Aus Saudi-Arabien wurde der Ausbruch von Tiererkrankungen
mit dem gefährlichen Vogelgrippe-Virus gemeldet, warnt die
Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE). Aus Vietnam
kamen kamen ebenfalls Berichte über Geflügelpest, ebenso
aus Deutschland Ende Januar.
Die Erdölnachfrage ist unter anderem wegen der
Auswirkungen der Corona-Krise eingebrochen, weshalb das
Ölkartell OPEC zusammen mit Russland weitere
Förderkürzungen durchsetzen wollte. Doch Moskau lehnte ab,
woraufhin Saudi-Arabien die Hähne aufdrehte und einen
Ölpreisschock auslöste.
12.4.2020: Saudiarabien bereitet Kriegsende
mit dem Jemen vor: Der Coronavirus-Ausbruch könnte der
Regierung in Riad eine bequeme Ausrede liefern, aus dem
Jemen-Konflikt auszusteigen:
(original Englisch: Saudi Arabia is preparing to end the war
in Yemen: The coronavirus outbreak may give Riyadh a
convenient excuse to exit the Yemeni conflict) https://www.aljazeera.com/indepth/opinion/saudi-arabia-preparing-war-yemen-200412155912401.html
<Saudi-Arabien hat die Strafe des Auspeitschens
abgeschafft. Das geht aus einem Dokument des Obersten
Gerichtshofes des erzkonservativen Königreichs hervor,
das AFP in Riad am Samstag einsehen konnte. So solle
künftig die Einhaltung „internationaler
Menschenrechtsstandards (gegen) körperliche Bestrafung“
in Saudi-Arabien gewährleistet werden, heißt es in der
im April getroffenen Entscheidung des Gerichtshofes.
Zuvor stand das von Menschenrechtsorganisationen heftig
angeprangerte Auspeitschen als Strafe auf Tötungsdelikte,
aber auch auf die Störung der „öffentlichen Ordnung“ sowie
auf außereheliche Beziehungen. Die Richter sollen in
diesen Fällen künftig Haft- oder Geldstrafen oder die
Verpflichtung zur gemeinnützigen Arbeit verhängen.
Der Schritt sei eine Maßnahme im Zuge der Reformen unter
Führung des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin
Salman. Der Kronprinz, der seit 2017 de facto die Politik
des Landes bestimmt, strebt eine wirtschaftliche und
gesellschaftliche Öffnung Saudi-Arabiens an, die jedoch
nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen von einer
verstärkten Repression gegen Kritiker begleitet wird.
Die Veröffentlichung der Gerichtsentscheidung erfolgte,
nachdem der Menschenrechtsaktivist Abdallah al-Hamid am
Freitag im Gefängnis an den Folgen eines Schlaganfalls
gestorben war. Der 69-jährige al-Hamid hatte eine
elfjährige Freiheitsstrafe verbüßt, laut Amnesty
International unter anderem, weil er die „Treue zum
Königshaus“ gebrochen und die „öffentliche Ordnung“
gestört habe.
In den vergangenen Jahren hatte der Fall des Bloggers
Raif Badawi immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Weil er
sich öffentlich für Meinungsfreiheit engagiert hatte,
wurde Badawi 2014 wegen Beleidigung des Islam zu tausend
Peitschenhieben und zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
(afp)>
<Minderjährige Verbrecher in Saudi-Arabien
dürfen nicht mehr hingerichtet werden. Das beschlossen
die Behörden des Königreichs, berichten Medien.
Eine dahin gehende Erklärung wurde am Sonntag
auf der Homepage der nationalen Kommission für
Menschenrechte abgedruckt. „Die Todesstrafe für
Minderjährige wird durch eine Haftstrafe von höchstens
zehn Jahren ersetzt“, hieß es in dem Dokument.
„Das ist ein wichtiger Tag
für Saudi-Arabien … Dieser Erlass wird uns helfen, ein moderneres
Strafgesetzbuch zu konzipieren“, wurde
Kommissionschef Awwad Alawwad zitiert.>
<Einem Bericht zufolge hält Saudi-Arabien die
Leichen von mindestens 90 Aktivisten zurück, darunter
Kritiker des Baus eines umstrittenen Megacity-Projekts
an der Küste des Roten Meeres des Königreichs. Die
Nachrichtenwebsite Mirat Al-Jazeera berichtete am
Dienstag, dass sich das Regime in Riad weigert, die
Leichen der saudischen Aktivisten an ihre Familien zu
übergeben.
Der Bericht enthielt keine Einzelheiten darüber, ob die
Aktivisten von Regimekräften bei Protesten getötet oder
hingerichtet worden waren. Unter denjenigen, deren Leichen
zurückgehalten werden, ist Abdul-Rahim al-Howeiti, der
Anfang des Monats von saudischen Streitkräften im Gebiet
al-Khuraybah in der nordwestlichen Region Tabuk erschossen
wurde.
Howeiti stellte regelmäßig Videos ins Internet, in denen
er das 500-Milliarden-Dollar-Projekt Neom – ein Kernstück
des ehrgeizigen Wirtschaftsplans Vision 2030 des
saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman kritisiert. In
einem seiner Video verurteilt er den Staat weil er die
Einheimischen in dem Gebiet vertreibt. Die Einheimischen
leben in diesem Gebiet schon seit Jahrhunderten.
Die Menschen werden aus ihren Häusern vertrieben, und
die Einheimischen sind überhaupt nicht einverstanden mit
dem, was geschieht. Aber die Art und Weise, wie der
Staat mit den Dingen umgegangen ist, kann nur als
Terrorismus… Staatsterrorismus bezeichnet werden”, sagte
er.
“Ich bin gegen die erzwungene Vertreibung von Menschen.
Ich will nicht weggehen; ich will in meiner Wohnung
bleiben. Ich will keine Entschädigung, ich will gar
nichts. Ich will nur mein Zuhause”, fügte der Aktivist
hinzu.
In einem weiteren Video dokumentierte Howeiti seine
letzten Augenblicke vor seiner tödlichen Erschießung und
zeigte das Gebiet, aus dem seine Nachbarn gewaltsam
entfernt worden waren.
Er nahm von seinem Dach aus Aufnahmen auf, die Dutzende
von saudischen Streitkräften zeigen und auf denen es
heißt: “Wer sich der Ausweisung oder der Unterzeichnung
verweigert, dem tun sie das an”. Eine der Regimekräfte
hört man Howeiti antworten: “Niemand zwingt Sie zur
Unterschrift”.
Der saudische politische Aktivist
Omar bin Abdulaziz beschrieb Howeiti als den “Märtyrer
von Neom”.Die
Europäische Saudische Organisation für Menschenrechte
(ESOHR) hat Saudi-Arabien wegen des Zurückhaltens von
Aktivistengruppen kritisiert. Die Praxis verstoße
gegen das Völkerrecht und verstoße gegen die
islamischen Lehren.
Die Nachricht kommt Tage vor dem Jahrestag der
Hinrichtung von 37 politischen Aktivisten durch das
Regime, von denen die meisten der schiitisch-muslimischen
Gemeinde des Königreichs angehörten. Das Regime in Riad
weigerte sich Berichten zufolge, mindestens 33 der Leichen
auszuhändigen. Das Regime ignorierte die wiederholte
Bitten der Familien und begrub die Leichen stattdessen
selbst.>
Die populäre jemenitische
Houthi-Ansarullah-Bewegung lobte die jüngsten
Vergeltungsschläge mit Raketen und Drohnen auf
strategische Standorte tief im Inneren Saudi-Arabiens.
Sie sagte, die jemenitischen Streitkräfte und
Verbündeten planten, als Vergeltung für den Krieg des
Königreichs gegen die verarmte Nation mehr Ziele
anzugreifen.
„Eine Reihe der strategischen Ziele des Jemen
wurden während der Operation [die so genannte Vierte
Operation zur Abschreckung] erreicht. Mehrere andere
werden bald erreicht werden“, sagte Mohammad
al-Bukhaiti, Mitglied des politischen Büros der
Ansarullah, in einem Exklusivinterview mit dem
arabischsprachigen Fernsehnachrichtensender al-Alam am
Donnerstagabend.
Er fügte hinzu,
„Was die jüngste jemenitische Militäroffensive
von den vorherigen unterscheidet, ist die hohe Zahl der
Raketen, die bei der Operation eingesetzt wurden, sowie
die sensiblen Ziele, die getroffen wurden“.
„Zweitens wurde sie nach dem Friedensangebot [das
kürzlich vom jemenitischen Mitglied des Obersten
Politischen Rates Mohammad Ali al-Houthi unterbreitet
wurde] durchgeführt, um den Wahn der Saudis zu
zerstreuen, dass der Jemen den…..
Gräueltaten gehen
weiter und trotzdem hat Saudi Arabien die
G20-Präsidentschaft. In Saudi Arabien werden
Hausmädchen missbraucht oder hingerichtet. Die 8-jährige
Beenish sagt, ihre Eltern seien in den Himmel gekommen,
aber sie war bereits mit ihnen in der Hölle eines
saudischen Gefängnisses. Ihre Mutter war nach Saudi
Arabien gekommen, um dort zu arbeiten, und wurde
hingerichtet. Ausländische Hausmädchen, sie
werden ausgebeutet, missbraucht oder hingerichtet!
Mindestens 53 missbrauchte Frauen aus Bangladesh sind in
Saudi Arabien in den letzten 4 Jahren gestorben, die
Dunkelziffer ist weit höher, denn viele Frauen, die nach….
Das Staatsbudget Saudi-Arabiens leidet unter der stark
zurückgegangenen Nachfrage nach Öl und dem gesunkenen
Ölpreis. Das Land verzeichnete im zweiten Quartal 2020 ein
Defizit von 29 Milliarden US-Dollar. Es leitete
Sparmaßnahmen ein und nahm Auslandskredite auf.
<Ein saudisches Gericht hat am Montag im Prozess
wegen des Mordes am saudischen regimekritischen
Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul 2018
endgültige Urteile in Bezug auf acht Personen gefällt.
Dies berichtet die Agentur Associated Press (AP).
Demnach sind die Urteile des Strafgerichtshofs in Riad
vom staatlichen Fernsehen in Saudi-Arabien verkündet worden.
Es seien dabei nur wenige Details über die saudischen
Staatsangehörigen verraten worden, hieß es. Auch seien
keine Namen genannt worden.
Fünf frühere Todesurteile
seien aufgehoben worden: Die Angeklagten seien nun zu 20
Jahren Haft verurteilt worden. Zuvor gab einer der Söhne
des ermordeten Journalisten, Salah Khashoggi, bekannt,
seine Familie hätte den Mördern vergeben. Diese Tatsache
habe es im Wesentlichen ermöglicht, dass die fünf auf
ihre Hinrichtung wartenden Personen nach dem islamischen
Recht begnadigt worden seien, teilte die AP mit.
Mordfall Khashoggi
Jamal Khashoggi,
Mitarbeiter der US-Zeitung „Washington Post“, wurde am
2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul
ermordet und der Leichnam anschließend zerstückelt.
Türkische und saudische Behörden hatten in dem Fall die
Ermittlungen übernommen.
Riad behauptete zunächst, der Journalist sei
nach dem Verlassen des Konsulatsgebäudes verschwunden. Die
dann aufgetauchten Video- und Audioaufnahmen waren so
überzeugend, dass die Behörden zugeben mussten, er sei
„infolge eines Streits mit Konsularbeamten“ getötet
worden. Die türkische Polizei konnte Khashoggis Leiche
nie finden.
