agentur.

Kinder, die nicht zur Schule gehen können, sind mit erhöhten Risiken für alle Formen der Ausbeutung konfrontiert, einschließlich der Tatsache, dass sie gezwungen sind, sich den Kämpfen als Kindersoldaten oder der Kinderarbeit anzuschließen

fügte Nyanti hinzu und bemerkte: “Sie verlieren die Möglichkeit, sich in einer fürsorglichen und stimulierenden Umgebung zu entwickeln und zu wachsen, und werden schließlich in einem Leben in Armut und Not gefangen.

Riad und eine Reihe seiner regionalen Verbündeten starteten im März 2015 eine verheerende Kampagne gegen den Jemen, mit dem Ziel, die Regierung des ehemaligen jemenitischen Präsidenten Abd Rabbuh Mansur Hadi wieder an die Macht zu bringen und die Ansarullah-Bewegung zu vernichten.

Trotz der Behauptungen Riadhs, dass es die Positionen der Ansarullah-Kämpfer bombardiert, zerstören saudische Bomber Wohngebiete und zivile Infrastruktur. Hochzeiten, Beerdigungen, Schulen und Krankenhäuser sowie Wasser- und Elektrizitätswerke zum Ziel genommen wurden. Dabei wurden Hunderttausende getötet und verletzt.

Save the Children, eine Wohltätigkeitsorganisation, hatte berichtet, seit das saudische Regime und seiner Verbündeten den brutalen Krieg gegen die ohnehin verarmte Nation begonnen haben, mehr als 84.700 Kinder unter fünf Jahren im Jemen verhungert sind . Laut UNICEF leiden 1,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren an schwerer Unterernährung.

Frankreich, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und einige andere westliche Länder sind der Kritik an Waffenverkäufen an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ausgesetzt, deren Aggression gegen den Jemen 28 Millionen Menschen getroffen haben und die von den Vereinten Nationen als “eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt” bezeichnet werden. Nach Angaben des UNO leidet der Jemen an der schwersten Hungersnot seit mehr als 100 Jahren.

Ein UN-Panel hat einen detaillierten Bericht über die zivilen Opfer erstellt, die durch das saudische Militär und seine Verbündeten während ihres Krieges gegen den Jemen verursacht wurden, in dem es heißt, dass die von Riad geführte Koalition bei ihren Überfällen auf zivile Ziele spezielle Munition eingesetzt hat. Die Gesamtzahl der gemeldeten Todesopfer im Jemen hat in den letzten viereinhalb Jahren die 91.000er Marke überschritten, wie das Ende August angekündigte Armed Conflict Location and Event Data Project (ACLED) in den USA bekannt gab.>

MAJOR: Over 2 Million Yemeni Children Out of Schools Due to Saudi Bombardment

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1.10.2019: Die Huthi-Rebellen behaupten einen Sieg gegen die Saudi-Truppen:
Verheerende Niederlage: Huthis zerschlagen saudische Truppen und veröffentlichen Fotos


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25.10.2019: Jemens Regierung schließt Friedensabkommen mit Separatisten


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11.12.2019: Rheinmetall und Airbus rüsten kr. Saudis gegen den Jemen aus: Kriegsverbrechen unterstützt (!):
„Beihilfe zu Kriegsverbrechen”: Strafanzeige gegen deutsche Firmen in Den Haag gestellt – Medien
https://de.sputniknews.com/deutschland/20191211326124122-kriegsverbrechen-strafanzeige-deutsche-firmen-den-haag/

Der Fakt:

Saudis fliegen mit Tornado und Typhoon gegen den Jemen, und Airus A330 MRTT betankt sie in der Luft

Der Artikel:

<Menschenrechtsanwälte haben Strafanzeige gegen deutsche Unternehmen und Politiker vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gestellt. Wie die „Süddeutsche Zeitung” berichtet, lautet der Vorwurf, dass die betroffenen Firmen und Personen Beihilfe zu Kriegsverbrechen geleistet hätten.

