<Jemen Atomar 2 F16s Flieger abgeschossen über
Jemen. Nun ist der Einsatz von Neutronenbomben bestätigt.
Ein Blog-Beitrag von
Freitag-Community-Mitglied Reimers
Nachdem von Jemenitischen Kräften zwei F16s Kampfflieger
über dem Jemen abgeschossen wurden, ist klar, daß Israel
längst aktiv am völkerrechtswidirigen Krieg gegen den Jemen
involviert ist. F16s Maschinen wurden ausschließlich von den
USA an Israel geliefert. Darüber kann auch die neue
saudi-arabische Beschriftung nichts ändern. Seit am 20 Mai
zum ersten mal nachweislich mindestens eine Neutronenbombe
(taktische Atomwaffen mit hoher Strahlungsintensität) im
Jemen gezündet wurde, erfolgte jetzt ein weiterer Angriff
unter Einsatz von Neutronenbomben. Der Nuklearkrieg im Jemen
hat begonnen! Hinweis: Dimona in Israel hatte gegen Ende der
80ger Jahre einen schweren nuklearen Zwischenfall, der die
weitere Erzeugung von Waffenplutonium unmöglich machte (bis
heute). Die Israelis haben dann in einer weit gefächerten
"Intelligenzaktion" ca 300 W54 "nuclear Pits", also
Nuklearsprengköpfe aus den USA gestohlen. Dieses wurde Ihnen
durch die aktive Mithilfe von Teilen des Militärs, der
Politik und auf internationalem Niveau von privaten
Transportunternehmen ermöglicht. Die Umladestation Richtung
Israel waren die kanarischen Inseln. Diese "Pits" wurden
dann an die Gefechtsbedingungen der israelischen
Armee/Luftwaffe/Navy angepasst. Seitdem verfügt Israel neben
den alten Nuklearwaffen (Fissionbomben, Fusionbomben),
einigen über die Ukraine während des Zusamenbruchs der
Sowjetunion erhaltenen Nuklearwaffen nun über eine große
Zahl an taktischen Atomwaffen, speziell Neutronenbomben.
Jede Nuklearwaffe hat - bedingt durch die spezielle
Produktionsweise des verwendeten Plutoniums - einen ganz
speziellen Fungerabdruck. Dieser kann nicht verändert
werden, da man sonst selbst mögliche Explosionen in Kauf
nähme. Dies wiederum ist die Grundlage für die IAEA, unter
Zuhilfenahme von verschiedensten Daten der Atommächte
(insbesondere Satellitendaten) die Herkunft des verwendeten
atomaren Materials genau zurückzuverfolgen. Was ich hier
schreibe, wurde bei VeteransToday vom Chefredakteur Gordon
Duff und dem ehemaligen langjährigen Mitarbeiter (Inspektor)
Jeff Smith veröffentlicht. Herr Smith hatte schon nach der
ersten Großen Explosion am 20. Mai bestätigt, daß es sich
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um eine Neutronenbombe
handle. Die jetzt erfolgte Explosion läßt seiner Meinung
nach keinen Zweifel mehr an der Tatsache, daß unter falscher
Flagge (hier: Saudi-Arabien) Israel nicht nur mit
konventionellen Bomben am Krieg im Jemen beteiligt ist,
sondern auch für die beiden Explosionen von Neutronenbomben.
Kein anderer Staat in dem Gebiet verfügt über diese
"modernen" taktischen Atomwaffen, wenngleich Saudi-Arabien
sich - zumindest, wenn man ihren öffentlichen
Verlautbarungen Glauben schenkt - um Atomwafffen größerer
Art ("herkömmliche" Atomwaffen) von Pakistan bemüht. Es
herrscht weltweit ein totaler Nachrichtenstopp über diese
Ereignisse, auch Russland hat absolut nichts hierüber
verlautbaren lassen, was mich sehr nachdenklich macht.
VeteransToday hat mit seinen hochkarätigen Atom- und
Atomwaffen-Experten als einziges Militärmagazin bisher
darüber berichtet.
http://www.veteranstoday.com/2015/05/28/nuclear-war-has-begun-in-yemen/
Ich hoffe, daß das Schweigen hier im Freitag zumindest
unterbrochen werden kann. Zeigt bitte die Videos allen, die
ihr kennt. Sprecht über diese schlimmen Ereignisse. Es ist
längst nicht das erste mal, daß versucht wird, solche Waffen
als herkömmliche Waffen zu "tarnen". Jede ehrbare Journalist
sollte sich fragen, ob er/sie es moralisch vertreten kann,
wenn dieses Verschweigen fortgesetzt wird und damit der
folgenlose Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch Israel
regelrecht gefördert wird. Meine eigenen Bedenken bezüglich
der jetigen Regierung hatte ich schon in meinem letzten
Artikel zum Ausdruck gebracht, wie es aussieht, sind diese
Befürchtungen in sehr kurzer Zeit leider zur Realität
geworden. Ich möchte die Grünen, die Linken, die SPD, die
CDU, die Krichen, die Gewerkschaften und alle im Lande, die
noch menschlich fühlen können, dazu aufrufen, dies so weit
wie möglich zu verbreiten, die Video-Links weiterzugeben,
den verlinkten Artikel und die vorherigen von VT zu lesen,
sich darüber hinaus zu informieren und aufzustehen gegen
diesen Wahnsinn, der sich im Jemen gerade ereignet. Detlef
Reimers>
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3.5.2017: Kriegsverbrechen der Saudi-Armee im Jemen IMI-Analyse 2017/12: Kriegsverbrechen Saudi Arabiens in
Jemen
http://www.imi-online.de/2017/05/03/kriegsverbrechen-saudi-arabiens-in-jemen/
<Die Bundesregierung macht sich mitverantwortlich
von: Jacqueline Andres
Bundeskanzlerin Merkel besuchte am 30. April 2017 das
Königreich Saudi Arabien, das eine Militärkoalition im Krieg
um die Vorherrschaft in Jemen anführt und dabei von den USA,
Großbritannien, Frankreich und indirekt auch Deutschland
unterstützt wird. Auf der Website der Tagesschau wird die
drohende humanitäre Katastrophe in Jemen eher beiläufig
erwähnt, während sie freudig über den Profit verheißenden
Plan „Vision 2030“ berichtet, der das Königreich
modernisieren und wirtschaftlich weiter öffnen soll.
Gleichzeitig veröffentlicht die Tagesschau einen Fortschritt
versprechenden Artikel zur King Abdullah Economic City – der
„fortschrittlichen Wüstenstadt vom Reißbrett“, als Sinnbild
für die Entwicklung in Saudi Arabien. Ein dritter Artikel zu
Saudi Arabien widmet sich allein der Frage, ob Kanzlerin
Merkel nun ein Kopftuch auf ihrem Staatsbesuch tragen müsse.
Die Auseinandersetzung mit dieser banalen Frage lenkt von
der tatsächlich wichtigen Konsequenz des Besuchs ab: Die
Bundeskanzlerin erklärt das für Menschenrechtsverletzungen
berüchtigte Saudi Arabien zum Partner im Kampf gegen den
Terror – wodurch der Staat auf der politischen Weltbühne
aufgewertet wird – und vereinbart eine Ausweitung der
militärischen, polizeilichen und wirtschaftlichen
Zusammenarbeit mit dem Staat, der für offensichtliche
Kriegsverbrechen in Jemen und vermutlich Terror in Syrien
verantwortlich ist. Dafür soll die Bundeswehr künftig
saudische Militärangehörige in Deutschland ausbilden und das
Bundesinnenministerium soll verstärkt Grenzschützer_innen
und Polizist_innen schulen.[1] Obwohl die Bundesregierung sich
damit erneut an der humanitären Katastrophe im Jemen
mitverantwortlich macht, veröffentliche die Tagesschau am
ersten Mai 2017, einen Tag nach dem Staatsbesuch, zusätzlich
den ausführlichen Kommentar von Carsten Kühntopp „Saudi
Arabien – viel besser als sein Ruf“, in dem er nochmal
erklärt, weshalb die Reise der Kanzlerin richtig gewesen
sei.
Die drohende Hungerkatastrophe
Der Krieg in Jemen hat nach UN-Angaben mehr als 10.000
Zivilist_innen das Leben gekostet, mehr als 40.000 verletzt
und mehr als 3.3 Millionen vertrieben. Mehr als 18 Millionen
Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen und
mittlerweile sind mit 7 Millionen Menschen ein Viertel der
Bevölkerung vom Hungertod bedroht. Das Königreich Saudi
Arabien ist verantwortlich für die drohende menschengemachte
Hungerkatastrophe. Einerseits bombardierte die von Saudi
Arabien geführte Militärkoalition nicht nur wiederholt
Hochzeiten, Trauerfeiern und Krankenhäuser, sondern
zerstörte laut Human Rights Watch durch Luftschläge allein
im Zeitraum von März 2015 bis Februar 2016 mindestens
dreizehn zivile Wirtschaftsstrukturen, zu denen u.a.
zahlreiche Fabriken, Warenhäuser, ein Landwirtschaftsbetrieb
sowie zwei Elektrizitätswerke gehören. Damit wurden nicht
nur für die medizinische Versorgung und die
Nahrungsmittelproduktion wichtige Einrichtungen zerstört,
sondern auch der Lebensunterhalt von 2.500 Arbeiter_innen
und ihrer Familien.[2] Jemen stellte bereits vor dem
Krieg das ärmste der arabischen Länder dar und importierte
vor dem Krieg 90% seiner Grundnahrungsmittel. Die
absichtliche Zerstörung dieser bereits zu Beginn des Krieges
knappen Lebensmittelindustrie ist ein Kriegsverbrechen.
Abgesehen davon erschwert die See- und Landblockade Saudi
Arabiens die Lieferung von dringend benötigten Wirtschafts-
und Hilfsgütern nach Jemen. So berichtet der Direktor der
Organisation Save the Children in Jemen, Grant Pritchard,
von mehrfachen Hinderungen der saudischen Regierungen,
Hilfsgüter für mehr als 400.000 Menschen in den Häfen
ausladen zu lassen. Nach seiner Einschätzung nutze die von
Saudi Arabien geleitete Militärkoalition die Versorgung mit
Hilfs- und Wirtschaftsgütern als Kriegswaffe.[3] Seit dem Jahr 2015 warnen
verschiedene NGOs, die von Saudi Arabien auferlegte See-,
Land- und Luftblockade würde langfristig zu einer Hungersnot
führen. Zudem beschädigte u.a. die bisherige Bombardierung
im Rahmen der Operation Golden Spear mehrere Bereiche des
Hafens der von Houthi-Kräften kontrollierten Stadt Hudeida,
welche nun für die Lieferung von Hilfsgütern unbenutzbar
sind. Obwohl die humanitäre Situation in Jemen desaströs
ist, werden den Menschen in Jemen die Fluchtmöglichkeiten
zunehmend verbaut. Das Nachbarland Oman hat einen Grenzzaun
errichtet, Saudi Arabien ebenfalls und laut Deutschlandfunk
sicherte die Bundeskanzlerin dem Königreich während ihres
Staatsbesuchs zudem Unterstützung beim Schutz der Grenze zum
Jemen zu.[4] Damit hilft die Bundeskanzlerin
Saudi Arabien nicht nur, vermeintlichen Terrorist_innen den
Grenzübertritt zu erschweren, sondern auch Flüchtlingen.
Bereits seit 2009 betreibt die Bundespolizei zur
Koordinierung der Grenzschutzmaßnahmen ein Projektbüro in
der Hauptstadt Riad, in dem fünf Polizeivollzugsbeamte
eingesetzt sind. Es bleibt Flüchtlingen die Überfahrt in
einem hochmilitarisierten Seegebiet nach Djibouti oder in
den Sudan. Doch wie gefährlich diese Überfahrt sein kann,
zeigte sich erst im März 2017, als ein Flüchtlingsboot nach
Augenzeugenberichten von einem Apache-Kampfhubschrauber
angegriffen wurde und mindestens 42 Menschen starben.[5]
Partner im Kampf gegen den Terror?
Vergessen scheinen die im Jahr 2016 von Wikileaks
veröffentlichten E-Mails von Hillary Clinton, aus denen
hervorgeht, dass die US-Regierung sich dessen bewusst war,
was lange vermutet wurde: Saudi Arabien und Katar
bewaffneten den ISIS.[6] Auch in Jemen weiten sich der IS
und AQAP (Al Qaida in the Arab Peninsula) nicht zuletzt auf
Grund der kontinuierlichen Luftschläge unter Führung Saudi
Arabiens aus. Durch die Aufrüstung von Milizen in Jemen sei
laut dem Journalisten Nafeez Ahmed nicht auszuschließen,
dass diese Waffen an den IS und Al Qaida gerieten, welche
ebenfalls gegen die Houthis kämpfen. Spätestens im Juni 2015
wurde eine Zusammenarbeit zwischen Saudi Arabien und Al
Qaida sichtbar, nachdem der von Saudi Arabien gestützte
Präsident Hadi den bekannten Anwerber und Finanzier der
AQAP, Abdulwahab Hamayqani, zu den UN-Gesprächen in Genf
sandte.[7] Offensichtlich besteht kein
politischer Wille – weder in Saudi Arabien, noch in der
Bundesregierung –, die Ursachen des Terrorismus zu
bekämpfen. Ihre politischen und militärischen Entscheidungen
wirken schlichtweg als Brandbeschleuniger in der Region.
Keine Rüstungsgüter dieses Mal?
In einem Interview mit dem Spiegel betonte der saudische
Vize-Wirtschaftsminister Mohammed el Tawaijri bezüglich der
Frage nach Rüstungsexporten aus Deutschland: „Wir
akzeptieren die deutsche Zurückhaltung, was Exporte nach
Saudi-Arabien angeht, wir kennen die politischen
Hintergründe. Wir werden also bei Waffen-Deals nicht
starrsinnig sein, wir werden nicht gegen die deutschen
Vorbehalte anrennen. Kurz gesagt, wir werden der deutschen
Regierung keine Probleme mehr bereiten mit immer neuen
Wünschen nach Waffen.“[8] Dies bedeutet jedoch nicht, dass
Deutschland keine Rüstungsgüter mehr an das Königreich
liefert. Zunächst werden wie geplant die 48 Patrouillenboote
der Lürssen Werft exportiert, die eventuell auch bei der
Seeblockade gegen Jemen eingesetzt werden könnten. Abgesehen
davon hieße es in Regierungskreisen laut der Zeitung Die
Zeit: „Es gibt kein Moratorium, keine Rüstungsgüter nach
Saudi-Arabien zu liefern.“[9] Innerhalb der letzten Jahre wurden
zwar wiederholt die Entscheidung über Exportlizenzen, wie
für die Schlüsselkomponenten der von Heckler & Koch
gekauften G36-Sturmgewehr-Fabrik in Saudi Arabien über Jahre
verschoben oder im Fall der 200 angefragten Leopard-Panzer
der Firma Rheinmetall wurde im Jahr 2014 explizit keine
Ausfuhrgenehmigung erteilt. Doch trotz des im Februar 2016
vom EU-Parlament geforderten Waffenembargos gegen Saudi
Arabien, exportiert die BRD eifrig weiter Kriegsgeräte.
Allein innerhalb der Kriegsjahre 2015 und 2016 stellte die
Bundesregierung Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgeräte
inklusive Kriegswaffen in Höhe von 621 Millionen ¤ an Saudi
Arabien aus – und in Höhe von 230 Millionen ¤ an die VAE und
von 1.7 Milliarden ¤ an Katar; beide Staaten beteiligen sich
an der unter Saudi Arabien geführten Militärkoalition.[10] In mehreren Fällen handelt es
sich dabei um Zulieferungen von Teilkomponenten im Rahmen
von Rüstungskooperationen mit EU-Staaten wie Frankreich oder
Spanien, wo diese in die Endprodukte integriert werden. So
durfte die württembergische Firma Junghans Microtec 41.644
sogenannte Artilleriemultifunktionszünder an Frankreich
liefern, die dort in Artillerieendprodukte eingebaut und von
dort aus mit französischer Ausfuhrgenehmigung nach Saudi
Arabien exportiert wurden.[11] Mit dem Hinweis darauf, „bei den
Gemeinschaftsprogrammen habe Deutschland seit vielen Jahren
Verpflichtungen aus internationalen
Regierungsvereinbarungen“,[12] versucht sich die
Bundesregierung elegant der Verantwortung zu entziehen.