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman
übernahm die volle Verantwortung für die Tat, bestritt
aber, die Tötung angeordnet zu haben.
<Saudi-Arabien schränkt die Pressefreiheit nach
Angaben von Reporter ohne Grenzen so stark ein wie kaum
ein anderes Land auf der Welt. 34 Journalisten säßen dort
wegen ihrer Arbeit derzeit im Gefängnis, teilte die
Organisation kurz vor dem G20-Gipfel am Samstag mit, bei
dem Saudi-Arabien dieses Jahr den Vorsitz hat. Das
Königreich sei einer der „erfolgreichsten Kerkermeister
für Journalisten“ weltweit.
Die Staats- und Regierungschefs der G20 sollten
am Samstag zum Beginn ihres zweitägigen
Gipfeltreffens virtuell zusammenkommen.
Eigentlich war der Gipfel in Saudi-Arabiens
Hauptstadt Riad geplant, wegen der Pandemie
findet er nun per Videoschaltung statt.
Im Ranking der Pressefreiheit von Reporter ohne
Grenzen für das Jahr 2020 belegte Saudi-Arabien
den 170. von insgesamt 180 Plätzen. Eine strikte
Zensur der Medien ist dort Alltag, unabhängige
Medien gibt es nicht. Auch das Internet wird
massiv überwacht und zensiert. Die Organisation
hatte 50 Tage vor dem Gipfel eine Petition
gestartet, um die Staats- und Regierungschefs
der G20 zu einer klaren Haltung mit Blick auf
die Pressefreiheit in Saudi-Arabien
aufzurufen.>
Das Königreich Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben an
einem einzigen Tag 81 Menschen hingerichtet. Die
Beschuldigten seien wegen unterschiedlicher Verbrechen
verurteilt worden, teilte das saudische Innenministerium
mit, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA
meldete. Dazu zählten Mord an "unschuldigen Männern,
Frauen und Kindern" und Mitgliedschaft bei
Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat (IS) oder
Al-Kaida.
Die Hinrichtungen seien am Samstag vollstreckt worden,
nachdem die Todesurteile durch Dekrete des Königshauses
bestätigt worden seien. Bei den meisten Hingerichteten
habe es sich um Saudis gehandelt.
Menschenrechtler beklagen immer wieder die hohe Zahl an
Exekutionen im islamisch-konservativen Saudi-Arabien. Im
vergangenen Jahr erklärte die Menschenrechtsorganisation
Amnesty International, dass nach einem Rückgang während
der G20-Präsidentschaft des Landes wieder mehr Menschen
hingerichtet worden seien. Zwischen Januar und Juli 2021
seien 40 Exekutionen vollstreckt worden - nach 27 im Jahr
zuvor.
2019 hatte Saudi-Arabien mit der Hinrichtung von 37
Menschen an einem einzigen Tag international Empörung
ausgelöst. Dem Königreich wurde damals vorgeworfen, dass
die Männer keine fairen Prozesse bekommen hätten und
Geständnisse mutmasslich durch Folter erzwungen worden
seien. Der Grossteil der Hingerichteten gehörte nach
Angaben von Amnesty der schiitischen Minderheit in
Saudi-Arabien an.
Im Januar 2016 hatte Saudi-Arabien 47 Beschuldigte an
einem Tag wegen Terrorismusvorwürfen hinrichten lassen,
darunter den prominenten schiitischen Geistlichen Nimr
al-Nimr. Al-Nimr war wegen seiner Kritik an der
Unterdrückung der schiitischen Minderheit im sunnitischen
Saudi-Arabien eingesperrt worden.
Unter Führung des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin
Salman geht Saudi-Arabien mit harter Hand gegen
Regierungskritiker vor. Zahlreiche Aktivisten sitzen noch
immer in Haft. In dieser Woche hatte das Königreich den
Blogger Raif Badawi nach zehn Jahren Haft freigelassen.
Allerdings darf er nach Angaben seiner Frau Ensaf Haidar
zehn Jahre das Land nicht verlassen.
In Saudi-Arabien sind zwei weitere Todesurteile
vollstreckt worden. Einem der heute hingerichteten
Männer wurde vorgeworfen, er habe eine Ölanlage in die
Luft zu sprengen versucht, wie aus einer Meldung der
staatlichen Nachrichtenagentur SPA hervorging. Der
zweite hingerichtete Mann sei wegen sexuellen Vergehen
an Minderjährigen verurteilt worden.
Die Zahl der seit Jahresbeginn in dem Königreich
vollstreckten Todesurteile stieg damit auf sechs. Drei
Tage zuvor waren vier Männer hingerichtet worden, die
beschuldigt worden waren, einen anderen Mann entführt
und getötet zu haben.
Im vergangenen Jahr war die Zahl der Exekutionen in
Saudi-Arabien im Vergleich zu 2021 deutlich gestiegen.
Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden im
Jahr 2022 insgesamt 147 Menschen hingerichtet – mehr als
doppelt so viele wie im Vorjahr, als die Zahl der
Exekutionen bei 69 lag.
Der saudi-arabische Ölkonzern Aramco hat für das
vergangene Jahr einen Rekordgewinn von 161,1 Mrd.
Dollar (151,4 Mrd. Euro) vermeldet. Der explodierende
Gewinnzuwachs – 46 Prozent mehr als im Vorjahr – sei
„im Wesentlichen auf den hohen Ölpreis“ und die
verkauften Mengen zurückzuführen, teilte der Konzern,
der hauptsächlich in Staatsbesitz ist, heute mit.
Aktivisten und Aktivistinnen reagierten empört auf die
Gewinnmeldung des Ölkonzerns. „Es ist erschreckend, dass
eine Firma in einem einzigen Jahr mehr als 161
Milliarden Dollar Profit mit dem Verkauf von fossilen
Brennstoffen macht – dem größten Treiber des
Klimawandels“, erklärte die Generalsekretärin von
Amnesty International, Agnes Callamard.
Zweitwertvollstes Unternehmen der Welt
Noch schockierender sei, dass „dieser Überschuss in
einer globalen Krise der Lebenshaltungskosten und
steigenden Energiepreise durch den Angriffskrieg
Russlands auf die Ukraine angehäuft“ worden sei. Aramcos
Gewinn sei der höchste je vermeldete Jahresgewinn eines
Unternehmens, so Callard.
Der saudi-arabische Ölkonzern war erst 2019 an die
Börse gegangen. Er ist das zweitwertvollste Unternehmen
der Welt nach Apple. 2022 meldeten auch fünf weitere
Ölgiganten Rekordgewinne: Shell, Chevron, ExxonMobil, BP
und TotalEnergies.
Aramco hat sich zu einer „operationalen
Klimaneutralität“ bis 2050 verpflichtet – was aber nur
bedeutet, dass die Ölanlagen keine
Treibhausgasemissionen mehr verursachen sollen. Die
Emissionen durch die Verbrennung des von Aramco
geförderten Erdöls in aller Welt werden dabei nicht
berücksichtigt.
Aramcos Profite haben auch die saudi-arabische
Wirtschaft beflügelt: Die Wirtschaft wuchs nach
offiziellen Angaben 2022 in Saudi-Arabien um 8,7 Prozent
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste
Wert in der Gruppe der führenden Industrie- und
Schwellenländer (G-20).
The Cradle enthüllt vertrauliche Klauseln des
Abkommens zwischen Teheran und Riad, das mit
freundlicher Genehmigung Pekings erzielt wurde.
Unter chinesischer Schirmherrschaft einigten sich die
langjährigen regionalen Konkurrenten Iran und
Saudi-Arabien am 10. März in Peking auf die
Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen nach
siebenjähriger Unterbrechung.
In der optimistischsten Lesart kann das Abkommen als
historisches strategisches Abkommen betrachtet werden,
das die großen Veränderungen widerspiegelt, die sich
in Westasien und der Welt vollziehen. Im schlimmsten
Fall kann es als ein „Waffenstillstandsabkommen“
zwischen zwei wichtigen Rivalen bezeichnet werden, das
einen wertvollen Raum für direkte, regelmäßige
Kommunikation schafft.
Die gemeinsame chinesisch-saudi-iranische Erklärung
vom Freitag hat weitreichende Auswirkungen, die über
die Ankündigung der Wiederaufnahme der seit 2016
abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zwischen
Teheran und Riad hinausgehen.
Die Erklärung ist sehr klar:
Die Botschaften von Saudi-Arabien und der
Islamischen Republik Iran werden in weniger als zwei
Monaten wieder eröffnet.
Achtung der Souveränität der Staaten.
Aktivierung des 2001 unterzeichneten Abkommens
über die sicherheitspolitische Zusammenarbeit
zwischen Saudi-Arabien und Iran.
Aktivierung des 1998 zwischen den Parteien
unterzeichneten Kooperationsabkommens in den
Bereichen Wirtschaft, Handel, Investitionen,
Technologie, Wissenschaft, Kultur, Sport und Jugend.
Aufforderung an die drei Länder, alle
Anstrengungen zur Förderung des regionalen und
internationalen Friedens und der Sicherheit zu
unternehmen.
Auf den ersten Blick lassen die ersten vier Klauseln
vermuten, dass es sich bei der von China vermittelten
Vereinbarung im Wesentlichen um eine Verbesserung der
diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden
langjährigen Gegnern handelt. Tatsächlich aber ist die
fünfte Klausel weit von dem Standardtext entfernt, der
in gemeinsamen Erklärungen zwischen Staaten steht.
Sie scheint einen neuen Bezugspunkt für Konflikte in
Westasien zu schaffen, in dem China – in Partnerschaft
mit dem Iran und Saudi-Arabien – die Rolle des
„Friedensstifters“ spielt, in dem Peking eine Rolle in
verschiedenen regionalen Konflikten übernimmt oder
Einfluss auf die betreffenden Parteien nimmt.
Quellen, die mit den Verhandlungen vertraut sind,
haben The Cradle verraten, dass der chinesische
Präsident Xi Jinping nicht nur den Mantel eines
bereits laufenden Abkommens zwischen Teheran und Riad
übergestreift hat. Vielmehr hat Xi persönlich den Weg
für das Zustandekommen dieses Abkommens geebnet. Das
chinesische Staatsoberhaupt hat sich seit seinem
Besuch in Saudi-Arabien im Dezember 2022 und später,
während des Besuchs des iranischen Präsidenten Ebrahim
Raisi in Peking Mitte Februar 2023, eingehend mit den
Einzelheiten befasst.
Mehr als eine Verhandlungsrunde fand unter
chinesischer Schirmherrschaft statt, bei der die
Iraner und die Saudis die in früheren Gesprächsrunden
im Irak und im Oman ausgehandelten Details zu Ende
führten.
Es war keineswegs sicher, dass die beiden Seiten in
ihrer letzten Gesprächsrunde (6.-10. März 2023) zu
einer Einigung kommen würden. Dem chinesischen
Vertreter gelang es jedoch, alle Hindernisse zwischen
den beiden Delegationen zu überwinden, woraufhin die
Parteien die Zustimmung ihrer jeweiligen Führungen
erhielten, um die Vereinbarung am Freitag zu
verkünden.
China als
regionaler Garant
In den letzten Tagen wurde viel über die
strategischen Auswirkungen eines von China
vermittelten saudi-iranischen Abkommens und dessen
Einfluss auf Chinas globale Rolle gegenüber den
Vereinigten Staaten geschrieben. Der Persische Golf
ist für beide Mächte eine strategische Region und die
Hauptquelle für Chinas Energieversorgung.
