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Hitlers Krieg und Generalskarrieren bis zur Selbstvernichtung

Die Zusammenhänge im Führerhauptquartier 1937-1945

gemäss Adjutant Nicolaus von Below



Beispiele von zwei Generälen unter
                          Hitler, die jeglichen Krieg befürworteten,
                          dann aber wegen Streit um die Strategie von
                          Hitler entlassen wurden: Brauchitsch (links)
                          und Guderian (rechts). Und die internationale
                          Diplomatie wusste von allen Vorbereitungen und
                          sagte offiziell nichts... Beispiele von zwei Generälen unter Hitler, die jeglichen Krieg befürworteten, dann aber wegen Streit um die Strategie von Hitler entlassen wurden: Brauchitsch (links) und Guderian (rechts). Und die internationale Diplomatie wusste von allen Vorbereitungen und sagte offiziell nichts...



von Michael Palomino (2000)

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aus: Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937-1945; Hase & Koehler-Verlag, Mainz 1980
Pour le Mérite - Verlag für Militärgeschichte, Postfach 52, D-24236 Selent, 1999

Kommentar

Bei dieser Chronologie sind die sich widerstrebenden Richtungen innerhalb der NS-Führung dargestellt. Die Generäle sind karrieresüchtig und siegessüchtig. Insbesondere wird aber die Frage nach der Entwicklung von Düsenflugzeugen und anderen Rüstungsgegenständen ausführlich erörtert. Deutschland hat seine Spitzentechnik in der Rüstung mit dem Düsenjäger, der 1939 schon zur Verfügung stand, nicht ausgenützt, weil Hitler Gesundheitsschäden bei den Piloten befürchtete. Göring beliefert Hitler im Verlauf des Krieges ausserdem laufend mit falschen Informationen über den Flugzeugbau, so dass Hitler mit Flugzeugen operieren will, die noch gar nicht existieren. Erst ganz am Ende des Krieges trennt sich Hitler von Göring.
Michael Palomino
2000 / 2003

Chronologie

1842
Hitlers Lob für Bismarcks Taktik, Schleswig Holstein zu besetzen
Dies sei der Grundstein gewesen, dass Deutschland an Seehäfen gekommen sei und so eine Marine und Weltmacht habe aufbauen können (S.149).

[1910-1914
nicht erwähnt:
Hitler als Maler in Wien und München - Kriegsdienstverweigerung Hitlers
Hitler hat in Wien die Prüfung für die Kunstgewerbeschule zweimal nicht bestanden. Mit kleinen Aquarellen kann er sich in Zusammenarbeit mit einem jüdischen Händler seinen Lebensunterhalt verdienen. 1913 zieht er nach München. 1914 sollte er in die österreichische Armee eintreten. Hitler schafft jedoch die Verweigerung wegen "Untauglichkeit". Für die veraltete österreichisch-ungarische Monarchie möchte er nicht sterben].

[1914-1919
nicht erwähnt:
Hitler in der deutschen Armee - Verwundung und Niederlage Deutschlands - "Friedensvertrag von Versailles", Tirol und Anschlussverbot für Österreich und weitere französisch-englische Weltdiktatur
Hitler lässt sich in die deutsche Armee einziehen, kämpft an der Westfront in einem Freiwilligenbatallion. Nach einem Gasangriff landet er 1917 in einem deutschen Spital bei Berlin. Vom Krankenbett aus muss er miterleben, wie die Kommunisten durch einen Munitionsarbeiterstreik die deutsche Armee im Westen lähmen und Deutschland den Krieg "verliert".

Von der neuen Demokratie und dem freien Kapitalismus hält er nichts. Massen von Soldaten werden in Deutschland beschimpft, für Deutschland im Krieg gewesen zu sein. Nach der Unterschreibung des "Friedensvertrags von Versailles" kommt Deutschland nicht zur Ruhe. Polen vertreibt planmässig deutsche Bevölkerung aus den ihm zugesprochenen Gebieten. Faire Volksabstimmungen werden zum Teil planmässig verhindert. Österreich wird zum Zwergstaat, Südtirol soll ohne Abstimmung italienisch verwaltet werden.

Hitler engagiert sich gegen kommunistische Aufstände und tritt einer der vielen "nationalen Parteien" in München bei. Fortan kann die demokratische Regierung in Deutschland an den hohen Reparationen für Frankreich und am Anschlussverbot Österreichs blossgestellt werden, und der Völkerbund sei völkerrechtswidrig. Der Völkerbund ist auch wegen der Kolonisierung und der Unterdrückung des Selbstbestimmungswillens der Völker Afrika, des Vorderen Orients und Asiens eine sehr fragwürdige Institution, die in der Mehrheit der Fragen von der französischen und englischen Politik bestimmt wird.

[1923
nicht erwähnt:
Türkei wehrt griechische Invasion ab - Vertrag von Lausanne - französische Ruhrgebietsbesetzung -  Marsch auf München und Festungshaft - "Mein Kampf"
Die Türkei erreicht in Lausanne durch militärische Abwehr einer von den Alliierten inszenierten griechischen Invasion die Revision des Vertrags von Sèvres. Dagegen lässt der französische General Foch das deutsche Ruhrgebiet besetzen, weil die deutsche Regierung ihre Reparationen nicht pünktlich bezahlt habe.

Die Stimmung in England ist auf der Seite Deutschlands. Reichskanzler Cuno ruft zum passiven Widerstand und zum Streik auf. Die Streikenden, darunter deutsche Kommunisten, erhalten Streikgeld aus den Streikkassen. Es kommt zu wachsender Inflation. Hitlers NSDAP aber hetzt gegen Frankreich und fordert vergeblich zu aggressivem militärischem Eingreifen. Der Vorbild von Mussolinis Marsch auf Rom von 1922 versucht er einen Marsch auf München mit einem geplanten Marsch auf Berlin. Schon in München wird der NSDAP-Marsch niedergeschlagen. Hitler wird nur verwundet und landet in Festungshaft, wo er "Mein Kampf" verfasst.

Die Ruhrgebietsbesetzung ist auch für die französische Politik kein Erfolg. Die französische Währung sinkt bedenklich, und die Wirtschaft zeigt inflationäre Tendenzen, weil die Ruhrbesetzung nicht die gewünschten Erfolge zeitigt. Deutschland und Österreich erreichen jedoch wie auch Ungarn, das Siebenbürgen mit einer grossen ungarischen Bevölkerung an Rumänien hat abtreten müssen, die Revision der "Friedensverträge" nicht. Die  Türkei bleibt das einzige Land der einstigen "Mittelmächte" mit einer Revision. In der Folge macht Kemal Pascha "Atatürk" / "der Vater der Türken" eine geschickte Politik, um nicht wieder Kriegspartner einer Allianz sein zu müssen und setzt immer auf eine "nationale Politik"].

ab 1924
Jacob Werlin ist Ideengeber für ein Volksauto
und stellt die Verbindung zwischen Hitler und Porsche her (S.167).

[nicht erwähnt:
Deutschland betreibt mit Duldung Englands militärische Aufrüstung und Raketenforschung].

[ab 1929
nicht erwähnt:
Weltwirtschaftskrise - Hunger und Arbeitslosigkeit - Wahl Hitlers zum Reichskanzler
Der Börsencrash in New York wird gefolgt von hoher Arbeitslosigkeit und Inflation. Der Mittelstand und die Bauern sind hoch verschuldet. Die kommunistische Partei in Deutschland kann Wahlkampf machen, indem ihre Repräsentanten Brot und Speck verteilen.

Auch die ganze afrikanische und arabische Welt erleidet die Krise und verdammt die Kolonialisten Frankreich und England nur noch mehr. Hitler wird zur  trügerischen Alternative.

Die Wahlen von 1932 und 1933 werden  in Deutschland zum erheblichen Teil "aus dem hungernden Bauch" entschieden. Die NSDAP in Deutschland erhält so viel Zulauf, dass die Neuaufnahmen in die Partei zum Teil gar nicht alle auf einmal bewältigt werden können. Die Nazi-Bewegung wächst auch in anderen europäischen Ländern und auch in den "USA".

1933 bekommt Hitler das Mandat zum Reichskanzler von Hindenburg überreicht. Österreichs Regierung schwenkt nun in eine Anti-Deutschland-Politik, die sich im Volk jedoch kaum durchsetzt. Die grosse Mehrheit will immer noch den Anschluss. Mit Roosevelt und Hitler beherrschen zwei "Führer" die westliche Hemisphäre und die Weltpresse setzt die Hoffnung in sie, dass mit ihnen die Weltwirtschaftskrise überwunden werde.

Die Gewalt der SA wird vom Volk in Kauf genommen. Ab sofort installiert die NSDAP ein KZ-System, wo Sozialisten, Kommunisten und Intellektuelle "umerzogen" werden sollen. Gegenüber den Juden ist Hitler für ein eigenes Israel und lässt auf deutsche Juden Diskriminierungen ausüben, um sie zum Verlassen des "Deutschen Reiches" zu bewegen. Seinen "Rassismus" gegen Juden - der genealogisch ein schlichter Unsinn ist - kann Hitler dabei immer damit begründen, dass in den "USA" dieselben rassistischen Gesetze gegen Schwarze gelten.


1933

vor 1933
Milch ist bewährter Manager der Lufthansa
(S.25)

1933
Der Grund für Hitlers Regierungsübernahme: Deutsche sind noch keine Demokraten geworden

Below:
"Die kurzen, wirtschaftlich und politisch schlechten Jahre der Weimarer Republik hatten aus Monarchisten keine Demokraten machen können. So ist es verständlich, dass Hitler mit seinen augenfälligen Erfolgen alle Schichten des Volkes hinter sich hatte. "Adolf wird's schon wissen" oder "Adolf macht's schon" hörte man noch in den letzten Tagen, obwohl der Feind im Lande stand und der Krieg längst verloren war. Die Schattenseiten des Regimes nahm man nicht zur Kenntnis." (S.45)

ab 1933
Hitler glaubt weiter an seine "Vorsehung" und den Auftrag, Juden und Bolschewisten zu bekämpfen und deren Einfluss auf das Weltgeschehen zu zerstören. Below:
"Sein Ziel war es, Juden und Bolschewisten zu bekämpfen und deren Einfluss auf das Weltgeschehen in jeder Beziehung zu zerstören. Er glaubte fest, dazu den Auftrag der Vorsehung zu haben." (S.370)

ab 1933
Hitlers Nachtarbeit
Hitler arbeitet v.a. nachts. Below:
"Aufgrund seiner Schlaflosigkeit arbeitete Hitler vor allem nachts. Er sagte, dass er dann die Ruhe zum Nachdenken (S.31) habe". (S.32)

ab 1933
Hitlers Traum: ergebene Generäle und Offiziere für einen grossen Krieg
Hitlers Vorbild: Friedrich der Grosse und sein getreues, fachlich und charakterlich erstklassiges Offizierskorps.
Auch Napoleon hatte bedingungslos ergebene Marschälle (S.147).

ab 1933
Milch steht beim Aufbau der Luftwaffe mehr im Rampenlicht als jeder andere Offizier. Milch wird von Neidern verleumdet (S.25).

Rivalität in der Führung der Luftwaffe: Milch und Messerschmitt
Milch als ehemaliger Lufthansa-Manager steht in dauernder Rivalität zum Flugzeugkonstrukteur Messerschmitt. Die Rivalität kann sich nie auflösen und behindert die Luftfahrtentwicklung in der Wehrmacht zum Schaden der Luftwaffe (S.52).

Cliquenwirtschaft bei Hitler: Der Kampf unter den Cliquen
blockiert die Arbeit. Hossbach, Fritsch und Beck des OKH politisieren immer gegen Blomberg von der Wehrmachtführung (OKW) (S.35).

->> Blombergs Position wird zwischen OKH und Hitler immer schwieriger (S.35-36)
->> Blomberg wird als Oberbefehlshaber vom OKH abgelehnt, weil er zu hitlerhörig sei.

Below:
"Ich fand auch meine früheren Erkenntnisse bestätigt, dass Blomberg von Fritsch, Beck und vielen Generalstabsoffizieren des Heeres, darunter auch Hossbach, als geeigneter Oberbefehlshaber der Wehrmacht abgelehnt wurde, weil er ihnen zu hitlerhörig war." (S.36)

Das OKH sieht in Hitler einen "Parvenu".

Below:
"Die Führung des Heeres und eine grosse Anzahl von Generalen und Generalstabsoffizieren standen in dem Ruf, in Hitler einen Parvenu zu sehen. Sie wollten den Weg von der Königlich preussischen Armee über das Reichsheer bis zu Hitlers Wehrmacht im alten Geist weitermarschieren und nichts von einer neuen, nationalsozialistischen Weltanschauung wissen. Die Heeresführung konnte sich nicht damit abfinden, dass sie an Hitlers wesentlichen politischen Entscheidungen nicht beteiligt wurde." (S.36)

Göring weiss von den Spannungen zwischen OKH und OKW
Göring weiss von den Spannungen zwischen OKH und OKW. Ob Hitler selber etwas weiss, ist unsicher. Below:
"Meine Flieger-Freunde im OKW verfolgten die Spannungen zwischen OKW und OKH voller Sorge. Meine Frage, ob und wie weit das Oberkommando der Luftwaffe und damit auch Göring von diesen Machtkämpfen wussten, wurde mit einem 'selbstverständlich' beantwortet, während man mir auf meine Frage: 'und Hitler' die Antwort schuldig blieb." (S.36)

Das "Volksauto": Hitler will ein neues Werk und beste Fertigung
finanziert von der "Bank der deutschen Arbeit" von der DAF unter Ley (S.167).

1933
Hitlers Einstellung zur Luftwaffe: für den Angriff, nicht für die Verteidigung. Below:
"Ich trat Hitler gegenüber natürlich für meine Waffe und ihre Bedeutung in der Luftverteidigung ein. Hitler gab aber zu verstehen, dass er die Hauptaufgabe der fliegenden Verbände im Angriff sähe, also bei den Kampfflugzeugen."
Hitler hat von vornherein keine grosse Luftverteidigung Deutschlands vorgesehen (S.41)

Beck: Chef des Truppenamtes im Reichsheer
(S.116). Beck wird in seiner Stellung Vorbild für alle deutschen Soldaten (S.116-117).

ab 1933
General Wever, der erste Chef des Generalstabes der Luftwaffe
steht Milch zur Seite (S.24).


1934

Heinkel-Flugzeugwerke: Massnahmen von Hitler gegen Juden
Hitler wird gegen Heinkel eingeschaltet, weil Heinkel in seinen Flugzeugwerken noch Juden in der Flugzeugfabrik beschäftigt (S.120).

1934- 1935
Zusammenarbeit zwischen Below und General Wever, der Chef des Generalstabs der Luftwaffe. Wever lobt Beck, er sei ein völlig geistiger Mann (S.116).


1935

Jan 1935
Frankreich: Einführen der 2-jährigen Wehrpflicht.
->> absoluter Bruch des Versailler Vertrags
->> Hitler sieht alle Abrüstungspläne in Europa als nichtig an (S.199).

16.3. 1935
Deutsches Gesetz zum Aufbau der Wehrmacht
(S.199)

2.5. 1935
Französisch-sowjetischer Beistandspakt
Hitler befürchtet Einkreisung, und der Versailler Vertrag ist absolut Null und nichtig  (S.199).


1936

Tod von General Wever
der erste Chef des Generalstabs der Luftwaffe, durch Flugzeugabsturz. Milch steht gegen Göring nun allein da (S.24).

27.2. 1936
Pariser Parlament ratifiziert den französisch-sowjetischen Beistandspakt
(S.199)

7.3. 1936
Deutsche Truppen besetzen das Rheinland
als Antwort auf den in Paris am 27.2. 1936 ratifizierten französisch- sowjetischen Beistandspakt (S.199).


1937

Die "Verdienste" des Generals der Flieger, Milch:
"Milchs Verdienste um den Aufbau der Luftwaffe waren bekannt. Er hatte die Aufstellung der Luftwaffe, den Aufbau der Luftfahrtindustrie und die umfangreiche Koordination innerhalb der Wehrmacht und aller zivilen und Parteidienststellen für die Luftwaffe geleitet." (S.24)

Dem General der Flieger, Milch, wird von Göring eine Abteilung weggenommen, weil Göring ihn fürchtet:
"Während der Aufstellungsjahre war Milch in seiner Eigenschaft als Staatssekretär von Göring als sein ständiger Stellvertreter für die Luftwaffe und die Luftfahrt eingesetzt. Seine Vollmachten waren umfassend. Er verstand es in seinem Tätigkeitsdrang davon Gebrauch zu machen. Milch unterstanden alle Ämter des Reichsluftfahrtministeriums einschliesslich des 'Luftkommandoamtes'.

Dieses Amt war jetzt aus der Unterstellung unter Milch herausgelöst und Göring unmittelbar unterstellt worden, bei gleichzeitiger Umbenennung in 'Generalstab der Luftwaffe'. Der Chef des Generalstabes der Luftwaffe stand nun neben dem Staatssekretär. In der Zusammenarbeit zwischen dem bisherigen Chef des Luftkommandoamtes, Generalleutnant Kesselring, und Milch hatte es viele Schwierigkeiten persönlicher und sachlicher Art gegeben, die die Arbeit beeinträchtigten." (S.24)

Göring fürchtet Untergebene und besetzt unqualifizierte Kader mit leitenden Posten

Below über die Luftwaffe unter Göring:

"Mit Stumpf, Udet und Greim waren im Juni 1937 drei Generale von untadeligem Charakter und vorbildlichen menschlichen Eigenschaften ausgesucht worden. Sie erfreuten sich überall grösster Wertschätzung. Doch jeder, der sie kannte, bedauerte sie zugleich, dass sie Aufgaben übernehmen mussten, für die sie fachlich keinerlei Vorbildung und Erfahrung mitbrachten. Mit dieser Stellenbe- setzung bewies Göring sein Gespür für charakterliche Eignung und deren Bedeutung bei der Besetzung von hohen Posten. Aber leider bewies er damit auch, dass er fachlich notwendige Qualifikationen unterschätzte.

Ich lernte später verstehen, dass Göring die Überlegenheit von Untergebenen ihm gegenüber, sei es auch nur auf begrenztem fachlichem Gebiet, fürchtete. Dies war für ihn der Grund, in führende Stellungen der Luftwaffe nur Generale zu berufen, die er gut kannte und von denen er wusste, dass sie ihm nicht gefährlich werden konnten." (S.25)

Hossbachs Anweisung an Below, dass die Wehrmacht als Teil der Wehrmacht zu betrachten sei.
Below, der von der Luftwaffe her kommt, solle sich als "Adjutant der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler" fühlen, der Titel sei 1934 so gewählt worden.

->> Below steht zwischen Hossbach und Göring und wartet ab, bis er die Widersprüche klären kann.


Die Heeresoffiziere haben keine Ahnung von dem Zusammenwirken von Panzern und Bombern.

Below:
"Die Heeresoffiziere hatten nur geringe Vorstellungen von dem Zusammenwirken von Panzern und Fliegern auf dem Gefechtsfeld. Selbst die Bedeutung der Panzerwaffe war noch nicht erkannt. Mir waren diese Ansichten völlig unverständlich, denn bereits im Sommer 1934, also drei Jahre vorher, hatte ich bei Übungen des Heeres auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog zum Zwecke der Zusammenarbeit von Panzern und Fliegern mitgewirkt.

Zwar flogen wir damals kleine Sportflugzeuge, und die Panzer waren noch aus Pappe. Aber für die Führung hatten sich wertvolle Erkenntnisse ergeben, die wir bei der Luftwaffe auch ausgewertet und bei der Ausbildung verwendet hatten. Die Zusammenarbeit "unten" war besser als an der Spitze!" (S.37)

Göring ist einer der Hauptstörfaktoren in der Zusammenarbeit der Heeresteile

Below:
"Görings Sonderstellung im Staat und in der Wehrmacht hatte schon immer die Zusammenarbeit erschwert. Er war als Oberbefehlshaber der Luftwaffe in allen militärischen Fragen und mit allen Dienststellen Blomberg unterstellt. Als Reichsluftfahrtminister stand er aber neben Blomberg und als engster Vertrauter von Hitler fühlte er sich Blomberg übergeordnet.

Dies erschwerte die Zusammenarbeit zwischen den Oberbefehlshabern ausserordentlich und übertrug sich nachteilig auch auf die Chefs der Generalstäbe. Den Generalen des Heeres blieb die abfällige Einstellung Görings ihnen gegenüber nicht verborgen." (S.37)

Göring und Milch als Dilettanten mit alten Vorstellungen von der Luftwaffe. Below:
"Umgekehrt mokierten sich die Generale über den 'unmilitärischen Haufen', der sich Luftwaffe nannte, und über die 'Amateursoldaten' Göring und Milch an ihrer Spitze. Für den engen Geist im Heer war es bezeichnend, dass man zwei Hauptleuten aus dem Weltkrieg nicht die Eignung zubilligte, unter Umgehung der Stufenleiter Generale geworden zu sein und deren Aufgaben übernommen zu haben. Hossbach machte mir gegenüber kein Hehl daraus, dass Göring und Milch in seinen Augen militärische Laien seien." (S.37)

Hitlers Fehleinschätzung von Göring: Vertrauen ist besser als Wissen
Hitler bespricht jedes Thema mit Göring und lässt sich von diesem Dilettanten zum Teil beeinflussen (S.37-38).

Entmachtung von Milch durch Göring.
Damit ist der Anfang des Untergangs der deutschen Luftwaffe gegeben (S.25).

Milch warnt den Hitler-Adjutanten Below vom Einfluss von Hossbach
der die Luftwaffe im Heer integrieren will. Aber Hitler will die Luftwaffe als eigenen Wehrmachtteil (S.26).

Below - Brückner
Bekanntschaft von Below mit dem Chefadjutant und Leiter der "Persönlichen Adjutantur des Führers", SA-Obergruppenführer Wilhelm Brückner (S.29) mit besonders gutem und freundschaftlichem Kontakt, auch durch die Frauen (S.30).

Hitler und Below über Russland: Pferde sind wertvoller als Menschen
was ein Vorkommnis auf einem ehemaligen deutschen Bombenabwurfplatz von 1925 beweise. Ein Blindgänger tötet Pferde und Kinder. Die russische Seite stellt Ersatz-Ansprüche bei Deutschland für die Pferde, für die Kinder aber nicht (S.51).

Luftwaffe: Göring entscheidet gegen 4-motorige Flugzeuge
Göring entscheidet, dass die deutsche Luftwaffe keine 4-motorigen Kampfflugzeuge erhält. Grund: Materialmangel. Es werden nur 2-motorige Kampfflugzeuge gebaut, die aber in höherer Stückzahl (S.54).
Die Unterlegenheit gegen die USA und Russland ist später vorprogrammiert (S.55).

ab 1937
Below als Hitler-Adjutant: Bitt- und Gnadengesuche
ist zuständig für Bitt- und Gnadengesuche von Soldaten und deren Angehörigen (S.35).

Die weiteren Adjutanten Hitlers:
SS-Brigadeführer Julius Schaub
Hauptmann a.D. Fritz Wiedemann, kein Kontakt
Führer im NSSK: Albert Bormann, Bruder von Reichsleiter Martin Bormann, die wegen einer Ehesache nicht mehr miteinander sprechen (S.30). Brückner macht die Diensteinteilung für die Adjutanten (S.30).

Kommandeur der Leibstandarte von Hitler: SS-Obergruppenführer Sepp Dietrich
ist Hitler unmittelbar untergeben und sehr beliebt: ein Haudegen, "treu" und "zuverlässig" (S.30).

Reichspressechef: Dr. Dietrich:
unterrichtet Hitler über Pressemeldungen (S.31).

Reichsleiter: Martin Bormann:
bis 1941 "Chef der Parteikanzlei", Verbindungsmann zwischen Hitler und Hess (S.31).

Hitler in den Augen von Below: ein Wichtigtuer ohne Bezug zur Realität

Below:
"Die Tischunterhaltung konnte manchmal hochinteressant und spannend sein, manchmal aber auch sehr langweilig. Für diejenigen, die regelmässig an der Tafel teilnahmen, war manches eine Wiederholung, für andere wiederum, die nur selten, vielleicht nur einmal im Jahr kamen, eine 'Offenbarung'. Über den Wirklichkeitsgehalt von angeblichen Äusserungen Hitlers bei solchen Gelegenheiten habe ich meine eigene Meinung. Ich bin auf zu viele fälschliche, dafür aber wichtigtuerische Wiedergaben gestossen, die aus dem Munde Hitlers gekommen sein sollen und von jemandem stammen, der 'dabei gewesen war', aber tatsächlich weit vom Gesprächsinhalt abwichen." (S.32)

Die Rolle der Adjutanten: Abfassen der mündlichen Befehle - Missverständnisse sind vorprogrammiert

Below:
"Tagsüber arbeitete Hitler nie an einem Schreibtisch, von dringenden Unterschriften oder vom Missbrauch als Sitzgelegenheit einmal abgesehen. Dieser etwas eigenwillige Stil, schriftliche Absichtserklärungen und Anweisungen zu vermeiden, schob der Umgebung, namentlich den Adjutanten, eine merkwürdige Mittlerfunktion zu. Wir nahmen Befehle und Anordnungen mündlich entgegen, hatten sie oft schriftlich niederzulegen und in praktische Anweisungen umzusetzen. Diese 'Befehlsübertragung' fand in der Regel ohne Zeitverzug statt.

Oft handelte es sich bei Hitlers Anweisungen um momentane Eingebungen, unfertige Ideen. Auslegungs- und Übertragungsfehler konnten folgenschwer sein. Auf diesem Boden (S.32) entstanden im Falle von Missverständnissen oder Vergröberungen von Hitlers Absichten nahezu von selbst die für das Dritte Reich so typische Frage: 'Hat der Führer das gewusst?'

Hier lag die entscheidende Schwäche des ganzen Regierungssystems. Niemand vermochte hinterher mit Gewissheit zu sagen, was Hitler nun gewollt oder gemeint hat, wenn er dieses oder jenes mündlich anordnete und die ursprüngliche 'Anregung' obendrein noch durch mehrere Hände ging." (S.33)

Am Abend: Die Adjutanten müssen für Hitler die Gäste für die Abendunterhaltung finden, mit denen Hitler gerne spricht, für die Abendtafel meist einen Film vorbereiten. Hitler bekommt vom Kammerdiener eine Filmliste präsentiert. Filme werden im Musiksalon vorgeführt (S.33).

30.1. 1937
Hitler-Rede an Europa: "Die Zeit der Überraschungen ist vorüber"
Fernziel von Hitlers Politik bleibt der Kampf gegen den Bolschewismus (S.199).

16.6. 1937
Hitlers Traum, mit England gegen den Kommunismus zu kämpfen
Hitler meint, England müsse erkennen, dass man zusammen gegen den Bolschewismus vorgehen müsse.

Below:
"Er meinte, England müsse doch erkennen und einsehen, welche Gefahr der Bolschewismus für Europa bedeute und wie brutal und systematisch Stalin seine Ziele verfolge. Nur wenn Europa zusammenhalte, könne die Gefahr aus dem Osten gebannt werden." (S.20)

19.9. 1937
Wehrmachtmanöver in Mecklenburg
(S.39) mit gestelltem Luftangriff auf Berlin: Zum ersten Mal erleben die Berliner eine Verdunkelung:
"Von der Luftwaffe war während des Manövers nicht viel zu sehen, obwohl über 1000 Flugzeuge eingesetzt wurden. Ausserhalb des Manöverrahmens war am ersten Tag ein Luftangriff auf Berlin geflogen worden, um die Luftverteidigung sowie das Zusammenwirken von zivilem Luftschutz, Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz bei einem Überraschungsangriff zu erproben.

Zum ersten Mal erlebte Berlin die Verdunkelung. Im Manöver wurde die Zusammenarbeit zwischen Heerestruppenteilen und Stuka- und Schlachtfliegerverbänden im Angriff und in der Abwehr erprobt. Da Hitler an der Schlussbesprechung nicht teilnahm, habe ich nichts davon gehört, ob das Zusammenwirken von Heer und Luftwaffe wertvolle Erfahrungen gebracht hat." (S.41)

25.9. 1937
Hitler und Mussolini in München: Adjutanten raten vom Paktieren ab
Hitler mag Mussolini, Hitlers Berater raten aber zum Teil ab, mit Mussolini und Italien militärisch zu paktieren (S.42).

26.9. 1937
Hitler und Mussolini in Mecklenburg beim Militärmanöver
Der letzte Tag des Manövers ist für Hitler und Mussolini speziell organisiert. Die Show macht Mussolini Eindruck. Hitler aber erkennt, das Mussolini zwar auch italienischer Kriegsminister ist, aber von militärischen Dingen überhaupt keine Ahnung hat.

Below:
"Überall knallte es, Geschütze und Maschinengewehre gingen in Stellung, Panzereinheiten führten einen Angriff, mit pausenloser Unterstützung durch Stukas und Schlachtflieger. Es gab viel zu sehen. Die Wirkung bei den Gästen schien erreicht. Mussolini zeigte sich interessiert. Ich glaube, dass ihn die Vorführung mehr beeindruckte, als es ein streng gefechtsmässiger Ablauf getan hätte. Obwohl er auch italienischer Kriegsminister war, konnte bei ihm von ausgeprägtem militärischen Sachverstand keine Rede sein. Diese Feststellung war für Hitler überraschend." (S.43)

28.9. 1937
Hitler und Mussolini: Reden in Berlin im Olympiastadion: Beide betonen "die Notwendigkeit der Erhaltung des Friedens" (S.43). Mussolini hält seine Rede auf Deutsch und erntet dafür besonderen Beifall (S.44). Hitler lobt Mussolini und Italien als ein Land, das sich nicht an "den Demütigungen des Deutschen Volkes beteiligt hatte" (S.43-44).

Okt 1937
Hitlers Sympathie für den Islam: Besuch von Aga Khan
Aga Khan, Präsident des Völkerbundes und "Führer einer muslimischen Sekte Indiens", trägt Hitler die These an, dass die Spaltung Europas in Kapitalismus und Kommunismus durch den Islam verhindert worden wäre. Hitler hat durchaus Sympathie für diese These.

Below:
"[...] Aga Khan, Präsident des Völkerbundes, der Führer einer muslimischen Sekte Indiens. Mit ihm schien Hitler offen über politische Probleme, die Deutschland und England betrafen, gesprochen zu haben. Besonders aber erwähnte Hitler eine interessante Bemerkung des Muslim. Aga Khan sei der Überzeugung, dass durch den Sieg Karl Martells 732 in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers der Zersplitterung Europas Vorschub geleistet worden ist. Der Islam hätte die Einheit Europas bewahren können. Hitler hat seine eigene Ansicht über den Verlauf der Geschichte durch Aga Khan bestätigt gefunden. Er hat noch oft seine Sympathie für den Islam bekundet." (S.45)

ab Okt 1937
Die gespaltene Situation zwischen Deutschland und England: Englands Politik gegen Deutschland im Vergleich zu Spanien
England will das Selbstbestimmungsrecht für Spanier schützen, aber in der englischen Politik gilt das Selbstbestimmungsrecht für Deutsche in Polen, in der CSSR und in Österreich nicht.

Below:
"Seit Hitler Ende Oktober nach Berlin zurückgekehrt war, schien er häufig wie geistesabwesend. Er führte lange Gespräche mit Göring und Hess. Hitlers Tischunterhaltungen und den abendlichen Gesprächen konnte man entnehmen, dass sich seine Gedanken vermehrt mit der Haltung der grossen Weltmächte Deutschland gegenüber beschäftigten. Immer wieder gipfelten seine Worte in dem Wunsch, die Engländer von der Gefahr des wiederstehenden russischen Imperialismus zu überzeugen.

Die kommunistische Weltanschauung, die in Russland einer Art Religion gleichzusetzen sei, dürfe man in Verbindung mit dem diktatorischen Regierungssystem nicht unterschätzen. Er, Hitler, verstehe etwas davon; denn der Nationalsozialismus habe in Deutschland auch Wunder vollbracht, die niemand erwartet hatte. Warum sollte das in Russland nicht auch möglich sein? England halte aber kurzsichtig an der Verewigung von 'Versailles' fest. Er müsse sich immer erregen, wenn er in der Auslandspresse vom Selbstbestimmungsrecht für die Spanier lese, gleichzeitig aber dieses Recht den Deutschen in Österreich, in der Tschechoslowakei und in Polen verweigert würde.

'Und dabei will Ribbentrop dauernd, dass ich englische Politiker empfange. Der Neurath hält davon nichts. Es käme gar nichts dabei heraus!' So etwa setzte Hitler seine Tiraden über die Politik Englands fort, ohne dass wir zunächst die Ursachen ergründen konnten. Bis sich eines Tages das Rätsel löste." (S.47)

5.10. 1937
Roosevelts "Quarantäne-Rede" gegen faschistische Staaten
90 % der Weltbevölkerung seien von 10 % bedroht: Deutschland, Japan, Italien.

->> Roosevelt vergisst den Stalin-Kommunismus [oder Roosevelts Taktik ist ein Kalkül, Europa in den Ruin zu treiben]

->> Hitler ist verwundert über Roosevelts Politik-Wechsel und entdeckt in den USA eine sprunghafte Zunahme der Arbeitslosigkeit und einen rapiden Niedergang der US-Wirtschaft als Ursache (S.47)

->> Roosevelt suche neue staatliche Rüstungsaufträge und hetze deswegen gegen Deutschland (S.48)

5.11. 1937
Hossbach-Protokoll der Sitzung vom 5.11. 1937 von Hitler und den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtteile
Hitler will keinen Krieg mit England: Below:
"Hitler betonte, keinen Krieg mit England führen zu wollen."

plus: Planung der Angliederung von Österreich und der CSSR für spätestens 1943/45 (S.48).

Ende 1937
Hitler überschätzt Italien

Below:
"Seine Hochachtung vor Mussolini und dessen Leistung bewog ihn dazu, Italien und den Italiener zu überschätzen." (S.50)

Ende 1937
Hitlers Absage an die Wiedereinführung der Monarchie
Hitler entscheidet sich, nicht mehr in monarchistischen Kreisen zu verkehren und den Kreis um Frau von Kirksen mit dem Prinz August Wilhelm ab sofort zu meiden (S.56). Goebbels rühmt sich, Hitler den Entscheid nahegelegt zu haben, von der Monarchie endgültig abzurücken (S.57).


1938

München: Die Engländerin Unity Mitford
drängt sich Hitler immer wieder auf, die Schwägerin des englischen Faschistenführers Sir Oswald Mosley (S.82).

Hitlers Bilderkäufe für den "Führerbau": finanziert durch Verkauf von Führer-Briefmarken
Jeden Geburtstag bekommt Hitler vom Reichspostminister Dr. Ohnesorg einen Scheck mit den Einnahmen der Führer-Briefmarke (S.83).

Anfang Jan 1938
Görings weiteres Vorgehen gegen Milch
Göring drängt Milch weiter zurück, Hitler lässt die schlussendliche Entlassung von Milch aber nicht zu, weil Milch das Fachwissen über die Luftwaffe besitzt (S.80).

ab 1938
Hitlers soziale Programme imponieren
der Bevölkerung derart, dass niemand Hitler einen Krieg zutraut (S.134).

Jan 1938
Hitlers Auftrag für eine neue Reichskanzlei: 1 Jahr Bauzeit befohlen
Albert Speer, der Generalbauinspektor für Berlin, hat von Hitler die Vorgabe, in einem Jahr die neue Reichskanzlei aus dem Boden zu stampfen (S.58).

ab Jan 1938
Opposition in Deutschland: Bildung einer Oppositionsgruppe um General Beck
103

12.1. 1938
Heirat von Blomberg mit "Fräulein Gruhn" - Beginn der Blomberg-Affaire
(S.60). Blomberg will seine Frau aber nicht vorzeigen, denn "Fräulein Gruhn" hat eine "Vergangenheit". Die Polizei untersucht ohne Blombergs Wissen in der Akte und gibt diese an Göring weiter, denn Göring ist auch preussischer Ministerpräsident und Innenminister (S.62).

24.1. 1938
Göring geht mit der Akte von "Fräulein Gruhn" zu Hitler, statt zuerst mit Blomberg alles zu besprechen. Hitler ist sehr getroffen, empfängt nur noch in Privaträumen und erscheint nicht zu den Mahlzeiten (S.63).

ab 24.1. 1938
Es kommt zur totalen Beklemmung in Hitlers Umgebung wegen dem Fall "Fräulein Gruhn", weil niemand die Details weiss. Hitler redet fast nur noch mit Hossbach und Göring, wobei Göring bei einem Rücktritt Blombergs dessen Nachfolger als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht würde.

->> Hitlers Adjutanten sehen dies mit Sorge
->> Hossbach will Fritsch als Nachfolger Blombergs

->> Blomberg selber wird nie gefragt und man gibt ihm keine Chance, sich unauffällig von "Fräulein Gruhn" zu trennen (S.64)

->> Der Sohn Axel Blomberg ist darüber sehr verbittert, dass sein Vater die Akte nicht einsehen darf, um die Echtheit der Vorwürfe zu überprüfen.

plus: Fritsch werden von Hitler Vorwürfe betreffs Homosexualität gemacht (S.65).

Hitler übernimmt das Oberkommando der Wehrmacht
Die Gründe: Hitler hält Göring als Feldmarschall absolut ungeeignet. Below:
"Er verstehe nichts von Waffentechnik. Die elementaren Führungsaufgaben für die Wehrmacht seien ihm fremd."

plus: Göring will sich als "Oberbefehlshaber der Luftwaffe" keinen General des Heeres unterstellen, das sei "nicht zumutbar" (S.67).

->> Hitler übernimmt das Oberkommando der Wehrmacht und hält Göring und Fritsch damit in Schach. Keitel wird "Chef des Oberkommandos der Wehrmacht". (S.66)

Anfang Feb 1938
Vorbereitung zum Treffen Hitlers mit Schuschnigg
Forderung von Hitler: Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten in Österreich
Die Worte "Anschluss" oder "Einmarsch" werden von Hitler erwähnt, aber nicht als Programmpunkte auf die Liste gesetzt.

Plan Hitlers: mit Österreich eine Union bilden und so den Traum von 1918 verwirklichen, mit Österreich eine Nation zu sein.

Beim Treffen soll deutsche Imposanz demonstriert werden: durch Aufstellen von zwei "martialisch" wirkenden Generälen zur Einschüchterung Schuschniggs: Below organisiert Reichenau und Sperrle (S.84).

Feb 1938
Jeschonnek wird "Chef des Führungsstabes" im Generalstab, ist Chef der "Operations-Abteilung" und der Abteilung "Fremde Luftwaffen" unter Major i.G. Beppo Schmid
-- Jeschonnek unterrichtet Below über alles, was innerhalb der Luftwaffe geschieht
-- Jeschonnek und Schmid bekommen alle Informationen über Göring und Hitler (S.100).

ab Feb 1938
Keitel als "Chef des Oberkommandos der Wehrmacht"
-- ist diplomatisch unerfahren, kommt aus niedersächsischer Bauernfamilie
-- vernachlässigt den Kontakt zu den Offizieren
-- bekommt den Ruf, Hitler nach dem Munde zu reden
-- Keitel wird oft später falsch beurteilt (S.69).

ab Feb 1938
neuer Adjutant von Keitel: Rudolf Schmundt
Schmundt wird zum "Adjutant der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler" ernannt (S.71).

ab Feb 1938
Neue Aufgaben für die Adjutanten Hitlers, wenn Hitler auch Chef des OKW ist
Schmundt, Puttkamer, Below (S.80).

Feb 1938
Nachfolger als "Oberbefehlshaber des Heeres": die Verfehmung von Reichenau
Hitler will zuerst General Reichenau, ein Fachkenner mit Kontakt zur Parteibasis und Initiative.
->> alle Generäle, auch Keitel und Rundstedt (der dienstälteste General) sind dagegen!
->> Reichenau wird als "Nazi-Offizier" verfemt, von Keitel als inkompetent dargestellt (S.72).

plus: Keitel schlägt Brauchitsch als Oberbefehlshaber des Heeres vor und treibt zur Eile gegen Reichenau

->> die Generale kämpfen gegen Reichenau, statt für eine Rehabilitierung von Fritsch zu sorgen
->> Below ist erschüttert (S.73)

Feb 1938
Hitlers Umbesetzungen in der Staatsführung zur Vertuschung von Schwäche
-- Beck erhält Generalleutnant Halder als Oberquartiermeister
-- der ehemalige Oberquartiermeister Manstein wird Divisionskommandeur in Liegnitz aufgrund des "respektablen Manövers" im September 1937 (S.73)

plus: Hitler bietet General Beck die Fritsch-Nachfolge an: Beck lehnt ab, weil Fritsch nicht voll rehabilitiert sei.

->> Becks Handlung wird unter den Offizieren als "ehrenvoll" angesehen

->> Vermutung: Beck sieht in Hitler nur einen "Gefreiten", will keinen einfachen Soldaten als Vorgesetzten

->> Vermutung auch: Beck hat immer noch die monarchistischen Ideale. Mit Diktatoren kann Beck nicht umgehen (S.113).

OKH Personalamt:
-- General von Schwedler muss gehen, der jüngere Bruder von Keitel, Bodewin Keitel, wird Nachfolger
-- Auswärtiges Amt: Neurath muss für Ribbentrop den Platz räumen

->> dauernder Vorwurf der Vetternwirtschaft. Puttkamer protestiert beim "grossen Keitel" vergeblich (S.73)

->> Gerücht über die Rochaden: im Februar 1938: "Alte Garde" sei ausgetauscht, damit Hitler sich das Militär gefügig mache, was nicht stimmt, denn die Nachfolger sind genau so konservativ wie die Vorgänger (S.74).

Feb 1938
Krisensituationen: Hitler ist der Zögerer, Göring ist der Entschlussfreudige
Göring zeigt sich als der Entschlussfreudige gegenüber Hitler. Hitler zögert lange vor einem Entschluss und weiche den Entwicklungen.

Below:
"Zum ersten Mal wurde mir klar, dass Hitler keine wichtigen Entscheidungen aus dem Handgelenk fällen konnte, während das dem ehemaligen Jagdflieger Göring um so mehr lag. Ich kam zu der Erkenntnis, dass diese gegensätzliche Veranlagung der Grund für die enge Vertrautheit und Zusammenarbeit beider Männer schon in der Kampfzeit gewesen sein muss. Hitler brauchte Göring für seine Entschlüsse. Wie oft habe ich vor wichtigen Entscheidungen von Hitler gehört: 'Darüber muss ich erst mit Göring sprechen', oder: 'Was sagt Göring dazu?'

Während der Blomberg-Fritsch-Krise hatten wir deshalb auch manchmal den Eindruck, als ob Göring regierte und nicht Hitler. Göring mit seiner raschen Auffassungsgabe und dem blitzschnellen Reagieren hatte Hitlers Handeln beeinflusst. Dass Göring dabei auch eigene Ziele verfolgte, steht ausser Frage. Mit Hitler allein und unbeeinflusst vom Rat seiner Parteileute wären nach ruhigen Überlegungen andere Lösungen möglich gewesen. Göring hat dies verhindert." (S.76)

12.2. 1938
Vorbesprechung zum Treffen mit Schuschnigg
Ribbentrop, Keitel, Sperrle und Reichenau sollen Statisten sein.