Demnach lautet der zentrale Vorwurf, dass sie Beihilfe zu Kriegsverbrechen leisten würden.

Die Strafanzeige soll von einer Gruppe von Menschenrechtsanwälten stammen und beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen deutsche Rüstungsunternehmen und Politiker eingereicht worden sein.

Indem sie Waffen an Saudi-Arabien und dessen Verbündete im Jemen-Krieg lieferten, würden sie Beihilfe zu Kriegsverbrechen leisten.

In der entsprechenden Anzeige, die das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin gemeinsam mit der jemenitischen Menschenrechtsgruppe Mwatana sowie vier weiteren Organisationen am Mittwoch eingereicht habe, wird erklärt, dass niemand behaupten könne, er wisse nicht, welche Gräuel mit den Waffen verübt würden.

Schon seit 2015 hätte man unter anderem aus den Berichten von Human Rights Watch oder dem UN-Menschenrechtsrat gewusst, dass im Jemen Schulen, Krankenhäuser und Wohngebäude bombardiert werden. Da die entsprechenden Firmen dennoch weiter ihr Rüstungsgut geliefert hätten, hätten sie solche Verbrechen zumindest billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anzeige, die der "Süddeutschen Zeitung", NDR und WDR vorliegen soll.

Die Strafanzeige richte sich nun vor allem gegen den deutschen Konzern Rheinmetall sowie gegen den Konzern Airbus. Rheinmetall liefere die Bomben, Airbus die Kampfflugzeuge, heißt es weiter in der Anzeige.

Genau dieses Militärgerät würde für Bombardements im Jemen zum Einsatz kommen.

Beide Konzerne sollen auf die entsprechende Anfrage geantwortet haben, sie hielten sich an Recht und Gesetz. Auch eine Mitschuld der deutschen Regierung solle geprüft werden.

„Was die Bundesregierung hier macht, ist das Gegenteil von restriktiver Rüstungspolitik”, zitiert die SZ in diesem Zusammenhang den Rüstungsexperten Otfried Nassauer.

Konflikt im Jemen

Seit 2015 kämpft Saudi-Arabien im Jemen gegen die aufständischen Huthi-Milizen. Dabei werden regelmäßig zivile Objekte getroffen. Die Vereinten Nationen bezeichnen dieses Vorgehen als Kriegsverbrechen.

Auch wegen dieses teils brutalen Vorgehens sind Waffenlieferungen an Saudi-Arabien seit Jahren extrem umstritten. Im Koalitionsvertrag, den die Spitzen von Union und SPD im März 2018 unterzeichneten, wollte man eigentlich „ab sofort keine Ausfuhren an Länder genehmigen, solange diese unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt sind”. Dennoch habe die Bundesregierung weiter Exporte genehmigt.

In der Tat spielt die Waffentechnik aus deutscher Produktion im Jemen-Krieg eine immense Rolle.

[Saudis fliegen mit Tornado und Typhoon gegen den Jemen, und Airus A330 MRTT betankt sie in der Luft]

So werden beispielsweise von der saudischen Luftwaffe Kampfjets vom Typ Tornado und neuere Eurofighter Typhoon eingesetzt. Ihre Betankung wird in der Luft von Airbus-Maschinen vom Typ A330 MRTT ausgeführt.

Gegen die Regierung Saudi-Arabiens oder deren militärische Verbündete selbst können die Juristen in Den Haag allerdings nicht ermitteln, weil diese Staaten dem Gerichtshof nicht beigetreten sind.

ng/mt>

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Die zaiditisch-schiitische Huthi-Bewegung im Jemen wurde lange Zeit von Saudi-Arabien und den USA beschuldigt, lediglich Befehlsempfänger des Irans zu sein. Das reichte ihnen als Rechtfertigung für den Jemenkrieg, bei dem bisher über 100.000 Menschen getötet wurden.

