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Pleite-Griechenland, Meldungen 01
(23.11.2015 - 31.3.2016)

23.11.2012: Griechenland-Wahrheit war schon vor 115 Jahren bekannt: Mit Erschrecken und mit Wehmut -- 3.4.2015: <33 Anekdoten zu Griechenland> -- 7.8.2015: Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland mit haufenweise Einschränkungen: Das europäische Kuba kommt:  Fragen und Antworten zu den Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland -- 25.8.2015: <Griechenland: Alternative Währungen erleben Boom in der Wirtschaftskrise> -- 26.8.2015: <Athen ist Merkels Stalingrad> -- 1.12.2015: <Griechenland - Die Schande der EU: Sex für 2 Euro - für eine warme Mahlzeit> -- 1.12.2015: EU-Griechenland=Drittes Reich: <EU führt erstmals Meldepflicht für Bargeld und Schmuck ein>  -- 14.12.2016: <Krise lösst Depression aus: Jeder zweite Grieche ist psychisch angeschlagen> -- 29.12.2015: Pleite-Griechenland reduziert Autoverkehr: <Tausende Motorfahrzeuge abgemeldet: Autosteuer ist den Griechen zu teuer> -- 10.2.2016: <Panikverkäufe: Griechenlands Börsen-Konzerne sind nur noch Peanuts wert> -- 2.3.2016: Flüchtlingslager Idomeni: <EU erklärt Griechenland zum Notstandsgebiet> -- 31.3.2016: Mehr Pleiten als Neugründungen in Griechenland: Explosion der Unternehmensschließungen in Griechenland

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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23.11.2012: Griechenland-Wahrheit war schon vor 115 Jahren bekannt
Mit Erschrecken und mit Wehmut
http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/mit-erschrecken-und-mit-wehmut.html


<Vor 115 Jahren schrieb der »Schlei-Bote« über Griechenland, was deutsche Medien heute nicht zu sagen wagen

23.11.12

Vor 115 Jahren verband Deutschland mit Griechenland noch keine Währungsgemeinschaft, doch war Prinz Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg als Georg I. griechischer König und dessen ältester Sohn seit 1889 mit der preußischen Prinzessin Sophie verheiratet. Nicht zuletzt diese Verbindung war es, die damals in Schleswig-Holstein, Preußen und dem Deutschen Reich das Interesse an den politischen und wirtschaftlichen Vorgängen in Griechenland weckte. So berichtete der „Schlei-Bote“, der in Kappeln, einem kleinen Ort in der Nähe von Schleswig, erschien, in der Nummer vom 17. Mai 1897:

„Der griechische Staat ist arm, das ist nicht seine Schuld, aber schlimmer als seine Armut ist die schlechte Finanzwirtschaft, die im Land herrscht. Wie die Ministerien auch zusammengesetzt sein mochten, im Geldpunkt haperte es stets. Millionen und aber Millionen, die zur Verwirklichung von großen, dem ganzen Land nützenden Unternehmungen verwendet werden sollten, sind in ganz andere Taschen geflossen als in die von Ingenieuren und Arbeitern, welche die Arbeiten ausführen sollten; so sind beispielsweise bei dem Bau des berüchtigten Kanals von Korinth 80 Millionen spurlos verschwunden … Nach der Abtretung von Thessalien an Griechenland durch die Türkei zum Beginn des vorigen Jahrzehnts bis zur Vermählung des Kronprinzen Konstantin mit der Prinzessin Sophie von Preußen haben die griechischen Finanzminister es verstanden, eine 100-Millionen-Anleihe nach der anderen einzuheimsen; große Bankfirmen im Deutschen Reich, in Frankreich und in England übernahmen bereitwilligst die Vermittlung, und alle diese schönen Beträge, die heute schon zu zwei Dritteln entwertet sind, gehen nun vielleicht ganz und gar verloren, wenn kein ernster Machtanspruch erfolgt.

Das Geld ist in Griechenland direkt verwirtschaftet, denn irgendwelche nennenswerte Verwendung im Landesinteresse ist nicht erfolgt. Auch für militärische Zwecke ist nicht viel übriggeblieben. Man hat die geliehenen Summen in der Hauptsache zur Bestreitung der laufenden Staatsausgaben verwendet, die doch von den Steuerzahlern gedeckt werden müssen. Im modernen Hellas besteht aber der allerliebste Brauch, dass die Anhänger des jeweiligen Ministerpräsidenten und seiner Leute es als ein schönes Vorrecht betrachten, so wenig wie möglich oder, besser noch, gar keine Staatssteuern zu bezahlen. Da Griechenland so ziemlich zwei Ministerien pro Jahr hat, kann man sich nun ausrechnen, wie viel eigentlich von den Steuern, die gezahlt werden sollen, wirklich gezahlt werden. Welche zarte Besorgnis die Minister für ihre Wähler hegen, ergibt die Tatsache, dass jedes Ministerium ohne Besinnen für die Kürzung der Zinsen der ausländischen Besitzer griechischer Staatspapiere gestimmt hat; während sie den inländischen Inhabern weiter gezahlt werden.

Griechenland hat damit renommiert, es würde allen seinen Gläubigern gerecht werden, wenn es Kreta behalten dürfte. Das ist eine Redensart; in einem Griechenland, in welchem der Bazillus des Größenwahns wütet, wird erst recht gestohlen auf Staatskosten. Um der liederlichen Wirtschaft ein Ende zu machen, kann nur eine strenge Finanzkontrolle helfen, denn wenn auch der griechische Staat bettelarm ist, die Griechen sind es weit weniger. Aber auf solche Reformen wird man in Athen schwer, sehr schwer eingehen, denn nur ein starker Druck könnte da helfen. Und wenn auch Deutschland wollte – ob die zunächst meistbeteiligten Mächte England und Frankreich mitmachen würden, ist recht sehr die Frage. Jedenfalls muss aber ernstlich die Angelegenheit im Auge behalten werden, sonst ist alles Geld, welches Griechenland erhalten hat, total verloren. Schonung solchem Staat gegenüber üben zu wollen, ist freilich Torheit, aber die Langmut mehrerer Großmächte gegenüber Griechenland hat tief, unendlich tief blicken lassen.“

Mit Erschrecken und mit Wehmut liest man diese Zeilen von 1897. Mit Erschrecken, weil sich seitdem kaum etwas am griechischen Finanzgebaren geändert hat. Mit Wehmut, weil sich vor 115 Jahren die veröffentlichte Meinung in Deutschland weitgehend mit der öffentlichen deckte, während sie heute, trotz grundgesetzlich verbriefter Pressefreiheit, das Publikum durch Beschönigen oder Verschweigen nicht ins linke Weltbild passender Tatsachen zu manipulieren versucht. Peter Kuntze/PAZ>

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Basler Zeitung online, Logo


3.4.2015: <33 Anekdoten zu Griechenland>

aus: Basler Zeitung, 3.4.2015;
http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/33-Anekdoten-zu-Griechenland/story/30612890

<Von Peter Seibt, Paros.

Griechenland hat eine neue Regierung, neue Hoffnung, aber kein neues Geld. Wie Transporteure, Elektrounternehmer, werdende Mütter und Erzbischöfe die Krise erleben.

Wer schon nass ist, fürchtet den Regen nicht mehr.
Griechisches Sprichwort

Griechenland ist ein Land in der Krise. Eigentlich hat es Erfahrung damit. Doch dieses Mal kam die Krise derart hart, dass die Leute etwas Neues taten. Sie setzten die Clans ab, die 50 Jahre lang das Land regiert hatten. Und wählten eine neue Regierung, wider alle Erfahrung mit Hoffnung.

1 Neueste Umfrage: 81 Prozent finden, Ministerpräsident Alexis Tsipras habe bisher alles richtig gemacht. Gleich viele Griechen wollen beim Euro bleiben. [Diese Zahlen sind EU-Propaganda. Die Realität ist eher 8%, siehe Kommentar vom 02.04.2015, 05:03 Uhr].

2 Gleichentags publiziert die deutsche «Bild-Zeitung» auf Griechisch einen Kommentar ihres Chefredaktors. Der wünscht Griechenland eine bessere Zukunft, ohne Euro. Die Kampagne seiner Zeitung gegen Griechenland läuft seit Wochen. Anna, die mit ihrem Zeitungsladen nur durch die Sommertouristen überdauert: «Muss ich diese Zeitung weiterverkaufen?» Giorgos, ihr Mann: «Musst du, weil alle Deutschen die kaufen.» Anna: «Pah!»

3 Leonida, die eine kleine Schuld zurückzahlen müsste: «Bei meiner Mutter! Ich kann das nicht! Wir haben kaum noch zu essen! Und jetzt ist auch noch ein Kind zu uns unterwegs, genau hier!» (berührt kreisend den Bauch).

4 Sammy Khamis, Reporter für die «Süddeutsche Zeitung»: «Die Krise sieht man in Athen an jeder Strassenecke: geschlossene Geschäfte mit zerbrochenen Schaufenstern, Obdachlose und Drogenabhängige. Das macht es schwierig, die positiven Seiten der Stadt zu zeigen, nämlich Aufbruchstimmung und Solidarität. Wir haben versucht, das beides zu zeigen, denn der Zusammenhalt ist trotz allem nämlich einfach richtig gross.»

5 Der Präsident der staatlichen Stromgesellschaft, Arthouros Zervos, ist zurückgetreten. Er hatte seinem Management mitten in der Krise die Gehälter erhöht.

6 Alle sollen jetzt die Steuern zahlen, die sie dem Staat schulden. Dazu sind Kontrollen nötig. Genügend Kontrolleure hat der Staat nicht. Die Lösung: Laienkontrolleure. Die filmen beispielsweise in Restaurants, ob die vorgeschriebenen Quittungen verwendet werden. Die Behörden sollen das Material sammeln. (Wurde schon woanders gemacht.) Yannis, der erstklassiges Gyros verkauft: «Ich werde meine Videos woanders ­drehen. Bei euch, in Zürich, in der Bahnhofstrasse.»

7 Die Bank von Griechenland: 2014 kamen 2,5 Millionen deutsche Touristen, 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Giorgos, der sein kleines Hotel auch in der Hauptsaison nicht füllen konnte: «Die konnten sowieso noch nie zählen.» ­Stavros in seinem überfüllten Café: «Wenn ich das nur höre! Es waren mehr, viel mehr.»

8 Am 10. März wird bekannt, dass Gikas Chardouvelis, 2012 Finanzminister in der Regierung Papadimos, eine halbe Million Euro ins Ausland verschob.

9 Gleichentags wird das Prozessdatum gegen Dutzende Parteikader der Goldenen Morgenröte bekannt. Es ist passenderweise der 20. April, Hitlers Geburtstag. Den 69 Verdächtigen, unter anderem dem Parteichef, wird neben Verbrechen wie Mord, Körperverletzung und Erpressung die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Ihre Partei ist die drittstärkste Kraft im Parlament: entschlossene Neonazis, komplett mit Hakenkreuz, dem Plan von Rassenhetze und Schlägertruppen. Ihr Wähleranteil ist innerhalb der Polizei besonders hoch.

10 Neueste Schätzung der Griechen, die in Armut leben: mehr als 4 Millionen. Gesamte Bevölkerung: 11 Millionen.

11 Vroni aus der Innerschweiz: «No s bizz, und ich gang hei. Alli went öppis. Au no Stüre fürs Grundstück. I gang denn.»

12 Die «Griechenland-Zeitung» publiziert dialektisch die typischen Headlines deutscher und griechischer Zeitungen mit vertauschten Rollen. Ein griechisches Blatt empört sich über die gierigen Deutschen, die doch einfach ihre Wälder verkaufen sollten, wenn sie endlich ihre Schuldzinsen tilgen wollten – ein deutscher Titel bangt ob der leeren Staatskassen Deutschlands und der Milliarden, die in andere Länder verschoben wurden. Wenige lachen.

13 Grosse Debatte im Café über einen Deutschen, der ein paar Kilometer weiter seit vielen Jahren sein Haus nicht verlassen kann, weil sein Pass gesperrt ist. Nach zehn Jahren Vorbereitung beginnt nun der Prozess über Schwarzgelder, die Siemens an griechische Amtsträger gezahlt haben soll: 64 Personen, darunter 13 ehemalige Kaderleute von Siemens, wird vorgeworfen, knapp 70 Millionen Schmiergelder empfangen, gezahlt oder gewaschen zu haben. Lefteris, Transporteur in engen Gassen: «Ich hab von Siemens nichts genommen!»

14 Franz, ehemaliger Banker aus Frankfurt: «Typisch! Diese Linken sind überall dieselben. Aber Schulden bleiben nun mal Schulden.» Alle am Tisch wissen, dass er einen Prozess verlor, gegen Michalis. Er hatte jahrelang dessen Rechnung für Maurerarbeit nicht bezahlt.