Below:
"Durch ihre Gegenwart wolle er den österreichischen Besuchern ohne Worte zu verstehen geben, dass er im Notfalle auch Soldaten bereit hätte. Keitel musste sich daran gewöhnen, selbst dann zur Stelle sein zu müssen, wenn er an keiner Besprechung teilnehmen sollte." (S.84)

12.2. 1938
Sitzung Hitler - Schuschnigg
Schuschnigg kommt mit seinem Staatssekretär für das Auswärtige Dr. Guido Schmidt und einem Adjutanten. Es kommt zu parallelen Verhandlungen Hitler - Schuschnigg und Ribbentrop - Papen (Botschafter in Wien) - Schmidt.

Gemeinsames Mittagessen, dann Fortsetzung (bereits ein "schlechtes Zeichen") ohne Abendessen.

->> "Berchtesgadener Abkommen": Seyss Inquart soll in Österreich Innenminister werden und Nationalsozialisten sollen nicht  mehr verfolgt werden (S.85).

16.2. 1938
Schuschnigg hält sich bisher an das "Berchtesgadener Abkommen"
Hitler ist hoch zufrieden (S.85).

20.2. 1938
Hitler-Rede mit Lügen in Berlin in der Krolloper: Blomberg und Fritsch seien aus "Gesundheitsgründen" relegiert

Below:
"Hitlers Rede liess erkennen, dass er den am 30.Januar fällig gewesenen Rechenschaftsbericht für die ersten fünf Jahre seiner Regierungszeit vorlegen wollte. Er holte wie üblich sehr weit aus und brachte umfangreiche statistische Angaben und Zahlen als Beweis für den Aufschwung Deutschlands seit 1933.

Als er auf den Wechsel im Oberkommando der Wehrmacht und des Heeres zu sprechen kam, fand ich es peinlich, dass er als Anlass dafür die Abschiedsgesuche von Blomberg und Fritsch aus 'Gesundheitsgründen' aus der Pressemeldung vom 4.Februar wiederholte. Es gab wohl kaum jemanden in der 'Krolloper', ob Abgeordneter oder Diplomat, der inzwischen die Hintergründe nicht kannte." (S.86)

Hitler zu Österreich: Hitler dankt für das sich entspannende Verhältnis

Below:
"Er nahm auch zur Österreich-Frage Stellung, erwähnte die Unterdrückung von 10 Millionen Deutschen jenseits der Grenzen des Reiches, dankte aber Schuschnigg für seine Bereitwilligkeit, gemeinsam mit ihm einen Weg für ein spannungsfreies Verhältnis zwischen beiden Ländern zu suchen. Dachte Hitler daran, dass Schuschnigg in Österreich die Rolle übernehmen könnte, die Papen 1932/33 in Deutschland für die Machtübernahme gespielt hatte? Schon am 12. Februar, als ich Papen und Schuschnigg auf dem Berghof erlebte, lag mir dieser Vergleich nahe. Im Schlusssatz seiner Rede nannte Hitler unüberhörbar 'die nationalsozialistische Armee'." (S.87)

23.2. 1938
Schuschnigg: er will noch nicht von Entspannung sprechen

Below:
"Drei Tage nach Hitlers Reichstagsrede sprach Schuschnigg vor dem österreichischen Parlament. Aus seinen Worten war unschwer zu entnehmen, dass er noch keineswegs von einer Entspannung der Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich überzeugt war. Hitler aber nahm die Rede gelassen auf und reagiert kaum." (S.87)

ab März 1938
Folgen der Blomberg-Fritsch-Krise : gespaltenes Heer:
-- die Führung bleibt gegen den Nationalsozialismus eingestellt
-- die Basis, die Masse des Heeres und das Offizierskorps, stehen zu Hitlers Nationalsozialismus

->> Blomberg-Fritsch-Krise spaltet zusätzlich.

Below:
"Zwischen Führung und Truppe klaffte eine Lücke, auch wenn die Führung bemüht war, dass ihre im ganzen skeptische Einstellung zu Hitler und zum Nationalsozialismus verborgen blieb. Dafür kannten die Parteidienststellen die nazifeindlichen Ansichten mancher führenden Generale um so besser. Die Folge war, dass das Heer von der Partei- und Staatsspitze beargwöhnt wurde und seine lange unangreifbare Position einbüsste. Die Blomberg-Fritsch-Krise hatte somit böse, langfristige Folgen." (S.77)

Ausserdem:
-- die Generäle verlangen keine Rehabilitierung von Fritsch, keine Korrektur von Hitler, sondern passen sich wieder an
-- die Generäle lassen Hitler ohne Stütze und Anstoss zum Nachdenken.

->> totales Versagen der Generäle (S.77)
->> Göring ist seinen "Nebenbuhler" Blomberg los und sein Handeln nach eigenen Interessen setzt sich durch
->> Göring handelt nicht für die Sicherheit des Staates, und der dumme Hitler stützt sich auf seinen Rat (S.78)

Ausserdem:
-- Verunsicherung in Heereskreisen, Gerüchte etc., aber Blomberg bleibt abgesetzt, und viele Wichtigtuer verbringen viel Zeit mit Geschwafel

-- Hitlers Grund zur Machtübernahme im OKW bleibt unbekannt und das ganze Heer hat den Eindruck, Hitler wolle nur die Macht an sich reissen (S.79).

9.3. 1938
Österreich: Schuschnigg ruft zur Volksabstimmung über ein unabhängiges Österreich  auf
für den 13.3. 1938 (S.88).

ab 9.3. 1938
Österreich: Schuschnigg will Volksabstimmung in Form einer "Volksbefragung" durchführen, was verfassungswidrig ist
->> Inquart wehrt sich
->> Hitler sieht das "Berchtesgadener Abkommen" in Gefahr und reagiert nun sehr rasch mit Mobilisierungsmassnahmen (S.89)

11.3. 1938
Stimmung in Berlin: Österreich muss "gleichgeschaltet" werden
(S.89)

11.3. 1938
Österreich: deutsche Vorbereitungen für den Einmarsch

Below:
"Als ich am 11. März abends die Reichskanzlei betrat, fand ich Göring in voller Aktion vor. Ganz 'Herr der Lage', fühlte er sich in seinem Element. Ich kam gerade dazu, als Schuschniggs Rücktritt gemeldet und die Ernennung von Seyss-Inquart zum Bundeskanzler erwartet wurde. Göring telefonierte un- (S.89) unterbrochen mit Wien. Die meisten seiner Telefongespräche fanden in Gegenwart einer grösseren Zuhörerschaft statt. Ich sah noch Neurath, Bormann, Himmler, Goebbels, Keitel, Papen und Brauchitsch. Ich konnte entnehmen, dass der österreichische Bundespräsident Miklas immer noch mit der Ernennung von Seyss-Inquart zögerte.

Deshalb ging es mit der Frage, ob die Wehrmacht einmarschieren sollte oder nicht, noch hin und her. Da aber die Befehle an die Truppe bis 19 Uhr 30 ausgegeben sein mussten, wenn alles am morgigen Tag klappen sollte, drängte Göring Seyss-Inquart, die Geschäfte weiterzuführen und ein Telegramm nach Berlin zu schicken, in dem er die deutsche Regierung um Entsendung von Truppen bitten sollte, zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und um Blutvergiessen zu vermeiden. Seyss-Inquart zögerte. Er wartete auf seine Ernennung zum Bundeskanzler, wodurch sich ein deutscher Einmarsch erübrigen würde. Miklas konnte sich aber nicht entschliessen. So sah sich Seyss-Inquart gezwungen, auf Görings Drängen hin fernmündlich den Einmarsch zu erbitten. Kurz danach sprach Miklas die Ernennung aus. Das war nun zu spät.

Der Befehl an das Heer war ergangen. Die Aktion lief an. Der Luftwaffe war befohlen worden, ihre Kampfflugzeuge mit Propagandamaterial, Flugblättern und Hakenkreuzfahnen zu beladen, die am anderen Tag über Österreich abgeworfen werden sollten. Schuschnigg hatte kurz vorher in seiner letzten Rundfunkan- sprache Befehl an die österreichischen Truppen gegeben, sich bei einem etwaigen deutschen Einmarsch ohne Widerstand zurückzuziehen. Nun war es klar, dass der morgige Einmarsch in Österreich in Form einer friedlichen Besetzung stattfinden konnte. Ich hatte nie daran gezweifelt, dass es so sein würde." (S.90)

11.3. 1938
Verstärkung der Adjutantur
neu vom OKH: Hauptmann Gerhard Engel (S.90). SS-Führer der Leibstandarte: Wünsche und Bahls (S.91).

12.3. 1938
Hitlers Triumphfahrt in Österreich
Hitler mit Adjutantur etc. in Linz:
"Seit Stunden warteten die Menschen in den Strassen, um Hitlers Einzug mitzuerleben. Der Marktplatz war schwarz von Menschen. An Weiterfahren war nicht zu denken. Hitler musste seinen Wagen verlassen und zu Fuss den Weg zum Rathaus nehmen. Seyss-Inquart empfing den Führer. Gemeinsam betraten sie den Balkon des Rathauses.

Ich hatte die (S.91) Möglichkeit, etwas abseits auf den Balkon hinaustreten zu können und wurde so Zeuge eines geschichtlichen Augenblicks, der einen tiefen und unvergesslichen Eindruck auf mich machte. Die Glocken läuteten, die Heilrufe der Menschen wollten nicht enden. Nur mühsam konnte sich Seyss-Inquart Ruhe für seine Begrüssungsworte verschaffen. Aus Hitlers kurzer Ansprache spürte man seine tiefe Ergriffenheit." (S.92)

12.3. 1938
Hitlers Hotelaufenthalt in Linz - Wiedervereinigungsgesetz
Ausarbeiten des "Wiedervereinigungsgesetzes": "Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" mit geplanter Volksabstimmung für den 10.4. 1938

-- Vereidigung des Bundesheeres auf Adolf Hitler
-- Reorganisation der NSDAP Österreichs durch Josef Bürckel, der auch die NSDAP im Saarland 1935 schon reorganisiert hat

->> ist ein Fehlgriff: Bürckel macht in Wien viele Fehler und kann kein Verständnis für die Wiener Mentalität aufbringen (S.92).

14.3. 1938
Empfang Hitlers in Wien
(S.92-93)

Absprache mit Kardinal Innitzer
in Wien: Absprache, der Kirche in Österreich die "volle Selbständigkeit" zu belassen (S.93).

ab 14.3. 1938 ca.
Hitler plant die Bewaffnung der SS zu seinem Schutz
-- um Widerstände im Heer gegen Hitlers Politik zu beseitigen
-- um ersten Gerüchten zu Anschlägen gegen Hitler entgegenzuwirken (S.118)

ab 14.3. 1938
Wechsel des Grusses in der Wehrmacht: Hitler-Gruss statt militärischer Gruss

Below:
"Für die Soldaten brachten Hitlers Eindrücke während der 'Anschlusstage' eine Neuerung. Überall, wo Hitler auf den Strassen auch von Soldaten umjubelt worden war, grüssten sie ihn mit ausge- strecktem Arm und nicht mit dem üblichen militärischen Gruss, Handanlegen an die Kopfbedeckung. Dies veranlasste Hitler, Keitel und Schmundt am 3.Mai zu einer Verordnung für die Wehrmacht, in der verfügt wurde, dass Hitler auch von den Soldaten nur mit dem deutschen Gruss zu grüssen wäre. Sonst blieb es vorerst, bis zum 20.Juli 1944, bei dem üblichen militärischen Gruss." (S.94)

ab 14.3. 1938
Österreich: Gleichschaltung liegt in den Händen von Bormann, Himmler, Heydrich und Bürckel
auch grosser Jubel in Berlin (S.95)

18.3. 1938
Berlin: Hitler löst Reichstag auf und setzt Neuwahlen für 10.4. 1938 fest
mit Einbezug der neuen Abgeordneten aus Österreich
(S.95)

ab 25.3. 1938
Wahlreise von Hitler mit 14 Reden mit Anklagen gegen die Alliierten wegen Versailles - Hitler "hebt ab" - Hitlers Sendungsglaube
(S.95), immer Jubel zu Hitler.

->> Hitler "hebt ab" und entfernt sich von der Realität.

Below:
"Seit dem Einmarsch in Österreich  am 12. März stand er fast vier Wochen lang unter dem Eindruck der ihm zujubelnden Menschen. Dies löste die Wirkung bei ihm aus, vom Volk den Auftrag für seine Politik zu haben und verpflichtet zu sein, in seinem Einsatz zum Wohle des deutschen Volkes und Reiches nicht zu erlahmen. Die nächste Folgerung war seine Überzeugung, dass es ausser ihm jetzt und in der nächsten Zukunft niemanden in Deutschland gebe, der die dem deutschen Volk gestellte Aufgabe lösen könne. Er steigerte sich damit in ein Sendungsbewusstsein hinein und begann, den Boden der Wirklichkeit unter den Füssen zu verlieren." (S.96)

10.4. 1938
Österreich: Volksabstimmung mit über 99 % für Anschluss
Folge: Die Deutschen in der CSSR und in Polen werden unruhiger (S.97).

21.4. 1938
Hitlers Befehl zur Bedrohung der CSSR
Hitler befiehlt Keitel und Schmundt, die generalstabsmässigen Vorarbeiten für einen Aufmarsch gegen die CSSR einzuleiten (S.100).

->> Im OKW und OKH wird der Hitler-Befehl nicht ernst genommen, es herrscht in Berlin nach dem Österreich-Anschluss immer noch eine sorglose Stimmung (S.101).

Mai 1938
Beschluss des Ausbaus deutscher Befestigungsanlagen - Gründung der "Organisation Todt"
Kontrolle der Befestigungsanlagen zur CSSR und zu Frankreich durch Himmler.

Folgen:
-- man sieht den katastrophalen Zustand der Festungsanlagen: Nichts ist ausgebaut
-- Göring kann nun dem OKH eins auswischen
-- Hitler gründet die "Organisation Todt" zum Ausbau des Westwalls (S.105)
-- Brauchitsch hat immer weniger zu sagen und fühlt sich verdrängt
-- das Verhältnis zwischen Hitler und den Generälen bleibt total gestört (S.106).

Mai 1938
Görings Befehl an Jennoschek zur Verdoppelung der Luftwaffe
-- Verdoppelung von Luftwaffe, Fliegertruppe und Flak
-- Schaffung einer Luftverteidigungszone entlang der Westgrenze mit Flak- und Scheinwerferstellungen

->> es fehlen Rohstoffe und die Piloten
->> Görings versprechen, die Luftwaffe aus seinem 4-Jahresplan bevorzugt zu beliefern, hält er auch nicht ein (S.107)

und das Heer ist verärgert über Görings Einmischung (S.108).

3.-10.5.1938
Besuch Hitlers in Rom bei Mussolini - Hitler sieht die militärischen Schwachpunkte Italiens
(S.97), mit hoher Ministerbegleitung, Bankett beim König, Manöverbesuch, enttäuschender Militärparade (S.98), aber mit Militärübung mit "Können und Niveau" (S.99).

9.5. 1938
Hitler in Florenz, Kunstbesuch
(S.99), Hitler gibt Below Recht, dass Mussolinis Wehrmacht nicht schlagkräftig sei (S.99-100).
Belows Angabe:
Es zeigt sich die Schwäche des deutschen Militärattachés in Rom, der Hitler kein richtiges Bild von Mussolinis Armee vermitteln könne.
->> ist kriminell und hat Folgen, die nicht absehbar sind (S.100).

20.5. 1938
Angriff der tschech. und englischen Presse gg. Deutschland: angebliche Erfindung von Truppenkonzentrationen an der deutsch-tschechischen Grenze - Teilmobilmachung der tschechischen Armee
plus: Benesch ordnet Teilmobilmachung an
->> 3,5 Millionen Sudetendeutsche sind alarmiert und 2 Deutsche werden in Eger erschossen
->> Krisenstimmung in allen Städten Europas, ausser in Berlin

Ausserdem:
-- Benesch will den Sudetendeutschen keine Autonomie gewähren
-- Benesch will sich nicht wie Schuschnigg "behandeln lassen" und bildet Front gg. Hitler (S.101).

21.5. 1938
Angriff der ausl. Presse gegen Deutschland mit Behauptung, Hitler sei vor tschechischer Bedrohung zurückgewichen - Hitlers Vorbereitung von "Fall Grün"
Die Auslandspresse behauptet, Hitler sei vor der tschechischen und der ausländischen Bedrohung zurückgewichen

->> Hitler will einen Gegenschlag, beruft eine Generalskonferenz zum 28.Mai ein
->> Hitler gibt Vorbereitungen für einen Angriff auf die CSSR beim OKW in Auftrag, Tarnname "Fall Grün" (S.101).

28.5. 1938
Berlin: Generalskonferenz mit Hitler gegen CSSR
Hitler: Die CSSR sei eine ernste Bedrohung im Kreis der Alliierten, die den Versailler Vertrag laufend brechen, da sie nicht abrüsten würden (S.101).

Ausserdem hat gemäss NS-Propaganda die Unterdrückung der Sudetendeutschen hat ein "nicht mehr zu ertragendes Mass erreicht", denn Selbstbestimmung der Deutschen sei immer noch nicht möglich.

Hitlers Einschätzung:
-- England braucht noch Zeit für die Aufrüstung
-- Frankreich wird nicht ohne England handeln

Hitler meint, ein Konflikt mit der CSSR sei begrenzbar.

Aufträge von Hitler:
-- Durchbruchmöglichkeiten der tschechischen Festungslinien prüfen
-- Zusammenfassen aller Panzereinheiten zu einem Panzerverband
-- tschechische Bunker nachbauen und Schwachstellen suchen
-- Abschluss der Vorbereitungen bis 1.10.1938
-- Ausbau des Westwalls

->> alle Generäle bleiben stumm
->> die Ära von Hitler als Feldmarschall und Oberbefehlshaber hat begonnen... (S.102)

ab 28.5. 1938
Opposition in Deutschland: Die Offiziersgruppe um General Beck - Rehabilitierung von Fritsch möglich
Die oppositionellen Offiziere um Beck werden gegen einen möglichen Krieg in Europa wird aktiv, ohne dass Hitler davon weiss.

->> Schmundt bemüht sich um Frieden zwischen OKW und OKH sowie zwischen Hitler und Brauchitsch, aber Brauchitsch ist schon zu sehr von Beck beeinflusst

->> Fritsch wird rehabilitiert, denn der Belastungszeuge muss zugeben, dass er gelogen hat (S.103).

ab 28.5. 1938
Denkschriften von General Beck an Hitler und Brauchitsch: Krieg gegen die CSSR bedeutet auch Krieg im Westen
Brauchitsch legt Hitler die Denkschriften zum Teil vor, zum Teil berichtet er nur mündlich mit Vorlesen. Beck lehnt es dann auf Einladung Hitlers ab, vor Hitler selber zu erscheinen und seinen Standpunkt mit Brauchitsch zu vertreten. These Beck: Ein Angriff auf die CSSR wird Frankreich und England gegen Deutschland angreifen lassen und so einen neuen Weltkrieg auslösen.

->> Hitler versucht dauernd, Brauchitsch vom Gegenteil zu überzeugen (S.111).

13.6. 1938
Hitler rehabilitiert Fritsch nur teilweise
und ernennt ihn zum Chef des Artillerie-Regiments 12 in Schwerin. Eine volle Rehabilitation und Wiedereinsetzung ist wegen Geheimhaltungsgründen nicht möglich.
->> das volle Vertrauen zu den Generälen gewinnt Hitler damit nicht (S.104).

31.7. 1938
Hitler-Rede in Breslau zu Minderheitenschutz für Deutsche
Feststellung: Minderheitenschutz für Deutsche in Polen und CSSR ist weiter nicht gewährleistet, was gegen den Versailler Vertrag verstosse, so Hitler (S.111).

[nicht erwähnt: die Minderheitenunterdrückung in im 3.Reich selbst...]

Sommer 1938
Versetzung von Adjutant Puttkamer
Puttkamer übernimmt ein Kommando auf einem Zerstörer. Neuer Adjutant wird Korvettenkapitän Albrecht (S.111).

Sommer 1938
Hitlers Einmischung im Westwall - genervte Arbeiter am Westwall
Hitler projektiert laufend neue Bunkertypen und tüftelt immer neue Einsatzmöglichkeiten für verschiedene Waffen aus.
->> die Pionierstäbe am Westwall verzweifeln, weil Hitler immer wieder Änderungen verlangt (S.115).

Sommer 1938
Görings Doppelspiel der Diplomatie
Einerseits treibt er die Luftwaffe in der Produktion gegen ganz Europa voran, andererseits pflegt er zu den Botschaften Englands und Frankreichs auch Kontakte:

-- zum deutschfreundlichen englischen Botschafter Sir Neville Henderson
-- zum französischen Anpasser-Botschafter François Poncet (S.117).

Mitte 1938
Konferenz von Evian: 32 Staaten beraten über die deutschen Juden
und finden keine Lösung für deren Auswanderung (S.136).

ab Juli 1938
Spaltung zwischen Hitler und dem OKH nimmt zu
je mehr am "Westwall" gebaut wird und je mehr die "Operation Grün" vorbereitet wird (S.111).

Juli 1938 ca.
Bruch zwischen Hitler und General Beck - Bruch zwischen Hitler und Brauchitsch
Das Vertrauen ist gebrochen. Hitler legt Brauchitsch nah, sich von Beck zu trennen. Damit kommt es auch zum Bruch zwischen Hitler und Brauchitsch (S.111).

Denkschrift von Hitler über den Westwall
115

Anfang Aug 1938
Beck und Brauchitsch halten Vortrag vor allen Generälen, wie bedrohlich die Lage sei, und dass ein Angriff gegen die CSSR einen neuen Weltkrieg auslösen könnte, wobei alle deutschen Truppen an der tschechischen Grenze gebunden wären und Deutschland somit verloren wäre, weil dann der Westwall kein Hindernis mehr darstellen würde

->> Hitler bekommt es mit, vielleicht über Göring oder Reichenau (S.112).

Anfang. Aug 1938
Hitler führt Vorwürfe gegen das Heer
Hitler kann die ewigen Anregungen von Schmundt für eine Kittung zwischen OKW und OKH erst jetzt verstehen,

und Hitler verliert das Vertrauen zu den Generälen generell.
 ->> alle Adjutanten und der Stab um Hitler verfolgen die Entwicklung mit Sorge (S.112).

7.8. 1938 ca.
Hitler ist wütend über die eigenen Generäle
(S.112)

10.8. 1938
Hitler beruft Versammlung mit den für den Angriff auf die CSSR betrauten Generälen ein
(S.112), mit mehrstündiger Ansprache Hitlers:
->> Diskussion: Hitler kann nicht alle überzeugen, die opponierenden Generalsstabsoffiziere überzeugen Hitler aber auch nicht

->> aber: Hitler spaltet die Offiziere und die hitlertreuen Offiziere beginnen, General Beck zu kritisieren: Er habe es verpasst, Hitler durch Gespräche zu überzeugen und schon bei Fritsch sei er abseits gestanden, statt auf Hitler Einfluss zu nehmen.

->> die Generäle stellen an Beck Forderungen. Below:
"Der Chef des Generalstabes sollte nicht schreiben, sondern handeln".

plus: Gerücht, Beck wolle zurücktreten

->> das neue Gerücht spaltet die Offiziere nochmals: die einen begrüssen es, die anderen befürchten dann erst recht einen Krieg (S.113).

10.8. 1938
Die Offiziere entdecken ihre Schwachheit und trauern um Beck
Die Offiziere bedauern es jetzt, dass Beck in der Blomberg-Fritsch-Krise nicht doch die Fritsch-Nachfolge angetreten hat, denn das wäre jetzt für alle positiver gewesen und Hitler könnte besser in Grenzen gehalten werden (S.113).

Mitte Aug 1938
Hitler beschwört die Richtigkeit der Kriegsvorbereitung gegen die CSSR
Hitler beredet seine Adjutanten, dass seine Vorbereitungen zu einem Angriff gegen die CSSR das einzig richtige Mittel seien. Hitlers Argumente:

-- Beck sitze noch der Schrecken vom 1.Weltkrieg in den Knochen
-- die französische Armee von 1938 sei veraltet bewaffnet und veraltet ausgebildet
-- die Maginot-Linie stelle kein Hindernis mehr dar
-- die französische Armee tauge nicht mehr als die preussische Armee von 1806
-- Hitler betont laufend die Wichtigkeit der geschlossenen Panzerverbände (S.114).

Mitte Aug 1938
Brauchitsch trennt sich von Beck, Nachfolger Halder
Der Wechsel wird von Hitler wärmstens befürwortet. Beck stecke noch der Schreck des Weltkrieges in den Knochen. Halder war Becks Oberquartiermeister (S.114).

Mitte Aug 1938
Hitler setzt seine Panzertaktik im OKW durch
Hitler betont die Wichtigkeit der geschlossenen Panzerverbände und setzt beim Generalstab des Heeres diese Angriffstaktik mit Panzern durch.

Ausserdem:
-- die anderen Heeresverbände dürfen sich nicht an den Bunkern der Tschechen festbeissen (S.114)
-- der Vorstoss muss zwischen den Bunkern erfolgen.
-- Hitler wartet gespannt auf die Tests mit den nachgebauten tschechischen Bunkern in Jüterbog (S.115).

Mitte Aug 1938
Hitlers Programm der Einschüchterung gegen Frankreich: Einladung des französischen Generalstabs, General Vuillemin
Der Chef des Generalstabes der französischen Luftwaffe besucht die deutschen Fliegerhorste und Flugzeugfabriken. Milch begleitet die französischen Gäste und präsentiert die deutsche Luftwaffe in beeindruckender Weise: Junkers-, Heinkel- und Messerschmitt-Werke. Milch blufft zum Teil mit unwahren, viel zu hohen Produktionszahlen. Vorführungen der Me 109 und He 111.

->> Vuillemin ist stark beeindruckt und nimmt den Eindruck nach Frankreich mit (S.116).

15.8. 1938
Nachgebaute tschechische Bunker in Jüterbog: leicht zerstörbar für deutsche Waffen - Hitlers Beschluss zum Angriff gegen die CSSR am 1.10. 1938
->> überragende Durchschlagskraft der 8,8 Flak gegen die tschechischen Bunker wird bestätigt
->> Hitler hält neue Rede vor den kommandierenden Generälen
->> Hitler teilt seinen Entschluss mit: am 1.10.1938 wird angegriffen

plus: Versuch Hitlers, die Generäle zu überzeugen, dass die Westflanke frei bleiben wird (S.115).

17.8. 1938
Beck schreibt sein Rücktrittsgesuch
da er mit Hitlers Kriegsplänen nichts mehr zu tun haben will (S.115).

17.8. 1938
Hitlers Angst vor den oppositionellen Offizieren - Gründung der Waffen-SS
Hitler-Entscheid zur Zusammenfassung der SS-Gruppen zur Waffen-SS
als Folge des ewigen Widerstandes im Heer (S.118).

->> Himmler wird zum Befehlshaber der Waffen-SS ernannt
->> Die Waffen-SS ist gegen die widerspenstigen Generäle im Heer gerichtet
->> Hitler wird immer misstrauischer gegen das Heer (S.119).

19.8. 1938 ca.
Hitler akzeptiert Rücktritt von Beck
plus: Vereinbarung, den Wechsel erst später zu publizieren

->> der Rücktritt Becks bleibt ohne öffentliche Wirkung und nützt niemandem (S.115)
->> Beck hat nicht berücksichtigt, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist
->> Beck wollte Hitlers Politik beeinflussen, ohne die Methoden der Politik zu beherrschen
->> alle Bemühungen und Denkschriften verpuffen
->> Beck macht gegen aussen den Eindruck von wenig Tatkraft und wenig Entschlussfreudigkeit (S.116)

19./20. 8.1938
Hitlers Kampf um die Panzerstrategie im Heer
Hitler streitet mit General Blaskowitz um seine Panzerstrategie.

Below:
"Nach Hitlers Worten betrachtete Blaskowitz, genau wie die Franzosen, die Panzer als schwere Waffe der Infanterie. Dabei folgte ein Hieb gegen Beck, der dies aus Frankreich mitgebracht und nicht verstanden habe, dass der operative Einsatz den Schwung für die Vorwärtsbewegung und damit die Überlegenheit bringe. Blaskowitz blieb für Hitler ein General ohne Eignung zur Führung von Panzerverbänden." (S.116)

21.-27.8. 1938
Berlin: Horthy-Besuch
Besuch des ungarischen Reichsverwesers Admiral Horthy (S.117).

23.8. 1938 ca.
Westwall: Hitler zeigt Horthy den in Bau befindlichen Westwall - Appell von General Adam gegen den Krieg
Vortrag von General Adam: Adam hält einen Appell gegen den Krieg.

->> Hitler bricht den Vortrag ab, denn er weiss, dass Adam gegen den Krieg eingestellt ist (S.117)
->> es kommt zu einer weiteren Verhärtung zwischen Hitler und dem Heer
->> die Verhärtung nützt niemandem, weil Hitler das alles durch die Gestapo, Göring und die Partei weiss
->> die weitere Westwallreise wird sehr mühsam für alle Beteiligten, von Aachen bis zum Schwarzwald, mit Jubel der Arbeiter und der Bevölkerung über Hitler (S.118).

Sep 1938
Hitlers Sitz auf dem Obersalzberg: Teehaus Kehlstein fertiggestellt
auf 2000m mit unterirdischem Lift (S.124).

9.9. 1938
Berlin: Parteitag "Grossdeutschland": Ehrungen für "Pionierleistungen"
-- Namengebung zur Betonung des Österreich-Anschlusses der "Ostmark"
-- Heinkel und Messerschmitt werden mit dem Nationalpreis für Kultur und Wissenschaft "geehrt", für ihre "Pionierleistungen der Kriegstechnik"

-- weitere Ehrungen gehen an Todt für den Westwall und an Ferdinand Porsche (S.120).

9.9. 1938
am Abend: Diskussion um "Operation Grün": Hitler - Brauchitsch - Halder
Diskussion um die Taktik des Angriffs bei der "Operation Grün": 5 Stunden Diskussion bis drei Uhr früh. Die Generäle stecken schwere Vorwürfe ein (S.120). Hitler betont den Ausbau des Westwalls und der vorgezogenen Stellungen bei Aachen und Saarbrücken (S.120-121).

12.9. 1938
Berlin: Letzter Tag des Parteitags "Grossdeutschland": "Tag der Wehrmacht"
Hitler kündet an, er werde die Sudetendeutschen "heim ins Reich" holen
Hitlers Abschlussrede:

-- Hitler bezichtigt Versailles und Presselügen Englands als Ursache der jetzigen Spannungen in Europa
-- Hitler wirft den Generälen Kleingläubigkeit vor und appelliert an Treue und Gehorsam

Ausserdem ahnt niemand, dass es der letzte Parteitag der NSDAP ist (S.121).

15.9. 1938
Hitler in München: Chamberlain-Besuch wegen CSSR
Chamberlain kündigt telegraphisch seinen plötzlichen Besuch an
aber: die Vorbereitungen zum Angriff gegen die CSSR laufen weiter.

Below:
"Er folgerte aus Chamberlains plötzlichem Entschluss, dass es dem Premierminister nicht um die deutsch-tschechische Spannung ginge, sondern um die Angst der Briten vor einer Erstarkung Deutschlands. Dies sei für England immer ein Grund zur Einmischung gewesen. Chamberlains Wunsch deutete Hitler als Beweis dafür, dass weder die britische Bündnispolitik noch die Rüstung soweit abgeschlossen seien, um in einen europäischen Konflikt eingreifen zu können. Für seine eigenen Pläne war es ein Signal, die Zeit zum Handeln zu nutzen."

Hitler und Chamberlain reisen von München zusammen im Sonderzug auf den Obersalzberg.
Anwesende auf deutscher Seite: Keitel, Ribbentrop, Weizsäcker, Dolmetscher Schmidt.
Anwesende auf englischer Seite: Sir Horrace Wilson, William Strang, Sir Neville Henderson, OHNE AUSSENMINISTER! OHNE DOLMETSCHER!

Gespräch wegen Sudetendeutschen:
-- Chamberlain will die Sudetenfrage im Kabinett besprechen
-- Chamberlain verlangt Gewaltverzicht von Hitlers Seite bis zur Lösung dieser Frage.

->> Hitler denkt nicht daran, seinen Vorteil ruhen zu lassen
->> Hitler misstraut Chamberlain
->> Hitler traut vor allem dem Parlament in England nicht
->> Hitler ist zwischen Hoffnung und Enttäuschung hin und hergerissen (S.122).

17.9. 1938 ca.
England: Chamberlain bestimmt über die CSSR die Abtretung der Sudetengebiete
Chamberlain diktiert Benesch, die sudetendeutschen Gebiete an Deutschland abzutreten.

plus: Chamberlain schlägt Hitler den 22.9. 1938 als nächsten Termin für ein nächstes Treffen vor. Hitler schlägt Bad Godesberg vor, um Chamberlain die Flugreise zu verkürzen (S.124).

22.9. 1938
Treffen Hitler - Chamberlain in Bad Godesberg
Chamberlain kommt mit 2 Dolmetschern: Paul Schmidt und Ivone Kirkpatrick, aber wieder OHNE AUSSENMINISTER!

Ausserdem:
-- Ribbentrop verbreitet eine wichtigtuerische Atmosphäre
-- die Diplomaten warten skeptisch

19 Uhr: Chamberlain und Hitler trennen sich mit undurchdringlichen Minen, ohne Communiqué: Die Gegensätze haben sich verhärtet (S.125).

23.9. 1938
Brief von Chamberlain von seinem Hotel aus an Hitler und Antwortbrief
->> Hitler schickt einen Antwortbrief
->> die Positionen verhärten sich weiter.

Nachmittag: Chamberlain kommt mit Henderson und Wilson zu Ribbentrop. Pressechef Hewel ist erleichtert, denn Hitler ist kein guter Diskussionspartner, will nur Neues hören, auf alles Alte reagiert er mit Abbruch (S.125).

23.9. 1938
Abend: Fortsetzung der Verhandlungen in grösserem Kreis.
auf deutscher Seite: Ribbentrop, Weizsäcker, Schmidt, Dr. Gaus (Jurist des auswärtigen Amtes)
auf englischer Seite: Wilson, Henderson, Kirkpatrick
Meldung am Abend: Benesch ordnet die Generalmobilmachung an. Die Stimmung fällt.
Die Verhandlung geht bis 2 Uhr nachts.

Resultat:
-- die deutsche Besetzung des Sudetenlandes wird vom 28.9. auf den 1.10. verschoben
-- Hitler lobt Chamberlains Einsatz für eine friedliche Lösung

-- Hitler glaubt nicht, dass Benesch sich fügen wird, deswegen muss die deutsche Mobilmachung "Grün" zur Besetzung der ganzen CSSR eingehalten werden

-- England und Frankreich sind zu keinem Angriff gegen Deutschland fähig
-- die tschechische Regierung wurde nicht ein einziges Mal an den Verhandlungen beteiligt (S.126).

23.9. 1938
Memo von Hitler an Chamberlain wegen der CSSR: Forderung der Abtretung der sudetendeutschen Gebiete
(S.127)

26.9. 1938
Brief von Chamberlain an Hitler, übergeben von Horace Wilson
-- Chamberlain teilt mit, dass Benesch Hitlers Forderungen als "unannehmbar" bezeichnet
-- Chamberlain empfiehlt direkte deutsch-tschechische Verhandlungen (S.127).

26.9. 1938
Abend: Hitler-Rede im Sportpalast: Goebbels-Motto: "Führer befiehl, wir folgen dir"
Propagandarede von Hitler. Hitler brandmarkt die tschechische Unterdrückung gegen Minderheiten.
Appell: Tschechen müssen ihre Minderheitenunterdrückung aufgeben, dann werde die deutsche Mobilmachung gestoppt:

"Und ich habe ihm [Chamberlain] weiter versichert, dass in dem Augenblick, in dem die Tschechoslowakei ihre Probleme löst, das heisst, in dem die Tschechen mit ihren anderen Minderheiten sich auseinandergesetzt haben, und zwar friedlich und nicht durch Unterdrückung, dass ich dann am tschechischen Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert." (S.127)

27.9. 1938
Einschüchterungstaktik Hitlers: eine motorisierte Division marschiert durch Berlin, durch das Regierungsviertel und die Wilhelmstrasse
um die ausländischen Diplomaten und Journalisten zu beeindrucken, nicht, um im Volk die Kriegsbegeisterung auszulösen, wie heute immer von Historikern gedeutet wird (S.127).

28.9. 1938
Appell von François Poncet gegen Hitlers Kriegslust
Poncet appelliert an Hitler, wegen den kleinen Differenzen mit Chamberlain keinen Krieg in Europa anzufangen (S.128).

28.9. 1938
Chamberlain bittet um Vermittlung von Mussolini, was Botschafter Attolico Hitler sofort mitteilt.
->> Hitler beschliesst Konferenz für 29.9. 1938, die Mobilmachung wird um 24 Stunden verschoben (S.128).

29.9. 1938
Konferenz von München, Beginn am Mittag, wieder ohne CSSR
mit Chamberlain, Daladier, Mussolini und Hitler
(S.128). Die Übergabe der sudetendeutschen Gebiete wird völkerrechtlich geprüft und in die jeweilige Sprache übersetzt:
->> am 1.10. 1938 beginnt die deutsche Besetzung der sudetendeutschen Gebiete in vier Etappen bis 10. 10. 1938

->> für gemischte Gebiete ist ein Volksabstimmung vorgesehen
->> Einzelheiten über polnische und ungarische Minderheiten werden geregelt
->> Die Garantie für Tschechien sind an Bedingungen geknüpft:

Below:
"Garantien für die neue Tschechoslowakei sollten erst gegeben werden, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt waren." (S.129)

30.9. 1938
Positives Presseecho auf die Konferenz von München
->> viele Skeptiker werden in Hitlers Arme getrieben, im Unwissen um den Kriegspoker, den Hitler mit seinem Plan "Grün" gespielt hat (S.129)

->> dem deutschen Widerstand wird der Boden genommen, Halder bricht zusammen (S.130)

1.10. 1938
Deutscher Einmarsch in die Sudetengebiete beginnt
Es wird viel Not und Armut sichtbar, es kommt zu Freudentränen.
Hitler besichtigt die geschickt angelegten tschechischen Bunkeranlagen.

plus: Die Rückkehr von Chamberlain in England zeigt eine grosse Opposition gegen die Appeasement-Politik (S.130).

9.10. 1938 ca.
Hitler-Rede am Gauparteitag in Saarbrücken gegen England und die "Kriegstreiber" Churchill und seine Freunde
Hitler redet aggressiv gegen England wegen der grossen Opposition in England und den rechtsradikalen britischen "Kriegstreiber" Churchill, gegen die anderen der Churchill-Clique wie Eden, Duff und Cooper u.a.

->> Hitler schafft bei seiner Zuhörerschaft den Eindruck, wie wenn es keinen Zweck habe, mit England zu verhandeln (S.130)
->> tiefe Enttäuschung bei Hitlers Adjutanten (S.131)

13.10. 1938
Hitler-Besuch bei Krupp in Essen
Hitler fordert, mehr panzerbrechende Waffen mit langen Geschützrohren von 7,5 und 8,8cm in die Panzer einzubauen. Hitler muss erst Widerstand bei Krupp selber überwinden, bis seine Forderung umgesetzt wird (S.131).

Mitte Okt 1938 ca.
Hitler-Plan zur Besetzung der Rest-Tschechei
wenn es in der Tschechei zu weiteren Unruhen kommen sollte.
Aufforderung an Keitel und Brauchitsch: Die Wehrmacht muss jederzeit dazu bereit sein, die Tschechei besetzen zu können (S.131).

Mitte Okt 1938 ca.
Hitler-Plan zur Besetzung des Memellandes
Aufforderung an die Wehrmacht zur Vorbereitung in Ostpreussen (S.131).

Mitte Okt 1938 ca.
Berlin: Streit um die Luftwaffe zwischen Göring und Hitler: Hitler für starke Luftverteidigung, Göring dagegen
-- Göring und die Militärs halten die Luftverteidigung nicht für so notwendig
-- Hitler will für Flak und Bunkerbau dieselbe Dringlichkeit wie für den Flugzeugbau
wird von Göring abgelehnt, der den Flugzeugbau bevorzugt.

->> für Göring ist es nicht vorstellbar, dass eine ausländische Luftflotte der deutschen Luftflotte einmal überlegen sein wird

->> Hitler gibt Göring den Auftrag, die deutsche Luftwaffe zu verfünffachen, was etwa 2 Jahr in Anspruch nimmt: Ju 88 und He 177

->> Hauptsorge bei der Verfünffachung der Luftwaffe sind die Pilotenausbildung und der Treibstoff (S.132)

->> die He 177 ist noch nicht einmal  fertig entwickelt

->> Below sieht das Luftwaffenprogramm eher unrealistisch, auf Flugzeuge zu setzen, die noch gar nicht existieren

->> Göring plant im Bereich der Phantasie den Luftangriff auf England, wobei sich die Unmöglichkeit zeigt

plus: Göring informiert Hitler falsch, Hitler vertraut Belows Angaben über die Luftwaffe mehr (S.133)

Nov 1938
Milch wird zum Generaloberst befördert
(S.163)

6.11. 1938
Hitler-Rede auf dem Parteitag des Gaues Thüringen: Gegen England und den Bolschewismus. Appelle an Europa, geschlossen den Bolschewismus zu vernichten
(S.133)

7.11. 1938
Anschlag in Paris gegen Gesandtschaftsrat Ernst Eduard von Rath
in der deutschen Botschaft in Paris durch den jungen polnischen Juden Herschel Grynszpan. Hitler schickt seinen Begleitarzt Dr. Brandt nach Paris, um das Leben von E.v.Rath noch zu retten (S.135).

8.11. 1938
Hitler-Rede in München zum Putsch-Jubiläum von 1923
-- Hitler bedauert, dass keine Allianz zwischen England und Deutschland gegen den Bolschewismus zustandekommt

-- Hitler erwähnt das Attentat in Paris mit keinem Wort (S.135).

9.11. 1938
Prozession "Marsch zur Feldherrnhalle" in München
(S.135) mit Kranzniederlegungen vor den 13 Sarkophagen der Feldherrnhalle (S.136).

9.11. 1938
Nachmittag: Todesnachricht aus Paris: Rath sei tot
Hitler zeigt kaum Reaktion (S.136).

9.11. 1938
"Reichskristallnacht" von Goebbels befohlen: Hitler und die Adjutantur wissen von nichts.

Below:
"Für Mitternacht stand noch die Vereidigung der SS-Rekruten vor der Feldherrnhalle auf dem Programm, wohin ich Hitler begleiten musste. Von dort zurückgekehrt, sassen wir noch einige Zeit herum und warteten, wie üblich, ob Hitler noch Befehle hatte, bis er sich von uns verabschiedete. Erst dann konnten wir gehen. Ein Telefonanruf vom Hotel 'Vier Jahreszeiten', ich möchte mein Zimmer räumen, da die neben dem Hotel liegende Synagoge brenne, die Funken über das Hotel flögen und Gefahr bestände, dass das Feuer übergreife, beunruhigte mich nicht besonders.

Ich gab die Nachricht in unserem Kreise weiter, ohne dass wir irgendwelchen Verdacht schöpften. Erst als weitere Anrufe kamen und über Zerstörungen von jüdischen Geschäften berichteten, wurden wir hellhörig und meldeten Hitler die Vorgänge.

Hitler liess sich sofort den Polizeipräsidenten von München kommen, SS-Obergruppenführer Frhr. v. Eberstein. Dieser wusste nichts. Hitler befahl ihm, mit allen Mitteln gegen die Brandstifter der Marodeure vorzugehen, damit dieser "Wahnsinn" unterbliebe. Je mehr Anrufe von Zerstörungen jüdischer Geschäfte und Synagogen eintrafen, auch aus anderen Städten des Reiches, um so erregter und wütender wurde Hitler.