Der Vize-Wirtschaftaminister el Tarajri wies in dem
besagten Interview zudem darauf hin, dass Saudi Arabien bald
keine Waffen mehr aus der BRD bräuchte: „Wir versuchen, hier
eine eigene Rüstungsindustrie aufzubauen, natürlich mit dem
Know-how ausländischer Firmen. Daran kann sich jeder
beteiligen, auch Deutschland, aber wir werden niemanden
zwingen.“[13] Deutschland beteiligt sich
bereits an diesem Transfer von Waffen-Know-How. Abgesehen
von der G36-Fabrik errichtete Saudi Arabien erst 2016
gemeinsam mit dem südafrikanischen Unternehmen Rheinmetall
Denel Munition, welches zu 51% dem Düsseldorfer Konzern
Rheinmetall gehört, eine Munitionsfabrik im Wert von 240
Millionen US$. Dort können seither täglich bis zu 300
Artilleriegranaten oder 600 Mörsergranaten hergestellt
werden – ohne in die deutsche Rüstungsexportstatistik
einzufließen.[14]
Hinter der Aussage el Taraijris, Saudi Arabien wolle der
Bundesregierung „keine Probleme mehr bereiten mit immer
neuen Wünschen nach Waffen“, steckt wohl vielmehr das
Kalkül, Wirtschaftsdeals mit der BRD zu vereinfachen. Dies
verwundert nicht, denn milliardenschwere Aufträge warten in
Saudi Arabien auf die deutsche Industrie, so erklärte el
Taraijri: „Wir wollen Deutschland zu einem unserer
wichtigsten Wirtschaftspartner überhaupt machen. In den
letzten Jahren wurde eine große Analyse unserer möglichen
Partner für die Zukunft durchgeführt. Sieben Länder wurden
als zentrale Partner identifiziert, Deutschland ist eines
dieser Länder.“[15]
Profiteure des Desasters
Begleitet wurde die Bundeskanzlerin auf ihrer Reise nach
Saudi Arabien von einer Wirtschaftsdelegation bestehend aus
den Vorstandschefs von Bilfinger, Siemens, Herrenknecht, der
Deutschen Bahn und Lufthansa. Die württembergische Firma
Herrenknecht erhielt bereits millionenschwere Aufträge bei
der Ausweitung des Suezkanals von der Militärdiktatur in
Ägypten und Siemens konnte dort den Auftrag seiner
Konzerngeschichte in Höhe von 8 Milliarden ¤ sichern. Für
den Vertragsabschluss wurde dem Präsidenten Abdel Fattah al
Sisi der rote Teppich in Berlin ausgerollt, obwohl die Liste
von Menschenrechtsverletzungen des Diktators zusehends
anwächst. Nun erwartet Siemens in Saudi Arabien neue
Aufträge. Das Unternehmen scheint gute Aussichten zu haben,
sich im September 2017 einen 1.6 Milliarden US$ schweren
Auftrag für ein Projekt einer 450km langen
Elektrizitätsübertragunsverbindung zwischen Ägypten und
Saudi Arabien an Land zu ziehen.[16] Auch Bilfinger, SAP, Lufthansa
und die Deutsche Bahn hoffen darauf, ein großes Stück vom
Modernisierungs- und Öffnungsplan „Vision 2030“
sicherstellen zu können. Mehr als eine Billionen Euro will
das saudische Königreich in den kommenden Jahren für
Digitalisierungs- und weitere Modernisierungsprozesse ihrer
Wirtschaft und Infrastruktur ausgeben. Die Deutsche Bahn
soll bis März 2018 die „Haramain High Speed Railway“
zwischen den als heilig geltenden saudischen Städten Mekka
und Medina bauen. Die Deutsche Bahn wird das 9 Milliarden ¤
teure Projekt leiten und weitere deutsche Unternehmen, wie
Siemens, werden als Zulieferer fungieren.[17]
Friedensprozess durch die UN?
Bundeskanzlerin Merkel sagte während ihres Staatsbesuchs,
eine militärische Lösung des Konflikts in Jemen sei nicht
möglich – sie setzte hingegen „auf den UN-geführten Prozess
einer diplomatischen Lösung“.[18] Dies klingt zunächst logisch,
doch die bisherigen Friedensverhandlungen der UN sind nicht
gut gelaufen. Einer der Gründe dafür ist vermutlich die
sowohl militärische als auch politische Rückendeckung, die
Saudi Arabien von wichtigen Akteuren wie den USA,
Großbritannien und Frankreich im Krieg in Jemen erhält.
Solange Saudi Arabien sich trotz seiner wiederholten
Kriegsverbrechen in Jemen dieser stabilen Unterstützung
bewusst ist, wird das Königreich sich nicht zu einer
Kompromissbereitschaft gezwungen sehen – doch eben diese ist
für eine erfolgreiche Friedensverhandlung erforderlich. So
setzte Saudi Arabien für die UN-Friedensgespräche in Genf am
15. Juni 2015 einen Rückzug der Houthis aus allen von ihnen
unter Kontrolle gebrachten Gebieten voraus – dies ist die
Forderung einer Kapitulation und keine simple
Gesprächsbedingung. In der Resolution 2216 (2015) des
‚UN-Sicherheitsrats ist diese Forderung neben der
geforderten Entwaffnung der Houthis seither festgeschrieben.
Ein Waffenembargo gegen Saudi Arabien wird in der Resolution
nicht verlangt. Zudem betonte der UN-Sonderbeauftragte für
den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed wiederholt, dass jeder
Friedensvorschlag die „Legitimität“ von Hadi anerkennen
muss.[19] Doch insgesamt erkennen nicht
nur die Houthis und der ehemalige Präsident Saleh, dem sich
weite Teile der jemenitischen Armee und Verwaltungsstruktur
anschlossen, den offiziellen Präsidenten Hadi nicht an,
sondern auch Teile des Southern Movement, die sich zunehmend
für die Unabhängigkeit des Südjemens stark machen, lehnen
ihn ab. Der von Saudi Arabien gestützte Hadi kann kein
Schlüssel zu einer Lösung sein.
Inmitten des Krieges in Jemen – im Dezember 2016 – wurde
das Königreich von der UN-Vollversammlung wiederholt für
drei Jahre in den UN-Menschenrechtsrat gewählt, obwohl
zahlreiche Kriegsverbrechen auf Saudi Arabien lasten und die
Liste der Menschenrechtsverletzungen im Königreich selbst
lang ist. Die Niederlande versuchten eine unabhängige
Untersuchung der Verbrechen in Jemen vom
UN-Menschenrechtsrat anfordern zu lassen, doch ihnen fehlte
die Unterstützung anderer Mitgliedsstaaten, wie zum Beispiel
Großbritannien. Schlussendlich rief der Menschenrechtsrat zu
einer Untersuchung der staatlichen und von Hadi erst im Jahr
2015 geschaffenen Yemeni National Commission of Inquiry auf.[20] Dies zeigt auch, dass nur wenige
Staaten ein echtes Interesse an einer Kritik aller
involvierten Kriegsparteien haben, denn der Krieg in Jemen
setzt auch ihre eigenen geostrategischen und
wirtschaftlichen Interessen aufs Spiel.
Fest steht: Zur Sicherung der eigenen wirtschaftlichen und
geostrategischen Interessen wertet die Bundesregierung den
für Kriegsverbrechen in Jemen verantwortlichen Staat Saudi
Arabien auf und beteiligt sich weiterhin am Desaster auf der
Arabischen Halbinsel. Sollte die Bundesregierung ein
Interesse an einer erfolgreichen Friedensverhandlung im
Jemen haben, so würde sie die militärische Zusammenarbeit
mit Saudi Arabien nicht ausweiten, die ausstehenden
Rüstungslieferungen stoppen und das Königreich dazu drängen,
die See-, Luft-und Landblockade unverzüglich aufzuheben und
UN-Untersuchungen zu den von beiden Seiden begangenen
Kriegsverbrechen zuzulassen. Der Besuch von Bundeskanzlerin
Merkel nimmt die BRD mehr denn je in Mitverantwortung für
das humanitäre Desaster in Jemen, das jetzt noch gestoppt
werden kann und gestoppt werden muss.
[2] Human Rights Watch: Bombing
Businesses. Saudi Coalition Airstrikes on Yemen’s Civilian
Economic Structures, hrw.org,
10.07.2016
[3] Samuel Osborne: Saudi Arabia delaying
aid to Yemen is ‚killing children‘, warns Save the Children,
independent.co.uk,
01.03.2017
[4] Deutschlandfunk: Merkel in
Saudi-Arabien, „Große Defizite bei den Menschenrechten“, deutschlandfunk.de,
30.04.2017
[5] Zeit: Kampfhubschrauber soll
Flüchtlingsboot attackiert haben, zeit.de,
17.03.2017
[6] Wikileaks: Congrats!, E-Mail von John
Podesta an Hillary Clinton, wikileaks.org,
27.09.2014
[7] Jacqueline Andres: Operation
Restoring Hope im Jemen. Die geostrategischen und
machtpolitischen Interessen Saudi Arabiens, IMI-Analyse
2016/09, imi-online.de,
15.03.2016
[8] Matthias Gebauer: Saudischer
Vizewirtschaftsminister „Merkel ist ein Vorbild für alle
saudischen Frauen“, spiegel.de,
30.04.2017
[9] Zeit: Saudi Arabien will keine
deutschen Waffen mehr kaufen, zeit.de,
30.04.2017
[10] Drucksache 18/11516, Antwort der
Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan
van Aken, Christine Buchholz, Annette Groth, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Rüstungsexporte
nach Saudi-Arabien 2015 und 2016, dipbt.bundestag.de,
14.03.2017
[11] Gerald Traufetter: Deutsche
Artilleriezünder für Saudi-Arabien, spiegel.de,
01.12.2016
[12] Gerhard Hegmann: Über Umwege kommt
Saudi-Arabien weiter an deutsche Waffen, welt.de,
01.05.2017
[19] Zakaria al-Kamaali: UN Yemen envoy
heads to Aden bearing new peace plan, aa.com.tr,
16.01.2017
[20] Stephanie Nebehay: Activists cry
foul as U.N. decides against Yemen rights probe, reuters.com,
29.09.2016>
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15.5.2017: Kriminelle NATO und Saudi-Arabien haben
den Jemen zerstört - Cholera bedroht 7,6 Millionen
Menschen Jemen erklärt Notstand wegen Cholera-Ausbruchs
http://www.gegenfrage.com/jemen-notstand-cholera/
<Jemens Behörden haben gewarnt, dass der
derzeitige Cholera-Ausbruch zu einer „beispiellosen
Katastrophe“ führen könnte, falls sie nicht umgehend
gehandelt wird. Darum erklärte die Houthi-Regierung am
Sonntag den Ausnahmezustand. Seit Ende April starben 115
Menschen an der Krankheit, Tausende haben sich infiziert.
Das jemenitische Gesundheitsministerium bat mehrere
humanitäre Organisationen um Unterstützung, um eine
Ausbreitung des Cholera-Erregers zu stoppen. Das
Gesundheitssystem des Landes hat sich durch den tobenden
Krieg stark verschlechtert, wie die staatliche
Nachrichtenagentur Saba meldet.
Mindestens 10.000 Menschen wurden durch die Angriffe Saudi-Arabiens
getötet, Millionen Menschen aus ihren Häusern
vertrieben. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind
nur noch wenige medizinische Einrichtungen funktionsfähig
und zwei Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu
sauberem Wasser.
Sanaa am schlimmsten betroffen
Jemens Behörden berichteten erstmals im Oktober 2016 über
Cholera-Fälle. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
ist die Hauptstadt Sanaa davon am schlimmsten betroffen,
gefolgt von der umliegenden Provinz Amanat al-Semah. Doch
auch in anderen Städten, wie Hodeidah, Taiz und Aden, wurde
von mehreren Fällen berichtet.
Laut WHO wurden bereits Medikamente und medizinische
Versorgung, darunter Cholera-Kits, orale
Rehydratationslösungen und intravenöse Flüssigkeiten sowie
medizinische Möbel und Geräte in den
Durchfallbehandlungszentren verteilt. In den betroffenen
Gebieten werden zehn neue Behandlungszentren errichtet.
Dr. Nevio Zagaria, WHO-Vertreter im Jemen, sagte in einer
Erklärung: „Wir sind sehr besorgt über das Wiederauftauchen
der Cholera in mehreren Gebieten des Jemen in den
vergangenen Wochen. Die Bemühungen müssen jetzt
erhöht werden, um den Ausbruch zu stoppen und eine
dramatische Zunahme der Durchfallerkrankungen zu
verhindern.“
7,6 Millionen Menschen in Gefahr
Seit April sind 115 Menschen an der Krankheit
gestorben, 2.752 Menschen haben sich infiziert. Die WHO
schätzt, dass fast 7,6 Millionen Menschen in Gebieten mit
hohem Risiko der Cholera-Übertragung leben. „WHO ist in
voller Alarmbereitschaft, um die jüngsten
Ausbreitung mutmaßlicher Cholera-Fälle einzudämmen“,
fügte Zagaria hinzu.
„Die Ausbreitung hat für die WHO eine hohe Priorität
und wir koordinieren die Schritte mit allen Parteien
und mit unseren Gesundheits-, Wasser- und
Hygienepartnern.“ Nach Angaben der Vereinten Nationen
haben fast 17 Millionen der 26 Millionen Jemeniten nicht
genügend Nahrung, mindestens drei Millionen unterernährte
Kinder sind in „großer Gefahr“.>
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31.5.2017: <Vereinte Nationen: Jemen steht kurz
vor dem totalen Zusammenbruch>
https://www.heise.de/tp/features/Vereinte-Nationen-Jemen-steht-kurz-vor-dem-totalen-Zusammenbruch-3729542.html
Trump freut sich über
Waffenverkäufe an Saudi-Arabien, die Welt sieht dem Elend
der Menschen zu, die zwischen Machtblöcken und
geostrategischen Interessen zerrieben werden
Seit langem bahnt sich nicht eine menschliche Katastrophe
im Jemen an, sie breitet sich aus. Und anders als im Fall
von anderen Staaten vollzieht sich die Katastrophe unter den
Augen der Weltöffentlichkeit, die aber lieber woanders hin
blicken (Merkel besucht die Saudis).
Jemen, sowieso eines der ärmsten Länder, ist für Engagement
offenbar zu weit entfernt.
Es kommen auch kaum Flüchtlinge aus dem Land, das im Süden
Saudi-Arabiens gelegen, vom Landweg für Flüchtlinge
abgeschnitten ist. Die wenigen, die fliehen können, gehen in den Oman, nach
Saudi-Arabien, Dschibuti oder ausgerechnet nach Somalia, dem
nächstgelegenen failed state. Auf dem Meer patrouillieren
Kriegsschiffe und lassen weder eine Versorgung noch eine
Flucht zu, während die von Saudi-Arabien geführte Koalition,
die sunnitische Nato, die Huthis bekämpft und keine
Rücksicht auf Zivilisten nimmt (Saudi-Arabien: 200
Millionen US-Dollar täglich für den Krieg im Jemen),
während der Islamische Staat und al-Qaida sich ausbreiten
und höchstens einmal von einer US-Drohne bedrängt werden.
Gerade erst US-Präsident Trump bei seiner Nahostreise in
Saudi-Arabien und feierte die Waffendeals mit der
autoritären und fundamentalislamistischen Monarchie (Gipfeltreffen in
Saudi-Arabien: Trump in der "Welt der Guten"). Trump
demonstrierte, dass er nicht einmal rhetorisch geneigt ist,
Menschenrechte oder andere ansonsten vom Westen propagierten
Werte zu einer Grundlage seiner Politik zu machen. Mit
amerikanischen Waffen bombardiert die saudische Koalition
den Jemen in einem Stellvertreterkrieg mit dem Iran, aus dem
vermutlich die Huthis und Teile der jemenitischen Armee
Raketen erhalten, um damit auch über die Grenze hinweg Ziele
in Saudi-Arabien anzugreifen.
Ein Waffenstillstand ist nach wiederholten, eher
scheinheiligen Versuchen in weiter Ferne, während die
Bevölkerung zwischen den sich bekämpfenden Parteien ins
Elend stürzt. 17 Millionen Menschen brauchen humanitäre
Hilfe nach den Vereinten Nationen, die ebenfalls machtlos
zuschauen und immer wieder nur auffordern können, das Leid
der Menschen zu mindern. 2 Millionen wurden vertrieben und
sind besonders auf Hilfe angewiesen. 7 Millionen sind mit
Hunger konfrontiert, die Hälfte der Bevölkerung hat keinen
Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser. Cholera breitet sich
aus. 500 Menschen sind daran gestorben, über 60000 erkrankt,
meist Kinder. Weitere 150.000 Cholerafälle werden in der
nächsten Zeit erwartet. Die Luftangriffe haben einen
Großteil der Krankenhäuser zerstört, so dass die
medizinische Versorgung nicht mehr gewährleistet ist.
Vereinte Nationen
sind verzweifelt
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Ismael Ould Cheikh
Ahmed, forderte wieder einmal
Friedensverhandlungen, räumte aber resigniert ein, dass man
davon weit entfernt sei. Es sei höchst beunruhigend, dass
die Kriegsparteien nicht einmal über Bedingungen diskutieren
wollen, um Frieden zu erreichen.
Seit Monaten plant die saudische Koalition, die Hafenstadt
Hodeidah zu erobern, die fast einzige Nabelschnur, über die
Hilfsgüter in den Jemen gelangen. Würde die sowieso
zahlreichen Luftangriffen ausgesetzte Hafenstadt eingenommen
werden, würde dies nicht nur viele Tote mit sich bringen,
sondern die humanitäre Katastrophe extrem verschärfen. Man
habe bislang eine militärische Aktion verhindern können, so
der Sondergesandte, die Haltung Trumps könnte aber eine
schnelle Wende mit sich bringen, da die Verbrüderung mit den
sunnitischen Staaten damit einhergeht, den Iran als großen
Feind zu erklären.
Die Kämpfe weiten sich nach dem Sondergesandten aus, die
Bevölkerung muss sich notgedrungen militarisieren und
bewaffnen, viele Häuser und große Teile der Infrastruktur in
Städten sind zerstört, überall werden Minen ausgelegt.
Stephen O'Brien, der Nothilfe-Koordinator der UN, warnte,
der Jemen stehe vor dem totalen sozialen, wirtschaftlichen
und institutionellen Zusammenbruch, und kritisierte, dass
die Welt dem nur zuschaue. Nachdem die von Saudi-Arabien
gestützte Regierung die Zentralbank von Sanaa nach Aden
verlegt hat, würde mehr als eine Million von
Staatsangestellten keine Gehälter mehr erhalten, womit noch
mehr Familien dem Verhungern ausgesetzt seien, so O'Brien.
Die Angriffe der saudischen Koalition auf Hodeida hätten
insbesondere dazu beigetragen, dass der Hafen nicht mehr
angefahren werde, weswegen keine Lebensmittel und kein
Treibstoff mehr nach Jemen kommt.
