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Portugal Meldungen 01
(ab 27.11.2015)

27.11.2015: Zinswette verloren: Portugal muss 40% Zinsen zahlen: Spekulative Zinsswaps Pakt mit dem Teufel? Portugal verliert riskante Zinswette - Der Preis: 40 Prozent Zinsen!  -- 11.1.2016: Kontenraub in Italien und Portugal, um Banken zu retten: Bail-in in Italien und Portugal  -- 9.8.2016: Waldbrände in ganz Portugal - keine Vorsorge, keine Pflege: Portugal in Flammen – sieht so die Hölle aus? -- 12.8.2016: Waldbrände: Madeira brennt ab: Flammendes Inferno -- 6.2.2018: Wirtschaftliche Erholung -- 70% ist unbewohnt -- der Aquädukt von Amoreira von 1622 -- 26.4.2025: Polizei knüppelt Nationale nieder -- 28.4.2025: TOTALER STROMAUSFALL wahrscheinlich wegen Überprodution von Solarstrom -- "athmosphärisches Phänomen" --

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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27.11.2015: Zinswette verloren: Portugal muss 40% Zinsen zahlen
Spekulative Zinsswaps
Pakt mit dem Teufel? Portugal verliert riskante Zinswette - Der Preis: 40 Prozent Zinsen!
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8156409-spekulative-zinsswaps-pakt-teufel-portugal-verliert-riskante-zinswette-preis-40-prozent-zinsen

Portugal steht Anfang der Jahrtausendwende finanziell das Wasser bis zum Hals. Um die Zinslast zu drücken, lässt es sich auf ein hochspekulatives Zinsswap-Geschäft ein. Ein schwerer Fehler, der aus 4,76 Prozent Zinsen unglaubliche 40,6 Prozent macht. Wir schreiben das Jahr 2005. Einige Euro-Länder, darunter Portugal, sitzen finanziell in der Klemme. Wenige Jahre später werden diese Staaten die Euro-Zone in eine gigantische Schuldenkrise stürzen. Doch noch ist es nicht soweit. Noch suchen sie nach Auswegen aus der finanziellen Misere.

Spekulative Zinsswaps: Pakt mit dem Teufel? Portugal verliert riskante Zinswette - Der Preis: 40 Prozent Zinsen! | wallstreet-online.de - Vollständiger Artikel unter:
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8156409-spekulative-zinsswaps-pakt-teufel-portugal-verliert-riskante-zinswette-preis-40-prozent-zinsen
<Portugal steht Anfang der Jahrtausendwende finanziell das Wasser bis zum Hals. Um die Zinslast zu drücken, lässt es sich auf ein hochspekulatives Zinsswap-Geschäft ein. Ein schwerer Fehler, der aus 4,76 Prozent Zinsen unglaubliche 40,6 Prozent macht. Wir schreiben das Jahr 2005. Einige Euro-Länder, darunter Portugal, sitzen finanziell in der Klemme. Wenige Jahre später werden diese Staaten die Euro-Zone in eine gigantische Schuldenkrise stürzen. Doch noch ist es nicht soweit. Noch suchen sie nach Auswegen aus der finanziellen Misere.

An diesem Punkt kommen die Banken ins Spiel. Sie eilen den Staaten zur Hilfe und bieten ihnen Zinsgeschäfte an, sogenannte Zinsswaps. Die Idee: Den (zu hohen) Zinssatz eines alten Kredits gegen ein neues (günstigeres) Zinsgerüst tauschen. Klingt super, denkt sich auch die Metro do Porto (MdP), Portugals staatlich gestützte Eisenbahngesellschaft. Also begibt sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Vertragspartner, um eine alte Schuldenlast in Höhe von 89 Millionen Euro und einem halbjährigen Zinssatz von 4,79 Prozent umzuschichten. Zwei Jahre später, 2007, wird sie fündig. Die Banco Santander bietet der MdP ein vermeintlich lukratives Zinsgeschäft an. Sie willigt ein. Was sie nicht weiß (oder nicht wissen will): In Wahrheit lässt sie sich gerade auf eine hochspekulative Wette ein, die ihr in den kommenden Jahren einen unglaublichen Zinssatz von 40,6 Prozent bescheren wird.