Es war für mich kein Zweifel, dass Hitlers Überraschung nicht gespielt war. Er hatte nichts gewusst, wie auch die Polizei und SS völlig überrascht wurden. Im weiteren Verlauf der Nacht liess sich Hitler mit Goebbels verbinden. Es war ein längeres Telephongespräch, das er allein von seinem Wohnzimmer aus führte. Danach liess sich Hitler nicht mehr sehen. Wir diskutierten noch weiter über die Vorgänge. Nach Schaubs Andeutungen musste Goebbels seine Finger irgendwie im Spiel haben, spontan und unüberlegt, um dem Mordanschlag von Paris ein politisches Motiv zu geben.

Hitlers Verhalten, sich nicht zu zeigen, war immer ein Beweis für eine Verärgerung über Vorgänge, von denen er nichts gewusst hatte. Die Brandstiftungen in den Synagogen und die Zerstörungen von jüdischen Geschäften hat er scharf verurteilt." (S.136)

10.11. 1938
Hitlers Kapitalfehler: Hitler deckt Goebbels und fordert von Juden Kontribution
Das deutsche Volk verurteilt die Anschläge.

Below:
"Über die Schuldigen wurde zunächst nichts bekannt. Die Folge war, dass Hitler selbst der Vorwurf traf, der Anstifter gewesen zu sein. Er wusste das. Trotzdem deckte er die Schuldigen, zumal, wie sich bald herausstellte, Goebbels der Initiator (S.136) gewesen war. Hitler verhielt sich ähnlich merkwürdig wie in der Blomberg-Fritsch-Krise. Die Aktionen gegen Synagogen und jüdische Geschäfte hatten sich in aller Öffentlichkeit abgespielt und konnten unmöglich vertuscht werden.

Für alle Zeiten ging die Nacht vom 9. zum 10. November 1938 als 'Reichskristallnacht' in die Geschichte ein, und Hitler war fortan mit diesem Pogrom belastet. Die Treue seinem alten Kampfgefährten gegenüber war ihm wichtiger als sein eigener Ruf. Göring bezeichnete die Vorgänge als einen schweren politischen und wirtschaftlichen Rückschlag für Deutschland. Wenn er auch mit Hitler die von der deutschen Judenschaft an das Reich zu zahlende 'Kontribution' in Höhe von einer Milliarde Reichsmark festlegte, so verurteilte er doch diese 'Schweinerei', weil er aussenpolitische Rückschläge befürchtete und, zum anderen, weil er als Verantwortlicher für den Vierjahresplan Devisen für die Beschaffung von neuem Schaufensterglas aus dem Ausland zur Verfügung stellen musste.

Ich habe in späteren Jahren Hitler nie über die Ereignisse der 'Reichskristallnacht' sprechen hören. Im Volk wurden sie verurteilt. Die Ausschreitungen lösten eher Sympathien für die Juden aus, als dass sie den Antisemitismus förderten." (S.137)

Zusätzliche Entwicklungen:
-- steigende deutsch-jüdische Auswanderung
-- Roosevelt zieht seinen Botschafter aus Berlin ab
-- Hitler zieht seinen Botschafter aus Washington ab (S.136-137).

Anfang Dez 1938
Madagaskar-Plan: Ribbentrop in Paris
In Paris wird Anfang Dezember anlässlich eines Ribbentrop-Besuchs die Idee geboren, für deutsche Juden die unter französischer Herrschaft stehende Insel Madagaskar als Besiedelungsraum zu öffnen (S.136).

Dez 1938
Hitlers Kriegstreiberei
-- München sei ein Rückschritt gewesen
-- er hätte gleich die ganze Tschechoslowakei besetzen sollen, um Polen wegen Danzig, dem Korridor und der Preussenautobahn in die Knie zu zwingen

-- er habe nur Zeit verloren, und England gehe trotz München auf Distanz zu Deutschland (S.138)
-- England und Chamberlain seien Heuchler
-- Handeln werde er nur noch, wenn er damit einen Vorsprung erreiche (S.139)

8.12. 1938
Stapellauf des ersten deutschen Flugzeugträgers "Graf Zeppelin"
->> Streit zwischen der Marine und der Luftwaffe, wer die Flugzeuge auf Schiffen befehligen darf: Göring will Flugzeuge, die unter seinem Ministerium hergestellt wurden, nicht von der Marine befehligen lassen (S.139).

15.12. 1938 ca.
Internationale Luftfahrtausstellung in Paris: Göring ist der Grosskotz - Hitler gerät vor englischen Flugzeugen in Panik
England stellt die Jäger "Spitfire" und "Hurricane" aus, ähnlich der Me 109.
->> Below kommt zum Schluss, dass Ebenbürtigkeit gegeben sei
->> Hitler kommt in Panik, aber Göring wird nicht informiert

->> Göring interessiert sich auch nicht, und Below stellt zum ersten Mal fest, dass Göring gegnerische Luftwaffen unterschätzt.

Below:
"Zum ersten Mal registrierte ich Görings Eigenart, gegnerische Rüstungen zu unterschätzen. Nach seinen Vorstellungen konnte einfach zu dieser Zeit kein Staat in der Welt das Rüstungspotential Deutschlands übertreffen. Trug man ihm das Gegenteil vor, glaubte er es einfach nicht, und der Vortragende lief sogar Gefahr, als Defätist abgekanzelt zu werden.

Anders Hitler. Er hörte bei Berichten über ausländische Waffen und Rüstungskapazitäten besonders aufmerksam zu. Manchmal wusste man nicht, was er selbst darüber dachte. Hitlers Anlage, skeptisch und zugleich neugierig zu sein, wirkte sich auf diesem Gebiet positiv aus. Jede ausländische Fachzeitschrift, deren er habhaft wurde, studierte er mit grossem Interesse. Sein Auge war durch seine Passion für die Architektur und Malerei geschult. Er las aus den Bildern jede Kleinigkeit heraus. Den Text liess er sich von Fall zu Fall übersetzen. Manchen Fachmann hat er auf Grund seiner Studien in Verlegenheit gebracht." (S.140)

Ende 1938
Hitler-Regierung: Bilanz 1938:
Hitler hat in der Blomberg-Fritsch-Affaire und der "Reichskristallnacht" seine Parteikämpfer gedeckt, statt sie zu bestrafen, und hat damit selber Schuld auf sich geladen. Das Vertrauen zum Heer ist immer noch gestört. Im Volk geniesst Hitler meist ungestörtes Vertrauen wegen der beiden "Anschlüsse" Österreich und Sudetenland (S.141).


1939

Anfang 1939
Polen Korridorfrage: Adjutanten meinen, dass kein Krieg möglich sei
wegen den misstrauischen Offizierskorps. Hitler wird keinen Krieg mit oppositionellen Offizieren unternehmen.
->> die Adjutanten halten einen Krieg für ausgeschlossen
->> Hitler müsse zuerst das Heer stabilisieren, bevor es zu einem Krieg käme (S.147)

Jan 1939 ca.
Bildung des Führerhauptquartiers FHQ, damit die Reisen Hitlers besser organisiert werden können
(S.151)
Ausserdem wird ein "Führerbegleitbataillon" unter Rommel aufgestellt (S.151-152).

Jan 1939
Hitler-Rede vor Offiziersanwärtern
zum ersten Mal, soll jährlich stattfinden (S.220).

5.1. 1939
Polen Korridorfrage und Danzig: keine Lösung mit Beck in Obersalzberg
auch nicht in Warschau bei einem Besuch von Ribbentrop. Beck lehnt es ab, Danzig ins Reich zu entlassen, ebenso lehnt er eine Autobahn nach Ostpreussen ab (S.146).

9.1. 1939
Eröffnung der neuen Reichskanzlei
nach nur einem Jahr Bauzeit (S.143).

12.1. 1939
Berlin: Neujahrsempfang
143

30.1. 1939
Hitler-Rede vor dem Deutschen Reichstag
gegen die Minderheitenunterdrückung und weitere Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts der Deutschen in Polen
->> er fühle sich deshalb nicht mehr an den Vertrag mit Polen gebunden (S.146)

plus: Drohung gegen die Juden, dass sie "vernichtet" würden, wenn sie die Völker wieder in einen Weltkrieg stürzen
plus: Warnung an die Kirchen
plus: Appell an Mut, Tapferkeit und Entschlussfreudigkeit

Die Rede wird von skeptischen Zuhörern bereits als Kriegserklärung gewertet (S.147).

[nicht erwähnt: Hitler unterdrückt selber eine Unmenge von Minderheiten...]

1.2. 1939
Jeschonnek wird u.a. Chef des Generalstabs der Luftwaffe
Below wird Jeschonneks Hospitant, um mehr in Berlin zu sein (S.148).

ab 1.2. 1939
Deutsche Kriegspläne gegen England: Planspiele von Jeschonnek - es fehlt ein Langstrecken-Kampfflugzeug
Ab Februar 1939 plant Jeschonnek immer auch einen Krieg gegen England in die Kalkulationen mit ein. Göring findet Jeschonneks Annahme einen Unsinn, denn Hitler wolle keinen Krieg mit England. Jeschonnek plant weiter und beklagt das Fehlen eines Langstrecken-Kampfflugzeugs (S.149).

Feb 1939
Hitler spricht mit Slowakenführer Tuka und sagt ihm Hilfe zu
bei der jetzigen Situation, wo Tschechen die Slowaken unterdrücken (S.151).

14.2. 1939
Stapellauf der "Bismarck"
des grössten bisher in Deutschland gebauten Schlachtschiffes (S.149).

Hitler und Admiral Raeder sind beide der Meinung, dass grosse Schiffe die Macht des Reiches demonstrieren
(S.150)

Anfang März 1939
CSSR: Unruhen in der Karpatoukraine der Slowakei gegen die tschechische Bevormundung.
(S.150)

März 1939
Hitlers Kriegstreiberei: Gegen Polen, CSSR und Memel
(S.150)

10.3. 1939
CSSR: Absetzung der deutschfreundlichen slowakischen Tiso-Regierung und Einführung des Standrechts
Die tschechische Regierung lässt die deutschfreundliche slowakische Regierung Tiso absetzen und in Pressburg und anderen Städten der Slowakei das Standrecht verhängen (S.150).

->> Hitler sieht die französisch-englische Politik, die die tschechische Benesch-Regierung nicht zur völkerrechtlichen Minderheitenpolitik gezwungen hat

->> Hitlers Aktivität nimmt zu, die tschechischen Massnahmen gegen die Slowakei sind ihm ein willkommener Vorwand für Kriegsvorbereitungen (S.151).

12.3. 1939
Befehl von Hitler zum Einmarsch in der Rest-Tschechei für den 15.3. 1939
(S.151)

13.3. 1939
Dr. Tiso, Führer der Slowaken, bei Hitler
(S.151)

14.3. 1939
Dr. Tiso beschliesst mit dem slowakischen Parlament in Pressburg die Unabhängigkeit
(S.151)

Berlin: Besuch des tschechischen Staatspräsidenten Dr. Hacha in Berlin
(S.151)

23 Uhr: Berlin: Eintreffen von Dr. Hacha, tschechischer Regierungspräsident
Treffen mit Hitler um 0 Uhr, mit tschechischem Aussenminister Chwalkowsky und dem Kabinettschef.
Hitler eröffnet Hacha die Lage. Hacha erleidet eine Herzattacke (S.152).

15.3. 1939
2 Uhr früh: Hacha telefoniert mit Prag.
Hitler kündigt an, die tschechische Regierung könne nur entscheiden, ob geschossen werde oder nicht.
->> alle Offiziere und Adjutanten schweigen (S.152).

Tschechien wird deutsch besetzt. Das tschechische Heer bleibt in den Kasernen und übergibt die Waffen Hitlers Armeen. Hitler will nach Prag, Adjutant Schmundt befürchtet jedoch ein Attentat. Hitler will trotzdem seinen Sieg in Prag feiern (S.153).

Schmundt bestimmt Below als Vorkommando nach Prag
das mit zwei Stunden Vorsprung alles "vorbereiten" soll.

Below:
"Mit zwei Wagen, einigen Offizieren und Soldaten setzte ich mich sofort in Marsch. Alle Schwierigkeiten, die einem Autofahrer im Winter auf einer unbekannten Strasse begegnen können, traten ein, eisige Kälte, Nebel, Schneetreiben, Glatteis, Schneeverwehungen und Staus auf Grund von Unfällen. Als nützlich erwies sich der Frost, dadurch konnten wir hier und da zum Überholen auf die Felder ausweichen. Die Geschicklichkeit der Fahrer und die guten Fahrzeuge brachten uns heil nach Prag.

Bei Einbruch der Dunkelheit trafen wir auf dem Hradschin ein. So ungefähr muss es in 'Wallensteins Lager' zugegangen sein, dachte ich, als ich mich einem Durcheinander von Menschen und Fahrzeugen gegenübersah. Natürlich traf Hitler, wie ich befürchtet hatte, eher ein, und es war eigentlich nichts fertig. Mit Mühe und Not hatte ich für Hitler selbst einige Räume freimachen können. Hacha kehrte erst einige Stunden nach Hitler in seine Residenz zurück." (S.154)

Rest-Tschechei: Hitler verkündet in Prag das Protektorat "Böhmen und Mähren" als "deutschen Lebensraum"
(S.154). Neurath wird Reichsprotektor und soll dafür sorgen, dass es den Tschechen "gut gehe" (S.155).

Londons Regierung beanstandet die Besetzung der Rest-Tschechei nicht
Frankreichs Regierung legt formalen Protest ein, mehr nicht.

Below:
"Aus London kam die Bestätigung, dass die englische Regierung kein Interesse an den Vorgängen zeigte; die deutschen Schritte verstiessen nicht gegen das Münchner Abkommen. Erst später am Abend hörte ich von dem Protest der Franzosen. Er blieb nur eine Formsache." (S.154)

Keine Euphorie in Deutschland über Tschechien-Besetzung
Im deutschen Volk bricht keine Begeisterung aus. Hitler wird Wortbruch vorgeworfen, denn er hatte am 26.9. 1938 versichert, dass das Sudetenland seine "letzte Forderung" gewesen sei (S.156).

ab 15.3. 1939
Tschechien: Lieferung von Nahrungsmitteln und Rüstung
Die Tschechen sollen Deutschland Nahrungsmittel und Rüstung an Deutschland liefern.
Hitler hofft, dass Polen ein Verbündeter gegen den Bolschewismus werden wird (S.199).

Polen will kein Abkommen über Danzig - Memelgebiet
Polen ist nicht zu einem Abkommen über Danzig zu bewegen und sucht Schutz bei England. Als nächstes plant Hitler die Besetzung des Memelgebietes (S.155).

Polen, Korridorfrage, Danzig: Ribbentrop - Lipski (polnischer Botschafter): Gespräche über Danzig und die Autobahn nach Ostpreussen.
Hitler zu Brauchitsch über Polen: Er will abwarten, Gewalt wolle er nicht, sonst wird Polen in den Armen Englands landen (S.157).

17.3. 1939
Chamberlain-Angriff gegen Hitler: Vorwurf der Weltherrschaft
(S.155-156)

Jetzt erst bezichtigt Chamberlain Hitler des Vertrags- und Wortbruchs
und meint, Hitler wolle mit Gewalt die Weltherrschaft.
->> Hitler realisiert, dass der Churchill-Kreis Chamberlain voll beeinflusst

->> Frankreich und England ziehen in Berlin die Botschafter ab, ebenso werden die deutschen Botschafter aus Paris und London abgezogen

->> es gibt Gerüchte, dass Chamberlain Hitler zur Besetzung der Rest-Tschechei ermutigt habe, um dann in ganz England besser gegen Deutschland hetzen zu können

->> Hitler wirft England Verdrehung der Tatsachen vor.

Below:
"Er warf den Engländern Verdrehungen der Tatsachen vor. Die 'letzte territoriale Forderung' hätte sich auf die ganze Tschechoslowakei bezogen und nicht nur auf das Sudetenland und wäre nur im Zusammenhang mit der friedlichen Lösung aller Minderheitenprobleme in der Tschechoslowakei zu sehen gewesen. Die Tschechen seien der Probleme aber nicht Herr geworden, so dass auch die Engländer und Franzosen ihre in dem Zusatzabkommen zum Münchner Abkommen vorgeschlagene Garantie für die Grenzen der Tschechoslowakei nie abgegeben hätten." (S.156)


22./23.3. 1939
Berlin: Hitlers Vorbereitungen zur Besetzung des Memellandes von Litauen
Vorbereitung durch Verhandlungen von Ribbentrop in Litauen. Dann kommt eine "friedliche Besetzung" zustande (S.156).

Ende März 1939
Tschechien: Brauchitsch wünscht Zurückverlegen der deutschen Truppen aus der Tschechei
in die Heimatgarnisonen. Hitler stimmt zu (S.157).

30.3.1939
Polen: Beratungen zwischen Hitler und Ribbentrop
(S.157)

31.3.1939
am Morgen: Wilhelmshafen: Stapellauf des zweitgrössten Schlachtschiffes "Scharnhorst"
(S.158)

am Morgen: Polen: Polen lehnt wegen Danzig und dem Korridor (Autobahn nach Preussen) jegliche Zugeständnisse an Deutschland ab
->> Hitler folgert: Polen muss feste Bindung mit England haben, wenn es sich diese Sturheit leisten kann, über eine deutsche Stadt weiter bestimmen zu wollen (S.158).

am Mittag: Hitler-Rede in Wilhelmshafen: Raeder wird zum Grossadmiral befördert
Hitler wettert auf dem Rathausplatz gegen England und den Bolschewismus und verdirbt damit die Stimmung bei Hitlers Adjutanten (S.158).

Englands Garantien für Polen
->> Hitlers Pläne gegen Russland sind in Gefahr, wenn Polen mit England ein Bündnis gegen Deutschland schliesst (S.199).

ab April 1939
Englands Ansicht über Deutschland: Angriff gegen den Bolschewismus ist nur ein Vorwand
Die englische Politik sieht im deutschen Kampf gegen den Bolschewismus nur die "Erstarkung Deutschlands", so meint Hitler. Englands Politik sieht die Rettung Europas vor dem Bolschewismus nicht mehr (S.200).

11.4.1939
Hitlers Kriegstreiberei: Neue "Weisung für die einheitliche Kriegsvorbereitung der Wehrmacht für 1939/40"
darin der "Fall Weiss"; Kriegsvorbereitung gegen Polen.

->> Die Vorbereitung eines Angriffs erscheint den Generälen, Offizieren und Adjutanten nichts ungewöhnliches mehr, denn der "Fall Grün" hat auch nicht zum Krieg geführt. Also ist der "Fall Weiss" gleich zu werten.

->> alle vertrauen dem "Führer"... (S.159).

Mai 1939
Deutsch-russische Annäherung
Stalin ersetzt den jüdischen Aussenminister Litwinow durch Molotow
der für Hitler-Deutschland "geeigneter" ist. Hitlers Taktik:

Below:
"Meine Frage, welches Interesse Stalin haben könne, sich mit uns zu verbinden, beantwortete Hitler mit dem Hinweis auf wirtschaftliche Schwierigkeiten in Russland und dem Bemerken, dass 'der schlaue Fuchs Stalin' die Chance sähe, auf diese Weise den Unsicherheitsfaktor Polen zu beseitigen. In unserem Interesse läge eine Verständigung mit Russland, weil wir so Polen isolieren und England gleichzeitig abschrecken könnten.

Seine Hauptaufgabe bleibe es, einen Krieg mit England zu vermeiden. Auch Deutschland sei für einen solchen Kampf, der auf Leben und Tod geführt werden müsste, nicht gerüstet. Hitler hoffte, nach dem Abschluss eines deutsch-russischen Bündnisses die Gespräche mit Polen wieder aufnehmen und England ausschalten zu können." (S.170)

15.-19.5.1939
Offizielle Westwallbesichtigung mit Presseberichten
(S.163)

19.4.1939
Berlin: Einweihung der grossen Ost-West-Achse.
(S.160)

20.4.1939
Hitler wird 50 mit Gratulation des päpstlichen Nuntius
(S.160,161) und Militärparade in Berlin.

Below:
"Die offiziellen Feierlichkeiten begannen am 20.April um 8 Uhr mit einem Ständchen des Musikkorps der Leibstandarte. Um 9 Uhr kam der päpstliche Nuntius und Doyen des Diplomatischen Korps." (S.161)

22.5. 1939
"Stahlpakt": Deutsch-italienischer Freundschafts- und Bündnispakt
Ribbentrop ist Initiator des Pakts
Göring ist gegen das Abkommen, weil er eine sehr einseitige Hilfe befürchtet.

Below:
"Göring, der in erster Linie die möglichen wirtschaftlichen folgen befürchtete, nahm in seiner Kritik an Ribbentrop, der als Initiator des Abkommens galt, kein Blatt vor den Mund und schoss giftige Pfeile gegen ihn ab. Sein Ärger wuchs noch, als er von der Verleihung des Annunziaten-Ordens an Ribbentrop hörte, den er noch nicht besass. Die Inhaber dieses Ordens galten als "Vettern" des italienischen Königs." (S.165)

23.5. 1939
Hitlers Besprechungen über Polen mit den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile und ihren Generalstabschefs: Ankündigung von Krieg gegen England
(S.163). Hitler: Polen werde immer gegen Deutschland sein, und England sei der treibende Motor gegen Deutschland. Deutschland werde nicht um einen Krieg mit England herumkommen.

Vorgeschlagenes Vorgehen: Man soll Polen isolieren und dann angreifen, ohne dass Frankreich und England eingreifen können.

plus: Das OKW solle einen absolut geheimen Studienstab gegen England gründen und mögliche Massnahmen gegen England vorbereiten (S.164).

25.4. 1939 ca.
Roosevelt-Brief an Hitler, vorab in der Presse veröffentlicht!
Forderungen:
-- dass Hitler kein Land angreift
-- deutsche Abrüstung

->> Hitler ist absolut ungehalten über die Vorab-Veröffentlichung (S.161).

Hitler-Rede: Hitler  gibt in 21 Punkten zurück, u.a.:
-- Roosevelt sei gegen "totalitär regierte Staaten", aber er paktiere mit Russland
-- Roosevelts Politik sei verlogen
-- Polen habe mit einem Bündnis mit England das deutsch-polnische Abkommen von 1934 verletzt, somit gelte es für Deutschland nicht mehr
-- England befolge eine neue Einkreisungspolitik gegen Deutschland, damit sei das Flottenabkommen von 1935 hinfällig (S.162).

->> es herrscht in Deutschland die weit verbreitete Meinung, dass dies Hitlers bisher beste Rede gewesen sein (S.162)

->> aber auch: Auf weite Teile des deutschen Volkes und auf die Umgebung Hitlers wirken die Vertragsauflösungen mit Polen und England alarmierend (S.163)

28.4. 1939
Reichstag Berlin: Regierungserklärung von Hitler
(S.161)

1.-4.6. 1939
Berlin: Staatsbesuch von Prinz Paul und Prinzessin Olga von Jugoslawien
Olga ist die Schwester der Herzogin von Kent, die Schwägerin des britischen Königs.

->> Hitler stimmt seine Themen auf die englische Thematik ab in der Hoffnung, dass Olga davon etwas nach England weitermelden werde (S.165).

Besuch einer Meistersinger-Aufführung unter Karajan, der noch sehr jung bereits auswendig dirigiert. Hitler kritisiert "unpräzise Einsätze".

Der Staatsbesuch bleibt wegen der zu unterschiedlichen Menschentypen ohne "Erfolg": Below: "Beide waren Menschen, die Hitler nicht lagen." (S.166)

6.6.1939
Spanien: Sieg von Franco mit Einzug der "Legion Condor" in Berlin gefeiert.
Hitler spricht zu den deutschen Spanienkämpfern. In der Rede greift Hitler die verlogene westliche Berichterstattung über die deutsche Beteiligung an Francos Seite an. Russland und der Bolschewismus kommen in der Rede nicht mehr vor (S.166).

7.6.1939
Hitler besucht das VW-Werk mit Ley, Dr.Ferdinand Porsche und Jacob Werlin, Direktor der Mercedes-Benz-Niederlassung in München (S.167).

Das "Volksauto": Projekt von Ley: Ab 1940 soll der VW vom Band rollen
(S.167). Die Wehrmacht ist nicht am VW interessiert, denn er sei nicht "kriegsverwendungsfähig" (S.168).

Sommer 1939
Hitler gegen den Bolschewismus und Vorschlag eines Bündnisses mit Polen
Obersalzberg: Hitler klagt den "jüdischen Bolschewismus" an, Plan eines neuen Bündnisses mit Polen
Ein neues Bündnis sei besser als eine Besetzung, um gegen Russland ein einiges Europa zu haben. Hitler kann es sich nicht vorstellen, dass die polnische Regierung es zum Krieg kommen lassen wird bei der deutschen Überlegenheit und der britischen Unterlegenheit und Distanz (S.169).

plus: Die Auseinandersetzung mit Russland werde unumgänglich

plus: Wenn ein Bündnis mit Russland zustandekommt, wird Polen sich Deutschland fügen, weil die Angst vor Russland noch grösser sei (S.170).

ab 22.6. 1939
Deutsches Heer: Tarnung der Vorbereitungen von "Fall Weiss" nicht mehr möglich - das deutsche Volk hofft auf Hitlers Berechnung für den Frieden
Brauchitsch und Keitel warnen, man könne die Massnahmen für den "Fall Weiss" nicht mehr tarnen (S.171).

Gleichzeitig verbreitet sich die Stimmung in Deutschland, dass Hitler einen Krieg schon zu verhindern wisse und Danzig und den polnischen Korridor ohne Krieg ins Reich zurückholen werde.
Sorge bereitet der Einzug von Reservisten, denn die Ernte und die Industrie werden dadurch beeinträchtigt. Die Kriegsvorbereitungen werden bekannt (S.172).

3.7. 1939
Erste Vorführung eines Düsenjägers in Rechlin bei Mecklenburg am Müritzsee - falsche Hoffnungen
Hitler werden Flugzeuge vorgeführt, die noch gar nicht serienreif sind. Es entsteht so ein falscher Eindruck von Stärke, die noch gar nicht existiert.

Below:
"Göring, Milch, Udet und Jeschonnek mit einem grossen Stab von Ingenieuren und technischen Offizieren erwarteten Hitler, in dessen Begleitung sich ausser persönlichen und militärischen Adjutanten nur Keitel und Bormann befanden. Die Idee für die Vorführung von neuen Flugzeugen, Waffen und Geräten war von Milch ausgegangen, der sich sorgte, dass aus Mangel an Rohstoffzuweisungen das Flugzeug- und Fluggeräteprogramm der Luftwaffe nicht erfüllt werden konnte.

Während Milch stets die Tendenz verfolgte, Hitler nüchtern die Sachlage im Rüstungsbereich darzustellen, versuchte Göring bei Hitler den Eindruck zu erwecken, dass die von ihm befohlene Vergrösserung der Luftwaffe in jedem Falle vorgenommen werde. Deshalb hatte er Udets Vorschlag zugestimmt, Hitlers Augenmerk auf ganz andere Dinge zu lenken. [...]

Die sehr interessante und vielseitige Vorführung hinterliess bei allen Zuschauern einen nachhaltigen Eindruck. Milch bemühte sich zwar, Hitler zu erklären, dass sich die gezeigten Flugzeuge, Waffen und Geräte alle erst in der Erprobung befänden. Niemand sagte aber, dass sie nach Bestehen aller Teste frühestens in zwei bis drei Jahren der Truppe zur Verfügung stehen konnten. Sobald Hitler für das eine oder andere Objekt besonderes Interesse zeigte oder zu verstehen gab, dass er die Entwicklung für besonders wichtig hielt, versicherte Göring, für schnellste Einführung bei der Truppe zu sorgen." (S.173)

3.7. 1939
Lutfwaffenvorführung: die geplante Täuschung Hitlers durch Göring und Udet
-- Vorführung der He 176: erstes Raketenflugzeug der Welt bis 1000 km/h, aber nur wenige Minuten flugfähig
-- Vorführung der Me 109 und der He 100.

Göring und Udet haben bereits im Voraus entschieden, dass nur die Me 109 in Serie gehen wird und sagen Hitler nichts davon (S.173):

-- Vorführung der He 111
-- Vorführung der Me 110 Jagdflugzeug.

Göring, Milch und Udet rechnen mit einem ersten Krieg für Deutschland für 1943, so wie es Hitler vor einem halben Jahr geäussert hat.

->> Hitler nimmt einen falschen Eindruck mit, plant seine Kriege und macht der Luftwaffe später Vorwürfe
plus: Rohstoffe für die Luftwaffe sind nicht gesichert (S.174).

ab 3.7. 1939
Unsichere Stimmung um Hitler gegenüber Polen - die planmässige Vorbereitung des "Fall Weiss" - Bau von Eisenbahnwagen mit Schiffskanonenrohren
Die Stimmung im Kreis um Hitler ist sehr verschieden und ungewiss. Viele fürchten einen englisch-französischen Schlag, wenn Polen angegriffen wird (S.174).

Das OKH macht aber keine Probleme bei der Vorbereitung des "Fall Weiss", die Spaltung zwischen dem OKH und Hitler scheint durch das gemeinsame Kriegsvorhaben vorübergehend überwunden.

plus: Auftrag von Hitler zum Bau von Eisenbahnwagen mit Schiffs-Kanonenrohren mit 38cm-Kaliber

plus: Auftrag zum Bau von Flak-Munition von Hitler: 100.000 Schuss pro Monat für jeden Kaliber. Below wendet ein, das sei zu wenig (S.175).

Hitler meint gleichzeitig, die Geschützproduktion habe zunächst Vorrang vor der Munitionsfertigung.
Hitler ist in den Operationsplan gegen Polen voll vertieft und auf Kampf eingestellt (S.176).

Sommer 1939
Hitler will nicht mehr auf eine friedliche Lösung mit Polen warten.
Hitler zu Below:

"Ich habe das Warten verlernt, ganz abgesehen davon, dass ich nicht die Zeit habe zu warten." Diese Ungeduld wurde ihm und damit dem Deutschen Reich in der letzten Woche vor dem Kriege zum Verhängnis." (S.201)

Sommer 1939
Hitler spielt Normalität vor, Vertuschung des "Fall Weiss" in der Öffentlichkeit
Hitler nimmt alle jährlichen Termine wie Festspiele und Jubiläen war, um die Kriegsvorbereitungen vor der Öffentlichkeit zu vertuschen (S.176).

Aug 1939
Polen: Tägliche polnische Pogrome gegen deutsche Minderheit in Westpreussen und Oberschlesien - Hitlers konkrete Kriegstaktik
Von Tag zu Tag werden die Nachrichten alarmierender und es kommt zu einem zunehmenden Flüchtlingsstrom. Es kommen über 70.000 Flüchtlinge.

Eine NSDAP in Polen existiert aber kaum und kann als Faktor ausgeschlossen werden.

Es handelt sich um anhaltenden polnischen Terror gegen Deutsche, egal welcher politischen oder religiösen Einstellung diese angehören (S.179).

->> es sind auch polnische Amtsstellen konsequent gegen Deutschland gerichtet und an den Pogromen mitbeteiligt

->> Hitler schliesst daraus, dass Polen wirklich kämpfen will und rasche Erfolge gegen Polen seien notwendig.

Below:
"Dies war der Grund für viele taktische Überlegungen, mit denen sich Hitler in allen Einzelheiten beschäftigte. Besoneren Wert legte er auf die Inbesitznahme unzerstörter Weichsel-Brücken bei Dirschau und Gaudenz und auf Überraschungsunternehmungen im oberschlesischen Industriegebiet, um etwaigen Zerstörungen zuvorzukommen. Er genehmigte der SS, Stosstrupps in polnischen Uniformen einzusetzen." (S.180)

Aug. 1939
Deutscher Widerstand: Prophezeiung eines Umschwungs im Volk gegen Hitler im Fall eines Kriegsausbruchs gegen Polen
Der deutsche Widerstand meldet an französische Stellen, dass bei Kriegsausbruch ein Umschwung in Deutschland gegen Hitler erfolgen werde. Die Voraussage wird nach Polen weitergeleitet. Polens Führung rechnet somit bei einem Kriegsausbruch mit einem kurzen Krieg und einem leichten Marsch auf Berlin (S.203).

12.8. 1939
Hitler-Befehl zum Aufmarsch der Wehrmacht gegen Polen
(S.178)

Hitler: Tag X sei Sonnabend, der 26.August 1939.
(S.178f.). Hitlers Anweisungen an die Generäle und Stäbe:
-- wenn England eingreift, wird es sein ganzes Weltreich aufs Spiel setzen
-- Polen soll auch dann angegriffen werden, wenn England eingreift
-- Russland wird die baltischen Staaten und Bessarabien besetzen
-- Ribbentrop stehe in Moskau kurz vor Abschluss eines Paktes mit Stalin

-- Hitler misstraut Italien, das Hitler vom Angriff auf Polen abbringen will aus Sorge um das Eingreifen Englands

-- Aussenminister Ciano hat sich von Hitler nicht überzeugen lassen, dass die Sorge vor einem grösseren Krieg "unbegründet" sei (S.179).

Aug. 1939
Hitler-Stalin-Pakt: Der japanische Botschafter Oshima wird abberufen
und muss Berlin verlassen (S.253).

1.-3.9. 1939
Entstehung des FHQ
(S.203)

ab 1.9. 1939
FHQ: Polenfeldzug: Hitler ist total nervös über die Lage an Deutschlands Westgrenze
und beginnt die Besprechungen mit Jodl immer mit der Frage: "Was gibt es Neues im Westen?" Antwort: "Es tut sich nichts." (S.210)

Anfang Sep 1939
Berlin: Hitler verfällt in Nervosität und "kann nicht mehr warten"
Hitler fehlt in Berlin die Zeit zum ruhigen Überlegen und so kommt er zu falschen Entschlüssen gegenüber Frankreich und England.

Hitler nimmt an, alle europäischen Staaten würden ihn gegen den russischen Bolschewismus unterstützen.

Hitler unterschätzt die US-Hilfe für England in einem Kriegsfall.

->> Hitler meint, alle europäischen Probleme werden gelöst sein, bis die US-Hilfe zu Tragen kommt.
->> Hitler kann einfach nicht mehr warten, bis das polnische und russische "Problem" gelöst ist.

Below:
"Die Verhandlungen mit Stalin und dessen Forderungen, die ihm Hitler grosszügig erfüllt hatte, bestätigten Hitler die Gefahr des Bolschewismus. Seine Hoffnung, dass England ihm im Osten zum Schutze Europas und damit zur Erhaltung des britischen Weltreiches freie Hand lassen würde, war nunmehr zerstört. Beide Gefahren glaubte Hitler nur abwenden zu können, indem er schnell handelte.

Ein Sieg über Polen könnte die Lage schon ändern. So nüchtern und real Hitler die Haltung seiner Gegner beurteilte, so unverständlich waren seine Hoffnungen auf Unterstützung durch die europäischen Mächte, wenn er den Kampf mit dem Bolschewismus aufnehmen würde. Dies war ebenso ein Fehler wie die Tatsache, dass Hitler die Möglichkeiten der wirtschaftlichen und militärischen Hilfen Amerikas für England unterschätzte. Wenn er darauf aufmerksam gemacht wurde, antwortete er, je nach Gesprächspartner, dass er bis zum Eingreifen der USA längst alle Probleme in Europa gelöst hätte, oder 'wehe, wenn wir bis dahin nicht fertig sind'.

Die erste Antwort war propagandistischer Art, während er die zweite Version denen gegenüber verwendete, zu denen er Vertrauen hatte. Beide Antworten unterstrichen aber sein 'Nicht mehr warten können' und trugen mit dazu bei, dass Hitler die schwerste Entscheidung seines Lebens sozusagen (S.200) zwischen Tür und Angel getroffen hat." (S.201).

-- Hitler steigert sich in ein Selbstbewusstsein mit völliger Überheblichkeit
-- Hitler vergleicht sich immer mit Friedrich dem Grossen und Bismarck.

Es ergibt sich aber ein Unterschied: Hitler hat den Widerstand in Offizierskreisen, den Friedrich der Grosse und Bismarck nicht hatten (S.201).

Sep 1939
Angriff gegen Polen
Below über Hitler: Hitler unterschätzt seine Feinde Hitler überschätzt die Wehrmacht (S.202).

8.9. 1939
Hitlers Entschluss zum "Westfeldzug"
Adjutant Schmundt teilt dem FHQ mit, Hitler wolle so schnell wie möglich den Angriff gegen Frankreich starten. Hitler will im Oktober oder November Frankreich angreifen, weil er mit der weiteren Feindschaft Englands rechnet.

->> Hitler wolle England weitere deutsche Erfolge "vorführen":

"Gerade darum entschloss sich Hitler, den Engländern weitere deutsche Erfolge vorzuführen, um sie zu überzeugen, dass eine Fortsetzung des Krieges gegen Deutschland sinnlos sei." (S.210)

ab 10.9. 1939 ca.
Französische Gerüchte in Warschaus Diplomatenkreisen über eine französische Invasion in Deutschland - sinnloser polnischer Kriegswille
Die Gerüchte in Polen:
-- die französische Armee sei weit in Süddeutschland einmarschiert
-- das Ruhrgebiet habe seine Arbeit eingestellt (S.207).

->> der Kommandant von Warschau verteidigt seine Stadt weiter in der Annahme, dass die deutschen Truppen bald abziehen werden, weil sie in Deutschland zu kämpfen hätten
->> aber die Täuschung lässt viele Polen in verzweifeltem Kampf sterben (S.207)

10.9. 1939
FHQ: Raeder empfiehlt Hitler die Besetzung von Norwegen
zur Sicherung der Erzlieferungen aus Narwik.
Hitler ist völlig überrascht und ergreift vorerst keine Massnahmen zu Norwegen (S.213).

17.9.1939
Seekrieg: Deutsches U-Boot U29 versenkt britischen Flugzeugträger "Courageous"
(S.213)

26.9. 1939
FHQ Berlin: Versammlung zum Thema Frankreichfeldzug: so schnell wie möglich
mit Göring, Raeder, Brauchitsch, Keitel, Jodl, Halder, Jeschonnek, Bodenschatz.
->> das OKH lehnt den Frankreichfeldzug ab
->> Hitler legt eine lange Rede hin für den Frankreichfeldzug:

-- der Sieg gegen Polen habe die Position von Deutschland in der Welt verändert
-- die neutralen Staaten zitterten vor Deutschland
-- die grossen Staaten wüssten nun um Deutschlands Stärke, und die Angst vor Deutschland würde steigen
-- Deutschland werde zur Zeit von niemandem geliebt, und England intrigiere weiter (S.210).

->> der Krieg der alliierten Staaten gegen Deutschland gehe so oder so weiter
->> die Zeit arbeite gegen Deutschland
->> Frankreich und England werden in einem halben Jahr militärisch besser dastehen als heute und in der Panzer- und Flugzeugrüstung aufrüsten

->> das Vorgehen im Westen dürfe man somit nicht hinausschieben (S.210)
->> bei einem Stellungskrieg würden nur Luftwaffe und U-Boote entscheidend sein

->> jetzt sollten so viele Verbände wie möglich an die Westfront geschickt werden, denn jetzt sei man noch überlegen

->> entscheidend sei das Wetter in den ersten 3-4 Tagen, das für die Luftwaffe optimal sein müsse (S.211).

26.9. 1939
Hitlers Entschluss im FHQ zum Westfeldzug zwischen 20. und 25.10. 1939
mit Ziel der militärischen Vernichtung Frankreichs und dem schliesslichen Ziel, England in die Knie zu zwingen (S.211).

28.9.1939
Moskau: Unterzeichnung des "Deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag" durch Ribbentrop
->> neue Grenze zwischen Deutschland und Russland in Polen am Fluss Bug
->> baltische Länder werden russisch besetzt

[nicht erwähnt: Litauen bleibt neutral, muss aber russische Militärbasen dulden;
In: Tec: Bewaffneter Widerstand].

->> gemeinsame politische Erklärung von Deutschland und Russland mit der Formulierung zu Frankreich und England.

Below:
"dass es den wahren Interessen aller Völker entsprechen würde, dem gegenwärtigen zwischen Deutschland einerseits und England und Frankreich andererseits bestehenden Kriegszustand ein Ende zu machen [...] Sollten jedoch die Bemühungen der beiden Regierungen erfolglos bleiben, so würde damit die Tatsache festgestellt sein, dass England und Frankreich für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich sind."  (S.211)

->> Hitler glaubt für sich selber aber nicht, dass England einen Frieden mit dem neuen Deutschland schliessen will und drängt auf einen sofortigen Westfeldzug (S.211).

Okt 1939
Hitler - OKH - OKW: Hitler setzt seine Vorstellungen für einen Westangriff durch
mit Reliefkarte (S.214). Angriffsprojekt: Linie Sedan - Rouen durch die Ardennen (S.215).

Nach deutschem Sieg gegen Polen: Die oppositionellen deutschen Offiziere haben kaum noch eine Chance gegen Hitlers Kriegstreiberei
(S.208)

Anfang Okt 1939
Hitler auf U-Boot-Besichtigung in Wilhelmshaven. Admiral Raeder animiert Hitler zum Handelskrieg gegen England
(S.212)

Okt-Dez 1939
Seekrieg: Der Begleitdampfer "Altmark" des deutschen Kreuzers "Admiral Graf Spee" nimmt insgesamt 300 britische Schiffsbrüchige auf
die von jeweils versenkten Englischen Schiffen stammen, die von der "Admiral Graf Spee" versenkt wurden (S.221).

5.10.1939
Warschau: deutsche Militärparade
-- mit Brauchitsch, Blaskowitz und Reichenau
-- Hitler-Besuch im Belvedere-Schloss, dem ehemaligen Wohnsitz von Pilsudski (S.211).

6.10.1939
Berlin: Reichstagssitzung: Hitler schildert den Polenfeldzug - neue politische Lage - Friedensangebot an England und Dank an den "Herrgott"
Hitler:
-- es besteht keinerlei Grund für eine Fortsetzung des Krieges (S.211)
-- Vorschlag von humanitären Vereinbarungen weltweit
-- Vorschlag von Abschaffen bestimmter Waffen und dem Verbot von Luftwaffeneinsatz gegen Zivilisten weltweit
-- Churchill habe es in der Hand, mit Deutschland Frieden zu schliessen oder nicht
-- Hitler dankt dem  "Herrgott":

"dass er uns in dem ersten schweren Kampf um unser Recht so wunderbar gesegnet hat"

"dass er uns und alle anderen den richtigen Weg finden lässt, auf dass nicht nur dem deutschen Volk, sondern ganz Europa ein neues Glück des Friedens zuteil wird." (S.212)

->> die deutsche Volksmasse vertraut dem "Führer" weiterhin
->> die deutsche Volksmasse hofft auf Frieden mit Frankreich und England, und dass England "einsichtig" werde
->> Hitler selbst bereitet alles für einen Westfeldzug und einen Krieg gegen England vor (S.212)

9.10. 1939
Hitlers "Weisung Nr. 6": Anweisung zur Vorbereitung eines Angriffs auf Frankreich durch Luxemburg und den belgischen und holländischen Raum

Hitler:
"Dieser Angriff muss so stark und so frühzeitig als möglich geführt werden." (S.212)

Hitlers Vorstellung: Die Kanalküste und Frankreich sollen noch im November 1939 besetzt werden
-- um allen Überlegungen in Frankreich und England zuvorzukommen
-- Forderung des Angriffs auf Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland auf  den 12.11. 1939
-- Brauchitsch und Halder setzen ihre Truppenführung gegen die Vorstellungen Hitlers durch
-- OKH versucht, Hitler von seinen Kriegsplänen abzubringen: Brauchitsch und Halder wenden gegen Hitler ein, die Divisionen in Polen seien für Frankreich nicht ausreichend geeignet (S.213)

10.10. 1939
Hitler wirbt mit Denkschrift an die Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile für den Westfeldzug
Hitlers Prognose: Russland wird stabil bleiben. Das Kriegsziel im Westen sei die militärische Vernichtung der westeuropäischen Staaten.