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27.12.2019: Jemen-Huthis provozieren mit Angriff auf Saudi-Militärlager in Saudi-Arabien:
Huthis feuern ballistische Rakete auf Militärlager in Saudi-Arabien ab


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17.1.2020: Der Krieg gegen Jemens Kinder: Drei von fünf Kriegstoten sind unter fünf Jahren
https://www.linksnet.de/artikel/47894

Für ein paar Tage erlangte Amal Hussain einen gewissen Weltruhm. Das nur schwer zu ertragende Foto der 7-Jährigen prangte auf der Titelseite der letzten Wochenendausgabe der New York Times im Oktober 2018. Das Mädchen besteht buchstäblich nur aus Haut und Knochen, kein Gramm Fett, kein Gramm Fleisch. Zwischen jeder einzelnen Rippe zieht sich die Haut tief in den Brustkorb hinein, der so zerbrechlich wirkt, als würde er bei der kleinsten Berührung in sich zusammenfallen.

 

„Amal lächelte immer“, erinnert sich ihre Mutter Mariam am Krankenhausbett sitzend, während das abgedruckte Foto in Amals Blick nur noch apathische Leere zeigt, Lethargie. Der Fotograf Tyler Hicks hat gewiss ein kleines Vermögen mit dem Bild gemacht – von BBC über BuzzFeed bis BILD druckte die Weltpresse seinen Schnappschuss ab und rief so für kurze Zeit einen weltweiten Aufschrei über die Unmenschlichkeit und die Gräuel des Jemenkrieges hervor. „Ein gequälter Blick in die Augen der ausgemergelten Amal Hussain“, schreibt die New York Times damals, „schien ein Spiegelbild der grauenhaften Lebensverhältnisse ihres vom Krieg heimgesuchten Landes zu sein“.

Amals Familie stammt aus Sa’da im Nordjemen, der Hochburg der Houthi-Rebellen, gegen die eine vom Westen unterhaltene achtköpfige Koalition unter Führung Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate seit März 2015 einen erbarmungslosen Bombenkrieg führt. Amals Familie floh ein Jahr nach Kriegsbeginn aus der heftig umkämpften Sa’da-Region Richtung Süden nach Aslam, etwa 150 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Sana’a. Amal litt an Diarrhö, an den zweistündlichen Milchrationen im Krankenhaus erbrach sie sich jedes Mal. Das Krankenhaus konnte ihr nicht helfen und schickte Amal und Mutter Mariam schweren Herzens in ein provisorisches Refugee Camp vor der Stadt, um ihr Bett noch nicht ganz verlorenen Kindern bereitzustellen. Wenige Tage nach dem Foto in der New York Times war Amal tot – und genauso schnell wieder vergessen. (1) (Auch ich musste beim Schreiben dieser Zeilen einige Details ihrer Story erneut recherchieren.)

Die Jemen-Berichterstattung in den deutschen Leitmedien hat neben analytischen Oberflächlichkeiten und gelegentlichem Splatter nichts Substanzielles anzubieten und vernachlässigt einen zentralen Aspekt des Krieges in Gänze. Dieser Text wird nachweisen, dass es sich im Jemen vordergründig nicht um einen Krieg gegen Soldaten oder Rebellen handelt, sondern in erster Linie um eines: um den Krieg gegen Jemens Kinder.

 

Die Hölle auf Erden“ – für jedes einzelne Kind

 