Wahrscheinlich hat Peking deshalb interveniert, um die
Spannungen zwischen seinen beiden strategischen
Verbündeten einzudämmen. Es ist auch etwas, das
Washington, das lange Zeit als „Sicherheitsgarant“ der
Region angesehen wurde, niemals hätte erreichen
können.
Zweifellos wird viel über das „strategische
Abenteurertum“ des saudischen Kronprinzen Mohammed bin
Salman (MbS) und seine Ausnutzung globaler
Veränderungen gesagt werden, um den Rückgang des
regionalen Einflusses der USA auszugleichen. Die
Entstehung einer multipolaren, post-amerikanischen
Ordnung lässt den traditionellen Verbündeten der USA
einen gewissen Spielraum, um ihre internationalen
Optionen abseits von Washington und im Dienste ihrer
unmittelbaren nationalen Interessen zu erkunden.
Die aktuellen Interessen Saudi-Arabiens stehen im
Zusammenhang mit den ehrgeizigen politischen,
wirtschaftlichen, finanziellen und kulturellen Zielen,
die MbS für sein Land festgelegt hat, und stützen sich
auf zwei Säulen:
Diversifizierung regionaler und globaler
Partnerschaften, um sich an die globalen
systemischen Veränderungen anzupassen, die zur
Verwirklichung der großen Pläne Riads beitragen
werden.
Schaffung von Sicherheit und politischer
Stabilität, damit Saudi-Arabien seine großen
Projekte umsetzen kann, insbesondere die in der
„Vision 2030“ von MbS skizzierten, durch die sich
Riad in einen regionalen Inkubator für Finanzen,
Wirtschaft, Medien und die Unterhaltungsindustrie
verwandeln will – ähnlich der Rolle, die die VAE in
den vergangenen Jahrzehnten oder Beirut vor dem
libanesischen Bürgerkrieg 1975 gespielt haben.
Kurz gesagt, regionale und innere Sicherheit und
Stabilität sind für Riad von entscheidender Bedeutung,
um seine strategischen Ziele umsetzen zu können.
Deswegen wurden vertrauliche Klauseln in das Pekinger
Abkommen aufgenommen, um Iran und Saudi-Arabien zu
versichern, dass ihre Sicherheitsanforderungen erfüllt
werden. Einige dieser Details wurden The Cradle mit
freundlicher Genehmigung einer an den Verhandlungen
beteiligten Quelle zur Verfügung gestellt:
Sowohl Saudi-Arabien als auch die Islamische
Republik Iran verpflichten sich, sich nicht an
Aktivitäten zu beteiligen, die einen der beiden
Staaten destabilisieren, sei es auf
sicherheitspolitischer, militärischer oder medialer
Ebene.
Saudi-Arabien verpflichtet sich, keine Medien zu
finanzieren, die versuchen, Iran zu destabilisieren,
wie z. B. Iran International.
Saudi-Arabien verpflichtet sich, keine
Organisationen zu finanzieren, die von Iran als
terroristisch eingestuft werden, wie z.B. die
Organisation der Volksmudschaheddin (MEK), kurdische
Gruppen im Irak oder von Pakistan aus operierende
Kämpfer.
Der Iran verpflichtet sich, dafür zu sorgen, dass
die mit ihm verbündeten Organisationen vom
irakischen Hoheitsgebiet aus kein saudisches Gebiet
verletzen. Während der Verhandlungen wurde über den
Angriff auf die Aramco-Anlagen in Saudi-Arabien im
September 2019 und die iranische Garantie
gesprochen, dass eine verbündete Organisation einen
ähnlichen Angriff nicht von irakischem Gebiet aus
durchführen würde.
Saudi-Arabien und Iran werden alle möglichen
Anstrengungen unternehmen, um die Konflikte in der
Region zu lösen, insbesondere den Konflikt in Jemen,
um eine politische Lösung zu finden, die den Frieden
in diesem Land dauerhaft sichert.
Nach Angaben von Quellen, die an den Verhandlungen in
Peking beteiligt waren, wurden keine Einzelheiten zum
Jemen-Konflikt vereinbart, da in direkten Gesprächen
zwischen Riad und der jemenitischen
Widerstandsbewegung Ansarallah im Januar bereits
erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Diese haben zu
wichtigen Absprachen zwischen den beiden Krieg
führenden Staaten geführt, die von den USA und den
Vereinigten Arabischen Emiraten vehement zu
untergraben versucht wurden, um eine Beilegung des
Jemenkriegs zu verhindern.
In Peking erklärten sich die Iraner und die Saudis
jedoch bereit, die bereits zwischen Riad und Sanaa
getroffenen Entscheidungen voranzutreiben und darauf
aufzubauen, um den siebenjährigen Krieg zu beenden.
Obwohl sich die Erklärung von Peking in erster Linie
mit Fragen der diplomatischen Annäherung befasst,
scheinen die iranisch-saudischen Vereinbarungen
vorwiegend aus Sicherheitsgründen getroffen worden zu
sein. Die Befürworter beider Seiten werden
wahrscheinlich behaupten, dass ihr Land bei der
Vereinbarung besser abschneidet, aber ein genauerer
Blick zeigt, dass die Bedingungen der Vereinbarung
ausgewogen sind, da jede Partei die Zusicherung
erhält, dass die andere Partei ihre Sicherheit nicht
beeinträchtigen wird.
Während der Iran nie den Wunsch geäußert hat, die
Sicherheit Saudi-Arabiens zu untergraben, haben einige
seiner regionalen Verbündeten kein Geheimnis aus ihren
diesbezüglichen Absichten gemacht. Darüber hinaus hat
MbS öffentlich seine Absicht erklärt, den Kampf
innerhalb des Iran aufzunehmen, was die saudischen
Geheimdienste in den letzten Jahren getan haben,
insbesondere durch die Unterstützung und Finanzierung
bewaffneter Dissidenten- und
Separatistenorganisationen, die der Iran als
terroristische Gruppen einstuft.
Die sicherheitspolitischen Prioritäten dieses
Abkommens hätten letzte Woche in Peking leicht zu
erkennen sein müssen. Schließlich wurde das Abkommen
zwischen den Nationalen Sicherheitsräten
Saudi-Arabiens und Irans unter Beteiligung der
Geheimdienste beider Länder geschlossen. In der
iranischen Delegation waren Offiziere des iranischen
Geheimdienstministeriums und des Geheimdienstes des
Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC)
vertreten.
In einer etwas anderen Angelegenheit, die mit der
regionalen Sicherheit zusammenhängt, aber nicht Teil
des Pekinger Abkommens ist, bestätigten Quellen, die
an den Verhandlungen beteiligt waren, gegenüber The
Cradle, dass die saudische Delegation während der
Gespräche das Bekenntnis Riads zur arabischen
Friedensinitiative von 2002 betonte und eine
Normalisierung der Beziehungen zu Tel Aviv vor der
Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates
mit Jerusalem als Hauptstadt ablehnte.
Am bemerkenswertesten ist vielleicht die Tatsache,
dass sich iranische und saudische
Geheimdienstdelegationen fünf Tage lang in der
chinesischen Hauptstadt trafen, ohne dass der
israelische Geheimdienst davon erfuhr, was die
Entschlossenheit der Parteien zeigt, eine Einigung
ohne den Einfluss von Störern zu erzielen. Dies ist
vielleicht ein weiterer Beweis dafür, dass China – im
Gegensatz zu den USA – weiß, wie man in diesen
unbeständigen Zeiten ein Abkommen zustande bringt.
Saudi-Arabien 5.5.2023: schafft sich ab: Saudi Arabia Uncovered! Die dunkle Realität hinter
Saudi-Arabiens utopischen Träumen – Wie versteckt
Saudi-Arabien seinen eigenen Untergang?
https://netzfrauen.org/2023/05/05/saudi-arabia-5/#more-78268
In den letzten Jahrzehnten war Saudi-Arabien dank seiner
riesigen Ölreserven ein wichtiger Akteur in der
Weltwirtschaft. Das Land konnte seine Position als
dominierende Kraft im Nahen Osten behaupten, indem es seinen
Reichtum nutzte, um Allianzen zu bilden und in sein Militär
zu investieren. Wie wird man Kronprinz von Saudi Arabien?
Mohammed bin Nayef wurde im Rahmen einer vom derzeitigen
Kronprinzen Mohammed bin Salman angeordneten
Machtkonsolidierung festgenommen und sitzt seitdem im
Gefängnis. Was mit Kritikern geschieht, wird auch durch
den Mord im Oktober 2018 an dem regierungskritischen
Journalisten Jamal Khashoggi deutlich. Seitdem wächst die
weltweite Kritik an Saudi
Arabien, eigentlich. Denn obwohl die Gräueltaten nicht
gestoppt wurden, bekam Saudi Arabien die
G20-Präsidentschaft. Und wie bekannt wurde, haben die
G20-Staaten seit dem Beitritt zum Jemen-Krieg im Jahr 2015
Waffen im Wert von 17 Mrd. USD an Saudi-Arabien verkauft.
Auch deutsche Politiker geben sich, wenn es um die
Handelsbeziehungen geht, die Türklinke in Saudi Arabien in
die Hand. Auch
als die saudi-arabische Regierung per Anzeige acht Henker
suchte hielt auch der jetzigen Präsidentin und
damalige Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen nicht davon ab, trotz
Menschenrechtsverletzungen die Kooperation mit Saudi Arabien
weiter auszubauen. Auch Mark Zuckerberg von Facebook traf
sich mit dem Kronprinzen und auch Microsoft unterstützt den
Kronprinzen bei seiner utopischen Vision 2030. In
Saudi-Arabien gibt es weiterhin die Todesstrafe. 2022
hat das Königreich nach eigenen Angaben an einem einzigen
Tag 81 Menschen hingerichtet. Saudi-Arabien gehört
seit langem zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen
weltweit. Bereits die schockierende Dokumentation – Saudi
Arabia Uncovered – enthüllte die
Brutalität des Lebens in Saudi Arabien. Es wurde gezeigt,
wie Menschen an Kränen aufgehängt und eine Frau auf
offener Straße enthauptet wurde. Geschäfte
wurden trotzdem weiterhin getätigt. Erst im Februar
2022 schloss Saudi Arabien einen Vertrag mit Blackrock über
den Verkauf einer Beteiligung an seinen Erdgaspipelines
für 15,5 Milliarden US-Dollar ab. Und zur gleichen Zeit
wurde bekannt, dass der italienische Ex-Premier Matteo
Renzi 1,1 Millionen Euro von Beratungsunternehmen
in Saudi-Arabien erhielt. Auch schloss Saudi Arabien
schloss ein Abkommen im Wert von 65 Milliarden Dollar
mit China ab. Nun hat der Kronprinz von Saudi Arabien
ehrgeizige Pläne, die er in einem Werbevideo
veröffentlichte. Neom: Saudi-Arabiens
500-Milliarden-Dollar-Wette: Bau einer futuristischen Stadt
in der Wüste.
Saudi Arabien – Die Gräueltaten gehen weiter
Die Hinrichtungen seien am Samstag, den 12.März 2022
vollstreckt worden, nachdem die Todesurteile durch Dekrete
des Königshauses bestätigt worden seien. Bei den meisten
Hingerichteten habe es sich um Saudis gehandelt, so die
Saudischen Medien. Zu den Männern gehörten 37 saudische
Staatsangehörige, die in einem einzigen Fall für schuldig
befunden wurden, weil sie versucht hatten,
Sicherheitsbeamte zu ermorden und Polizeistationen und
Konvois angegriffen zu haben, fügte
der Bericht hinzu.