Hitler:
"das deutsche Kriegsziel in der endgültigen militärischen Vernichtung des Westens zu bestehen habe."
über Russland:

"Durch keinen Vertrag und durch keine Abmachung kann mit Bestimmtheit eine dauernde Neutralität Sowjetrusslands sichergestellt werden. Zur Zeit sprechen alle Gründe gegen ein Verlassen dieser Neutralität. In acht Monaten, in einem Jahr oder gar in mehreren Jahren kann dies auch anders sein." (S.212).

14.10. 1939
Seekrieg: Deutsches U-Boot U47 versenkt britisches Schlachtschiff "Royal Oak" in Scapa Flow
->> Hitler ist begeistert und lädt die Besatzung nach Berlin ein: Auszeichnungen mit Ritterkreuz (S.213).

30.10. 1939
Hitler-Befehl zur Stationierung einer Panzerdivision und einer motorisierten Division an der Grenze zu Frankreich auf der Linie Arlon - Sedan
->> zur taktischen Verstärkung der Heeresgruppe B unter Generaloberst von Rundstedt (S.215)


Nov 1939

Hitler muss wegen schlechtem Wetter den Westfeldzug immer wieder verschieben
(S.215)

Manstein hat dieselben Pläne für einen Westfeldzug wie Hitler, wird aber von Brauchitsch immer wieder abgewiesen
(S.215)

Churchill-Rede gegen Hitler: Churchill beschwört die Feindschaft zu Hitler und die Hilfe der USA gegen Hitler-Deutschland
Churchill, der noch nicht an der Regierung ist:

"Ich will nicht zu prophezeien versuchen, ob Hitler mit der Raserei eines in die Enge getriebenen Wahnsinnigen sich in das schlimmste aller seiner Verbrechen stürzen wird. Aber das eine will ich mit Sicherheit behaupten:

Das Schicksal Hollands und Belgiens, ebenso wie das Polens, der Tschechoslowakei und Österreichs wird durch den Sieg des britischen Weltreiches und der französischen Republik entschieden werden. Wenn wir besiegt werden, dann werden alle versklavt sein, und den Vereinigten Staate wird es überlassen bleiben, allein die Menschenrechte zu verteidigen. Wenn wir nicht zerstört werden, so wird die Existenz und Freiheit all dieser Länder gerettet und wiederhergestellt werden." (S.215)

Hitler wartet 3 schöne zusammenhängende Tage ab für einen umfassenden Luftangriff gegen Frankreich als Beginn des Westfeldzugs
(S.220)

3.11. 1939 ca.
Hitler-Befehl zur Massierung der Panzerkräfte an der französischen Grenze
->> Hitler setzt sich gegen alle mahnenden Kräfte durch (S.215).

5.11. 1939
FHQ Berlin: Brauchitsch-Denkschrift gegen den Westfeldzug - Hitlers Gegenargumente machen Brauchitsch stumm
Brauchitsch verweist in seiner Denkschrift auf Schwächen des Heeres.

->> Hitler steigert sich in die Gegenargumentation hinein und ist empört über die faule Armee
->> Brauchitsch verstummt
->> Hitler droht, Brauchitsch und Halder als Generäle zu entlassen (S.213)
->> Hitler kann aber so kurz vor einer Grossaktion des Heeres keine Führungsleute mehr auswechseln (S.214)

7.11. 1939
FHQ Berlin: Die Generäle bitten um eine Entscheidung zum Angriff oder nicht
Der Chefmeteorologe der Luftwaffe, Dr.Diesing, meldet eine schlechte Wetterlage
->> Hitler entscheidet, am 9.11. 1939 den nächsten Angriffsentscheid zu treffen (S.214)

8.11. 1939
München: Hitler-Rede vor den "alten Kämpfern" im Bürgerbräukeller - Anschlagversuch - Hitler überlebt
Hitler hält seine Rede gegen England und treibt zum Krieg. Der Anschlag durch eine Bombe kommt zu spät, wo Hitler schon den Saal verlassen hat. 8 Tote und über 60 Verletzte (S.214).

9.11. 1939
Hitler bekommt Glückwünsche, dass er das Attentat überstanden hat.
(S.214)

11.11. 1939
München: Staatsbegräbnis für die Opfer des Anschlags in München mit Hitler - Hitler besucht die Verletzten im Krankenhaus
plus: Der Täter Elser wird gefasst
plus: Hitler kann die Propaganda seiner Krankenbesuche für sich verbuchen (S.214).

11.11. 1939
OKH: Beschluss zur Bildung einer "Gruppe schneller Truppen"
Fernschreiben des OKH an Heeresgruppen A und B zur Bildung einer "Gruppe schneller Truppen" mit geplantem Vorstoss auf dem waldfreien Streifen beiderseits Arlon, Tintigny, Florenville in Richtung Sedan (S.215).

20.11. 1939
Hitlers "Weisung Nr.8": Befehl zur motorisierten Verstärkung von Heeresgruppe A und B in gleicher Weise zur flexiblen Kampfführung
->> der Generalstab des Heeres verzögert die Ausführung, es gilt weiter der erste Operationsplan vom 3.1. 1939 (215).

23.11. 1939
Hitler vor der Wehrmachtführung: er will den blitzschnellen deutschen Sieg in ganz Europa, um dann den Bolschewismus zu vernichten, sonst werde Europa untergehen.

Below:
"Anwesend waren Göring, Raeder und Brauchitsch mit ihren Chefs, ausserdem die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen und Armeen mit ihren Chefs sowie die entsprechenden Befehlshaber von Marine und Luftwaffe. [...]

Italien schätzte er unter Führung von Mussolini positiv für die deutschen Vorhaben ein. Den Hof bezeichnete er als deutschfeindlich. Italien werde in den Krieg erst eingreifen, wenn Deutschland selbst gegen Frankreich offensiv vorgegangen sei. Ein Tod des Duce würde Gefahren für uns bringen. Amerika bezeichnete Hitler als 'noch für uns ungefährlich'. Auch Japan schilderte er als unsicher. Es sei noch nicht bekannt, ob es sich gegen England einstellen werde. "Die Zeit arbeitet für den Gegner. Das derzeitige Kräfteverhältnis kann sich für uns nur verschlechtern. Ich werde angreifen und nicht kapitulieren. Das Schicksal des Reiches hängt nur von mir ab."

So beurteilte Hitler sich selbst in diesem Kampf. Die englische Aufrüstung fange jetzt erst an, und die erste Phase der Rüstung werde erst in ein bis zwei Jahren erreicht sein. Die französische Wehrkraft stehe der deutschen bei weitem nach. Die deutsche Überlegenheit sei heute gegeben, und die Millionen Deutsche, die jetzt Soldaten seien, seien hervorragend. Alles liege in der Hand der militärischen Führer. Hinter der Armee stehe die stärkste Rüstungsindustrie der Welt.

Ihn bedrückte, dass die Engländer immer stärker in Erscheinung träten; sie seien ein zäher Gegner. In sechs bis acht Monaten würden sie mit einem Mehrfachen an Kräften in Frankreich stehen. Holland und Belgien stünden auf der Seite der Engländer. Sie warten nur auf deren Hilfe, um ins Ruhrgebiet einzufallen. Vom Besitz des Ruhrgebietes hänge die Kriegführung ab. Für uns sei es wichtig, eine bessere Ausgangslage zu haben. Ein Flug nach England fordere zur Zeit zu viel Brennstoff. Das könne nur geändert werden, wenn wir Holland und Belgien besetzt hätten: "Es ist ein schwerer Entschluss für mich. Ich habe zu wählen zwischen Sieg oder Vernichtung. Ich wähle den Sieg."

Hitler teilte dann seinen Entschluss mit, Frankreich und England zum schnellstmöglichen Zeitpunkt anzugreifen. Die Neutralität von Holland und Belgien be- (S.216) zeichnete er als "bedeutungslos". Die Militärischen Bedingungen sah Hitler als günstig an. Vorbedingung sei aber, dass die Führung von oben das Beispiel fanatischer Entschlossenheit gebe. Wenn die Führung im Völkerleben immer den Mut gehabt hätte, wie ihn jeder Musketier haben muss, so gäbe es keine Misserfolge. Hitler schloss seine Ausführungen mit den Worten:

"Es handelt sich um Sein oder Nichtsein der Nation. Ich bitte Sie, den entschlossenen Geist nach unten weiterzugeben. Ich werde in diesem Kampf stehen oder fallen. Ich werde die Niederlage meines Volkes nicht überleben. Nach aussen keine Kapitulation, nach innen keine Revolution." (S.117)

Hitler:
-- die Wehrmacht sei zum Siegen da, sonst hätte er sie nicht aufgestellt
-- Russland sei zur Zeit ungefährlich, rüste aber auf, was noch mindestens 2 Jahre brauche, um zu voller Stärke zu kommen
-- man könne Russland nur angreifen, wenn Deutschland im Westen frei sei
-- Italien sei unter Mussolini "positiv" für Deutschland, der Königshof aber sei "deutschfeindlich" eingestellt

-- Italien wird erst eingreifen, wenn Frankreich kapituliert habe
-- Italien ohne Mussolini würde gleich zur englischen Seite überlaufen
-- die englische Aufrüstung fängt eben erst an
-- Frankreich ist militärisch sehr schwach
-- die Position von Japan ist unsicher (S.216)

->> Hitlers Folgerungen:
-- er werde angreifen und nicht kapitulieren
-- er trage das Schicksal Deutschlands in seinen Händen
-- die deutsche Wehrmacht habe hervorragende Soldaten und alles liege in der Hand der militärischen Führer und dahinter stehe die stärkste Rüstungsindustrie der Welt
-- England werde in 6-8 Monaten mit grossen Truppen in Frankreich stehen, wenn nichts unternommen wird

-- Holland und Belgien ständen auf der Seite Englands und warten nur auf die Gelegenheit der Besetzung des Ruhrgebiets
-- Flüge nach England sind wegen der fehlenden Langstreckenflugzeuge nicht möglich, deswegen sei die Besetzung Belgiens und Hollands auch notwendig
-- Schlusswort Hitlers:
"Ich habe zu wählen zwischen Sieg oder Vernichtung. Ich wähle den Sieg." (S.217)

->> Frankreich und England sollen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt angegriffen werden (S.216)
->> die Neutralität von Holland und Belgien bezeichnet Hitler als "bedeutungslos" (S.216-217)
->> Hitler appelliert an die fanatische Entschlossenheit der militärischen Führung
->> Hitler stellt die Existenzfrage, um die Stäbe auf Sieg zu dressieren:

"Es handelt sich um Sein oder Nichtsein der Nation. Ich bitte Sie, den entschlossenen Geist nach unten weiterzugeben. Ich werde in diesem Kampf stehen oder fallen. Ich werde die Niederlage meines Volkes nicht überleben. Nach aussen keine Kapitulation, nach innen keine Revolution." (S.217)

->> Brauchitsch will von Hitler entlassen werden, falls er Hitler nicht genüge
->> Hitler lehnt die Entlassung von Brauchitsch ab (S.217)

23.11. 1939
Abend: Hitler schimpft über die friedlichen Generäle, die seinen Krieg torpedieren wollen
-- Kritik an Brauchitsch und Halder, die gegen den Westfeldzug agieren
-- Deutschland werde aber nur ein halbes Jahr lang Frankreich und England überlegen sein:

"Die 100 deutschen Divisionen, die jetzt im Laufe der nächsten Monate fertig aufgestellt sein werden, sind zur Zeit den Divisionen der Engländer und Franzosen überlegen. Schon in einem halben Jahr kann es anders sein." (S.217)

-- im Frühling 1940 will Hitler die deutschen Heere gegen Russland schicken mit "freiem Rücken" im Westen (S.217)

29.11. 1939
Bruch zwischen Russland und Finnland: Russischer Angriff
->> Hitler erwartet Niederlage Finnlands, aber die Finnen können den Russen trotzen (S.217)
->> Hitler bleibt ohne Parteinahme wegen dem deutsch-russischen Vertrag (S.218)

Dez 1939
Seekrieg: Argentinien: Panzerschiff "Admiral Graf Spee" vor der La Plata-Mündung von englischen Schiffen versenkt
->> der Begleitdampfer "Altmark" wird frei, mit 300 englischen Schiffbrüchigen (S.221)

12.12. 1939
FHQ: Hitler - Raeder über Norwegen und Finnland - Raeder drängt zur Besetzung Norwegens
--  keine Unterstützung für Finnland über "das unzuverlässige Schweden"
-- Vidkun Quisling für Norwegen sei nur beschränkt vertrauenswürdig
-- Raeder drängt zur Besetzung Norwegens wegen er Häfen als Ausgangsbasis für das Nordmeer (S.218)

12.12. 1939
Hitler verschiebt den Westfeldzug auf 1.1. 1940
(S.218)

15.12. 1939 ca.
Hitler empfängt Quisling, um seine Vertrauenswürdigkeit zu prüfen
->> noch kein Entscheid (S.218)

24./25.12. 1939
Hitler verbringt Weihnachten bei Truppeneinheiten an der deutsch-französischen Grenze
->> Hitler hinterlässt immer einen grossen Eindruck als Sieger des Polenfeldzuges
->> die Soldaten sind alle siegessicher
->> einige höhere Stäbe teilen die Siegeszuversicht nicht (S.218)

27.12. 1939
Hitler verschiebt den Westfeldzug auf 9.1. 1940
(S.218)


1940

Jan/ Feb 1940
FHQ: tägliche Lagebesprechungen wegen Westfeldzug
Hitler legt grossen Wert auf die Planung der ersten Angriffstage und mischt sich in viele Planungen mit ein, die normalerweise nur von den Stäben gemacht werden.
->> Halder wird über Hitler immer verzweifelter und beklagt Einmischung (S.222)

3.1. 1940
Brief von Mussolini an Hitler: Appell gegen einen grossen Krieg und für die Wiederherstellung eines polnischen Staates
-- mit Vorschlag der "Wiederherstellung des polnischen Staates"
-- mit Vorschlag, auf einen Westfeldzug zu verzichten
-- mit Vorschlag, den Vertrag mit Russland aufzulösen, denn Russland sei die grösste Gefahr für ganz Europa

->> Hitler antwortet nicht und trifft sich auch nicht mit Mussolini
->> Hitler wirft Mussolini vor, er vertrete französische und englische Sichtweisen (S.219)

9.1. 1940
FHQ: Hitler brennt auf Westfeldzug: es steht Wetterbesserung bevor
->> Hitler will am 10.1. 1940 entscheiden, Voraussage einer 14-tägigen Schönwetterperiode bei -10 - -15°C in ganz Europa

->> Hitler beschliesst  den 17.1. als Angriffstag (A-Tag), bei schlechtem Wetter wird der Angriff erst im Frühling stattfinden (S.219)

plus: Brauchitsch und Halder: Bombenangriffe auf Frankreich sind für den 12. oder 13. 1. 1940 geplant (S.219-220)

11.1. 1940
Belgien: Notlandung eines deutschen Kurier-Flugzeuges wegen Benzinmangel bei Mechelen
weil sich der Pilot verflogen hat

->> die belgische Seite beschlagnahmt die neuesten deutschen Aufmarschpläne für den 17.1. (A-Tag) und gibt diese sofort an die französischen Stellen weiter

->> der deutsche Militärattaché aus Brüssel meldet fälschlicherweise, dass alle Akten verbrannt seien (S.220).

12.1. 1940
Hitler stellt die Angriffspläne an der Westgrenze vorerst ein - Hitler wird noch härter gegen die hohen Militärs
->> Hitler muss den Angriffsplan ändern

->> Hitlers Entschluss, den Hauptvorstoss mit Panzern durch die Ardennen bis zur Somme-Mündung zu führen, gewinnt nun neue Aktualität

->> Hitler wird härter gegen seine Untergebenen und setzt seine Pläne gegen alle Bedenken im OKH durch (S.220).

14.1. 1940
Belgien: Meldung über den Aktenfund
Die Verbrennung der deutschen Akten zum Westfeldzug konnte durch schnelle Festnahme und Überwachung verhindert werden.

->> Hitler bleibt äusserlich ruhig und Göring muss die Verantwortung tragen (S.220).

14.1. 1940
Hitlers "Grundsätzlicher Befehl Nr.1" für striktere Geheimhaltung
Abend: Hitler beklagt den Leichtsinn, wie das deutsche Heer geheimste Akten bei der Luftwaffe transportiert.

Hitler spricht einen "Grundsätzlichen Befehl Nr.1" aus: Verbot der Weitergabe von Geheimbefehlen, Erlassen, Verfügungen und Mitteilungen an Dienststellen und Offiziere ausser der notwendigsten Befehle (S.220).

24.1. 1940
Berlin: Hitler-Rede im Sportpalast vor 7000 Offiziersanwärtern
-- Appell zur "Lage in Europa" (S.220).
-- gegen Frankreich und England gerichtet mit Ansage des Sieges über sie.

Hitler:
"Welche Einschränkungen wir auch vornehmen, wir werden niemals Frankreich und England besänftigen können ... Wenn schon dieser Kampf für mein Volk ein nicht zu vermeidender ist, dann habe ich absolut den Willen, diesen Kampf bei meinen Lebzeiten noch durchzuführen." (S.221)

->> viel Beifall, mehr als im letzten Jahr (S.221).

30.1. 1940
Hitler-Rede im Sportpalast zum Tag der Machtübernahme
-- vor begeistertem Publikum
-- mit scharfen Angriffen gegen England: Churchill hoffe schon auf einen Bombenkrieg:

"Herr Churchill brennt schon auf die zweite Phase. Er lässt durch seine Mittelsmänner - und er tut es auch persönlich - die Hoffnung ausdrücken, dass nun endlich bald der Kampf mit den Bomben beginnen möge. Und sie schreien schon, dass dieser Kampf natürlich auch nicht vor Frauen und Kindern haltmachen wird. Wann hat denn auch jemals England vor Frauen und Kindern haltgemacht!" (S.221)

Feb 1940
Roosevelt kündigt die Mission des Sonderbeauftragten Roosevelts, Summner Welles, für Europa an
->> Hitler gibt einen Leitfaden für das Treffen in Berlin mit Welles heraus:


-- grösste Zurückhaltung zeigen
-- Welles soll das Wort führen dürfen
-- Verhältnisverbesserung zwischen den USA und Deutschland ist wünschenswert
-- Frankreich und England müssen ihren Vernichtungswillen gegen Deutschland aufgeben, erst dann gibt es Frieden in Europa
-- der Siegeswille Deutschlands gegen Frankreich und England bleibt ungebrochen (S.224)

1.2. 1940
Schmundt inspiziert Heeresgruppe A, Gespräche mit Manstein und Tresckow
->> Schmundt erkennt, dass der Generalstab der Heeresgruppe A den Angriff auf Frankreich anders plant als der Generalstab des Heeres

->> Mansteins Vorschläge für den Angriff durch die Ardennen wurden  von General Halder vom OKH immer abgelehnt und Manstein sogar zurückgestuft

->> dabei ähneln sich die Pläne Mansteins den Vorstellungen Hitlers (S.222).

3.2. 1940 ca.
FHQ: Bericht von Schmundt an Hitler über Mansteins Pläne
->> Hitler lässt alle Angriffspläne nach seinem Geschmack umarbeiten (S.223)

3.2. 1940 ca.
FHQ: Hitler weiss, dass Brauchitsch und Halder den Westfeldzug sabotieren wollen
(S.223)

5.2. 1940 ca.
FHQ: Hitlers fester Angriffsplan zum Westfeldzug: Verlegung des Angriffsschwerpunktes von Heeresgruppe B zu Heeresgruppe A.
Hitler setzt diesen Entschluss diktatorisch bei den Stäben durch (S.223).

ab 5.2. 1940 ca.
Verschiedene Klagen im Heer über mangelnde Waffen und Munition
(S.223)

ab Mitte Feb 1940 ca.
Norwegen: England trifft Massnahmen zur Besetzung Norwegens
(S.225)

16.2. 1940
Norwegen: Deutscher Dampfer "Altmark" in norwegischen Gewässern von britischem Kreuzer "Cossack" geentert
->> Hitler fragt, wieso die Besatzung keinen Widerstand geleistet habe und vorher keine englischen Bewegungen nach Berlin gemeldet worden seien (S.221).

21.2. 1940
Norwegen: Hitler nimmt die Invasionspläne gegen Norwegen wieder auf und tauft das Vorhaben "Unternehmen Weserübung". Empfang von General von Falkenhorst.
->> Hitler gibt die Planung einer deutschen Landung in Norwegen in Auftrag (S.221).

22.2. 1940 ca.
Norwegen: Planung für die Norwegeninvasion ist abgeschlossen.
(S.222)

23.2. 1940
Seekrieg: Deutsche Flugzeuge bombardieren und zerstören aus Versehen zwei deutsche Zerstörer in der Nordsee.
->> Hitler appelliert an Koordination (S.222).

24.2. 1940
Hitler-Rede in München vor "alten Kämpfern" zum 20-jährigen Jubiläum des NSDAP-Parteiprogramms
(S.223-224) gegen England und gegen "die Juden" (S.224).

1.3. 1940
Hitlers Weisung "Weserübung"
(S.225)

2./4. 3. 1940
Berlin: Gespräch von Summner Welles in Berlin mit Hitler, Ribbentrop, Meissner und dem amerikanischen Geschäftsträger Kirk
(S.224)

5.3. 1940
Norwegen: Hitler bespricht mit Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtteile die "Weserübung"
->> Göring reagiert empört, weil er bis jetzt nicht in die Planung miteinbezogen wurde (S.225).

8.3. 1940
Hitler-Brief an Mussolini gegen Welles
Hitler verfasst einen Brief an Mussolini mit Ziel, Italien an der deutschen Seite zu halten, wenn Welles in Europa und Italien herumreist (S.224).

10.3. 1940
Besprechung Ribbentrop - Mussolini gegen England
Rom: Ribbentrop bei Mussolini, gibt Hitlers Brief ab - Mussolini bleibt auf der deutschen Seite, Welles hat ihn nicht beeinflussen können (S.224).

18.3. 1940
Treffen Hitler - Mussolini auf dem Brennerpass
(S.224)

19.3. 1940
FHQ: Hitler ist begeistert von Mussolini
dass er trotz der Mission des Amerikaners Welles auf der deutschen Seite bleibt (S.224).

20.3. 1940 ca.
Deutscher Rüstungsschwerpunkt: 8,8cm-Panzerabwehr und Panzerproduktion
Deutsche Waffenproduktion: Hitler spricht sich mit Todt ab: Konzentration auf 8,8cm-Panzerabwehrkanone und Panzerproduktion (S.225).

1./2.4. 1940
Norwegen: FHQ: Hitler gibt letzte Anweisungen, Festsetzen der Besetzung für 9.4. 1940
Absprache mit Raeder, Falkenhorst und Göring (S.225).

3.4. 1940
Norwegen: Erstes Auslaufen von deutschen Transportdampfern nach Norwegen
Hitler fürchtet, dass Englands Truppen der deutschen Landung noch zuvorkommen (S.225).

ab 6./7.4. 1940
Nacht: Norwegen: Beginn der deutschen Grossoperationen der Kriegsmarine - Auslaufen der Truppen für Narvik
(S.225)

8.4. 1940
Norwegen: England und Frankreich legen Minen in norwegischen Gewässern und informieren den norwegischen Aussenminister nachträglich
->> Empörung in Norwegens Regierung über England und Frankreich

->> Hitler begrüsst den Schritt der Alliierten, ist ein willkommener Vorwand, um die deutsche Besetzung Norwegens propagandistisch zu rechtfertigen (S.225).

9.4. 1940
Dänemark und Norwegen: Übergabe deutscher Schreiben zur Besetzung
an die Auswärtigen Ämter mit der Aufforderung, die Besetzung durch deutsche Truppen anzuerkennen
plus: In Norwegen soll Quisling die Regierung übernehmen (S.225f.)

->> Dänemark fügt sich
->> der norwegische König kündigt Widerstand gegen Quisling an
->> deutsche Besetzung der Flughäfen bei Oslo und Stavanger
->> Narvik: Landung von 2000 deutschen Gebirgsjägern unter Führung von General Dietl ohne Widerstand, Ausbau der Stellungen während der nächsten Wochen (S.226).

ab 9.4. 1940
FHQ: Hitler plant Details für den Frankreichfeldzug parallel zur norwegischen Besetzung
Besprechung mit General Student: Angriff auf Den Haag und die Schelde-Mündung

plus: Hitler entwickelt wachsendes Misstrauen gegen Brauchitsch und Halder, die jahrelange schwere Kämpfe in Frankreich voraussagen

->> Hitler vertraut mehr den Heeresgruppen-Oberbefehlshabern Leeb, Rundstedt und Bock, die sofort für einen Angriff gegen Frankreich zur Verfügung stehen (S.228).

ab 9.4. 1940
Norwegen: englische Bombardierung von deutschen Nachschubschiffen
3 Versorgungsschiffe und der Tanker "Kattegat" für Narvik werden von britischen Schiffen versenkt (S.226).

10.4. 1940 ca.
Norwegen: Zerstörung aller deutschen Zerstörer durch britische Schiffe
(S.226)

14.4. 1940
Norwegen: Englische Landung 160 km nördlich von Drontheim
(S.226)

17.4. 1940
Norwegen: Englische Landung bei Andalshes, 250km von Narvik
->> Jodl gibt der englischen Landung keine Chance (S.226)
->> die deutschen Truppen in Norwegen warten auf die Luftwaffenunterstützung, die aber nur bei schönem Wetter garantiert ist

plus: Die englischen Truppen operieren ohne Luftwaffe und ohne Flakabwehr gegen Panzer und sind deswegen unterlegen (S.227).

19.4. 1940
Norwegen: Hitler beauftragt den Gauleiter von Essen, Terboven, zur Führung der Verwaltung in Norwegen
(S.227)

ab 20.4. 1940 ca.
Norwegen: Deutsche Luftwaffe bekämpft von Drontheim aus die englischen Landungstruppen erfolgreich
->> grosse Teile der englischen Truppen müssen Norwegen verlassen (S.227).

30.4. 1940
Norwegen: Die Strasse zwischen Oslo und Trondheim ist deutsch besetzt
->> der norwegische Widerstand entlang dieser Strasse ist vernichtet (S.227).

1.5. 1940
Hitler gibt Befehl zum Frankreichfeldzug für den 5.5. 1940
(S.220)

1./3.5. 1940
Norwegen: Englischer Rückzug - englische Verstärkung im Raum Narvik
um den deutschen Besatzern wenigstens Narvik zu entreissen
->> die Auseinandersetzung um Narvik hält wochenlang an (S.227).

2.5. 1940
FHQ-Besprechung mit Göring wegen Lufteinsatz gegen die Niederlande, mit General Student und Graf Sponeck, Kommandeur der Luftlandedivision: geplanter Absprung von Luftlandetruppen über Den Haag und Rotterdam (S.228).

3.5. 1940
Hitler-Rede vor 6000 Oberfähnrichen
-- Hitler schwelgt im Sieg gegen Norwegen
-- Hitler schwelgt im Optimismus gegen Frankreich (S.228).

4.5. 1940
Hitler verschiebt den Frankreichfeldzug auf den 7.5. 1940
(S.228)

6.5. 1940ca.
Hitler verschiebt den Frankreichfeldzug auf den 10.5. 1940 auf Bitte Görings und der Luftwaffe
(S.228)

9.5. 1940
Hitler-Proklamation an alle deutschen Soldaten: Beschwören des "deutschen Schicksals"

Hitler:
"Der heute beginnende Kampf entscheidet das Schicksal der deutschen Nation für die nächsten tausend Jahre. Tut jetzt eure Pflicht. Das deutsche Volk ist mit seinen Segenswünschen bei Euch." (S.228)

plus: Meinung Hitlers, dass Frankreich in ca. 6 Wochen kapitulieren wird
plus: Meinung Hitlers: England wird dann endlich seine Politik gegen Deutschland ändern, weil es sonst sein Kolonialreich verlieren würde. Also muss England nach einem Sieg gegen Frankreich in Friedensverhandlungen mit Deutschland eintreten (S.229).

9.5. 1940
Neues FHQ bei der Münstereifel, genannt "Felsennest"
(S.229-230)

ab 10.5. 1940
Westfeldzug: Beginn des deutschen Angriffs gegen Belgien, Luxemburg, Holland und Frankreich
Vorrücken gegen Belgien, Besetzung von Flüssen und Kanalwegen, Kampf bei Fort Eben-Emael

plus: Feststellung, dass der Angriffstermin verraten worden war: Brücken sind gesprengt, Hindernisse und Sperren errichtet (S.230)

plus: der Gegner weicht zurück, deutsche Truppen stossen zum Teil ohne jede Kampfhandlung vor (S.231).

10.5. 1940
Fehlangriff zweier deutscher Flugzeuge auf Freiburg i.Br.
->> Hitler will den Vorfall todschweigen
->> die deutsche Propaganda bemächtigt sich aber des Themas und benutzt den Vorfall, den Alliierten "Terrorangriffe" vorzuwerfen (S.231).

11.5. 1940
Belgien: Fort Eben-Emael kapituliert
(S.231)

12.5. 1940
Belgien: Deutsche Besetzung erreicht die Maas bei Dinant
(S.231)

ab 12.5. 1940
Frankreich, Belgien: Englische und französische Truppen beziehen in Belgien Stellungen im Raum Brüssel - Gent - Courtrais
(S.231)

14.5. 1940
Holland: Kapitulation
Bombardierung Rotterdams kann nach Belows Angaben nicht mehr verhindert werden (S.230).

19.5. 1940
Frankreich: Auswechslung der Regierung: General Weygand für Gamelin
General Weygand, der 1918/19 ein Gehilfe von General Foch war, soll Frankreich retten. Dafür muss er extra aus Syrien anreisen. Seine Person vermittelt Hoffnung (S.232).

23.5. 1940
Frankreich: Deutsche Panzerinvasion unter Guderian: besetzte Somme-Mündung - Boulogne - Calais
(S.232)

24.5. 1940
Frankreich: Hitler-Befehl für Guderian, an der Linie Gravelines - St.Omer - Bethune stehenzubleiben
->> Wut und Widerspruch, vor allem bei Brauchitsch und Halder

->> Hitler: er befürchte Widerstand der Engländer und will nicht, dass die motorisierten Kräfte sich in Dünkirchen festkämpfen, sondern will so schnell wie möglich den Angriff gegen Süden starten, um dem französischen und englischen Widerstand in Südfrankreich keine Zeit zu geben, denn die Gefahr, dass England neue Truppen über Bordeaux ins Land bringe und dort eine neue Front aufbaue, bestehe weiterhin (S.232).

24.5. 1940
Frankreich: Hitler bei Generaloberst Rundstedt von Heeresgruppe A
-- Besprechen der Lage bei Dünkirchen
-- Besprechen der weiteren Vorstösse nach Südfrankreich
-- die englische Armee wird für Hitler bedeutungslos (S.232)
-- Halder will den französisch-englischen Kessel vernichten (S.232-233)
-- Hitler will keine Zeitverzögerung und überlässt die Entscheidung Rundstedt (S.233)

->> Rundstedt will das Vorpreschen nach Südfrankreich
->> Neugruppierung der deutschen Truppen an der Somme und an der Aisne:

-- Heeresgruppe B von der Küste bis Rethel (Generaloberst Bock)
-- Heeresgruppe A von Rethel bis zur Saar (Generaloberst Rundstedt)
-- Heeresgruppe C noch ohne Einsatz (Generaloberst Ritter von Leeb) (S.233)

Juni 1940
2 Millionen belgische Kriegsgefangene geraten in deutsche Hand.
(S.252)

1.6. 1940
Frankreich: Marschall Pétain soll Frankreich retten
(S.233)

5.6. 1940
Frankreich: Deutscher Angriff von der Küstenregion mit Panzerkorps Hoth und Manstein gegen Mittelfrankreich
->> bringt die ganze Front in Richtung Paris in Bewegung
plus: neues FHQ in Südbelgien in Bruly de Pêche (S.233).

ab 5.6. 1940
Belgien: Hitler besucht Kampfplätze des ersten Weltkriegs
und Gefallenendenkmäler bei Langemarck, die Vimy-Höhe und die Lorettohöhe (S.235).

10.6. 1940
Italien: Mussolini erklärt Frankreich den Krieg
(S.234)

10.6. 1940
Norwegen: komplette deutsche Besetzung und deutscher Schlussbericht des FHQ
plus: Hitler gibt zu, dass der Kampf um Norwegen eine schwere Aufgabe gewesen sei

plus: Hitler gibt zu, dass ohne den siegreichen Frankreichfeldzug die Besetzung Norwegens fraglich gewesen wäre

plus: Jodl hat seine Führerqualität bewiesen, wenn er auch zum Teil gegen Hitlers Pläne gehandelt hat (S.227).

11.6. 1940
Italien: Angriff italienischer Truppen gegen Frankreich
->> Hitler ist besorgt und meint, die italienische Invasion sei keine Hilfe für das deutsche Unternehmen (S.234).

14.6. 1940
Frankreich: Deutscher Angriff auf die Maginot-Linie
durch die 1.Armee südlich von Saarbrücken mit Luft- und Artilleriefeuer (S.233).

14.6. 1940
Frankreich: kampflose Besetzung von Paris
Paris wird zu "offenen Stadt" erklärt und deutsch besetzt (S.234).

15.6. 1940
Frankreich: Verdun deutsch besetzt
(S.234)

ab Mitte Juni 1940
Norwegen: Hitler plant den Ausbau des Hafens Drontheim - Drontheim soll die nördlichste "deutsche Stadt" werden
(S.227)

16.6. 1940
Frankreich: deutscher Durchbruch der Maginot-Linie bei Saarbrücken
und Durchbruch von Süddeutschland aus: Die 7. Armee überschreitet den Rhein (S.233).

18.6. 1940
Pétain beantragt bei Hitler den Waffenstillstand - Hitler will zuerst mit Mussolini sprechen
(S.234)

18.6. 1940
Nachmittag: Treffen Hitler - Mussolini in München
->> Mussolini verspricht gewaltige Erfolge
->> Hitler gibt der französischen Seite den Termin für den Waffenstillstand bekannt: Eisenbahnwagen im Wald von Compiègne am 21. Juni 1940, 11 Uhr (S.234).

20.6. 1940
Tours: Eintreffen der französischen Waffenstillstandskommission
(S.234)

20.6. 1940
Wald von Compiègne: Hitler lässt den Eisenbahnwagen von 1918 aus der Halle ins Freie schieben
plus: Hitler bestimmt die drei Oberbefehlshaber mit Keitel, Hess und Ribbentrop zu den Waffenstillstands- verhandlungen (S.234).

20.6. 1940 ca.
FHQ Bruly de Pêche: Brauchitsch empfiehlt gegenüber Hitler das sofortige Übersetzen nach England
->> Hitler macht noch keinen Entscheid
->> Hitler: Churchill arbeite seit Mitte der 30er-Jahre auf einen Krieg gegen Deutschland hin mit den USA als Verbündeten bis zur Behauptung, dass Hitler den Krieg mit England wolle (S.236)
plus: Churchill behauptet im Unterhaus, im Falle der deutschen Besetzung Englands den Krieg gegen Deutschland von Empire-Staaten aus führen zu wollen (S.237).

21.6. 1940
11 Uhr: Wald von Compiègne: Verschieben der Waffenstillstandsverhandlungen auf 15 Uhr wegen Verspätung der französischen Delegation.
15 Uhr: Wald von Compiègne: Hitler muss alleine das Ehrenbataillon vor dem Eisenbahnwagen abschreiten, weil die französische Delegation sich immer noch verspätet
15:15 Uhr ca.: Eintreffen der französischen Delegation unter General Huntziger

plus: Keitel verliest die Präambel zum Waffenstillstandsabkommen
plus: Hitler und seine Begleitung fahren wieder ab, Keitel leitet die weiteren Verhandlungen (S.234)

25.6. 1940
1:35 Uhr früh: Bekanntgabe des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und Frankreich im Rundfunk
(S.234)
->> im FHQ macht sich gleichzeitig Jubel und tiefer Ernst breit, so dass lange eine wortlose Stimmung entsteht

->> Frankreich: die Flüchtlingsmassen können nach Hause zurückkehren

->> Hitler macht Reisen in französische Gebiete, besucht ehemalige Stellungen von 1918 bei Reims mit anderen "alten Kämpfern" (S.235).

28.6. 1940
Hitler privat in Paris zur architektonischen Besichtigung
mit den Professoren Speer, Breker und Giesler (S.235).

29.6. 1940
Verlegung des FHQ an den Berg Kniebis im Schwarzwald - neue Hitler-Beschlüsse zu Frankreich und Wien
-- Hitler überträgt Gauleiter Bürckel die Verwaltung von Lothringen
-- Hitler überträgt Gauleiter Robert Wagner, bisher Gauleiter von Baden, die Verwaltung des Elsass
-- Hitler überträgt Leutnant Baldur von Schirach die Verwaltung von Wien (S.235).

30.6. 1940 ca.
Hitler besucht Strassburg und die Maginotlinie
mit Meissner und Lammers (S.235).

3.7. 1940
Nordafrika: Englische Versenkung französischer Flottenteile
Englische Schiffe bedrohen den französischen Kolonialhafen Mers-el-Kebir bei Oran und (S.235-236) fordern die Übergabe der französischen Schiffe.
->> der französische Admiral lehnt ab
->> die Navy versenkt alle im Hafen liegenden französischen Schiffe

plus: Hitler sieht für Frieden mit England nur wenig Chance, obwohl er keinen Krieg mit England wollte, weil ein Krieg mit Russland nicht zu vermeiden sein wird (S.236).

3.7. 1940
Hitlers Vorwürfe gegen die Saboteure im OKH
gegen Fritsch und Beck, die mit Sabotage der Aufrüstung und Warnungen vor einem übermächtigen Frankreich einen Krieg verhindern wollten
->> der Gegenbeweis sei nun erbracht
->> dasselbe gelte für Brauchitsch und Halder (S.237)

3.7. 1940
Hitlers Befehl zur Schonung von Prinzenblut an der Front
Hitler verbietet Prinzen den Fronteinsatz für Adelssöhnchen nach dem Tod von Prinz Wilhelm von Preussen.
->> die Betroffenen fühlen sich diskriminiert

plus: Hitler fürchtet, dass besonders tapfere Adelssöhnchen den Monarchiegedanken im Volk wieder nähren könnten (S.237).

6.7. 1940
Hitler wieder in Berlin, Jubelempfang
Ausserdem fürchten "gebildete" Kreise die weltweite Eskalation des Krieges (S.237).

ab 6.7. 1940
Hitlers Kontrolle der Texte von Wochenschauen
Hitler bestimmt und korrigiert Texte zu den Wochenschauen in Deutschland, die ihm vor Ausstrahlung vorgeführt und vorgelesen werden (S.238).

ab 6.7. 1940
Hitler-Sorgen: Rumänien, Russland, Balkan, England, USA
FHQ: Hauptthema Hitlers: rumänische Ölgebiete, Russland, Balkan, England und die bevorstehende US-Präsidentenwahl (S.238).

16.7. 1940
Hitlers "Weisung Nr.16" gegen England: Mit Luftangriffen England friedensbereit machen
Der Zerfall des britischen Empire nütze nur Japan oder den USA.
"Weisung Nr. 16" gegen England:

"Da England, trotz seiner militärisch aussichtslosen Lage noch keine Anzeichen einer Verständigungsbereitschaft zu erkennen gibt, habe ich mich entschlossen, eine Landungsoperation gegen England vorzubereiten und, wenn nötig, durchzuführen." (S.240)

ab 16.7. 1940
Die Spekulationen von Hitler um England und Russland
Churchill hofft auf Umschwung in den USA oder auf Hilfe von russischer Seite gegen Deutschland (S.242). Hitlers Spekulationen:

-- Hitler vermutet feste Kontakte zwischen England und Russland
-- Hitler rechnet mit einem russischen Angriff im Herbst 1941
-- Hitler zieht die ganze deutsche Luftflotte in Nordfrankreich zusammen (S.243).

19.7. 1940
Berlin: Reichstagssitzung: 6 Stühle von Abgeordneten bleiben leer
und sind mit Lorbeerkränzen "geschmückt" (S.241).

Sommer 1940
Russische Besetzungen: Bessarabien und radikale Sowjetisierung der Baltenstaaten
macht Hitler unruhig (S.247).

[nicht erwähnt: Russische Truppen besetzen nun auch Litauen, dessen Neutralität verloren ist. In: Tec: Bewaffneter Widerstand].

8.8.1940
Erster deutscher Luftangriff gegen England - Görings falsche Erfolgsmeldungen(!)
Ab 8.August beginnen von Cap Gris Nez aus deutsche Luftangriffe gegen England. Göring ist selber anwesend, um die Operation zu "leiten". Ziel ist vorerst die Zerstörung der englischen Jäger- und Bomberflotte.

->> Göring meldet Hitler Erfolge, die nicht beweisbar sind
->> Below korrigiert Görings Zahlen
->> Göring ist stinksauer auf Below, wenn dieser seine Meldungen korrigiert (S.244).

Mitte Aug 1940
Erste englische Luftangriffe auf Berlin
ausser einem Alarm hat der Angriff keine Wirkung. Trotzdem ist es für Hitler eine Schande (S.44).

ab Mitte Aug 1940 ca.
Hitler beginnt mit nächtlichen Luftangriffen gegen England
(S.244)

30.8. 1940
Rumänien: 2. Wiener Schiedsspruch: Rumänien muss die Hälfte von Siebenbürgen an Ungarn abgeben
->> Rücktritt von Kg. Carol II, Nachfolger Kg. Michael (S.245).

4.9. 1940
Beförderungen: Milch, Sperrle und Kesselring werden Marschälle
(S.245)

4.9. 1940
Eröffnung des deutschen Winterhilfswerks durch Hitler
(S.245)

ab 7.9. 1940
Beginn der deutschen Luftangriffe gegen London - hohe deutsche Verluste
(S.244)
->> die englische Flak-Abwehr wird immer besser
->> manchmal behindert schlechtes Wetter jede Operation

Weitere Entwicklungen:
-- die Kampfkraft der deutschen Staffeln nimmt ab
-- die Angriffe werden immer brutaler: Terrorangriffe gegen London
-- Göring bleibt weiter ein Fantast mit falschen Jubelmeldungen
-- Hitler sieht, dass England durch einen Luftkrieg nicht einlenken wird (S.245).

13.9. 1940
Berlin: Oberbefehlshaber wollen Luftangriffe auf englische Wohngebiete fliegen - Hitler lehnt ab
->> Hitler lehnt ab, kriegswichtige Ziele seien wichtiger, Massenpanik sei das letzte Mittel, und England werde sich sonst deutsche Wohnquartiere vornehmen

->> am Invasionsplan gegen England hält Hitler fest (S.246).