Der Jemen ist komplett isoliert, über eine See-, Luft- und Landblockade ist das Land von der Größe Frankreichs hermetisch abgeriegelt. Was für die physische Versorgung mit Nahrung, Medikamenten und Hilfsgütern gilt, trifft ähnlich auch auf den Informationsfluss nach außen zu: Die Zahl jemenitischer Journalisten und Aktivist*innen, die gelegentlich auf Al Jazeera oder iranischen Medien auf Englisch über den Krieg berichten, kann ich ebenso wie die ausländischen Reporter*innen, die es irgendwie schaffen, ins Land zu kommen, an einer Hand abzählen. Lange Zeit geisterte die Zahl von 10.000 Kriegstoten durch die internationalen Medien. Nur geht diese Zahl auf eine UN-Schätzung aus dem Jahr 2016 zurück und wurde über Jahre nicht aktualisiert – was meiner Einschätzung nach ein wesentlicher Grund für das nicht vorhandene Medieninteresse am Krieg war, gab es doch etwa in Syrien mit seiner halben Million Toten wesentlich dramatischere Zahlen. Die UN beauftragte schließlich die University of Denver mit einer Studie, um dieses Problem anzugehen. Die Wissenschaftler*innen stellten im April 2019 in ihrer lesenswerten Studie „Assessing the Impact of War on Development in Yemen“ ihre Ergebnisse der Allgemeinheit zur Verfügung. (2)

Demnach werde die Opferzahl der direkt durch Waffengewalt Getöteten bis Ende 2019 auf 102.000 ansteigen. Ende Oktober 2019 verkündete auch der renommierte Kriegsmonitor Armed Conflict Location and Event Data (ACLED), dass die Zahl der direkten Kriegstoten im Jemen die Zahl von 100.000 durchbrochen hat und bekräftigt damit die Zahlen aus Denver. Entgegen der landläufigen Meinung ebben die Kriegshandlungen keineswegs ab, vielmehr erklärt das ACLED, dass 2019 mit 20.000 Getöteten das zweittödlichste Jahr des seit 2015 wütenden Krieges war – mit 2018 wiederum als tödlichstem Jahr. (3)

Die Forschenden aus Denver gehen noch einen Schritt weiter und betrachten in ihren Zählungen auch kriegsbedingte Sekundärphänomene wie Hunger und Epidemien – die, es muss immer wieder betont werden, keine „Kollateralschäden“ des Krieges sind, sondern von der Saudi-Emirate-Koalition bewusst herbeigeführt und so als Kriegswaffe eingesetzt werden. Demnach steigen die Kriegstoten auf mehr als 230.000 an. Und noch einen Schritt weiter, der Grund für die Überschrift dieses Artikels: Von diesen Toten sind 140.000 Kinder unter fünf Jahren, die allermeisten waren zu Kriegsbeginn im März 2015 also noch nicht einmal geboren.

Drei von fünf Kriegstoten im Jemen sind unter fünf Jahre alt – ich wüsste von keinem anderen Krieg, in dem es auch nur im Ansatz ein derart kinderfeindliches Missverhältnis gäbe. Doch was ist die Ursache für diesen im Grunde unfassbar hohen Anteil toter Kinder? In der Graswurzelrevolution Nr. 434 vom Dezember 2018 berichtete ich über einen Anschlag, bei dem ein saudischer Kampfjet zwei 500-Pfund-Bomben der US-Rüstungsschmiede Lockheed Martin auf einen Schulbus in Dahyan im Nordjemen abwarf und dabei 51 Menschen tötete, 40 von ihnen Schulkinder. (4)

Doch stellen derartige Gewaltexzesse gegen Kinder die Ausnahme dar. Zur Erklärung des beschriebenen Missverhältnisses müssen wir uns die von der Denver University hinzugefügten Sekundärphänomene ansehen – den schleichenden Tod. Denn der auf jeden Krieg zutreffende Umstand, dass durch Waffengewalt getötete Menschen nur eine Fraktion der Kriegstoten ausmachen, wird im Jemen auf die Spitze getrieben. So wütet neben einer historischen Hungerkatastrophe – die UN warnte vor „der schlimmsten Hungersnot der Welt seit 100 Jahren“ – mit über 2,2 Millionen Infizierten die mit weitem Abstand größte jemals registrierte Choleraepidemie. (5)

Mitte November berichtete ich als Einzige*r im deutschsprachigen Raum über eine ausbrechende Malariaepedimie, innerhalb weniger Wochen registrierte das Houthi-geführte Gesundheitsministerium 116.522 Infektionen und 500.000 mehr Verdachtsfälle. (6) Auch sind Denguefieber, Masern und Diphtherie auf dem Vormarsch – und von all diesen Sekundärphänomenen sind Kinder, besonders die kleinsten unter ihnen, besonders heftig betroffen.