Und wie Reporter
ohne Grenzen am 03.Mai 2023 zum Welttag der
Pressefreiheit berichtete, steht Saudi Arabien (170, -4)
seit vielen Jahren in der Schlussgruppe der Rangliste
der Pressefreiheit. Der mächtige Kronprinz Mohammed bin
Salman, genannt MBS, lässt Medienschaffende für viele
Jahre hinter Gittern verschwinden, verbietet ihnen
auszureisen oder lässt sie sogar im Ausland
streng überwachen. Der Mord am JournalistenJamal
Khashoggi jährt sich 2023 zum
fünften Mal – es ist offensichtlich, dass MBS sich vor
keinerlei Strafverfolgung fürchten muss.
In
Saudi Arabien inhaftiert
War Ihnen bekannt, dass Saudi-Arabien auf der
veröffentlichten sogenannten „Liste
der Schande 2015“ stand? Die Liste zeigt die
Namen von Ländern, Terrorgruppen und Armeen, die Kinder
rekrutieren und töten. Wenige Stunden danach aber war
Saudi-Arabien plötzlich von der Liste der Schande
verschwunden. Saudi-Arabien hatte Druck gemacht.
Schriftlich und mündlich bei dem damaligen Generalsekretär
der Vereinten Nationen Ban Ki-moon protestiert. Nach
dem Motto: Wir wollen nicht auf einer Liste erscheinen,
auf der auch Terrorgruppen wie der „Islamische Staat“ oder
Al Kaida stehen. Dafür wurde ausgerechnet Faisal
Bin Hassan Trad aus Saudi-Arabien der neue „Experte“
der Vereinten Nationen für Menschenrechte wurde. 2020
scheiterte Saudi-Arabien bei seinem Versuch, für die
nächste Amtszeit von drei Jahren ab dem 1. Januar 2021
Mitglied des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen
(UNHRC) zu werden, trotz Kritik haben es aber China und
Russland am 13. Oktober 2020 in einer Abstimmung
geschafft.
Nach der Ermordung des Journalisten Khashoggi
wurde es wieder ruhig um Saudi Arabien, doch die
Gräueltaten gehen weiter. Die Festnahmen und
dokumentierten Misshandlungen zeigen, wie Kronprinz
Mohammed bin Salman, der laut US-Geheimdiensten und
einer unabhängigen Untersuchung durch einen
UN-Berichterstatter für den Mord an Jamal Khashoggi im
Jahr 2018 verantwortlich ist, sein brutales Vorgehen
gegen Dissidenten fortsetzt.
Der
stellvertretende saudische Kronprinz trifft Mark
Zuckerberg von Facebook
2010 sperrte Saudi Arabien noch Facebook. 2011 hatte
König Abdullah von Saudi-Arabien beschlossen, ein
Angebot von 150 Milliarden Dollar für den Kauf von
Facebook zu machen. Er wurde von Goldman Sachs beraten.
Im Juni 2016 bot Saudi-Arabien laut al-Okaz-a
Mark Zuckerberg $ 250 Mrd an, um Facebook zu
kaufen. Das Angebot war mehr als doppelt so hoch
als der damalige reale Wert.
Saudi’s
Deputy Crown Prince meets Facebook founder Mark
Zuckerberg
Der stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin
Salman besuchte im Juni
2016 die Zentrale von Facebook und traf
sich mit dem Gründer und Präsidenten des
Technologieriesen, Mark Zuckerberg.
Ein weiteres wichtiges Treffen im Silicon Valley war
mit Satya
Narayana Nadella, Chief Executive Officer von Microsoft
. Während des Treffens wurde eine Absichtserklärung (MoU)
unterzeichnet, wonach Microsoft junge Saudis ausbilden und
Saudi-Arabien bei seiner ehrgeizigen digitalen und
wissensbasierten Innovationstransformation im Rahmen der
Vision 2030 unterstützen wird. Microsoft hat einen
weiteren Vertrag abgeschlossen, um das Decision Making
Support Center am Royal Court durch die Einrichtung von
Systemen und Betriebsprogrammen mit Hilfe eines
Expertenteams von Microsoft zu stärken.
Der
stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin Salman
testet neue Technologie im Silicon Valley (Exklusive Bilder
von Bandar al-Galoud) Der
stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin Salman
spricht mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (Exklusive
Bilder von Bandar al-Galoud)
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg winkt den stellvertretenden
saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nach einem
Treffen zwischen den beiden im Hauptsitz des
Technologieriesen im Silicon Valley ab (Exklusive Bilder von
Bandar al-Galoud)
Mohammed bin Salman wurde im Juni 2017 von seinem Vater,
König Salman ibn Abd al-Aziz, zum Kronprinzen ernannt.
Mohammed bin Salman al-Saud ist
Kronprinz, Verteidigungsminister und stellvertretender
Premierminister Saudi-Arabiens. Während seiner Amtszeit
als Verteidigungsminister führten die Streitkräfte Saudi
Arabiens die Militärintervention im Jemen
seit 2015 durch.
Wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei der Ermordung
Khashoggis hat Mohammed bin Salman, der in der englischen
Sprache gelegentlich „MBS“ genannt wird, den
sarkastisch-metaphorisch gemeinten Spitznamen Mister Bone
Saw (deutsch: Herr Knochensäge) erhalten.
Zudem geht Mohammed bin Salman hart gegen den Iran vor,
aber auch gegen Reformer im eigenen Land. Mit ihm gilt
das saudische Königreich als zunehmend unberechenbar.
Was auch die Situation belegt, die sich in Saudi
Arabiens Provinz al-Qatif abspielte: Qatif gilt zusammen
mit al-Hasa als Siedlungsschwerpunkt der saudischen
Imamiten und spielte im Zusammenhang mit den Protesten
in Saudi-Arabien ab 2011 eine zentrale Rolle. Der
Bürgerrechtler Nimr al-Nimr wurde wegen Anstiftung zum
Aufruhr in Qatif zum Tode verurteilt und im Januar 2016
hingerichtet. Ali
Al-Nimr, sein Neffe, soll enthauptet werden,
dann soll sein kopfloser Körper aufgehängt und
öffentlich ausgestellt werden. Der neueste grausame Akt
der IS-Dschihadisten? Nein: Es ist ein Urteil des
Obersten Gerichtshofes in Saudi Arabien und doch wird
dieser Staat mit Waffen nur so überschüttet.
Saudi Arabien wird Teil der digitalen Seidenstraße
Der wichtigste Wirtschaftszweig, der Ölsektor, befand
sich bereits seit längerer Zeit im Rückwärtsgang.
Saudi-Arabien hat zwar Maßnahmen zur Abfederung der
Coronakrise (Zinssenkungen, Hilfskredite,
Arbeitsmarktprogramme etc.) ergriffen. Gleichzeitig aber
die Wirtschaft durch eine Verdreifachung der
Mehrwertsteuer auf 15 Prozent belastet. Ein
Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft ist nicht
in Sicht. Die Staatsausgaben sollen 2020 nicht
ausgeweitet worden sein, so ein Bericht von
German Trade Invest.
rabpress.com
Saudi Arabia invites China’s Xi to visit
Wie versteckt Saudi-Arabien seinen eigenen Untergang?
In den letzten Jahrzehnten war Saudi-Arabien dank seiner
riesigen Ölreserven ein wichtiger Akteur in der
Weltwirtschaft. Das Land konnte seine Position als
dominierende Kraft im Nahen Osten behaupten, indem es
seinen Reichtum nutzte, um Allianzen zu bilden und in sein
Militär zu investieren. Die jüngsten Ereignisse deuten
jedoch darauf hin, dass die saudische Regierung darum
kämpft, ihre Macht zu behalten. In diesem Blogbeitrag von
Think
School wird erklärt, wie Saudi-Arabien seinen
eigenen Untergang verbirgt.
Die saudi-arabische Regierung war schon immer sehr
geheimnisvoll, und es ist notorisch schwierig, genaue
Informationen über die inneren Angelegenheiten des
Landes zu erhalten. Dies hat es der Regierung
ermöglicht, ein Image der Stabilität und Stärke
aufrechtzuerhalten, selbst wenn Risse in der Fassade
auftauchen.
Eine Möglichkeit, wie die saudische Regierung ihren
eigenen Untergang verschleiert hat, ist die Manipulation
der Medien. Die Regierung kontrolliert die meisten
großen Nachrichtenagenturen des Landes und nutzt sie, um
ein rosiges Bild der Lage des Landes zu
zeichnen. Dies hat es Außenstehenden erschwert, sich
ein genaues Bild von den Geschehnissen in Saudi-Arabien zu
machen.
Eine andere Möglichkeit, mit der die saudische Regierung
ihren eigenen Untergang verschleiert hat, besteht darin,
hart gegen abweichende Meinungen vorzugehen. Die
Regierung hat zahlreiche Aktivisten, Journalisten und
Akademiker festgenommen und inhaftiert, die sich gegen die
Politik der Regierung ausgesprochen haben. Dies hat
eine Kultur der Angst geschaffen und viele der Stimmen zum
Schweigen gebracht, die sonst vielleicht wegen der
Probleme des Landes Alarm geschlagen hätten.
Trotz dieser Bemühungen, den eigenen Untergang zu
verbergen, gibt es Anzeichen dafür, dass die saudische
Regierung zu kämpfen hat. Eine der größten
Herausforderungen für die Regierung ist der Rückgang der
Ölpreise. Die Wirtschaft des Landes ist stark von
Ölexporten abhängig, und der Preisverfall hat zu einem
Rückgang der Einnahmen geführt. Dies hat den
Staatshaushalt belastet, was zu Kürzungen bei
Sozialprogrammen und anderen Dienstleistungen geführt hat.
Neben wirtschaftlichen Herausforderungen sieht sich die
saudische Regierung auch mit wachsender innerer Unruhe
konfrontiert. In der östlichen Provinz des Landes, in
der eine große schiitische Bevölkerung lebt, die sich seit
langem über Diskriminierung und Unterdrückung beschwert,
gab es Proteste. Die Regierung hat auf diese Proteste
mit harter Hand reagiert, was die Spannungen nur noch
angeheizt hat.
Zusammenfassend steht Saudi-Arabien vor einer Reihe von
Herausforderungen, die seine Stabilität und seinen
zukünftigen Wohlstand bedrohen. Trotz der
Bemühungen, diese Probleme vor dem Rest der Welt zu
verbergen, ist klar, dass die Regierung darum kämpft,
ihre Macht zu behalten. Es bleibt abzuwarten, wie
sich diese Herausforderungen entwickeln werden, aber
eines ist sicher: Die Zukunft Saudi-Arabiens ist alles
andere als sicher.
Die dunkle Realität hinter Saudi-Arabiens utopischen
Träumen
Den folgenden Beitrag von New
York Times haben wir für Sie übersetzt:
Für den Rest der Welt mag Saudi-Arabien wie ein
quasi-mittelalterliches Königreich aussehen, in dem
Frauen immer noch um ihre Grundrechte kämpfen, bärtige
Kleriker die Gerichte leiten und Verurteilte
routinemäßig in der Öffentlichkeit mit dem Schwert
enthauptet werden. Doch die saudische Monarchie träumt –
wie ihre Nachbarn in Dubai und Abu Dhabi – seit langem
vom Sprung in eine Hightech-Zukunft. Der letzte
saudische König entwarf Pläne für sechs neue Städte in
der Wüste, die alle als transformative Schritte in
Richtung einer Welt jenseits des Öls angepriesen wurden.