Die verflixte Euribor-Klausel

Dem „Business Insider“ liegt jene Vertragspassage vor, die das fatale Schicksal der MdP besiegelt. Darin vereinbaren die beiden Parteien, den alten Zinssatz von 4,79 auf 1,76 Prozent zu senken. Klingt super. Doch jetzt kommt’s. Der neue Zinssatz gilt nämlich nur so lange, wie sich der Euribor – der Referenzzinssatz für Euro-Termingelder im Interbankengeschäft – im Bereich zwischen zwei und sechs Prozent bewegt. Fällt oder steigt dieser aber, so addiert sich die doppelte Differenz zwischen dem aktuellen Euribor zur besagten Spanne auf den Zinssatz dazu, und zwar in jedem Quartal. Klingt kompliziert? Ist es auch. Hier ein (fiktives) Beispiel:

Im ersten Quartal liegt der Euribor bei 3 Prozent. Damit ist alles gut, die portugiesischen Eisenbahner müssen lediglich 1,76 Prozent Zinsen zahlen. Im zweiten Quartal fällt der Euribor allerdings auf 1,7 Prozent. Das ist schlecht für die MdP, denn jetzt wird die Differenz (0,3) zwischen aktuellem Euribor (1,7) zur Spanne (2) verdoppelt (macht 0,6) und auf den Zinssatz des vorherigen Quartals addiert (1,76 plus 0,6). Im zweiten Quartal muss die MdP demnach 2,36 Prozent Zinsen zahlen. Bleibt der Euribor im darauffolgenden Quartal unverändert, so addieren sich wiederum 0,6 Prozent dazu, der Zinssatz steigt auf 2,96 Prozent. So geht das Spiel Quartal für Quartal weiter…

Zinssatz steigt auf über 40 Prozent

Bis die MdP im Jahr 2013 schließlich einen unglaublichen Zinssatz von 40,6 Prozent zahlen muss. Was war passiert? Zunächst lief die Wette zugunsten der Portugiesen. Doch dann brach die Finanzkrise über die Welt herein und die Zentralbanken senkten weltweit die Zinsen. Entsprechend ging auch der Euribor nach unten und fiel unter die vereinbarte Zwei-Prozent-Hürde. Für Santander ein Glücksfall, für die MdP ein Desaster.

Die Zinslast entwickelte sich zu einem Schneeball, der einen Hang hinunterrollt und dabei immer größer und größer wird, schreibt der „Business Insider“. Die ursprüngliche Schuldenlast von 89 Millionen war 2013 auf sagenhafte 459 Millionen Euro angewachsen. Und das alles nur, weil die MdP günstigere Zinsen wollte und sich dafür auf eine riskante halsbrecherische Wette einließ.

Spekulative Zinsswaps – Ein lukratives Geschäft für Banken Doch die Banco Santander steht nicht allein. Vielmehr waren solche spekulativen Zinsgeschäfte unter den führenden Banken gängige Praxis. Und die Staaten, ihre Schuldenlast vor Augen, ließen sich bereitwillig darauf ein. Dem Bericht zufolge soll Portugal ähnliche Deals auch mit Goldman Sachs sowie der Nomura-Bank abgeschlossen haben. Anders als im Fall Santander hätten sich die Parteien aber gütlich geeinigt und den Vertrag aufgelöst. Davon will Santander jedoch nichts wissen. Die spanische Großbank fordert die ihrer Ansicht nach rechtmäßigen Zinszahlungen ein und zog vor Gericht.

