Chronologie
ab Juli 1940
Mont-de-Marsan: Theatergruppen, Pferdesportzentrum als
gesellschaftlicher Treffpunkt
(S.361)
Bordeaux: Einkaufsparadies, Händlermetropole,
Kulturmetropole, Soldatenbücherei
(S.362). Eine Transportstaffel bringt 20 rumänische junge
Frauen für das Soldatenpuff, das vom Standortkommandanten
eingerichtet wird (S.363).
Bordeaux: Soldatenkino
mit deutschen Spielfilmen, Wochenschauen und
Gastspielen (S.367), Frontbuchhandlung mit "schöngeistiger
Literatur” (S.368). An schönen Tagen geht auch die Truppe in
Royan im Seebad von
Bordeaux schwimmen,
Ausspannen im Atlantik-Seebad
Soulac-sur-Mer oder in
Arcachon, mit Kurcasino als Soldatenheim (S.368).
Médoc: Jedes Dorf hat sein Soldatenheim
(S.367)
"Schnellzüge für Fronturlauber" (SFR)
z.B.
Hendaye-Metz, in 12 Stunden durch die
Nacht (S.368).
Südfrankreich um Lourdes: Die Bevölkerung begrüsst
mehrheitlich die deutsche Besetzung
denn so wird eine kommunistische Revolution unmöglich sein.
Andere warten auf das Ende des Krieges, um dann erst ihre
Meinung zu bilden (S.378).
6.7.1941
Bordeaux: Die "Deutsche Soldatenzeitung" bedauert den
fehlenden Einsatz an der Ostfront [!]
Die "Deutsche Soldatenzeitung" bedauert, dass deutsche
Truppen in Frankreich sein müssen und nicht am
Russlandfeldzug teilnehmen können. Diese Truppen würden dem
Russlandfeldzug und der Heimat aber den Rücken schon
freihalten (S.363).
Franzosen dürfen nur Kaninchenfleisch essen -
Tauschgeschäfte mit deutschen Soldaten
Kaninchenfleisch wird gegen deutsche Essmarken eingetauscht
(S.371).
1943
Frankreich: Aufstellen neuer Einheiten
-- mit jungen deutschen Soldaten und erfahrenen "Landsern"
der Ostfront
-- es herrscht Hunger z.T. auch unter den Soldaten wegen
Ernährungsknappheit
-- Messebesuche werden verboten (S.372).
Region Carcassonne: Lebensmittelmangel
aber Rotwein gibt es immer (S.372).
Ainhoa bei Biarritz: Geld aus dem Reich
-- Geld aus dem Reich verstärkt die Zahlungskraft deutscher
Soldaten (S.372-373)
-- Soldaten kaufen schwarz auf Bauernhöfen ein und
transportieren Eier in Gasmaskenbüchsen
-- Soldaten machen in Frankreich Lkw-Führerscheine auf neuen
Schützenpanzerwagen
-- Touristenausflug auf den Berg
La Rhune (S.373).
ab März 1943 ca.
Bordeaux und seine Bäder werden Kurierzentrum für
Soldaten der Ostfront - Widerstand der Bevölkerung
(S.370-371)
-- Soldaten kurieren Zahnschäden, Erfrierungen etc. (S.371)
-- die Bevölkerung verweigert die Zusammenarbeit, beschiesst
deutsche Soldaten zum Teil aus der Ferne am Strand mit
Steinen
-- englische Radiosender melden, der Krieg für die Achse sei
bereits verloren (S.371).
Frühling 1943
Region Bordeaux: Reste der 6. Armee treffen in Frankreich
ein
Die Reste der 6. Armee werden mit dortigen
Infanteriedivisionen zusammengelegt (S.374), im
Schnellverfahren "aufgefüllt", Ausbildung, Training und
"wieder kampffähig gemacht". Keine Kontakte mehr zur
Bevölkerung, z.T. zu wenig Ernährung für die Soldaten,
"mancher schiebt Kohldampf", die Restaurants sind nicht mehr
so billig, nur Wein gibt es genug (S.S.375).
Touristenausflug der Soldaten auf den
Pic du Jer mit
Seilbahn, wenig Kino, Touristenausflug mit einem
französischen "Holzgaser" nach
Biarritz (S.375)
und Touristenausflug nach
Gavarnie mit
Holzgas-Onmibussen, mit Eselsafari im Kettengebirge der
Pyrenäen.
Bäder im
Lac-de-Lourdes.
Biwaks in französischen Dörfern mit Lampions, Bier und
Zieharmonika, mit der Bevölkerung, ohne jede
Sicherungsmassnahme friedlich, bevor es an die Ostfront geht
(S.378).
Juni 1943
Region Bordeaux: Verlegung deutscher Truppen nach Italien
(S.376). Die abziehenden deutschen Truppen werden z.T. von
französischen Hoteliers mit Esswaren beschenkt (S.378).
Sommer 1943
Ainhoa bei Biarritz: Abzug der Panzerwagenfahrer an die
Ostfront
(S.373). Französische Mütter haben Angst, dass ihre Söhne
nach Deutschland eingezogen werden (S.374).
Sep 1943
Verlegung deutscher Truppen aus Frankreich nach Italien
(S.371)
Okt 1943-Apr 1944
Ärmelkanal: Deutsche Vorstösse von der Gironde-Mündung
aus
zusammen mit japanischen Blockadebrechern und japanischen
U-Booten, Gefechte mit englischen Flugzeugen und britischen
Schiffen (S.364).
Bordeaux: Den deutschen Soldaten tut sich der Kontrast auf
zwischen der heilen Stadt Bordeaux und der zerbombten
Heimat. Die Soldaten diskutieren ein Remis im Krieg.
Restaurants sind Spitzelstationen der Résistance, was die
Soldaten aber nicht wissen (S.365). Die deutschen Soldaten
in Bordeaux besuchen immer noch Theater, Fussballspiele,
Opern etc. Englische Terrorangriffe auf deutsche Städte
provozieren Rachegelüste unter Matrosen, die in Bordeaus
stationiert sind. Die Matrosen verlieren z.T. Verwandte in
den Städtebombardements (S.366).
März 1944
Region Bordeaux: Die Bevölkerung erwartet die alliierte
Landung an der Kanalküste
(S.367)
1944-1945
Ostpreussen: Franzosen in Kriegsgefangenenlagern
Die Franzosen, die in Ostpreussen in Kriegsgefangenenlagern
sind, erleben die ganze Vertreibung mit. Befreite Gefangene
beginnen z.T. zu plündern (S.390).
Mai 1945
Politisch wird die "Völkerfeindschaft" zwischen
Frankreich und Deutschland begraben
(S.389)
ab Mai 1945
Bordeaux: Die Kontakte werden nach 1945 problemlos
fortgesetzt und weitervererbt
(S.369-370)
Frankreich: Rückkehrende französische Kriegsgefangene
treten für deutsche Familien ein
wo sie im Reich gearbeitet haben, aber ihr Meinungsbild ist
nicht gefragt. Stattdessen wird in Frankreich Stimmung gegen
Deutschland gemacht. Die Zeit deutscher Soldaten in
Frankreich ist ein für die französische Seite "wenig
interessantes Kapitel". Die vielen Kontakte nach Deutschland
bleiben erhalten (S.390).