15 Petros Markaris, Krimischriftsteller: «Wenn ich mit Polizisten rede, dann sagen sie: Wir sind 50'000 Mann, da ist es doch klar, dass darunter auch Nazisympathisanten sind. Ja, sage ich dann, aber es sind knapp zwei Drittel.» Und weiter: «Was sein wird, wenn Syriza scheitert? Ich fürchte, dass die Goldene Morgenröte an die Regierung kommt. Und dann werden es alle Europäer bereuen. Dann werden sie sehen, was sie fabriziert ­haben.»

16 Aktuelle Zahl am 12. März: Über 600'000 Kinder in Griechenland hungern täglich.

17 Mehr als 40 Prozent sind aus der Krankenversicherung ausgeschieden, weil sie die (vergleichsweise geringe) Prämie nicht mehr zahlen konnten.

18 Stratos und Anna, beide kürzlich promovierte Akademiker, verlassen das Land – voller Hoffnung, woanders Job, Einkommen und Sicherheit zu finden. Sie sind traurig, weil sie Land, Familie und Freunde verlassen. 2013 wanderten rund 150'000 Griechen aus, 2014 sollen es noch mehr gewesen sein. Die Hälfte aller Arbeitslosen soll gemäss Umfragen auf gepackten Koffern sitzen. Viele warten auf der Strasse. Dort leben sie. Dort frieren sie. Dort essen sie. Dort gehen sie ihrer Notdurft nach. Und dort hoffen sie.

19 Stefanos versteht viel von Wirtschaft, sagt er, weil er Unternehmer sei. (Er hat eine Reparaturwerkstatt für alles Elektrische.) «Das mit Griechenlands Schulden kam so wie bei euch allen. Ihr wolltet ein neues Auto. Der Verkäufer finanzierte das, ihr hattet mehr Schulden. Dasselbe bei Motormähern, Kühlschränken, Booten, bei allem. Genau wie wir hat es der Staat gemacht. Ihr wollt Panzer? Gut, wir finanzieren das. Krankenhausmaschinen? Dito. Lebensmittel? Medikamente? Benzin? Computerzeug? Alles genauso. So kam das.» Kurzes Schweigen. Darauf Fotis: «Mein Boot misst mal grade fünf Meter. Nicht 122 wie das von Spiros Latsis.» Latsis ist der vielleicht reichste Grieche, Inhaber der EFG Bank. Darauf Stefanos: «Drum hat Barroso auf deinem Boot nie Ferien gemacht.» Dann Fotis: «Wer ist Barroso?»

20 Yannis Koutsomitis, Wirtschafts­experte, schreibt: «Unsere Regierung steckt in der Falle. Tsipras und Varoufakis haben überzogen. Mit ihren Wahlkampfversprechen haben sie sehr hohe Erwartungen bei den Wählern geweckt – und sich selbst in Geiselhaft genommen.»

21 Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Dimitrios Papadimoulis: «Unsere gemeinsame Zukunft in Europa sind nicht Sparmassnahmen; es ist eine Zukunft der Demokratie, der Solidarität und der Zusammenarbeit.» Irini in ihrem Gemüseladen zu ihrem Mann Kos­tas, der ihr das in seiner ruhigen Ecke hockend aus seinem Tablet vorliest: «Heilige Mutter Gottes! Wo du nicht mal die Zwiebeln reinholst!»

22 Am 15. März wird auf einem griechischen Blog die neue Agenda für Europa von Finanzminister Yianis Varoufakis publiziert, die dieser tags zuvor in einer Konferenz am Comersee präsentierte: «Derzeit ist Europa leider in einem falschen Dilemma.» Begeisterte Kommentare in der Runde. Aber einer bleibt skeptisch: «Ein Falke versucht, die Hühner zu unterrichten.»

23 Tom, polyglotter Amerikaner, geboren in Athen, fragt, was das für eine Zeitung sei, die «Frankfurter Allgemeine». Eher konservativ. «Konservativ? Aber keine Manieren.» Wie? «Keine Manieren. Die haben geschrieben, die neuen griechischen Regierenden seien Politganoven.» Markos, Hamburger, geboren in Athen, rät zur Lektüre der «Bild-Zeitung». Warum denn das? «Du musst wissen, wie die Massen vergiftet werden.»

24 Christo über seinen Sohn, der in Deutschland studierte: «Der macht alles gut, besser als ich. Und hoffentlich gibt er mir einige Enkel, bevor ich zu alt bin.»

25 Taiped, die Agentur für Privatisierung, bekommt ein neues Management. Von den angestrebten 22 Milliarden Einnahmen sind bisher erst 3 Milliarden realisiert. Manolis, der in Deutschland gerade in Volkswirtschaft promovierte: «In keiner deutschen Gemeinde gibt es einen Sektor, in dem nach der Privatisierung nicht alles teurer wurde. Und schlechter.» Sein Freund Kyriakos klopft ihm auf die Schulter: «Kommt sowieso nicht!»

26 Konstantinos, nachdem er mit seiner deutschen Frau Nachrichten eines deutschen Senders sah: «Dieser Schäuble spricht über uns, als wenn wir seine Nigger in einer deutschen Kolonie wären.»

27 Erzbischof Ambrosios Kalavryta erklärt Angela Merkels Verhalten. Sie sei in einem harten kommunistischen Regime aufgewachsen. Also habe sie lange Zeit Angst gehabt. Habe in Armut und Entbehrung gelebt. Und das habe sie gegenüber der Gesellschaft der Menschen mit Hass erfüllt. Deshalb ihre Strenge.

28 Der Krawall zur Eröffnung der EZB-Zentrale in Frankfurt begeistert Anas­thasis, den Bankangestellten an der Kasse einer Kleinstfiliale keineswegs: «Wer hat denn die Banken machen lassen, was sie wollten? Die Politiker. Welche? Alle. Alle in der EU.»

29 In dem Dorf Distomo hat damals die Waffen-SS alle Bewohner getötet. Panos Kammenos, Koalitionspartner der Syriza, ist ein rechtspopulistisches Naturtalent. Er drohte aus Distomo Deutschland mit Gegenwehr, falls die Deutschen Griechenland aus dem Euroraum verdrängen sollten. Derselbe Politiker forderte davor, die Immunität der früheren Minister aufzuheben, damit sie für Korruption bestraft werden könnten. Die jetzige Regierung sei nämlich nicht korrupt. Und dann erinnerte er daran, dass der deutsche Minister Schäuble in eine Parteispendenaffäre verwickelt war. Am Tag danach forderte ein wütender Schäuble die Griechen dazu auf, zu erkennen, dass ihre Regierung sie betrüge. Minos erzählt das. Dreimal. Und mehrmals benutzt er ein Wort, das einen Menschen meint, der wie eine gewisse Körperöffnung sein soll.

30 «Griechenland soll nicht nur sparen, sondern auch Schulden abbauen, ganz schnell. Das ist ökonomischer Unsinn und verhindert, dass sich das Land wirklich erholen kann», liest Vangelis auf Deutsch vor, dann übersetzt er. Das stünde heute in «Zeit online». Vangelis ist ein leidenschaftlicher Blogger. Nicht alle im Kafenion finden das gut, da er ungehindert digital redet und sie nicht gleichzeitig mitreden können. Emmanouella hinter der Theke rächt sich mit Themenwechsel: «Was Alexis Tsipras in Berlin erreicht, entscheidet sowieso eine Frau.» Ja, ja, ja, donnert Vangelis. Und was diese Frau die letzten zwei Monate gemacht habe? Zugeguckt und die Hofhunde losgelassen. Es ist der 23. März, Tsipras in Berlin, und die Hoffnung ist gross.

31 Ein kleiner Laden für fast alles. Stav­ros, 74, lebt davon, seit 40 Jahren, knapp. Jetzt sitzt da auch Panagiotis, sein Cousin zweiten Grades aus Athen, der nun in seinem Haus lebt: «Ich konnte ihn nicht dort lassen. Der wühlte jeden Tag im Müll. Kein Mensch sollte leben wie eine Ratte.»

32 Der aktuelle «Spiegel» zeigt auf seinem Titel eine vergnügte Merkel mit Nazioffizieren auf der Akropolis. Statis, Fischer, über 90, schreit vor Wut am Zeitungskiosk. Er dreht sich zu mir und sieht mich an, mit tränenden Augen.

33 Zacharias, ehemals Elitesoldat, der mit seiner kirgisischen Frau während der Krise in nur vier Jahren rastloser und fast immer gut gelaunter Plackerei ein florierendes Geschäft aufbaute, befragt, wie er die neue Regierung sähe: «Ich hoffe, ich hoffe, ich hoffe. Aber ich fürchte mich auch.»

(Tages-Anzeiger)>

44 Kommentare

aus: http://bazonline.ch/leben/gesellschaft/33-Anekdoten-zu-Griechenland/story/30612890?comments=1 (chronologisch geordnet)

Thomas Müller

01.04.2015, 23:58 Uhr

Ganz offensichtlich nimmt Griechenland das ganze nicht ernsthaft genug. Die griechische Regierung soll entweder seine Schulden zurückzahlen oder Staatsbankrott erklären. Das rumjammern, betteln und klagen über Nazi Verbrechen vor über 70 Jahren einfach nur peinlich. Wenn über 80% der Bevölkerung dieses Verhalten wirklich OK finden hält sich auch mein Mitleid in Grenzen. Antworten

Roi Kämpfer

02.04.2015, 11:13 Uhr

Schau bitte zuerst den Doku-Film "Ein Lied für Argyris" bevor du dich hier über Betteln äusserst.

René Lorenz

02.04.2015, 06:46 Uhr

Herr Müller sie haben keine Ahnung .Von der reichen Schweiz aus, so etws zu schreiben, ist einfach nur beschämend.Ich lebe auf Zypern seit 15 Jahren und sehe was die Eu und ihre Herren angerichtet haben mit einem wunderbaren Land.Die Hetze, vor allem der Bild Zeitung, bringt rein gar nichts.Diese neue Regierung macht es gar nicht so schlecht ,in Anbetracht der Lage in der sie von den vorherigen Regierungen und der Troika gebracht worden sind.

Norbert Leupi

02.04.2015, 05:26 Uhr

Und ich habe gar kein Mitleid mit den Hellenen solange man die griechisch-ortho-doxe Kirche mit all ihren Ländereien, Kirchen mit Gold und Silber etc. nicht enteignet! Basta!

Walter Bernstein

02.04.2015, 05:03 Uhr

Thomas Müller:
Die 80 % Zustimmungsrate wurden vom griechischen Statistikamt ermittelt. In Wahrheit sind es wohl nur 8 %.


Martin Wüthrich

02.04.2015, 06:20 Uhr

Ich möchte zu diesem Thema dringend die Sendung "die Anstalt" vom 31.03.2015 empfehlen. Ist in der ZDF mediathek oder auf Youtube zu finden. Antworten


Peter Hess

02.04.2015, 06:50 Uhr

Die Bedingungen, die die EU den Griechen stellt, verhindern die Erreichung des Ziels. Deshalb ist es vernünftig und sehr mutig, dass die neue Regierung in Athen sich gegen diese Bedingungen wehrt. Mit noch mehr Sparen wird in dieser Situation überhaupt nichts erreicht, denn eine Volkswirtschaft ist nun mal kein Unternehmen. Die EU müsste sich ändern, nicht (nur) die Griechen. Aber leider ist dies ein sehr ungleicher Kampf. Und ich vermute, die EU will aus politischen Gründen nicht einlenken, weil sie Angst hat vor einer Kettenreaktion. Wenn es Syriza gelingt, sich dem Diktat der Kreditgeber zu entziehen, so würde das Schule machen und z.B. Podemos in Spanien noch mehr Auftrieb geben. Und davor haben die Eliten in der EU grosse Angst. Antworten

Max Oppliger

03.04.2015, 11:55 Uhr

Sie meinen also die Griechen sollten weiter Geld fordern ohne Gegenleistung und mit diesen Krediten alte Schulden zurückzahlen und vor allem ihre Beamten. Wie bezahlen Sie Ihre Rechnungen?


Peter Johann Meier

02.04.2015, 08:56 Uhr

Aus der EU und dem ¤-Raum kann nur etwas werden, wenn alle gleich viele Stunden arbeiten, gleichzeitig in Pension gehen und alle regelmässig ihren Steuerpflichten nachkommen. Alles Andere endet in Quersubvention. Und davon haben die Geberländer nun eben genug. Antworten

Regula Gruber

03.04.2015, 07:43 Uhr

Die Stundenzahl hat keinerlei Aussagekraft. Entscheidend ist, was hinten raus kommt: Die Produktivität/Person, also WIEVIEL erwirtschaftet eine Person. Und ERWIRTSCHAFTEN heisst dann natürlich auch, dass dieses Produkt auch so ist, dass es Käufer auf dem Markt findet, also Geld einbringt, von dem der Staat leben kann.

Knut Hinkelmann

02.04.2015, 21:14 Uhr

Quersubventionen gibt es auch innerhalb von Ländern, selbst in der Schweiz. Schon mal was von kantonalem Finanzausgleich gehört?