Angeblich will nun Oman Friedensverhandlungen auf der
Grundlage von UN-Vorschlägen einleiten bzw. aushandeln. Dazu
gehören vor allem erste Vertrauensmaßnahmen. So soll der Hafen
Hodeida von einer neutralen Partei kontrolliert werden, der
Flugplatz von Sanaa soll wieder für die zivile Luftfahrt
freigegeben und die Gehälter der Angestellten sollen wieder
ausgezahlt werden. Fragt sich nur, wer die neutrale Partei
sein soll - und wer im Sicherheitsrat den nötigen Druck
ausüben will, um das Schlachten zu beenden, was auch in Syrien
oder Libyen nicht gelingt.>
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11.7.2017: Cholera im Jemen mit über 1700 Toten -
Jemen war einmal ein schönes Land CholeraepidemieinJemengerätaußerKontrolle:bereitsmehrals1700Tote
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20170711316551249-choleraepidemie-jemen-tote/
<Die Zahl der Cholera-Verdachtsfälle im Jemen
ist laut dem Roten Kreuz auf mehr als 300.000 gestiegen.
Mehr als 1700 Menschen seien bereits an der Krankheit
gestorben.
"Die Choleraepidemie breitet sich
weiter auf unkontrollierte Weise aus", erklärte das
Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
via Twitter.
In den Krankenhäusern wird auch auf den Fluren und in den
Treppenhäusern jeder verfügbare Platz genutzt, um
Cholerapatienten zu behandeln.
Cholera ist eine hochansteckende, durch Bakterien
übertragene Krankheit, die durch verschmutztes Wasser oder
Nahrungsmittel übertragen wird. Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Oktober 2016 von
den ersten Cholera-Fällen in der jemenitischen Stadt
al-Mukalla berichtet. Im Mai wurde in der Hauptstadt
Sanaa der Notstand ausgerufen.
Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit Anfang
2015 gegen die Truppen des Präsidenten Abd Rabbo Mansur
Hadi. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien
angeführte Militärkoalition Luftangriffe gegen mutmaßliche
Stellungen der Rebellen. Durch den Konflikt gab es bisher
rund 8000 Tote und 45.000 Verletzte.
Wegen des Konflikts ist das Gesundheitssystem im Jemen
teilweise zusammengebrochen. Mehr als die Hälfte der
medizinischen Einrichtungen ist geschlossen. So kann sich
die eigentlich leicht behandelbare Cholera rasch
ausbreiten.>
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19.8.2017: Saudi-Arabien schenkt Jemen
Cholera Dieses Land ist an Choleraepidemie in Jemen schuld -
Ärzte
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20170819317091302-choleraepidemie-jemen-wer-schuld/
"Die stärkste Choleraepidemie in Jemen ist laut
Ärzten das Ergebnis der Militärpolitik von Saudi
Arabien, berichtet das Magazin „Lancet“.
Demnach ist die Militärpolitik Saudi Arabiens auf die
Destabilisierung der Lage in der Region ausgerichtet.
„Die Luftangriffe der von Saudi
Arabien angeführten Koalition haben Krankenhäuser und
Wasserversorgungssysteme zerstört und die Menschen
gezwungen, in unhygienischen Bedingungen zu leben“,
so der Arzt Jonathan Kennedy von der Queen Mary University
of London.
Es sei äußerst merkwürdig, dass die UNICEF vor kurzem die
Großzügigkeit Saudi Arabiens begrüßt habe, während die
Koalition zur Zerstörung Jemens Infrastruktur beigetragen
habe. Saudi Arabien habe 67 Millionen US-Dollar für die
Bekämpfung der Cholera spendiert.
Im Juni dieses Jahres teilte die
Weltgesundheitsorganisation mit, dass sich die
Choleraepidemie in Jemen ausbreitete, die es
in dem Ausmaß noch nie gegeben habe. Nach neusten
Angaben sind an der Krankheit 500 000 Menschen
gestorben.
Schuld daran sind nach Angaben von Kennedy und seinen
Kollegen Saudi Arabien und dessen Koalitionspartner sowie
indirekt auch die USA und Großbritannien, deren
Industrieunternehmen arabische Armeen ausrüsten und
Regierungen mit der entsprechenden Logistik unterstützen.
Die Ärzte haben diese Schlussfolgerung gezogen als sie
die Opferzahl in den verschiedenen Regionen des
Landes gezählt haben. Demnach leben 77 Prozent der an
Cholera Erkrankten in Gebieten der Rebellen.
Insgesamt haben sich 80 Prozent aller durch diese
Krankheit verursachten Todesfälle dort ereignet.
Cholera ist eine hoch ansteckende, durch Bakterien
übertragene Krankheit, die durch verschmutztes Wasser oder
Nahrungsmittel übertragen wird. Die
Weltgesundheitsorganisation hatte im Oktober 2016 von den
ersten Cholera-Fällen in der jemenitischen Stadt
al-Mukalla berichtet. Im Mai war in der Hauptstadt
Sanaa der Notstand ausgerufen worden."
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1.10.2017: <Jemen: Rebellen schießen
US-Drohne über Hauptstadt ab>
https://de.sputniknews.com/politik/20171001317672837-jemen-rebellen-us-drohne-abschuss-ueber-hauptstadt/
<Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen
Aussagen nördlich der Landeshauptstadt Sanaa eine
US-amerikanische Drohne abgeschossen. Dies meldet die
Nachrichtenagentur Xinhua.
„Die Drohne, General Atomics MQ-9
Reaper, wurde mit einer gelenkten Rakete abgeschossen, die
unsere Raketentruppen abgefeuert haben“, zitiert Xinhua eine Erklärung der
Huthi-Befehlshaber.
Nach Meinung der Rebellen wurde die Drohne für Spionage
benutzt.
Im Mai hatten die Rebellen sogar erklärt, einen Kampfjet
Saudi-Arabiens über Jemen abgeschossen zu haben.
Im Jemen dauert seit 2014 ein militärischer Konflikt
zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und
Anhängern von Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh und
Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi sowie ihm treuen
Regierungstruppen an.
Die arabische Koalition unter Führung Saudi-Arabiens
unterstützt die Regierungstruppen auf dem Boden und aus
der Luft. Hierbei treffen die Luftschläge der arabischen
Koalition oft zivile Einrichtung und töten
Zivilisten.
„Die Luftangriffe von Seiten der
Koalition sind weiterhin die Hauptursache für den Tod von
Zivilisten, einschließlich Kinder“, erklärte
in diesem Zusammenhang der UN-Hochkommissar für
Menschenrechte, Zeid Ra'ad al Hussein, Anfang
September bei der 36. Tagung des UN-Menschenrechtsrates
in Genf.
Im Gegenzug beschießen die Huthi-Rebellen an der Grenze
liegende Regionen des Königreiches.>
"Saudiarabien hat die Häfen und Airports im
Jemen blockiert. Dauert dies länger als zwei Wochen,
wirds für die unterernährte Bevölkerung gemäss dem
Welternährungsprogramm fatal.
Der Direktor des Welternährungsprogramms hat vor dem
Hungertod von Hunderttausenden Kindern im Jemen gewarnt.
Falls die saudiarabische Blockade aller Airports und Häfen
anhalte, dürfte es im Jemen zu einer der verheerendsten
humanitären Katastrophen kommen, die die Menschheit in den
vergangenen Jahrzehnten gesehen habe, sagte David Beasley am
Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Er sagte,
die Blockade dürfe keine zwei Wochen andauern.
Seine UN-Organisation erreiche lediglich sieben Millionen
Menschen vor Ort, so Beasley. «Teils haben wir nicht genug
Mittel, teils haben wir keine Zugänge.» Er beklagte, rund 70
Prozent der jemenitischen Bevölkerung wüssten nicht, woher
sie ihre nächste Mahlzeit bekommen würden. In dem seit
Jahren von Krieg erfassten Land leben zwischen 27 und 28
Millionen Menschen.
Die von Saudiarabien geführte Militärkoalition hatte am
Montag die Schliessung aller Häfen und Airports im Jemen
verfügt. Damit reagierte das Bündnis auf eine am Wochenende
von dort gestartete Rakete, die in Riad abgefangen wurde.
Die Militärkoalition kämpft seit März 2015 aus der Luft
gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, die die
international anerkannte Regierung im Jemen verdrängt haben.
(foa)"
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9.11.2017: Saudi-Arabien-Koalition öffnet
den Hafen von Aden Jemen: Arabische Koalition hebt Blockade von größtem
Hafen auf – Quelle
https://de.sputniknews.com/politik/20171109318215433-jemen-arabische-koalition-blockade-hafen-quelle/
"Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition hat die
zuvor eingeführte Sperre für den größten Hafen in der
jemenitischen Stadt Aden aufgehoben, wie eine lokale
Quelle gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA
Novosti mitteilte.
„Die
Leitung des Hafens hat eine Erlaubnis für die
Arbeitsaufnahme von der arabischen Koalition erhalten, die
vor drei Tagen alle See-, Luft- und Landhäfen geschlossen
hatte“, so die Quelle.
Die Koalition hatte am Montag
angekündigt, alle Luft-, Land- und Seeverbindungen
in den Jemen zu blockieren, um iranische
Waffenlieferungen an die Huthi zu unterbinden.
Seit 2014 schwelt im Jemen ein Konflikt zwischen den
schiitischen Huthi-Rebellen und Anhängern von Ex-Präsident Ali
Abdallah Saleh auf der einen und den dem Präsidenten Abed
Rabbo Mansur Hadi treuen Regierungstruppen und Aufständischen
auf der anderen Seite. Die arabische Koalition unterstützt die
Regierungstruppen am Boden und aus der Luft. Im Gegenzug
nehmen die Huthi-Rebellen regelmäßig grenznahe Regionen des
saudischen Königreichs unter Beschuss."
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Jemen 4.12.2017: Ex-Präsident soll tot sein
- Huthi-Rebellenführer beglückwünscht Aufständische Nach Mord an Ex-Präsident: Jemens Hauptstadt gerät unter
Kontrolle der Rebellen
https://de.sputniknews.com/politik/20171204318555524-nach-mord-ex-praesident-jemens-hauptstadt-geraet-unter-kontrolle-der-rebellen/
"Der Chef der Huthi-Rebellen, Abd al-Malik al-Houthi,
hat am Montag die Aufständischen zum Sieg
beglückwünscht. „An diesem außergewöhnlichen und
historischen Tag gratuliere ich allen Söhnen unseres
teuren Volkes. Die Verschwörung ist völlig zerschlagen“,
sagte er in einer Live-Sendung des von den Huthis
kontrollierten Kanals Al-Masirah.
„Gekämpft wurde gegen bestimmte Abteilungen und ihren
Führer und nicht gegen die Partei ‚Allgemeiner
Volkskongress‘“, betonte Al-Houthi.
Der Sender Sky News Arabia hat unter Berufung auf Quellen
in der Partei „Allgemeiner Volkskongress“ mitgeteilt,
dass die Huthi-Rebellen bei der Ermordung des
ehemaligen Staatschefs Ali Abdullah Salih auch den
Generalsekretär der Partei, Arif Al-Zuka, getötet haben
sollen.
Wie der ägyptische Ex-Außenminister Mohammed al-Orabi
gegenüber Sputnik äußerte, wird sich der Konflikt mit
neuem Schwung weiter entwickeln. „Jetzt ist mit einer
Verschärfung der inneren Konfrontation zu rechnen, die
in keinem direkten Zusammenhang mit dem Handeln der
arabischen Koalition steht“, sagte er. Seiner Meinung nach
wird der Bürgerkrieg im Jemen noch umfassender sein als
die Konfrontation zwischen den Huthi-Rebellen und der von
Saudi-Arabien geführten Koalition."
22.12.2017: Kriminelle Saudi-NATO provoziert
Cholera im Jemen - ca. 500.000 Betroffene Jemen: Größter Cholera-Ausbruch der Geschichte
http://www.shortnews.de/id/1234192/jemen-groesster-cholera-ausbruch-der-geschichte
<Die größte Cholera-Epidemie der Geschichte ist in den
vergangenen Monaten in Jemen ausgebrochen. Das Rote Kreuz
gibt an, dass sich circa eine halbe Million Menschen mit der
Krankheit angesteckt hat.
Durch verunreinigtes Wasser oder Essen kann die Krankheit
übertragen werden. In Jemen haben mehr als 80 Prozent der
Bevölkerung keinen Zugang zu ausreichend Nahrung und
sauberem Wasser sowie Medikamenten.
Mehr als 20 Millionen Menschen benötigen derzeit Hilfe in
dem bitterarmen Land. Etwa sieben Millionen droht eine
Hungersnot.>
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27.12.2017: Kriminelle NATO zerstört den
Jemen mit "Bodenoperationen" und Bomben und macht ihn zur
Katastrophenzone Pentagon gibt Präsenz von US-Truppen im Jemen zu
http://www.wsws.org/de/articles/2017/12/27/jeme-d27.html
<Von Bill Van Auken - 27. Dezember 2017
Letzte Woche gab das Pentagon erstmals zu, im Jemen
„mehrere Bodenoperationen“ geführt zu haben. Außerdem
haben die USA in dem völlig verarmten Land dieses Jahr
mehr als 120 Luftangriffe geflogen, dreimal so viele wie
im Vorjahr.
Damit hat sich die US-Militärintervention im Nahen Osten
offiziell auf eine weitere Front ausgeweitet. Saudi-Arabien
und die anderen Ölscheichtümer führen bereits seit mehr als
tausend Tagen Krieg gegen den Jemen. Das ärmste Land des
Nahen Ostens ist vom Krieg mittlerweile völlig verwüstet.
Mehrere Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass die
Todesopfer bald die Millionengrenze erreicht. Der Krieg
fordert nicht nur immer neue Opfer, sondern setzt auch große
Teile der Bevölkerung der Gefahr von Hungersnot und
Krankheit aus.
Wie schwer die humanitäre Krise in dem Land ist, zeigt eine
Meldung, die das Internationale Komitee vom Roten Kreuz
(IKRK) vor einigen Tagen über die Ausdehnung der Cholera
veröffentlichte. Demnach wird die Zahl der gemeldeten
Cholera-Fälle bald eine Million erreicht haben, was
bedeutet, dass der Jemen die schlimmste jemals dokumentierte
Epidemie erlebt.
Seit April sind über 2.200 Menschen an der Krankheit
gestorben, ein Drittel davon waren Kinder. Die schnelle
Cholera-Ausbreitung ist ein unverkennbares Anzeichen dafür,
dass die soziale Infrastruktur durch den saudischen
Luftkrieg des Landes weitgehend zerstört ist. Dazu hat auch
die ununterbrochene Blockade des Landes seit fast drei
Jahren beigetragen.
Cholera lässt sich leicht verhindern und behandeln, solange
sauberes Wasser vorhanden ist. Allerdings hat Saudi-Arabien
mit den Bomben und Raketen der USA einen Großteil der
Wasser- und Abwasserinfrastruktur des Jemen zerstört. Durch
die Blockade des Luft-, See- und Landverkehrs kann das Land
außerdem keinen Treibstoff importieren, um die wenigen
bisher noch unzerstörten Systeme am Laufen zu halten. Zudem
wurden mindestens 50 Prozent der Krankenhäuser und ähnlichen
Einrichtungen zerstört.
Laut dem IKRK haben mittlerweile 80 Prozent der
jemenitischen Bevölkerung keinen Zugang mehr zu Nahrung,
Treibstoff, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung.
Diese Lage schafft nicht nur die Bedingungen für die
Ausbreitung von Krankheiten, sondern auch für eine
Hungersnot.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der
Vereinten Nationen (FAO) veröffentlichte am 22. Dezember in
Kairo einen Bericht, laut dem 25 Prozent der jemenitischen
Bevölkerung, d.h. etwa sieben Millionen Menschen, unter
schwerer Ernährungsunsicherheit leiden und vom Hungertod
bedroht sind. Für weitere 36 Prozent der Bevölkerung ist
laut der Organisation die Ernährungssicherheit „angespannt“.
Die Preise für die noch verbliebenen Nahrungsmittel sind
alleine im November um 28 Prozent gestiegen, sodass die
große Mehrheit der Bevölkerung ihre grundlegenden
Bedürfnisse nicht mehr befriedigen kann.
Seit Beginn des Kriegs wurden nachweislich 12.000
Zivilisten getötet. Diese Zahl wird jedoch deutlich in den
Schatten gestellt durch die Zahl der Toten infolge Hunger
und Krankheit, die der Krieg ebenfalls hauptsächlich
verursacht. Letzten Monat hatte die Hilfsorganisation Save
the Children davor gewarnt, dass bis zum Jahresende 50.000
Kinder sterben könnten. Aufgrund der Informationen der
Vereinten Nationen stirbt im Jemen alle zehn Minuten ein
Kind einen eigentlich vermeidbaren Tod.
Oxfam bezeichnete die Lage im Jemen als „apokalyptisch“ und
erklärte: „Seit 1000 Tagen werden riesige Mengen von
hochmodernen Waffen gegen den Jemen entfesselt. Dazu erleben
wir dort eine wirklich mittelalterliche Belagerung, bei der
die Hungerkatastrophe als Waffe eingesetzt wird.“
Saudi-Arabien und seine Verbündeten und Waffenlieferanten,
vor allem die USA und Großbritannien, begehen im Jemen
offensichtlich ein Kriegsverbrechen von welthistorischer
Tragweite. Die Methoden, die sie gegen die jemenitische
Bevölkerung einsetzen, sind mit denen Hitler-Deutschlands
vergleichbar.
Saudi-Arabien führt diesen Krieg im Jemen seit März 2014.