„Wir wussten nicht, was wir da unterschreiben“, sagt die portugiesische Regierung, welche den Kredit inzwischen von der MdP übernommen hat, heute. Der Fall wird inzwischen vor dem britischen High Court verhandelt, seit 2013 liegt der Vertrag still – bei einem Zinsstand von über 40 Prozent. Santander pocht auf die Einhaltung des Vertrags, Portugal sagt Nein, die Bank habe unzureichend über die möglichen Folgen informiert und der Vertrag daher nichtig. Entscheidet das Gericht zugunsten von Santander, könnte der Zinssatz laut „Business Insider“ angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase bis 2018 auf unvorstellbare 100 Prozent ansteigen. Mit einem Urteil wird Anfang des kommenden Jahres gerechnet.>

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11.1.2016: Kontenraub in Italien und Portugal, um Banken zu retten
Bail-in in Italien und Portugal
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47083/1.html

11.01.2016

Die europaweite Enteignung nimmt ihren Lauf

Fast unbemerkt von der internationalen Öffentlichkeit ist es in den vergangenen Wochen bei Bankenrettungen in Italien und in Portugal zur Anwendung des sogenannten "Bail-in", also der Enteignung von Sparern, Aktionären und Anlegern, gekommen. In Italien waren vier Volksbanken in der Toskana (vergleichbar den deutsche Raiffeisenbanken) mit mehr als 1 Mio. Kunden betroffen. 130.000 Aktionäre und etwa 12.500 Anleihegläubiger – unter ihnen viele Kleinsparer und Rentner – verloren insgesamt ca. 750 Mio. Euro.

Die vier Volksbanken (Banca delle Marche, Banca Popolare dell’Etruria, Cassa di Risparmio di Ferrara und Cassa di Risparmio di Chieti) wurden unter Führung der italienischen Zentralbank (Banca d’Italia) mit Geldern der UniCredit, der Intesa Sanpaolo, der Ubi Banca und durch Mittel der staatlichen Einlagensicherung mit einer Geldspritze in Höhe von etwa 3,6 Mrd. Euro gerettet. Nach der Bündelung ihrer faulen Kredite in einer Bad Bank sollen die vier Geldinstitute nun an Investoren weiterverkauft werden.

Die Maßnahme selbst wie auch die Tatsache, dass die europäischen Medien sie weitgehend totschwiegen, sollte allen Menschen in Europa als Warnung und als Weckruf dienen: Am 1. Januar 2016 ist nämlich die europäische Bankenabwicklungs-Richtlinie (BRRD – Bank Recovery and Resolution Directive) in Kraft getreten. Damit ist das Prinzip des "Bail-in" innerhalb der gesamten Eurozone geltendes Recht.

Vom Bail-out zum Bail-in: Statt in die linke wird in die rechte Tasche gegriffen

Als das globale Finanzsystem 2008 wegen der Subprime-Hypothekenkrise in den USA in sich zusammenzustürzen drohte, wurden die größten Finanzinstitutionen der Welt von ihren Regierungen mit dem Geld der Steuerzahler gerettet. Der Transfer von Geldern in dreistelliger Milliardenhöhe - nichts anderes als eine gigantische Vermögensumverteilung von der arbeitenden Bevölkerung zu den wohlhabenden Inhabern großer Finanzeinrichtungen - wurde als "Bail-out" bezeichnet.

Da die dafür erforderlichen Summen riesige Löcher in die Staatshaushalte rissen, suchten Politik und Finanzwirtschaft nach einer Möglichkeit, das marode System im Falle eines weiteren Crashs erneut am Leben zu erhalten. Hierzu erfanden sie das sogenannte "Bail-in". Es besagt, dass große Finanzinstitutionen von nun an im Problemfall zuerst auf das Geld von Anleihegläubigern, Aktionären und Sparern zurückgreifen müssen.