Noldi Schwarz

02.04.2015, 09:02 Uhr

Frage an all jene, die nun Griechenland in die Pfanne hauen: Wie viele EU Länder (vor allem grosse) erfüllen die selbst auferlegten Richtlinien? Aha! Antworten

Regula Gruber

03.04.2015, 07:40 Uhr

Gegenfrage: Wie viele können ihren Staat am internationalen Geldmarkt finanzieren und wieviele nicht? Alles klar?

andy stutz

02.04.2015, 11:18 Uhr

@noldi
nur mit dem unterschied, dass D z.b. keine milliarden von Griechenland braucht! heruntergewirtschaftet haben die griechen ihr land schon selbst! zur euroeinführung hatten alle gleich lange spiesse und je nachdem unterschiedliches draus gemacht!



Peter Steiner

02.04.2015, 10:09 Uhr

Haben die Iren damals eigentlich auch so gejammert ? Antworten

Margot Helmers

03.04.2015, 18:54 Uhr

Oh ja! Die Iren haben sehr gejammert, evtl. haben Sie es nicht mitbekommen. Div. Demos dazu kann man ganz einfach im Netz finden; wollen muss selber...
Der ARD Film ist online: "Die Spur der Troika - Macht ohne Kontrolle - Sparpolitik in Griechenland, Portugal, Irland, Zypern". Wer würde all die Waren kaufen, wenn alle EU Länder so produktiv auf dem Lohnniveau wie der Exportweltmeister wären?

Regula Gruber

03.04.2015, 07:38 Uhr

Die Deutschen beleidigt haben sie auch. Allerdings beileibe nicht in dem Ausmass wie die Griechen, und seitdem es dort wieder bergauf geht, ist alles Anti-Deutsche wieder komplett weg und hinter vorgehaltener Hand wird leise getuschelt, dass es wohl tatsächlich "the right way to..." gewesen ist. Ähnliches, noch leiser, kommt gerade verhalten aus Portugal...


Catherine Hafner

02.04.2015, 10:25 Uhr

Frau Merkel und alle Herren der EU plus die ex-Regierungen Griechenlands sollten vor Gericht gebracht werden. Frau Merkel hat die Deutsche Steuerzahler betrogen, sie wollte nie Griechenland retten, sie hat ihre Banken gerettet via GR und hat GR missbraucht und ihr das Genick gebrochen. Schaut mal in Youtube die ZDF Sendung "die Anstalt" von 31.3.15 es sagt das, was wir schon lange wissen. Antworten


Rupert Geser

02.04.2015, 10:35 Uhr

Zum Kommentar von Peter Johann Meier: Auch in der Schweiz sollten auch alle Angesstellte des öffentlichen Dienstes bis 65 arbeiten müssen um reine volle Pension zu erhalten, ansonsten wie z. B an den Kanton Bern, kein Finanzausgleich mehr bezahlt wird. Antworten


Gion Saram

02.04.2015, 10:53 Uhr

In Georgien wurde die Steuermoral massiv erhöht indem jeder offiziele Mwst-Quittungen eines Ladens mit einem 3D Barcode ausgestattet ist, der gleichzeitig auch das Ticket für eine wöchentliche Landeslotterie ist. Die spielverrückten Georgier wollen nun alle ein Quittung bei jedem Einkauf, weil ihnen das ermöglicht umsonst an der Wöchentlichen Verlosung eines Kleinwagens mitzumachen. Die 52 Hauptpreise pro Jahr sind für den Staat viel günstiger als einen Apparat von Kontrollbeamten zu finanzieren. Antworten

Cesi Bühler

02.04.2015, 19:48 Uhr

Hut ab vor solchen Ideen und dem damit verbundenen Erfolg - da sind wir in der Schweiz noch weit davon entfernt.


Gion Saram

02.04.2015, 11:06 Uhr

Wenn man sieht wie die osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Polen oder die Balten es geschafft haben nach dem Zusammenbruch der bisherigen Wirtschaftsordnung in den 90er Jahres etwas anderes, erfolgreicheres aufzubauen muss man sich schon fragen weshalb etwas ähnliches weder einer rechten noch einer linken griechischen Regierung bislang gelungen ist? Selbst die Türken mit Erdogan haben ihre Wirtschaft und ihren Staat besser im Griff als die Griechen. Antworten

Regula Gruber

03.04.2015, 11:43 Uhr

Biberkopf: Stimmt. Sie schreien lauthals nach Solildarität, sind aber SELBST die europaweit Unsolidarischsten, wenn es um die Finanzierung des griechischen Staates geht. Schon ganz schön grotesk, die Situation...

Regula Gruber

03.04.2015, 11:41 Uhr

Keller: "Auch die jungen Griechen sind internat. vernetzt, und orientieren sich an der Welt." Ja, aber: vom Hass zerfressen, von der "Schuld" der anderen am eigenen Elend überzeugt und: zwischen Ansprüchen und Leistungsbereitschaft klafft ein tiefes, tiefes Loch. Wie bei vielen ex DDR-Bürgern...

Samuel Keller

03.04.2015, 11:02 Uhr

@Franz Biberkopf: Ich sehe es auch in dieser Richtung. Vom Stolz alleine kann man nicht leben. Normalerweise ist man auch eher auf eine eigene Leistung stolz. Aber mit dem Generationen-wechsel (1-2) könnte es klappen. Auch die jungen Griechen sind internat. vernetzt, und orientieren sich an der Welt.

Franz Biberkopf

02.04.2015, 22:21 Uhr

Die Griechen sind stolz, Griechen zu sein. Aber sie hegen eine grosse Abneigung gegenüber dem Staat 'Griechenland'. Wegen etlicher Mauscheleien versucht jede Familie, dass mindestens eine Person beim Staat arbeitet. Das ergibt einen immensen Beamtenapparat. Andererseits versucht jeder alle Kniffs, um den Staat auszutricksen. So kann Griechenland als staatliches Gebilde nie funktionieren - egal, welche Partei regiert. Nur wenn bei den Griechen und Griechinnen ein Umdenken statt findet, wird sich eine Lösung abzeichnen. Ich vermute, dass dies noch 1-2 Generationen brauchen wird.
Bis dahin wird die EU m. E. vermutlich alles tun, um Griechenland zu behalten. Weil das Land militär-strategisch nützlich ist.


Nicole Wermelinger
02.04.2015, 12:40 Uhr

Teil. 1. Die Sache mit der Troika und den Folgen, die angeblich den Troika-Maßnahmen anzulasten sind, kann man am besten mit der Wirkung eines Zwei-Komponenten-Klebers vergleichen. Niemand würde doch erwarten, dass das Zeugs auch wirklich klebt, wenn man die eine Komponente einfach weglässt. Aber beim Troika-Programm verhält man sich genauso: die Komponenten, die eine Belebung der Wirtschaft hätten bewirken können, wurden weggelassen. Stattdessen wurde nur bei den kleinen Leuten gespart, die Tarifverträge wurden für ungültig erklärt usw. usw. Darüber wird nie gesprochen. Man macht die Troika verantwortlich.
Ich lehne die gesamte Euro-Rettungspolitik ab, weil ich überzeugt bin, dass die Gemeinschaftswährung für keines der Länder wirklich passt.
Antworten

Bruno Bänninger

03.04.2015, 13:09 Uhr

@Nicole Wermelinger.
Die Organe der EU und Euro-Zone befinden sich seit Jahren in einer Epoche des "lassen wir die Dinge schleifen".
Sie werden sich entscheiden wieder nichts zu entscheiden. Und das ist auch ein Entscheid. Leider wird das Problem damit nicht gelöst sondern nur weiter behandelt.

Max Oppliger

03.04.2015, 11:48 Uhr

Sie sollten Ihren eigenen Beitrag nochmals sorfältig lesen und sich dann überlegen wer jetzt vor allem Schuld an der griechischen Misere hat. Könnte ja sein, dass die damligen Entscheidungsträger in der AU an die Unschuld und an den Willen zur Besserung geglaubt haben. Leider zu Unrecht.

Nicole Wermelinger

02.04.2015, 16:31 Uhr

Die EU muss sich entscheiden, entweder erreicht sie ihr Ziel ein Kontinentalimperium zu sein in das alle relevanten Staaten Europas integriert werden und hält Griechenland auf Jahrzehnte hinaus mit Transferzahlungen über Wasser oder sie lässt GR aus dem ¤ mit dem Risiko das sich das Land Russland an den Hals wirft. 3. Option, die EU übernimmt selber die Verwaltung und Regierung Griechenlands, als Protektorat so wie das GB und F mit Syrien und dem Libanon gemacht haben. Die Mia. die bisher GR erhalten haben, wären vermutlich in der Ukraine besser investiert gewesen, wenn es schon darum geht möglichst viel Territorium in Europa zu besetzen.


Oliver Osswald

03.04.2015, 09:22 Uhr

Solange Griechenland eine 'Fakelaki' Gesellschaft ist, wird kein Grieche ernsthaft daran denken Steuern zu bezahlen. Den Staat gilt es auszutricksen und ist nichts womit man sich selber identifiziert. 'Kleine Umschläge' gehören zur Standardausrüstung, wenn man von Beamten oder irgendjemandem etwas will. Da ist es doch einfacher Deutsche als 'Nazis' hinzustellen, zu lamentieren, wie und je... Antworten


Katharina Saluz

03.04.2015, 10:35 Uhr

Als ich vor 40 Jahren meine Griechenlandferien kurzfristig um einige Wochen verlängerte und so die Gültigkeit des Interrail-Tickets ablaufen liess, kam ich unverhofft und just im richtigen Zeitpunkt zum günstigsten Flugticket meines Lebens. Das ermöglichte mir die sichere und bequeme Rückkehr in den Schoss der Heimat. Wie das? Es war irgendwo zwischen Omonia und Syntagma, wo ich mich bei einem Passanten nach der nächsten Olympic Airways-Agentur erkundigte. Der Befragte gab sich gesprächsfreudig, wollte wissen, worum es denn gehe. Ich erklärte ihm, dass ich kurzfristig ein Flugticket lösen müsse. Hierauf führte mich der junge Mann zum Schalter einer Jugendorganisation, wo man mir ungefragt einen Studentenausweis ausstellte. Das Ticket kostete damit gerade noch einen Klacks... Antworten

Fred Weber

03.04.2015, 12:11 Uhr

@Katharina Saluz: Ja, sehr unkompliziert. Sie bekamen einen Studentenausweis. Andere (Griechen) eine Steuerbescheinigung mit Einkommen = Null. So viel Bürokratie - und so wenig zu tun. Mir gefällt GR auch; habe die Samaria-Schlucht (Kreta) einmal zu Fuss gemacht; von oben nach unten. Kretas Süden ist viel schöner - als der Norden. Aber schwer erreichbar.

Katharina Saluz

03.04.2015, 13:58 Uhr

Als ich mit 21 Jahren Athen besuchte, war ich froh, in einer Taverne unterhalb der Akropolis eine ständige Adresse zu haben. Gerne und oft machte ich dort Halt, auch konnte ich schon mit Küchenarbeit mein Feriengeld aufbessern. Kostas M., der Besitzer, war mir ein väterlicher Freund, der sich stets verpflichtet fühlte, mich vor der Unbill der Stadt zu beschützen. Als ich eines Abends auf dem Weg zu meinem Hotel von zwei unheimlichen Typen verfolgt und belästigt wurde, machte ich kurzerhand einen Schwenker zu Kostas' Taverne. Ich betrat das Lokal und klärte meinen Beschützer mit wenigen Worten über meine Situation auf. Kostas ergriff hierauf das grosse Fleischmesser und pflanzte sich damit auf der Theke auf. Das reichte. Meine Verfolger traten die Flucht an. Ich sah sie nie wieder... Antworten


Hans Wassmer

03.04.2015, 15:22 Uhr

Da die meisten Griechen die Deutschen als böse Nazis betrachten grenzt es an Masochismus wenn immer noch zahllose Deutsche ihre Ferien 2015 in Griechenland verbringen. Antworten

Martina Schmitz

03.04.2015, 17:29 Uhr

Ich bin Deutsche und fahre seit 40 Jahren nach Griechenland - das erste Mal als Schülerin im Schulaustausch. Ich bin keine Masochistin, einfach total traurig.

Nick Milos

03.04.2015, 15:57 Uhr

Hans Wassmer
A) Es sind NICHT die meisten Griechen, die Deutschen als böse Nazis betrachten. Dies wird von ein paar Kommentatoren hier und ein paar Medien in DE behauptet!
B) Millionen von Deutschen werden auch 2015 ihre Ferien in Griechenland verbringen. Sie durchschauen die Hetzkampange in bestimmten deutschen Medien und Kommentarspalten. Und die Situation in Griechenland ist weniger problematisch als in 2011 / 2012. Das kann ich als regelmässiger Urlauber in GR behaupten.