Ende November schickte mir Dr. Yousef Alhadri, der Sprecher des jemenitischen Gesundheitsministers Dr. Taha al-Mutawakel, aktuelle Statistiken seines Hauses. Zwar können nicht all diese Zahlen des von den Houthi-Rebellen geführten Ministeriums verifiziert werden, doch in den Fällen, in denen es andere Quellen gibt, decken sich Alhadris Zahlen mit denen etwa der UN. So sind von Jemens 4,5 Millionen Kindern unter fünf Jahren 2,9 Millionen akut mangelernährt, 55 Prozent also. 400.000 fallen in die Kategorie der schweren akuten Mangelernährung. Die Zahl der Hungertoten zu ermitteln, ist besonders problembehaftet. Im Oktober 2018 veröffentlichte die renommierte Kinderrechts-NGO Save the Children die erschreckende Zahl von 85.000 Kleinkindern unter fünf Jahren, die seit März 2015 an den Folgen des Hungers starben – das entspricht der Zahl aller unter fünfjährigen Kinder in Hamburg. Diese Zahl spiegelt eine konservative Schätzung wider und könnte bei bis zu 110.000 liegen. Bill Chambers, Präsident der kanadischen NGO, kommentiert die Ergebnisse: „Für jedes Kind, das durch Bomben und Kugeln getötet wird, sterben Dutzende am Hunger.“ (7)

Von den über 52.000 registrierten Fällen von Masern sind bereits 273 Menschen gestorben, von denen Kinder unter fünf Jahren 65 Prozent ausmachen, während dieser Anteil an den 3.750 an Cholera Verstorbenen 32 Prozent beträgt. (8) Nach UN-Angaben stellen Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre mehr als die Hälfte aller Cholerainfizierten. Houthi-Sprecher Dr. Alhadri weiter in einem Statement: „86 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden an einer Art von Blutarmut, 46 Prozent der Kinder leiden an Wachstumsstörungen, während 80.000 Kinder aufgrund von Flugzeuggeräuschen und Raketenexplosionen an psychischen Störungen leiden.“

Eine besonders perfide Kriegstaktik der Saudi-Emirate-Koalition ist auch die vollständige Schließung der Flughäfen. Allein über den Sana’a Airport reisten vor dem Krieg jedes Jahr Zehntausende Jemenit*innen zur ärztlichen Behandlung ins Ausland aus, die jetzt massenhaft buchstäblich zum Sterben im Land eingeschlossen sind.

Das Norwegian Refugee Council gab 2017 an, dass im ersten Jahr der Luftblockade mit über 10.000 Toten mehr Menschen allein aufgrund der Schließung des Sana’a Airports starben als an direkter Waffengewalt. (9)

„Von den 320.000 Patienten, die aufgrund der Schließung des Sana’a Airports keine Behandlung im Ausland erhalten konnten“, so Ministeriumssprecher Alhadri mir gegenüber, „starben 42.000 Patienten, 30 Prozent davon Kinder“. Dr. Alhadri erklärt weiter, dass „12 Millionen Kinder, alle jemenitischen Kinder, humanitäre und Gesundheitshilfe benötigen“ und widerhallt damit ein Statement von Geert Cappelaere, UNICEF-Direktor der MENA-Region, der auf einer Pressekonferenz in Amman im November 2018 erklärte: „Der Jemen, meine Kollegen, ist für Kinder heute die Hölle auf Erden. Nicht für 50-60 Prozent der Kinder, nein. Es ist die Hölle auf Erden für jeden einzelnen Jungen und jedes einzelne Mädchen im Jemen.“ (10)