Der Öffentlichkeit wird der Schwenk vom Bail-out zum Bail-in als Maßnahme zum "Schutz der Steuerzahler" präsentiert. Das hat mit der Wirklichkeit allerdings nicht viel zu tun. Ein Bail-in in Kraft zu setzen, heißt nichts anderes als: Die durch Spekulation entstandenen finanziellen Schäden nicht etwa denen, die sie verursacht haben, in Rechnung zu stellen, sondern zu ihrer Beseitigung auf die Vermögenswerte arbeitender Menschen zurückzugreifen und deren argloses Vertrauen in die Finanzinstitute zu ihrem Nachteil auszunutzen.

Im Klartext: Sowohl das Bail-out, als auch das Bail-in sind nichts anderes als die durch die Politik herbeigeführte Enteignung von Anlegern zugunsten der Finanzelite – nur dass den Betroffenen in einem Fall in die linke, im anderen Fall in die rechte Tasche gegriffen wird.

Vorsätzlicher Betrug und menschliche Tragödien

Es war kein Zufall, dass die Rettung der vier toskanischen Volksbanken noch kurz vor dem Jahreswechsel stattfand. Die italienische Regierung hat auf diese Weise ganz bewusst die am 1. Januar 2016 in Kraft getretenen Bail-in-Bestimmungen der EU umgangen, um auch an das Geld von Kleinanlegern mit weniger als 100.000 Euro heranzukommen und so ganz gezielt diejenigen zu treffen, die sich am wenigsten wehren können – Kleinanleger, Sparer und Rentner. Die neue EU-Richtlinie sieht nämlich einen Schutz von Einlegern unter 100.000 Euro vor. D.h.: Viele der Sparer und Kleinanleger in Italien wären nach dem 1. Januar 2016 von einer Enteignung ausgenommen gewesen.

Besonders verwerflich ist die Tatsache, dass Behörden und betroffene Banken die Anleger zu großen Teilen wissentlich und vorsätzlich in ihr Unglück schickten: So segneten die italienische Zentralbank und die italienische Börsenaufsicht die Anleiheprospekte der Banca Etruria ohne Widerspruch ab. Das seit Februar 2015 unter staatlicher Zwangsverwaltung stehende Institut verkaufte die Anleihen noch das ganze Jahr 2015 hindurch an Kleinkunden und versprach ihnen darauf 4 Prozent Zinsen. Viele Anleger hatten nicht die geringste Ahnung, welche Risiken sich in den ihnen von ihnen gekauften Anleihen verbargen. Wohl kaum einem dürfte bekannt gewesen sein, dass es "vorrangige" und "nachrangige" Anleihen gibt und dass im Fall des Bail-in die Halter nachrangiger Anleihen denen vorrangiger Anleihen (meist institutionelle Großanleger) den Vortritt lassen und selbst auf eine Entschädigung verzichten müssen.

Pikantes Detail am Rande: Der Vizechef der Banca Etruria ist Vater der seit 2014 dem Kabinett Renzi angehörenden und der Finanzindustrie sehr gewogenen Ministerin für Verfassungsreformen, Elena Boschi. In Italien wird seit Längerem gemunkelt, dass die Kurse der Banca Etruria kurz vor der Erstellung der Sanierungspläne nicht zufällig in die Höhe geschossen sind, sondern dass Insiderwissen im Spiel war.

Am 28. November 2015 kam es Civitavecchia zu einer folgenschweren Tragödie: Der Rentner Luigino d'Angelo beging Selbstmord und hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er erklärte, dass er seine Lebensersparnisse in Höhe von 110.000 Euro auf Anraten der Banca Etruria in deren Produkte investiert und durch den Bail-in sein gesamtes Vermögen verloren habe. Dass die Arglosigkeit eines alten Mannes, der "seiner Bank" seit einem halben Jahrhundert die Treue gehalten hatte, auf solch schamlose Weise ausgenutzt worden war, entfachte in ganz Italien einen Sturm der Entrüstung.