Bruno Moser

03.04.2015, 19:58 Uhr

Etwas vom Besten war die letzte Sendung "Aus der Anstalt" auf ARD. Da wurde im Klartext gezeigt, wie Griechenland von der EU über den Tisch gezogen wird. Obwohl es eigentlich eine Satiresendung ist ... nichts als die Wahrheit. Kann auch nachträglich noch geschaut werden. Antworten


Cornelia Berger

08:57 Uhr

Es ist doch so: Deutschland hat zwei Weltkriege verloren; mit dem unglückseligen Gebilde EU versucht man es jetzt zum dritten Mal - einfach auf wirtschaftlicher Ebene! Die von sich selber als solches bezeichnete "Herrenrasse" hat das einfach in den Genen! Seid doch einfach Mal etwas kritisch und denkt an unsere sprichwörtliche Zivilcourage, auch zu Unpopulärem zu stehen! Steuerhinterziehung gibt es in allen Ländern der Welt! Die Misere ist für viele Nationen erst durch die EU so richtig entstanden. Ich hoffe für Griechenland, dass es aus dem unseligen Euro austreten kann. Es wird dann sicher hart werden (so, wie es jetzt schon ist), aber auf längere Sicht wäre das sicher ein Segen! Antworten


Kommentar von Michael Palomino
Die EU ist ein korruptes Diktatur-Gebilde der "hohen Logen", Freimaurer, Illuminaten, Bilderberger usw. Die Bevölkerung hat diese EU und den EURO mehrheitlich NIE gewollt, auch in Südeuropa nicht. Nun spielt jeder seinen Poker mit seinen Idealen, "alte Rechnungen" werden "beglichen" und die EU wird ein Schuldenfass ohne Boden mit Enteignung ohne Ende. Wer sich wehrt, wird fertiggemacht. Klassisch!
Michael Palomino, 4.4.2015

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Griechenland-Blog
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7.8.2015: Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland mit haufenweise Einschränkungen: Das europäische Kuba kommt
Fragen und Antworten zu den Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland
http://www.griechenland-blog.gr/2015/08/fragen-und-antworten-zu-den-kapitalverkehrskontrollen-in-griechenland/2135696/

7. August 2015 / Aufrufe: 2.897
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Der Griechische Bankenverband veröffentlichte einen Katalog häufig gestellter Fragen und Antworten in Zusammenhang mit den Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland.

Der Griechische Bankenverband (EET) gab einen aktualisierten Katalog häufig gestellter Fragen und Antworten in Zusammenhang mit Barabhebungen, Bankkonten, Krediten, Schließfächern, Kreditkarten, Guthaben und diversen Bankgeschäften im Rahmen der Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland an die Öffentlichkeit.

Eine wesentliche Änderung besteht darin, dass für Barabhebungen zwar immer noch ein allgemeines Tageslimit von 60,- Euro besteht, dies jedoch nicht jeden Tag genutzt werden muss oder anderenfalls verfällt, sondern für maximal 7 Tage (jeweils ab Samstag bis zum nächsten Freitag) „kumuliert“ werden darf und so beispielsweise einmal pro Woche ein Gesamtbetrag von 7 x 60 Euro = 420 Euro abgehoben werden kann.

1. Was ändert sich mit dem neuen Gesetzesdekret?

Seit Montag, dem 20 Juli 2015, wurden die „Bankenferien“ beendet und alle Filialen der Banken in Griechenland sind für das Geschäftspublikum geöffnet. Zusätzlich werden mit dem neuen Dekret alle Bankgeschäfte erlaubt, unter Ausnahme jener, die gemäß dem in Rede stehenden Gesetzesdekret ausdrücklich untersagt werden.

2. Was gilt für die Barabhebungen?

Die Abhebung von Bargeld durch die Kunden von einer Bankfiliale oder einem Geldautomaten (ATM) kann täglich den Betrag von 60 Euro je Anleger und je Bank nicht übersteigen. Es wird jedoch die Möglichkeit zum Übertrag der Tageslimits von 60 Euro auf den nächsten oder auf kommende Tage und jedenfalls spätestens bis Ende der Woche (jeden Freitag) geboten. Der Berechtigte kann also jede Woche bis zu maximal vierhundertzwanzig (420) abheben.

3. Ist die Abhebung von Bargeld in einer fremden Währung bei einer Bankfiliale gestattet?

JA, bis zum Tageslimit im Wert (auf Basis des geltenden Tageswechselkurses) von 60 Euro in Fremdwährung. Auch in diesem fall gilt die Möglichkeit zum Übertrag der Tageslimits von 60 Euro auf den nächsten oder auf kommende Tage und jedenfalls spätestens bis Ende der Woche.

4. Ist die Einreichung von Schecks gestattet?

JA, die Einreichung von Bank- und privaten Schecks ist gestattet, jedoch ausschließlich und allein zur Gutschrift auf einem Konto. Die Auszahlung von Schecks in bar ist nicht gestattet.

5. Was geschieht mit den Schecks mit Fälligkeitsdatum von 20/07 bis 31/08/2015, für die ein Unvermögen der Bezahlung bestätigt worden ist?

Schecks mit Fälligkeitsdatum ab 20 Juli 2015 bis 31 August 2015, für welche von der auszahlenden Bank ein Unvermögen zur Auszahlung bestätigt worden ist, sowie auch nicht ausgelöste Eigenwechsel und Wechsel mit Fälligkeitsdatum innerhalb des vorstehenden Zeitraums, werden nicht in Datenverzeichnissen über das Zahlungsverhalten aufgeführt, die von Banken oder für diese von Trägern geführt werden, wenn sie nachweislich bis spätestens zum 30 September 2015 beglichen werden.

6. Kann ich Zugang zu mein Schließfach haben?

JA, Sie können Zugang zu Ihrem Schließfach haben, entweder unter Einhaltung des üblichen Verfahrens (also in chronologischer Reihenfolge) oder nach Abstimmung mit Ihrer Bank. Zu diesem Zweck sind bereits einschlägige Bekanntmachungen der Mitgliedsbanken des EET veröffentlicht worden.

7. Kann ich meine Geld- / Debitkarte für Barabhebungen im Ausland verwenden?

JA, gemäß dem auch innerhalb Griechenlands geltenden Tages- oder / und Wochenlimit.

8. Kann ich meine Kredit- oder Prepaid-Karte für Barabhebungen in Griechenland und im Ausland nutzen?

NEIN, die konkrete Transaktion ist nicht gestattet.

9. Kann ich meine Kredit-, Debit- oder / und Prepaid-Karte verwenden, um in Griechenland Einkäufe zu tätigen?

JA. Die Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten können bis zu dem in Ihrem Vertrag mit der Bank vorgesehenen Limit regulär für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen in Griechenland verwendet werden.

10. Kann ich meine Kredit-, Debit- oder / und Prepaid-Karte verwenden, um Einkäufe im Ausland zu tätigen?

JA, sofern Sie sich im Ausland befinden und Ihre Transaktion unter Nutzung der Karte erfolgt, können Sie Ihre Karten für Käufe von Gütern und Dienstleistungen im Ausland nutzen:

  • bis zu dem Limit, das Ihr Vertrag mit der Bank vorsieht, und
  • innerhalb des täglichen Höchstbetrags, der für jede Bank einzeln von dem Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften bewilligt wird.

11. Kann ich meine Kredit-, Debit- oder / und Prepaid-Karte verwenden, um Einkäufe im Internet zu tätigen?

JA, ohne Einschränkungen, sofern die elektronischen Shops ein Konto bei einer in Griechenland betriebenen Bank führen.

Sofern die elektronischen Shops ein Konto bei einer ausländischen Bank führen, können Sie Ihre Karten bis zu dem von Ihrem Vertrag mit der Bank vorgesehenen Limit nutzen, allerdings nur innerhalb des Rahmens des täglichen Gesamtlimits, das für jede Bank einzeln von dem Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften bewilligt wird, und für die folgenden Transaktions-Kategorien:

  1. Kauf von Flugtickets.
  2. Bezahlungen von Hotels.
  3. Mietungen von Fahrzeugen.
  4. Bezahlungen von Reisen und Beförderungen.
  5. Bezahlung von Dienstleistungen musikalischen Inhalts und Anwendungen (applications).
  6. Bezahlungen von Abonnements, für Anmeldung oder Erneuerung der Mitgliedschaft bei Berufsverbänden (Anwaltskammern, Ärztekammern usw.) oder / und für wissenschaftliche und sonstige Schriften.
  7. Bezahlung von Bildungsdienstleistungen (Schuldgeld / Wohnheime / Bibliothekbeiträge usw.).
  8. Zahlung von Versicherungs-, medizinischen und pharmazeutischen Ausgaben.

12. Was kann ich tun, wenn ich meine Karte verliere oder sie mir gestohlen wird oder ich aus irgendeinem anderen Grund keine Transaktion mit meiner Karte tätigen kann?

Sie müssen der Verlust Ihrer Karte bei der Bank melden, die sie ausgestellt hat. Über das Verfahren der Ausstellung Ihrer neuen Karte werden Sie von der zuständigen Dienststelle der Bank informiert werden.

13. Kann ich ein neues Konto eröffnen?

NEIN, außer wenn die Eröffnung des neuen Kontos sich ausschließlich und allein auf die folgenden Transaktionen bezieht, deren Notwendigkeit schriftlich zu dokumentieren ist, und unter der Voraussetzung, dass kein anderes verfügbares Konto besteht, über welches diese durchgeführt werden können:

  • Lohnzahlungen an Personal, einschließlich der Ausgabe und Einlösung von Lohncoupons,
  • Begleichung von Verbindlichkeiten des Einzahlers an selbiges Kreditinstitut, die sich aus vor dem 28 Juni 2015 errichteten Verträgen ergeben,
  • Zahlung neuer Renten und neuer Sozialbezüge,
  • Abrechnung von Kartentransaktionen aus neu abgeschlossenen Verträgen (acquiring),
  • Bedienung nach dem 01 Mai 2015 neu gegründeter juristischer Personen,
  • Bedienung neu gegründeter Firmen (Startups), die an einem Programm zur Unterstützung des Jungunternehmertums teilnehmen,
  • Bareinzahlungen als Sicherheit (cash collaterals) für einen Kreditbrief, ein Akkreditiv oder einen Kredit bei der selben Bank,
  • Kontoeröffnung zugunsten eines Dritten zu dem Zweck entweder der Befolgung eines Befehls zur Vollstreckung einer finanziellen Forderung, auf Basis eines Zahlungsbefehls, eines gerichtlichen Beschlusses oder eines anderen vollstreckbaren Titels oder der Begleichung einer Forderung, für die eine Pfändung in Händen Dritter zugunsten des Berechtigten verhängt wurde, außer wenn dieser mit irgend einer beliebigen Verfahrensakt ein Sparkonto angegeben hat,
  • Gutschrift von Beträgen aus dem Ausland in Euro oder einer ausländischen Währung in Höhe von wenigstens 10.000 Euro oder dem entsprechenden Betrag in einer ausländischen Währung.
  • Empfang einer (ausgelaufenen) Festgeldanlage nur in dem Fall, in dem die an der Anlage Berechtigten mit den Berechtigten des Spar- oder Giro-Kontos identisch sind, aus dem die Festgeldanlage bedient wurde,
  • jede sonstige Transaktion, nach Genehmigung durch den Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften.

14. Kann ich einem mir gehörenden Sparkonto einen Mitinhaber hinzufügen?

NEIN, das konkrete Bankgeschäft ist nicht gestattet.

15. Kann ich meinen Kredit vorzeitig tilgen?

Eine teilweise oder vollständige vorzeitige Tilgung Ihres Kredits ist nur per Bareinzahlung oder Kapitaltransfer (Überweisung) aus dem Ausland gestattet.

16. Kann ich die vorzeitige Auflösung meiner Festgeldanlage verlangen?

NEIN, außer die vorzeitige Auflösung bezieht sich ausschließlich und allein auf die sich auf gleiche Höhe belaufende Begleichung:

  • von Verbindlichkeiten an den Fiskus und die Versicherungsträger,
  • einer laufenden Rate und fälliger Kreditverbindlichkeiten an die selbe Bank,
  • von Lohnzahlungen bei der selben Bank,
  • von Behandlungskosten und Schulgeldern in Griechenland und im Ausland,
  • von Zahlungen an Lieferanten, die ein Konto bei der selben Bank führen, gegen Rechnungen oder gleichwertige Belege, unter der Voraussetzung, dass keine ausreichenden verfügbaren Mittel auf einem Spar- oder Girokonto vorhanden sind.

17. Mein Unternehmen möchte damit beginnen, Transaktionen mittels Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten zu akzeptieren. Kann ich das tun?

JA, sofern Sie einen Vertrag mit einer / einem in Griechenland betriebenen Bank, Zahlungsinstitut oder / und Träger für digitale Zahlungen abschließen. In diesem Fall ist die Eröffnung eines neuen Kontos zur Abrechnung von Karten-Transaktionen auf Basis dieses neuen Vertrags gestattet.