Es geht ihm darum, seinen Marionettenherrscher Rabbu Mansur
Hadi an die Macht zurückzubringen und damit eine Regierung
zu verhindern, die bessere Beziehungen zum Iran anknüpfen
würde.
Die Intervention von US-Bodentruppen und ihre Luftangriffe,
die das Central Command des Pentagon am 21. Dezember
zugegeben hat, richten sich vorgeblich gegen al-Qaida auf
der arabischen Halbinsel und den Islamischen Staat im Jemen.
Diese sunnitischen Milizen sind aber erbitterte Feinde der
Huthi. Diese rekrutieren sich aus der Sekte der Zaiditen,
die historisch aus dem schiitischen Islam hervorgegangen
ist.
Viele Opfer der amerikanischen Militäroperationen sind
Zivilisten, die bei Luftangriffen und Zerstörungseinsätzen
von Spezialeinheiten getötet wurden. Im vergangenen Januar
haben Spezialeinheiten, Drohnen und Kampfhubschraubern bei
einem Angriff, über den ausnahmsweise berichtet wurde, in
der zentraljemenitischen Provinz Al Baydah 57 Menschen
getötet. Mindestens sechzehn von ihnen waren Zivilisten. Die
US-Truppen verloren nur einen Soldaten.
Die USA führen seit dem Jahr 2002 einen verdeckten
Drohnenkrieg gegen den Jemen. Laut dem Bureau of
Investigative Journalism wurden bis 2017 schätzungsweise
1.500 Jemeniten durch Drohnenangriffe getötet.
In der gleichen Stellungnahme, in der das Pentagon seine
Bodenoperationen und die Eskalation seines Luftkriegs
bekanntgab, erklärte es auch, dass sich die Zahl der
IS-Kämpfer seit Beginn des Jahres verdoppelt habe. Diese
Schätzung legt nahe, dass die US-Intervention wenig mehr
bewirkt als weitere tote Zivilisten. Sie ist nur ein
Nebenschauplatz des Krieges, den Saudi-Arabien mit
Washingtons Unterstützung führt.
Die saudische Monarchie könnte diesen verbrecherischen
Krieg gar nicht führen, hätte sie nicht die Unterstützung
der US-Regierung und ihres Militärs. Die amerikanische
Rüstungsindustrie hat die saudische Luftwaffe in großem Stil
mit Raketen, Streubomben und anderer Munition ausgerüstet,
mit denen sie im Jemen Schulen, Krankenhäuser, Wohngebiete,
Bauerndörfer, Fabriken und die grundlegendste Infrastruktur
in Schutt und Asche legt. Die US-Luftwaffe fliegt
Luftbetankungseinsätze, und ihre Geheimdienstoffiziere
liefern Zieldaten, damit die Saudis ihre Bomberflüge rund um
die Uhr fortsetzen können. Die US-Navy operiert vor der
jemenitischen Küste und unterstützt damit gleichzeitig die
saudische Blockade.
Die Trump-Regierung und die amerikanischen Mainstreammedien
verlieren kaum ein Wort über die schlimmste humanitäre Krise
der Welt, die sich laufend weiter verschärft. Sie erklären
im Gegenteil immer wieder ihre Unterstützung für den beinahe
völkermörderischen Angriffskrieg Saudi-Arabiens.
Trump sieht den Krieg nur unter dem Blickwinkel seines
Projekts, mit Saudi-Arabien, den anderen sunnitischen
Ölscheichtümern am Persischen Golf und Israel ein
Militärbündnis gegen den Iran aufzubauen. Der Iran soll
daran gehindert werden, die amerikanische Hegemonialstellung
im ölreichen Nahen Osten zu blockieren.
Washingtons Unterstützung für Saudi-Arabien und seine
Entschlossenheit, eine militärische Konfrontation mit dem
Iran zu provozieren, zeigte sich letzte Woche bei einem
abstoßenden Fernsehauftritt der amerikanischen
UN-Botschafterin Nikki Haley. Sie präsentierte auf einer
Militärbasis in Washington DC die Überreste einer
angeblichen iranischen Rakete, die letzten Monat vom Jemen
aus auf den internationalen Flughafen von Riad abgefeuert
worden war. Niemand wurde beim Einschlag der Rakete
verletzt.
Haley erklärte, die Trümmer seien ein „unwiderlegbarer“
Beweis dafür, dass der Iran die Huthi-Rebellen mit Waffen
versorge und gegen das Atomabkommen mit den Großmächten von
2015 verstoße. Der Iran „gefährdet den Frieden und die
Sicherheit der ganzen Welt“, so Haley.
Die Show rief die „unbestreitbaren“ Beweise für irakische
„Massenvernichtungswaffen“ in Erinnerung, die der damalige
US-Außenminister Colin Powell im Februar 2003, kaum einen
Monat vor dem US-Einmarsch im Irak, dem UN-Sicherheitsrat
vorgelegt hatte.
Im jetzigen Fall sind die „Beweise“ der USA genauso
konstruiert. Dem Magazin Foreign Policy liegt ein
Bericht vor, den die UN aufgrund einer Untersuchung von
Teilen der angeblichen Raketenüberreste erstellt hat. Das
Magazin schreibt, die UN-Ermittler hätten darin nicht nur
iranische, sondern auch amerikanische Teile entdeckt. Dies
könnte bedeuten, dass die Rakete erst im Jemen auf
dilettantische Weise zusammengebaut worden war.
Haley erklärte in ihrer Präsentation nicht, wie der Iran
Raketen durch die Seeblockade in den Jemen eingeschmuggelt
haben soll. Die saudische und amerikanische Marine schickt
sogar Schiffe mit Nahrungsmitteln, Medizin und Treibstoff
zurück. Außerdem besitzt auch das jemenitische Militär,
dessen Lagerbestände die Huthi-Regierung übernommen hat,
zahlreiche eigene Raketen.
Der iranische Außenminister Javad Zarif bezeichnete die
Vorwürfe der USA am Mittwoch als „provokant“ und
„gefährlich“. In seiner Stellungnahme zu Haleys Auftritt
erklärte er: „Sie versuchen, mit solchen Vorwürfen davon
abzulenken, dass sie den Luftkrieg gegen die unschuldige
Bevölkerung im Jemen unterstützen.“
Am 19. Dezember übernahm die Führung der Huthi die
Verantwortung für einen weiteren Raketenangriff auf Riad und
erklärte, sie habe den saudischen Königspalast treffen
wollen. Genau wie die letzte Rakete, konnte auch diese
Rakete abgeschossen werden, ohne dass sie ein einziges
Todesopfer verursacht hatte.
Das Weiße Haus verurteilte den gescheiterten Raketenangriff
und wies erneut ohne jeden Beweis dem Iran die Verantwortung
dafür zu. Der US-Imperialismus unterstützt und benutzt den
Völkermord im Jemen, um die Bedingungen für einen Krieg
gegen den Iran zu schaffen. Ein solcher Krieg hätte
unvorhersehbare Folgen für die ganze Welt.>
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Feik oder Wahrheit?
al-Hudaida (West-Jemen) 1.1.2018:
Saudi-Koalition bombardiert Markt Jemen: Luftangriff von arabischer Koalition auf Markt –
Mindestens 20 Tote
https://de.sputniknews.com/panorama/20180101318910523-jemen-arabische-koalition-luftangriff/
<Die von Saudi-Arabien geführte arabische Koalition
hat am Montag einen Markt in der Stadt al-Hudaida im
Westen des Jemen angegriffen. Dabei sind 20 Menschen
getötet und acht weitere verletzt worden, meldet die
Agentur RIA Novosti unter Berufung auf eine Quelle.
„Die Flugzeuge der Koalition flogen am Montag einen Luftangriff auf eine Tankstelle auf
dem Stadtmarkt im Distrikt Al Garrahi, dabei wurden 20
Menschen getötet und acht Menschen verletzt“, so die
Quelle.
Die Angaben über Tote und Verletze seien vorläufig und deren
Zahl werde steigen, denn es gebe Vermisste und die Such-und
Rettungsoperation werde fortgesetzt.
Im Jemen tobt seit drei Jahren ein verheerender
Bürgerkrieg. Die Huthi-Rebellen der schiitischen Bewegung
Ansar Allah haben weite Teile vor allem im Norden des
Landes den Regierungstruppen abgerungen. Die von Saudi-Arabien geführte
Militärkoalition unterstützt die Regierung und
fliegt Angriffe auf Huthi-Stellungen. Ende November
spitzte sich der Konflikt zu, als sich der frühere
jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh von seinem
Bündnis mit den Huthi-Rebellen lossagte und danach von den
Aufständischen getötet wurde. Die Huthis versuchen dabei
regelmäßig, die Hauptstadt Saudi-Arabiens mit Raketen zu
treffen.>
18.6.2018: NATO+Saudis gegen Jemens Hafen -
es ist ein grosser Hungermord geplant Jemen: Schwere Bombardements - Saudi-Arabien bombardiert
wichtigsten Hafen für Lebensmittel
https://deutsch.rt.com/kurzclips/71616-jemen-schwere-bombardements-saudi-arabien/
<Im kriegsgebeutelten Jemen zeichnet sich eine neue
Tragödie ab. Der Haupthafen der Region Hodeida wird seit
Tagen heftig von der saudisch-geführten Koalition
bombardiert. Zivilisten fliehen in Scharen vor den
"schweren Bombardements, durch die viele Menschen,
darunter Kinder und Senioren starben", wie Geflüchtete
berichten. Saudi-Arabien will den Hafen unter eigene
Kontrolle bringen, der bislang unter Kontrolle der von
Teheran unterstützten Huthi-Milizen stand.
Am Freitag konnte die Allianz unter Führung
Saudi-Arabiens Berichten zufolge den Flughafen im Süden
der Stadt erobern. Weiter wird berichtet, dass tausende
Zivilisten eingekesselt sein sollen und nicht fliehen
können. Der Hafen ist Hauptanlieferpunkt für Hilfsgüter.
Rund 70 Prozent der lebenswichtigen Hilfsgüter kommen
alleine hier an. Der Jemen ist nahezu komplett auf Importe
angewiesen. Mit dem Wegfall des Hafens droht der Kollaps
vieler Gebiete. Der jemenitische Gesundheitsminister Dr.
Taha al-Mutawakel sagte letzte Woche nach einem
Bombentreffer auf ein neues Krankenhaus für
Cholera-Patienten durch die Allianz, dass ohne die Hilfe
von außen das Gesundheitssystem zusammenbrechen werde.
Schon jetzt sind acht Millionen Menschen vom Hungertod
bedroht und im Jemen herrscht die derzeit schlimmste
Hungerskrise der Welt. Ein Wegfall der Hilfsgüter über den
Hafen hätte verheerende Folgen.
Die Aufnahmen zeigen, wie Rauch über dem Flughafen
Hodeida aufsteigt und Zivilisten , die vor den Angriffen
fliehen.
Für deutsche Untertitel bitte die Untertitelfunktion auf
Youtube aktivieren.
14.8.2018: Saudi-NATO mordet im Jemen
haufenweise Zivilisten und Kinder Saudi-Arabien schlachtet im Jemen massenweise Menschen ab
– mit Waffen aus den USA, Großbritannien und Frankreich
https://kopp-report.de/saudi-arabien-schlachtet-im-jemen-massenweise-menschen-ab-mit-waffen-aus-den-usa-grossbritannien-und-frankreich/
<Stephen Lendman
Am Donnerstag bombardierten Einheiten
Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate
(VAE) einen Bus in der jemenitischen Provinz Saada. Es war
nur der jüngste Terrorangriff in einer ganzen Reihe
derartiger Akte, unter denen das Land zu leiden hat.
Laut einem Bericht des Internationalen
Roten Kreuzes kamen bei dem Angriff 51 jemenitische
Zivilisten ums Leben, darunter 40 Kinder. 79 weitere
Personen wurden verletzt, darunter 56 Kinder. Der Bus war
gerade auf dem Weg zurück von einem Picknick, als er zum
Ziel einer Terrorbombardierung wurde.
Seit Jahren werden in der Region Gemetzel begangen und
schwere Verwüstungen angerichtet und die USA, Großbritannien
und Frankreich sind dabei Mittäter, denn größtenteils sind
sie es, die die Saudis, Ägypten und die VAE mit Waffen
beliefern.
Fast die Hälfe aller amerikanischen Waffenexporte
fließen in den Nahen Osten, die USA liefern rund ein
Drittel aller Waffen weltweit, wie das Stockholm
International Peace Research Institute meldet. Die
Waffenexporte in den Nahen Osten haben sich zwischen 2013
und 2017 verdoppelt und dazu beigetragen, dass es in Syrien,
im Irak, im Jemen und andernorts zu Gemetzeln und Zerstörung
kommt.
Auf die USA, Großbritannien, Frankreich und andere
EU-Nationen entfallen 98 Prozent aller Waffenlieferungen
an Saudi-Arabien. Andere Länder der Regionen
beziehen ihre Waffen größtenteils aus denselben Quellen.
Vor allem die USA, Deutschland und Italien beliefern
Israel mit Waffen. Indien als weltgrößter Waffenimporteur
kauft vor allem in Russland ein, in Amerika und Israel.
Wichtigster Kunde der britischen Rüstungsbetriebe ist
Saudi-Arabien. Brendan O’Hare,
Abgeordneter der Schottischen Nationalpartei, sagte: »Was
muss ein Regime tun, wie oft muss es gegen internationale
Menschenrechte verstoßen, bevor diese Regierung es als
ungeeignet für Rüstungsgeschäfte erachtet?«
Die britische Initiative Campaign Against Arms Trade
(CAAT) forderte die Regierung von Theresa May
auf, »die unmoralischen und ungesetzlichen Waffenverkäufe
an Saudi-Arabien zu stoppen, da diese die überwältigenden
Beweise ignorieren und leugnen, wonach britische Waffen im
Jemen im Widerspruch zu internationalen Menschenrechten
zur Anwendung kommen«.
CAAT-Sprecher Andrew Smith sagte:
»Britische Kampfjets und Bomben haben bei der
fortwährenden Zerstörung eine zentrale Rolle gespielt.« Er
rief zu einer umfassenden Untersuchung auf, die der Frage
nachgehen solle, ob »britische Waffen bei diesem
verabscheuungswürdigen Bombenangriff [auf den Schulbus]
zum Einsatz gekommen sind«. Die Vorwürfe der CAAT an die
Adresse der Premierministerin sind nun ein Fall für die
Gerichte.
Unterdessen beliefern Amerika, Großbritannien, Frankreich
und andere EU-Länder die saudi-arabische
Tötungsmaschinerie weiterhin mit Waffen. Das britische
Department for International Trade verzerrte die Wahrheit
grotesk und teilte mit: »Großbritannien verfügt über eines
der strengsten Systeme weltweit zur Exportkontrolle und
wird auch weiterhin die getroffenen Entscheidungen
verteidigen.« Und weiter: »Unsere Rüstungsexporte werden
sorgfältig dahingehend geprüft, ob sie die strengen
Kriterien erfüllen.«
Die russische Nachrichtenagentur RT schreibt:
»Großbritanniens Premierministerin Theresa May,
Außenminister Jeremy Hunt und das Foreign Office haben sich
zu der [Gräueltat rund um den Schulbus] nicht geäußert.
Bitten seitens RT um eine Stellungnahme wurden
ignoriert. Das Büro der Premierministerin weigerte, sich
eine Liste mit Fragen eines RT-Journalisten
entgegenzunehmen oder eine E-Mail-Adresse für künftige
Anfragen zu benennen.«
Schatten-Außenministerin Emily Thornberry
kritisierte die Regierung May dafür, »eine saudi-arabische
Luftwaffe zu bewaffnen und zu beraten, die den Unterschied
zwischen einem legitimen militärischen Ziel und einem Bus
voller Kinder nicht erkennen kann«.
Fakt ist: Führt man einen Angriffskrieg,
gibt es keine legitimen Ziele und ein Angriffskrieg ist es,
der seit März 2015 im Jemen geführt wird. Amerika, Israel,
die Saudis, die VAE und offenbar auch Großbritannien
erachten Zivilisten und sogar Kinder als legitime Ziele.
Der Krieg im Jemen ist Washingtons Krieg
und Großbritannien und Frankreich sind Partner bei dieser
Aggression, während Saudi-Arabien und die Vereinigten
Arabischen Emirate als Handlanger das Metzeln und Zerstören
übernehmen.
Nikki Haley forderte alle
beteiligten Parteien auf, »in guter Absicht« gemeinsam mit
den Vereinten Nationen daran zu arbeiten, »eine politische
Lösung für den Krieg zu finden«. Was Haley nicht sagte: Die
Lösung wäre ganz einfach, denn die Regierung Trump und ihre
Spießgesellen müssten einfach nur aufhören, das Land mit
nackter Aggression zu überziehen.
Heather Nauert, Sprecherin des
amerikanischen Außenministeriums, weigerte sich am
Freitag, Saudi-Arabien die Schuld an dem Schulbusmassaker
zu geben. »Wir verfügen nicht über alle Einzelheiten zu
den Ereignissen vor Ort«, redete sie sich schändlich
heraus. Gleichzeitig gab sie Kämpfern der Huthi
fälschlicherweise die Schuld an schweren Verbrechen, die
von Saudi-Arabien und den VAE begangen wurden.
Die von Saudi-Arabien angeführte
»Koalition« hat unterdessen eine Untersuchung zum
Schulbusmassaker gestartet, die sie von aller Schuld
reinwaschen soll. Schon zuvor wurde die Wahrheit mit der
Behauptung verdreht, der Bus habe Raketen der Huthi an
Bord gehabt.
Der Gräueltat vom Donnerstag sind
diverse vorangegangen und es dürften wohl noch viele
folgen, solange die USA nicht aufhören, das Land mit
Aggression zu überziehen.