Dieses deprimierende Kapitel zusammenfassend, das katastrophale Résumé des jemenitischen Gesundheitsministers al-Mutawakel: „Im Jemen sterben jedes Jahr 100.000 Kinder am Krieg und der Belagerung, an Krankheiten und Epidemien.“

 

Die Blutlinie zwischen zwei Völkermorden

 

Neben dem unmittelbaren Tod jemenitischer Kinder bezeugen wir im Jemen einen weiteren Kriegsaspekt – bei all den Barbareien in all den Kriegen dieser Welt das wohl menschenverachtendste Phänomen überhaupt –, durch den Kinder nicht „nur“ physisch ausgelöscht werden, sondern der vielmehr die Vernichtung kindlichen Lebens selbst bedeutet, ein Angriff auf die kindliche Psyche, der ihnen jede Möglichkeit nimmt, jemals ein „normales“, erfülltes Leben führen zu können.

Zu Beginn des Jemenkriegs im März 2015 versicherte der Architekt des Krieges – der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, im Westen unter seinem Kürzel MbS bekannt – seiner Bevölkerung, der Krieg werde maximal einige Wochen andauern. Als sich dieses Versprechen rasch als Luftschloss herausstellte, gab es mit der Zeit auch auf Seiten der Koalition die ersten Todesopfer zu beklagen – nicht unter saudischen Truppen, Riad führt mit seinen deutsch-italienisch-britischen Tornados und der von der britischen BAE Systems unterhaltenen Royal Saudi Air Force einen reinen Bombenkrieg aus der Luft und die Houthis verfügen über keine Flugabwehr, doch in den Rängen der anderen Koalitionäre, allen voran aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die ein erhebliches Kontingent an Bodentruppen stellten. Bei einer Bevölkerung von gerade einmal einer Million Menschen – die restlichen acht der neun Millionen Einwohner*innen sind Arbeitsmigranten und -sklaven zumeist aus Südasien – können es sich die Emirate schlicht nicht „leisten“, ihre jungen Männer an der Front zu verheizen.

Und so begann die Koalition recht schnell, ihren enormen Ölreichtum darauf zu verwenden, auf der ganzen Welt Söldner für ihren Krieg einzukaufen. Über ein Programm des ehemaligen US-Navy-SEALs Erik Prince (11) – berühmtberüchtigt für seine kriegsverbrecherische Söldnerfirma Blackwater, Jeremy Scahills Buch ist Pflichtlektüre zum Thema – wurden Hunderte Söldner auf die Arabische Halbinsel exportiert; meist aus Nepal oder Lateinamerika, hier vor allem Kolumbien, doch auch viele U.S. Special Forces (12) darunter: Outsourcing von Krieg, im globalisierten Kapitalismus sind Elitesoldaten frei handelbare Güter, die für aberwitzige Gehälter den Tod in die entferntesten Ecken der Welt tragen. Im Jemen führen die zumeist hochausgebildeten Einheiten taktische Operationen, komplexe Bombenanschläge oder Attentate auf Oppositionelle und Geistliche durch – für stupide Grabenkämpfe an der Front (13) sind diese Investments zu wertvoll, so muss auf dem globalisierten Söldnermarkt nach billigen Alternativen gesucht werden. Fündig wurden die Koalitionäre auf der anderen Seite des Roten Meers, im vom Darfur-Genozid ab 2003 noch immer kriegszerstörten Sudan – und niemand ist hier so billig wie Kinder.