Nicht gestattet ist dagegen die Errichtung eines Vertrags zur Akzeptierung von Transaktionen mit Kartenzahlungen, sofern deren Abrechnung unter Gutschrift auf das Konto des Händlers erfolgt, das bei einer / einem außerhalb Griechenlands befindlichen Bank, Zahlungsinstitut oder / und Träger für digitale Zahlungen durchgeführt wird.

18. Mein Unternehmen akzeptiert Transaktionen mittels Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten. Wann werden diese meinem Konto gutgeschrieben?

Die Abrechnung der Transaktionen mit – griechischen und ausländischen – Karten wird per Gutschrift auf dem Konto Ihres Unternehmens gemäß den Bestimmungen Ihres einschlägigen Vertrags erfolgen.

19. Kann ich als Unternehmen Transaktionen mit Karten verweigern?

NEIN, weil das Gesetzesdekret vorsieht, dass jemand, der die Zahlung per Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten verweigert, mit schwersten Geld- oder / und Freiheitsstrafen bestraft wird, gemäß den Bestimmungen:

  • der Artikel 288 Par. 1 und 452 des Strafgesetzbuchs,
  • des Artikels 13a des Gesetzes N. 2251/1994 (A‘ 191),
  • des Artikels 18a des Gesetzes N. 146/1914 (A‘ 21), und
  • des Artikels 1a des Gesetzes N. 4177/2013 (A‘ 173), so wie sie gelten.

20. Können die Kredit- und Debit-Karten ausländischer Banken regulär genutzt werden?

Kredit- und Debitkarten ausländischer Banken, sofern sie im Ausland ausgestellt worden sind, können innerhalb der Limits Ihres Vertrags mit der ausstellenden Bank ohne Einschränkungen sowohl für Käufe von Gütern und Dienstleistungen als auch für Barabhebungen genutzt werden.

21. Können Kapitaltransfers aus dem Ausland erfolgen?

JA. Der Transfer von Kapital von bei einer ausländischen Bank geführten Konten auf ein bei einer in Griechenland betriebenen Bank geführtes Konto ist gestattet.

22. Sind die Transfers von Kapital ins Ausland gestattet?

NEIN, außer Sie fallen unter die Ausnahmen, welche der Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften auf täglicher Basis bearbeitet und für die er eine Sondergenehmigung erteilt.

Für die Entscheidung über alle Fälle, in denen eine Überweisung oder ein Transfer von Kapital ins Ausland gestattet ist, ist der Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften zuständig. Die Ersuchen der Kunden können bei der Bank eingereicht werden, mit der sie zusammenarbeiten. Im weiteren Verlauf übermittelt die Bank den Antrag an den Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften, der die Gesamtheit oder einen Teil des beantragten Betrags bewilligen wird, sofern diese Transaktionen als notwendig und ausreichend begründet beurteilt werden.

23. Wie erfolgt die Bezahlung von Behandlungskosten und medizinischen Aufwendungen?

Die Bezahlung von Behandlungskosten und medizinischen Aufwendungen erfolgt unter den folgenden Voraussetzungen ohne die Einschränkung der Bewilligung durch den Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften:

  • Vorlage der erforderlichen Unterlagen bei der Bank, über welche die Transaktion durchgeführt wird, und
  • Transfer des einschlägigen Geldbetrags zur Deckung von Behandlungskosten und medizinischen Aufwendungen per (direkter) Überweisung auf das Konto des Behandlungsinstituts und nicht das Konto des selbigen Berechtigten.

Ebenfalls ist die Abhebung von einem Bankkonto und die Mitnahme von Bargeld ins Ausland bis zu einem Höchstbetrag von einmalig zweitausend (2.000) Euro oder des entsprechenden Betrags in einer ausländischen Währung für eine Begleitperson gestattet, die sich zu einer Behandlung ins Ausland begibt, unter schriftlicher Belegung des Zwecks der Reise.

24. Wie erfolgt die Zahlung von Schulgeldern an eine ausländische Bildungseinrichtung?

Die Bezahlung von Schulgeldern erfolgt unter den folgenden Voraussetzungen ohne die Einschränkung der Bewilligung durch den Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften:

  • Vorlage der erforderlichen Unterlagen bei der Bank, über welche die Transaktion durchgeführt wird, und
  • Transfer des einschlägigen Geldbetrags per (direkter) Überweisung auf das Konto des Bildungsinstituts und nicht das Konto des selbigen Berechtigten.

Ebenfalls ist der Transfer eines Höchstbetrags von insgesamt fünftausend (5.000) Euro oder des entsprechenden Betrags in einer ausländischen Währung pro kalendarisches Quartal für Aufenthalts- und Lebenshaltungskosten von Studenten gestattet, die im Ausland studieren oder an einem Studentenaustauschprogramm teilnehmen. Die Zahlung erfolgt obligatorisch auf ein Konto, das im Ausland und mit dem Studenten als Berechtigten geführt wird.

25. Können meinem Konto aus dem Ausland gutgeschriebene Beträge erneut ins Ausland transferiert werden?

JA, in ihrer Gesamtheit. Die Abhebung des aus dem Ausland transferierten Gesamtbetrags in bar ist jedoch nicht gestattet. Die Abhebung kann innerhalb des Tages- oder / und Wochenlimits erfolgen, unter Ausnahme der in den Gesetzen N. 27/1995, 959/1979 und im Gesetzesdekret N.D. 2687/1953 angeführten Reedereigesellschaften, die auch Barabhebungen bis zum Betrag von fünfzigtausend (50.000) Euro täglich vornehmen können. Auf Beschluss des Ausschusses für die Genehmigung von Bankgeschäften kann auch für andere Unternehmensbranchen, die in den Bereich der in Rede stehenden Regelung fallen, die Abhebung gestattet und ein – über dem allgemein geltenden Limit liegender – täglicher Barabhebungsbetrag bestimmt werden.

Die einschlägige Dokumentierung der Transaktion des Zuflusses von Kapital aus dem Ausland und dessen erneuten Abflusses ins Ausland unterliegt der Verantwortung der Bank und hat vollständig zu sein. Die Banken werden den Modus und die Zeit der Realisierung der Umsetzung der in Rede stehenden Möglichkeit bekannt geben.

26. Ist es erlaubt, Bargeld aus Griechenland hinauszubringen?

Gestattet ist die Mitnahme von Banknoten in Euro oder einer fremden Währung bis zum Betrag von zweitausend (2.000) oder dem entsprechenden Betrag in einer fremden Währung je natürliche Person und Reise ins Ausland. Von der Beschränkung auf 2.000 Euro ausgenommen sind die dauerhaft im Ausland ansässigen Personen. Per Beschluss des Leiters der Griechischen Bank können spezieller Themen der Umsetzung des vorstehenden Verbots geregelt, Differenzierungen für Länder der SCHENGEN-Zone und für Länder außerhalb der Europäischen Union vorgesehen und spezielle Ausnahmen für Personen-Kategorien bestimmt werden.

27. Ist die Zahlung einer finanziellen Forderung in Händen einer Bank in bar erlaubt?

NEIN, im Fall der Pfändung einer finanziellen Forderung in Händen einer Bank, der Griechischen Bank oder der staatlichen Hinterlegungsstelle als Dritter wird der Betrag entweder per Ausstellung eines Schecks gezahlt oder obligatorisch einem – bei der selben oder einer anderen Bank geführten – Konto des Betreibers der Pfändung gutgeschrieben.

28. Was passiert mit den Zahlungstransaktionen für Handelszwecke im Ausland (Bezahlung von Importen)?

Für die Entscheidung über die Fälle, in denen eine Überweisung oder ein Transfer von Kapital ins Ausland gestattet ist, ist der Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften zuständig. Auf Beschluss des Ausschusses für die Genehmigung von Bankgeschäften (FEK B‘ 1563/24.07.2015) wurde jedoch den Banken die Möglichkeit zur Untersuchung und Beurteilung der Ersuchen – juristische Personen oder Unternehmer darstellender – Kunden gegeben, die im Rahmen ihrer unternehmerischen Aktivitäten die Ausführung von Zahlungen gegen Unterlagen (z. B. Rechnungen, Proforma-Rechnungen, Frachtbriefe usw.), die Eröffnung neuer Akkreditive und Finanzierungsbereitstellungen und die Ausstellung neuer Kreditbriefe an das Ausland beantragen.

Die tägliche Bewilligungsgrenze der Banken je Werktag wird festgelegt auf:

  • ab 0 bis 100.000 Euro je Kunden (bei einer oder mehreren Transaktionen täglich), und
  • innerhalb des Limits, das von dem Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften für jede Bank einzeln bestimmt und bekannt gegeben wird.

Das monatliche Bewilligungslimit jeder Bank für einen Kunden von ihr kann nicht den durchschnittlichen monatlichen Wert der importierten Waren und Rohstoffe und Hilfsmaterialien während des vorherigen Geschäftsjahrs mittels der konkreten Bank übersteigen. Die Überprüfung des Einhergehens der vorstehenden Voraussetzung erfolgt durch die Bank, die von dem Kunden alle erforderlichen Belege oder Unterlagen verlangt.

In jedem Fall sind die Anträge, die sich auf Bezahlungen von Importen für Handelszwecke beziehen, unabhängig von der Höhe des Betrags der einschlägigen Belege von den Interessenten gemäß den ihnen erteilten Anweisungen bei den Kundenservice-Stellen der Banken einzureichen. Im weiteren Verlauf wird die Bank das Ersuchen entweder allein bearbeiten oder an den Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften übermitteln, der die Gesamtheit oder einen Teil des beantragten Betrags bewilligen wird. Sowohl die Banken als auch der Ausschuss für die Genehmigung von Bankgeschäften untersuchen vorrangig Transaktionen, die zur Wahrung des öffentlichen oder gesellschaftlichen Interesses notwendig sind, einbezüglich unter anderem der Importe pharmazeutischer Artikel, Lebensmittel, Rohstoffe und Treibstoffe.

29. Ist die Bezahlung auf Basis von Garantiebriefen gestattet?

JA, sofern der Betrag der Zahlung auf ein Bankkonto angewiesen wird.

30. Ist die Erteilung neuer Finanzierungen gestattet?

JA, sofern sie die von der bestehenden Gesetzgebung und der Unternehmenspolitik der Bank gestellten Voraussetzungen erfüllen.

31. Ist die Tilgung / Begleichung offener Kredite & Limits erlaubt?

JA, sie ist gemäß den Bedingungen und Voraussetzungen Ihres einschlägigen Vertrags mit Ihrer Bank gestattet.

32. Sind Barabhebungen durch Botschaften gestattet?

Den Botschaften und Mitgliedern diplomatischer Delegationen in Griechenland ist die Abhebung eines unbeschränkten Barbetrags durch einen – je Berechtigten – von einem Bankkonto unter Vorlage einer einschlägigen schriftlichen Bescheinigung der lokalen Botschaft oder des Diplomatenpasses gestattet.

33. Sind Lohnzahlungen ins Ausland für Arbeitnehmer gestattet?

NEIN, sofern das für die Lohnzahlung belastete Konto bei einer in Griechenland betriebenen Bank geführt wird und die Empfängerkonten bei ausländischen Banken geführt werden. Von dieser Einschränkung ausgenommen sind die Beschäftigten diplomatischer Delegationen, ständiger Vertretungen oder anderer Behörden des griechischen Staates. Ebenfalls ist Beschäftigten diplomatischer Delegationen, ständiger Vertretungen oder anderer Behörden des griechischen Staates im Ausland, die Gehaltskonten bei einer in Griechenland ansässigen und betriebenen Bank führen, gestattet, den entsprechenden Betrag ihres Gehalts unter schriftlicher Nachweisung ihres Status auf ihre im Ausland geführten Konten zu transferieren.

34. Sind Rentenzahlungen an Rentner im Ausland gestattet?

JA, Zahlungen von Renten und Sozialleistungen jeder Natur ins Ausland durch von dem griechischen Recht geregelte Sozialversicherungsträger mittels Überweisung auf ein bei einem außerhalb Griechenlands ansässigen und betriebenen Institut geführtes Konto sind unter der Voraussetzung gestattet, dass der Empfänger der Rente oder Sozialleistung seine Rente oder Sozialleistung auch vor dem Beginn der mit dem gesetzlichen Dekret vom 28 Juni 2015 /A‘ 65) verfügten „Bankferien“ bezog.

(Quelle: Imerisia)>


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Deutsche Wirtschaftsnachrichten
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25.8.2015: <Griechenland: Alternative Währungen erleben Boom in der Wirtschaftskrise>

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/08/26/griechenland-alternative-waehrungen-erleben-boom-in-der-wirtschaftskrise/

<Seit Ausbruch der Finanzkrise sind Parallelwährungen in Griechenland auf dem Vormarsch. Mehr als 80 solcher alternativen Zahlungssysteme existieren bereits und ihre Zahl steigt weiter an. Die Griechen versuchen, so den Handel ohne Euro abzuwickeln und die Kapitalverkehrskontrollen zu umgehen.