18.8.2018: Angriff auf Schulbus in Jemen: Bombe soll aus den USA
stammen
https://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/angriff-auf-schulbus-in-jemen-bombe-soll-aus-den-usa-stammen/story/23415232
<Die verwendete Bombe stammte CNN zufolge von einer
US-Rüstungsfirma. Der Luftangriff hatte 51 Tote
gefordert, darunter 40 Kinder.
Die beim Luftangriff auf einen Schulbus im Jemen mit 51
Toten verwendete Bombe stammte dem Nachrichtensender CNN
zufolge aus den USA.
Unter Berufung auf Munitionsexperten berichtete der Sender
am Freitag (Ortszeit), es handele sich um eine lasergesteuerte
Mk 82-Bombe der Rüstungsfirma Lockheed Martin.
Washington habe sie im Zuge eines Deals des
US-Aussenministeriums mit Riad an Saudiarabien verkauft.
Verkaufsverbot unter Obama
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte den Verkauf
von präzisionsgelenkten Waffen an Saudiarabien untersagt,
nachdem eine ähnliche Bombe im Oktober 2016 140 Teilnehmer
einer Trauerfeier in der von Rebellen gehaltenen
jemenitischen Hauptstadt Sanaa getötet hatte.
Unter den 51 Toten des Bombardements vom 9. August waren
nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz
(IKRK) 40 Kinder. Die Zahl der Verletzten gab das IKRK mit
79 an, 56 von ihnen Kinder.
«Legitimer» Einsatz
Der Angriff auf einem Markt in Dahjan in der Provinz Saada
geht auf das Konto der von Saudiarabien angeführten
Militärkoalition. Ihren Angaben zufolge richtete sich der
«legitime» Militäreinsatz gegen einen Bus mit
«Huthi-Kämpfern».
Die Koalition kündigte eine Untersuchung an. Der
UN-Sicherheitsrat forderte «glaubwürdige» Ermittlungen.
Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen seit 2014 gegen
die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die vom
sunnitischen Saudiarabien angeführte Militärkoalition
unterstützt seit März 2015 Hadis Einheiten. Seitdem wurden
in dem Konflikt fast 10.000 Menschen getötet. (nag/AFP)
<Die Bombe, die im
Jemen einen Schulbus traf, wurde im Rahmen eines von den
USA genehmigten Waffengeschäfts mit Saudi-Arabien
verkauft, teilten Munitionsexperten CNN mit. 40
Schulkinder starben bei dem Angriff. Saudi-Arabien
bezeichnete diesen als "legitime Operation".
Bei der Bombe handelte es sich um eine 227 Kilogramm
schwere lasergesteuerte MK 82-Bombe, hergestellt von der
US-Firma Lockheed Martin. Dies, so CNN, sei das
Ergebnis einer Untersuchung jemenitischer Journalisten und
Munitionsexperten. Filmmaterial der Bombenüberreste
nach dem Angriff gaben Aufschluss auf den Ursprung der
Bombe.
Der Angriff sollte den Huthi-Rebellen gelten und deren
Raketenwerfer zerstören. Der UN-Generalsektretär
Antonio Guterres forderte eine unabhängige Untersuchung.
Saudi-Arbabien sprach von einer "legitimen
Operation". Seit drei Jahren herrscht Krieg im Jemen.
Dort sind 22 Millionen Menschen laut den Vereinten Nationen
auf internationale Hilfe angewiesen.
Ein Augenzeuge berichtet:
Ich sah, wie die Bombe den Bus traf. (Die
Explosion) warf die Leichen auf die andere Seite
(der) Gebäude. Wir fanden überall verstreute Körper,
im Bombenkrater lag ein abgetrennter Kopf. Als wir
das sahen, fing ich an zu laufen. Ich hatte solche
Angst.
Der Sprecher der saudischen Koalition, Turki al-Maliki,
entgegnete CNN auf die Frage nach den
Beweisstücken:
Die demokratisch gewählte Regierung Jemens wurde durch
einen vom Iran unterstützten Aufstand von
Minderheitshuthi-Milizen vertrieben. (...) Jedes zivile
Opfer ist eine Tragödie.
Die saudisch-geführte Koalition beschuldigt den Iran, die
Huthi-Rebellen zu unterstützen und dort einen
Stellvertreterkrieg zu führen.
Zivile Opfer durch
"falsche Informationen"
Im März 2016 starben 97 Menschen auf einem Markt durch eine
von den Amerikanern gelieferte Bombe (MK 84). Im
Oktober 2016 kamen bei einem Angriff auf eine
Bestattungshalle 155 Menschen ums Leben, Hunderte weitere
wurden verletzt. Die saudische Koalition machte "falsche
Informationen" für den Angriff verantwortlich. Das von dem
ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama erlassene Verbot für
den Verkauf von präzisionsgesteuerter Militärtechnologie
wurde 2017 unter der Regierung von US-Präsident Donald
Trump wieder aufgehoben. Die US-Regierung entzieht sich
jeder Verantwortung, da sie, nach eigener Aussage, keine
Zielentscheidungen für die Angriffe im Jemen trifft.
Die erste Station von Donald Trumps Auslandsreise als neu
gewählter US-Präsident führte ihn in die Hauptstadt
Saudi-Arabiens. Dort unterzeichnete er einen Vertrag über
Waffenverkauf von 110 Milliarden US-Dollar. In dem
neuen amerikanischen Gesetz für die Verteidigungsausgaben
2019 ist eine Klausel enthalten, nach der das Pentagon und
das Außenministerium bescheinigen müssen, dass Saudi-Arabien
und die Vereinigten Arabischen Emirate genug tun, um die
Zahl ziviler Opfer zu reduzieren.
Der Angriff auf den Schulbus nahm 51 Menschen das Leben, 40
davon waren Kinder. Unter den 79 Verletzten sind 56 Kinder.
Die meisten der Todesopfer sind unter 10 Jahre alt.
>
========
23.8.2018: Bombe auf Schulbus im Jemen: Theresa Mays Ehemann hält
Anteile an Herstellerfirma [Lockheed Martin]
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/74909-nach-angriff-auf-schulbus-im-jemen/
<Am 9. August starben
im Jemen 51 Menschen, nachdem eine Bombe der von
Saudi-Arabien geführten Koalition offenbar ihr Ziel
verfehlt hatte und einen Schulbus traf. Die meisten Opfer
waren Kinder. Theresa Mays Ehemann verdiente an der
Herstellung der Bomben mit.
Filmmaterial und Bilder kurz nach dem Angriff am 9.
August, der einen Schulbus im jemenitischen Dahian
traf, gaben Aufschluss darüber, dass die Mk-82-Bombe aus der
Produktion des US-Herstellers Lockheed Martin stammte und im
Rahmen eines Waffendeals an Saudi-Arabien veräußert wurde.
Philip May, Ehemann der britischen Premierministerin
Theresa May, ist Relationship Manager der Capital Group,
welche einen 7,09-prozentigen Anteil im Wert von 6,5
Milliarden Dollar an Lockheed Martin hält. Der
Waffenproduzent selbst ist vor allem durch die Herstellung
des Kampfjets F-35 bekannt.
Im Jemen-Krieg kämpft die saudisch geführte Koalition gegen
die Huthi-Rebellen, die Anfang 2015 den amtierenden
Präsidenten des Landes, Abed Rabbo Mansur Hadi, ins Exil
gezwungen hatten. Dem Iran wirft Saudi-Arabien vor, im
Jemen einen Stellvertreterkrieg zu führen. Schon vor dem
Ausbruch des Konflikts galt der Jemen als das Armenhaus der
Region. Millionen von Menschen in dem kriegsgebeutelten Land
sind jetzt auf Hilfsmittel angewiesen.
Die saudisch geführte Koalition wollte am 9. August
eigentlich Raketen der Huthis unschädlich machen. Die
mutmaßlich vom Iran unterstützten Rebellen hatten solche
mehrfach auf saudische Städte abgefeuert. Die meisten der
Opfer sind Kinder unter 10 Jahren. 51 von ihren ließen
ihr Leben bei dem Bombenangriff, 56 weitere wurden verletzt.
Während der UN-Sicherheitsrat eine unabhängige Untersuchung
fordert, verteidigt der britische Außenminister Jeremy Hunt
die Verbindungen seines Landes nach Saudi-Arabien.
Was mit dem Bus passiert ist, war wirklich schrecklich
und es ist unmöglich, darüber nicht tief schockiert zu
sein [...].
Auf die Frage des Journalisten nach der Verantwortlichkeit
Großbritanniens erklärte der Minister:
Das Komplexe hier ist unsere Beziehung mit Saudi-Arabien,
welches ein sehr sehr wichtiger Militärverbündeter der UK
ist. [...] Unsere Beziehung zu Saudi-Arabien bedeutet
(auch), dass wir Bomben davon abhalten, auf den Straßen
Großbritanniens zu explodieren.
Mehr 10.000 Menschen sind seit 2015 im Jemen
getötet worden. >
========
28.8.2018: Saudi-Arabien am Pranger: UN-Experten bestätigen
Kriegsverbrechen im Jemen
https://deutsch.rt.com/international/75176-saudi-arabien-am-pranger-un-experten-bestaetigen-kriegsverbrechen-im-jemen/
<Unter dem Bombenhagel
im Jemen leiden Millionen Zivilisten. UN-Experten sehen
Anzeichen für Kriegsverbrechen. Schuldige seien in
Saudi-Arabien und anderswo zu suchen. Diese
Schlussfolgerungen hätten die Vereinten Nationen auch
früher ziehen können.
Seit über drei Jahren führt eine von Saudi-Arabien
angeführte und vom Westen unterstützte Koalition Krieg gegen
die schiitischen Huthis, die als iranische Handlanger
betrachtet werden. Der Krieg hat eine humanitäre Krise
ausgelöst. Millionen Menschen sind auf der Flucht und leiden
Hunger, Hunderttausende sind aufgrund der katastrophalen
Zustände an Cholera erkrankt.
Nach Überzeugung von UN-Menschenrechtlern gibt es starke
Anzeichen für in dem Konflikt begangene Kriegsverbrechen.
Eine Expertenkommission erhob schwere Vorwürfe gegen die im
Exil befindliche jemenitische "Regierung" und deren
Verbündete Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen
Emirate (VAE). Die Kommission verlangt, dass Verantwortliche
vor einem unabhängigen Gericht zur Rechenschaft gezogen
werden. Sie habe eine Liste mit den Namen möglicher Täter an
den UN-Hochkommissar für Menschenrechte geschickt.
"Es gibt kaum Anhaltspunkte, dass die Konfliktparteien
versuchen, zivile Opfer zu vermeiden", sagte der Vorsitzende
der Expertengruppe, Kamel Jendoubi, am Dienstag in Genf. Die
Rolle der westlichen Unterstützer der Koalition, etwa der
USA und Großbritanniens, thematisierte die Gruppe nicht. Bei
dem Mandat sei es ausschließlich um
Menschenrechtsverletzungen gegangen, sagte der
Mitvorsitzende Charles Garraway.
Die USA haben nach einem Bericht des Senders CNN
gedroht, ihre Unterstützung wegen der vielen zivilen Opfer
der Bombardierungen zu kürzen. Anfang August wurde ein
Schulbus getroffen, wobei nach Angaben des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) 40 Kinder und elf Erwachsene
umkamen. Vergangene Woche wurde nach Angaben der
Huthi-Rebellen ein Fahrzeug mit Flüchtenden von einer Rakete
getroffen. Dabei seien 20 Kinder und sechs Erwachsene
umgekommen.
In dem im März 2015 begonnenen Krieg gegen den Jemen seien
mindestens 6.600 Zivilisten getötet und mehr als 10.000
verletzt worden. "Die wahren Zahlen sind wahrscheinlich
deutlich höher", heißt es im Bericht der Experten.
Der Vize-Außenminister der Emirate, Anwar Karkasch,
erklärte über Twitter, der Expertenbericht müsse genau
studiert werden, um zu sehen, was er über die Verbrechen der
Huthis an Zivilisten sage. In der Jemen-Krise gehe es darum,
den Staat wiederherzustellen und die Zukunft der Region vor
einem iranischen Vormarsch zu schützen.
Saudi-Arabien reagierte zunächst nicht. Der Sprecher der
von Riad geführten Koalition, Turki al-Maliki, hatte den UN
bereits am Montag vorgeworfen, sie stünden auf die Seite der
Huthis. Er reagierte damit auf Vorwürfe, bei Luftangriffen
des Bündnisses seien in den vergangenen Wochen erneut
zahlreiche Zivilisten getötet worden. Für die Opfer machte
Al-Maliki die Huthis verantwortlich. Die im Jemen
operierenden UN-Organisationen beschuldigte er, die
Sichtweise der Rebellen zu verbreiten, wie die saudische
Agentur SPA meldete.
Luftschläge der Koalition hätten Hochzeits- und
Trauergesellschaften, Märkte, Schiffe mit Zivilisten an Bord
und medizinische Einrichtungen getroffen, so die Experten.
Überall würden Menschen willkürlich verhaftet und teils
gefoltert. Konfliktparteien sollen achtjährige Kinder zum
Dienst im Kampfeinheiten gezwungen haben.
Die Experten waren mehrfach im Jemen, konnten Regionen
unter Kontrolle der Huthis aber nicht besuchen. Auch
Rebellen seien wahrscheinlich für zivile Opfer
verantwortlich, etwa durch den Einsatz von Streumunition bei
innerstädtischen Kämpfen. Diese Vorwürfe müssten weiter
untersucht werden.>
21.9.2018: Saudi-NATO mit "US"-Bomben von
Trump bei der kriminellen "Arbeit" im Jemen Drei Jahre Krieg im Jemen: Schulbeginn, Hungersnot,
Vertreibung und Kraftstoffknappheit
https://deutsch.rt.com/fotostrecken/76377-drei-jahre-krieg-im-jemen/
<Seit März 2015 führt
eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz Krieg im
Jemen. Die Bevölkerung des Landes leidet Hunger, Millionen
Menschen sind auf der Flucht. Seuchen breiten sich
aus.>
Fotos:
-- Schulen wurden bombardiert
-- 5,2 Millionen Kinder sind vom Hungertod bedroht
-- 1000e Vertriebene, z.B. aus Hodeida, sind in
provisorischen Lagern und bekommen Wasser in Kanistern
-- es herrscht dauernd Kraftstoffmangel.
========
21.9.2018: Saudi-NATO im Jemen mit
Trump-Aussenminister Pompeo: Bomben, Hunger, Blätter
essen Während sie gefälschten Unsinn attackieren,
unterstützt Trumps „Opposition“ seine ganzen üblen
Pläne
https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/caitlin-johnstone-21-09-2018/
von Caitlin Johnstone
<Ein
neuer Artikel im Wall Street Journal berichtet, dass
Außenminister Mike Pompeo den Kongress über die
Maßnahmen angelogen hat, die Saudi-Arabien ergreift, um
die zivilen Opfer in ihrem katastrophalen Krieg gegen
den Jemen zu minimieren, und dass es getan haben, um
zwei Milliarden Dollar für Kriegsgewinnler zu sichern.
Etwas
Verkommeneres kann man sich eigentlich nicht vorstellen.
US-Bomben wurden schlüssig mit zivilen Todesfällen in
Verbindung gebracht, in einem Krieg, der die schlimmste
humanitäre Krise der Welt ausgelöst hat, eine Krise, in
der täglich zahlreiche jemenitische Kinder sterben und
fünf Millionen Kinder in einer Nation, in der Familien
jetzt zum Überleben Blätter essen müssen, vom
Hungertod bedroht sind. CIA-Veteran Bruce Riedel sagte
einmal: "Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika und das
Vereinigte Königreich heute Abend König Salman sagen
würden, dass dieser Krieg enden muss, würde er morgen
enden, denn die Royal Saudi Airforce kann ohne
amerikanische und britische Unterstützung nicht
funktionieren". Niemand anderes als Kriegsplutokraten
profitieren davon, dass die USA Saudi-Arabien bei deren
monströsen Verbrechen gegen die Menschlichkeit
unterstützen, und doch entschied sich Pompeo, seine
eigenen Expertenberater in dieser Angelegenheit zu
übergehen, aus Angst, das Einkommen genau dieser
Kriegsplutokraten zu schädigen.
Wenn der so
genannte "Widerstand" gegen Trump jemals daran
interessiert war, sich dieser Regierung in irgendeiner
sinnvollen Weise zu widersetzen, so wäre dies tagelang die
tagesaktuelle Nachrichtenstory in Amerika gewesen, so wie
z.B. die "Sensation" über das erfundene
Russiagate-Narrativ. Spoiler-Alarm: Das ist es nicht, und
es wird es auch nicht sein.
Es wäre für
demokratische Parteiführer und demokratisch orientierte
Medien ganz einfach, diese Regierung auf höchster Ebene zu
verletzen und irreparablen politischen Schaden aufgrund
dieser Geschichte zu verursachen. Alles, was sie tun
müssten, ist, dem die gleiche umfassende Berichterstattung
zu geben, die sie über die Geschichten über Michael Flynn,
George Papadopoulos und Paul Manafort gegeben haben, die
letztendlich bei weitem nicht in die Nähe von Anklagen
oder Beweisen für Absprachen mit der russischen Regierung
führen. Das Filmmaterial der hungernden Kinder liegt vor,
bereit, Tag für Tag ausgestrahlt zu werden, um an den
Herzfäden der Amerikaner zu zupfen, bis die Republikaner
alle Hoffnung auf den Sieg bei den Midterms und im Jahr
2020 verloren haben; alles, was sie tun müssten, ist, es
zu benutzen. Aber das tun sie nicht. Und das werden sie
nicht.