Um die Wogen zumindest vorübergehend zu glätten, sah sich die Regierung Renzi zum Eingreifen gezwungen. Sie hat mittlerweile angekündigt, einen "privat finanzierten Ausgleichsfonds" von bis zu 100 Millionen Euro auf die Beine zu stellen. Diese "humanitäre Lösung" für Kleinsparer, die mehr als 50 Prozent ihrer Ersparnisse verloren haben, erspart den Banken immer noch die Zahlung von 650 Mio. Euro - vom kaufmännischen Standpunkt aus also trotz der in Aussicht gestellten Entschädigungszahlung ein lohnendes Geschäft für die Finanzindustrie.

Auch Portugal ist vom Bail-in betroffen

Auch in Portugal ist es vor wenigen Tagen zu einem Bail-In gekommen. Er unterscheidet sich zwar in seinen Einzelheiten von dem in Italien, zeigt aber ebenfalls, welche Entwicklung sich bei Bankenrettungen in Europa abzeichnet.

Im Sommer 2014 war die in Schieflage geratene Banco Espirito Santo, der größte Kreditgeber des Landes, in eine gute ("Novo Banco") und in eine Bad Bank aufgespalten worden. Im November 2015 entschied die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen eines Stresstests der Banken, dass die Novo Banco mindestens 1,4 Mrd. Euro an zusätzlichem Kapital benötigte.

Die portugiesische Zentralbank reagierte, indem sie fünf Anleihen von der Novo Banco in die Bad Bank verlagerte und damit für wertlos erklärte. Die Halter dieser Anleihen, unter anderem eine Reihe von Mittelständlern in ganz Europa, verlieren auf diese Weise insgesamt etwa 2 Mrd. Euro. Zwar sind in diesem Fall keine Einleger unter 100.000 Euro betroffen, aber viele der größeren institutionellen Anleger werden die Verluste an Anleger und Sparer weitergeben. Außerdem hat die Auswahl der fünf Anleihen und damit die Ungleichbehandlung von Anlegern durch die portugiesische Zentralbank eine Welle der Empörung in ganz Europa hervorgerufen: Sie zeigt, dass auch vorrangige Einleger heute voll und ganz der Willkür der Zentralbanken und des Staates ausgeliefert sind.

Die beiden angeführten Beispiele belegen, wie weit das diktatorische Regime von EZB und Zentralbanken inzwischen fortgeschritten ist. Dass das seit dem 1. Januar gesetzlich verankerte Prinzip des Bail-in ab sofort zum ganz alltäglichen Handwerkszeug des Staates und der Finanzindustrie gehört, sollte jedem Europäer als Warnung dienen: Wer in Zukunft Bankaktien kauft, Anleihen zeichnet oder auch nur ein Sparkonto bei einem Finanzinstitut eröffnet, setzt sich schutzlos der Willkür der Zentralbanken und der Politik aus und kann sein Vermögen jederzeit im Rahmen eines gesetzlich abgesicherten "Bail-in" verlieren.

Wer jetzt einwendet, Einleger unter 100.000 Euro innerhalb der EU seien doch juristisch geschützt, der sollte einen genauen Blick auf den Ablauf der Ereignisse in Italien werfen: Da die EU-Richtlinie Anfang Dezember noch nicht galt, brachte Ministerpräsident Renzi die Maßnahme per Sonderdekret auf den Weg. Weil Italien der EU angehört, konnte er das nicht ohne die Zustimmung der EU-Kommission tun. Wie reagierten die EU-Bürokraten? Sie brauchten nicht einmal 24 Stunden, um Renzis Ansinnen zu billigen!

Die EU-Kommission hat auf diese Weise eine Verfügung unterstützt, die in direktem Widerspruch zu dem von ihr und den EU-Gremien beschlossenen und nur wenige Wochen später in Kraft getretenen EU-Recht steht. Die EU-Bürokraten haben wissentlich zahllose Rentner, Familien und eine Reihe mittelständischer Bestriebe in der Toskana in den finanziellen Ruin und wie im Falle Luigi d'Angelos sogar in den Tod getrieben. Kann irgendjemand glauben, dass diese Bürokraten im übrigen Europa anders verfahren oder auch nur die geringste Hemmung zeigen werden, wenn es darum geht, die selbst gesteckten Grenzwerte durch Notverordnungen aufzuheben?