22.u.24.9. 1940
Berlin: Hitler ehrt die beiden Piloten Mölders und Galland nach ihrem 40.Luftsieg - Bericht über englische Ebenbürtigkeit in der Luft und Heimvorteile für englische Piloten
(S.246). Bericht von Pilot Mölder:

Below:
"Die Qualität der englischen Flugzeugführer sei den deutschen gleich. Sie hätten natürlich den unvergleichlichen Vorteil, über eigenem Gebiet zu fliegen. Ein abgeschossener Engländer könnte sich durch Fallschirmabsprung retten und stünde für neue Einsätze sofort wieder zur Verfügung. Die deutschen Flugzeugführer wären aber verloren. Dieses Gespräch beeindruckte Hitler sehr und bekräftigte seine Absicht, die Invasion nur zu riskieren, wenn er alle Trümpfe in der Hand habe." (S.247)

26.9. 1940
Raeder-Vorschlag an Hitler: Vorstoss in Ägypten, Palästina, Libanon, statt Krieg gegen Russland
Hitler: Die Voraussetzung sei die deutsche Besetzung von Gibraltar (S.247).

27.9. 1940
Dreimächtepakt Deutschland - Japan - Italien
Hitlers Ziel ist neu eine Allianz gegen England (S.247).

Okt. 1940
Hitlers Ziel: sofortiger Kampf gegen Russland
Hitler ist gegen Russland eingestellt und will seinen Angriff noch 1941 starten, weil Russland bis 1942 Deutschland ebenbürtig sei. Von Mai bis September 1941 könnte das Wesentliche in Russland "geschafft" sein. Im Jahr 1942 müsse dann der Kampf gegen England Schwerpunkt haben (S.250).

ab 8.10. 1940
Unwahrscheinlichkeit der Operation "Seelöwe" gegen England wächst
Die Invasion gegen England wird immer unwahrscheinlicher. Hitler lockert bereits die dafür notwendigen Vorschriften (S.248).

22.10. 1940
Treffen Hitler - Laval in Montoire in Südfrankreich
(S.249)

23.10. 1940
Treffen Hitler - Franco an französisch-spanischer Grenze: Hitler schlägt Besetzung Gibraltars vor - Franco wartet ab, Hitler überzeugt ihn nicht
-- Hitler schlägt die gemeinsame Eroberung Gibraltars vor
-- Hitler will die "Waffenbrüderschaft" (S.249)

->> Franco will in einigen Tagen seine Stellungnahme mitteilen
->> Hitler rechnet mit totaler Absage (S.249)

24.10. 1940
Hitler - Pétain - Laval: auch Pétain wartet ab, Hitler überzeugt ihn nicht
Hitler will Frankreich gegen England motivieren

->> Pétain bleibt wortkarg und abweisend.

Below:
"Pétain und Laval verhielten sich zurückhaltend. Pétain blieb wortkarg und abweisend." (S.249)

->> Hitler ist enttäuscht und verärgert (S.249).

28.10. 1940
Hitler - Mussolini in Florenz
Mussolini hat eigenmächtig einen Angriff gegen Griechenland gestartet. Hitler ist dagegen, lässt sich aber von Mussolini beeindrucken, der versichert, dass bald Siegesmeldungen kommen würden.
Mussolini beschenkt Hitler mit dem Bild "Die Pest in Florenz" von Hans Makart, einem Lieblingsmaler Hitlers (S.250).

Nordafrika: Hitlers Besetzungspläne in Afrika: damit sich England nicht in Afrika festsetzt

->> Hitler plant die deutsche Besetzung in Afrika, auch wenn Italien ein solches Vorhaben ablehnt. Zur Erkundung wird General Ritter von Thoma nach Afrika entsandt (S.250-251).

3.11. 1940
Nordafrika: Bericht von Ritter von Thoma über die Besetzungsmöglichkeiten in Afrika: Es wird kaum ein Erfolg möglich
wegen dem riesigen Nachschubproblem (S.251).

Nov 1940 ca.
Hitlers Projekt für ein FHQ im Osten Deutschlands
Todt, Schmundt und Engel schlagen Rastenburg vor.

->> Hitler befielt den Umbau bis April 1941
->> der Bau des FHQ in Ostpreussen ist eine Vorentscheidung für einen Aufmarsch gegen Russland (S.253).

8.11. 1940
Hitler-Rede im Löwenbräukeller in München vor den "alten Kämpfern": Hitler macht Englands Churchill lächerlich
Hitler: Churchill habe durch lächerliche Luftangriffe auf Berlin den Luftkrieg gegen England ausgelöst, den man nun gewinnen müsse (S.251).

12.11. 1940
Hitlers "Weisung 18" an das Heer: die neuen Kriegsprojekte
-- "Unternehmen Felix": Besetzung von Spanien, Portugal und Gibraltar, geplanter Einmarsch 10.1. 1941
-- italienische Offensive gegen Ägypten
-- Balkan-/Griechenland-Invasion
-- Russland: alle mündlich befohlenen Vorbereitungen sind fortzuführen
-- England: Operation "Seelöwe" (S.251).

12.11. 1940
Molotow in Berlin: Molotow definiert das russische Einflussgebiet: Finnland, Rumänien, Bulgarien, Türkei.
->> Hitler kann nur ausweichend antworten (S.252).

13.11. 1940
Ribbentrop - Molotow: Ribbentrop will einen grossen Krieg verhindern.
(S.252)

13.11. 1940 ca.
Deutscher Widerstand: Goerdeler orientiert Molotow, dass Hitler Russland angreifen wolle.
->> Molotow will es zuerst gar nicht glauben (S.278).

14.11. 1940
Raeder - Hitler: Raeder appelliert an Frieden mit Russland
Raeder meint, Russland strebe in den nächsten Jahren keine Auseinandersetzung mit Deutschland an. Raeder rät zuerst zu einem Sieg über England, bevor an einen Angriff gegen Russland gedacht wird (S.252).

14.11. 1940
Deutscher Terrorangriff auf Coventry
(S.245)

19.11. 1940
Berlin: Belg. König Leopold bei Hitler: bittet erfolglos um Rückkehr der 2 Millionen Kriegsgefangenen
(S.252)

20.11. 1940 ca.
Berlin: Hitler - Kg.Boris von Bulgarien
Hitler will König Boris für den 3-Mächtepakt gewinnen. Gleichzeitig hat Hitler Angst vor einer russischen Garantie für Bulgarien.
->> König Boris wartet ab (S.252).

23.11. 1940
Berlin: Marschall Antonescu von Rumänien bei Hitler: Anschluss an den 3-Mächtepakt
(S.252-253)

Ende Nov 1940
Francos Absage an Hitler. "Neutralität"
Franco teilt Hitler mit, er wolle mit seinem Land "neutral" bleiben (S.251).

Dez 1940
Hitler ist zum Russlandfeldzug und zur weiteren Schlacht gegen England entschlossen
Die russischen Menschen seien sowieso minderwertig (S.253).

10.12. 1940
Hitler-Rede vor Rüstungsarbeitern: Das Schwerste liege noch "vor uns"
->> es kann sich in Deutschland jeder seine Deutung dazu machen (S.253).

12.12. 1940
Hitler hebt "Weisung 19" auf und Spanien- / Portugal-Invasion entfällt.
(S.251)

15.12. 1940 ca.
Admiral Darlan wird Nachfolger von Laval
(S.254)

18.12. 1940
"Weisung Barbarossa" gegen Russland
(S.253)

18.12. 1940 ca.
Rüstung gegen Russland: Hitlers Befehl zur Bevorzugung des Feldheeres gegenüber Luft- und Seerüstung
Hitler befielt Todt, die Flugzeug- und U-Boot-Rüstung zugunsten des Feldheeres zu vernachlässigen. Die Rüstung sei erst wieder auf einen Seekrieg umzustellen, wenn Russland geschlagen sei (S.255).

22.12. 1940
Der japanische Botschafter Oshima kehrt nach Berlin zurück
(S.254)

23.12. 1940
Hitler "besichtigt" Kampfstellungen an der französischen Küste gegen England
(S.253)

25.12. 1940
Hitler - Darlan, der Nachfolger von Laval
->> Hitler ist unzufrieden. Darlan sei nicht so deutschfreundlich wie Laval (S.254).

26.12. 1940
Hitler besucht Leibstandarte "Adolf Hitler" in Metz
(S.254)

27.12. 1940
Hitler - Raeder: eindringliche Warnung von Raeder vor einem Krieg gegen Russland, bevor England besiegt ist
Hitlers Argumente:
-- mit dem Schlag gegen Russland treffe er auch England
-- ab 1942 sei Russland zu einem Schlag gegen Deutschland fähig, deswegen sei der Angriff 1941 nötig (S.254).

27.12. 1940
Hitler befiehlt den Zweifrontenkrieg - Warnungen seien Defätismus
Hitler - Raeder: Raeder verlang mehr U-Boote
Hitler - Jeschonnek: Jeschonnek verlangt mehr Flugzeuge, denn die Verluste gegen England können kaum ausgeglichen werden.

->> Hitler verlangt alle Rüstung für den Landkrieg gegen Russland und verspricht eine Umstellung der Rüstung auf den Sommer 1941

->> Below und Jeschonnek sehen eine riesige Gefahr im Zweifrontenkrieg, der Deutschland bevorsteht.

->> Hitler bleibt bei seinem Vorhaben und Göring fügt sich Hitlers Befehlen "wider besseres Wissen". (S.255)

->> Hitler wirft seinen Generälen und Offizieren, die Kritik üben, Defätismus vor. Er sei doch nicht dumm. Hitler zu Below über seine Generäle:

"Halten sie mich denn für so dumm, dass ich die Stärken und Schwächen der Gegner nicht richtig erkennen oder beurteilen kann?" (S.256)

Hitlers These: Stalin wartet, bis England und Deutschland sich geschwächt haben, um dann einzugreifen.
->> Hitler will einem russischen Angriff zuvorkommen

->> Hitler hofft insgeheim immer noch auf ein Bündnis mit England
aber auch:

->> Hitler hat Feinde in den eigenen Reihen, die ihm Selbstüberschätzung, Überheblichkeit und Grössenwahn vorwerfen

Ausserdem meint Hitler, sein Nachfolger könne seine Arbeit nicht fortsetzen und damit sei eine grosse Gelegenheit für ganz Europa vertan, sich der bolschewistischen Bedrohung zu entledigen (S.257).

27.12. 1940
Hitlers Plan gegen Russland: Vorstoss im Norden und Süden, dann Moskau einkreisen und schnell den Zweifrontenkrieg beenden
-- Vorstoss im Norden mit Besetzung von Leningrad
-- Vorstoss im Süden mit Besetzung bis Rostow
-- dann Umfassungsgriff ostwärts Moskau führen
-- dann mit freiem Rücken England besiegen (S.257)


1941

1.1.1941
Neujahrsaufruf von Hitler
Ankündigung von Verstärkung der Wehrmacht, erneute Angriffe gegen Churchill.

->> lähmende Wirkung auf das Volk, das aber brav für den "Führer" weiterarbeitet (S.258).

Below: Hitler will Russland so weit besiegen, dass die Rohstoffe Russlands gegen England eingesetzt werden können
Ausserdem meint Hitler über die "USA", Russland müsse "erledigt" sein, bevor die USA in den Krieg eintreten (S.259).

Anfang 1941
USA: Beginn einer Massenhetze gegen Deutschland
Roosevelt wird immer kritischer gegen Deutschland (S.259).

11.1. 1941
Hitlers "Weisung 22": "Mithilfe deutscher Kräfte bei den Kämpfen im Mittelmeerraum"
(S.259), wegen der kritischen Situation der italienischen Truppen in Griechenland und Afrika
->> die Hilfe für Italien macht den schnellen Russland-Feldzug unmöglich (S.260).

Mitte Jan 1941
Nordafrika: Hitler lässt das X.Flieger-Korps von Oberitalien nach Sizilien verlegen
und gegen englische Schiffe im Mittelmeer einsetzen (S.260).

Mitte Jan 1941
Nordafrika: Hitler schickt General Funck nach Italien und Nordafrika zur Erkundung
von Wegen für Panzerbände (S.260).

19./20.1. 1941
Nordafrika: Mussolini in Salzburg bei Hitler: Mussolini drängt auf deutsche Hilfe in Nordafrika
(S.260)

1941
FHQ: Martin Bormann wird Hitlers Sekretär.
(S.31)

1.2. 1941
Nordafrika: Funck-Bericht über Italien und Nordafrika: kaum Panzereinsatzmöglichkeiten - Hitler traut ihm nicht

->> Hitler lässt trotz des Funck-Berichts eine leichte Division unter Rommel nach Nordafrika verlegen, denn die englischen Truppen stehen schon vor El Agheila (S.260).

Anfang Feb 1941
Adjutant Schmundt fliegt mit Rommel nach Nordafrika
(S.260)

Feb 1941 ca.
Planung des Russlandfeldzugs: Das OKH veranschlagt 5 Monate
(S.260)

3.2. 1941
Hitler - Brauchitsch - Halder - Keitel - Jodl: Besprechung wegen Russlandfeldzug
(S.261)

Hitlers Vorstellung:
über Leningrad und Rostow Moskau einkreisen, eventuell Moskau erst 1942 erobern. Leningrad deswegen, damit Russlands Ostseezugang abgeschnitten wird.

->> Hitler geht absolutes Risiko ein:

-- wegen des riesigen russischen Raumes
-- wegen der zusätzlich erforderlichen Afrika-Hilfe (S.262).

10.2. 1941 ca.
Berlin: Besuch des jugoslawischen Ministerpräsidenten Zwetkowitsch und dessen Aussenministers Cincar-Markowitsch
Hitler will beide zum 3-Mächtepakt überreden. Zwetkowitsch und Cincar-Markowitsch lehnen aber ab (S.262).

Mitte Feb 1941
Adjutant Schmundt berichtet positiv über Libyen, negativ über die italienische Truppenstärke.
(S.260)

24.2. 1941
Hitler-Rede im Hofbräuhaus München: Hitler beschwört die "Vorsehung" in diesem "Kampf". Hitler ist der Überzeugung

"dass, so wie bisher dieser Kampf von der Vorsehung gesegnet wurde, er auch in der Zukunft gesegnet sein wird." (S.262)

1.3. 1941
Wien: Aufnahme Bulgariens in den 3-Mächtepakt
(S.262)

März/April 1941
Erfolge von Rommel gegen englische Stellungen in Nordafrika
(S.264)

4.3. 1941
Berlin: Besuch von Prinzregent Paul von Jugoslawien: Aufnahme in den 3-Mächtepakt
(S.262)

5.3. 1941
Hitlers "Weisung Nr. 24" an das OKW: "Über Zusammenarbeit mit Japan"
Ziel ist u.a.:
-- Japan zum aktiven Handeln im Fernen Osten bringen
-- gemeinsames Ziel: England niederzwingen, um die USA aus dem Krieg herauszuhalten
-- über den Russlandfeldzug soll Japan nichts erfahren (S.262).

16.3. 1941
Hitler-Rede zum Heldengedenktag: auch die Heimat muss Opfer bringen
Hitler kommentiert die englischen Luftangriffe auf Berlin so, dass "auch die Heimat in diesem Krieg schwerere Opfer bringen muss als früher" (S.262).

25.3. 1941
Wien: Eintritt von Jugoslawien in den 3-Mächtepakt
mit Zusatzklausel der Neutralität. Fest in Wien.
->> Hitler schätzt die Jugoslawen als nicht sehr zuverlässig ein (S.265).

27.3. 1941
Belgrad: Sturz von Prinz Paul - Balkan-Operation "Marita"
Prinz Paul und seine jugoslawische Regierung werden gestürzt und in ganz Jugoslawien breiten sich Unruhen gegen das Hitler-Bündnis aus.
->> Hitler will Jugoslawien zerschlagen, gibt die entsprechenden Befehle an das OKW und OKH

Ausserdem Operation "Marita" in Griechenland: Besetzung Jugoslawiens und Griechenlands in einem.

->> Hitler ist froh, dass die Unruhe noch vor dem Russlandfeldzug kommt (S.265).

Frühling 1941
Schein und Betrug in der ganzen Welt
Stalin, Japan und Deutschland  spielen sich gegenseitig Sicherheiten vor, die sie nicht zu geben bereit sind - japanisch-russischer Nichtangriffspakt

Below:
"Am Nachmittag des 27. März empfing Hitler den japanischen Aussenminister Matsuoka, den er mit Spannung erwartet hatte. Er war schon längere Zeit bemüht, die Japaner zu Massnahmen gegen England zu bewegen. Er wusste im Grunde überhaupt nicht, wie weit die Japaner vorbereitet waren und welche Absichten und Pläne zur Beteiligung am derzeitigen Krieg bei ihnen bestanden. Er sprach mehrmals mit Matsuoka und sagte ihm indirekt, dass sich das derzeitige Verhältnis des Deutschen Reiches zu Russland auch einmal sehr plötzlich ändern könnte.

Den Krieg gegen England bezeichnete er auf Grund der Haltung der Engländer als unvermeidlich. Ein Eingreifen der USA sah Hitler noch nicht kommen. Matsuoka blieb sehr zurückhaltend in seinen Antworten. Man hatte den Eindruck, dass er sich nur informieren wollte. Seine Reise führte ihn von Berlin nach Rom und wieder zurück. Seine Heimreise nach Japan unterbrach er in Moskau. Dort schloss er mit der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt ab und drückte sich damit sehr viel deutlicher aus als während seines Deutschlandbesuche.

Bei seiner Abreise aus Moskau kam es übrigens zu er beeindruckenden Szene auf dem Bahnhof, bei der Stalin dem Gehilfen unseres Militärattachés, Krebs, und dem Botschafter Graf von der Schulenburg gegenüber zu erkennen gab, wie viel ihm an der deutsch-russischen Freundschaft liege." (S.266)

30.3. 1941
Hitler hetzt gegen Russland vor den Führern der Wehrmacht
Kommissarbefehl, Befehl zum Balkanfeldzug in einer Woche, Verschiebung des Russlandfeldzugs um einen Monat.

Hitler:
"Bolschewismus ist einem asozialen Verbrechertum gleichzusetzen und eine ungeheure Gefahr für die Zukunft." (S.266)


Hitler:
"Es handelt sich um einen Vernichtungskampf. Wenn wir es nicht so auffassen, dann werden wir zwar den Feind schlagen, aber in mehreren Jahren wird uns wieder der kommunistische Feind gegenübertreten. Im Kampf gegen Russland kommt es darauf an, die Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und der kommunistischen Intelligenz durchzuführen. Der Kampf muss gegen das Gift der Zersetzung geführt werden. Die Truppe muss sich mit den Mitteln verteidigen, mit denen sie angegriffen wird. Kommissare und GPU-Leute sind Verbrecher und müssen als solche behandelt werden. Im Osten ist Härte Milde für die Zukunft."

Ausserdem meint Hitler:
-- die Russen hätten veraltetes Material an Panzern und Luftwaffe
-- der Balkanfeldzug, der in einer Woche beginnen müsse, verschiebt den Russlandfeldzug um einen Monat (S.267).

4.4. 1941 ca.
Russland: Bericht von Oberst-Ingenieur Dietrich Schwenke über die russische Rüstung: Stalin bereitet gigantische Rüstung vor
-- die riesigsten Flugzeugwerke der Welt
-- viele neue Flugplätze.

Hitler ist von Göring schon unterrichtet

->> Hitler ist noch mehr von seinem Russlandfeldzug überzeugt, der noch 1941 erfolgen müsse (S.267).

4.4. 1941
Nordafrika: Rommels Truppen besetzen Bengasi
(S.264)

5.4. 1941
Nichtangriffspakt Russland - Jugoslawien
(S.267)

7.4. 1941 ca.
Nordafrika: Rommel erobert Tobruk
(S.264)

9./10.4. 1941
Englischer Bombenangriff auf Berlin:
-- Staatsoper ist völlig zerstört
-- Universität, Staatsbibliothek und Kronprinzenpalais sind schwer getroffen.

->> Hitler wettert gegen die schwache Ju 88
->> Göring versichert Verbesserungen für 1942
->> Hitler hält an Russlandfeldzug fest und befielt Speer, die Staatsoper wieder aufzubauen (S.268).

11.4. 1941
Hitler im FHQ in Mönichskirchen südlich von Wien
(S.268)

12.4. 1941
Deutsch-italienischer Überfall auf Jugoslawien und Griechenland mit Bomben auf Belgrad
(S.268)

12.4. 1941
Brücken in Belgrad werden bombardiert und zerstört.
(S.270)

17.4. 1941
Kapitulation von Jugoslawien
(S.269)

19.4. 1941
Berlin: Besuch von König Boris von Bulgarien: Boris will einen Teil von Jugoslawien.
->> Hitler sagt bei endgültiger Besetzung Gebietsteile zu (S.271).

21.4. 1941 ca.
Kapitulation Griechenlands
->> Hitlers FHQ ist froh, dass die Situation auf dem Balkan "geklärt" ist (S.269).

ab 21.4. 1941
Hitlers Sorge um die fehlende deutsche Flugabwehr
Hitler glaubt Görings Versicherungen der Verbesserung der Ju 88 nicht. Die Truppe sagt, die Ju 88 sei eine absolute Fehlkonstruktion (S.270).

24.4. 1941
Berlin: Besuch von Horthy: Horthy will einen Teil von Jugoslawien.
->> Hitler sagt bei endgültiger Besetzung Gebietsteile zu (S.271).

25.4. 1941
Hitlers Weisung "Unternehmen Merkur": Eroberung von Kreta
um die Afrika-Operation abzusichern (S.271).

28.4. 1941
Siegesfeier in Berlin zum Balkanfeldzug
Hitler kritisiert die Heeresführung und das Königshaus in Italien, die englandfreundlich seien (S.271).

Ende April 1941
Russlandfeldzug: Below  mahnt Hitler zur Eile - die Marschälle setzen gegen Hitler den 22.6. 1941 als Angriffstermin fest
ab Mai sei regenfreie Zeit
man solle sofort angreifen und nicht auf die wenigen Kontingente aus dem Balkan werten
->> Hitler drängt Halder zur Eile
->> Halder weist auf Transportschwierigkeiten hin und bleibt stur.

Hitler fügt sich dem von seinen Marschällen (Jodl) festgesetzten Termin vom 22.6. 1941 als Angriffstag, er kann nichts mehr machen (S.272).

4.5. 1941
Reichstagsrede von Hitler: er bejubelt bereits das Jahr 1941 als "historisches Jahr"
-- "Das Jahr 1941 soll in die Geschichte eingehen als das grösste Jahr unserer Erhebung".
-- und das ganze Reich sei im "Angriffsfieber" (S.272).

Mai 1941 ca.
Seekrieg: Hitler findet grosse Schlachtschiffe überflüssig
denn diese seien nun den neuen Flugzeugtorpedos ausgesetzt und der Untergang vorprogrammiert. Die Schlachtschiffe "Bismarck" und "Prinz Eugen" sind ihm kaum noch wichtig (S.273).


11.5. 1941
Hess-Flug nach England
->> die Adjutanten von Reichsminister Hess, Pintsch und Leitgen, die diesen Flug zugelassen haben, werden von Hitlers Leuten sofort ins KZ gebracht (S.273).

12.5. 1941
Hitlers Propaganda gegen den Hess-Flug - die Adjutanten sehen wie Hess die Niederlage Deutschlands voraus
Hitler: Der Flug von Hess sei eine Tat eines unter "geistiger Zerrüttung" leidenden Menschen
Hess sei Opfer von Wahnvorstellungen
->> England meldet, Hess sei in gutem gesundheitlichen Zustand
->> Hitlers Reaktion: Der Hess-Flug ändert nichts daran, dass dem deutschen Volk der Krieg gegen England aufgezwungen werde.

Hitler:
"An der dem deutschen Volk aufgezwungenen Fortführung des Krieges gegen England ändert sich dadurch nichts." (S.274)

Meinung der Adjutanten und von Belows über Hess:
Hess muss sehr gesund gewesen sein, allein in der Nacht in einer Me 110 ohne Begleitung nach England über den Kanal zu fliegen.

Hess sieht die Niederlage und will etwas dagegen unternehmen
->> viele um Hitler sind dieser Meinung, tun aber weiter nichts (S.274).

ab 20.5. 1941
Griechenland: Deutscher Angriff auf Kreta
dank Luftüberlegenheit, denn die englischen Schiffe können keinen Nachschub mehr nach Kreta liefern (S.274-275).

ab 23.5. 1941
Die Vorbereitungen für den Russlandfeldzug laufen auf Hochtouren.
Stalins Gegenwehr: wesentliche Verstärkung im Süden und in der Mitte durch Truppenkontingent (S.272).

Es kommt zu riesigen Mobilisierungsvorbereitungen in Polen, die nicht geheim bleiben können (S.273).

2.6. 1941
Griechenland: Deutsche Besetzung von Kreta
Sicherung der Nordafrikaküste für deutsche Operationen (S.274-275).

4.6. 1941
Tod des letzten Kaisers von Deutschland und Beerdigungsfeiern
(S.275)

12.6. 1941
Hitler: Absprache mit dem rumänischen Staatsführer Antonescu
(S.275)

14.6. 1941
Hitlers Versammlung mit den Heeresgruppen- und Armee-Oberbefehlshabern - Bilanz:
Russland ist quantitativ überlegen
Russland ist qualitativ unterlegen.
->> Mit schnellem Ausschalten der russischen Luftwaffe sollten in 6 Wochen die schlimmsten Kämpfe überwunden sein.

Voraussagen Hitlers:
-- England habe mit Russland paktiert. Das sei die Politik des 19., aber nicht des 20. Jh.
-- das deutsche Bündnis mit Stalin sei nur deswegen bezweckt gewesen, um ohne Krieg an Danzig und den Korridor zu gelangen

Hitler:
"Wenn wir diesen Krieg verlieren, dann wird ganz Europa bolschewistisch"

"Wenn die Engländer das nicht einsehen und erkennen, werden sie ihre Führungsrolle verlieren und damit ihr (S.277) Weltreich. Wie weit sie sich ausserdem in die Hände der Amerikaner durch diesen Krieg begeben, ist noch gar nicht abzusehen. Es wird aber sicher so sein, dass die Amerikaner in diesem Krieg das ganz grosse Geschäft für sich sehen." (S.278)

21./22.6. 1941
Hitlers Plan: Nach schnellem Sieg in Russland dann 1942 England angreifen
->> Belows Gedanken: Dies wird frühestens im Herbst 1942 möglich sein, wenn überhaupt ein Sieg gegen Russland gelingt, und wenn die USA nicht in den Krieg eintritt.

Belows Gedanken: Wenn Russland nicht geschlagen ist und die USA in den Krieg eintreten, kommt es bestenfalls zu einem langen Abnützungskrieg mit einer Niederlage Deutschlands (S.279).

ab 21./22.6. 1941
Hitlers Kommissarbefehl zur sofortigen Erschiessung kommunistischer Kommissare wird nicht überall weitergeleitet
Below erfährt davon.

Below:
Es sei nicht der einzige Befehl, der nicht weitergeleitet wird, z.B. beim oppositionellen Halder. Somit bleibt die Führung im Russlandfeldzug uneinheitlich (S.279).

->> die Gefahr der Niederlage ist durch diese Uneinheitlichkeit in der Armeeführung von Anfang schon gegeben (S.280).

Somit kann die Macht von Stalin und Lenin nicht konsequent zerschlagen werden. Hitlers Ziel war es, die Macht von Stalin und Lenin in der Weise zu zerschlagen, wie diese zwei selber an die Macht gekommen waren (S.281).

ab 21./22.6. 1941
Neues FHQ Wolfsschanze bei Rastenburg
mit Bunker: Die Schlafabteile sind unter 2 m dicken Betondecken (S.282).

OKH: zwischen Rastenburg und Angermund
OKL und Göring bleiben in Zügen bei Goldap und in der Johannesburger Heide (S.282).

22.6. 1941

Beginn des Russlandfeldzugs - Churchills Kompromisslosigkeit gegen Deutschland - Churchill stützt damit den Kommunismus
Churchill:
"Wir werden nie mit Hitler und seiner Brut verhandeln."

Stattdessen solidarisiert Churchill sich mit dem russischen Volk gegen Deutschland und stützt so den Kommunismus in der ganzen Welt (S.282).

Heeresgruppe Süd gegen Russland: mit italienischen Truppen.
(S.288)

Russlands Armee und Festungen: sind für einen Krieg für 1943 ausgerichtet.
Die zweite und dritte Linie der Festungen sind noch im Bau und sind für die deutschen Truppen kein Hindernis (S.283).

Hitler unterschätzt die Bevölkerungsreserven Russlands
Hitlers Taktik: Alle Ostseehäfen und die ganze Schwarzmeerküste der russischen Herrschaft entreissen und Verbindung mit den Finnen herstellen. Aber es kommt zu Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen zwischen Hitler und dem OKH (S.286).

ab 22.6.1941
Hitlers Einstellung zum "Adel": Er nimmt keine Rücksicht mehr auf "Prinzen" und setzt sich auch an der Ostfront ein
(S.287)

Juli/ Aug 1941
Heeresgruppe Süd: Grausame Exzesse Russen gegen Deutsche und umgekehrt. Bericht von Udo von Alversleben an Below:
"Am Bahnhof Grigowo hätten sie [die Truppenführung] mehr als 100 ermordete Soldaten der 6./Schützen-Rgt.79 gefunden. An anderer Stelle sei festgestellt worden, dass die Russen aus den Leibern lebender Soldaten die Herzen herausgerissen hätten. Die Reaktion unserer Truppe sei entsprechend." (S.289)

Sommer 1941
Ostfront: zum Teil harte Gefechte mit der Roten Armee
wegen teilweise kompromisslosen russischen Kommandeuren. Aber Hitlers Optimismus bleibt ungebrochen (S.292).

3.7.1941
Halder erwartet Sieg gegen Russland in 14 Tagen
wenn auch der Krieg dann noch nicht beendet ist.
->> Below: die Zahl der russischen Soldaten nimmt aber ständig zu (S.285).

16.7.1941
Hitler schafft das neue "Ostministerium" für Russland und das Baltikum
unter Leitung von Rosenberg. Schwierigkeiten sind voraussehbar wegen Rosenberg (S.285).

Ende Juli 1941
Hitler erkrankt und fällt für einige Tage ganz aus
Die Krankheit von Hitler unterliegt strengster Geheimhaltung. Leibarzt Dr. Morell: Es sei ein leichter Schlaganfall: Herz und Kreislauf sind "nicht in Ordnung" (S.286).

Aug 1941
Hitler lässt die Heeresgruppe Süd inspizieren
weil widersprüchliche Berichte vorliegen (S.289).

Aug 1941 ca.
Ostfront: Stalins Truppen haben stärkere Panzer als angenommen und sind nur mit 8,8cm Kaliber erfolgreich bekämpfbar.
->> Hitler fordert bevorzugte Geschützproduktion für 8,8cm-Rohre (S.294).

ab Aug 1941
"Judenvernichtung" wird von Hitler nie erwähnt und ist bei den Adjutanten nie ein Thema
Die Lager für den Arbeitseinsatz sind bekannt (S.290-291).

3.8.1941
Ostfront: Streit um Angriff auf Moskau: Brauchitsch, Halder und Bock dafür, Hitler dagegen
Hitlers Gespräche in Borissow mit dem Oberkommando der Heeresgruppe Mitte: Generäle Brauchitsch, Halder und Feldmarschall

Bock:
Sie wollen Moskau erobern und streben die Aufrüstung ihrer Truppenteile an (S.286). Hitler ist gegen diesen Plan und will Moskau von Leningrad und Rostow her einschliessen (S.287).

ab 3.8. 1941
Ostfront: Hitler und das OKH bekämpfen sich dauernd

Below:
"Hitler beschäftigte sich fast ausschliesslich mit der Fortsetzung der Operationen in seinem Sinne. Hiergegen kämpfte das OKH mit allen Mitteln." (S.287)

14.8. 1941
Atlantic Charta von Roosevelt und Churchill
Hitler kritisiert Ziffer 6, die die Vernichtung der nationalsozialistischen Tyrannen zum Ziel hat. Hitler: "Das wird ihnen nie gelingen." (S.287)

18.8. 1941
Ostfront: Denkschrift von Brauchitsch "Fortführung der Operationen der Heeresgruppe Mitte"
-- mit Appell an Fortsetzung des Angriffs gegen Moskau
-- mit Appell an "Auffrischung" der beiden Panzergruppen "Guderian" und "Hoth"
-- mit Prognose: Der Angriff wird in 2 Monaten beendet sein (S.287).

21.8. 1941
Hitlers Denkschrift gegen Brauchitsch gegen sofortige Besetzung Moskaus
Hauptziele sind nach Hitler:
Besetzungen im Süden:
-- Krim
-- Industrie- und Kohlegebiet am Donez
-- Abschnüren der russischen Ölzufuhr aus dem Kaukasusraum

Besetzungen im Norden:
-- Leningrad
-- Ziel: Vereinigung mit den finnischen Truppen (S.287)

->> der Streit um das weitere Vorgehen zehrt an den Nerven, denn bereits im ersten Halbjahr 1941 war dem OKH die Planung Hitlers bekannt (S.188).

23.8. 1941
Ostfront: Guderian bei Hitler (Befehlshaber der Panzergruppe 2): Streit um Besetzung von Moskau
Guderian, der von Feldmarschall Bock begünstigt wird, will Hitler die "Notwendigkeit des Vormarsches gegen Moskau" darstellen
->> Hitler kann Guderian von seiner Version überzeugen
->> Halder ist wütend
->> beide Seiten bleiben verhärtet und gegeneinander eingestellt (S.288).

25.8. 1941
Hitler empfängt Mussolini in der Wolfsschanze
(S.288)

26.8. 1941
Hitler fliegt mit Mussolini zum FHQ Süd
(S.288)

28.8. 1941
Hitler fliegt mit Mussolini zu einer italienischen Division, die sich auf dem Marsch zur Front befindet
->> ist für Mussolini ein "unerfreuliches" Erlebnis und wird mit völlig neuen Kriegsproblemen konfrontiert, die er vorher nicht gekannt hat (S.288).

Ende Aug 1941
Hitler erfährt von den Exzessen, die in Südrussland passiert sind. Below über Hitlers Reaktion:
"Hitler war still und nachdenklich und sagte am Schluss, dass solche Berichte einmal die höhere Generalität hören sollte, dann würde sie sich anders gegenüber der russischen Macht verhalten." (S.290)

Ende Aug 1941
Heeresgruppe Mitte: Die Generäle haben gelogen und erklärt, die Panzergruppe müsse aufgefrischt werden
->> Hitler beauftragt Chefadjutant Schmundt mit der Inspektion, Below mit ihm
->> General der Panzertruppe Rudolf Schmidt berichtet, seine Division sei in tadellosem Zustand
->> Schmidt beklagt sich aber, dass seine Korpstruppen abgezogen wurden (S.289).

Anfang Sept 1941 ca.
Ostfront: Hitler gibt dem OKH nach: Er erlaubt den Angriff auf Moskau
(S.292)

6.9. 1941
Ostfront: Jodl: "Weisung Nr. 35": Angriff gegen Heeresgruppe Timoschenko und Angriff auf Moskau
Es soll alles gegen die Heeresgruppe Timoschenko vorbereitet werden, so dass Ende September der Angriff erfolgen kann. Nach dem zu erwartenden Sieg sei der Weg nach Moskau frei.

Below:
"Jodl war überzeugt, dass nach dieser Schlacht der Feind keine wesentlichen Kräfte mehr zur Verteidigung seiner Hauptstadt haben würde. Dies kam auch bei den Vorträgen in der Lagebesprechung zum Ausdruck." (S.292)

6.-8.9. 1941
Hitler empfängt Horthy, verleiht ihm das Ritterkreuz
->> ist eine politische Geste, um auf dem Balkan für Ruhe zu sorgen und den Zugang zu den Erdölfeldern in Rumänien in Ploesti (S.289).

Ende Sep 1941
Tschechien: SS-Obergruppenführer Reinhart Heydrich
löst Frhrn. v. Neurath in Böhmen und Mähren ab (S.293).

2.10. 1941
Berlin: Hitler eröffnet das Winterhilfswerk in Berlin - Hitler-Rede
Behauptungen Hitlers:
-- der Gegner Russland sei "bereits gebrochen"
-- Europa sei "haarscharf" von seiner Vernichtung durch den Bolschewismus bewahrt worden
-- der Angriff von Stalin "wäre [...] ein zweiter Mongolensturm eines neuen Dschingis Khan geworden." (S.292)

Okt 1941 ca.
Tschechien: Heydrich zerschlägt die tschechische Widerstandsbewegung, radikal und kompromisslos, dann aber auch mit grossem "Geschick".

Below:
"Er erreichte, dass dieses Gebiet ruhig blieb, die Rüstungsproduktion störungsfrei lief und sich eine positive Entwicklung zwischen Deutschen und Tschechen anbahnte." (S.293)

Okt 1941
Afrika: Rückschläge für Rommel
Hitler nimmt die Nachrichten nicht so ernst und traut Rommel eine gute Kampfführung zu (S.293).

Okt 1941
Jeschonnek prophezeit die deutsche Niederlage, wenn die Flugrüstung weiter vernachlässigt wird
vor allem gegen England.
->> Hitler will zuerst das Heer in Russland beliefern, ab Frühling 1942 soll dann nach dem schnellen Sieg gegen Russland der Flugzeugbau voll zum Zuge kommen

->> Below warnt vor neuen und stärkeren Einflügen der Engländer

->> Hitler wiegelt ab, die Luftwaffe werde dies schon "überbrücken" können. Er werde es mit Göring besprechen (S.294).

2./12.10. 1941
Ostfront: Doppelschlacht von Brjansk und Wjasma
->> über 660.000 russische Gefangene, Panzer und Geschütze erbeutet
->> der Weg nach Moskau scheint für die deutschen Truppen frei (S.292).

12.10. 1941 ca.
Ostfront: Einsetzen der Schlammperiode, etwas früher als üblich
->> viele deutsche Verbände bleiben stecken
->> die russischen Verbände können neuen Widerstand aufbauen (S.292).

1.11. 1941
Hitler beim OKH: Ausstellung für Winterbekleidung - Prognose des OKH: genug Winterbekleidung vorhanden
Below:
"Der Generalquartiermeister des Heeres, General Wegner, versicherte, dass die Beschaffung von Winterkleidung im Anlaufen sei und dass den Verbänden genügend Material zur Verfügung gestellt würde. Hitler nahm die Berichte zur Kenntnis und zeigte sich befriedigt." (S.294)

ab Dez 1941
Ostfront: katastrophale Eisenbahnsituation und Nachschubsituation wegen eingefrorenen Lokomotiven
Die deutschen Lokomotiven sind bei den sibirischen Temperaturen von unter -30°C teilweise eingefroren und können nicht mehr in Bewegung gebracht werden.

Below:
"Die deutschen Lokomotiven waren nicht für die tiefen russischen Temperaturen geeignet. Sie standen überall mit eingefrorenen Teilen herum." (S.302)

Dez 1941
Ostfront Heeresgruppe Mitte: Panik wegen Russenpanzern. Die Befehlshaber fordern bei Hitler die Erlaubnis zur Zurücknahme der Front

->> Hitler verlangt ein weiteres Halten der Front, Dauerdiskussion mit Halder, ob eine Zurücknahme der Front erfolge oder nicht (S.298).

7.12. 1941
Pearl Harbor - Kriegseintritt der USA - deutsche Kriegserklärung gegen die USA
Hitler will den USA den Krieg erklären und zeigt damit seinen politischen und militärischen Dilettantismus.

Below:
"Hitler betrachtete diesen Schritt der Japaner als Signal, Amerika den Krieg zu erklären. Ich erschrak über Hitlers hier zutage tretende Ahnungslosigkeit hinsichtlich des amerikanischen Potentials, das letztlich doch schon den Ersten Weltkrieg entschieden hatte. Hier drückte sich sein aussenpolitischer Dilettantismus aus, seine mangelhafte Kenntnis des Auslandes.

Er vertraute darauf, dass Amerika in absehbarer Zeit, auch gezwungen durch die Auseinandersetzung mit Japan, nicht auf dem europäischen Kriegsschauplatz eingreifen könnte, und war vom Gelingen seines 'Weltblitzkrieges' - wie der Historiker Andreas Hillgruber diese Vorstellung nennt - überzeugt, also davon, alle Gegner rasch nacheinander besiegen zu können.

Vermutlich meinte er auch, den Japanern beispringen zu müssen, da er in dieser Zeit verschiedentlich von der Notwendigkeit eines engeren deutsch-japanischen militärischen Zusammenwirkens sprach - auch dies in meinen Augen eine ganz irreale Annahme. Wie Hitler seine aussenpolitischen Vorstellungen formte, eher nach seinen Wünschen als nach der Wirklichkeit, ist mir verborgen geblieben. Ich nehme an, dass er sich wenigstens zeitweise stark von Ribbentrop beeinflussen liess, dessen Weltbild aber wohl auch nicht wesentlich über Europa hinausreichte.

Als es später mit Ribbentrop wegen dessen Versuch, eine eigenständige Russlandpolitik zu betreiben, zum zeitweiligen Bruch kam, war Hewel sein bevorzugter aussenpolitischer Gesprächspartner." (S.296)

8.12. 1941
Hitler sucht Nachfolger für Brauchitsch
Schmundt empfiehlt, dass Hitler den Befehl selbst übernehmen solle. Hitler lehnt ab, aber die Situation mit dem Kriegseintritt der USA hat sich verändert,

und die Generäle haben genug.

Below:
"Schon lange war die Zusammenarbeit mit Brauchitsch von mangelndem Vertrauen gekennzeichnet. [...]

Hitler sagte, dass viele Generäle eine Ausspannungszeit brauchten. Rundstedt habe er am 1. Dezember beurlauben müssen, Guderian mache ihm Sorgen, er sei völlig "durchgedreht". Die Heeresgrupe Süd habe Reichenau erhalten; diesem General vertraue er ohne Einschränkung."

plus: Hitler verlangt von der Heeresgruppe Mitte, stehenzubleiben, denn es seien keine rückwärtige Stellungen aufgebaut, um einen Rückschritt an der Front aufzufangen

plus: Das russische Heer verfügt über immer mehr T34-und Panzer IV-Panzer und leistet heftige Gegenwehr (S.297).

11.12. 1941
Hitlers Reichstagsrede über die politische Lage
Below: "ohne besonders auffallende Höhepunkte." (S.297)

16./17. 12. 1941
Ostfront: Hitler entschliesst sich, den Oberbefehl über das Heer zu übernehmen
->> Brauchitsch ist weg, der Dauerstreit zwischen Hitler und Brauchitsch um die Kriegsführung an der Ostfront ist beendet (S.298).

18.12. 1941
Ostfront: weitere Wechsel an der Heeresführung: Bock weg
Hitler wechselt den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Feldmarschall von Bock, gegen Feldmarschall von Kluge aus (S.298).


Ende 1941
Stimmung in Deutschland: Nur eine kleine Minderheit sieht die Niederlage voraus
(S.298); Es existieren kaum Gruppen, die einen Umsturz riskieren wollen. Die Gestapo lässt diese Gruppen frei herumlaufen, weil keine Anzeichen für eine Aktion vorliegen.

Himmler berichtet Hitler über die Wiederstandsgruppen. Für Hitler ist es klar, dass die Kritik an seiner Regierung zunimmt, wenn die Ostfront keine Erfolge vorzuweisen hat (S.299).

Hitler und das FHQ glauben an einen Sieg gegen Russland für 1942
(S.299)

Ribbentrop rät Hitler zu einem Separatfrieden mit Russland.
->> für Hitler ist das unmöglich (S.299).