Der US-Senat
hat soeben die Erhöhung der Monster-Militärausgaben von
Trump mit 92 zu 8 Stimmen beschlossen. Die acht Senatoren,
die "nein" gewählt haben? Sieben Republikaner und der
unabhängige Bernie Sanders. Jeder einzelne Demokrat hat
das aufgeblähteste Kriegsbudget seit dem Höhepunkt des
Irak-Krieges unterstützt. Anstatt alles in ihrer Macht
stehende zu tun, um den potenziellen Schaden zu
verringern, der von einem Präsidenten angerichtet werden
kann, von dem sie behaupten, dass er ein gefährlicher
Hybrid aus gleichen Teilen Benedikt Arnold und Adolf
Hitler ist, haben sie seine Macht als Oberbefehlshaber der
mächtigsten Militärmacht, die die Welt je gesehen hat,
aktiv erhöht.
Der Grund
dafür ist sehr einfach: Die scheinbare politische
Opposition von Präsident Trump ist nicht gegen Präsident
Trump. Sie sind im selben Team und tragen unterschiedliche
Uniformen. Aus diesem Grund greifen sie ihn wegen
russischer Absprachen an, von denen die helleren
Glühbirnen unter ihnen wissen, dass sie nie bewiesen
werden und in Wirklichkeit keine Grundlage haben. Sie
stellen sich nicht gegen Trump, denn wie Julian Assange
einmal sagte, sind sie Trump.
In John Steinbecks The Pearl gibt es
Schmuckkäufer, die um eine Fischergemeinde herum platziert
sind, die alle im Besitz desselben Plutokraten sind, aber
sie alle tun so, als würden sie in Konkurrenz zueinander
stehen. Als der Protagonist der Geschichte eine riesige
und wertvolle Perle entdeckt und sie verkauft, sammeln sie
sich alle und bieten einzeln weitaus weniger, als sie wert
ist, um ihn dazu zu bringen, sie für fast nichts zu
verschenken. Die US-Politik ist so ziemlich die gleiche;
zwei Mainstream-Parteien, die sich im Besitz derselben
politischen Klasse befinden und sich an einem inszenierten
Bieterkrieg um Stimmen beteiligen, um die Illusion eines
Wettbewerbs zu vermitteln.
In
Wirklichkeit ist das politische System der USA wie die
nicht verbundene Videospiel-Fernbedienung, die Kinder
ihrem kleinen Bruder geben, damit er aufhört zu jammern,
weil er eine Runde mitspielen will. Egal, für wen sie
stimmen, sie bekommen eine Orwellsche kriegslüsternde
Regierung, die nur existiert, um die Pläne einer
plutokratischen Klasse voranzutreiben. Sie haben keine
Loyalitäten zu einer Nation. Der einzige Unterschied ist
manchmal, dass die Regierung vorgibt, sich um Frauen und
Minderheiten zu kümmern, und manchmal tut sie so, als
würde sie sich um weiße Männer kümmern. In Wirklichkeit
arbeiten alle Juweliere für den gleichen Plutokraten, und
diese Videokonsole wird das Ergebnis des Spiels nicht
beeinflussen, egal wie viele Tasten Sie drücken.
Der einzige Weg, echte
Veränderungen herbeizuführen, ist, beim Spiel mit dem
manipulierten System nicht mehr mitzumachen und die Leute
aus den Lügen aufzuwecken. Solange die Amerikaner glauben,
dass die Massenmedien ihnen die Wahrheit über ihr Land
sagen und ihre parteipolitischen Stimmen irgendwo nützlich
sind, wird die Bevölkerung, deren Zahlen ihr immensen
Einfluss verleihen sollten, zunichte gemacht und in eine
passive Fahrt in Richtung Krieg, Ökozid und Unterdrückung
gelenkt. Wenn genug von uns ständig Sand in die Zahnräder
der Lügenfabrik werfen, können wir die Massen aus dem
oligarchischen Schlaflied wecken, das ihnen vorgesungen
wird. Und dann sind wir vielleicht groß genug, um eine
Chance zu haben, einen der echten Videospiel-Controller zu
ergattern.>
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23.10.2018: Die Saudi-NATO vernichtet den
Jemen - Trump erlaubt es (!) 14 Millionen Menschen im Jemen von Hunger bedroht
https://www.epochtimes.de/politik/welt/14-millionen-menschen-im-jemen-von-hunger-bedroht-a2681941.html
<"Die humanitäre Lage im Jemen ist
die schlimmste weltweit", warnte der
UN-Vizegeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten.
Bis zu 14 Millionen Menschen sind im Jemen von Hunger
bedroht.
„Die humanitäre Lage im Jemen ist die schlimmste weltweit“,
warnte der UN-Vizegeneralsekretär für Humanitäre
Angelegenheiten, Mark Lowcock, in einem am Montag bekannt
gewordenen internen Bericht.
Wenn sich die Lage in dem Bürgerkriegsland weiter wie
bisher entwickele, gerieten 14 Millionen Menschen schon bald
in ein „Vor-Hunger“-Stadium.
Drei Viertel der Bevölkerung des Jemen, das entspreche rund
22 Millionen Menschen, benötigten Hilfe und Schutz, heißt es
in der Notiz Lowcocks vom 18. Oktober, die den
UN-Sicherheitsratsmitgliedern vorliegt. 8,4 Millionen von
ihnen litten unter einer schweren Versorgungsunsicherheit
und bedürften „dringend“ Lebensmittelhilfen. Im „schlimmsten
Fall“ könnte diese Zahl um weitere 5,6 Millionen auf 14
Millionen anwachsen.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen schiitischen
Huthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien und anderen
arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd
Rabbo Mansur Hadi. In dem Konflikt wurden bereits fast
10.000 Menschen getötet.
Es fehlt an Lebensmitteln und Gesundheitsversorgung. „Die
Lebensmittelkrise ist direkt auf den Konflikt
zurückzuführen“, heißt es in der internen Notiz Lowcocks.
(afp)>
Die Hungersnot, die den vom Krieg heimgesuchten Jemen
bedroht, ist noch schlimmer als frühere Schätzungen
annahmen, die ihn bereits als die schlimmste humanitäre
Krise der Welt bezeichneten. Laut UNO sollen dort 14
Millionen Menschen in Gefahr sein.
<Nach Berichten des „Sunday Express“ stand der
getötete saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi
(Jamal Khashoggi) offenbar kurz davor, Beweise für die
Verwendung von chemischen Waffen im Jemen durch
Saudi-Arabien freizugeben.
„Er sagte, er hofft, dass er dokumentarische Beweise
erhalten wird. Ich kann nur sagen, dass das nächste, was
ich gehört habe, war, dass er vermisst wird.“
Diese Meldung kommt inmitten der Behauptungen aus
Geheimdienstquellen, Großbritannien habe von den Plänen,
den Journalisten zu entführen, gewusst und soll
Saudi-Arabien gebeten haben, diese Handlungen zu stoppen.
„Diese Details beinhalteten die ursprünglichen Befehle,
Herrn Chaschukdschi zu ergreifen und ihn nach
Saudi-Arabien zur Befragung zurückzubringen“, berichtet
eine Geheimdienstquelle.
Die Befehle sollen aus der königlichen Umgebung gekommen
sein, aber Informationen über eine Verbindung zu Kronprinz
Mohammed bin Salman al-Saud gebe es nicht, hieß es
außerdem.
Einer anderen hochrangigen Quelle aus dem Geheimdienst
zufolge habe der britische MI6 den Kollegen aus
Saudi-Arabien geraten, die Operation abzubrechen, aber
ihre Empfehlung soll abgelehnt worden sein.
Im Iran wurden kürzlich Behauptungen laut, Saudi-Arabien
habe Inhaltsstoffe geliefert, die im Jemen zur Produktion
des Nervengifts Sarin verwendet werden könnten. Es sei
jedoch wahrscheinlicher, dass Chaschukdschi sich auf
Phosphor bezogen hatte, so „Sunday Express“.
Nach Berichten der US-Zeitung „Washigton Post“ setzte
Saudi-Arabien von den USA gelieferten weißen Phosphor
gegen Truppen und Zivilisten im Jemen ein.
Der saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi, der als
Kolumnist für die US-Zeitung „The Washington Post“
arbeitete und seit 2017 in den USA lebte, verschwand
am 2. Oktober in der Türkei, nachdem er das Gebäude
des saudi-arabischen Generalkonsulats in Istanbul
betreten hatte. Am 20. Oktober bestätigte das Konsulat die Ermordung
des oppositionellen Journalisten.
Die türkische Staatsanwaltschaft hatte einen Antrag auf Auslieferung von 18
Personen an Saudi-Arabien gestellt, die des Mordes an
Dschamal Chaschukdschi verdächtig sind.>
<Washingtons militärische Unterstützung von Saudi
Arabien und den VAE im Jemen-Konflikt ist auf eine
humanitäre Katastrophe ohne jegliches strategisches Ziel
hinausgelaufen, schreibt der Journalist Daniel R.
DePetris in einem Beitrag für das US-Magazin „The
National Interest“ (NI).
Damit kommentierte DePetris einen offenen
Brief von hochrangigen Beamten aus
der Administration des ehemaligen US-Präsidenten Barack
Obama. Die Beamten haben US-Staatchef Donald Trump am 11.
November zur völligen Beendigung der Unterstützung für
eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition
in Jemen aufgerufen.
Der Journalist erinnert daran, dass das Schreiben wenige
Tage nach der Erklärung des US-Verteidigungsministeriums
erschienen sei. Laut dieser Erklärung wird Washington der
von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition künftig bei der
Betankung ihrer Flugzeuge im Jemen-Krieg nicht helfen.
Die Autoren des Briefes hätten aber vernachlässigt, die
ursprüngliche Verantwortung für das Einschlagen des
politischen Kurses zu übernehmen, mit dessen Neubewertung
die Vereinigten Staaten endlich begonnen hätten.
„Dreieinhalb Jahre der US-Militärunterstützung für Riad und
Abu Dhabi sind auf eine humanitäre Katastrophe ohne
jegliches strategisches Ziel oder Endspiel hinausgelaufen“,
so DePetris.
Die Politik Washingtons im Jemen sei seit langer Zeit
eine „Farce“. Der Bürgerkrieg in dem Land werde von
keiner beteiligten Seite militärisch gewonnen. Die USA
„heizen jedoch weiter den Krieg an, indem sie eine Seite
in einem internen Konflikt in einem anderen Land
wählen“.
„Bis eine US-Außenpolitik, die eine strategische
Zurückhaltung übt, von der Führung geschaffen und
umgesetzt wird, ist es wahrscheinlich, dass die USA weiter
in die Kriege eingreifen werden, an denen sie kein
nationales Sicherheitsinteresse haben“.
Im Jemen tobt seit 2014 ein verheerender Bürgerkrieg. Die
Huthi-Rebellen hatten weite Teile vor allem im Norden des
Jemen den Regierungstruppen abgerungen.
Eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition
unterstützt die Regierung und fliegt Angriffe auf
Huthi-Stellungen. Das saudische Staatsgebiet wird
ebenfalls regelmäßig von Seiten der Rebellen
beschossen.>
Deutschland rühmt sich mit "einer restriktiven und
verantwortungsvollen Rüstungsexportpolitik" und gehört zu
den größten humanitären Helfern im Jemen. Gleichzeitig war
Saudi-Arabien zweitbester Rüstungskunde, das die
katastrophale Lage erst entstehen ließ.
In Teheran protestierten Lehrer vor dem Büro der Vereinten
Nationen und forderten ein Ende der Gewalt im Jemen. Über 22
Millionen Menschen sind auf Hilfslieferungen angewiesen, 8,4
Millionen von Hungersnot bedroht. Die meisten Opfer gibt es
durch Luftangriffe.
========
13.12.2018: Friedensverhandlungen in Stockholm
für den Jemen:
<Rückt der Frieden in Jemen näher? Bei den
Verhandlungen in Stockholm gab es überraschend
Fortschritte.
Für die UNO spielt sich im Jemen die schlimmste humanitäre
Katastrophe unserer Zeit ab. Nun könnte es etwas Linderung
für das kriegsgeschundene Land geben.Die
Konfliktparteien verständigten sich in Stockholm auf eine
Waffenruhe für die umkämpfte Hafenstadt Hudaida.
Die heutigen Einigungen
werden das Leben von Millionen Menschen erleichtern.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte, die Einigung
sehe einen Rückzug von Regierungstruppen und
Rebellenkämpfern aus dem strategisch wichtigen Hafen sowie
einen Waffenstillstand in der gesamten Provinz vor.
Die UNO werde bei der Kontrolle des Hafens, über den der
Grossteil der humanitären Hilfe in den Jemen gelangt, eine
«Schlüsselrolle» spielen, um die Hilfslieferungen zu
erleichtern: «Die heutigen Einigungen werden das Leben von
Millionen Menschen erleichtern», sagte Gutteres.
SRF-Auslandredaktor Philipp Scholkmann teilt die Hoffnung
des UNO-Generalsekretärs. Zumindest, wenn es eine stabile
Waffenruhe an dem strategisch entscheidenden Küstenstrich
gebe: «Wenn die Menschen wieder auf die Märkte gehen können
und die Spitäler wieder Medikamente haben, kann das
abertausende Leben retten.»
Schliesslich helfe es Notleidenden im ganzen Land, wenn die
wichtigste Handelsdrehscheibe im Jemen wieder intakt sei:
«Auch in der belagerten Stadt Taes sollen Korridore für
humanitäre Hilfe geöffnet werden. Das sind bedeutende
Signale.»
Im Vorfeld der Gespräche sei man davon ausgegangen, dass
diese gerade am umstrittenen Hudaida scheitern könnten.
«Dass dieser Punkt Kern der Übereinkunft ist, lässt erstmals
seit Jahren etwas Hoffnung aufkeimen», so Scholkmann.
Skepsis ist angebracht
Zum Abschluss der Gespräche reichten sich Jemens
Aussenminister al-Jamani und der Rebellen-Verhandlungsführer
Mohammed Abdelsalam die Hand. «Sie blieben in ihren
Statements aber im Ungefähren», relativiert Scholkmann. Dies
lasse Skepsis daran aufkommen, wie belastbar die Einigung
sei. Jemens Aussenminister sagte, die Einigung bleibe bis zu
ihrer Umsetzung durch die Gegenseite «hypothetisch».
Keine Einigung gab es hinsichtlich des Flughafens in der
von den Rebellen kontrollierten Hauptstadt Sanaa, der seit
knapp drei Jahren für kommerzielle Flüge geschlossen ist:
«Auch in anderen gewichtigen Dossiers gab es keine Lösung,
etwa beim Gefangenenaustausch oder den Beamtenlöhnen, die
seit zwei Jahren nicht mehr bezahlt werden. Von diesen
hängen Millionen Menschen ab», so Scholkmann.
Iran und die Saudis müssen sich zurückziehen
Auch gab es keine Fortschritte bei wirtschaftlichen
Massnahmen, um der jemenitischen Bevölkerung zu helfen. «Und
das alles sind nur die ‹humanitären Dossiers›. Von den
grundsätzlichen Fragen, einem politischen Prozess für Jemen,
ist man weit weg.»
Um echten Frieden zu erreichen, wird es auch Saudi-Arabien
und Iran brauchen. Scholkmann bleibt skeptisch. Laut
Analysten würden beide Seiten vom Krieg profitieren. Iran
könne im Hinterhof des Rivalen Einfluss ausüben. Bei den
Saudis wiederum gebe es gewichtige Stimmen, die überzeugt
seien, dass der Krieg militärisch gewonnen werden könne.
Nach der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi ist das
Prestige Saudi-Arabiens aber arg angeschlagen. «Viele
Beobachter sagen, dass das Treffen überhaupt erst wegen des
internationalen Drucks zustande kam. Im Januar wird man
sehen, ob der Druck angehalten hat.» Dann ist eine zweite
Verhandlungsrunde geplant. Dabei soll es um einen Rahmen für
einen politischen Prozess gehen.>
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17.12.2018:
Kriminelles Merkel-Regime fördert mit Panzern und Bomben
kriminelle Saudis und die Vernichtung und den Massenmord
an Kindern im Jemen: Katholischer Vorsitzender der GKKE: Bundesregierung
fördert Bruch des Völkerrechts
https://deutsch.rt.com/inland/81216-katholischer-vorsitzender-gkke-bundesregierung-bricht-voelkerrecht/
<Die GKKE hat eine erste Bilanz der
Rüstungsexportpolitik der neuen Bundesregierung vorgelegt.
Das Urteil der beiden großen christlichen Kirchen ist fatal:
Die Bundesregierung trage zur humanitären Katastrophe im
Jemen bei und unterstütze den Bruch des Völkerrechts.
„Die Bilanz, die wir nach einem dreiviertel Jahr ziehen,
ist ernüchternd. Entgegen aller Ankündigungen ist nicht zu
erkennen, dass die Bundesregierung dem Ernst der
rüstungsexportpolitischen Fragen gerecht wird. Die noch
für 2018 angekündigte Verschärfung der
Rüstungsexportrichtlinien ist nicht in Sicht", so die
kritische Einschätzung des Prälaten Dr. Karl Jüsten, der
katholische Vorsitzende der "Gemeinsamen Konferenz Kirche
und Entwicklung" (GKKE), ein ökumenischer,
evangelisch-katholischer Arbeitsverbund zur
Entwicklungspolitik.