Rund 14.000 Söldner aus dem Sudan befinden sich zu jedem Zeitpunkt, angefangen wenige Monate nach Kriegsbeginn, im Jemen, erklären zurückgekehrte Kämpfer und sudanesische Politiker*innen, die diesem Spuk ein Ende setzen wollen, gegenüber der New York Times (14); manche Quellen sprechen von bis zu 30.000 Kämpfern. (15)

Eine Entsendung läuft in der Regel ein halbes Jahr, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass die Gesamtzahl sudanesischer Söldner, die im Jemen stationiert waren, in die Hunderttausende geht. Die Sudanesen werden in heftig umkämpften Regionen wie in der von den Houthis belagerten Metropole Ta’iz eingesetzt oder in der Schlacht um die wichtigste Hafenstadt des Landes, Hodeida. Sie sind oft ungeschützt und übernehmen die gefährlichsten Aufgaben. „Sie behandeln die Sudanesen wie ihr Feuerholz“, beschreibt der 25-jährige Ahmed treffend die Situation. Die rekrutierten sudanesischen Kinder und Jugendlichen sind zwischen 13 und 17 Jahre alt, sie machen zwischen 20 und 40 Prozent der sudanesischen Einheiten aus. Demnach sind zu jedem Zeitpunkt Tausende sudanesische Kindersöldner im Jemen stationiert, insgesamt geht ihre Zahl gewiss in die Zehntausende.

Die Opferzahlen unter den sudanesischen Söldnern sind verheerend. 4.000 von ihnen (16) sollen seit 2015 im Jemen getötet worden sein, Tausende mehr wurden verletzt, so ein Sprecher der Houthi-Rebellen Anfang November mit Zahlen, die unmöglich objektiv verifiziert werden können. Die Zahl getöteter Kinder aus dem Sudan ist unbekannt. Während ausrangierte westliche Elitesoldaten in der privaten Söldnerbranche gerne bis 1.500 US-Dollar kassieren – pro Tag, versteht sich –, zahlt die Saudi-Emirate-Koalition ihren Söldnern aus Darfur zwischen 10.000 und 15.000 US-Dollar für sechs Monate: im bitterarmen Sudan ein Vermögen und genug, um der Familie eine Existenz aufzubauen. Der 15-jährige Hager Shomo Ahmed kehrte nach einem halben Jahr im Jemen zurück nach Darfur. 180 der 500 Söldner seiner sudanesischen Einheit wurden in den sechs Monaten getötet. Hagers Familie sind Rinderzüchter, doch ihr Vieh wurde im Darfur-Krieg von Plünderern gestohlen. Mit dem saudischen Blutgeld für seinen Dienst im Jemen kaufte der junge Hager seiner Familie ein Haus und zehn neue Rinder.

Die Kindersöldner aus Darfur sind die Blutlinie, die den ersten Genozid im 21. Jahrhundert mit dem zweiten verbindet: Zu Beginn des Darfur-Völkermords Anfang der 2000er waren sie Säuglinge oder noch ungeboren, anderthalb Jahrzehnte später kämpfen sie – um dem Hungertod ihrer Familie entgegenzutreten – gegen ihre jemenitischen Schwestern und Brüder, werden in 2.000 Kilometer Entfernung von zu Hause von skrupellosen Generälen an den Frontlinien verheizt, sind als sudanesische Kinder zentrale Komponente im Krieg gegen Jemens Kinder – so zynisch, so menschenverachtend, so bitter wie nur Krieg sein kann.

 

Wut im Bauch

 

Ich schreibe Artikel über Kriege in Nahost, lese den ganzen Tag über kopfabschneidende ISIS-Kämpfer, US-Bomben auf afghanische Krankenhäuser und vom Sarin Getötete in Syrien. Ich habe Mittel und Wege gefunden, um von all der Barbarei nicht einzugehen und mir mein sonniges Gemüt und meine Philanthropie nicht zu verlieren. Doch das hier ist anders. Einen Artikel über Leichenberge von Kindern zu recherchieren, ist einfach nur ätzend. Beim Schreiben dieser Zeilen fiel es mir oft schwer, meine Empörung, meine Verzweiflung über diese unfassbare Misanthropie auf etwas Konstruktives zu kanalisieren, war nicht nur einmal den Tränen nahe.