Ostfront: Die Winterfront vor Moskau: bis zu 20-fache russische Überzahl abgewehrt - Hitler beginnt, seine Truppen zu überspannen
Die deutsche Heeresgruppe Mitte wehrt zum Teil 20-fache russische Überlegenheit ab, dank Hitlers Befehl, nicht zu weichen

Ausserdem:
-- Hitlers Misstrauen gegen die Generale bleibt tief sitzen bis 1945
-- Hitler kann keinen fremden Willen mehr akzeptieren

->> im FHQ merken viele, dass Hitler "krankhaft egozentrisch" ist
->> die rücksichtslose Überspannung der Leistungsfähigkeit bei Mensch und Waffe wird an der Ostfront zum Dauerzustand (S.300).

Hitler hat keine Reserven mehr für die Ostfront
Below:
"Hitler hatte 1941 alle verfügbaren Divisionen an die Front geworfen. Es gab keine nennenswerten Reserven mehr. Der russische Raum war für die deutsche Wehrmacht zu gross. Von Leningrad bis zum Elbrus im Kaukasus waren es fast 3000km. Hitler hatte den Feldzug begonnen in der Annahme, die Kräfte des Gegners zu brechen, wie es ihm in den bisherigen Feldzügen gelungen war. In Russland war es anders. Der Gegner hatte unerschöpfliche Reserven. In diesen Wochen und Monaten wurde zum ersten Mal das Untermass der Kräfte bei den von Hitler gestellten Aufgaben offenbar." (S.300)

->> Hitler bleibt aber optimistisch (S.300), weil Hitler glaubt, dass England den Kampf gegen Deutschland aufgeben wird, um das Weltreich zu erhalten (S.300-301).


1942

Ostfront: "US"-Nachschub für Stalins Truppen
Hitler kann die US-Lieferungen an Panzern und Lastwagen für Stalins Truppen feststellen (S.297).

Hitler erkennt erst jetzt die Abhängigkeit der Flugzeugrüstung von Rohstoffen
(S.174)

ab 1942
Milch wird Chef im Amt des Generalluftzeugmeisters
zuständig für Flugzeugproduktion. Milch sieht die gewaltige englische Flugzeugrüstung, hat gegen die vielen Bomber nur Flak und Jagdflugzeuge zur Verfügung (S.302).

1.1.1942
Hitlers Neujahrsaufruf: Appell an den "Herrgott", dass ihm der Sieg gegen den Bolschewismus gelingen möge.

Hitler:
"Das Blut, das in diesem Krieg vergossen wird, soll - das ist unsere Hoffnung - in Europa für Generationen das letzte sein! Möge uns der Herrgott im kommenden Jahr dabei helfen." (S.299)

Anfang Jan 1942
Ostfront: Hitler gibt Kluge die Erlaubnis, die Front stellenweise zurückzunehmen, um "Einbruchbögen" zu "korrigieren"
(S.302)

Anfang Jan 1942
Ostfront: Verkehrsminister Dorpmüller leitet "energische Massnahmen" für die deutschen Lokomotiven ein
um diese für den Sibirischen Winter flott zu machen (S.302).

Jan 1942
Hitler kündet Galland und Mölders, die Meisterflieger im Abschiessen von britischen Flugzeugen, an, dass die Macht der russischen Armee bereits gebrochen sei.

->> Galland fragt Below: "Stimmt denn das alles?" Below schweigt und tut nichts (S.285).

ab Jan 1942
Malta: Deutsche Luftangriffe gegen Malta unter dem Kommando von Kesselring
(S.303)

8.1. 1942
Ostfront: Höhepunkt der Krise der Heeresgruppe Mitte
->> Generaloberst Hoeppner nimmt seine 4. Panzerarmee zurück, ohne Einwilligung von General Kluge oder von Hitler (S.304).

9.1. 1942
Ostfront: Generaloberst Hoeppner wird bestraft: Hitler will ihn aus der Wehrmacht ausstossen.
->> Chefadjutant Schmundt erreicht, dass Hoeppner nach einem Sieg gegen Russland verabschiedet werden wird (S.304).

30.1. 1942
Hitlers Sportpalastrede in Berlin vor organisiertem Publikum
Goebbels hat Publikum organisiert, das Hitler zujubelt:
-- Arbeiter aus Rüstungswerken
-- Krankenschwestern aus Lazaretten
-- verwundete Soldaten u.a.

Hitler beschreibt einen Kampf der "3 grossen Habenichtse" Deutschland, Japan und Italien gegen Engländer und Juden (S.305).

Ende Jan 1942
Ostfront: Die Front festigt sich, die russischen Angriffe werden zurückgeschlagen.
Hitler plant die Besetzung der Kaukasus-Region und die Besetzung von Leningrad (S.304).

Ende Jan 1942
Milch bei Hitler mit Forderungen für die Luftwaffe - Hitler vertröstet die Luftwaffe
->> Hitler macht Einschränkungen, denn das Landheer gehe vor.
->> Milch verlangt seine Forderungen für Ende 1942, wenn die Kraft Russlands gebrochen wäre
->> Below glaubt nicht, dass sich Russland brechen lässt, sagt aber nichts (S.302).

7.2. 1942
Flugzeugabsturz von Todt. Die "Organisation Todt" wird weitergeführt.
(S.305)

Albert Speer wird Nachfolger im Rüstungswesen von Todt
Hitlers Grabrede: Er lobt Todt vor allem wegen der Organisation des Baus der Reichsautobahnen (S.306).

12.2. 1942
Seekrieg: Kanalküste: Auslaufen der Schlachtschiffe "Scharnhorst", "Gneisenau" und des Kreuzers "Prinz Eugen" von Brest
mit Luftschutz in Richtung Norwegen für Angriff auf Nachschubwege der USA für Russland im Nordmeer (S.303).

13.2. 1942
Seekrieg: Kanalküste: "Kanaldurchbruch" von "Scharnhorst", "Gneisenau" und "Prinz Eugen"
Englische Flieger versuchen im Ärmelkanal, die Schiffe zu bombardieren. Die Schiffe erleiden aber nur Minenschäden, "Prinz Eugen" bleibt unbeschädigt. Der "Kanaldurchbruch" glückt (S.304).

15.2. 1942
Hitler-Rede im Sportpalast vor einem grossen Kreis von Oberfähnrichen und Offiziersanwärtern - Hitler beschwört die "Vorsehung"
-- die Fähnriche wissen über die Schwierigkeiten an der Ostfront so gut wie nichts
-- Hitler stellt den "Erfolg" von 1941 heraus
-- Hitler behauptet wieder, es sei eine "Vorsehung", dass er diesen Kampf führen dürfe:

"Ich bin grenzenlos stolz darauf, dass es mir von der Vorsehung vergönnt wurde, diesen ja doch nun unausbleiblichen Kampf führen zu dürfen."

Am Ende herrscht totaler Jubel im Saal (S.306).

15.2. 1942
Japan erobert Singapur
(S.307)

ab März 1942
Englische Luftoffensiven gegen Deutschland
(S.308)

März und April 1942
Ostfront: russische und deutsche Seite bereiten Angriffe vor
Hitler: Das wichtigste sei, Russland von der Ölversorgung abzuschneiden, dann herrsche Ruhe an den anderen Fronten. Programm:

-- Begradigung der front bei Charkow
-- Besetzung der Krim mit Sewastopol
-- Angriff in Richtung Stalingrad und Kaukasus
-- Auftrag an Schmundt zum Bau eines neuen FHQ in der Ukraine im Raum von Winniza (S.307).

3./4.3. 1942
Englische Luftangriffe auf Fabriken in Paris: 800 Todesopfer
(S.308)

15.3. 1942
Hitler-Rede zum "Heldengedenktag"
-- mit Erwähnung der Winterstürme
-- mit Gedenken an die Gefallenen (S.307).

21.3. 1942
Ernennung des thüringischen Gauleiters Sauckel zum "Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz"
Sauckel erhält weitgehende Vollmachten über den Einsatz von Menschen in Rüstungsbetrieben.

->> Sauckel herrscht über die ausländischen Zwangsarbeiter aus Osteuropa (S.307).

25.3. 1942
Erster Testflug eines Düsenjägers Me 262
Chef-Pilot der Messerschmitt-Werke Fritz Wendt
Aber der Düsenjäger geht nicht in Serie (S.308).

28./29.3. 1942
Englischer Luftangriff auf Lübeck
300t Brand- und Sprengbomben, 320 Tote, total zerstörtes Zentrum

->> Hitler will "Terror mit Terror beantworten" und will Flugzeuge von der Ost- an die Westfront verlagern

->> Jeschonnek sperrt sich gegen Hitler und gibt nicht nach, denn England wolle genau das erreichen, dass die Ostfront geschwächt werde

->> es kommt zu einzelnen deutschen Luftangriffen gegen englische Städte, u.a. Exeter (S.308).

Ende März 1942
Malta: Kesselring findet, Malta sei nun "sturmreif"
aber die italienischen Kommandostäbe zögern, die Besetzung zu vollziehen (S.303).

April 1942
Mittelmeer, Afrika: Kesselring muss den Nachschub für Rommel sichern
und für die Malta-Besetzung bleibt keine Zeit mehr.

April 1942
Ostfront: Hitler und Halder warten ungeduldig auf das Abtrocknen der durchsumpften Strassen in Südrussland
(S.308).

April 1942
Widerstand in der Wehrmachtjustiz gegen harte Urteile Hitlers
Die Wehrmachtjustiz will nicht den Anweisungen Hitlers folgen und die strenge Härte gegen "unbotmässige Generäle" nicht vollziehen, wie sie von Hitler gefordert wird.

->> es droht eine Kraftprobe zwischen Hitler und der Wehrmachtjustiz (S.309).

5.4. 1942
"Weisung 42" von Jodl: Anweisung zur Einkreisung von Moskau
-- Heeresgruppe Mitte soll stehenbleiben

-- Heeresgruppe Nord soll Leningrad besetzen und die Verbindung mit der finnischen Armee herstellen (S.308)

-- Heeresgruppe Süd soll als stärkste Kraft die Ölgebiete im kaukasischen Raum besetzen und versuchen, zumindest Stalingrad zu erreichen oder so bombardieren, dass es als Rüstungs- und Verkehrszentrum ausfällt (S.309).

26.4. 1942
Berlin: Reichstagsrede von Hitler mit neuen Kriegsplänen - Rede von Göring gegen die lasche Wehrmachtjustiz
-- Hitler kündet seine "Pläne" an der Ostfront an
-- Göring hält eine Rede gegen die Wehrmachtjustiz (S.309).

27.4. 1942
"Übermächtigungsgesetz" zur Ausschaltung jeglicher Justiz
Das "Übermächtigungsgesetz" von Göring und Hitler wird im Reichsgesetzblatt bekanntgemacht:

"Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass der Führer in der gegenwärtigen Zeit des Krieges, in der das deutsche Volk in einem Kampf um sein oder Nichtsein steht, das von ihm in Anspruch genommene Recht besitzen muss, alles zu tun, was zur Erringung des Sieges dient oder dazu beiträgt.

Der Führer muss daher - ohne an bestehende Rechtsvorschriften gebunden zu sein - in seiner Eigenschaft als Führer der Nation, als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht, als Regierungschef und oberster Inhaber der vollziehenden Gewalt, als oberster Gerichtsherr und als Führer der Partei jederzeit in der Lage sein, nötigenfalls jeden Deutschen - sei er einfacher Soldat oder Offizier, niedriger oder hoher Beamter oder Richter, leitender oder dienender Funktionär der Partei, Arbeiter oder Angestellter - mit allen ihm geeignet erscheinenden Mitteln zur Erfüllung seiner Pflichten anzuhalten und bei Verletzung dieser Pflichten nach gewissenhafter Prüfung ohne Rücksicht auf sogenannte wohlerworbene Rechte mit der ihm gebührenden Sühne zu belegen, ihn im besonderen ohne Einleitung vorgeschriebener Verfahren aus seinem Amte, aus seinem Rang und seiner Stellung zu entfernen." (S.309)

->> Hitler hat formal unumschränkte Vollmachten (S.309)
->> das deutsche Volk nimmt den Beschluss kaum zur Kenntnis, sondern sieht die Vollmachten für Hitler als gerechtfertigt an (S.309-310)

->> die Opposition in den Widerstandskreisen wächst, zusammen mit den sich mehrenden Bombenangriffen Englands auf deutsche Städte (S.310).

29./30.4. 1942
Mussolini bei Hitler im Schloss Klesheim beim Obersalzberg
->> Hitler schildert Mussolini ein sehr optimistisches Bild der Ostfront (S.310).


ab Mai 1942

Ostfront: die Wege sind ausgetrocknet und befahrbar
und deutsche und russische Truppen gehen wieder aufeinander los (S.310).

Folge des "Übermächtigungsgesetzes": Das ganze deutsche Volk wird in den Krieg einbezogen
(S.310)

Englische Luftangriffe gegen deutsche Städte
Das deutsche Volk erträgt sie mit Ruhe. England glaubt, das deutsche Volk so moralisch mit Bomben zerschlagen zu können und die Regierung Hitler in einen Bürgerkrieg verwickeln zu können, was nicht gelingt (S.310).

ab 12.5.1942
Ostfront: Russische Einheiten stossen südlich von Charkow nach Norden vor
->> Hitler lässt zur Verstärkung die Armeegruppe Kleist von Süden her vorstossen (S.310).

27.5. 1942
Tschechei: Attentat auf Heydrich
Heydrich ist schwer verletzt (S.311). Der Anschlag war von der tschechischen Exilregierung angeordnet (S.312).

30./31.5. 1942
Schwerer englischer Luftangriff auf Köln.
(S.311)

Juni 1942
Nordafrika: Nachschub für Rommels Truppen hängt von Italienern ab und ist mit vielen Verlusten verbunden.
->> kaum Nachschub
->> Durchmarsch bis Ägypten scheint unmöglich (S.311).

Anfang. Juni 1942
Hitler schimpft über den Luftangriff auf Köln
und wirft der Luftwaffe vor, es sei zu wenig Flakschutz vorhanden (S.311).
->> Hitler kritisiert zum ersten Mal Göring und vertraut ihm nicht mehr voll
->> Milch und Jeschonnek sollen mehr auf die Verteidigung des Reiches achten (S.312).

3.6. 1942
Tod von Heydrich an seinen Verletzungen
(S.311)

ab 7.6. 1942
Ostfront: Deutscher Angriff auf Sewastopol
durch die Truppen unter Manstein. Schwere Kämpfe (S.310).

9.6. 1942
Beerdigung von Heydrich: Trauerrede von Heinrich Himmler
Hitler warnt Hacha, weiter Terror im besetzten Tschechien zu dulden (S.312).

16.6. 1942
Ostfront: Deutsche Besetzung der Halbinsel Kertsch am Schwarzen Meer
(S.310)

21.6. 1942
Nordafrika: Rommel lässt Tobruk besetzen - Diskussion um Malta- oder Nil-Besetzung
->> Rommel wird zum Generalfeldmarschall befördert
->> Plan von Rommel: bis zum Nil vorstossen
->> italienischer Vorschlag: jetzt Malta besetzen
->> Hitler bevorzugt den Nil-Vorstoss (S.312).

28.6. 1942
Ostfront: Beginn des Angriffs zwischen Taganrog und Kursk: Angriff "Blau" mit fünf Armeen.
(S.312)

Ende Juni 1942
Ostfront: Generaloberst Hoepner wird aus dem Heer zwangsverabschiedet, weil er am 8.1. 1942 eigenmächtig seine Panzerarmee in zurückgezogene Stellungen gerettet hat. Chefadjutant Schmundt arrangiert, dass Hoeppner mit ungeschmälerter Pension in seiner Dienstwohnung weiterleben kann (S.304).

Anfang Juli 1942
Ostfront: Deutsche Besetzung von Sewastopol
Manstein wird zum Generalfeldmarschall befördert (S.310).

6.7. 1942
Ostfront: Deutsche Besetzung von Woronesch
Vorstoss der 6.Armee in Richtung Südosten den Don entlang (S.312).

6.7. 1942
Ostfront: Streit zwischen Hitler, Halder und Bock wegen 2 Tagen Pause für Panzerdivision
(S.312-313). Bock gönnt der Panzerdivision in Woronesch zwei Tage Pause. Hitler fordert aber ein sofortiges Weitergehen.
->> Hitler ersetzt Feldmarschall Bock sofort durch Frhr. v. Weichs (S.313).

ab 9.7. 1942 ca.
Ostfront: Weiterer Vorstoss der 6.Armee. Besetzung von leerem Land.
->> Hitler und das FHQ wissen nicht, auf was sich die russische Seite vorbereitet. Hitler behauptet, der Russe sei "am Ende" (S.313).

Mitte Juli 1942 ca.
Ostfront: Verzögerung des Vorstosses der Hitler-Armeen wegen fehlendem Treibstoffnachschub
->> die Divisionen müssen mehrere Tage auf Nachschub warten (S.313).

16.7. 1942
Verlegung des FHQ nach Winniza: FHQ "Wehrwolf"
->> Hitler fühlt sich nicht wohl wegen der Hitze und der dortigen grossen Fliegen- und Mückenplage (S.313).

18.7. 1942
Zweiter Testflug des Düsenjägers Me 262
->> der Düsenjäger geht immer noch nicht in Serie (S.308).

19.8. 1942
Westfront: Landung von englischen Truppen in Dieppe misslingt
Die englischen Truppen werden nach 12 Stunden wieder vertrieben (S.313).

[Damit ist die Eröffnung einer 2.Front zur Entlastung der russischen Truppen vorerst misslungen].

19.8. 1942 ca.
Ostfront: Unternehmen "Nordlicht": Hitler erwartet im Norden russische Angriffe und muss die 11.Armee aus Südrussland nach Nord-Russland transportieren, damit die Einnahme von Leningrad gelingt (Unternehmen "Nordlicht") (S.314).

21.8. 1942
Ostfront: Deutsche Gebirgstruppen hiessen auf dem Elbrus in 5600m Höhe die deutsche Fahne ohne Hitlers Wissen!
->> Hitler erfährt es durch die Wochenschau-Filme, die Aktion war nie geplant!
->> die Aktion ist für Hitler ohne militärischen Sinn und wurde ohne sein Wissen durchgeführt
->> Hitler findet aber keinen Schuldigen (S.313).

23.8. 1942
Stalingrad: Beginnende deutsche Besetzung des Westufers der Wolga
bei Stalingrad unter General Paulus (S.314).

23.8. 1942
Ostfront: Russische Angriffe im Norden der Ostfront
(S.314)

ab 23.8. 1942
Ostfront: Schlacht am Lagoda-See in Nordrussland vor Leningrad
Deutsche Truppen siegen unter hohen Verlusten. Einnahme von Leningrad ist nicht mehr möglich (S.314).

ab 23.8. 1942
Stalingrad: Vorbereitung auf Besetzung von Stalingrad: Hauptsorge ist der Nachschub an Munition und Treibstoff
Der Nachschubweg geht dem Don entlang, wo zur Deckung eine rumänische, eine italienische und eine ungarische Armee eingesetzt sind. General Schmidt von der 6.Armee berichtet:
-- der Schutz reicht nicht
-- die russischen Vorbereitungen nördlich des Don dauern an (S.314).

ab Ende Aug 1942 ca.
Stalingrad: Streit Hitlers mit Jodl - Hitler verliert seine Begeisterung

Below:
"General Jodl war in den Tagen nach Lists Besuch zur Heeresgruppe A geflogen, um sich ein Bild von der Lage der Heeresgruppe zu machen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Nach Rückkehr unterrichtete er Hitler, und bei diesem Gespräch kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Hitler soll Jodl vorgeworfen haben, er habe ihn nicht in den Kaukasus geschickt, um anschliessend Bedenken der Truppe vorgetragen zu bekommen. In entsprechender Lautstärke habe Jodl erwidert, er sei sich als Überbringer von unmöglichen Befehlen zu schade. Hierauf habe Hitler den Lageraum verlassen und seitdem nicht wieder betreten." (S.315)

->> Hitler redet nur noch mit Schmundt
->> Hitler entlässt Feldmarschall Liest
->> Hitler kündet Ablösung von Generaloberst Halder an (S.315).

Anfang Sept 1942 ca.
Hitler teilt die Bedenken der Sicherheit am Don - 22. Panzer-Division als Verstärkung - Hitler misstraut Halder
Hitler hat dieselben Bedenken wie Generalleutnant Schmidt von der 6.Armee.

->> Die rumänische, die italienische und die ungarische Armee wird durch die 22.Panzer-Division verstärkt.

Below:
"Zu meiner eigenen Überraschung hatte er ähnliche Bedenken hinsichtlich der Donfront wie General Schmidt. Hitler sagte, dass er die 22.Panzer-Division schon als Reserve hinter die Front habe verlegen lassen, aber den Eindruck habe, dass Halder dort keine Gefahr sehe. Das decke sich nicht mit seiner Auffassung."

Ausserdem beklagt sich Hitler über Halder (S.315).

Hitler gegen Halder: Hitler plant Halders Entlassung
Hitler: Halder sei kühl und trocken und habe über den Ablauf des Geschehens falsche Vorstellungen

->> Hitler will Halder entlassen und alle alten Generäle durch junge Offiziere ersetzen, denn die Masse der alten Generäle sei "verbraucht"

->> Below warnt Hitler nicht vor dem erneuten Vertrauensverlust im Heer, befürwortet aber das Abtreten von Halder, denn dort sei negative Energie vorhanden, die gegen Hitler gerichtet sei (S.316).

ab Sep 1942
Westfront: England eröffnet mit Städtebombardements eine 2.Front: München, Bremen, Düsseldorf, Duisburg
->> grössere Gebiete erleben Luftalarme
->> grosse Teile der Bevölkerung in Deutschland müssen in Luftschutzbunker, was zu Betriebsausfällen in der Rüstungsindustrie führt

und Hitler hat keine Vergeltungswaffe zur Hand:
-- die Ju 88 ist noch nicht in Massen produziert
-- die He 177 ist eine totale Fehlkonstruktion

->> Milch steigert die Ju88-Produktion zur Abwehr. Hitler streitet nicht gross und vertraut Göring wieder (S.317).

24.9. 1942
Ostfront: Hitler entlässt Halder, Generalmajor Zeitzler wird neuer Chef des Generalstabs
(S.316)

und: Chef-Adjutant Schmundt übernimmt das Heeres-Personalamt.
(S.317)

28.9. 1942
Hitler-Rede in Berlin vor 12.000 Oberfähnrichen und Offiziersanwärtern
Hitler: Der Kampf an der Ostfront sei noch härter geworden, aber der deutsche Soldat werde gewinnen
(S.318)

29.9. 1942
Frankreich: Warnung von Feldmarschall Rundstedt (Oberbefehlshaber West) vor dem unbesetzten Teil Frankreichs als Spionagereservoir
(S.318)

30.9. 1942
Hitler-Rede zur Eröffnung des Kriegswinterhilfswerks
Hitler redet offen über die sich verschärfende zweite Front und die Unmöglichkeit einer Kapitulation
->> alle können sich ausmalen, was Deutschland in den nächsten Jahren erwartet (S.318).

Herbst 1942
Ostfront: Hitler unterstellt sich die Heeresgruppe A persönlich
(S.329)

1.10.1942
Rommel in Berlin bei Hitler: Klage über mangelnden Nachschub für Afrika
wenn England eine Landung in Afrika gelingen sollte (S.318).

ab Okt 1942 ca.
Ostfront: Zunehmende Partisanen-Sabotage
immer mehr Sabotage im inneren Raum gegen die deutschen Nachschubwege, auch in Frankreich, durch Kommandotrupps von Partisanen, vor allem im Norden Russlands (S.319).

Okt 1942 ca.
Ostfront: Meldung über Massenerschiessungen der SS an Russen in Russland
Below nimmt die Meldung nicht ernst. Es sei die einzige solche Meldung, die im FHQ angekommen sei.
Below:
"Während des Aufenthaltes im Lager von Winniza erreichte mich eines Tages eine erschreckende Meldung. Ein junger Leutnant aus dem FHQ-Nachrichtenzug erzählte mir, dass er in der Nähe von Winniza Zeuge einer Massenexekution geworden sei. Beim Verlegen von Nachrichtenverbindungen sei er in einer grösseren Bodenfalte auf einen Trupp SS-Leute gestossen, der damit beschäftigt war, eine Anzahl Männer und Frauen zu erschiessen.

Er habe einen grauenhaften Eindruck von dieser Aktion erhalten und müsse darüber Meldung machen. Ich sprach mit dem Verbindungsmann zur SS-Führung Gruppenführer Wolff über diesen Vorgang, bat ihn, den Vorfall zu überprüfen und mir zu berichten. Nach einigen Tagen gab er mir eine sehr zweideutige Antwort auf meine frage und verwies auf Sabotagehandlungen im rückwärtigen Gebiet. Aber er bat mich, keine weiteren Schritte zu unternehmen. Ich gab mich mit seinen Erklärungen zufrieden und spürte dem Vorgang nicht weiter nach. Ich habe im Laufe der nächsten Monate und Jahre nie wieder von ähnlichen Aktionen gehört." (S.320)

6.10. 1942 ca.
Ostfront: Hitler in Winniza: Forderung der Verstärkung der Ostfront
Hitler will mehr Verstärkung der Don-Front bei der ungarisch-italienisch-rumänischen Armee im Gebiet des unübersichtlichen Kessel-Gebiets, wo die russischen Armeen sich im Schutz des Waldes versammeln können.

->> das OKH sieht die Gefahr nicht, sondern bei der Heeresgruppe Mitte sei die Gefahr grösser
->> Hitler glaubt es nicht! (S.319)


18.10. 1942
Ostfront: Hitler: "Kommandobefehl" zum rücksichtlosen Vorgehen gegen die Kommandos der Partisanen: sofortiges Erschiessen
Jodl: Der Befehl wird so aufgenommen wie der "Kommissarbefehl" (S.319).

23.10. 1942
Nordafrika: Englischer Angriff in Nord-Afrika unter Montgomery mit vielen Sherman-Panzern
mit doppelter Stärke wie Rommel. Rommels Armeen haben weder Treibstoff noch Munition (S.320).

1.11. 1942
Abreise von Winniza, Bezug der Wolfsschanze
(S.321)

Anfang Nov 1942
Ostfront: Below inspiziert die Stellungen am Don: Schlechter Zustand der Truppen
vor allem, weil die Einheiten im Durchschnitt nur noch 50 % der Sollstärke haben (S.325).


Nov 1942

Nordafrika, Italien: Hitler glaubt, dass die italienischen Kommandostellen  den deutschen Nachschub für Afrika an England verraten
(S.322)

Hitler fordert von Jeschonnek Verstärkung der Flugabwehr in Deutschland
-- noch mehr Flak zur Verstärkung gegen englische Luftangriffe (S.322)
-- mehr Flak-Türme, die sich in Berlin und Hamburg bewährt hätten (S.322-323).

Ostfront: Hitlers Pläne für den Winter in Russland: Hoffnung, dass alles "ruhig" bleibe, Befürchtung einer russischen Grossoffensive (S.323).

3.11. 1942
Nordafrika: Hilfeappell von Rommel per Telegramm.
->> Hitler appelliert auszuharren
->> Rommel zieht seine Armee eigenmächtig zurück und die englischen Truppen gewinnen an Boden (S.320).

6.11. 1942
Nordafrika: Bevorstehende amerikanische Landung in Afrika - Ribbentrop appelliert an Frieden mit Russland - britische U-Boote blockieren das Mittelmeer gegen deutschen Nachschub
Nordafrika: Meldung, dass amerikanische Truppen bei Algier und Oran landen werden.
->> Ribbentrop fordert Hitler auf, den Frieden im Osten mit Stalin zu ermöglichen
->> Hitler lehnt ab, denn in einem Moment der Schwäche verhandle er nicht mit dem Feind
->> Hitler gibt an Jodl Befehl zur Organisation von Nachschub zur Verteidigung von Tunis

plus: Britische U-Boote beginnen, das Mittelmeer für deutschen Nachschub nach Afrika zu blockieren (S.321).

8.11. 1942
Hitler-Rede vor den alten Kämpfern von 1923 in München - Görings Manipulation der Flugzeugzahlen
-- Hitler wird bejubelt und Hitler spricht von "hartem Kampf"
-- Hitler sagt, es gehe um "Sein oder Nichtsein unseres Volkes"
-- Göring gibt ungenaue Informationen über die deutsche Luftwaffe (S.322).

10.11. 1942
Gespräche Hitler - Ciano - Laval
(S.322)

11.11. 1942
Deutsche Besetzung von Restfrankreich
Franzosen zerstören ihre Flotte in Toulon (S.322).

19.11. 1942
Ostfront: Russischer Angriff durch rumänische Linien am Don bei total schlechtem Wetter
->> keine Flugeinsätze gegen den russischen Einsatz möglich
->> Hitler fordert den Einsatz des 48.Panzer-Korps von General Heim, das in Reserve steht, sich aber erst in der Aufstellung befindet (S.323).

20.11. 1942
Ostfront: Russischer Angriff auch südlich von Stalingrad
(S.323)

22.11. 1942
Ostfront: Zeitzler fordert von Hitler dringend die Rückzugserlaubnis für die 6.Armee
->> Hitler gibt keinen Schritt nach
->> Hitler glaubt noch an eine "Bereinigung" der Situation
->> Hitler plant eine Luftversorgung des Kessels und hält darüber Gespräche mit Göring und Jeschonnek (S.323-324).

22.11. 1942 ca.
Ostfront: Die rumänische Panzerdivision am Don wird von russischen Truppen besiegt
(S.323)

um 22.11. 1942 ca.
Ostfront: General Heim bekommt sich widersprechende Befehle und gerät in ausweglose Situationen gegen die russischen Panzertruppen
->> Hitler verurteilt Heim zum Tode, aber Schmundt kann den Vollzug verhindern (S.323).

23.11. 1942
Stalingrad: Das deutsch besetzte Stalingrad ist eingeschlossen
(S.323)

23.11. 1942 ca.
Stalingrad: Göring sichert die Versorgung des Stalingrader Kessels zu "für eine gewisse Zeit"
->> Hitler will in der Zeit den Zusatzangriff zur Befreiung des Kessels aufbauen
->> Zeitzler und Generaloberst Richthofen glauben Göring nicht und sagen dies Hitler sehr deutlich
->> Richthofen hält "eine erfolgreiche Luftversorgung für ausgeschlossen" wegen dem Wetter im Winter und der ungenügenden Anzahl Flugzeuge (S.324).

ab 24.11. 1942
Ostfront am Don: Russische Truppen zerschlagen auch die italienischen und ungarischen Truppen
und gewinnen einen 300 km langen Frontabschnitt  am Don (S.324).

25.11. 1942 ca.
Stalingrad: Hitlers Befehl zum Angriff auf den Kessel von Stalingrad: 3.12. 1942
Hitlers gibt Befehl an Generaloberst Hodt, am 3.12. 1942 mit der 4. Panzer-Armee von Kotelnikowo aus gegen Stalingrad vorzustossen (S.324).

28.11. 1942 ca.
Stalingrad: Hitler organisiert "Heeresgruppe Don" zur Rettung
->> Hitler befielt das Armee-Oberkommando 11 unter Manstein von der Heeresgruppe Mitte zur Heeresgruppe Süd zur Verstärkung unter der eigenen Bezeichnung "Heeresgruppe Don": Sie soll die 6. Armee befreien

->> Hitler unterschätzt die russischen Kräfte (S.323).

ab 1.12. 1942
Stalingrad: Hitler glaubt weiter an Befreiung der 6.Armee
durch die neu zusammengestellte Armee gegen Stalingrad. Paulus soll die "Stellung halten" (S.324).

3.12. 1942
Stalingrad: Hodt-Offensive zur Befreiung von Stalingrad wird auf 8.12. 1942 verschoben.
(S.324)

8.12. 1942
Stalingrad: Hodt-Offensive zur Befreiung von Stalingrad wird auf 12.12. 1942 verschoben
(S.324)

ab 12.12. 1942
Stalingrad: Hodt-Offensive: nur Anfangserfolg, scheitert 60km vor Stalingrad

Below:
"Dann hatten die Russen ihre Abwehr so massiert, dass Hodt aufgeben musste." (S.324)

ab 15.12. 1942 ca
Seekrieg: Unternehmen "Regenbogen": Vorstoss der Kreuzer "Hipper" und "Lützow" mit 6 Zerstörern im Nordmeer
gegen den alliierten Geleitzug JW51B (S.327).

20.12. 1942 ca.
Seekrieg: Unternehmen "Regenbogen" gegen den alliierten Geleitzug JW51B im Nordmeer misslingt
(S.327)

23.12. 1942
Stalingrad: Kampf um den Flugplatz Tazinskaja
(S.324)

27.12. 1942
Stalingrad: Der Flugplatz Tazinskaja droht in russische Hände zu fallen.
->> Zeitzler fordert die Rücknahme der Kaukasus-Front.
->> Hitler stimmt zu (S.324).

28.12. 1942
Stalingrad: Flugplatz Tazinskaja fällt in russische Hände
->> der Luftweg nach Stalingrad für die deutschen Flugzeuge verlängert sich um 100km (S.324).

Ende Dez 1942
Ostfront: ausgedünnte Stellungen am Don ohne Kraft
Below glaubt nicht, dass deutscher Widerstand bei den ausgedünnten Stellungen am Don noch möglich ist. Die Truppen haben seit Juni 1942 ohne Ablöse gekämpft und sind kräftemässig am Ende.

plus: Die 6. Armee in Stalingrad kann nur noch russische Kräfte binden, um die anderen Teile der Front zu entlasten

plus: Die 6. Armee in Stalingrad verhungert und erfriert (S.325).

Ende 1942
Neue Waffen für die Hitler-Armeen: neue Sturmgeschütze und Tiger-Panzer
(S.318)


1943

1.1. 1943
Hitlers Neujahrsaufruf: Hitler streut unglaubwürdige Siegeszuversicht
plus: Das FHQ glaubt verbreitet an eine vernünftige Friedenslösung (S.327).

ab 1943
Hitler ist nie fähig, eine brennende Stadt zu besuchen oder ein Wohnviertel nach einem Bombenangriff zu besuchen.
Hitler ist auch kaum fähig zu Lazarettbesuchen (S.385).

ab 1943
Himmler lässt Waffen-SS-Verbände aufstellen für den Einsatz in gefährdeten Gebieten
->> Hitlers Stolz bekommt wieder eine Stütze (S.358).

Jan 1943
Stalingrad: Hitler zur "Verpflichtung" gegenüber den Toten der 6.Armee
Below: Hitler sagt einmal:
"dass das Schicksal der 6.Armee für uns alle eine tiefe Verpflichtung im Kampf um die Freiheit unseres Volkes sei." (S.326)

ab Jan 1943
Hitler plant, das ganze deutsche Volk in den Kriegsprozess einzuschalten
Alles soll optimiert werden (S.326)

1943- 1945
Hitlers Schimpftiraden gegen die Luftwaffe, die keine Verteidigung hat
Hitler macht der Luftwaffe schwere Vorwürfe, 1938 nicht auf ihn gehört zu haben, weil Flak und Bunkerbau vernachlässigt wurden (S.132).

6.1. 1943
Raeders Zurücksetzung: Grossadmiral Raeder lässt sich wegen der gescheiterten Aktion "Regenbogen" zurückversetzen. Neuer Grossadmiral wird Doenitz (S.328).

14.1. 1943
Konferenz von Casablanca: Beschluss der "bedingungslosen Kapitulation"
durch Roosevelt und Churchill (S.328).
->> für Hitler wird damit jedes Nachgeben oder Einlenken sinnlos
->> Hitler gibt bekannt, dass er und Deutschland niemals kapitulieren werden (S.329).

[nicht erwähnt:
Hitler vergisst, dass er auch Truppen anderer Nationen unter seinem Befehl hat, die nun gerne kapitulieren würden].

15. Jan 1943
Stalingrad: Hitler beauftragt Milch mit Versorgungsaktionen aus der Luft für den Kessel in Stalingrad

->> Milch kann die Kälte und den Frost überwinden, und die Flugzeuge in Schwung bringen, aber dann geht der letzte Flugplatz im Kessel verloren und das Versorgungsgut kann nur noch abgeworfen werden

->> Milch beklagt sich, Hitler habe ihn viel zu spät beauftragt (S.327).

23.1. 1943
Nordafrika: Tripolis englisch besetzt
Situation:
-- fast ganz Libyen ist nun englisch besetzt
-- amerikanische Truppen stehen vor Tunis.
-- der italienische Einsatz sinkt auf fast Null (S.329).

31.1. 1943
Stalingrad: Kapitulation der 6. Armee: Belows Bruder gerät in russische Gefangenschaft
(S.327)

ab Feb 1943
Stalingrad: Hitler wertet Niederlage als Sieg
Aus der Niederlage werden "Vorteile" gezogen. Hitler beginnt, Zweckoptimismus zu verbreiten und hat im FHQ damit Erfolg (S.327).

Feb 1943
Ostfront: Russischer Vormarsch im Donezbecken
ohne auf Gegenwehr zu stossen (S.330).

6.2. 1943
Feldmarschall Manstein bei Hitler: Manstein schlägt einen gemeinsamen Generalstabschef für die Ostfront vor
->> Hitler lehnt ab, weil er keinen General kennt, zu dem er das Vertrauen hätte
->> Doppelspurigkeit von Generalstab des Heeres und des Wehrmachtsführungsstabes bleibt bestehen
->> für Operationen erhält Manstein aber alle Freiheiten zugesichert (S.329).

7.2. 1943
Hitler-Rede vor Reichs- und Gauleitern: manipulativ aufgebaut, damit niemand die katastrophale Lage bemerkt:
-- Hitler nennt die Erfolge der russischen Armeen und wie dies "bereinigt" werden sollte (S.329)
-- der Casablanca-Beschluss lässt keinen Sonderfrieden zu (S.330).

2.Hälfte Feb 1943
FHQ: Diskussion um Fortführung des Krieges
Hitler - Göring - Jeschonnek - Ribbentrop - Goebbels - Himmler - Speer (S.330).

16.2. 1943
Richthofen wird zum Generalfeldmarschall befördert
(S.330)

17.2. 1943
HQ Saporoshje: Hitler bei Mahnstein im HQ der Heeresgruppe Mahnstein in Saporoshje. Planung der Frühjahrsoffensive
(S.330)

18.2. 1943 ca.
HQ Saporoshje: Hitler befördert Below und Engel zum Oberstleutnant
(S.330-331)

19.2. 1943
HQ Saporoshje: Russische Truppen kommen dem Flugplatz bei Saporoshje gefährlich nah
Hitler muss ins sicherere FHQ Winniza abfliegen (S.330).

19.2. 1943
Ostfront: Frühjahrsoffensive der Heeresgruppe Mahnstein im Donezbecken
(S.331)

28.2. 1943
Norwegen: Atomfabrik von englischen Kommandos zerstört
Die Fabrik zur Herstellung für Schweres Wasser in Vermonk wird von einem englischen Kommando restlos zerstört (S.331).

Ende Feb 1943
Generaloberst Guderian wird "Generalinspekteur der Panzertruppen" - Verschiebung von "Zitadelle"  wird im FHQ nicht verstanden

->> das FHQ versteht den Entscheid nicht, denn die 6 Wochen Verschiebung nützen nur der russischen Armee (S.334) und die Russen können so ihre Stellungen verstärken

->> Hitler bleibt bei seinem Plan (S.335).

1.3. 1943
Schwerer englischer Luftangriff gegen Berlin
250 4-motorige englische Bomber laden 600 t Bomben ab: 20.000 Häuser zerstört, 35.000 Obdachlose, 700 Tote

->> Hitlers Vorwürfe gegen die Luftwaffe steigern sich (S.331).

[obwohl Hitler es selber war, der eine starke Luftrüstung nicht zugelassen hat]

März/ April 1943
Ostfront: Schlammperiode ohne Bewegung
(S.333)

7./8.3. 1943
Westfront: Hitler - Goebbels: Hitler kritisiert die Generäle, die nicht mehr an den Sieg glauben - Luftangriffe auf England unter General Peltz

->> Hitler fordert von der Luftwaffe einen jungen, erfahrenen Offizier zum "Angriffsführer England" zum Angriff gegen englische Städte

->> Hitler und Goebbels bestimmen General Peltz zum "Angriffsführer England" (S.331).

10.3. 1943
HQ Saporoshje: Hitler fliegt nach Saporoshje und verleiht Mahnstein das Eichenlaub zum Ritterkreuz
(S.331)

Frühl 1943
Aufschwung im deutschen Rüstungsbereich durch Optimierung
(S.326)

13.3. 1943
Hitler - Kluge: Hitler hofft immer noch, dass die russische Armee sich verausgabt habe. Below:
"Die Stimmung war gut und zuversichtlich. Hitler brachte zum Ausdruck, dass man nicht wissen könne, ob der Russe nicht vielleicht doch am Ende seiner Kräfte sei." (S.332)

Mitte März 1943
Ostfront: Mahnsteins Truppen erreichen den Donez-Fluss, das Ziel der Operation.
(S.331)

Mitte März 1943
Ostfront: Hitler plant die Rückeroberung von Kursk, ein "russischer Balkon"
(S.332)

Mitte März 1943
FHQ: Anschlag auf Hitler misslingt: Bombenpaket im Flugzeug explodiert nicht
wahrscheinlich durch Oberst von Tresckow heimlich eingeschmuggelt (S.332).

21.3. 1943
Berlin: Hitler-Rede zum "Heldengedenktag": Hitler beschwört das "Heldentum" der gefallenen deutschen Soldaten - neuer Anschlag auf Hitler misslingt
Bis jetzt werden 542.000 Gefallene als "unvergängliche Helden und Pioniere eines besseren Zeitalters in unseren Reihen für ewig weiterleben"

plus:
ein neuer Anschlagsversuch auf Hitler misslingt bei einer Uniformausstellung durch Oberst Frhr. v. Gersdorff, weil Hitler zu zügig durch die Ausstellung geht (S.332).

Ende März 1943
Nordafrika: Tunis wird von englischen und amerikanischen Truppen attakiert
->> Kesselring sieht für die deutschen, stark "ausgedünnten, Truppen keine Chance (S.333)

->> Hitler schweigt und meint, die Italiener würden dann Sizilien und ihre Heimat stärker verteidigen als die afrikanischen Stellungen. Below fürchtet, die italienischen Truppen würden keinen Widerstand mehr leisten, und das italienische Offizierscorps genüge nicht den einfachsten Ansprüchen.

->> Hitler: Die Italiener wollten sofort übertreten und aufgeben (S.333).

3.4. 1943
Kg. Boris von Bulgarien bei Hitler: Boris meint, die Kriegsentwicklung sei katastrophal
->> Hitler will nicht glauben, dass die russische Armee stärker sei als bisher (S.334).

4.4. 1943
Hitler inspiziert die Hermann-Göring-Werke und das Niebelungenwerk in St.Florian in Linz - Verschiebung der "Operation Zitadelle" auf Juni 1943
Die Reichswerke haben eine beträchtliche Produktionssteigerung.
Im Niebelungenwerk beginnt gerade die Serienproduktion von   Panzer III und IV

->> Hitler lässt die Operation "Zitadelle" verschieben, damit die neuen Panzer noch herantransportiert werden können

->> die Chefs der Generalstäbe müssen akzeptieren, Richthofen drängt zum Angriff, aber Guderian setzt sich durch: Verschiebung des Angriffs auf Juni 1943 (S.334).