Jetzt haben die Saudis eine Vision angekündigt, die alle
ihre bisherigen Bemühungen zahm aussehen lässt. Kronprinz
Mohammed bin Salman, der De-Facto-Herrscher,
veröffentlichte im Januar einen kurzen Film, in dem er
seine Pläne für die „Line“ vorstellte, ein postmodernes
Ökotopia, das an der Nordwestküste des Königreichs
entstehen soll. Es wird ein schmaler urbaner Streifen von
106 Meilen Länge sein, ohne Straßen, ohne Autos und ohne
Umweltverschmutzung. M.B.S., wie der Kronprinz genannt
wird, plant, 500 Milliarden Dollar in die Line und
verwandte Projekte zu stecken, was selbst für saudische
Verhältnisse eine Menge Geld ist. Er nennt die Line eine
„zivilisatorische Revolution“, die von einer Million
Menschen „aus aller Welt“ bewohnt werden soll. Warum
irgendjemand dorthin ziehen möchte und warum eine Stadt
wie ein Capellini-Strang geformt sein sollte, kann man nur
vermuten.
Wenn man sich das Werbevideo des Kronprinzen ansieht,
taucht man in eine typisch saudische Form der Arroganz
ein, die religiösen Triumphalismus und königliche
Grandiosität miteinander verbindet. Der Film beginnt mit
einer sich schnell bewegenden Montage der größten
wissenschaftlichen und technischen Durchbrüche des 20.
Jahrhunderts, einschließlich eines unpassenden Bildes
von Saudi-Arabiens Gründerkönig – als ob er eher ein
Innovator im Stil von Steve Jobs als ein Kamel reitender
Wüstenkrieger gewesen wäre. Daten blinken auf dem
Bildschirm in einer alten Schriftart auf, während wir
Bilder von der ersten kommerziellen Radiosendung (1920),
den ersten Farbfernsehern (1953), der ersten
erfolgreichen Nierentransplantation (1954), dem ersten
Mann auf dem Mond (1969) und der Geburt des Internets
sehen. Nach dem Vorbeiflitzen an der Herrlichkeit von
YouTube und virtueller Realität wird der Bildschirm leer
und die Worte erscheinen, weiß auf schwarzem
Hintergrund: „What’s next?“ (Was kommt als nächstes?)
Wenn man sich das Werbevideo des Kronprinzen anschaut,
taucht man in eine typisch saudische Form der Arroganz
ein.
Der Schnitt zeigt M.B.S. auf einer Bühne in seinem
bodenlangen weißen Kleid. Er hält einen kurzen Vortrag im
TED-Stil, während hinter ihm ein topografisches Modell
einer scheinbar geschwärzten Mondkruste zu sehen ist. Ein
dünner, grün glühender Feuerstrahl durchschneidet es, und
für einen Moment hätte ich fast erwartet, dass Godzilla
auftaucht und sich mit dem Prinzen anlegt. Das japanische
Filmmonster, geboren aus der Angst und Begeisterung über
die Macht der Technik nach dem Zweiten Weltkrieg wäre hier
seltsam passend. Aber nein: Der grüne Strahl soll die Line
repräsentieren.
Während M.B.S. diese schöne neue Welt heraufbeschwört –
keine Fahrt wird länger als 20 Minuten dauern! null
Kohlenstoffemissionen! – bekommt man das Gefühl, dass
seine Chuzpe geradezu metaphysisch ist. Er scheint zu
glauben, dass die Natur selbst unter seinem Kommando
steht. Das sollte nicht völlig überraschend sein, denn
M.B.S. propagiert seit 2017, als er zum ersten Mal Neom
vorstellte, die umfassendere futuristische Entwicklung,
von der die Line ein Teil ist, ähnlich ausgefallene Ideen.
(Der Name ist ein Portmanteau (Schachtelwort) aus
griechischen und arabischen Wörtern für „neu“ und
„Zukunft“.) Der Neom-Prospekt beschrieb „eine neue
Lebensweise von der Geburt bis zum Tod, die genetische
Mutationen erreicht, um die menschliche Stärke und den IQ
zu erhöhen“, so ein Artikel im Wall Street Journal aus dem
Jahr 2019. Cloud-Seeding würde Regen in die Wüste bringen.
Das Projekt beinhaltet ernsthafte, realistische Planungen
zu Entsalzung, alternativer Energie und
Wüstenlandwirtschaft, wie mir Ali Shihabi, ein Mitglied
des Neom-Beirats, sagte. Aber diese Ideen wurden
überschattet von wildem Gerede über
Super-Hochgeschwindigkeitszüge, Roboter-Mädchen und
Strände mit leuchtendem Sand.
Die Hybris, die diesen Vorschlägen zugrunde liegt,
genährt von Generationen von Ja-Sagern (einschließlich gut
bezahlter westlicher Berater), wird jedem vertraut sein,
der Zeit in Saudi-Arabien verbracht hat. Dennoch hätte man
von M.B.S. ein wenig mehr Umsicht erwartet, zumindest im
Moment.
Dies ist der Mann, der beschuldigt wird, den grausamen
Mord an Jamal Khashoggi angeordnet zu haben, dem
saudischen Journalisten, der 2018 in das saudische
Konsulat in Istanbul gelockt wurde, dann erwürgt und mit
einer Knochensäge von einem aus Riad entsandten Team
zerstückelt wurde. Khashoggi wagte es, milde kritische
Kolumnen in der „Washington Post“ zu schreiben. Die
Details seiner brutalen Ermordung schockierten die Welt
und machten M.B.S. zum Paria. Er hat den Mord verurteilt
und streitet jede Rolle darin ab. (Die C.I.A. ist da
anderer Meinung.)
Bescheidenheit liegt nicht in den Genen von M.B.S., im
Guten wie im Schlechten. Er fährt fort, seine Kritiker zu
schikanieren und einzusperren, als ob der Khashoggi-Mord
nie ans Licht gekommen wäre. Aber seine Unverfrorenheit
hat es ihm ermöglicht, Saudi-Arabiens religiöses
Establishment zu zügeln und der langjährigen Förderung
giftiger islamistischer Doktrinen im Königreich ein Ende
zu setzen. Er lockert die rigiden Beschränkungen des
kulturellen Lebens, und das hat ihn immens populär
gemacht, besonders unter der Jugend.
M.B.S.’s bizarrer Werbefilm ist nicht nur ein Spiegelbild
seiner königlichen Ambitionen. Seine Technophilie schwingt
bei vielen jungen Saudis mit, und man kann es ihnen nicht
wirklich verdenken. Ihre eigenen Städte sind fast über
Nacht aus obskuren Wüstenflecken entstanden. Ihre
Großeltern sahen ehrfürchtig zu, wie schwarzer Glibber aus
dem Sand sprudelte und eines der ärmsten Länder der Welt
in eines der reichsten verwandelte. Warum sollten sie
nicht an fliegende Taxis und künstliche Monde glauben?
Was der Prinz nicht sagt, ist, dass in der gleichen
Gegend bereits Tausende von Menschen im Einklang mit der
Natur leben: eine Stammesgemeinschaft, die seit
Jahrhunderten dort ansässig ist.
Der letzte Teil des Line-Videos schlägt einen
überraschenden Ton an: Bilder von verstopften
Stadtautobahnen und Überführungen, die an den dystopischen
Film „Koyaanisqatsi“ von 1982 erinnern, in dem die Moderne
als Verrat an der Erde dargestellt wird. Die Line, so das
Video, wird die Menschheit vor diesem Alptraum retten,
indem sie das Pendeln und die Umweltverschmutzung
eliminiert und 95 Prozent der Natur innerhalb ihrer
Grenzen bewahrt.
Was der Prinz nicht sagt, ist, dass es in demselben
Gebiet bereits Tausende von Menschen gibt, die im Einklang
mit der Natur leben: eine Stammesgemeinschaft, die seit
Jahrhunderten dort lebt und nun durch das Projekt ersetzt
wird. Einer dieser Stammesangehörigen hat Videos gemacht,
um gegen die Vertreibung zu protestieren – Videos einer
anderen Art, wie man sich vorstellen kann, als die, die
M.B.S. produziert hat. Er wurde letztes Jahr bei einer
Konfrontation mit saudischen Sicherheitskräften
erschossen.
Jeder, der schon einmal in den bestehenden Städten
Saudi-Arabiens war, kann den Wunsch nach einem Neuanfang
nachempfinden. Sie sind staubig und hässlich. Engstirnige
Kleriker herrschen über korrupte Bürokratien, die sich
gegen Veränderungen sträuben. Aber die saudische
Landschaft ist bereits mit gescheiterten oder aufgegebenen
Megaprojekten übersät. Einige Saudis haben auf den Film
von M.B.S. mit bissigen Kommentaren über die Notwendigkeit
reagiert, die bestehenden Städte und Viertel des Landes zu
renovieren, bevor sie Milliarden in ein weiteres Xanadu
stecken. Jamal Khashoggi deutete so etwas in einer Kolumne
an, die er zusammen mit einem Co-Autor ein paar Monate vor
seiner Ermordung schrieb.
Nachdem M.B.S. seinen Vortrag beendet hat, beschreibt
eine warme Frauenstimme das Leben in der Line. Die urbane
Dystopie tritt zurück, und glücklichere Bilder tauchen
auf: neblige Berggipfel, Wellen, die an eine unberührte
Küste klatschen.
Die letzten Worte des Films, die gesprochen werden,
während eine multikulturelle Parade von Gesichtern über
die Leinwand flimmert, sind köstlich absurd: „Ein Zuhause
für uns alle – willkommen in der Line.“ Als ich das hörte,
konnte ich nicht umhin, mich über die Frau zu wundern, die
diese Worte sprach. Würde sie überhaupt in Erwägung
ziehen, in eine abgelegene Wüstenstadt zu ziehen, um dort
rund um die Uhr überwacht zu werden und den Launen eines
mörderischen Prinzen ausgesetzt zu sein?
Meine Vermutung ist, dass sie das getan hat, was so
viele andere, die für die Saudis arbeiten, getan haben:
ihren Text gesprochen, den Scheck abgeholt und geflohen.
Islam-Terror in Saudi-Arabien ohne Ende
25.6.2023: Zensur, Todesstrafen, Kindermorde: Saudi Arabia Uncovered! Die Gräueltaten gehen weiter!
Unterdrückung kritischer Stimmen! Die Zahl der
Hinrichtungen hat sich versiebenfacht, sogar Hinrichtungen
von Jugendlichen! Die dunkle Realität hinter
Saudi-Arabiens utopischen Träumen!
https://netzfrauen.org/2023/06/25/saudiarabia-7/
Was ist mit Saudi-Arabien los? Eine
Menge. Saudi-Arabien empfängt Spitzenpolitiker der
Welt, schließt enorme Verträge mit China ab und setzt voll
auf den Sport. Der Staatsfonds des Königreichs
wird die vier größten Fußballvereine übernehmen. Doch
auch das ist los: Die Unterdrückung kritischer Stimmen hat
sich in Saudi Arabien verschärft. Bis zu 45 Jahre Haft
verhängten saudische Gerichte unter anderem für Aktivitäten
beim sozialen Netzwerk Twitter, denn die sozialen Medien
werden streng überwacht. Zuletzt traf es die Fitnesslehrerin
Manahil al-Otaibi, die sich in sozialen Medien für ein Ende
des Systems männlicher Vormundschaft ausgesprochen hatte. Im
Jahr 2023 sind in Saudi-Arabien bisher 54 Menschen auf der
Grundlage verschiedener Straftaten hingerichtet worden.