„Die Unmenschlichkeit, die einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in mir“, formulierte Immanuel Kant einmal; und Che Guevara: „Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die irgendwo auf der Welt begangen wird, aufs Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs.“ Neben der sachlichen Analyse und der Übermittlung wichtiger Fakten soll dieser Text auch emotional aufwühlen, größte Empathie genau wie Wut im Bauch hervorrufen – Wut auf die Koalition und ihre Komplizen im Westen. Einige Absätze des Artikels schrieb ich im Bus nach Berlin. Mein bester Kumpel wurde gerade zum ersten Mal Vater, was ausgiebig begossen werden wollte. Und während wir im Dutzend in der Kneipe in Friedrichshain das neue Leben feierten, starb im Jemen aufgrund eines sinnlosen Krieges jede Stunde ein halbes Dutzend Kinder unter fünf Jahren an Hunger, Cholera und anderen vollständig vermeidbaren Ursachen; alle zehn Minuten eins.

Dieser Text dient dem Gedenken an Jemens getötete Kinder und der bedingungslosen Solidarität mit seinen lebenden. Der Name der kleinen Amal aus der New York Times vom Anfang ist das arabische Wort für Hoffnung.

 

Jakob Reimann

 

Quellen:

1) Declan Walsh, „Yemen Girl Who Turned World’s Eyes to Famine Is Dead”, New York Times, 1.11.2018.

2) Jonathan D. Moyer et al., „Assessing the Impact of War on Development in Yemen“, United Nations Development Programme, April 2019.

3) Peter Beaumont, „Death toll in Yemen war reaches 100,000”, The Guardian, 31.10.2019. https://www.theguardian.com/world/2019/oct/31/death-toll-in-yemen-war-reaches-100000

4) https://www.graswurzel.net/gwr/2018/11/das-tor-der-traenen/

5) http://justicenow.de/2019-07-07/cholera-die-geissel-des-jemenkriegs-beim-un-menschenrechtsrat-in-genf/

6) Jakob Reimann, „Ministerium erklärt Gesundheitsnotstand – Malaria und Denguefieber auf dem Vormarsch im Jemen“, JusticeNow!, 14.11.2019. http://justicenow.de/2019-11-14/ministerium-erklaert-gesundheitsnotstand-malaria-und-denguefieber-auf-dem-vormarsch-im-jemen/

7) „YEMEN: 85,000 children may have died from starvation since start of war”, Save The Children, 21.11.2018.

8) https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31063-8/fulltext

9) https://www.nrc.no/news/2017/august/yemen-airport-closure-killed-more-people-than-airstrikes/

10) https://www.unicef.org/mena/stories/conflict-yemen-living-hell-children

11) https://www.nytimes.com/2015/11/26/world/middleeast/emirates-secretly-sends-colombian-mercenaries-to-fight-in-yemen.html

12) https://www.buzzfeednews.com/article/aramroston/mercenaries-assassination-us-yemen-uae-spear-golan-dahlan

13) https://www.middleeasteye.net/news/thousands-saudi-paid-sudanese-mercenaries-die-frontline-yemen

14) David D. Kirkpatrick, „On the Front Line of the Saudi War in Yemen: Child Soldiers From Darfur”, New York Times, 28.12.2018.https://www.nytimes.com/2018/12/28/world/africa/saudi-sudan-yemen-child-fighters.html

15) https://www.middleeasteye.net/news/thousands-saudi-paid-sudanese-mercenaries-die-frontline-yemen

16) https://www.middleeasteye.net/news/thousands-saudi-paid-sudanese-mercenaries-die-frontline-yemen

 

Artikel aus: Graswurzelrevolution Nr. 445, Januar 2020, www.graswurzel.net



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18.1.2020: Rotes Kreuz meldet Horror-Lage im Jemen: Drei Millionen Vertriebene im Land


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Der jemenitische Arm der al-Qaida übernahm am Sonntag in einer Videobotschaft die Verantwortung für die tödlichen Schüsse auf der US-Luftwaffenbasis Pensacola durch einen aus Saudi-Arabien stammenden Offizier.



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