April 1943

Mussolini-Besuch 3 Tage bei Hitler: Hitler versucht Mussolini zu überzeugen, den Krieg im Osten sofort abzubrechen
->> Hitler lehnt nach wie vor alle Kompromisse mit den Alliierten ab
->> Mussolini wird uninteressiert und schweigsam
->> Hitler bleibt stur und Mussolini verliert jeden Einfluss auf Hitler (S.335).

Hitlers Appell an Horthy zur Verschickung von 800.000 Juden
-- Admiral Horthy bei Hitler: Horthy hört Hitlers positiv klingender Lagebeschreibung zu und sagt nichts

-- Hitler fordert Horthy auf, die 800.000 ungarischen Juden endlich nach dem Osten auszuschaffen. Horthy schweigt (S.335).

Besuche bei Hitler mit "unerfreulichem" Ausgang: Antonescu, Quisling, Tiso, Pavelitsch, Laval, Oshima.

Below:
"Im Ganzen konnte man zu allen Besuchen dieses Monats sagen, dass alle Gäste misstrauisch kamen und misstrauisch wieder abreisten, denn alle hatten ihre eigenen Querverbindungen in andere Länder." (S.335)

ab April 1943
Westfront, Ostfront: zunehmender Aufmarsch der russischen und amerikanischen Truppen - Bruch zwischen Hitler und Göring - Hitler wird zum totalen Einzelkämpfer, und niemand entmachtet ihn
->> die grossen Angriffe werden noch für 1943 erwartet
->> Hitler hofft immer noch auf eine Schwäche der Russen

und Hitler fordert noch mehr Flakschutz für Deutschland.

->> Below glaubt nicht daran, dass mehr Flakschutz wirken würde und sagt dies Hitler immer und immer wieder (S.335)
denn es würden allenfalls Bomben unkontrolliert abgeworfen (S.336)

Zusätzlich wendet sich  Hitler von Göring ab, weil keine deutschen Bomber zur Verfügung stehen.

Below:
"Seine Worte über Göring waren hart und abweisend."

Ausserdem ist Hitler verärgert, dass er sich selber um die Luftwaffe kümmern muss, weil Göring keine Ahnung hat, dabei habe er selbst auch nur wenig Ahnung.

Below:
"Früher habe er auch keinen Grund gehabt, den Aufbau der Luftwaffe zu verfolgen, und habe auch nicht viel davon verstanden. Jetzt aber müsse er sich um alle Einzelheiten der Luftwaffe kümmern und mehr Einfluss auf die Entwicklungen nehmen." (S.336)

April/ Mai 1943
Industriemobilisierung in Deutschland: Optimierung durch Speer
Die gesamte deutsche Industrie ist durch Albert Speer für die Rüstung mobilisiert und erreicht ungewöhnliche Leistungssteigerungen. Hitler und Speer treffen sich alle 14 Tage.

plus: Die vielen Luftangriffe haben kaum Auswirkungen auf die Fertigung der deutschen Industriewerkstätten, weil immer nur Wohngebiete getroffen werden.

plus: Die Kriegsbereitschaft in der Bevölkerung nimmt durch die Bombardements von Wohnquartieren in den deutschen Städten kaum ab, wie die englische Churchill-Führung sich das vorstellt (S.337).

2.5. 1943
Ostfront: Model empfiehlt Verschiebung von "Operation Zitadelle" in den Juli
Treffen von Hitler mit Generaloberst Model in München: Model rät, "Zitadelle" in den Juli zu verschieben, damit noch mehr moderne Panzer aufgefahren werden können (S.337).

4.5. 1943
Ostfront: Hitler-Diktat zur Verschiebung von "Operation Zitadelle" in den Juli
FHQ-Sitzung mit Kluge, Manstein, Guderian, Jennoschek u.a.

->> Hitler setzt die Verschiebung gegen den Rat der Feldmarschälle Kluge und Manstein und Generaloberst Guderian u.a. durch (S.337).

13.5. 1943
Nordafrika: Deutsche Kapitulation in Tunis
Hitler gibt dem mangelnden Nachschub und den italienischen Truppen und Stäben die Schuld, die den Nachschub hätten organisieren sollen (S.337).

13.-15.5. 1943
Hitler - Speer: Präsentation neuer Panzer und Abwehr-Waffen
(S.337-338)
Speer präsentiert neue Panzer und Panzer-Abwehr-Waffen. Speer wird von Hitler mit dem "Ring der Technik" ausgezeichnet (S.338).

Ende Mai 1943
Englische Bombenangriffe auf Staumauern in Deutschland
(S.338)

Ende Mai 1943
Besprechung zwischen Below und Baldur von Schirach über den dummen Hitler
Schirach denkt, dass Ribbentrop, Keitel und die anderen hohen Offiziere Hitler endlich beibringen sollten, dass der Krieg nicht zu gewinnen sei (S.338).

Below: Das sei alles geschehen, nütze bei Hitler aber nichts: Allein Hitler ist der Träger des Krieges und beruft sich immer noch auf die Konferenz von Casablanca.

Schirach: Die Casablancaerklärung sei nicht so entscheidend und für einen Vergleichsfrieden sei immer noch Zeit (S.339).

Ende Mai bis 15.6. 1943
Schwere englische Bombenangriffe zerstören das Ruhrgebiet
(S.339)

ab Juni 1943
Südfront: US-Italien-Invasion - Hitler vertraut Göring wieder
->> Hitler hat kaum noch Truppen zur Verstärkung (S.339)
Hitler: Wenn bei der Landung der US-Kräften auf Sizilien und Italien kein Schlag passiert, sei die Halbinsel verloren.

Ausserdem vertraut Hitler den Phantasien von Göring wieder mehr als der Realität, was die Luftwaffe betrifft (S.340).

7.6. 1943
Staatsbegräbnis von SA-Stabschef Lutze wegen Raserei auf Autobahn bei Berlin
->> Hitler gibt die Weisung am anschliessenden Essen, dass Parteiführer nur 80 km/h auf Autobahnen fahren dürfen (S.337).

24.6. 1943
Schirach bei Hitler: drängt zur Beendigung des Krieges - Hitler will Schirach "nicht mehr sehen"
->> Hitler gibt nicht nach und will Schirach nicht mehr sehen. Hitler zu Below über Schirach:

"Wie denkt er sich das. Er weiss doch genau wie ich, dass es keinen Weg mehr gibt, es sei denn, ich schiesse mir eine Kugel durch den Kopf." (S.340)

Juli/ Aug 1943
Südfront: Hitler verstärkt deutsche Stellungen in Italien mit neuen deutschen Divisionen
(S.343)

Juli/ Aug 1943
Westfront: Hitler lässt in Frankreich eine Abwehrfront aufbauen
und: Griechenland und Norwegen müssen besetzt bleiben (S.343).

5.7. 1943
Ostfront: Gewaltiger russischer Feuerüberfall auf die deutschen Stellungen
gegen die "Zitadelle"-Armeen des geplanten "Zitadelle"-Angriffs
->> Manstein kommt besser voran als Kluge (S.340).

9./10.7. 1943
Südfront: US-Landung auf Sizilien - italienische Soldaten desertieren
General Hube hat zu wenig Truppen, um die ganze Küste Siziliens zu verteidigen, v.a. wegen starker Luftüberlegenheit der amerikanischen Seite und die Italiener werfen ihre Waffen fort und verduften

->> eine amerikanische und eine britische Armee können landen (S.341).

19.7. 1943
Südfront: Hitler - Mussolini in Belluno / Oberitalien: Hitler redet auf Mussolini ein, aber Mussolini scheint am Ende seiner Kraft
->> Hitlers Wut über Mussolini wächst (S.342).

21.7. 1943
Ostfront: Russischer Angriff auf die deutsche Front bei Orel - Hitler gibt "Zitadelle" auf
->> Hitler beschliesst, "Zitadelle" fallen zu lassen wegen Klagen von Kluge. Manstein will weitermachen, weil er kaum getroffen ist (S.341).

25.7. 1943
Südfront: Festnahme von Mussolini in Rom
Italien: Mussolini beim italienischen König: Der König berichtet Mussolini, Marschall Badoglio werde Mussolinis Nachfolger.

->> beim Hinaustreten wird Mussolini festgenommen und versteckt gehalten
->> die faschistische Herrschaft Italiens endet sang- und klanglos (S.342).


26.7. 1943
Italien: Der "Grosse Faschistische Rat" in Venedig setzt Mussolini ab
und der König soll den Oberbefehl übernehmen (S.342).

Badoglio behauptet, das Bündnis mit Hitler fortsetzen zu wollen
(S.342)

Schwerer englischer Bombenangriff auf Hamburg
mit 1000 Bomben in 3 Wellen, Tarnung mit Staniolstreifen vor Radar (S.342).

27.7. 1943
Hitler fordert wieder Verstärkung der Flak-Abwehr
vermutet weitere Angriffe auf Hamburg (S.343).

30./31.7. 1943 ca.
Weitere schwere englische Bombenangriffe auf Hamburg
fast völlige Zerstörung (S.343).

Ende Juli 1943 ca.
Ostfront: Russische Offensive: Orel und Bjelgorod werden russische besetzt
(S.343)

Sommer 1943
Westfront: Deutsche Offensive gegen England scheitert
Der neue "Angriffsführer England", General Peltz, scheitert gegen England im Luftkrieg. Es kommt zu keinen grossen Bombardements wegen Flugzeugmangel (S.331).


Aug 1943
Göring führt die Luftwaffe ohne Rücksicht auf den Generalstab
und Göring gibt Jeschonnek die Schuld für die englischen Bombenangriffe
->> Jeschonnek beklagt sich bei Below, es sei unerträglich, masslos, unsachlich und ungerecht, was Göring da für Beschuldigungen ausspreche

->> Hitler sagt ein Gespräch zu, will Jeschonnek aber halten, weil er sonst niemanden wisse, der gegen den unzulänglichen Göring die Luftwaffe führen könne. Jeschonnek und Hitler sprechen 2 Stunden. Jeschonnek zu Below: Er sei zur Zusammenarbeit mit Göring verpflichtet (S.343).

Grauenhafte Bombenangriffe englischer Bomberkommandos
700 Tote in Peenemünde u.a. (S.345).

Südfront: Beginn amerikanischer Bombardements von Italien aus
auf deutsche und österreichische Fabriken:
-- Wiener Neustadt: Flugzeugwerk
-- Schweinfurt: Kugellagerwerke
-- Regensburg: Messerschmitt-Werk (S.345).

Aug 1943 ca.
Hitler-Befehl: Verstärkung der Flak-Verteidigung in Schweinfurt zum Schutz der Kugellagerwerke
->> der Befehl wird ausgeführt (S.351).

ab Aug 1943
Mangelnde Luftverteidigung - Hitlers Dauerdiskussion - Hitler lehnt Kamikaze ab
Alliierte Luftangriffe gegen deutsche Städte und Industrie: Manchmal ist die Abwehr gleich 0, wenn Jäger wegen schlechtem Wetter nicht starten können (S.351).

->> die Auseinandersetzungen um die Luftverteidigung im FHQ nehmen bei Hitler kein Ende

und Hitler lehnt Kamikaze ab

->> die Luftwaffe sammelt Namen von "Freiwilligen", die Kamikaze "für das Vaterland" ausführen würden (S.351).

10.8. 1943
Südfront: Sizilien ist in englisch-amerikanischer Hand
(S.341)

17.-24.8. 1943
Konferenz von Quebec: Roosevelt - Churchill
Roosevelt ist bestimmend, prophezeit Russlands Vorherrschaft in Europa und drängt zu guten Beziehungen zu Russland.
->> Churchill gibt die traditionelle Politik "balance of power" für Europa auf
->> Hitler strafft die Führung:

-- Reichsinnenminister Frick wird Reichsprotektor in Prag
-- Himmler wird Reichsinnenminister (S.345).

19.8. 1943
Jeschonneks Selbstmord
Hitlers Kommentar: der Selbstmord war ohne Sinn und bewirke nichts Positives.
->> Göring ernennt General Korten zum Chef des Generalstabes der Luftwaffe (S.343).

Ende Aug 1943
Tod von König Boris von Bulgarien. Verdacht der Vergiftung
durch seine Frau, die Tochter des italienischen Königs (S.345).

Ostfront: Below: "Kluge und Manstein kämpfen verzweifelt um den Erhalt ihrer Fronten"
Deutung von Hitler: Stalin verlässt sich auf die Situation in Italien (S.346).

Ostfront: Das Donezbecken wird wieder russisch besetzt
(S.346)

ab Anfang. Sep 1943
Ribbentrop und Goebbels wollen Separatfrieden mit Stalin - Vorsprache bei Hitler - Hitler wartet auf "starke Position"
->> Hitler will Friedensverhandlungen  nur aus einer "starken Position" zulassen
->> Hitler hofft, dass das Bündnis der Feinde zerbrechen werde, deutsche Verständigung mit England und den USA ist für ihn aber ausgeschlossen (S.347).

Sep 1943
Ostfront, Südfront: Beide Fronten gehen zurück und ganz Deutschland hofft, dass Hitler einen Ausweg für die Lage finden wird. Below:
"Die Siegeszuversicht schwand, nur der Glaube, dass Hitler einen Ausweg finden würde, war ungebrochen."
Ausserdem kann Hitler nicht glauben, dass alle Opfer vergebens waren
und Hitler und Goebbels pflegen zusammen einen zügelloser Antisemitismus (S.347).

[nicht erwähnt:
Göring, einer der Haupttäter, der Hitler über die Luftwaffe gemäss Below immer wieder mit falschen Informationen beliefert und Hitler in Sicherheit wiegt, wird kaum entlarvt].

Sept 1943
Südfront: US- und englische Landung in Süditalien. Besetzung des Raums um Foggia
wo es Flugplätze gibt und auch ebenen Platz, neue Flugplätze aufzubauen (S.349).

ab Sept/ Okt 1943
Neuer Bruch zwischen Hitler und Göring
Hitler fragt immer Milch über die Luftwaffe und lässt Göring aus dem Spiel (S.350).

ab Sept/ Okt 1943ca.
Testflüge des Düsenjägers Me 262
von Galland und Steinhoff
->> die Piloten erkennen die ungeheure Überlegenheit und fordern den beschleunigten Bau (S.308).

3.9. 1943
Südfront: Italienische Kapitulation - Unternehmen "Achse": Beginn der deutschen Besetzung Italiens
->> Hitler lässt durch das Unternehmen "Achse" alle deutschen Kräfte gegen die Italiener in Italien mobilisieren
->> Hitlers Truppen entwaffnen in Italien alle Italiener
->> Hitler überträgt dem Luftwaffengeneral Stahel das Kommando über Italien
->> z.T. werden italienische Schlachtschiffe von deutschen Flugzeugen versenkt, die flüchten wollen (S.346).

7.9. 1943
Diskussion um den Düsenjäger: Hitler  fragt, ob er als Bomber umgebaut werden könne
->> Messerschmitt sagt "Ja".
->> und niemand sagt Hitler, dass dies eine Neukonstruktion des ganzen Flugzeugs zur Folge hat, die wieder 2 Jahre Zeit braucht (S.350).

8.9. 1943
Ostfront: Hitler in Winniza bei Feldmarschall Manstein: Hitler bewilligt Rücknahme der Front
(S.346)

10.9. 1943
Deutsche Besetzung von Rom
(S.346)

10.9. 1943
Geplante Befreiung von Mussolini: Hitlers Grossaktion
Hitler will Mussolini befreien, der auf dem Gran Sasso festgehalten wird. General Student wird mit der Landeaktion auf dem Gran Sasso beauftragt (S.346).

12.9. 1943
Befreiung von Mussolini, Transport nach Wien
durch SS-Hauptsturmführer Skorzeny (S.346). Skorzeny bekommt das Ritterkreuz (S.347).

12.9. 1943 ca.
Deutsche Besetzung Italiens bis zur Südfront
(S.346)

ab 12.9. 1943
300.000 italienische Zwangsarbeiter nach Deutschland transportiert
in Deutschland als Zwangsarbeiter eingesetzt (S.350).

Herbst 1943
Zweckoptimismus im FHQ für einen Endsieg mit neuen Waffen - auch Below schürt den Optimismus
Below gibt gegenüber Anfragen vor, es gäbe neue Waffen, die den Sieg noch realisieren könnten: V1, V2 und der Düsenjäger. Dabei glaubt er selber aber nicht mehr an einen Endsieg und glaubt an ein Kriegsende für 1944.

Zusätzlich weigert sich Below, einen Anschlag auf Hitler auszuführen (S.348).

Ende Sept 1943
Hitler entlässt Adjutant Engels
der im Heer eine Aufgabe übernimmt. Neuer Adjutant wird Major Borgmann (S.348).

Ostfront: Prekäre Lage der deutschen Truppen
Es gibt kaum Ersatz für die Fronttruppen. Alle Fronttruppen sind ausgedünnt.
Aber "Hitlers Führerrolle" bleibt "unumstritten".

Viele deutsche Soldaten glauben an neue Vorbereitungen Hitlers hinter der Front, die Deutschland doch noch zum Sieg führen (S.349).



Okt 1943

Südfront: Erster US-Grossangriff von Foggia aus auf Wiener Neustadt gegen die Messerschmitt-Werke für die Me 109
(S.349)

Ostfront: Die deutsche Ostfront ist um 200 km zurückgewichen bis zur Linie Asowsches Meer - Saporoshje - Dnjepropetrowsk - Kiew - Gomel - Witebsk. Die deutsche Ostfront verfügt über keine Reserven mehr (S.343).

Ostfront: Rückzug der deutschen Armee aus Saporoshje und Dnjepropetrowsk
(S.352)

Ostfront: Russischer Vorstoss zwischen Kiew und Gomel 150 km ins Hinterland der deutschen Abwehr
(S.353)
Ausserdem:
-- deutsche Rückeroberung von Shitomir
-- russisches Überschreiten des Dnjepr bis zur Linie Cherson, Nikopol, Kriwoi Rog, Kirowgrad (S.354).

ab Okt 1943
Ostfront: Russische Taktik: Vorstoss immer an den Grenzen der Heeresgruppen
wo die Koordination am schwächsten ist (S.354).

2.10. 1943
Westfront: Alliierte Bombardierung von Emden mit Zerstörung des Werkes für Jagdflugzeuge
(S.350)

4.10. 1943
Alliierter Luftangriff auf das Industrieviertel in Frankfurt
(S.350)

5.10. 1943
Hitler betont, dass der Schwerpunkt des Kampfes in der Luft nun bei der Abwehr liegen muss.
(S.351)

7.10 1943
Hitler-Rede vor den Gauleitern: Forderung nach "kämpferischem Geist", "Tatkraft", "harte Entschlossenheit", "äusserste Hilfsbereitschaft"
->> Hitler heuchelt unerschütterliche Siegeszuversicht
->> die Gauleiter glauben, dass Hitler weitere Machtmittel in der Hand habe, die doch noch einen Endsieg möglich machen (S.351).

10.10. 1943
Bombardements:
-- Alliierter Luftangriff auf Münster (S.350)
-- Alliierter Luftangriff auf Anklam in Pommern (S.351)

14.10. 1943
Westfront: Alliierter Luftangriff auf Schweinfurts Kugellagerwerke mit hohen amerikanischen Verlusten
Die Folgen sind trotzdem eine Lähmung der Kugellagerfertigung (S.351).

ab 14.10. 1943
Westfront: Die Tagangriffe der amerikanischen Bomber hören auf. Die englischen Nachtangriffe aber gehen weiter: Hannover, Kassel, Leipzig
(S.351)

3.11. 1943
Hitlers "Weisung Nr.51": Beschwören des Abwehrkampfes im Westen wegen drohender Invasion - Verluste im Osten seien verschmerzbar
(S.352). Hitler rechnet mit einer englischen Landungsaktion bereits Anfang 1944 (S.353).

5.11. 1943
Westfront: Ausbau der Westküste als Bollwerk: Rommel
Rommel wird Oberbefehlshaber und Hitler überträgt ihm die Befestigung der deutsch besetzten Westküste Europas (S.353).

6.11. 1943
Ostfront: Rückzug der deutschen Armee aus Kiew
Harte Kämpfe im Dnjepr-Bogen (S.352).

ab 6.11. 1943
FHQ: Hitler legt Prioritäten auf Italien und den Luftkrieg
Hitler hofft auf neue Offensiven 1944 gegen Russland mit neuen Waffen.
->> Zeitzler glaubt Hitler kein Wort mehr
->> Jodl behält den Glauben zum Teil an neuen deutsche Waffen und schreibt für Hitler die "Weisung 51" (S.352).

7.11. 1943
Ostfront: Hitler will die Krim halten, Kiew sei nicht wichtig - Hitler hofft immer noch auf den "Schnellbomber", der erst in 2 Jahren fertig wird
Manstein bei Hitler: Hitler will die Krim und Nikopol wegen der Manganvorkommen unbedingt halten.
Plus.
-- Hitler gibt drei Divisionen, die sich auf dem Weg nach Kiew befinden, nicht für den Kampf um Kiew frei, sondern lässt sie an die Krim verlegen.

-- Hitler setzt voll auf die Luftwaffe für das Jahr 1944 und hofft auf den Schnellbomber, der erst in 2 Jahren fertig sein wird.

->> Hitler wird ungeduldig wegen der langen Lieferzeit, und niemand sagt ihm dass die Umrüstung eine Umkonstruktion des Flugzeugs bedingt (S.353).

8.11. 1943
Hitler-Rede vor den "Alten Kämpfern" in München: Beschwören der "Vorsehung"
-- Hitler beschwört, dass Deutschland niemals kapitulieren wird
-- Hitler rechnet mit der "Vorsehung", die dem deutschen Volk den Sieg schenken wird (S.353).

10.11. 1943 ca.
Alliierte: Aussenministertreffen in Moskau
(S.353)

16.11. 1943
Türkei: Ein Diener der englischen Botschaft wird zum deutschen Spion
Der deutsche Botschafter der Türkei, von Papen, kann Hitler in Berlin berichten, dass der Diener der britischen Botschaft in Ankara als Spion gewonnen wurde, dieser aber sehr hohe Bezahlung verlangt.

Ausserdem bringt Papen Akten über "Overlord". Er appelliert, dass die Krim in deutscher Hand bleiben muss, weil sonst die Neutralität der Türkei gefährdet ist.
->> Hitler stimmt dem Appell zu (S.353).

20.11. 1943
Hitler-Rede in der "Jahrhunderthalle" in Breslau: Beschwörung des deutschen Sieges im "aufgezwungenen Krieg"
Hitler spricht in Breslau vor den Oberfähnrichen und Offiziersanwärtern der Wehrmacht (Sportpalast in Berlin ist zerstört).
Hitlers Beschwörungen:

Below:
"Das Volk, das verliere, beende sein Dasein. Deshalb müsse jeder deutsche Soldat wissen."

Hitler Zitat: "dass dieser grausame Kampf, den unsere Feinde gewollt, verschuldet und uns aufgezwungen haben, gar nicht anders enden kann als mit dem deutschen Sieg." (S.354)

->> Hitler appelliert an den "unerschütterlichen Glauben an unser ewiges Deutschland" und die junge Offiziere brüllen Sieg-Heil und feiern Hitler stürmisch (S.354).

21.11. 1943
Südfront: Deutsche Abwehr in Italien gegen amerikanische Truppen - Kesselring imponiert Hitler
Kesselring formiert die restlichen deutschen Truppen in Italien zur Abwehr der amerikanischen Besetzung und hat Abwehrerfolge.
->> Hitler überlässt Kesselring Italien (S.350).

22./23. 11.1943
Schwerer Luftangriff auf Berlin
->> die Bevölkerung nimmt es als Bewährungsprobe (S.354)
->> Hitler flucht über die Luftwaffe, die noch keine Abwehr bereit habe (S.355).

26.11. 1943
Luftwaffe: Neue Flugzeugvorführungen: Hitler fordert den Düsenjäger als Düsenbomber
Göring, Milch, Speer, Saur, Messerschmitt, Galland und Vorwald organisieren für Hitler eine Flugausstellung von neuen Flugzeugen: Me 109, Me 410, Ar 234, Do 335, Me 262
->> Hitler sieht zum ersten Mal die serienreife Me 262 und fragt nach einem Umbau als Bomber
->> Messerschmitt sagt "Ja" zur Beladung von 2 Bomben à 250 kg

->> Hitler besteht auf der Umkonstruktion  und lässt die Produktion als Düsenjäger nicht mehr zu, weil er die bevorstehende Invasion im Westen fürchtet und diese mit Bombern bekämpfen will

->> Milch und Göring beschwören Hitler vergeblich, den Düsenjäger nun endlich einzusetzen (S.355).

28.11. 1943
Konferenz von Teheran: Roosevelt, Stalin, Churchill
->> die Ergebnisse werden via Spion in der britischen Botschaft in Ankara der deutschen Führung bekannt (S.355)
-- Roosevelt will in Nordfrankreich landen
-- Churchill will in Nordgriechenland landen

->> Roosevelt hat sich durchgesetzt, dabei wollte Churchill den russischen Armeen den Weg nach Europa abschneiden
und die Landung ist im Sommer in Frankreich geplant
->> Hitler lässt die Verteidigung der Westgrenzen Europas verstärken (S.356).

Dez 1943
Englische Bombenangriffe auf die 96-Katapult-Feldstellungen für die V1 in Peenemünde
->> etwa ein Viertel der Anlagen werden beschädigt, aber schnell wieder repariert

Ausserdem zeigen die Bombenangriffe auf Peenemünde Hitler, dass England vor den Flugbomben erhebliche Angst bekommt (S.356).

ab 24.12. 1943
Ostfront: Neue russische Offensive - hohe Verluste in den Truppen der "Achse" - der einfache deutsche Soldat hofft weiter auf Hitler
Hitler gibt kaum nach beim Rückzug der Front, so dass ganze deutsche Verbände verloren gehen.
->> die Oberbefehlshaber verzweifeln
->> Hitler verzweifelt, weil die Oberbefehlshaber ihm nicht mehr vertrauen

plus:
-- Hitler wird durch kurzfristige Abwehrerfolge immer wieder ermutigt, den Kampf doch fortzusetzen
-- den horrenden Verlusten schenkt er keine Beachtung (S.357)
-- der einfache Soldat vertraut Hitler bedingungslos, ist die einzige Rettung für ihn in dieser Situation (S.358).

26.12. 1943
Seekrieg: Untergang der "Scharnhorst" beim Bekämpfen des Geleitzuges im Nordmeer
(S.357)




1944

Anfang 1944
FHQ sieht die klare luftmässige Unterlegenheit
aber an eine Niederlage wollen auch sie noch nicht glauben.
-- eine alliierte Invasion im Westen erscheint sicher (S.358)
-- die Schäden an Produktionsstätten durch alliierte Bombenangriffe sind beträchtlich (S.359).

[aber oft werden die Produktionsstätten auch nie getroffen, z.B. die Ford-Werke in Köln].

1944 ca.
Beginnende Serienproduktion des Düsenjägers Me 262, viel zu spät
um kriegsentscheidend zu wirken (S.308).

ab 1944
Bau eines neuen FHQ in Schlesien unter Einbezug von Schloss Fürstenstein aus dem Besitz des Fürsten Pless
->> wird von FHQ-Leuten dauernd kritisiert, aber Hitler hält daran fest
->> KZ-Häftlinge bauen unter Anleitung von Albert Speer

->> Below-Vorstösse bei Speer, er solle bei Hitler die Einstellung des Baus durchsetzen, nützen nichts: Speer behauptet, die Einstellung des Baus sei unmöglich

->> der Bau des FHQ in Schlesien verschlingt überflüssige Tonnen Stahl und Beton (S.367).

Jan 1944
Italien: Landung amerikanischer Truppen in Nettuno
8 Tage Pause zur Vorbereitung der Kampfbereitschaft (S.361-362).
->> Kesselring kann die Abwehr ausbauen lassen (S.361).

4.1. 1944
FHQ-Rüstungskonferenz: Hitlers falsche Hoffnungen auf neue Waffen
die dem Heer noch nicht zur Verfügung stehen.

Below:
"Am 4. Januar, noch vor Speers Erkrankung, hielt Hitler eine Rüstungskonferenz im Hauptquartier in Ostpreussen ab, zu der die Feldmarschälle Milch und Keitel und Speer, Backe, Himmler und Sauckel erschienen waren. Gegensätze gab es schon beim Arbeitskräfteprogramm. Sauckel machte sich anheischig, vier Millionen Arbeitskräfte zu beschaffen und fand dafür Hitlers volle Unterstützung. Ausserdem forderte Hitler die beschleunigte Herstellung der neuen U-Boote und der Strahlflugzeuge.

Hitler machte sich seit der Besichtigung der Flugzeuge in Insterburg falsche Vorstellungen von der Fertigung der Strahlflugzeuge. Er war der Auffassung, dass die ersten Maschinen mit der Eignung zum Bombenabwurf schon im Februar an die Front kommen könnten. Das war nicht zu schaffen. Es musste ein neues Tiebwerk produziert werden, mit dessen Fertigstellung erst im Mai zu rechnen war. Doch davon wusste Hitler noch nichts. Er war falsch unterrichtet worden, und niemand sah Veranlassung, das richtig zu stellen." (S.359)

ab 6.1. 1944 ca.
Speer erkrankt: Lungenerkrankung und Knieverletzung
->> Saur übernimmt die Leitung der Rüstungsproduktion, und die Luftwaffe bekommt ab sofort fast nichts mehr zugeteilt (S.359).

10.1. 1944
Deutsch besetztes Oberitalien: Sondergericht in Verona verurteilt die Mitglieder des ehemaligen faschistischen Rates zum Tod
weil sie Mussolini entmachtet haben (S.359).

11.1. 1944
US-Angriff auf Halberstadt, Oschersleben, Braunschweig, Magdeburg
->> die amerikanische Luftwaffe verliert 59 Maschinen, die deutsche Seite 40
->> Hitler wird das als Erfolg gemeldet
->> amerikanische Luftangriffe bleiben 4 Wochen lang aus (S.362).

11.1. 1944
Deutsch besetztes Oberitalien: Hinrichtung von 5 Mitgliedern des ehemaligen faschistischen Rates
darunter Mussolinis Schwiegersohn Ciano (S.359).

20.1. 1944
Schwerer englischer Bombenangriff auf Berlin
ohne nennenswerte Schäden bei den Rüstungsindustrien, aber viele Ziviltote (S.362).

27.1. 1944
FHQ Wolfsschanze: Hitler-Rede vor Feldmarschällen und Generälen: Hitler beschwört den Untergang für Zauderer und Verlierer
Hitler:
"Ich habe keinen anderen Wunsch als diesem Naturgesetz zu entsprechen, das da besagt, dass nur der das Leben bekommt, der für dieses Leben kämpft und bereit ist, wenn  notwendig, auch sein eigenes Leben dafür einzusetzen." (S.360)

Ende Jan 1944
Ostfront: Hitler ersetzt Feldmarschall Küchler durch Generaloberst Model
(S.361)



Feb 1944

5 Tage lang amerikanische Luftangriffe auf deutsche Flugzeugfabriken in Stuttgart, Schweinfurt, Augsburg
->> z.T. bis 75 % zerstört
->> Albert Speer und dessen Vertreter Saur übernehmen die Jägerfertigung (S.362).

Schweden: Meldung aus Stockholm an Hitler, dass sein Mörder bereits bestimmt sei
->> Hitler beschliesst, mehr zu beobachten, weitere Massnahmen trifft Hitler nicht
->> Hitler verlegt das FHQ auf den Obersalzberg (S.363).

Hanna Reitsch bei Hitler: Diskussion um Kamikaze - Hitler lehnt weiter ab
(S.363). Hitler verweist auf Marine und Luftwaffe und Düsenflugzeuge, somit brauche es kein Kamikaze.
->> Hanna Reitsch wirft ein, die Lieferungsdauer sei viel zu lang
->> Hitler will es nicht hören
und die Flugzeugwerke sind zum Teil zerstört
->> die Fertigung verzögert sich noch mehr (S.364).

Feb 1944 ca.
Hitler - Milch - Saur: Hitler stimmt der Priorität für die Jägerproduktion ab März 1944 zu
Saur setzt es durch.
->> Hitler gibt indirekt zu, dass er vergeblich auf den Düsenbomber gehofft hat.
->> Hitler gibt die unterirdische Jägerproduktion in Auftrag. Xaver Dorsch von der "Organisation Todt" soll dafür Bergwerkstollen ausbauen lassen (S.366).

Feb/ März 1944
Hitler hofft auf Düsenjäger, Raketen und neue U-Boote - Bau unterirdischer Produktion
bei Nordhausen im Harz - V2-Bau bei Nordhausen im Harz
->> mehrere 1000 KZ-Häftlinge bauen im Harz bei Nordhausen an der V2
->> Xaver Dorsch von der "Organisation Todt" muss eine andere Stätte für die Jägerproduktion finden (S.366).


ab 1.2. 1944 ca.
Ostfront: russische Offensive mit riesigen Reserven
Neue russische Reserven strömen unaufhörlich und überspielen kurze deutsche Verteidigungserfolge
und die deutsche Wehrmacht hat keinen Ersatz für die Ostfront, ohne dass Stellungen im Westen und in Italien aufgegeben werden müssten (S.360)
->> Hitler nimmt den russischen Vormarsch in Kauf und hält die West- und Südfront (S.361).

8.2. 1944
Ostfront, Krim: Nikopol russisch besetzt
(S.360)

14.2. 1944
Südfront: US-Angriff auf Monte Cassino
(S.362)

März 1944
Deutschland ist in der Nacht ohne jeden Luftschutz: Es stehen keine Nachtjäger zur Verfügung
(S.366)

März 1944
Ostfront: im Norden bis zum Peipus-See zurückgedrängt, hohe Verluste
für die deutschen Truppen (S.361).

Anfang März 1944
Hitlers "Führerbefehl Nr.11" für "Feste Plätze" im Schlachtfeld: Absolutes Stehenbleiben
->> die deutschen Stellungen werden später  alle überrollt, der Befehl hat keinen Sinn mehr (S.364).

6.+8.3. 1944
Sehr schwere Luftangriffe auf Berlin - 79 feindliche Abschüsse
Hitler schimpft trotzdem auf die Luftabwehr und die Luftwaffe
->> Hitler fordert nicht erfüllbare höhere Abschusszahlen (S.366).

19.3. 1944
Ungarn: Deutsche Besetzung von Ungarn
um ein Übertreten der ungarischen Regierung zu den Alliierten zu verhindern (S.365).

30.3. 1944
Sehr schwerer Luftangriff auf Nürnberg: 95 feindliche Abschüsse
->> Hitler schimpft immer noch auf die Luftabwehr und fordert nicht erfüllbare höhere Abschusszahlen (S.366).

30.3. 1944
Ostfront: Hitler entlässt Manstein und Kleist, stattdessen Model und Schörner
Für Manstein kommt der zum Feldmarschall beförderte Generaloberst Model
für Kleist wird Schörner eingesetzt
->> Hitler erwartet mehr Härte und Rücksichtslosigkeit in der Führung zur Verteidigung
->> Hitler meint noch immer, Stalins Stärke sei im Zerfall begriffen
->> Hitler hofft auch weiter auf den Bruch zwischen Ost und West. Er über- bewertet Stalins Taktik, England und die USA für sich gefügsam zu machen (S.361).

ab Ende März 1944
Ostfront: Schlammperiode
->> kaum Operationen möglich (S.361).



April 1944

Hitler behält Albert Speer, auch wenn Speer nicht mehr an den Sieg glaubt
Speer will das Vertrauen von Hitler nicht verlieren, auch wenn er manche Anordnungen von ihm übergeht.

->> Hitler weiss das, weiss, dass Speer vom Sieg nicht überzeugt ist, will ihn aber behalten, weil Speer der einzige sei, der die Rüstung überblickte (S.368).

Das deutsche Massenvolk glaubt weiter an Hitlers "Vorsehung"
Das deutsche Massenvolk glaubt, dass Hitler von der "Vorsehung" dazu bestimmt worden sei, alles Unrecht von Versailles wieder gut zu machen. Der Glaube im deutschen Volk an Hitler geht so weit, dass ein Abstieg als unvorstellbar angesehen wird (S.369).

FHQ + OKW + OKH: Die ganze deutsche Führung erwartet die alliierte Landung
an der Westfront zwischen Südfrankreich und Holland, am ehesten dort, wo der Kanal am engsten ist (S.373).

Me 262: Düsenjäger als Bomber: unmöglich
Die Bomberversion scheitert wegen der Schwerpunktverlagerung und ein Düsenbomber ohne Jägerwaffen nimmt der Me 262 den Schutz zur Selbstverteidigung (S.370).

ab April 1944
Deutsche Jagdflugzeugproduktion steigt wieder
(S.366)

2.4. 1944
Hitler-Operationsbefehl für die Ostfront: Behauptung, die russische Offensive habe ihren Höhepunkt überschritten
+ Befehl zum Freikämpfen der eingeschlossenen Panzer-Armee von General Hube in Kamenez Podolsk (S.365).

10.4. 1944
Ostfront: Odessa russisch besetzt
(S.361)

20.4. 1944
Hitlers 55. Geburtstag auf dem Berghof
(S.367)

Tod von General Hube bei Flugzeugabsturz nach Geburtstagsbesuch bei Hitler
(S.368)

ab 30.4. 1944
Nachlassen der alliierten Luftangriffe
vielleicht wegen der hohen Abschusszahl über Nürnberg (S.366).

Ende Apr 1944
Ostfront: Linie Tarnopol - Kowel
(S.361)

10.5. 1944 ca.
Ostfront, Krim: ganze Krim russisch besetzt - Türkei sperrt Chromerzlieferungen an Deutschland
(S.360)

11.5. 1944
Italien: US-Angriff in Süditalien gegen die Stellungen von Kesselrings Truppen
->> zähe Verteidigung der deutschen Stellungen (S.372).

12.5. 1944
US-Bombenangriff auf Hydrierwerke der Leuna-Werke bei Merseburg und  Pölitz bei Stettin
->> Hitler besteht auf sofortiger Reparatur, die auch nach wenigen Wochen mit OT-Arbeitern ("Organisation Todt") gelingt.
->> der Treibstoffmangel für die Wehrmacht bleibt empfindlich (S.371).

ab Mitte Mai 1944
Speer schickt Hitler fast wöchentlich eine Denkschrift über die Rüstungen
Anzahl Panzer, Flugzeuge; Munitionsarten; Produktionsstätten
Below wird zum Vermittler zwischen Speer und Hitler, was eine sehr "effektive" Arbeit ergibt (S.372).

23.5. 1944
FHQ Rüstungsbesprechung über Me 262: als Bomber unmöglich
Göring muss berichten, dass eine Bomberversion der Me 262 nicht möglich ist.

->> Hitler will es nicht wahrhaben und will alles "überflüssige Zeug" für einen Düsenbomber mit einer 250 kg Bombe

->> Widerreden von Milch, Galland, Petersen (Kommandant der Luftwaffen-Erprobungsstelle) fruchten nichts

->> Hitler soll sich selber überzeugen, sagen sie (S.370).

25.5. 1944 ca.
Hitler über Me 262: Versuch als Bomber wagen
Hitler zu Below:
-- Man solle die technischen Probleme bei der Me 262 als Bomber in Kauf nehmen
-- Hitler bedauert die Umkonstruktion erst jetzt [und erkennt seine Stümperhaftigkeit]

->> Below erinnert Hitler, dass er die Priorität 1940 in der Rüstung der Rüstung für das Landheer zugeschrieben habe (S.371).

Ende Mai 1944
Entlassung von Milch - Speer muss Verantwortung für Luftrüstung übernehmen
Hitler überträgt Speer die Verantwortung für die ganze Luftrüstung, Milch wird enthoben und darf sich auf sein Jagdhaus im Norden von Berlin zurückziehen.
Milch weiss alles über die Luftwaffe und von der Unterlegenheit.

Below:
"Er hatte sich nie gescheut, Göring und Hitler reinen Wein einzuschenken, stiess aber bei Hitler immer auf die Schwierigkeit, dass dieser stets nach neuen Auswegen suchte und Probleme nicht anerkennen wollte." (S.371)

ab Anfang Juni 1944
Italien: Hitler überlässt den ganzen italienischen Raum dem Kommando von Kesselring, ohne sich einzumischen (S.372). Kesselring hält die Fronten trotz amerikanischer und britischer Luftüberlegenheit (S.373).

Juni 1944
Westfront: FHQ + OKW + OKH: Die ganze deutsche Führung erwartet keine alliierte Landung wegen schlechten Wetters (S.373).

Ostfront: Kamenez Podolsk: Panzerarmee unter General Hube kann sich unter hohen Verlusten freikämpfen
(S.365)

Juni / Juli 1944
Italien: Kesselrings Truppen beziehen die Apennin-Stellung
(S.372)

3./4.6. 1944
Italien: US-Truppen erreichen Rom - Kesselring lässt Rom unversehrt
und führt seine Divisionen um Rom herum (S.372).

4.6. 1944
Rommel, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B in Frankreich, fährt in Urlaub (!!)
ebenso andere Oberbefehlshaber und Generalstabsoffiziere in Frankreich (S.373).

5./6.6. 1944
Westfront: Alliierte Landung in Frankreich
(S.373)

ab 5./6.6. 1944
Westfront: FHQ: Es treffen sich widersprechende Meldungen über die Invasion ein
SS-Verbände melden zuversichtlich, auch in schwerstem Kampf
die Lageberichte des OKW sind sehr nüchtern und negativ (S.377).

6.6. 1944
Westfront: Alliierte Luftlandung von 3 Divisionen im Gebiet der 7. Armee in Frankreich
(S.373). Hitler ist erleichtert, dass die Landung passiert und sagt, jetzt sei es endlich möglich, den Feind zu schlagen

->> absolute Überlegenheit in der Luft lässt den deutschen Truppen keine Chance, Bewegungen nur in der Nacht möglich

->> Hitler will es nicht sehen
->> Hitler bleibt bei seinen hohen Forderungen an Speer und Göring mit der Flugzeugproduktion, obwohl praktisch keine Chance gegen die Alliierten mehr besteht (S.374).

14./15.6. 1944
Erste V1-Einsätze: 244 Flugbomben
in der Nacht gegen London gestartet
->> zahlreiche Brände in London (S.373).

Mitte Juni 1944 ca.
FHQ: Die Abteilung "Fremde Heere West" meldet grosse Reserven bei US- und englischen Truppen
->> Hitler lässt einen neuen Oberbefehl für die Westfront bilden zum Aufbau einer Abwehrfront in Frankreich (S.377).

16.6. 1944
Hitler im FHQ Margival in Frankreich bei Soissons: Hitler will die Niederlage immer noch nicht wahrhaben - Rommel appelliert an Abbruch des Krieges
Besprechung im grösseren Kreis. Man stellt fest, dass es nicht mehr möglich ist, den Gegner vom Kontinent zu verdrängen.
Vorschläge der Feldmarschälle:
V1 gegen militärische Stätten in England einsetzen
V1 gegen Landungsstellen der Alliierten in Frankreich einsetzen

->> ist unmöglich wegen der Treffungenauigkeit

und Rommel appelliert, die Niederlage zu akzeptieren und sofort den Krieg zu beenden.

->> Hitler will Rommel vom Gegenteil überzeugen und geht trotzig weg (S.375).

20.6. 1944 ca.
Westfront: US-Truppen besetzen die französische Halbinsel Cotentin und den Hafen Cherbourg
Hitler ist wütend und will genauen Bericht, was ihm aber auch nichts mehr nützt (S.375).