Inmitten der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1932 entschied sich die kleine Tiroler Gemeinde Wörgl, ihr eigenes Geld zu drucken, um ihre wirtschaftliche Talfahrt zu beenden. Die Effekte des „Wörgler Schwundgeldes“ waren verblüffend: Die Arbeitslosigkeit nahm ab, die Inflation blieb stabil und die Gemeinde prosperierte. Ökonomen tauften das Geld-Experiment das „Wunder von Wörgl“. Mehr als 80 Jahre später – während Europas Politiker gerade dabei sind, die Fehler der Geschichte zu wiederholen – erlebt auch Griechenland den Aufstieg alternativer Währungen. Die anhaltende Wirtschaftskrise treibt die Griechen dazu, nach alternativen Möglichkeiten des Handels zu suchen, um den Euro zu umgehen.

„Das Geld ist zurzeit knapp, aber die Leute haben noch immer die selben Fähigkeiten und das selbe Wissen wie vor der Krise“, zitiert das Wall Street Journal (WSJ) Christos Papaioannou, der einem Tauschnetzwerk namens TEM angehört. Die alternative Währung TEM – die griechische Abkürzung für Lokale Alternativwährung – wurde im Jahr 2010 in der Hafenstadt Volos gegründet und verfügt dort über 1.000 registrierte Mitglieder. Als das Netzwerk gegründet wurde, zählte es gerade einmal ein Dutzend Mitglieder. Mittlerweile sind es über 1.000 registrierte Nutzer und Dutzende lokale Geschäfte, die das System nutzen, um Waren und Dienstleistungen anzubieten. Dabei werden sowohl Lebensmittel in TEM gehandelt, als auch Haarschnitte, Arztbesuche und Mietzahlungen in der Alternativwährung verrechnet.

Das TEM-System wird über eine Open-Source-Software namens Cyclos verwaltet. Jedes Mitglied erhält einen Online-Account und kann sich entscheiden, ob es den Handel mit Waren und Dienstleistungen in TEM verrechnen möchte (1 TEM = 1 Euro). Die so erhaltenen TEM können später erneut für Güter aus der Region verwendet werden. Auf der Webseite des Netzwerks können die Nutzer dann Angebote hinterlassen oder Gesuche aufgeben. Jeder Nutzer darf nicht weiter als 300 TEM ins Negative rutschen und kann nie über mehr als 1.200 TEM verfügen. So soll aktive Teilnahme gefördert und die Währung liquide gehalten werden.

Das TEM-Netzwerk gehört zu den größsten Parallelwährungen in Griechenland. Es gibt jedoch im ganzen Land ähnliche Netzwerke, die den Griechen eine Alternative zum Euro bieten. In einer Studie für das Unterguggenberger Institut – benannt nach dem damaligen Bürgermeister von Wörgl, der das Geld-Experiment auf den Weg brachte – untersuchte Vassilis Selamis die Komplementärwährungen, die in Griechenland seit Ausbruch der Finanzkrise entstanden sind. Selamis stammt aus Griechenland und studierte Internationale Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck. Er fand bei seiner Recherche 44 alternative Tauschnetzwerke in Griechenland bis zum Mai 2013. 31 dieser Netzwerke arbeiten mit Parallelwährungen, 5 sind Handelskreise und 8 geldlose Tauschnetzwerke.

Eine weitere populäre Komplementärwährung ist der Ovolos. Der Name geht zurück auf die ersten griechischen Münzen, aus denen schließlich die Drachme hervorgegangen ist. Das Netzwerk wurde im Jahr 2009 von Unternehmern in Griechenlands drittgrößter Stadt Patras gegründet. Nach eigenen Angaben nutzen Tausende die Alternativ-Währung, die im Gegensatz zum TEM in ganz Griechenland zum Einsatz kommt. Auf der Insel Kreta erfreut sich dagegen die Währung Monada großer Beliebtheit. Die Mitglieder dieses Netzwerks, dass vor allem in der Hafenstadt Chania anzutreffen ist, halten Sonntagsmärkte ab, bei denen in der Regionalwährung bezahlt werden kann. Mondana wurde im Jahr 2011 gegründet und ist eine von vielen Regionalwährungen, die in der letzten Zeit auf den griechischen Inseln entstanden sind.

Ein alternatives Zahlungssystem ohne Kopplung an den Euro ist die „Athener Zeitbank“. Sie wurde auf dem Höhepunkt der Demonstrationen gegen die Sparmaßnahmen im Jahr 2011 in der griechischen Hauptstadt gegründet. Die Verrechnungseinheit dieses alternativen Zahlungssystems ist Arbeitszeit. Mitglieder erhalten Zeit für verrichtete Arbeit und können diese verwenden, um ihrerseits Dienstleistungen wie Physiotherapie oder Sprachkurse zu verrechnen. Die Zahl der Alternativwährungen ist in Griechenland seit 2009 stark angestiegen, berichtet das WSJ unter Berufung auf die griechische Ökonomin Irene Sotiropoulou. In diesem Jahr wurde bekannt, das Haushaltsdefizit des Landes auf 15 Prozent des BIP angesschwollen war, woraufhin die Nachfrage nach griechischen Staatsanleihen kollabierte. Damals waren der Ökonomin zwei solcher Parallelwährungen bekannt.

Inzwischen beläuft sich ihre Zahl laut der griechischen Bürgerinitiative Omikron Projekt auf über 80 solcher Komplementär-Systeme, die in Größe und Ausprägung von einigen Dutzend bis zu Tausenden Mitgliedern schwanken. Somit hat sich die Zahl der alternativen Währungen seit 2013 nochmals verdoppelt. „Die Probleme, die zuvor existiert haben, sind nur noch schlimmer geworden, und der neue Deal wird neue Probleme schaffen, welche die Krise in manchen Bereichen noch vertiefen werden“, zitiert das WSJ einen Mitbegründer des Omikron Projekts. „Die logische Antwort ist es, Gruppen aufzubauen, um darauf zu reagieren und die Lücken zu füllen, die aufgrund der unhaltbaren Situation entstehen, in der sich Griechenland befindet.“

Die Spekulation über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone tragen zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Im Juli wurden Pläne des ehemaligen griechischen Finanzminister Varoufakis bekannt, nach denen er die Wiedereinführung der Drachme plante. Demnach wollte Varoufakis die Daten der Steuerverwaltung hacken, um im Notfall eine Parallelwährung in Griechenland einführen zu können. Die griechische Staatsanwaltschaft prüfte daraufhin, ob Ermittlungen wegen Hochverrats gegen Varoufakis und seine Mitarbeiter eingeleitet werden. Hinzu kommen die verhängten Kapitalverkehrskontrollen, nach denen jeder Bürger pro Tag nur noch 60 Euro abheben kann. Alternative Währungen und Tauschnetzwerke sind ein Weg diese Kontrollen zu umgehen.

So ist auch das Interesse an der digitalen Währung Bitcoin seit Einführung der Kontrollen sprunghaft angestiegen, wie die Welt berichtet. Online-Marktplätze, die Bitcoin verwenden, verzeichneten im Juni verstärkt Kontoeröffnungen aus Griechenland. „Die Zahl unserer Neukunden ist binnen einer Woche um rund 500 Prozent gestiegen“, sagte Thanos Marinos, Gründer des Online-Handelsplatzes BTCGreece, gegenüber der Welt. Und auch die Suchanfragen bei Google zum Thema Bitcoin stiegen im Juni stark an. Die digitale Währung ist für viele eine interessante Möglichkeit, um die Kapitalverkehrskontrollen zu umgehen. Genaue Zahlen wollten die Bitcoin-Plattformen zwar nicht preisgeben, doch alle berichten über ein sprunghaft gestiegenes Interesse. Der weltweit größte Handelsplatz Bitstamp vermeldete eine Steigerung von 350 Prozent der griechischen Neukunden und der deutsche Martkführer Bitcoin.de berichtet von einer Zunahme des Bitcoin-Umsatzes griechischer Kunden.

„Zeitweise haben sich bei uns zehnmal so viele Leute aus Griechenland registriert wie vorher, und der Bitcoin-Umsatz griechischer Kunden hat sich ungefähr verdreifacht“, so Oliver Flaskämper, Geschäftsführer von Bitcoin.de gegenüber der Welt. Flaskämper sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der gestiegenen Nachfrage und den Kapitalverkehrskontrollen. „So wie es jetzt aussieht, ist das Bitcoin-Netzwerk die einzige Möglichkeit für Griechen, noch Auslandüberweisungen durchzuführen.“

Die meisten der Alternativwährungen sind noch an den Euro gekoppelt, doch einige verzichten komplett auf eine Bindung an die Gemeinschaftswährung. Dennoch gehen Experten nicht davon aus, dass die neuen Zahlungssysteme den Euro verdrängen werden. „Sie werden das Finanzsystem nicht zum Sturz bringen“, zitiert das WSJ Leander Bindewald, der an der britischen Universität von Cumbria zu Fragen der Nachhaltigkeit forscht. „Aber sie repräsentieren ein gewisse Art von Wert, die normales Geld ihnen nicht geben kann.“ So berichten Nutzer von Alternativwährungen, das sie einen Mehrwert durch den Gemeinschaftssinn und den gesellschaftlichen Austausch erhalten, den diese Währungen mit sich bringen.

Christos Papaioannou verrechnet einen immer größeren Teil seiner Computer-Reparaturen in TEM. Außerdem hat er die Renovierung seines Hauses zum Teil in der Alternativwährung beglichen und bezahlt damit Lebensmittel und Kleidung. Er gibt an, dass er die die Parallelwährung mittlerweile mehrmals wöchentlich benutzt. Inzwischen ist das TEM-Netzwerk ein fester Bestandteil seines Wirtschaftslebens. „Man ist daran gewöhnt, die Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu machen und plötzlich realisiert man, dass es auch andere Wege gibt.“>

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Jasminrevolution online, Logo

26.8.2015: <Athen ist Merkels Stalingrad>

https://jasminrevolution.wordpress.com/2015/08/26/athen-ist-merkels-stalingrad/

Prometheus 

Athen, letzten Donnerstag. Tsipras zahlte die 3,2 Milliarden an die EZB, die Merkels Schinder Schäuble den Griechen abgepresst hatte – und trat zurück: Ein ehrenhaftes Verhalten, wie man es von Politikern schon lange nicht mehr kennt. Merkel hat ihre CDU-Parteispender aus der Exportindustrie damit bedient, aber steht vor dem Scherbenhaufen Europa. Paris ergriff die Partei Athens und verhinderte den Grexit, die EU ist in ihrer größten Glaubwürdigkeitskrise seit der Gründung.

Am 13.Juli verhinderte der französische „Sozialist“ Hollande Merkels Sieg in Europa. Athen blieb im Euro, sein „Grexit“ hätte die Währung so unglaubwürdig gemacht wie die ganze EU und ihn weiter purzeln lassen -deutsche Industrielle hätten sich die gierigen Hände gerieben. Doch plötzlich bekam Merkel Nackenschläge aus Washington und sogar vom IWF, den sie selbst ins griechische Boot geholt hatte: Keiner wollte das totale Finanzchaos Marke Schäuble, das nur deutschen Exportbossen nützt, weiter tolerieren.

Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos wird neue Regierungsbildung und Neuwahlen anleiten und selbst die kleine patriotische Anti-Korruptionspartei (Abspaltung der neuliberal-rechtspopulistischen Altparteien), die mit Syriza koaliert und weil ja populistisch nur ist, wer den korrupten Herrschenden ihre Korruption vorwirft, von deutscher Journaille als „Rechtspopulisten beschimpft wird, kann sich Gewinne ausrechnen.

Nicht einmal der IWF, sonst Puffmutter aller Sparterroristen, will diese dümmlichen Polit-Lügen noch mittragen, welche die teutsche Journaille dem debilen Michel im Dienste Merkels dennoch täglich als Presse-Lügen eintrichtern. Mit kriecherischer Hofberichterstattung in den Untergang. Sogar der IWF forderte den griechischen Schuldenschnitt von Berlin und legte eine Analyse vor, nach der Schäubles Behauptungen sich als finanzpolitischer Bullshit erwiesen. US-Außenminister Jack Law forderte Schuldenerleichterung für Athen von Merkel -und wer weiß, welche Fotos die NSA mit ihrem Handy von ihr gemacht hat? Berlin knickte ein.

Nackenschlag für Merkel -Schäuble fiel auf die Schnauze

Schäuble fiel auf die Schnauze und aus Rache setzte er wenigstens brutalste Sparzwangsmaßnahmen gegen die verhassten Griechen durch. Rein ideologisch und ökonomisch unsinnig, ja kontrproduktiv. Keiner hält die hasserfüllte Hetze Berlins gegen die sozialistische Regierung in Athen noch für glaubhaft, Griechenland brauche keinen Schuldenschnitt, könne sich mit Merkel-Rezepten aus der (auch von den Gläubigern zu verantwortenden!) Katastrophe „heraussparen“.