Trotz der Zusicherung der saudi-arabischen Behörden, die
Todesstrafe nicht mehr gegen zur Tatzeit Minderjährige zu
verhängen, droht dort sieben jungen Männern die Hinrichtung.
In den letzten drei Jahren hat sich die Zahl der
Hinrichtungen in Saudi-Arabien versiebenfacht. Wie wird man
Kronprinz von Saudi Arabien? Mohammed bin Nayef wurde im
Rahmen einer vom derzeitigen Kronprinzen Mohammed bin Salman
angeordneten Machtkonsolidierung festgenommen und sitzt
seitdem im Gefängnis. Was mit Kritikern geschieht, wird auch
durch den Mord an dem regierungskritischen
Journalisten Jamal Khashoggi deutlich. Seitdem wächst die
weltweite Kritik an Saudi
Arabien, eigentlich. Denn obwohl die Gräueltaten nicht
gestoppt wurden, bekam Saudi Arabien die
G20-Präsidentschaft. Und wie bekannt wurde, haben die
G20-Staaten seit dem Beitritt zum Jemen-Krieg im Jahr 2015
Waffen im Wert von 17 Mrd. USD an Saudi-Arabien verkauft.
Auch deutsche Politiker geben sich, wenn es um die
Handelsbeziehungen geht, die Türklinke in Saudi Arabien in
die Hand. Auch
als die saudi-arabische Regierung per Anzeige acht Henker
suchte hielt auch der jetzigen Präsidentin und
damalige Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen nicht davon ab, trotz
Menschenrechtsverletzungen die Kooperation mit Saudi Arabien
weiter auszubauen. Auch Mark Zuckerberg von Facebook traf
sich mit dem Kronprinzen und auch Microsoft unterstützt den
Kronprinzen bei seiner utopischen Vision 2030. Bereits
die schockierende Dokumentation – Saudi
Arabia Uncovered – enthüllte die
Brutalität des Lebens in Saudi Arabien. Es wurde gezeigt,
wie Menschen an Kränen aufgehängt und eine Frau auf
offener Straße enthauptet wurde. Geschäfte
wurden trotzdem weiterhin getätigt. Erst in 2022
schloss Saudi Arabien einen Vertrag mit Blackrock über
den Verkauf einer Beteiligung an seinen Erdgaspipelines
für 15,5 Milliarden US-Dollar ab. Und zur gleichen Zeit
wurde bekannt, dass der italienische Ex-Premier Matteo
Renzi 1,1 Millionen Euro von Beratungsunternehmen
in Saudi-Arabien erhielt. Auch schloss Saudi Arabien
ein Abkommen im Wert von 65 Milliarden Dollar mit China ab.
Nun hat der Kronprinz von Saudi Arabien ehrgeizige Pläne,
die er in einem Werbevideo veröffentlichte. Neom:
Saudi-Arabiens 500-Milliarden-Dollar-Wette: Bau einer
futuristischen Stadt in der Wüste.
Wollen Sie in Saudi Arabien Urlaub machen?
Saudi-Arabien arbeitet an Verbesserungen seines
Tourismussektors und hat Verträge mit China unterzeichnet,
um chinesische
Touristen anzulocken . Als weiteres
Zeichen der zunehmenden Nähe der beiden Länder
unterzeichneten sie einen
5,6-Milliarden-Dollar-Vertrag für die Produktion von
Elektrofahrzeugen. Außerdem wird der Staatsfonds des
Königreichs die
vier größten Fußballvereine übernehmen , von
denen zwei Spieler wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema
und N’Golo Kante umworben haben, und so die Starmacht des
saudischen Fußballs stärken.
Darüber sollten sich Touristen im Klaren sein. „Die
sozialen Medien werden streng überwacht“, warnt das
Auswärtige Amt diejenigen, die das Königreich besuchen
wollen.
Wollen Sie wirklich in Saudi Arabien Urlaub machen,
können Sie auch an Hinrichtungen teilnehmen, denn trotz
der Zusicherung der saudi-arabischen Behörden, die
Todesstrafe nicht mehr gegen zur Tatzeit Minderjährige zu
verhängen, droht
dort sieben jungen Männern die Hinrichtung. Sollten
die Männer hingerichtet werden, würde dies den ohnehin
bereits grausamen Blutzoll weiter in die Höhe treiben: In
den letzten drei Jahren hat sich die Zahl der
Hinrichtungen in Saudi-Arabien versiebenfacht.
Erst am Samsatag, den 12.März 2022 gab es eine
Massenhinrichtung. Die Hinrichtungen – oftmals
Enthauptungen – finden öffentlich statt.. Zu den Männern
gehörten 37 saudische Staatsangehörige, die in einem
einzigen Fall für schuldig befunden wurden, weil sie
versucht hatten, Sicherheitsbeamte zu ermorden und
Polizeistationen und Konvois angegriffen zu haben, fügte
der Bericht hinzu.
Und wie Reporter
ohne Grenzen am 03.Mai 2023 zum Welttag der
Pressefreiheit berichtete, steht Saudi Arabien (170, -4)
seit vielen Jahren in der Schlussgruppe der Rangliste
der Pressefreiheit. Der mächtige Kronprinz Mohammed bin
Salman, genannt MBS, lässt Medienschaffende für viele
Jahre hinter Gittern verschwinden, verbietet ihnen
auszureisen oder lässt sie sogar im Ausland
streng überwachen. Der Mord am JournalistenJamal Khashoggi jährt
sich 2023 zum fünften Mal – es ist offensichtlich, dass
MBS sich vor keinerlei Strafverfolgung fürchten muss.
In
Saudi Arabien inhaftiert
War Ihnen bekannt, dass Saudi-Arabien auf der
veröffentlichten sogenannten „Liste
der Schande 2015“ stand? Die Liste zeigt die
Namen von Ländern, Terrorgruppen und Armeen, die Kinder
rekrutieren und töten. Wenige Stunden danach aber war
Saudi-Arabien plötzlich von der Liste der Schande
verschwunden. Saudi-Arabien hatte Druck gemacht.
Schriftlich und mündlich bei dem damaligen Generalsekretär
der Vereinten Nationen Ban Ki-moon protestiert. Nach
dem Motto: Wir wollen nicht auf einer Liste erscheinen,
auf der auch Terrorgruppen wie der „Islamische Staat“ oder
Al Kaida stehen. Dafür wurde ausgerechnet Faisal
Bin Hassan Trad aus Saudi-Arabien der neue „Experte“
der Vereinten Nationen für Menschenrechte wurde. 2020
scheiterte Saudi-Arabien bei seinem Versuch, für die
nächste Amtszeit von drei Jahren ab dem 1. Januar 2021
Mitglied des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen
(UNHRC) zu werden, trotz Kritik haben es aber China und
Russland am 13. Oktober 2020 in einer Abstimmung
geschafft.
Nach der Ermordung des Journalisten Khashoggi
wurde es wieder ruhig um Saudi Arabien, doch die
Gräueltaten gehen weiter. Die Festnahmen und
dokumentierten Misshandlungen zeigen, wie Kronprinz
Mohammed bin Salman, der laut US-Geheimdiensten und
einer unabhängigen Untersuchung durch einen
UN-Berichterstatter für den Mord an Jamal Khashoggi im
Jahr 2018 verantwortlich ist, sein brutales Vorgehen
gegen Dissidenten fortsetzt.
Der
stellvertretende saudische Kronprinz trifft Mark
Zuckerberg von Facebook
2010 sperrte Saudi Arabien noch Facebook. 2011 hatte
König Abdullah von Saudi-Arabien beschlossen, ein
Angebot von 150 Milliarden Dollar für den Kauf von
Facebook zu machen. Er wurde von Goldman Sachs beraten.
Im Juni 2016 bot Saudi-Arabien laut al-Okaz-a
Mark Zuckerberg $ 250 Mrd an, um Facebook zu
kaufen. Das Angebot war mehr als doppelt so hoch
als der damalige reale Wert.
Saudi’s
Deputy Crown Prince meets Facebook founder Mark
Zuckerberg
Der stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin
Salman besuchte im Juni
2016 die Zentrale von Facebook und traf
sich mit dem Gründer und Präsidenten des
Technologieriesen, Mark Zuckerberg.
Ein weiteres wichtiges Treffen im Silicon Valley war
mit Satya
Narayana Nadella, Chief Executive Officer von Microsoft
. Während des Treffens wurde eine Absichtserklärung (MoU)
unterzeichnet, wonach Microsoft junge Saudis ausbilden und
Saudi-Arabien bei seiner ehrgeizigen digitalen und
wissensbasierten Innovationstransformation im Rahmen der
Vision 2030 unterstützen wird. Microsoft hat einen
weiteren Vertrag abgeschlossen, um das Decision Making
Support Center am Royal Court durch die Einrichtung von
Systemen und Betriebsprogrammen mit Hilfe eines
Expertenteams von Microsoft zu stärken.
Der
stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin Salman
testet neue Technologie im Silicon Valley (Exklusive Bilder
von Bandar al-Galoud) Der
stellvertretende saudische Kronprinz Mohammed bin Salman
spricht mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (Exklusive
Bilder von Bandar al-Galoud)
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg winkt den stellvertretenden
saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman nach einem
Treffen zwischen den beiden im Hauptsitz des
Technologieriesen im Silicon Valley ab (Exklusive Bilder von
Bandar al-Galoud)
Mohammed bin Salman wurde im Juni 2017 von seinem Vater,
König Salman ibn Abd al-Aziz, zum Kronprinzen ernannt.
Mohammed bin Salman al-Saud ist
Kronprinz, Verteidigungsminister und stellvertretender
Premierminister Saudi-Arabiens. Während seiner Amtszeit
als Verteidigungsminister führten die Streitkräfte Saudi
Arabiens die Militärintervention im Jemen
seit 2015 durch.
Wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei der Ermordung
Khashoggis hat Mohammed bin Salman, der in der englischen
Sprache gelegentlich „MBS“ genannt wird, den
sarkastisch-metaphorisch gemeinten Spitznamen Mister Bone
Saw (deutsch: Herr Knochensäge) erhalten.
Zudem geht Mohammed bin Salman hart gegen den Iran vor,
aber auch gegen Reformer im eigenen Land. Mit ihm gilt
das saudische Königreich als zunehmend unberechenbar.
Was auch die Situation belegt, die sich in Saudi
Arabiens Provinz al-Qatif abspielte: Qatif gilt zusammen
mit al-Hasa als Siedlungsschwerpunkt der saudischen
Imamiten und spielte im Zusammenhang mit den Protesten
in Saudi-Arabien ab 2011 eine zentrale Rolle. Der
Bürgerrechtler Nimr al-Nimr wurde wegen Anstiftung zum
Aufruhr in Qatif zum Tode verurteilt und im Januar 2016
hingerichtet. Ali
Al-Nimr, sein Neffe, soll enthauptet werden,
dann soll sein kopfloser Körper aufgehängt und
öffentlich ausgestellt werden. Der neueste grausame Akt
der IS-Dschihadisten? Nein: Es ist ein Urteil des
Obersten Gerichtshofes in Saudi Arabien und doch wird
dieser Staat mit Waffen nur so überschüttet.
Saudi Arabien wird Teil der digitalen Seidenstraße
Der wichtigste Wirtschaftszweig, der Ölsektor, befand
sich bereits seit längerer Zeit im Rückwärtsgang.