Bei der Vorstellung des Rüstungsexportberichtes
2018 auf der Bundespressekonferenz (BPK) verurteilte
er insbesondere die Rüstungsexporte an die sogenannte
Jemen-Kriegs-Koalition unter Führung von Saudi-Arabien und
ging hart mit der Bundesregierung ins Gericht:
Mit ihren Exporten trägt die Bundesregierung zur
humanitären Katastrophe bei. Mehr noch: Sie fördert auch
den Bruch des Völkerrechts. Während selbst Teile des
US-Kongresses die Kriegskoalition in Frage stellen,
verstößt die Bundesregierung mit ihrer Exportpolitik
gegen die völkerrechtlich verbindlichen Regeln des Arms
Trade Treaty, gegen den gemeinsamen Standpunkt der EU
zur Ausfuhr von Militärgütern und Militärtechnologie
sowie gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Nicht
zuletzt missachtet die Bundesregierung ihre eigenen
Grundsätzen sowie die Leitlinien zur Krisenprävention
und Friedensförderung.>
<Die
Hilfsorganisation Action Against Hunger schildert die
katastrophale humanitäre Lage im Jemen: Mütter seien oft
vor die Wahl gestellt, wer mit den knappen Lebensmitteln
versorgt wird. Rund 85.000 Kinder unter fünf Jahren
starben bereits an Unterernährung.
Die Friedensverhandlungen in Schweden zwischen den
verfeindeten Parteien der Huthis und der saudisch
geführten Koalition wurden beendet. Der Erfolg der
Gespräche ist ein ausgehandelter Waffenstillstand für
den Hafen Hudaydah, über den 80 Prozent der dringend
benötigten Hilfsmittel ins Land transportiert
werden. Die drohende Hungersnot aber bleibt. Rund
53 Prozent der Bevölkerung sind auf
Hilfslieferungen angewiesen, 14 Millionen droht der
Hungertod.
Wenn eine Familie nicht über die notwendigen
wirtschaftlichen Ressourcen verfügt, um die gesamte
Familie zu ernähren, dann wählen sie, wer ernährt
wird. Manchmal kommt man an den Punkt, an dem eine
Mutter einfach gezwungen ist, bestimmte
Familienmitglieder nicht zu füttern, am ehesten die
Jüngsten.
Rund 85.000
Kinder unter fünf Jahren sind bereits an
Unterernährung gestorben. Säuglingen werde oft
Reiswasser statt Milch zugeführt. Die noch käuflichen
Lebensmittel sind unerschwinglich. Umkämpfte
Gebiete, die von Luftangriffen der saudisch geführten
Koalition bombardiert werden, sind für die
Hilfsorganisationen weiterhin nur schwer zugänglich.
Am Donnerstag stimmte der US-Senat für ein Ende der
Unterstützung des saudisch geführten Krieges. Bislang
ist dies aber nur ein symbolischer Akt gegen die Politik
des US-Präsidenten Donald Trump. Auch nach dem Mord an
dem Journalisten Jamal Khashoggi wollte Trump den
saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, der in den
Mord verwickelt sein soll, nicht abstrafen und die
Waffengeschäfte mit Saudi-Arabien weiterführen. Die
Huthis bezeichneten die USA als Kriegspartei im Jemen.
Ein Ende des Involvements der USA kann erst durch den
neuen Kongress besiegelt werden.>
Eine deutsche Aufklärungsdrohne des Typs "Luna" ist im
Norden Jemens abgestürzt. Ob die Drohne von Huthi-Rebellen
abgeschossen oder gehackt wurde ist nicht bekannt. Der
Vorfall zeigt aber, wie deutsche Militärausrüstung in
Kriegsgebieten im Einsatz ist.
Einem neuen Bericht zufolge töteten britische und
US-amerikanische Bomben rund 1.000 Menschen im Jemen-Krieg,
darunter 120 Kinder. Der Bericht spricht von "illegalen
Angriffen", bei denen keine Versuche unternommen wurden,
Zivilisten zu verschonen.
Seit der militärischen Intervention der saudisch geführten
Koalition hat sich im Jemen eine der weltweit größten
humanitären Katastrophen entwickelt. Dort mangelt es heute
beinahe an allem. Die Koalition blockiert Luft- und Seewege.
Das Land wird ausgehungert.
<Der Angriff ist der mit Abstand tödlichste
Angriff der Saudi-Emirate-Koalition in den letzten Jahren.
Im Südwesten des Jemen in Dhamar bombardierte die
Saudi-Emirate-Koalition am Wochenende ein Community
College, das die Houthi-Rebellen zeitweise als
Kriegsgefangenenlager umfunktionierten und dort 185
Menschen festhielten.
Die drei Gebäude wurden mit sieben Luftschlägen
angegriffen, alle Personen im Komplex sind entweder tot
oder schwer verletzt. Das
Rote Kreuz schätzt, dass „über 100 Menschen getötet
wurden“, doch könnte die Zahl auf über 150 ansteigen,
da viele Verletzte im kritischen Zustand sind.
Der Angriff ist zweifelsohne ein
Kriegsverbrechen. Die Koalition behauptet, der Angriff
sei in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht.
Mit westlicher Unterstützung macht sich die
Koalition im Jemen des Völkermords schuldig.
Nach UN-Völkermordkonvention Artikel III e)
machen sich die USA, Großbritannien, Frankreich,
Russland und Deutschland als größte Waffenlieferanten
der Komplizenschaft an Genozid schuldig und müssen wie
die Saudis und Emiratis in Den Haag als Kriegsverbrecher
angeklagt werden.
<Fünf Jahre
seit dem Saudi-Arabien und seine Verbündeten eine
verheerende Bombenkampagne im verarmten Land des Nahen
Ostens gestartet hatten sind mehr als zwei Millionen
Kinder und Jugendliche in dem vom Krieg gebeutelten
Jemen von der Schule verschwunden, teilte der
Kinderfonds der Vereinten Nationen mit . Die
Ausbildung weiterer 3,7 Millionen Kinder sei
gefährdet, da die Gehälter der Lehrer seit mehr als
zwei Jahren nicht mehr gezahlt worden seien, sagte
UNICEF in einer Erklärung am Mittwoch.
Gewalt, Vertreibung und Angriffe auf Schulen
verhindern, dass viele Kinder die Schule besuchen können
erklärte Sara Beysolow Nyanti, die
UNICEF-Vertreterin im Jemen.
Jede fünfte Schule im Land kann nicht mehr als
direkte Folge des Konflikts genutzt werden, der das
ohnehin schon zerbrechliche Bildungssystem des Jemen
verwüstet hat, warnte die UN-Agentur.
Kinder, die nicht zur Schule gehen können, sind
mit erhöhten Risiken für alle Formen der Ausbeutung
konfrontiert, einschließlich der Tatsache, dass sie
gezwungen sind, sich den Kämpfen als Kindersoldaten oder
der Kinderarbeit anzuschließen
fügte Nyanti hinzu und bemerkte: “Sie verlieren die Möglichkeit,
sich in einer fürsorglichen und stimulierenden Umgebung
zu entwickeln und zu wachsen, und werden schließlich in
einem Leben in Armut und Not gefangen.“
Riad und eine Reihe seiner regionalen Verbündeten
starteten im März 2015 eine verheerende Kampagne gegen den
Jemen, mit dem Ziel, die Regierung des ehemaligen
jemenitischen Präsidenten Abd Rabbuh Mansur Hadi wieder an
die Macht zu bringen und die Ansarullah-Bewegung zu
vernichten.
Trotz der Behauptungen Riadhs, dass es die
Positionen der Ansarullah-Kämpfer bombardiert, zerstören
saudische Bomber Wohngebiete und zivile Infrastruktur.
Hochzeiten, Beerdigungen, Schulen und Krankenhäuser sowie
Wasser- und Elektrizitätswerke zum Ziel genommen wurden.
Dabei wurden Hunderttausende getötet und verletzt.
Save the Children, eine Wohltätigkeitsorganisation,
hatte berichtet, seit das saudische Regime und seiner
Verbündeten den brutalen Krieg gegen die ohnehin verarmte
Nation begonnen haben, mehr als 84.700 Kinder unter fünf
Jahren im Jemen verhungert sind . Laut UNICEF leiden 1,8
Millionen Kinder unter fünf Jahren an schwerer
Unterernährung.
Frankreich, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte
Königreich und einige andere westliche Länder sind der
Kritik an Waffenverkäufen an Saudi-Arabien und die
Vereinigten Arabischen Emirate ausgesetzt, deren
Aggression gegen den Jemen 28 Millionen Menschen getroffen
haben und die von den Vereinten Nationen als “eine der
schlimmsten humanitären Krisen der Welt” bezeichnet
werden. Nach Angaben des UNO leidet der Jemen an der
schwersten Hungersnot seit mehr als 100 Jahren.
Ein UN-Panel hat einen detaillierten Bericht über
die zivilen Opfer erstellt, die durch das saudische
Militär und seine Verbündeten während ihres Krieges gegen
den Jemen verursacht wurden, in dem es heißt, dass die von
Riad geführte Koalition bei ihren Überfällen auf zivile
Ziele spezielle Munition eingesetzt hat. Die Gesamtzahl
der gemeldeten Todesopfer im Jemen hat in den letzten
viereinhalb Jahren die 91.000er Marke überschritten, wie
das Ende August angekündigte Armed Conflict Location and
Event Data Project (ACLED) in den USA bekannt gab.>
11.12.2019: Rheinmetall und Airbus rüsten kr.
Saudis gegen den Jemen aus: Kriegsverbrechen unterstützt
(!): „Beihilfe zu Kriegsverbrechen”: Strafanzeige gegen deutsche
Firmen in Den Haag gestellt – Medien
Saudis fliegen mit Tornado und Typhoon gegen den Jemen,
und Airus A330 MRTT betankt sie in der Luft
Der Artikel:
<Menschenrechtsanwälte haben Strafanzeige gegen
deutsche Unternehmen und Politiker vor dem Internationalen
Strafgerichtshof in Den Haag gestellt. Wie die
„Süddeutsche Zeitung” berichtet, lautet der Vorwurf, dass
die betroffenen Firmen und Personen Beihilfe zu
Kriegsverbrechen geleistet hätten.
Demnach lautet der zentrale
Vorwurf, dass sie Beihilfe zu Kriegsverbrechen
leisten würden.
Die Strafanzeige soll von einer Gruppe von
Menschenrechtsanwälten stammen und beim Internationalen
Strafgerichtshof in Den Haag gegen deutsche
Rüstungsunternehmen und Politiker eingereicht worden sein.
Indem sie Waffen an Saudi-Arabien und dessen
Verbündete im Jemen-Krieg lieferten, würden sie Beihilfe
zu Kriegsverbrechen leisten.
In der entsprechenden Anzeige, die das
European Center for Constitutional and Human Rights
(ECCHR) in Berlin gemeinsam mit der jemenitischen
Menschenrechtsgruppe Mwatana sowie vier weiteren
Organisationen am Mittwoch eingereicht habe, wird erklärt,
dass niemand behaupten könne, er wisse nicht, welche
Gräuel mit den Waffen verübt würden.
Schon seit 2015 hätte man unter anderem aus
den Berichten von Human Rights Watch oder dem
UN-Menschenrechtsrat gewusst, dass im Jemen Schulen,
Krankenhäuser und Wohngebäude bombardiert werden. Da die
entsprechenden Firmen dennoch weiter ihr Rüstungsgut
geliefert hätten, hätten sie solche Verbrechen zumindest
billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anzeige,
die der "Süddeutschen Zeitung", NDR und WDR vorliegen
soll.
Die Strafanzeige richte sich nun vor allem gegen den
deutschen Konzern Rheinmetall sowie gegen
den Konzern Airbus. Rheinmetall
liefere die Bomben, Airbus die Kampfflugzeuge, heißt es
weiter in der Anzeige.
Genau dieses Militärgerät würde für Bombardements im
Jemen zum Einsatz kommen.
„Was die Bundesregierung
hier macht, ist das Gegenteil von restriktiver
Rüstungspolitik”, zitiert die SZ in diesem Zusammenhang
den Rüstungsexperten Otfried Nassauer.
Konflikt im Jemen
Seit 2015 kämpft Saudi-Arabien im Jemen gegen
die aufständischen Huthi-Milizen. Dabei werden regelmäßig zivile Objekte
getroffen. Die Vereinten Nationen bezeichnen dieses
Vorgehen als Kriegsverbrechen.
Auch wegen dieses teils brutalen Vorgehens sind
Waffenlieferungen an Saudi-Arabien seit Jahren extrem
umstritten. Im Koalitionsvertrag, den die Spitzen von
Union und SPD im März 2018 unterzeichneten, wollte man
eigentlich „ab sofort keine Ausfuhren an Länder
genehmigen, solange diese unmittelbar am Jemen-Krieg
beteiligt sind”. Dennoch habe die Bundesregierung weiter
Exporte genehmigt.
In der Tat spielt die Waffentechnik aus deutscher
Produktion im Jemen-Krieg eine immense Rolle.
[Saudis fliegen mit Tornado und Typhoon gegen den
Jemen, und Airus A330 MRTT betankt sie in der Luft]
So werden beispielsweise von der saudischen Luftwaffe
Kampfjets vom Typ Tornado und neuere Eurofighter
Typhoon eingesetzt. Ihre Betankung wird in der Luft von
Airbus-Maschinen vom Typ A330 MRTT ausgeführt.
Gegen die Regierung Saudi-Arabiens oder deren
militärische Verbündete selbst können die Juristen in Den
Haag allerdings nicht ermitteln, weil diese Staaten dem
Gerichtshof nicht beigetreten sind.
Die zaiditisch-schiitische Huthi-Bewegung im Jemen wurde
lange Zeit von Saudi-Arabien und den USA beschuldigt,
lediglich Befehlsempfänger des Irans zu sein. Das reichte
ihnen als Rechtfertigung für den Jemenkrieg, bei dem bisher
über 100.000 Menschen getötet wurden.
Für ein paar Tage
erlangte Amal Hussain einen gewissen Weltruhm.
Das nur schwer zu ertragende Foto der
7-Jährigen prangte auf der Titelseite der
letzten Wochenendausgabe der New York Times im
Oktober 2018. Das Mädchen besteht buchstäblich
nur aus Haut und Knochen, kein Gramm Fett,
kein Gramm Fleisch. Zwischen jeder einzelnen
Rippe zieht sich die Haut tief in den
Brustkorb hinein, der so zerbrechlich wirkt,
als würde er bei der kleinsten Berührung in
sich zusammenfallen.
„Amal lächelte immer“, erinnert
sich ihre Mutter Mariam am Krankenhausbett
sitzend, während das abgedruckte Foto in Amals
Blick nur noch apathische Leere zeigt,
Lethargie. Der Fotograf Tyler Hicks hat gewiss
ein kleines Vermögen mit dem Bild gemacht – von
BBC über BuzzFeed bis BILD druckte die
Weltpresse seinen Schnappschuss ab und rief so
für kurze Zeit einen weltweiten Aufschrei über
die Unmenschlichkeit und die Gräuel des
Jemenkrieges hervor. „Ein gequälter Blick in die
Augen der ausgemergelten Amal Hussain“, schreibt
die New York Times damals, „schien ein
Spiegelbild der grauenhaften Lebensverhältnisse
ihres vom Krieg heimgesuchten Landes zu sein“.
Amals Familie stammt aus Sa’da
im Nordjemen, der Hochburg der Houthi-Rebellen,
gegen die eine vom Westen unterhaltene
achtköpfige Koalition unter Führung
Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen
Emirate seit März 2015 einen erbarmungslosen
Bombenkrieg führt. Amals Familie floh ein Jahr
nach Kriegsbeginn aus der heftig umkämpften
Sa’da-Region Richtung Süden nach Aslam, etwa 150
Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Sana’a.
Amal litt an Diarrhö, an den zweistündlichen
Milchrationen im Krankenhaus erbrach sie sich
jedes Mal. Das Krankenhaus konnte ihr nicht
helfen und schickte Amal und Mutter Mariam
schweren Herzens in ein provisorisches Refugee
Camp vor der Stadt, um ihr Bett noch nicht ganz
verlorenen Kindern bereitzustellen. Wenige Tage
nach dem Foto in der New York Times war Amal tot
– und genauso schnell wieder vergessen. (1)
(Auch ich musste beim Schreiben dieser Zeilen
einige Details ihrer Story erneut
recherchieren.)
Die Jemen-Berichterstattung in
den deutschen Leitmedien hat neben analytischen
Oberflächlichkeiten und gelegentlichem Splatter
nichts Substanzielles anzubieten und
vernachlässigt einen zentralen Aspekt des
Krieges in Gänze. Dieser Text wird nachweisen,
dass es sich im Jemen vordergründig nicht um
einen Krieg gegen Soldaten oder Rebellen
handelt, sondern in erster Linie um eines: um
den Krieg gegen Jemens Kinder.