Den korrupten Altparteien hatten die Gläubiger die Kredite nur so nachgeworfen, um von deren Korruption weiter zu profitieren. Bis die Griechen endlich -viel zu spät- mit Syriza eine völlig neue Linkspartei an die Macht wählten. Syriza bekam am Ende Zusagen über 89 Milliarden, die unter Tsipras wohl eher beim Volk ankommen dürften als unter seinen korrupten Vorgängern.

Tsipras steht jetzt nach seinem Rücktritt nicht schlecht da. Die Griechen anerkennen seinen heldenhaften Kampf gegen einen übermächtigen Feind, der kein schmutziges Mittel ausließ, um die Griechen auszubeuten und zu demütigen: Deutschland, seine schwarzroten Rechtspopulisten und seine Hetzmedien. Das finanztotalitäre Spar-Regime, dass die EU jetzt im Land installieren will, wird er -anders als die korrupte schwarzrote Altregierung von Samaras- für die Griechen so human wie möglich umsetzen.

Von Merkel durchgesetzte Forderungen sind schlicht hirnverbrannt und nur Idioten glauben, dass sie umsetzbar sind -z.B. die Forderung durch noch weitere Privatisierungen aus dem ins Elend gesparten Staatsvermögen 50 Milliarden Euro zu erlösen: Die sparwütigen neoliberalen Vorgänger hatte es in fünf Jahren, die sie mit dem Tafelsilber der Griechen hausieren gingen gerade mal auf drei Milliarden Einnahmen gebracht. Und die Filetstücke sind jetzt weg!

Tsipras kämpft weiter gegen schwarzrote Korruption
Tsipras-DieLinke_CCby-NC2.0

Beliebter als Mr.Bean: Alexis Tsipras (DieLinke flickr CC-by-NC2.0)

Tsipras wird auch gegen weitere Querschüsse aus Berlin den zähen Kampf gegen die schwarzrote Korruption der Altparteien (hinter denen mächtige Milliardärsclans stehen, die Beamte zu Tausenden bestochen haben) weiterkämpfen solange er kann: Finanzamt für Finanzamt wird er eine Milliardärs-Steuererklärung nach der anderen von durch Syriza eingesetzten neuen Steuerfahndern prüfen lassen und endlich Geld bei denen eintreiben, die darin schwimmen. Die Syriza-Linksabspaltung (im Parlament doppelt so groß wie die abgewirtschafteten „Sozialisten“ der Pasok) wird bei den Wahlen am 20.September vielleicht Pasok und den griechischen Betonkopf-Kommunisten weitere Stimmen abjagen und kann dann mit der gemäßigten Rest-Syriza eine neue, stärkere Regierung bilden. An eine Renaissance der konservativen ND von Samaras glaubt keiner mehr, auch Samaras nicht: Er trat zurück, nachdem er das Referendum gegen Tsipras verloren hatte.

Merkels neoliberale Austerizid-Politik ist auf ganzer Linie gescheitert: Nach fünf Jahren Sparterror ist Griechenlands Ökonomie dauerhaft um 25 % eingebrochen, soviel wie keine westliche Wirtschaft je zuvor in Friedenszeiten. Kein Wunder, dass viele jetzt von einem deutschen „Wirtschaftskrieg“ gegen Athen reden, von einem antikommunistischen Finanzputsch gegen eine demokratisch gewählte Regierung eines Verbündeten, eines Mit-EU-Landes. Mieser stand eine deutsche Regierung nicht da, seit Hitler in Stalingrad seinen Weltkrieg verlor.>

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1.12.2015: <Griechenland - Die Schande der EU: Sex für 2 Euro - für eine warme Mahlzeit>

http://www.epochtimes.de/politik/europa/griechenland-die-schande-der-eu-sex-fuer-2-euro-fuer-eine-warme-mahlzeit-a1288723.html?fb=1

<Die Wirtschaftskrise und die extremen Sparmaßnahmen lassen die griechische Bevölkerung verarmen. Junge Griechinnen haben keine andere Wahl als ihre Körper zu verkaufen um zu überleben...

Durch die Wirtschaftskrise in Griechenland sind viele Menschen im Land in extreme Not geraten. Die Austeritätspolitik der griechischen Regierung auf Druck der Europäischen Union und der Troika lässt die Griechen verarmen. Viele junge Menschen sind arbeitslos und können sich nicht einmal eine warme Mahlzeit am Tag leisten.

Deshalb gibt es immer mehr junge Frauen die in Griechenland auf den Strich gehen. Besonders Griechinnen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren würden ihren Körper verkaufen. Für nur 2 Euro pro halber Stunde gehen die Mädchen anschaffen, berichtet das Contra-Magazin unter Berufung auf eine Studie der Athener Pantion-Universität. Die Frauen würden sich mit dem bisschen Geld etwas zu Essen kaufen, Rechnungen bezahlen oder ihre Drogensucht finanzieren.

17.000 Prostituierte wurden für die Studie befragt, die dieses erschreckende Ergebnis zu Tage brachten.

Die griechische Wirtschaft ist am Boden und eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Geldgeber zeigen auch kein Interesse der griechischen Bevölkerung zu helfen. Die Milliarden die als griechische "Rettungspakete" betitelt wurden, sind in den Taschen ausländischer Investoren und Banken gelandet. Diese EU-Steuermilliarden sind am griechischen Volk vorbeigeflossen.   

Kann Griechenland seine Schulden je begleichen?

Die griechische Staatsverschuldung liegt bei gut 177 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der IWF erwartet, dass sich der Schuldenberg innerhalb der nächsten zwei Jahre der 200-Prozent-Marke annähern wird. Dabei geht die Institution davon aus, dass bereits bei einer Staatsverschuldung von 110 Prozent der Wirtschaftsleistung fraglich ist, ob Griechenland auf Dauer zahlungsfähig bleiben kann.

Der IWF hat daher einen Schuldenschnitt für das Land gefordert. Die Bundesregierung hält davon aber nichts. Die Debatte um einen Schuldenschnitt sei auch schon im Sommer beendet worden, hieß es aus Berlin. Bei Schuldenerleichterungen gebe es allerdings Spielraum. 

Ein Schuldenschnitt bedeutet den vollständigen Erlass zumindest eines Teils der bestehenden Schulden. Diese werden dann von den Gläubigern komplett abgeschrieben und vom Schuldner nicht mehr zurückgezahlt.

Nach den europäischen Verträgen ist ein solcher Schuldenschnitt aufgrund einer sogenannten „No-Bailout“-Klausel eigentlich ausgeschlossen. Im Unterschied dazu geht es bei Schuldenerleichterungen, wie sie die Bundesregierung in Erwägung zog, um verlängerte Rückzahlungsfristen und verringerte Zinsen.

Niedrigere Zinsen wirken ähnlich wie ein Schuldenschnitt, weil sie die Forderungen der Gläubiger über die Zeit tatsächlich verringern. Verlängerungen der Kreditlaufzeiten dagegen verringern den Schuldenberg nicht, verschieben aber den Zahltag weiter nach hinten. 

Es kann also noch Jahrzehnte dauern bis Griechenland seine Schulden beglichen hat, und bis dahin wird der normale griechische Bürger weiterhin kräftig zur Kasse gebeten... (so) >

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1.12.2015: EU-Griechenland=Drittes Reich: <EU führt erstmals Meldepflicht für Bargeld und Schmuck ein>

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/12/01/eu-fuehrt-erstmals-meldepflicht-fuer-bargeld-und-schmuck-ein/

<Alle Griechen müssen künftig ihre Bargeld-Bestände, ihren Schmuck und den Inhalt ihrer Schließfächer offiziell deklarieren. Die von der Troika schon seit langem geforderte Maßnahme wird nun erstmals in einem EU-Land umgesetzt. Man kann davon ausgehen, dass es sich um einen Testlauf handelt.

Die griechische Regierung setzt per 1. Januar eine Anordnung der Troika um, die diese bereits zur Zeiten der konservativen Regierung von Antonis Samaras vorgelegt hatte: Alle Griechen müssen Bargeld über 15.000 Euro, Schmuck im Wert über 30.000 Euro sowie den Inhalt ihrer Schließfächer deklarieren. Das sieht ein gemeinsames Dekret des Justiz- und des Finanzministeriums vor, berichtet Keep Talking Greece. Damit sollen die Bürger gezwungen werden, ihr Geld auf die Bank zurückzubringen. Zahlreiche Griechen haben während der Krise ihr Geld zu Hause unter der Matratze verstaut – aus gutem Grund: Auf dem Höhepunkt der Krise wurden die Banken geschlossen, die Bürger konnten nur noch kleine Beträge abheben, Kapitalverkehrskontrollen wurden verhängt.

Wie der Wert von Assets ermittelt werden soll ist unklar. Die Maßnahme soll dazu dienen, die Staatseinnahmen aufzubessern. Die griechische Wirtschaft hat sich seit der Euro-Krise im Sommer nicht erholt: Das monatelange Ringen mit den Geldgebern aus der Euro-Zone kommt Griechenland teurer zu stehen als bislang angenommen. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte von Juli bis September um 0,9 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt am Freitag in Athen mitteilte. Eine erste Schätzung hatte lediglich ein Minus von 0,5 Prozent ergeben. Allerdings ist das Ergebnis immer noch besser als von Analysten vorausgesagt: Diese waren ursprünglich von einem Einbruch von 2,7 Prozent ausgegangen. Noch im Frühjahr war die Wirtschaft um 0,3 Prozent gewachsen. Doch im Sommer wurden die Banken drei Wochen lang geschlossen, was die Konjunktur belastete.

Weil es der Syriza-Regierung von Alexis Tsipras nicht gelungen ist, die großen Steuerflüchtlinge zu fassen und weil die Staatseinnahmen wegen der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit mager sind, greift die Regierung nun zu dem drastischen Schritt der Deklarationspflicht. Man kann davon ausgehen, dass dies die Vorstufe zur Konfiszierung von Assets ist – entweder, weil sich die Krise verschärft, oder weil die Bürger bei den Steuern in Verzug sind.

Man kann ebenfalls davon ausgehen, dass es sich um eine Blaupause der finanziellen Repression handelt, die im Krisenfall auch in anderen europäischen Staaten Anwendung findet. Die EU geht in der Regel nach diesem Modell vor. So wurden nach der Gläubigerbeteiligung in Zypern behauptet, dass solches niemals in anderen Staaten Anwendung finden werde. Wenige Monate später war der sogenannte „Bail-In“ geltendes EU-Recht.>

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14.12.2016: <Krise lösst Depression aus: Jeder zweite Grieche ist psychisch angeschlagen>

http://www.news.ch/Jeder+zweite+Grieche+ist+psychisch+angeschlagen/682413/detail.htm

<Athen - Jeder zweite Grieche leidet laut einer Studie aufgrund der Krise des Landes unter Angstzuständen, innerer Unruhe und Unsicherheit. Die Ergebnisse einer Befragung des Athener Meinungsforschungsinstituts GPO wurden am Montag in griechischen Medien veröffentlicht.

Demnach stieg auch die Zahl der Depressionskranken. Betroffen seien vor allem einkommensschwache und verschuldete Menschen sowie jene, die offene Rechnungen nicht zahlen können. Das Institut hatte im Laufe des Jahres im Auftrag der Nationalen Bildungseinrichtung für Gesundheit (Esdy) 4000 Menschen befragt.

Den Ergebnissen zufolge konnte ein Drittel der Befragten offene Rechnungen nicht begleichen oder Schulden nicht abzahlen. In jener Gruppe sei die Selbsteinschätzung der persönlichen Gesundheit besonders schlecht, teilte das Institut GPO mit. Hinzu komme, dass 25 Prozent der Befragten sich aus wirtschaftlichen Gründen weder ärztliche Untersuchungen noch Therapien leisten könnten.

Dafür seien bei verschuldeten, einkommensschwachen Bevölkerungsschichten auch das Rauchen, der Alkoholkonsum und der Verzehr von Fleisch zurückgegangen. Gleichzeitig sei jedoch die Zahl der chronisch Kranken und da vor allem der Fettleibigen gestiegen.

(kris/sda)>

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29.12.2015: Pleite-Griechenland reduziert Autoverkehr: <Tausende Motorfahrzeuge abgemeldet: Autosteuer ist den Griechen zu teuer>

http://www.news.ch/Autosteuer+ist+den+Griechen+zu+teuer/683667/detail.htm

<Athen - Tausende Griechen haben in den letzten Wochen ihre Autos abgemeldet, weil sie die Motorfahrzeugsteuer nicht mehr bezahlen können. In den Steuerämtern des Landes bildeten sich am Dienstag lange Warteschlangen, wie das staatliche Fernsehen berichtete.