Saudi-Arabien hat zwar Maßnahmen zur Abfederung der
Coronakrise (Zinssenkungen, Hilfskredite,
Arbeitsmarktprogramme etc.) ergriffen. Gleichzeitig aber
die Wirtschaft durch eine Verdreifachung der
Mehrwertsteuer auf 15 Prozent belastet. Ein
Konjunkturpaket zur Ankurbelung der Wirtschaft ist nicht
in Sicht. Die Staatsausgaben sollen 2020 nicht
ausgeweitet worden sein, so ein Bericht von
German Trade Invest.
rabpress.com
Saudi Arabia invites China’s Xi to visit
Wie versteckt Saudi-Arabien seinen eigenen Untergang?
In den letzten Jahrzehnten war Saudi-Arabien dank seiner
riesigen Ölreserven ein wichtiger Akteur in der
Weltwirtschaft. Das Land konnte seine Position als
dominierende Kraft im Nahen Osten behaupten, indem es
seinen Reichtum nutzte, um Allianzen zu bilden und in sein
Militär zu investieren. Die jüngsten Ereignisse deuten
jedoch darauf hin, dass die saudische Regierung darum
kämpft, ihre Macht zu behalten. In diesem Blogbeitrag von
Think
School wird erklärt, wie Saudi-Arabien seinen
eigenen Untergang verbirgt.
Die saudi-arabische Regierung war schon immer sehr
geheimnisvoll, und es ist notorisch schwierig, genaue
Informationen über die inneren Angelegenheiten des
Landes zu erhalten. Dies hat es der Regierung
ermöglicht, ein Image der Stabilität und Stärke
aufrechtzuerhalten, selbst wenn Risse in der Fassade
auftauchen.
Eine Möglichkeit, wie die saudische Regierung ihren
eigenen Untergang verschleiert hat, ist die Manipulation
der Medien. Die Regierung kontrolliert die meisten
großen Nachrichtenagenturen des Landes und nutzt sie, um
ein rosiges Bild der Lage des Landes zu
zeichnen. Dies hat es Außenstehenden erschwert, sich
ein genaues Bild von den Geschehnissen in Saudi-Arabien zu
machen.
Eine andere Möglichkeit, mit der die saudische Regierung
ihren eigenen Untergang verschleiert hat, besteht darin,
hart gegen abweichende Meinungen vorzugehen. Die
Regierung hat zahlreiche Aktivisten, Journalisten und
Akademiker festgenommen und inhaftiert, die sich gegen die
Politik der Regierung ausgesprochen haben. Dies hat
eine Kultur der Angst geschaffen und viele der Stimmen zum
Schweigen gebracht, die sonst vielleicht wegen der
Probleme des Landes Alarm geschlagen hätten.
Trotz dieser Bemühungen, den eigenen Untergang zu
verbergen, gibt es Anzeichen dafür, dass die saudische
Regierung zu kämpfen hat. Eine der größten
Herausforderungen für die Regierung ist der Rückgang der
Ölpreise. Die Wirtschaft des Landes ist stark von
Ölexporten abhängig, und der Preisverfall hat zu einem
Rückgang der Einnahmen geführt. Dies hat den
Staatshaushalt belastet, was zu Kürzungen bei
Sozialprogrammen und anderen Dienstleistungen geführt hat.
Neben wirtschaftlichen Herausforderungen sieht sich die
saudische Regierung auch mit wachsender innerer Unruhe
konfrontiert. In der östlichen Provinz des Landes, in
der eine große schiitische Bevölkerung lebt, die sich seit
langem über Diskriminierung und Unterdrückung beschwert,
gab es Proteste. Die Regierung hat auf diese Proteste
mit harter Hand reagiert, was die Spannungen nur noch
angeheizt hat.
Zusammenfassend steht Saudi-Arabien vor einer Reihe von
Herausforderungen, die seine Stabilität und seinen
zukünftigen Wohlstand bedrohen. Trotz der
Bemühungen, diese Probleme vor dem Rest der Welt zu
verbergen, ist klar, dass die Regierung darum kämpft,
ihre Macht zu behalten. Es bleibt abzuwarten, wie
sich diese Herausforderungen entwickeln werden, aber
eines ist sicher: Die Zukunft Saudi-Arabiens ist alles
andere als sicher.
Die dunkle Realität hinter Saudi-Arabiens utopischen
Träumen
Den folgenden Beitrag von New
York Times haben wir für Sie übersetzt:
Für den Rest der Welt mag Saudi-Arabien wie ein
quasi-mittelalterliches Königreich aussehen, in dem
Frauen immer noch um ihre Grundrechte kämpfen, bärtige
Kleriker die Gerichte leiten und Verurteilte
routinemäßig in der Öffentlichkeit mit dem Schwert
enthauptet werden. Doch die saudische Monarchie träumt –
wie ihre Nachbarn in Dubai und Abu Dhabi – seit langem
vom Sprung in eine Hightech-Zukunft. Der letzte
saudische König entwarf Pläne für sechs neue Städte in
der Wüste, die alle als transformative Schritte in
Richtung einer Welt jenseits des Öls angepriesen wurden.
Jetzt haben die Saudis eine Vision angekündigt, die alle
ihre bisherigen Bemühungen zahm aussehen lässt. Kronprinz
Mohammed bin Salman, der De-Facto-Herrscher,
veröffentlichte im Januar einen kurzen Film, in dem er
seine Pläne für die „Line“ vorstellte, ein postmodernes
Ökotopia, das an der Nordwestküste des Königreichs
entstehen soll. Es wird ein schmaler urbaner Streifen von
106 Meilen Länge sein, ohne Straßen, ohne Autos und ohne
Umweltverschmutzung. M.B.S., wie der Kronprinz genannt
wird, plant, 500 Milliarden Dollar in die Line und
verwandte Projekte zu stecken, was selbst für saudische
Verhältnisse eine Menge Geld ist. Er nennt die Line eine
„zivilisatorische Revolution“, die von einer Million
Menschen „aus aller Welt“ bewohnt werden soll. Warum
irgendjemand dorthin ziehen möchte und warum eine Stadt
wie ein Capellini-Strang geformt sein sollte, kann man nur
vermuten.
Wenn man sich das Werbevideo des Kronprinzen ansieht,
taucht man in eine typisch saudische Form der Arroganz
ein, die religiösen Triumphalismus und königliche
Grandiosität miteinander verbindet. Der Film beginnt mit
einer sich schnell bewegenden Montage der größten
wissenschaftlichen und technischen Durchbrüche des 20.
Jahrhunderts, einschließlich eines unpassenden Bildes
von Saudi-Arabiens Gründerkönig – als ob er eher ein
Innovator im Stil von Steve Jobs als ein Kamel reitender
Wüstenkrieger gewesen wäre. Daten blinken auf dem
Bildschirm in einer alten Schriftart auf, während wir
Bilder von der ersten kommerziellen Radiosendung (1920),
den ersten Farbfernsehern (1953), der ersten
erfolgreichen Nierentransplantation (1954), dem ersten
Mann auf dem Mond (1969) und der Geburt des Internets
sehen. Nach dem Vorbeiflitzen an der Herrlichkeit von
YouTube und virtueller Realität wird der Bildschirm leer
und die Worte erscheinen, weiß auf schwarzem
Hintergrund: „What’s next?“ (Was kommt als nächstes?)
Wenn man sich das Werbevideo des Kronprinzen anschaut,
taucht man in eine typisch saudische Form der Arroganz
ein.
Der Schnitt zeigt M.B.S. auf einer Bühne in seinem
bodenlangen weißen Kleid. Er hält einen kurzen Vortrag im
TED-Stil, während hinter ihm ein topografisches Modell
einer scheinbar geschwärzten Mondkruste zu sehen ist. Ein
dünner, grün glühender Feuerstrahl durchschneidet es, und
für einen Moment hätte ich fast erwartet, dass Godzilla
auftaucht und sich mit dem Prinzen anlegt. Das japanische
Filmmonster, geboren aus der Angst und Begeisterung über
die Macht der Technik nach dem Zweiten Weltkrieg wäre hier
seltsam passend. Aber nein: Der grüne Strahl soll die Line
repräsentieren.
Während M.B.S. diese schöne neue Welt heraufbeschwört –
keine Fahrt wird länger als 20 Minuten dauern! null
Kohlenstoffemissionen! – bekommt man das Gefühl, dass
seine Chuzpe geradezu metaphysisch ist. Er scheint zu
glauben, dass die Natur selbst unter seinem Kommando
steht. Das sollte nicht völlig überraschend sein, denn
M.B.S. propagiert seit 2017, als er zum ersten Mal Neom
vorstellte, die umfassendere futuristische Entwicklung,
von der die Line ein Teil ist, ähnlich ausgefallene Ideen.
(Der Name ist ein Portmanteau (Schachtelwort) aus
griechischen und arabischen Wörtern für „neu“ und
„Zukunft“.) Der Neom-Prospekt beschrieb „eine neue
Lebensweise von der Geburt bis zum Tod, die genetische
Mutationen erreicht, um die menschliche Stärke und den IQ
zu erhöhen“, so ein Artikel im Wall Street Journal aus dem
Jahr 2019. Cloud-Seeding würde Regen in die Wüste bringen.
Das Projekt beinhaltet ernsthafte, realistische Planungen
zu Entsalzung, alternativer Energie und
Wüstenlandwirtschaft, wie mir Ali Shihabi, ein Mitglied
des Neom-Beirats, sagte. Aber diese Ideen wurden
überschattet von wildem Gerede über
Super-Hochgeschwindigkeitszüge, Roboter-Mädchen und
Strände mit leuchtendem Sand.
Die Hybris, die diesen Vorschlägen zugrunde liegt,
genährt von Generationen von Ja-Sagern (einschließlich gut
bezahlter westlicher Berater), wird jedem vertraut sein,
der Zeit in Saudi-Arabien verbracht hat. Dennoch hätte man
von M.B.S. ein wenig mehr Umsicht erwartet, zumindest im
Moment.
Dies ist der Mann, der beschuldigt wird, den grausamen
Mord an Jamal Khashoggi angeordnet zu haben, dem
saudischen Journalisten, der 2018 in das saudische
Konsulat in Istanbul gelockt wurde, dann erwürgt und mit
einer Knochensäge von einem aus Riad entsandten Team
zerstückelt wurde. Khashoggi wagte es, milde kritische
Kolumnen in der „Washington Post“ zu schreiben. Die
Details seiner brutalen Ermordung schockierten die Welt
und machten M.B.S. zum Paria. Er hat den Mord verurteilt
und streitet jede Rolle darin ab. (Die C.I.A. ist da
anderer Meinung.)
Bescheidenheit liegt nicht in den Genen von M.B.S., im
Guten wie im Schlechten. Er fährt fort, seine Kritiker zu
schikanieren und einzusperren, als ob der Khashoggi-Mord
nie ans Licht gekommen wäre. Aber seine Unverfrorenheit
hat es ihm ermöglicht, Saudi-Arabiens religiöses
Establishment zu zügeln und der langjährigen Förderung
giftiger islamistischer Doktrinen im Königreich ein Ende
zu setzen. Er lockert die rigiden Beschränkungen des
kulturellen Lebens, und das hat ihn immens populär
gemacht, besonders unter der Jugend.
M.B.S.’s bizarrer Werbefilm ist nicht nur ein Spiegelbild
seiner königlichen Ambitionen. Seine Technophilie schwingt
bei vielen jungen Saudis mit, und man kann es ihnen nicht
wirklich verdenken. Ihre eigenen Städte sind fast über
Nacht aus obskuren Wüstenflecken entstanden. Ihre
Großeltern sahen ehrfürchtig zu, wie schwarzer Glibber aus
dem Sand sprudelte und eines der ärmsten Länder der Welt
in eines der reichsten verwandelte. Warum sollten sie
nicht an fliegende Taxis und künstliche Monde glauben?