„Die Hölle auf Erden“ –
für jedes einzelne Kind
Der Jemen ist komplett
isoliert, über eine See-, Luft- und Landblockade
ist das Land von der Größe Frankreichs
hermetisch abgeriegelt. Was für die physische
Versorgung mit Nahrung, Medikamenten und
Hilfsgütern gilt, trifft ähnlich auch auf den
Informationsfluss nach außen zu: Die Zahl
jemenitischer Journalisten und Aktivist*innen,
die gelegentlich auf Al Jazeera oder iranischen
Medien auf Englisch über den Krieg berichten,
kann ich ebenso wie die ausländischen
Reporter*innen, die es irgendwie schaffen, ins
Land zu kommen, an einer Hand abzählen. Lange
Zeit geisterte die Zahl von 10.000 Kriegstoten
durch die internationalen Medien. Nur geht diese
Zahl auf eine UN-Schätzung aus dem Jahr 2016
zurück und wurde über Jahre nicht aktualisiert –
was meiner Einschätzung nach ein wesentlicher
Grund für das nicht vorhandene Medieninteresse
am Krieg war, gab es doch etwa in Syrien mit
seiner halben Million Toten wesentlich
dramatischere Zahlen. Die UN beauftragte
schließlich die University of Denver mit einer
Studie, um dieses Problem anzugehen. Die
Wissenschaftler*innen stellten im April 2019 in
ihrer lesenswerten Studie „Assessing the Impact
of War on Development in Yemen“ ihre Ergebnisse
der Allgemeinheit zur Verfügung. (2)
Demnach werde die Opferzahl der
direkt durch Waffengewalt Getöteten bis Ende
2019 auf 102.000 ansteigen. Ende Oktober 2019
verkündete auch der renommierte Kriegsmonitor
Armed Conflict Location and Event Data (ACLED),
dass die Zahl der direkten Kriegstoten im Jemen
die Zahl von 100.000 durchbrochen hat und
bekräftigt damit die Zahlen aus Denver. Entgegen
der landläufigen Meinung ebben die
Kriegshandlungen keineswegs ab, vielmehr erklärt
das ACLED, dass 2019 mit 20.000 Getöteten das
zweittödlichste Jahr des seit 2015 wütenden
Krieges war – mit 2018 wiederum als tödlichstem
Jahr. (3)
Die Forschenden aus Denver
gehen noch einen Schritt weiter und betrachten
in ihren Zählungen auch kriegsbedingte
Sekundärphänomene wie Hunger und Epidemien –
die, es muss immer wieder betont werden, keine
„Kollateralschäden“ des Krieges sind, sondern
von der Saudi-Emirate-Koalition bewusst
herbeigeführt und so als Kriegswaffe eingesetzt
werden. Demnach steigen die Kriegstoten auf mehr
als 230.000 an. Und noch einen Schritt weiter,
der Grund für die Überschrift dieses Artikels:
Von diesen Toten sind 140.000 Kinder unter fünf
Jahren, die allermeisten waren zu Kriegsbeginn
im März 2015 also noch nicht einmal geboren.
Drei von fünf Kriegstoten im
Jemen sind unter fünf Jahre alt – ich wüsste von
keinem anderen Krieg, in dem es auch nur im
Ansatz ein derart kinderfeindliches
Missverhältnis gäbe. Doch was ist die Ursache
für diesen im Grunde unfassbar hohen Anteil
toter Kinder? In der Graswurzelrevolution Nr.
434 vom Dezember 2018 berichtete ich über einen
Anschlag, bei dem ein saudischer Kampfjet zwei
500-Pfund-Bomben der US-Rüstungsschmiede
Lockheed Martin auf einen Schulbus in Dahyan im
Nordjemen abwarf und dabei 51 Menschen tötete,
40 von ihnen Schulkinder. (4)
Doch stellen derartige
Gewaltexzesse gegen Kinder die Ausnahme dar. Zur
Erklärung des beschriebenen Missverhältnisses
müssen wir uns die von der Denver University
hinzugefügten Sekundärphänomene ansehen – den
schleichenden Tod. Denn der auf jeden Krieg
zutreffende Umstand, dass durch Waffengewalt
getötete Menschen nur eine Fraktion der
Kriegstoten ausmachen, wird im Jemen auf die
Spitze getrieben. So wütet neben einer
historischen Hungerkatastrophe – die UN warnte
vor „der schlimmsten Hungersnot der Welt seit
100 Jahren“ – mit über 2,2 Millionen Infizierten
die mit weitem Abstand größte jemals
registrierte Choleraepidemie. (5)
Mitte November berichtete ich
als Einzige*r im deutschsprachigen Raum über
eine ausbrechende Malariaepedimie, innerhalb
weniger Wochen registrierte das
Houthi-geführte Gesundheitsministerium 116.522
Infektionen und 500.000 mehr Verdachtsfälle.
(6) Auch sind Denguefieber, Masern und
Diphtherie auf dem Vormarsch – und von all
diesen Sekundärphänomenen sind Kinder,
besonders die kleinsten unter ihnen, besonders
heftig betroffen.
Ende November schickte
mir Dr. Yousef Alhadri, der Sprecher des
jemenitischen Gesundheitsministers Dr. Taha
al-Mutawakel, aktuelle Statistiken seines
Hauses. Zwar können nicht all diese Zahlen des
von den Houthi-Rebellen geführten Ministeriums
verifiziert werden, doch in den Fällen, in
denen es andere Quellen gibt, decken sich
Alhadris Zahlen mit denen etwa der UN. So sind
von Jemens 4,5 Millionen Kindern unter fünf
Jahren 2,9 Millionen akut mangelernährt, 55
Prozent also. 400.000 fallen in die Kategorie
der schweren akuten Mangelernährung. Die Zahl
der Hungertoten zu ermitteln, ist besonders
problembehaftet. Im Oktober 2018
veröffentlichte die renommierte
Kinderrechts-NGO Save the Children die
erschreckende Zahl von 85.000 Kleinkindern
unter fünf Jahren, die seit März 2015 an den
Folgen des Hungers starben – das entspricht
der Zahl aller unter fünfjährigen Kinder in
Hamburg. Diese Zahl spiegelt eine konservative
Schätzung wider und könnte bei bis zu 110.000
liegen. Bill Chambers, Präsident der
kanadischen NGO, kommentiert die Ergebnisse:
„Für jedes Kind, das durch Bomben und Kugeln
getötet wird, sterben Dutzende am Hunger.“ (7)
Von den über 52.000
registrierten Fällen von Masern sind bereits
273 Menschen gestorben, von denen Kinder unter
fünf Jahren 65 Prozent ausmachen, während
dieser Anteil an den 3.750 an Cholera
Verstorbenen 32 Prozent beträgt. (8) Nach
UN-Angaben stellen Kinder und Jugendliche bis
14 Jahre mehr als die Hälfte aller
Cholerainfizierten. Houthi-Sprecher Dr.
Alhadri weiter in einem Statement: „86 Prozent
der Kinder unter fünf Jahren leiden an einer
Art von Blutarmut, 46 Prozent der Kinder
leiden an Wachstumsstörungen, während 80.000
Kinder aufgrund von Flugzeuggeräuschen und
Raketenexplosionen an psychischen Störungen
leiden.“
Eine besonders perfide
Kriegstaktik der Saudi-Emirate-Koalition ist
auch die vollständige Schließung der
Flughäfen. Allein über den Sana’a Airport
reisten vor dem Krieg jedes Jahr Zehntausende
Jemenit*innen zur ärztlichen Behandlung ins
Ausland aus, die jetzt massenhaft buchstäblich
zum Sterben im Land eingeschlossen sind.
Das Norwegian Refugee
Council gab 2017 an, dass im ersten Jahr der
Luftblockade mit über 10.000 Toten mehr
Menschen allein aufgrund der Schließung des
Sana’a Airports starben als an direkter
Waffengewalt. (9)
„Von den 320.000
Patienten, die aufgrund der Schließung des
Sana’a Airports keine Behandlung im Ausland
erhalten konnten“, so Ministeriumssprecher
Alhadri mir gegenüber, „starben 42.000
Patienten, 30 Prozent davon Kinder“. Dr.
Alhadri erklärt weiter, dass „12 Millionen
Kinder, alle jemenitischen Kinder, humanitäre
und Gesundheitshilfe benötigen“ und widerhallt
damit ein Statement von Geert Cappelaere,
UNICEF-Direktor der MENA-Region, der auf einer
Pressekonferenz in Amman im November 2018
erklärte: „Der Jemen, meine Kollegen, ist für
Kinder heute die Hölle auf Erden. Nicht für
50-60 Prozent der Kinder, nein. Es ist die
Hölle auf Erden für jeden einzelnen Jungen und
jedes einzelne Mädchen im Jemen.“ (10)
Dieses deprimierende
Kapitel zusammenfassend, das katastrophale
Résumé des jemenitischen Gesundheitsministers
al-Mutawakel: „Im Jemen sterben jedes Jahr
100.000 Kinder am Krieg und der Belagerung, an
Krankheiten und Epidemien.“
Die Blutlinie zwischen
zwei Völkermorden
Neben dem unmittelbaren Tod
jemenitischer Kinder bezeugen wir im Jemen einen
weiteren Kriegsaspekt – bei all den Barbareien
in all den Kriegen dieser Welt das wohl
menschenverachtendste Phänomen überhaupt –,
durch den Kinder nicht „nur“ physisch
ausgelöscht werden, sondern der vielmehr die
Vernichtung kindlichen Lebens selbst bedeutet,
ein Angriff auf die kindliche Psyche, der ihnen
jede Möglichkeit nimmt, jemals ein „normales“,
erfülltes Leben führen zu können.
Zu Beginn des Jemenkriegs im
März 2015 versicherte der Architekt des Krieges
– der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman,
im Westen unter seinem Kürzel MbS bekannt –
seiner Bevölkerung, der Krieg werde maximal
einige Wochen andauern. Als sich dieses
Versprechen rasch als Luftschloss herausstellte,
gab es mit der Zeit auch auf Seiten der
Koalition die ersten Todesopfer zu beklagen –
nicht unter saudischen Truppen, Riad führt mit
seinen deutsch-italienisch-britischen Tornados
und der von der britischen BAE Systems
unterhaltenen Royal Saudi Air Force einen reinen
Bombenkrieg aus der Luft und die Houthis
verfügen über keine Flugabwehr, doch in den
Rängen der anderen Koalitionäre, allen voran aus
den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die
ein erhebliches Kontingent an Bodentruppen
stellten. Bei einer Bevölkerung von gerade
einmal einer Million Menschen – die restlichen
acht der neun Millionen Einwohner*innen sind
Arbeitsmigranten und -sklaven zumeist aus
Südasien – können es sich die Emirate schlicht
nicht „leisten“, ihre jungen Männer an der Front
zu verheizen.
Und so begann die Koalition
recht schnell, ihren enormen Ölreichtum darauf
zu verwenden, auf der ganzen Welt Söldner für
ihren Krieg einzukaufen. Über ein Programm des
ehemaligen US-Navy-SEALs Erik Prince (11) –
berühmtberüchtigt für seine
kriegsverbrecherische Söldnerfirma Blackwater,
Jeremy Scahills Buch ist Pflichtlektüre zum
Thema – wurden Hunderte Söldner auf die
Arabische Halbinsel exportiert; meist aus Nepal
oder Lateinamerika, hier vor allem Kolumbien,
doch auch viele U.S. Special Forces (12)
darunter: Outsourcing von Krieg, im
globalisierten Kapitalismus sind Elitesoldaten
frei handelbare Güter, die für aberwitzige
Gehälter den Tod in die entferntesten Ecken der
Welt tragen. Im Jemen führen die zumeist
hochausgebildeten Einheiten taktische
Operationen, komplexe Bombenanschläge oder
Attentate auf Oppositionelle und Geistliche
durch – für stupide Grabenkämpfe an der Front
(13) sind diese Investments zu wertvoll, so muss
auf dem globalisierten Söldnermarkt nach
billigen Alternativen gesucht werden. Fündig
wurden die Koalitionäre auf der anderen Seite
des Roten Meers, im vom Darfur-Genozid ab 2003
noch immer kriegszerstörten Sudan – und niemand
ist hier so billig wie Kinder.
Rund 14.000 Söldner aus dem
Sudan befinden sich zu jedem Zeitpunkt,
angefangen wenige Monate nach Kriegsbeginn, im
Jemen, erklären zurückgekehrte Kämpfer und
sudanesische Politiker*innen, die diesem Spuk
ein Ende setzen wollen, gegenüber der New York
Times (14); manche Quellen sprechen von bis zu
30.000 Kämpfern. (15)
Eine Entsendung läuft in der
Regel ein halbes Jahr, weshalb davon ausgegangen
werden kann, dass die Gesamtzahl sudanesischer
Söldner, die im Jemen stationiert waren, in die
Hunderttausende geht. Die Sudanesen werden in
heftig umkämpften Regionen wie in der von den
Houthis belagerten Metropole Ta’iz eingesetzt
oder in der Schlacht um die wichtigste
Hafenstadt des Landes, Hodeida. Sie sind oft
ungeschützt und übernehmen die gefährlichsten
Aufgaben. „Sie behandeln die Sudanesen wie ihr
Feuerholz“, beschreibt der 25-jährige Ahmed
treffend die Situation. Die rekrutierten
sudanesischen Kinder und Jugendlichen sind
zwischen 13 und 17 Jahre alt, sie machen
zwischen 20 und 40 Prozent der sudanesischen
Einheiten aus. Demnach sind zu jedem Zeitpunkt
Tausende sudanesische Kindersöldner im Jemen
stationiert, insgesamt geht ihre Zahl gewiss in
die Zehntausende.
Die Opferzahlen unter den
sudanesischen Söldnern sind verheerend. 4.000
von ihnen (16) sollen seit 2015 im Jemen getötet
worden sein, Tausende mehr wurden verletzt, so
ein Sprecher der Houthi-Rebellen Anfang November
mit Zahlen, die unmöglich objektiv verifiziert
werden können. Die Zahl getöteter Kinder aus dem
Sudan ist unbekannt. Während ausrangierte
westliche Elitesoldaten in der privaten
Söldnerbranche gerne bis 1.500 US-Dollar
kassieren – pro Tag, versteht sich –, zahlt die
Saudi-Emirate-Koalition ihren Söldnern aus
Darfur zwischen 10.000 und 15.000 US-Dollar für
sechs Monate: im bitterarmen Sudan ein Vermögen
und genug, um der Familie eine Existenz
aufzubauen. Der 15-jährige Hager Shomo Ahmed
kehrte nach einem halben Jahr im Jemen zurück
nach Darfur. 180 der 500 Söldner seiner
sudanesischen Einheit wurden in den sechs
Monaten getötet. Hagers Familie sind
Rinderzüchter, doch ihr Vieh wurde im
Darfur-Krieg von Plünderern gestohlen. Mit dem
saudischen Blutgeld für seinen Dienst im Jemen
kaufte der junge Hager seiner Familie ein Haus
und zehn neue Rinder.
Die Kindersöldner aus Darfur
sind die Blutlinie, die den ersten Genozid im
21. Jahrhundert mit dem zweiten verbindet: Zu
Beginn des Darfur-Völkermords Anfang der 2000er
waren sie Säuglinge oder noch ungeboren,
anderthalb Jahrzehnte später kämpfen sie – um
dem Hungertod ihrer Familie entgegenzutreten –
gegen ihre jemenitischen Schwestern und Brüder,
werden in 2.000 Kilometer Entfernung von zu
Hause von skrupellosen Generälen an den
Frontlinien verheizt, sind als sudanesische
Kinder zentrale Komponente im Krieg gegen Jemens
Kinder – so zynisch, so menschenverachtend, so
bitter wie nur Krieg sein kann.
Wut im Bauch
Ich schreibe Artikel über
Kriege in Nahost, lese den ganzen Tag über
kopfabschneidende ISIS-Kämpfer, US-Bomben auf
afghanische Krankenhäuser und vom Sarin Getötete
in Syrien. Ich habe Mittel und Wege gefunden, um
von all der Barbarei nicht einzugehen und mir
mein sonniges Gemüt und meine Philanthropie
nicht zu verlieren. Doch das hier ist anders.
Einen Artikel über Leichenberge von Kindern zu
recherchieren, ist einfach nur ätzend. Beim
Schreiben dieser Zeilen fiel es mir oft schwer,
meine Empörung, meine Verzweiflung über diese
unfassbare Misanthropie auf etwas Konstruktives
zu kanalisieren, war nicht nur einmal den Tränen
nahe.
„Die Unmenschlichkeit, die
einem anderen angetan wird, zerstört die
Menschlichkeit in mir“, formulierte Immanuel
Kant einmal; und Che Guevara: „Vor allem bewahrt
Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit,
die irgendwo auf der Welt begangen wird, aufs
Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste
Charakterzug eines Revolutionärs.“ Neben der
sachlichen Analyse und der Übermittlung
wichtiger Fakten soll dieser Text auch emotional
aufwühlen, größte Empathie genau wie Wut im
Bauch hervorrufen – Wut auf die Koalition und
ihre Komplizen im Westen. Einige Absätze des
Artikels schrieb ich im Bus nach Berlin. Mein
bester Kumpel wurde gerade zum ersten Mal Vater,
was ausgiebig begossen werden wollte. Und
während wir im Dutzend in der Kneipe in
Friedrichshain das neue Leben feierten, starb im
Jemen aufgrund eines sinnlosen Krieges jede
Stunde ein halbes Dutzend Kinder unter fünf
Jahren an Hunger, Cholera und anderen
vollständig vermeidbaren Ursachen; alle zehn
Minuten eins.
Dieser Text dient dem Gedenken
an Jemens getötete Kinder und der
bedingungslosen Solidarität mit seinen lebenden.
Der Name der kleinen Amal aus der New York Times
vom Anfang ist das arabische Wort für Hoffnung.
Jakob Reimann
Quellen:
1) Declan Walsh, „Yemen Girl
Who Turned World’s Eyes to Famine Is Dead”, New
York Times, 1.11.2018.
2) Jonathan D. Moyer et al.,
„Assessing the Impact of War on Development in
Yemen“, United Nations Development Programme,
April 2019.
14) David D. Kirkpatrick, „On
the Front Line of the Saudi War in Yemen: Child
Soldiers From Darfur”, New York Times,
28.12.2018.https://www.nytimes.com/2018/12/28/world/africa/saudi-sudan-yemen-child-fighters.html
Der jemenitische Arm der
al-Qaida übernahm am Sonntag in einer Videobotschaft
die Verantwortung für die tödlichen Schüsse auf der
US-Luftwaffenbasis Pensacola durch einen aus
Saudi-Arabien stammenden Offizier.