Nach Berichten der griechischen Presse wurden in den vergangenen drei Wochen fast 70'000 Autos abgemeldet. Wie ein Beamter des Steueramtes der deutschen Nachrichtenagentur dpa sagte, geht das Finanzministerium davon aus, dass es bis Donnerstag mehr als 100'000 Fahrzeuge sein werden.

Wegen der harten Sparmassnahmen ist das Einkommen der Griechen nach Schätzungen von Gewerkschaftsverbänden seit Ausbruch der schweren Finanzkrise vor sechs Jahren um mehr als 30 Prozent gefallen. Zudem ist jeder Vierte ohne Job. Die Griechen versuchen deswegen zu sparen. Besitzer von 20 Jahre alten Kleinwagen müssen jährlich 120 Euro Motorfahrzeugsteuer zahlen, bei grösseren Autos sind es bis zu 1320 Euro.

(bert/sda)>


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10.2.2016: <Panikverkäufe: Griechenlands Börsen-Konzerne sind nur noch Peanuts wert>

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/griechenland-gesamte-boerse-ist-nur-noch-23-lliarden-euro-wert-a-1076652.html

<Von (Text), Katja Braun und Aida Márquez (Grafiken)

Der Börsencrash in Griechenland ist dramatisch: Die Aktien aller Firmen zusammen sind nur noch gut 23 Milliarden Euro wert - weit weniger als BMW oder Daimler.

Der Ausverkauf am griechischen Aktienmarkt nimmt panische Züge an. Seit Monaten fällt der Leitindex Athex, die Anleger beeilen sich, ihre Papiere loszuwerden. Sie fürchten, dass der politische Streit um die Auszahlungen von Milliardenkrediten eskaliert und die ohnehin arg ramponierte griechische Wirtschaft weiter Schaden nimmt.

Zu Börsenschluss am Dienstag waren die Aktien aller an der griechischen Börse gelisteten Firmen zusammen noch 23,2 Milliarden Euro wert. Am Mittwochnachmittag rutschte der griechische Leitindex erneut ins Minus. Der Trend nach unten scheint noch nicht gebrochen.

Was der Absturz bedeutet, zeigt ein Vergleich: Griechenlands Unternehmen sind in der Summe weit weniger wert als einzelne deutsche Firmen. Der IT-Konzern SAP Chart zeigen etwa hat derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 81 Milliarden Euro, der Technologieriese Siemens Chart zeigen ist gut 77 Milliarden wert, der Autobauer Daimler Chart zeigen 63 Milliarden.

Noch düsterer wird das Bild, wenn man sich nur Griechenlands Leitindex ansieht. Im Athex sind die 60 größten und bedeutendsten Unternehmen des Landes gelistet. Diese sind zusammen nur knapp zehn Milliarden Euro wert - rund Hundert Mal weniger als die 30 Firmen im deutschen Leitindex Dax Chart zeigen. Selbst die stark kriselnde Deutsche Bank Chart zeigen ist an der Börse noch fast doppelt so viel wert wie der gesamte griechische Leitindex.

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Einzelne Firmen im griechischen Leitindex wären aus Investorensicht für Spottpreise zu haben - wenn sie denn noch jemand kaufen wollte. Das Schlusslicht des Athex etwa, die Immobilienfirma Reds SA, bringt es noch auf etwas mehr als 14 Millionen Euro.>

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Die kriminell-korrupte EU hat ihr erstes Entwicklungsland:

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2.3.2016: Flüchtlingslager Idomeni: <EU erklärt Griechenland zum Notstandsgebiet>

http://www.welt.de/politik/ausland/article152849226/EU-erklaert-Griechenland-zum-Notstandsgebiet.html

<Erstmals in der Geschichte will die EU humanitäre Hilfe auch in Europa leisten: 700 Millionen Euro soll es geben – vor allem für Griechenland. Selbst Bargeld-Zahlungen für Flüchtlinge sind möglich.

Von Andre Tauber , Brüssel Korrespondent

Flüchtlinge in Idomeni: "Letzte Nacht schliefen die Menschen im Schlamm"

Christos Stylianides legt in der Regel weite Strecken zurück, um den Erfolg seiner Arbeit zu sehen. Der Kommissar für humanitäre Hilfe reist häufig in den Nahen Osten, nach Afrika und Asien. Er zieht sich schusssichere Westen an, setzt sich beim Besuch von Flüchtlingsfamilien auf Betonböden und zerfressene Teppiche.

Nun werden seine Dienstreisen kürzer werden: Die humanitären Krisen haben längst Europa erreicht. Die Europäische Union möchte erstmals auf EU-Gebiet humanitäre Hilfe leisten, kündigte Stylianides nun in Brüssel an. Er stellte Pläne vor, wonach die EU-Hilfsagentur Echo in Europa tätig werden soll.

Ausgaben sind für drei Jahre vorgesehen

Die Europäische Kommission will insgesamt 700 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren bereitstellen. "Es soll humanitäre Hilfe geben innerhalb Europas", sagte Stylianides am Mittwoch. Man dürfe "keine Zeit dabei verlieren, alle Hilfe bereitzustellen, um dem menschlichen Leid an unseren Grenzen vorzubeugen".

Theoretisch soll das Geld für alle EU-Länder und für zahlreiche Krisen zur Verfügung stehen, die sich künftig einmal ergeben könnten. Doch längst ist klar, dass sich das Angebot derzeit vor allem an einen EU-Staat richtet: Griechenland.

Der Schritt zeigt, wie ernst die Gefahr ist, dass Griechenland sich zum Sammelbecken für Hunderttausende von Flüchtlingen entwickelt. Nachdem Mazedonien die Grenzen für Flüchtlinge schloss, stauen sich die Ankommenden in Griechenland. Aktuell sind es mehr als 25.000. Man fürchtet eine "humanitären Katastrophe".

Der Schritt zeigt vor dem entscheidenden EU-Türkei-Gipfel am Montag die Dramatik der Lage auf. Da wird auch der Plan auf dem Prüfstand stehen, in Zusammenarbeit mit der Türkei die Anzahl der Flüchtlinge zu reduzieren, die sich in Booten auf den Weg über das Meer machen. Von der Türkei wurde eine signifikante Reduzierung der Zahlen verlangt.

Merkels Plan geht nicht auf

Doch es sieht bislang nicht danach aus, als würde man den entscheidenden Erfolg vermelden können. Im Januar und Februar kamen mit 122.637 Menschen fast so viele Flüchtlinge in Griechenland an wie im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. Der Plan A von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verliert damit immer mehr an Bedeutung.

Der Alternativplan, der vor allem von Österreich und osteuropäischen Staaten befürwortet wird, sieht vor, die Flüchtlingsströme in Griechenland einzudämmen. Das Land würde damit zu einem einzigen großen Auffanglager werden. Die griechischen Behörden wären komplett überfordert damit, die Menschen unterzubringen und zu versorgen.

Das UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) berichtet bereits von dramatischen Situationen an der griechischen Grenze zu Mazedonien. Tausende von Menschen müssen die Nächte im Freien verbringen. Es mangele selbst an einfachen Dingen wie Lebensmitteln. Die Lage sei dramatisch.

Griechische Medienberichten zufolge klopften verzweifelte Migranten in der Nacht an den Türen der rund 100 Einwohner des Dorfes von Idomeni und baten um Lebensmittel und Milch für ihre Kinder. Im Februar sind nach Angaben des UNHCR insgesamt mehr als 55.000 Migranten in Griechenland angekommen.

Geld und Gutscheine wie im Nahen Osten

Die Europäische Kommission möchte nun Nothilfe für diese Menschen leisten. "Unsere Krise wird widerspiegeln, was wir bereits außerhalb der Europäischen Union leisten", sagt ein EU-Beamter. Das heißt, die EU wird mit Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, um die Hilfe vor Ort zu bringen, und mit eigener Expertise beitragen.

Die Europäische Kommission erwägt auch, die Flüchtlinge in Griechenland mit Bargeld und Lebensmittelgutscheinen zu versorgen, wie bereits in der Türkei und im Nahen Osten. "Cash und Gutscheine werden sicher sehr hilfreich sein", sagte Stylianides. "Das wird auch sicherstellen, dass die Menschen auch in Würde leben können, und gleichzeitig hilft man auch der lokalen Wirtschaft."

Die Nothilfe kostet Europa allerdings im Vergleich sehr viel Geld. Es wäre bedeutend günstiger, sich in der Türkei sowie in den Staaten des Nahen Ostens um die Flüchtlinge zu kümmern, als ihnen in Griechenland Hotelzimmer zu bezahlen oder sie bei Privatleuten unterzubringen.

Die Europäische Kommission möchte auch deswegen die bestehenden Mittel für die humanitäre Hilfe außerhalb Europas nicht kürzen. Neues Geld wird aus dem EU-Haushalt bereitgestellt, betont Stylianides. 300 Millionen Euro sollen in diesem Jahr zur Verfügung stehen, jeweils 200 Millionen Euro 2017 und 2018 folgen – der lange Zeitraum zeigt, dass man sich in Brüssel auf eine lange Krise vorbereitet.

Es soll nur Wochen dauern, bis die Hilfe kommt

Die Hilfsgelder sollen künftig schneller verfügbar sein als das Geld, das bislang für die Krise vorgesehen war. Zwar hat die EU bereits mehrere Fonds aufgelegt, etwa den Integrationsfonds für Flüchtlinge, den Fonds für Innere Sicherheit. Allerdings, so wird in der Kommission betont, seien diese Instrumente nicht entwickelt worden, um humanitäre Krisen im "großen Ausmaß" anzugehen.

Die nun beschlossene Hilfe wird die Flüchtlingskrise aber nicht lösen können. Weiterhin müsse an einer europäischen Lösung für die Flüchtlingskrise gearbeitet werden, sagte Stylianides. Es wird auch weiterhin größere Kontingente an Flüchtlingen brauchen, die von Griechenland auf andere EU-Staaten verteilt werden.

Immerhin sind EU-Beamte zuversichtlich, dass die Hilfe schnell zur Verfügung gestellt wird. Die EU-Mitgliedsstaaten würden sicher schnell den Umschichtungen im EU-Haushalt zustimmen, auch vom Europäischen Parlament verspricht man sich Kooperation. Wann die erste Hilfe auf dem Weg sein kann? "Es wird Wochen statt Monate dauern", sagt ein EU-Beamter.>

Verzweifelte Flüchtlinge rufen nach „Mama Merkel“

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31.3.2016: Mehr Pleiten als Neugründungen in Griechenland
Explosion der Unternehmensschließungen in Griechenland
http://www.griechenland-blog.gr/2016/03/explosion-der-unternehmensschliessungen-in-griechenland/2136971/

<31. März 2016

Im ersten Quartal des Jahres 2016 wurde in Griechenland im Vergleich zum Vorjahr eine Explosion der Firmenschließungen um rund 78 Prozent verzeichnet.

Laut der griechischen Zeitung „Kathimerini“ wird in Griechenland auf dem Markt im ersten Quartal des laufenden Jahres eine „Explosion“ der Unternehmensschließungen um 78,08% verzeichnet und ein sehr negativer Beginn des neuen Jahres vermerkt.

Es ist bezeichnend, dass zum ersten Mal in den Jahren der Krise die Löschungen von Unternehmen (Unternehmen, die schließen) die neu eröffneten Unternehmen um 4.000 übersteigen, da diverse Aktivitäten endgültig eingestellt werden, manche ins Ausland abwandern und andere wiederum in die Sphäre der Schattenwirtschaft, der ungemeldeten Beschäftigung und der nicht deklarierten Einkommen eintreten.

Unternehmen schließen wegen anhaltender Ungewissheit

Laut den Daten des griechischen Allgemeinen Handelsregisters (GEMI) wurden in dem Zeitraum ab dem 01 Januar 2016 bis zum 22 März 2016 insgesamt 9.812 Unternehmen aus dem Register gelöscht, welche Anzahl im Vergleich zu dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 2015 um 78,08% höher liegt. Es ist sogar nicht auszuschließen, dass die wirkliche Anzahl der Schließungen noch höher als die offiziell verzeichnete liegt, da viele Unternehmen die „Rollläden herunterlassen“, ohne dies zu melden, weil sie Schulden an den Fiskus, die Versicherungskassen, ihre Lieferanten und Banken haben.

Experten zufolge hat zu diesem Bild auch die Verzögerung der – inzwischen seit rund einem halben Jahr anhängigen – sogenannten „Bewertung“ (der Umsetzung des Griechenland mit den Memoranden auferlegten Programms) beigetragen, da viele Unternehmer das Verstreichen der Weihnachtsfeiertage abwarteten um zu sehen, wie es mit besagter Bewertung weitergehen wird, und ab dem Moment, wo sie kein „Licht“ sahen, ihre Unternehmen zu schließen begannen.

(Quelle: dikaiologitika.gr)>

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