Was der Prinz nicht sagt, ist, dass in der gleichen
Gegend bereits Tausende von Menschen im Einklang mit der
Natur leben: eine Stammesgemeinschaft, die seit
Jahrhunderten dort ansässig ist.
Der letzte Teil des Line-Videos schlägt einen
überraschenden Ton an: Bilder von verstopften
Stadtautobahnen und Überführungen, die an den dystopischen
Film „Koyaanisqatsi“ von 1982 erinnern, in dem die Moderne
als Verrat an der Erde dargestellt wird. Die Line, so das
Video, wird die Menschheit vor diesem Alptraum retten,
indem sie das Pendeln und die Umweltverschmutzung
eliminiert und 95 Prozent der Natur innerhalb ihrer
Grenzen bewahrt.
Was der Prinz nicht sagt, ist, dass es in demselben
Gebiet bereits Tausende von Menschen gibt, die im Einklang
mit der Natur leben: eine Stammesgemeinschaft, die seit
Jahrhunderten dort lebt und nun durch das Projekt ersetzt
wird. Einer dieser Stammesangehörigen hat Videos gemacht,
um gegen die Vertreibung zu protestieren – Videos einer
anderen Art, wie man sich vorstellen kann, als die, die
M.B.S. produziert hat. Er wurde letztes Jahr bei einer
Konfrontation mit saudischen Sicherheitskräften
erschossen.
Jeder, der schon einmal in den bestehenden Städten
Saudi-Arabiens war, kann den Wunsch nach einem Neuanfang
nachempfinden. Sie sind staubig und hässlich. Engstirnige
Kleriker herrschen über korrupte Bürokratien, die sich
gegen Veränderungen sträuben. Aber die saudische
Landschaft ist bereits mit gescheiterten oder aufgegebenen
Megaprojekten übersät. Einige Saudis haben auf den Film
von M.B.S. mit bissigen Kommentaren über die Notwendigkeit
reagiert, die bestehenden Städte und Viertel des Landes zu
renovieren, bevor sie Milliarden in ein weiteres Xanadu
stecken. Jamal Khashoggi deutete so etwas in einer Kolumne
an, die er zusammen mit einem Co-Autor ein paar Monate vor
seiner Ermordung schrieb.
Nachdem M.B.S. seinen Vortrag beendet hat, beschreibt
eine warme Frauenstimme das Leben in der Line. Die urbane
Dystopie tritt zurück, und glücklichere Bilder tauchen
auf: neblige Berggipfel, Wellen, die an eine unberührte
Küste klatschen.
Die letzten Worte des Films, die gesprochen werden,
während eine multikulturelle Parade von Gesichtern über
die Leinwand flimmert, sind köstlich absurd: „Ein Zuhause
für uns alle – willkommen in der Line.“ Als ich das hörte,
konnte ich nicht umhin, mich über die Frau zu wundern, die
diese Worte sprach. Würde sie überhaupt in Erwägung
ziehen, in eine abgelegene Wüstenstadt zu ziehen, um dort
rund um die Uhr überwacht zu werden und den Launen eines
mörderischen Prinzen ausgesetzt zu sein?
Meine Vermutung ist, dass sie das getan hat, was so
viele andere, die für die Saudis arbeiten, getan haben:
ihren Text gesprochen, den Scheck abgeholt und geflohen.
Saudi-Arabien am 21.8.2023: Grenzschützer
killen 100e Äthiopier: Seit Anfang 2022: Saudi-arabische Grenzschützer
erschossen hunderte Migranten https://www.suedtirolnews.it/chronik/saudi-arabische-grenzschuetzer-erschossen-hunderte-migranten
Saudi-arabische Grenzschützer haben laut der
Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch seit
Anfang 2022 an der Grenze zum Jemen hunderte Migranten
aus Äthiopien getötet. Dem am Montag veröffentlichten
Bericht zufolge stützen sich die Vorwürfe auf 38
Zeugeninterviews sowie Satellitenbilder und in
Online-Netzwerken veröffentlichte Aufnahmen. Alleine aus
den Zeugenaussagen gingen mindestens 28 “Vorfälle mit
Schusswaffen” hervor – darunter auch Angriffe mit
Mörsergeschossen.
Die Vorfälle ereigneten sich Human Rights Watch (HRW)
zufolge zu einem großen Teil nach einer im April 2022 in
Kraft getretenen Waffenruhe im jemenitischen Bürgerkrieg,
in dem Saudi-Arabien Kriegspartei ist. Offizielle
Vertreter Saudi-Arabiens ließen Anfragen der
Nachrichtenagentur AFP zu den Vorwürfen bisher
unbeantwortet, HRW zufolge antwortete Riad auch nicht auf
entsprechende schriftliche Anfragen.
Bereits im vergangenen Jahr hatten UN-Experten über
“besorgniserregende Vorwürfe” berichtet, denen zufolge
saudi-arabische Sicherheitskräfte an der Grenze zum Jemen
in den ersten Monaten des Jahres 2022 etwa 430 Migranten
getötet hätten. Dem nun veröffentlichten Bericht zufolge
berichteten Überlebende unter anderem von
Schusswaffenangriffen aus nächster Nähe, bei denen
saudi-arabische Grenzschützer äthiopische Migranten
gefragt hätten, in welches Körperteil sie “am liebsten
geschossen werden möchten”.
Human-Rights-Forscherin Nadia Hardman erklärte,
saudi-arabische Sicherheitskräfte töteten “Hunderte von
Migranten und Asylsuchenden in diesem abgelegenen
Grenzgebiet außerhalb der Sichtweite der übrigen Welt”.
Auch der Versuch Saudi-Arabiens, sein Image mit dem
“milliardenschweren Aufkauf von Golfevents, Fußballclubs
und großen Shows” aufzuwerten, dürfe “nicht von diesen
schrecklichen Verbrechen ablenken”.
Saudi-Arabien
hat ehrgeizige Pläne, sich vom Öl-Staat zu einem
Hightech-Land zu entwickeln, und der Kern dieser
Vision ist das monumentale Megaprojekt “The Line”.
Kronprinz
Mohammed bin Salman, auch bekannt als MBS, treibt diese
bahnbrechende Initiative voran, die die Art und
Weise, wie wir städtisches Leben im 21. Jahrhundert
verstehen, revolutionieren soll.
In den entlegenen Wüsten
Nordwest-Saudi-Arabiens fressen sich Bagger und
Bulldozer durch den Sand, während eine endlose
Flotte von Lastwagen Erde abtransportiert.
Tausende von Arbeitern, Ingenieuren und
Architekten arbeiten in dieser Einöde am
spektakulärsten Gebäude der Welt — das 500 Meter hohe
Doppel-Hochhaus “The Line”, das sich
schnurgerade 170
Kilometer ins Landesinnere erstreckt.
“The Line” ist der
Herzschlag der geplanten Zukunftsstadt Neom, in
der eines Tages neun Millionen Menschen leben
sollen.
Die saudische
Regierung preist dieses Projekt als “zivilisatorische
Revolution” und setzt auf die Unterstützung der
jungen Generation, die entscheidend für die
Realisierung der Vision von MBS ist.
Während das Megaprojekt im Inland enthusiastische
Unterstützung findet, sehen einige internationale
Beobachter MBS’ Ehrgeiz eher
als Arroganz.
Die Idee, dass sich selbst die Natur seinen Plänen
beugen wird, hat in der “New York
Times” Spott ausgelöst.
Doch “The Line” verspricht eine
grüne Oase in der Wüste: Vertikale Gärten werden
Nahrungsmittel liefern, und die Stadt wird vollständig
auf erneuerbare
Energien setzen, um klimaneutral zu sein.
Das Leben in der Stadt der Zukunft
Die Bewohner von “The Line” werden sich in
kurzer Zeit zu Schulen, Restaurants, Parks und
Supermärkten begeben können, da Straßen und Autos
keine Rolle spielen.
Eine superschnelle U‑Bahn wird unter der Stadt
bereitstehen, die die 170
Kilometer von einem Ende zum anderen in maximal 20 Minuten
zurücklegen kann.
Mit bis zu 200
Milliarden Dollar an Kosten ist “The
Line” eine monumentale finanzielle Investition.
Ursprünglich sollten bereits im kommenden Jahr erste
Bewohner einziehen, doch Berichte saudischer Medien
deuten auf das Jahr 2030 hin.
“The Line” wird von den
saudischen Behörden als Geheimprojekt betrieben,
und unabhängige Informationen über den Fortschritt
sind begrenzt.
Drohnenaufnahmen von der Baustelle wurden jedoch
mit Genehmigung der Neom-Verwaltung veröffentlicht.
Kronprinz Mohammed bin Salman hat betont: “Wir werden sie eines
Besseren belehren.”
Er investiert nicht nur finanzielles, sondern auch
politisches Kapital in dieses futuristische
Megaprojekt, da das Schicksal von “The
Line” sein eigenes Schicksal als Thronfolger
beeinflussen könnte.
Saudi-Arabiens “The Line” ist zweifellos
ein gewagtes und ehrgeiziges Unterfangen, das die Welt
mit Spannung verfolgt.
Saudis am 13.6.2024:
sagen dem kriminellen Dollar Tschüs: Vertrag nicht
erneuert: Interessantes aus der Welt des Ölhandels
https://t.me/Ungeimpfte_Schweiz_kennenlernen/78031
Am 9. Juni lief das vor 50 Jahren zwischen den
Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien unterzeichnete
Abkommen aus, das das Königreich dazu verpflichtete,
Öl nur gegen amerikanische Währung einzutauschen und
dafür Hilfe von den Vereinigten Staaten, vor allem
militärischer Art, zu erhalten.
Dass das Abkommen nicht verlängert werden würde,
wurde bereits 2023 bekannt, als Saudi-Arabien ein
Abkommen mit China über künftige Öllieferungen gegen
Yuan unterzeichnete.
Saudi-Arabien am 16.6.2024: ist zu
heiss: Fantasie-Hadsch mit schweren Kleidern wird
tödlich: Hitze in Saudi-Arabien: 19 Menschen sterben bei
Pilgerfahrt, 17 weitere vermisst
https://www.blick.ch/ausland/hitze-in-saudi-arabien-19-menschen-sterben-bei-pilgerfahrt-17-weitere-vermisst-id19851739.html
Siemens
baut bei den kr. Saudis am 24.6.2024: Siemens Energy erhält Milliardenauftrag aus
Saudi-Arabien
https://orf.at/stories/3361611/
Saudi-Arabien hat den Energietechnikkonzern Siemens
Energy mit dem Bau von Kraftwerken im Milliardenwert
beauftragt. In den kommenden Jahren sollen zwei Gas- und
Dampfturbinenkraftwerke in dem Wüstenstaat gebaut
werden, wie der in Deutschland börsennotierte Konzern
heute in München bekanntgab.
Diese sollen dann zusammen fast vier Gigawatt
Energie liefern. Zudem wurde ein Wartungsvertrag
über 25 Jahre geschlossen. Den Angaben nach sind
die Aufträge etwa 1,5 Milliarden US-Dollar (rund
1,4 Mrd. Euro) schwer.
Die beiden Kraftwerke Taiba 2 und Kassim 2 sollen
planmäßig im Mai 2026 ans Netz gehen. Im Jahr
darauf sollen sie dauerhaft als kombinierte Gas-
und Dampfkraftwerke betrieben werden.