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Geschichte von Böhmen, Mähren und Schlesien bis 1919. Chronologie

Die Besiedelung des Raumes des zentralen Mitteleuropa nach Boiern, Markomannen, Avaren, "Slawen", Quaden, Vandalen - und die verschiedenen Gesetze und Sprachvorschriften: Die Geschichtsmanipulation von Boczek - Unterdrückung des Deutschen durch Wladislaw - Deutsch als "Verbindungssprache", aber keine Germanisierung in der k.u.k.-Monarchie

von Michael Palomino (1998)

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aus:
Bericht  über die Tätigkeit der österreichischen Friedensdelegation in St-Germain en Laye; Band 1. Deutschösterreichische Staatsdruckerei Wien 1919.


Chronologie

Böhmen (S.113)

2. Jh. v.Chr.
Böhmen ist ein Teil des Gebiets der keltischen Boier. Davon stammt der Name "Böhmen" ab.

1. Jh. v.Chr.
Sieg der germanischen Markomannen über die Boier
Die Markomannen sind die Vorfahren der Bayern, leben 5 Jahrhunderte in Böhmen, wandern dann zum Teil ins heutige Bayern.

6. Jh. n.Chr.
Einwanderung der Slawen in Böhmen im fruchtbaren Inneren des Landes
plus: germanische Ansiedler, die auf der anderen Seite der Berge die Wälder urbar machen und so den Grundbesitz erwerben (S.113).

Es ergibt sich ein slawisch-germanisches Nebeneinander.

Mähren und Schlesien
Ureinwohner der Sudetenländer sind:
-- in Mähren die Quaden
-- in Schlesien die Vandalen.

5. Jh.
Quaden und Vandalen weiten sich bis zur Donau aus.

2. Hälfte 6. Jh.
Invasion aus dem Osten: Avaren und Slawen
-- Avaren und Slawen besetzen den heutigen ungarischen Raum
-- die Slawen sind die Vasallen der Avaren
-- die Slawen dringen in Schlesien und Mähren ein und zerstören germanische Siedlungen in der Ebene

-- die germanische Bevölkerung flüchtet in die Berge der Sudeten und bewohnt zusammenhängende Sprachgebiete bis zu diesem Zeitpunkt (1919)

-- die Slawen siedeln sich in den geräumten Niederungen an, die germanischen Enklaven erhalten sich bis zu diesem Zeitpunkt (1919) (S.113-114).

[Die slawische Invasion ist also gelungen].


Der erste tschechische Staat

9. Jh.
Der Stamm der Tschechen vereinigt sich mit anderen slawischen Stämmen zu einem Ganzen
->> Reich der Przemyslyden
->> das Reich der slawischen Stämme ist fast ganz von Deutschen umgeben
->> und dieses Reich gerät unter deutschen Einfluss und Einfluss von Christentum und westlicher Kultur
->> Herrscher Böhmens wird ein Fürst des deutschen Reiches (S.114).

ab 11. Jh.
Städtegründungen, deutsche Händler und Kaufleute
(S.114)

Fälschungen des tschechischen Archivisten Boczek
Gefälschte Dokumente
-- Boczek behauptet, das deutsche Recht sei bis 13. Jh. unbekannt gewesen
-- dann seien die Deutschen von König, Adel und Geistlichkeit berufen worden, Böhmen zu kolonisieren (S.114).

Richtigstellung:
Im 13. Jh. lebten in grosser Zahl deutsche Kolonisten in Böhmen, dann die böhmischen Könige, die  versuchten, durch deren Ansiedlung die Zivilisation ihres Landes zu "heben" (S.114).

15. Jh.
Hussitenkriege
->> vielen deutschen Städten und Landstrichen Böhmens wird tschechischer Charakter aufgenötigt: Unterdrückung durch König Wladislaw, Verfassungsurkunde von 1500
->> tschechisch wird einzige im öffentlichen Leben erlaubte Sprache (S.114-115).

1620
Schlacht am Weisen Berge: Sturz des tschechischen Adels
->> Anwachsen der Macht der deutschsprachigen Habsburger (S.115).

1620-1848
Zentralisationsepoche bis 1848
Diese Epoche der Zentralisation, der grossen Städteerweiterungen und der Einführung der teuren Waffen und Kanonen wird oft als "Epoche der Germanisierung" bezeichnet. Dies ist aber falsch:

-- denn alle Sprachen sind nach dem Sprachgesetz der Kaiser gleichberechtigt
-- der Gebrauch der deutschen Sprache wird wieder häufiger, weil er vorher verboten war
-- aber es findet keine Germanisierung des tschechischen Adels statt
-- auf Universitäten und Lyzeen herrscht Latein
-- die unteren Volksklassen erhalten z.T. gar keine Schule
-- Latein beginnt vorübergehend, Verwaltungssprache zu werden (S.115-116).

Zentralisationsbestrebungen der Habsburger: Deutsch wird "Vermittlungssprache"
Die Habsburger erklären Deutsch zur "Vermittlungssprache" zwischen den verschiedenen Völkern der Monarchie. Die erste "Normalschule" in Wien wird "deutsche Schule" genannt.

ab 1752/3
Schulpflicht in der Habsburger Monarchie: Latein wird eliminiert
->> es wird der "deutsche Unterricht" eingeführt im Gegensatz zum "lateinischen Unterricht"
->> es werden "deutsche Schulen" eingeführt im Gegensatz zu "lateinischen Schulen"
->> diese Schulen sind nicht gegen Tschechen und Polen gerichtet, und in der k.u.k.-Monarchie findet auch keine Germanisation / Germanisierung wie später in Deutschland oder in Polen
->> in den 150 Jahren ab 1752 existieren die verschiedenen Nationen immer noch, was als Beweis gilt, dass in Österreich-Ungarn keine Germanisierung stattgefunden hat (S.116).

ab 1848
Nationalismus: Vor allem Tschechisch ist expansiv
->> Kartographieren der Sprachgrenzen
->> bei Germanisation wäre gar kein klares Abstecken von Sprachgrenzen möglich gewesen
->> in tschechischen Gebieten wird Tschechisch speziell gefördert (S.117).

ab 1890
Slawische Mehrheit im Wiener Parlament
Da die slawische Mehrheit immer auf einer Unteilbarkeit des Landes Böhmen besteht, können die Deutsch-Böhmen sich nie einem anderen Landkreis anschliessen, sondern ihre Wünsche bleiben unerfüllt (S.117).

In der k.u.k.-Monarchie ist die Gleichheit aller Nationalitäten vor Gericht garantiert und belegbar. Von Germanisierung kann in Österreich-Ungarn keine Rede sein (S.118).

[Dagegen verhindert tschechische Unnachgiebigkeit schon damals den Nationalismus von Deutsch-Böhmen].

1918/1919
Die Tschechen behaupten eine "historische Grenze"
inklusive mit den deutschen Kronländern Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien (S.119).

[Es handelt sich um blanken Imperialismus über deutsche Gebiete mit dem Ziel, eine Landbrücke zwischen der "CSSR" und Jugoslawien zu schaffen].

Januar 1919
Die Siegermächte billigen die neuen Grenzen der "CSSR" im Nachhinein
Italienische wie französische Vertreter vertrösten Österreich auf die Friedenskonferenz (S.122).

[und die "CSSR" ist ein Vielvölkerstaat, bestehend aus Tschechen, Slowaken, Deutschen, Ruthenen, Ukrainern und Polen. 1938-1945 herrscht Hitler-Deutschland, und 1945 werden die Sudetendeutschen vertrieben, aber die deutschen Dörfer und Städte bleiben meistens leere Geisterstädte...].

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