22.6. 1944

Hitler-Rede vor höheren Offizieren: Hitler verbreitet weiter Siegesglauben
dass das Deutsche Reich sich wieder freikämpfen wird

und Hitler fordert von den Offizieren eine Vorbildfunktion für die deutschen Soldaten.

->> Hitler hat immer noch grossen Einfluss und kann falsche Zuversicht streuen (S.376).

Tod von Dietl durch Flugzeugabsturz
Hitler verliert eine 20-jährige "Freundschaft" (S.376).

Ostfront: Grossangriff gegen Heeresgruppe Mitte zwischen Gomel und Witebsk mit Panzern, Flugzeugen, schwerer Artillerie
->> Feldmarschall Busch will von Hitler die Freigabe der "Festen Plätze"
->> Hitler lehnt strikt ab (S.377)
->> Hitler befiehlt das Halten jeder Stellung und will von allen Heeresteilen die Verteidigung von jedem m² Boden bis zuletzt
->> Hitler hält die Meldungen der Truppen für übertrieben
->> Hitler ersetzt Busch durch Model (Heeresgruppe Mitte) (S.378).


26.6. 1944 ca.
Ostfront: Hitler ersetzt bei der Heeresgruppe Nord Oberbefehlshaber Lindemann durch Friessner
(S.378)

Ende Juni 1944 ca.
Ostfront: Heeresgruppe Mitte verliert 25 Divisionen, ca. 350.000 Mann - Frontlücke von 300 km
(S.378)

Bruch zwischen Hitler und Zeitzler
Der Chef des Generalstabes der Heere, Generaloberst Zeitzler, hat grosse Auseinandersetzungen mit Hitler und geht Hitler fortan aus dem Weg (S.378).

ab Ende Juni 1944
Hitler zieht Feldmarschall Kluge zu allen militärischen Gesprächen zu und ahnt nicht, dass er vom Widerstand ist
(S.377)

1.7. 1944
FHQ: Stauffenberg wird Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Fromm
(S.381)

1.7. 1944
Hitler entlässt Feldmarschall Rundstedt und General Geyr
(S.377)

Juli 1944
FHQ: deutsche Luftwaffe hat an der Westfront keine Chance - Hitler: "Ich kapituliere nie"
Below berichtet Hitler, die deutsche Luftwaffe habe nur noch im Osten eine Chance, im Westen sei sie hoffnungslos unterlegen.

->> Hitler gibt Below recht, bestärkt aber seinen Satz "Ich kapituliere nie"
und Hitler behauptet, "der Feind" im Osten habe noch zu viel Respekt vor der deutschen Wehrmacht und würde deswegen einen Durchbruch nach Berlin nicht wagen (S.384).

9.7. 1944
FHQ: Hitler plant Nachschub für die Ostfront.
-- Model und Friessner organisieren die Ostfront
-- Dönitz fordert das Halten von Schleswig-Holstein für neue U-Boot-Einsätze (S.378).

12.7. 1944
FHQ: Hitler beschwört den Erfolg der deutschen Truppen - "Ich kapituliere nie"
spricht Hitler immer wieder aus. Hitler beschliesst, dass die deutsche Rüstung sich ganz auf den Bau von Jagdflugzeugen konzentrieren soll
->> Hitler hofft immer noch auf den Düsenjäger
->> Below wendet ein: Treibstoffmangel und Frontzusammenbruch an der Ostfront (S.379)
->> Hitler bleibt zuversichtlich (S.380).

16.7. 1944
Ostfront: Hitler bleibt entschlossen in der Wolfsschanze
->> es kommen nur noch "schlechte Nachrichten", die Überlegenheit der Alliierten ist zu gross (S.380).

17.7. 1944
Westfront: Angriff auf das Auto von Rommel
durch alliierte Bomber - Rommel ist schwer verletzt und fällt aus (S.380).

19.7. 1944
Kesselring in der Wolfsschanze bei Hitler: 40-jähriges Dienstjubiläum Kesselrings
->> Hitler verleiht Kesselring die höchste Auszeichnung: Brillanten zum Ritterkreuz. Kesselrings Front hält in Italien immer noch. Hitler lobt die Härte, mit der Kesselring den Abwehrkampf führt (S.380).

ab Sommer 1944
Die deutsche Luftwaffe ist in aussichtsloser Unterlegenheit
Ausserdem herrscht Treibstoffmangel für Übungsflüge.
->> unerfahrene Piloten werden von den alliierten Jägern sofort abgeschossen (S.343)
und die deutsche Luftwaffe hat nun den Preis für die etlichen Fehlplanungen zu zahlen, die unter Göring stattgefunden haben (S.345).

[nicht erwähnt:
Göring, der Hitler seit Jahren falsche Sicherheiten vorspielt, wird zu einem Haupttäter].



20.7. 1944

Westfront: Linie von der Dives-Mündung - St.Lô - Cotentin
(S.375).
->> Hitler hofft auf eine Spaltung zwischen englischen und amerikanischen Truppen
->> Hitler glaubt immer noch an einen deutschen Sieg und verbreitet seinen Glauben zum Teil erfolgreich (S.376).

FHQ: Hitler erwartet Mussolini - Attentat von Stauffenberg mit Aktentaschenbombe
Below überlebt, 11 Schwerverletzte, Hitler verletzt (S.381). Fast alle Anwesenden haben geplatzte Trommelfelle (S.381-382). Below lässt alle Telefonleitungen nach draussen sperren ausser für Hitler, Keitl und Jodl. Stauffenberg fehlt und ist bald Hauptverdächtigter. Himmler wird zum Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt und erhält für die Aufklärung des Attentats alle Vollmachten (S.382). Hitler und Below bleiben sehr aktiv, Schmundt und Borgmann sind sehr schwer verletzt. Puttkamer hat eine schwere Knieverletzung (S.383).

Berlin: Goebbels ergreift die Initiative und drängt Hitler zur Radioansprache gegen die Attentäter
->> Hitler befielt die Niederschlagung der Verschwörung mit Waffengewalt.
->> Fromm lässt die Rädelsführer festnehmen und sofort erschiessen, was Hitler wieder nicht passt: Er will alle restlichen Verschwörer vor dem Volksgerichtshof sehen (S.383).

FHQ: Abend: Abreise von Mussolini - Hitlers Radioansprache: sein "Sendungsauftrag" bleibt bestehen
Hitler: Es sei "eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere."

Hitler wiederholt seinen Sendungsauftrag:
"Ich fasse es als eine Bestätigung des Auftrages der Vorsehung auf, mein Lebensziel weiter zu verfolgen, so wie ich es bisher getan habe." (S.383)

Tod von Stenograph Berger an den Verletzungen des Attentats vom 20.7.
(S.384)

ab 20.7. 1944
Widerstand: Untersuchung unter Fegelein
SS übernimmt unter SS-Gruppenführer Fegelein die Aufklärung des Attentats (S.389).

21.7. 1944
Verhaftung des Chefs des Wehrmacht-Nachrichten-Verbindungswesens Fellgiebel, ein Mitglied des Wiederstands
(S.384)

ab 21.7. 1944
Hitler hört schlecht - Hitlers Verletzungen
Sein Gehör ist beschädigt. Zudem hat Hitler schmerzhafte Verletzungen an Armen und Beinen.
->> Hitler hält sich mit Wille und "Sendungsbewusstsein" aufrecht
->> Hitler fordert wieder und wieder das Unmögliche vom Heer gegen die alliierte Übermacht (S.384).

22.7. 1944
Tod von Stenograph Oberst Brandt und General Korten
Chef des Generalstabs der Luftwaffe, an den Verletzungen des Attentats vom 20.7. (S.384).

25.7. 1944 ca.
FHQ mit Dr.Goebbels: fordert von Hitler den Befehl zum "totalen Kriegseinsatz"
->> Hitler ist bereit und ernennt Goebbels zum "Reichsbevollmächtigten für den totalen Kriegseinsatz" mit unterschriebenem Erlass (S.384)
->> faktisch ändert der Erlass nicht viel, denn der "totale Krieg" existiert bereits (S.385).

[nicht erwähnt:
Die meisten Truppenteile anderer Nationen werden von deutschen Truppen zum Weitermachen terrorisiert].

25.7. 1944 ca.
FHQ: Richthofen am selben Tag des Goebbels-Auftritts im FHQ: fordert das Kriegsende
Hitler sieht für Deutschland keine Möglichkeit zu einem für Deutschland erträglichen Frieden, Hitler akzeptiert aber die Diskussion (S.385).

Ende Juli 1944
FHQ: Zeitzler wird krank geschrieben
Hitler sucht einen Nachfolger für den Chef des Generalstabs der Heere und will Guderian. Below empfiehlt General Buhle und Krebs. Hitler bleibt bei Guderian (S.383).



Aug 1944

Hitlers Glaube an den Düsenjäger bleibt
Hitler glaubt immer noch an die Fertigstellung der Düsenjäger, um sie dann gegen Nordfrankreich einzusetzen. Dabei gibt es kaum noch Treibstoff (S.385-386).

Hitler hält sich manchmal nur mit Mühe aufrecht
(S.386)

Westfront: Die Alliierten haben nur noch 15 Divisionen in England stehen
(S.377)

Italien: US-Truppen bilden ersten Brückenkopf über den Arno
(S.372)

Anfang Aug 1944
Ostfront: russische Besetzung von Brest-Litowsk und Kowno
(S.386)

Anfang Aug 1944
Westfront: Durchbruch der englisch-amerikanischen Truppen bei Avranches in der Bretagne
->> Hitler befiehlt einen völlig irrealen Gegenangriff
->> der Angriff bleibt stecken wegen amerikanisch-britischer Luftüberlegenheit (S.386).

Mitte Aug 1944
Ostfront: Heeresgruppe Nord wird in Kurland geteilt
zum Teil in Ostpreussen eingeschlossen, zum Teil gegen Südwesten abgedrängt.
+ Rückzug der Ostfront in der Mitte bis zur ungarischen Grenze (S.386).

Warschau: Aufstand: Zerschlagung mit hohen Verlusten auf deutscher Seite
(S.386)

Westfront: Neuer Plan Hitlers: Grossoffensive mit frischen Panzerdivisionen und Jagdfliegerverbänden gg. die englische Invasion
Below: empfiehlt sehr den Einsatz im Osten an der Ostfront statt im Westen
->> Hitler : die russischen Truppen könne er später angreifen, was aber nicht möglich ist, wenn die Amerikaner im Reich stehen. Er wolle an der Westgrenze wieder "Luft bekommen" (S.386)

->> alle im FHQ sind für  die amerikanischen Truppen, die dann die alte
Reichsgrenze vor den russischen Truppen schützen könnten

->> keiner im FHQ versteht Hitlers Offensive im Westen
->> Hitler argumentiert mit "amerikanischen Juden".

Below:
"Er gab zu erkennen, dass er die Macht der Juden bei den Amerikanern mehr fürchtete als die Macht der Bolschewisten." (S.387)

FHQ: Göring wird nicht entlassen, trotz des Scheiterns der Luftwaffe
und seiner Unfähigkeit (S.387).

Ende Aug 1944
Hitler ehrt Below mit dem "Verwundetenabzeichen"
für die Überlebenden des 20.Juli. Below muss Gehirnerschütterung auskurieren, ist zwei Wochen weg in Halberstadt, dann in Schlesien (S.387). Vertreter Belows wird Szymonsky (S.389).

Schwere alliierte Luftangriffe auf Berlin
(S.388)



Anfang Sep 1944

Abgewehrte Luftlandung der Alliierten in Arnheim
(S.390)

Ungarn wird russisch besetzt
(S.390)

Südfront: Landung von englischen Truppen in Griechenland
(S.390)

ab Sep 1944
V2-Abschüsse gegen England
(S.373)

ab Anfang Sep 1944
V2-Abschüsse gegen London sind "erfolgreich"
->> Hitler hat neue Hoffnungen auf eine Wende im Krieg.

Below:
"Hitler erwartete viel von dieser Waffe." (S.390)

Sept 1944 ca.
FHQ-Bau in Schloss Fürstenstein bei Breslau: Below erreicht die Einstellung der Arbeiten
(S.388)

Sept 1944
Ostpreussen: kaum noch Flugzeugabwehr
wegen zerstörten Hydrierwerken und der zerstörten Kugellagerproduktion.
->> die alliierten Angriffe auf Schlüsselindustrien zeigen nun Wirkung. (S.389)

26.9. 1944
Widerstand: Berichte von Himmler über die Untersuchungen der Verschwörung - Zusammenbruch Hitlers
Himmler gibt Hitler eine Liste mit allen Angriffsterminen und Attentatsversuchen, die auf Hitler bereits verübt wurden.
->> Hitler bricht zusammen und liegt mit schweren Magen- und Darmkoliken im Bett. Diagnose von Arzt Morell:
"Rückstauung der Galle durch einen seelisch bedingten Krampfzustand des Gallenblasenausführungsganges." (S.389)

Ende Sep 1944
Goebbels-Aufruf zum Volkssturm
für alle Deutschen zwischen 16 und 60 Jahren, kaum Waffen oder Ausrüstung vorhanden (S.392).

1.10. 1944
FHQ: Tod von Schmundt an seinen Verletzungen vom 20.7. 1944 -
(S.389)

Nachfolger wird General Burgdorf
Schmundts Stellvertreter (S.384). Burgdorf wird neuer Chefadjutant mit neuem Adjutant Major Johann Meyer (S.391).

Anfang Okt 1944
Hitler kann seine "Arbeit" wieder aufnehmen
(S.389)

2.10. 1944
Warschau: Zusammenbruch des Warschauer Aufstand
(S.390)



Okt 1944

Rommel muss Selbstmord begehen
Rommel wird die Sympathie zum Widerstand zum Verhängnis. Es wird ihm von Hitler empfohlen, Selbstmord zu verüben und so zu verschwinden (S.390).

Westfront: Geplante Ardennenoffensive: Hitler: er wolle Zeit gewinnen zur Produktion neuer Waffen
(S.390)

FHQ: Totale Spannung zwischen Hitler und Göring
wegen der deutschen Luftwaffe, die total versagt (S.390).

Ostfront: Umbau des FHQ in der Wolfsschanze in einen Bunker mit 7 m dicker Decke
(S.391)

Ostfront: Die russischen Truppen stehen vor Goldap und Gumbinnen - Flüchtlingsströme und Trecks in der Kälte - Frauenschändungen
(S.391)

Ostfront: Die Wehrmacht erwartet russischen Angriff auf Rumänien
(S.391)

Ostfront: Grosse Panzerausfälle der deutschen Truppen an der Ostfront
und hohe Todeszahlen (S.391).

Balkan: deutscher Rückzug aus Griechenland
Deutsche Truppen müssen sich aus Griechenland nach Deutschland durch den Balkan kämpfen (S.391).

US- und englische Angriffe auf deutsche Städte ohne jede deutsche Gegenwehr
gegen Ölraffinerien, Flugzeugwerke, Gummiwerke (S.391).

Hitler wartet immer noch auf einen Bruch zwischen den US- und den englischen Truppen
Hitler kann es sich nicht vorstellen, dass die englische Politik die amerikanischen Truppen in Europa akzeptieren. Below zu Hitler:
"Die Engländer haben wohl nicht mehr viel zu sagen."
Hitler schweigt (S.393).

Nov 1944
Hitler hofft weiter auf die Spaltung der Alliierten oder auf ein Wunder
(S.395)

SS-Verbände nutzen Hitler auch nichts mehr, wenn sie ohne Waffen und Munition hängenbleiben
Hitler schweigt und appelliert an den "nationalsozialistischen Geist"
Hitler hofft, dass England die Notwendigkeit des Krieges gegen Russland endlich einsieht (S.395).

1.11. 1944
FHQ: Generaloberst Koller wird neuer Chef des Generalstabs der Luftwaffe
(S.394)

11.11. 1944
Berlin: Luftfahrtversammlung "Areopag" - Göring lässt keine Kritik an seiner Person zu
Luftfahrtversammlung in der Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow mit der ganzen Luftwaffe unter Leitung von Göring und General Peltz. Rede von Göring vor den versammelten Piloten und leitenden Instanzen der Luftwaffe:

--Göring gibt zu, dass die Luftwaffe versagt hat
-- Göring fordert zur kritischen Stellungnahme auf, um das Blatt noch zu wenden [!]
-- Göring verbietet Kritik an seiner Person
-- Göring verbietet Kritik am Düsenjägerprojekt der Me 262, das nicht vom Fleck kommt

->> genau Göring und die Me 262 sind die Kernpunkte der Diskussion bei den Offizieren

->> stattdessen fordert Göring Hilfe, um den Ruf der Luftwaffe wiederherzustellen, dann verlässt er die Versammlung ohne Diskussion

->> Peltz übernimmt die Leitung und die Diskussion geht in falsche und nebensächliche Richtungen (S.394)

->> es kommt zu einem nichtssagenden Abschluss an den Hauptproblemen vorbei, alle Teilnehmer bleiben unbefriedigt ausser Göring, der seine Haut gerettet hat (S.395).

14.11. 1944
Amerikanische Bombardements kleiner Orte: Düren, Jülich und Heinsberg
(S.496)

Mitte Nov 1944
Westfront: Die amerikanischen Truppen haben bei Metz grosse Schwierigkeiten
(S.396)

Ostfront: Ostpreussen ist z.T. russisch besetzt - Rückzug der deutschen Truppen und der deutschen Bevölkerung in das Festungsgebiet Königsberg oder in Richtung Weichsel   (S.396)

16.-20. 11.1944
FHQ: Hitler beklagt das Ende Deutschlands
und fragt dauernd, wie er sich verhalten soll.
und Jodl schlägt die Verlegung des FHQ nach Berlin vor für die Ardennen-Offensive

->> Hitler weigert sich, Ostpreussen zu verlassen, erst Bormann kann Hitler überzeugen, nach Berlin zu ziehen und Ostpreussen aufzugeben (S.395)

20.11. 1944
Hitler verlässt das FHQ Wolfsschanze im Sonderzug
dieses Mal für immer (S.395).

Antwerpen amerikanisch besetzt
aber zwischen Düren und Jülich werden die amerikanischen Truppen abgewehrt (S.396).

Dez 1944
Strassburg amerikanisch besetzt
Hitler hofft immer noch auf die Ardennenoffensive (S.396).

11.12. 1944
FHQ in Zierenberg bei Bad Nauheim in einem Schloss, Hitler im Bunker nebenan
(S.396). Hitler spricht zu den Generälen. Below:
-- Hitler ist überzeugt, dass mit der Ardennenoffensive die Alliierten auseinanderbrechen werden
-- Hitler erinnert an Friedrich den Grossen, der auch durchgehalten habe
-- Hitler appelliert an den Glauben an den Sieg, dann treffe der Sieg auch ein (S.397).

16.12. 1944
Beginn der Ardennenoffensive bei bedecktem Wetter
mit 28-30 Divisionen, davon 12 Panzer-Divisionen.
->> die Flugzeuge der amerikanischen und englischen Truppen können wegen Nebel nicht eingreifen (S.397).

ab 24.12. 1944
Stop der Ardennenoffensive durch schönes Wetter
Das schöne Wetter lässt alliierte Lufthoheit zu und die deutsche Luftwaffe leidet unter Treibstoffmangel (S.397).

30.12. 1944
Ardennenoffensive scheitert - Selbstmordabsichten Hitlers - Guderian fordert Truppen für die Ostfront
Für die angeschlagenen Verbände der Ardennenoffensive gibt es keine Operationen mehr. Hitler bleibt in seinem Weltbild gefangen und bleibt stur (S.397).
->> Hitler will Selbstmord begehen
->> Hitler gibt "den Verrätern" vom 20.Juli die Schuld an der Niederlage
->> Hitler behauptet, "die Verräter" hätten am meisten vom Nationalsozialismus profitiert
->> Hitler behauptet auch immer wieder:
"Wir kapitulieren nicht, niemals. Wir können untergehen, aber wir werden eine Welt mitnehmen."
und Guderian will Truppenteile aus dem Westen an die Ostfront gegen die voraussichtliche Januaroffensive der russischen Truppen verlegen
->> Hitler bewilligt, vier Divisionen abzuziehen zum Schutz der Ölgebiete in Ungarn
->> Hitler hofft immer noch an das Auseinanderbrechen der Alliierten (S.398).

31.12. 1944
Westfront: Amerikanische und englische Stäbe hoffen auf Besetzung Berlins vor den Russen
(S.401)




1945

1.1. 1945
Hitlers Neujahrsrede: Beschwörung des "Schicksals"
Hitler:
-- die Alliierten wollten das Reich auflösen und das deutsche Volk wehre sich
-- das Attentat vom 20.Juli 1944 sei ein Wendepunkt des deutschen Schicksals  (S.399).

Görings Geheimangriff: Unternehmen "Bodenplatte" - deutsche Flak schiesst deutsche Flugzeuge ab
Göring organisiert unter strikter Geheimhaltung vor dem FHQ einen Grossangriff mit fast 1000 Flugzeugen gegen "den Feind" im Westen.
->> starke Abwehr des "Feindes"
->> bei Rückkehr ist die deutsche Flak nicht informiert und schiesst viele eigene Flugzeuge ab, weil sie meint, es seien alliierte Flugzeuge
->> Unternehmen "Bodenplatte" ist der letzte grosse Einsatz der deutschen Luftwaffe (S.399).

Jan 1945
Ganz Ostpreussen ist auf der Flucht
-- überrollte Trecks
-- ungeheuerliche Verluste und Tote
-- Flucht übers Eis der Ostsee (S.400).

Jan 1945
Beginn der russischen Belagerung von Breslau
(S.401)

Jan 1945
Neuer FHQ-Bau in Thüringen am Harz ist im Bau, kommt langsam voran
Below beschleunigt den Bau nicht

und  Below besichtigt die V2-Fertigung durch KZ-Häftlinge in den unterirdischen Anlagen bei Nordhausen. Below vermutet, die Häftlinge seien dort privilegiert und in gutem Allgemeinzustand, legen einen absurden Fleiss an den Tag, um ihr Leben zu retten:

"Die grossen unterirdischen Anlagen nicht weit von Nordhausen, in denen KZ-Häftlinge die V2 in grosser Stückzahl fertigten, interessierten mich weit mehr. Die Häftlinge genossen sicher eine vorzugsweise Behandlung und waren in recht gutem Allgemeinzustand, so weit ich das feststellen konnte. Es war dennoch ein bedrückendes Bild, diese Zwangsarbeiter, die sich mit diesem Einsatz ihr Leben zu erkaufen hofften, in den ausgedehnten Werkhallen zu sehen.

Ihr Fleiss war letztlich absurd, denn von wo sollten diese Flugkörper noch abgeschossen werden, um Zielgebiete in England zu erreichen? Bei keiner anderen Gelegenheit in diesen Wochen ist mir die Vergeblichkeit aller kriegsverlängernden Anstrengungen deutlicher geworden als bei diesem Besuch." (S.401)

[Wie die Umstände waren: siehe Bunkerbau].

ab Jan 1945
Albert Speers Manöver gegen den Selbstzerstörungsbefehl Hitlers
Speer reist mit seinem Verbindungsoffizier von Poser in ganz Deutschland herum und bespricht mit allen Gauleitern, lebenswichtige Anlagen nicht zu zerstören.

->> Viele Verkehrs- und Versorgungsanlagen werden der Zerstörung entzogen, Speer nimmt dafür jedes Risiko in Kauf, von fanatischen Nazis angezeigt zu werden (S.404).

Jan/ Feb 1944
Westfront: Verbissene deutsche Abwehr gegen das Schicksal
verzögert das Vorankommen der amerikanischen und englischen Truppen in Richtung  Berlin (S.401).

Jan/ Feb 1945
Ununterbrochene schwere Bombardements deutscher Städte durch amerikanische, englische [sowie russische und polnische] Fliegerkommandos
-- Vernichtung ganzer Städte ohne Gegenwehr
-- Vernichtung von Schlüsselindustrien  (S.404).

12.1. 1945
52.Geburtstag von Göring
(S.399)

12. 1. 1945
Ostfront: Beginn der russischen Grossoffensive zwischen Baranow und Warschau
gegen abgekämpfte deutsche Truppen
->> Hitler beharrt auf dem Stehenbleiben
->> jede geordnete Verteidigung ist unmöglich
->> Heerführer, die eigene Manöver machen, werden von Hitler rücksichtslos ausgetauscht
und Baranow wird russisch besetzt (S.400).

14.1. 1945
Kielce russisch besetzt
(S.400)

15.1. 1945
Hitler begibt sich nach Berlin
(S.400)

ab 16.1. 1945
Hitler ist nur noch in der Reichskanzlei
Generalstab des Heeres ist in Zossen, südlich von Berlin.
Guderian schildert Hitler die immer näher rückende Ostfront (S.403).

24.1. 1945
Ostfront: Hitlers neue "Heeresgruppe Weichsel" unter Heinrich Himmler im Mittelabschnitt - russische Truppen an der Oder
-- aus versprengten und abgekämpften Verbänden
-- der russische Durchbruch an die Oder glückt bis Frankfurt/Oder unter Marschall Schukow (S.401).

30.1. 1945
Hitlers letzte Radiorede: Hitler fordert den Einsatz "bis zum Letzten" - Hitler verspricht "Wunderwaffen"

Hitler:
"Wir werden auch diese Not überstehen" [...] "Es wird auch in diesem Kampf nicht Innerasien siegen, sondern Europa."

und Hitler verspricht "Wunderwaffen". Below:
"Noch immer klammerten sich viele seiner Zuhörer an den Strohhalm der "Wunderwaffen", die das Schicksal in letzter Minute wenden würden." (S.401)

Ende Jan 1945
Oberschlesien russisch besetzt
(S.400-401)

Feb./ März 1945
FHQ: Guderian kann Hitler nicht zur Aufgabe bewegen
(S.406)

4.2. 1945 ca.
Konferenz von Jalta: Roosevelt - Churchill - Stalin: Aufteilung Deutschlands beschlossen
(S.402)

13./14.2. 1945
Brutale Bombardierung von Dresden mit Tötung 1000er Flüchtlinge
die am Krieg unbeteiligt sind
->> Hitler will die Genfer Konvention kündigen, Jodl hält ihn davon ab (S.402).

Mitte Feb 1945 ca.
Diskussion Hitler - Jagdflieger Hajo Hermann um Kamikaze - Düsenjäger sind im Einsatz, aber es ist kaum noch Treibstoff vorhanden
->> Hitler lehnt weiter Kamikaze ab und verweist auf den Düsenjäger, der bald komme
->> die Düsenjäger starten, aber sie können nur noch von München aus starten und können kaum fliegen wegen fehlendem Treibstoff (S.403).

15.2. 1945
Hitlers letzter Truppenbesuch: an der Oderfront bei Frankfurt / Oder
-- Hitler hat nervöse Störungen am linken Arm
-- u.a. Besuch bei General Busse
-- Appell zum Halten der Oder-Linie
->> kein Soldat glaubt mehr daran (S.405).

24.2. 1945
Hitler-Rede vor den Gauleitern: Immer noch kein Aufbäumen gegen Hitler
Die Gauleiter aus Ostpreussen und Breslau fehlen, Gauleiter Mutschmann aus Dresden muss von der Zerstörung seiner Stadt berichten.
und allgemeine Stimmung der Anklage gegen Hitler.
und Hitler ist alt geworden und gebeugt.

Hitler:
-- die Entscheidungsstunde des Krieges sei gekommen
-- 1945 wird über das kommende Jahrhundert entscheiden
-- Ankündigung neuer Waffen der Luftwaffe und Marine
-- Hitler behauptet, nur er könne die kommende Entwicklung richtig beurteilen (S.402)
-- Hitler beklagt, die linken Klassenkämpfer liquidiert zu haben, die rechten Klassenkämpfer aber nicht (S.403)

März 1945
Vernichtung der Städte Würzburg und Nordhausen
(S.404)

15.3. 1945
Denkschrift von Albert Speer: "Wirtschaftslage März - April 1945 und Folgerungen"
-- nur noch negative Nachrichten
-- dem Volk soll die primitivste Form zum Leben erhalten bleiben (S.404)
-- Appell an Erhaltung der lebensnotwendigen Einrichtungen (S.405).

19.3. 1945
Hitler-Befehl an alle Truppenführer: erneuter "Nero-Befehl"
zur Zerstörung aller Geräte, die dem Feind im Reich nützlich sein könnten. Deutschland soll in "verbrannte Erde" verwandelt werden (S.405).

20.3. 1945
Hitler setzt Himmler als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe "Weichsel" ab wegen Unfähigkeit - neu: Generaloberst Heinrici
->> der militärische Dilettant Himmler ist abgesetzt
->> Hauptziel: Oderstellung verteidigen (S.406).

ab 20.3. 1945 ca.
Amerikas Stäbe streben danach, vor den russischen Truppen Berlin zu besetzen
(S.405)

23.3. 1945
Amerikanische Truppen überschreiten den Rhein bei Oppenheim
(S.405)

24.3. 1945
Amerikanische Truppen überschreiten den Rhein bei Wesel
(S.405)

26.3. 1945
Amerikanische Truppen schliessen das Ruhrgebiet ein
(S.405)

29.3. 1945
Hitler "beurlaubt" Guderian, Nachfolger General Krebs, letzter Chef des Generalstabs des Heeres
(S.406)

Hitler "beurlaubt" Reichspressechef Dietrich durch Verleumdung von Goebbels
(S.406)

Ende März 1945
Verschlechterung im Verhältnis Hitler - Himmler
(S.406)

Ankunft von Eva Braun in der Reichskanzlei - Eva Braun bleibt gegen den Willen Hitlers in der Reichskanzlei und wohnt bei Hitler nebenan
(S.407)

Anfang April 1945
Hitler lobt Generalfeldmarschall Schörner als "Symbol für die unerschütterliche Standfestigkeit der deutschen Abwehrkraft im Osten"
(S.407)

Anfang April 1945
Ostfront: Vorbereitung der Abwehr des russischen Angriffs an der Oder
->> alles verfügbare Material wird General Busse von der 9.Armee zur Verfügung gestellt (S.409)

ab April 1945 ca.
Goebbels plant, mit seiner Familie in Berlin Selbstmord zu verüben: mit Frau und seinen 5 Kindern
(S.415)

8.4. 1945
Vernichtung der Stadt Halberstadt
(S.404)

8./9.4. 1945
Deutscher Widerstand: Hinrichtung von Admiral Canaris und General Oster
->> Gerücht vom Fund von Tagebüchern von Canaris, Below findet es sehr unwahrscheinlich, dass Canaris Tagebücher geschrieben hat, weil man ihm sonst sofort die Verbindung zum Widerstand hätte nachweisen können (S.407).

11./12.4. 1945
Amerikanische Truppen besetzen Magdeburg - englische Truppen besetzen Bremen und Hamburg
->> die Bevölkerung in Nordwestdeutschland ist erleichtert über die alliierte Besetzung (S.405)
->> Hitler wird wütend über die deutsche Bevölkerung (S.406).

12.4. 1945
Tod von Roosevelt - Goebbels glaubt an die "Wende des Schicksals"
->> Goebbels hofft auf "Gerechtigkeit"

->> Hitler: Roosevelts Ziel war die Zerschlagung des englischen Kolonialismus, aber den Optimismus von Goebbels teilt er nicht

->> Goebbels will die Gegensätze zwischen der russischen und der englisch-amerikanischen Seite schüren (S.408).

13.4. 1945
Wien russisch besetzt
(S.407)

15.4. 1945
Hitler-Aufruf an die Soldaten zur Verteidigung der Oder:
"Berlin bleibt deutsch. Wien wird wieder deutsch, und Europa wird niemals russisch."
und Roosevelt sei der grösste Kriegsverbrecher:

"Im Augenblick  in dem das Schicksal den grössten Kriegsverbrecher aller Zeiten von der Erde genommen hat, wird sich die Wende dieses Krieges entscheiden."

und Hitler hofft auf eine Art Hubertusburger Frieden (S.409).

15.4. 1945
Hitler ernennt neue Führer im Fall der Nord-Süd-Teilung Deutschlands: Dönitz im Norden, Kesselring im Süden
(S.409)

16.4. 1945
Ostfront: Beginn der russischen Offensive an der Oder
1 1/2 Stunden Trommelfeuer mit riesigem Artillerie-Aufmarsch
dann zunächst Aufhalten des Angriffs (S.409)
dann noch einmal 1 1/2 Stunden Trommelfeuer am Nachmittag (S.409-410).

->> der russische Durchbruch nördlich von Küstrin gelingt, und Panzer können nachrücken (S.410).

17.4. 1945
Amerikanische Truppen besetzen das Ruhrgebiet - Generalfeldmarschall Model begeht Selbstmord
(S.405)

17./18.4. 1945
Ostfront: Russische Panzer überqueren südlich von Frankfurt / Oder die Oder
->> gegen die Übermacht der russischen Truppen sind alle deutschen Anstrengungen chancenlos
->> die deutschen Truppenreste werden zum Teil bis an die Elbe zurückgedrängt (S.410).

20.4. 1945
Hitler-Geburtstag: Hitler verabschiedet sich von seinen Kampfgenossen
im FHQ und jeder sucht sich seinen eigenen Weg (S.410)

und viel Unruhe in der Reichskanzlei: Hitler weiss nicht, ob er bleiben will oder nicht.
Adjutant Puttkamer reist mit zwei Unteroffizieren zum Obersalzberg, um die dortigen Unterlagen zu vernichten, auch Tagebücher von Below und Schmundt (S.411).

ab 20.4. 1945 ca.
Hitler verfällt ob der schlechten Meldungen in Apathie
Ein Ausbruch ist mit dem Abdrängen der "Armee Wenck" unmöglich (S.415).

22.4. 1945
Keitel und Jodl drängen Hitler, Berlin zu verlassen - Hitlers Schimpferei gegen "Verräter" - Hitlers Selbstmordbeschluss
Die Lageberichte der Oberbefehlshaber um Berlin widersprechen einander
->> Hitler schimpft eine halbe Stunde lang gegen die langjährige "Verräterei"
->> Hitler beschliesst den Selbstmord in Berlin
->> Keitel und Jodl fahren nach Norddeutschland
->> der persönliche Adjutant Schaub muss den persönlichen Inhalt von Hitlers Panzerschrank vernichten, dann auf dem Obersalzberg alle persönlichen Papiere Hitlers verbrennen (S.411).

[nicht erwähnt:
Hitler hat Göhring noch nicht aus seinem Kopf verdrängt...].



23.4. 1945

Goebbels-Rede am Radio zur "Verteidigung von Berlin"
-- Hitler werde in Berlin bleiben
-- Hitler habe den Befehl zur Verteidigung Berlins übernommen (S.412).

Hitler bleibt in der Reichskanzlei
-- mit dem Chef des Generalstabs des Heeres, Krebs
-- mit dem Generalstabsoffizier Freytag-Loringhoven und Rittermeister Boldt (S.412).

Göring will Beförderung [!] und beantragt die Übernahme der Reichsführung [!] à Hitler feuert Göring
viel zu spät (S.412).
und Hitler will auf Anraten Bormanns Göring in "Ehrenhaft" nehmen lassen (S.413).

Albert Speer verabschiedet sich von Hitler
(S.412)

24.4. 1945
Der Kessel um Berlin wird enger
(S.413)

Treffen Himmler - Graf Bernadotte in Lübeck
(S.415)

25.4. 1945
Russische und amerikanische Truppen treffen sich bei Torgau an der Elbe - Entlastungsangriff der "Armee Wenck" zur Sprengung des russischen Kessels um Berlin bleibt bei Potsdam stecken
(S.413)

Amerikanischer Luftangriff auf den Obersalzberg
aber Hitler ist nicht dort (S.413).

ab 26.4. 1945
Rückzug der "Armee Wenck" über die Elbe
in den künftigen Westteil Deutschlands (S.413).

Nachfolge von Göring: Generaloberst Greim - keine Luftwaffe vorhanden
Hitler befördert Generaloberst Greim zum Feldmarschall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe und wird so Nachfolger von Göring, obwohl keine Luftwaffe mehr zur Verfügung steht (S.413-414).

27.4. 1945
Hitler erlaubt den Adjutanten, Berlin zu verlassen - Hitler glaubt immer noch an die Spaltung der Alliierten
->> Hitler gibt Below eine Ampulle Zyankali für den Selbstmord
->> Hitler gibt dem Kommandanten von Berlin den Befehl zum Ausbruch, er selbst bleibe in Berlin
->> Hitler glaubt, dass die Alliierten die bedingungslose Kapitulation nicht vollziehen werden
->> Hitler glaubt weiter an die Spaltung zwischen den russischen und amerikanisch-englischen Truppen, denn Roosevelt ist tot und Churchill werde gegen die russische Seite politisch antreten
Hitler: Below solle mit Keitel und Dönitz den Ausbruch aus Berlin versuchen (S.414).

28.4. 1945
Feldmarschall Greim wird von Hanna Reitsch aus Berlin ausgeflogen
unter schwierigsten Umständen (S.414).

Hitler will Goebbels von seinem  Selbstmordbeschluss abbringen
->> Goebbels setzt durch, mit seiner Familie zu Hitler in den Bunker zu wechseln (S.415).

Alliiertes Radio meldet, Himmler habe den Alliierten die Kapitulation angeboten
->> Hitler wird wütend (S.415).

Berlin: Festnahme von SS-Führer Fegelein wegen Fahnenflucht
Fegelein hat sich in Zivil in seiner Wohnung in Berlin aufgehalten. Er wird aus seiner Wohnung in Hitlers Bunker geholt und wegen Fahnenflucht sofort erschossen (S.415).

Heirat von Hitler mit Eva Braun
die nun Eva Hitler heisst (S.415).

Hitler diktiert 2 Testamente
die ganze Nacht hindurch, ein politisches mit antisemitischen Ausfällen und dem Nachfolgebefehl, ein privates (S.416).

29.4. 1945
4 Uhr früh: Hitler unterschreibt seine beiden Testamente
plus:
-- Eva Hitler will mit Hitler in den Tod gehen.
-- Verfügung Hitlers über die Gemäldesammlung in Linz.
-- Hitler bestimmt Bormann als Testamentsvollstrecker.

->> Trauer, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung im Bunker, Below:
"Die Masken fielen ganz." (S.416).

29.4. 1945
Die letzte Schimpferei von Hitler im Bunker: Deutschland sei dem Untergang geweiht
Hitler verfällt in primitiven Darwinismus: Das deutsche Volk sei eben schwächer und werde keine Rolle mehr in der Welt spielen
->> Hitler beharrt auf dem "Nero-Befehl"
->> Hitler behauptet, das schwächere Volk benötige keine Lebensgrundlagen mehr
->> Hitler: Deutschland müsse nun in sich zusammenfallen:
"Was morsch und alt ist und fallen muss, soll man nicht stützen, sondern stossen."

und die Zukunft gehöre Russland, dem "stärkeren Volk im Osten." (S.417).

29./30.4. 1945
Hitler erlaubt Below die Flucht nach West-Deutschland
->> Below geht nach Abmeldung mit "leichtem Gepäck" (Brotbeutel und Maschinenpistole) zusammen mit dem Diener der Adjutantur, Mathiesing
->> Marsch durch das nächtliche brennende Berlin (S.418).

30.4. 1945
Ankunft von Below und Mathiesing an der Havel
Below wirft sein Maschinengewehr in die Havel. Ankunft bei einem Truppenübungsplatz (S.419).

ab 1.5. 1945
Below und Mathiesing auf dem Nachtmarsch durch Wälder und auf Wegen mit dem Kompass
(S.419). Umtausch der Kleider  auf einem Bauernhof in "Räuberzivil" (S.420).

3.5. 1945
Below und Mathiesing werden von einer russischen Kontrolle aufgegriffen
als sie einem Bahndamm entlanglaufen.
->> Transport auf einem russischen Lastwagen und Flucht in die Menge bei Friesack (S.420).

4.5. 1945
Below und Mathiesing erreichen die Elbe bei Sandau
(S.420). Gefangennahme im Waldlager und Flucht (S.420-421). Unterkunft in Havelberg für Kost und Logis gegen Reparaturarbeiten, mit polizeilicher Anmeldung Belows unter falschem Namen "Claus Nagel"
+ Spargelernte: Alle leben vom Spargel, der nicht nach Berlin geliefert werden kann (S.421).

6.5.  1945
Deutsche Kapitulation von Breslau
(S.401)

6.5. 1945 ca.
Selbstmord von General Krebs
(S.406)

[8.5.1945
Deutsche Kapitulation]

Anfang Juni 1945
Mathiesing zieht allein weiter - Below erhofft sich Gelegenheit zur Überquerung der Elbe
in einem Heukommando an der Elbe (S.421).

ab Juni 1945 ca.
Hossbach-Protokoll: Belows Verdacht der Fälschung
Das Original bleibt komischerweise unauffindbar. Es besteht der begründete Verdacht, dass Teile hineingefälscht worden sind, um am Nürnberger Prozess gegen die Angeklagten besser zu manövrieren. Polen, Russland und die USA kommen nach Belows Erinnerung nicht im Hossbach-Protokoll vor. Es war einzig die Angliederung von Österreich und der CSSR für spätestens 1943/45 geplant, mehr nicht (S.49).

ab Juni 1945 ca.
Angebliche "Judenvernichtung" behauptet
Die Presse der ganzen Welt spricht davon, dass Juden in Arbeitslagern planmässig "vergast" worden seien (S.291).

19.6. 1945
Below gelingt die Flucht über die Elbe
(S.421)

Aug 1945 ca.
Beginnende Enteignungen der russischen Besatzung in den russisch besetzten Ländern
(S.423)




ab 1946

7.1. 1946
Gefangennahme von Below - britisches Verhör wegen Verdacht des Geheimbefehls von Hitler nach seinem Tod
(S.423)

8.2. 1946
Below im Vernehmungslager Bad Neundorf mit Folterungen und Hunger
als Druckmittel. Below gibt einen Schwindel an, um zu besseren Haftbedingungen zu kommen, der dann auch vom britischen Historiker Hugh Trevor-Roper veröffentlicht wird (S.424-425).

11.7. 1946
Below wird in Ketten gelegt und ins britischen Gefangenenlager Zedelghem bei Brügge transportiert
(S.425)

8.9. 1946
Below wird im D-Zug 2.Klasse ins Kriegsgefangenenlager Münster verlegt
(S.426)

April 1947
Falsche Verurteilung von Milch
Feldmarschall Milch wird zu lebenslänglicher Haft verurteilt wegen Verantwortlichkeit für "Sklavenarbeit"
->> die englische Folterjustiz verurteilt den Falschen, denn Sauckel ist in diesem Fall der Schuldige und Milch hat mit Zwangsarbeiterorganisation nichts zu tun (S.427).

30.5. 1947
Below wird ins Lager Adelheide bei Delmenhorst verlegt
(S.426)

ab Jan 1948
Below muss einen Demokratie-Test bestehen, um entlassen zu werden
(S.427)

2.3. 1948
Below wird nach Nürnberg in den Zeugenflügel verlegt. Aussage im Prozess gegen Sperrle wegen dem Schuschnigg-Besuch 1938

->> Belows Aussage, dass Sperrle und Reichenau nur Statisten waren, führt zum Freispruch von Sperrles (S.427).

Anfang Mai 1948
Below wieder in Adelheide
(S.28)

14.5 1948
Entlassung Belows und Heimfahrt nach Herford
(S.428)

1954
Freilassung von Milch
(S.427)

ab 1954
Milch wird wegen seinem produktiven Aufbau der Luftwaffe in den 1930er Jahren weiter verunglimpft bis zu seinem Tod 1971
(S.25)

1955
Belows Bruder kommt aus russischer Gefangenschaft zurück
(S.327)




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