Ernst Wolff ist freier Journalist und Autor des Buches "Weltmacht IWF - Chronik eines Raubzugs", erschienen im Tectum-Verlag, Marburg.>

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9.8.2016: Waldbrände in ganz Portugal - keine Vorsorge, keine Pflege
Portugal in Flammen – sieht so die Hölle aus?
https://www.contra-magazin.com/2016/08/portugal-in-flammen-sieht-so-die-hoelle-aus/

<Portugal ist ein einziges Flammenmeer. Eine langanhaltende Hitzewelle mit Temperaturen von über 40°C, große Trockenheit und Winde aus Süden und Osten haben die Wälder ausgedorrt und so genügt ein Funke und alles Brennt danieder. Tatsächlich aber gab es hunderte „Funken“ und ganz Portugal steht in Flammen…

Von Rui Filipe Gutschmidt

Auch wenn die Portugiesen die jährlichen Waldbrände (leider) gewohnt sind, so ist das aktuelle Szenario doch ungewöhnlich. Das ganze Land scheint in Flammen zu stehen. Autobahnen und Landstraßen sind gesperrt, Wälder, Busch- und Grasland brennen genauso wie die landwirtschaftlichen Flächen und selbst urbane Gebiete stehen in Flammen. Der Rauch verdunkelt den Himmel über einem Land, das schon seit einiger Zeit unter der großen Hitze stöhnt. Dabei brennen inzwischen immer mehr Häuser, Lagerhallen und Fabriken ab und die Menschen verlieren nicht nur ihre Habe, sondern oftmals auch ihren Arbeitsplatz oder ihr Geschäft.

Doch die kleinen Unternehmer bilden mit ihren Angestellten oftmals eine eingeschworene Gemeinschaft und wenn ihre gemeinsame Lebensgrundlage in Rauch aufgeht, dann rauft man sich zusammen und baut alles wieder auf. Dass dieser Zusammenhalt auch nötig ist, sieht man schon daran, dass alle TV-Sender und die Medien insgesamt mit den Feuern im Land aufmachen und in Live-Schaltungen selbst Fußball oder die Olympischen Spiele in den Hintergrund stellen. In dem sportbegeisterten Land ist das ein Zeichen dafür, dass die Lage Ernst ist.

[Militär wird erst aktiviert, wenn die Lage "ausser Kontrolle" ist (!) - Madeira: Evakuierung eines ganzen Stadtteils]

Die Regierung hat inzwischen auch das Militär aktiviert, da seit Sonntag die Lage außer Kontrolle geraten ist. Über 400 Feuer von Nord- bis Südportugal überfordern Feuerwehr und Zivilschutz. Selbst die Atlantikinsel Madeira kämpft mit Großfeuern und hat mit ungewöhnlich hohen Temperaturen eine eher seltene Wetterlage, die das Ausbrechen von Feuern begünstigt. Die Hauptstadt Funchal ist von der Bucht aus den Berghang hinauf gewachsen und dabei sind viele Häuser von Wald umgeben. Da normalerweise die Gefahr eher von Erdrutschen und Schlammlawinen herrührt, ist Bepflanzung eigentlich erwünscht. Daher wundert es auch nicht, dass viele Häuser bereits abgebrannt sind und seit heute früh wird ein ganzer Stadtteil evakuiert. Selbst ein kleines Krankenhaus hat alle Kranken vorsichtshalber ins städtische Zentralkrankenhaus verlegt und die Verzweiflung, die Angst, die Ohnmacht gegenüber der Furie der Naturgewalten ist in den Gesichtern der Menschen gut sichtbar.

Schon vor drei Tagen hatte es ein anderes Inselparadies vor der Atlantikküste Marokkos getroffen, als ein Deutscher Tourist „sein Toilettenpapier verbrannte“ und dabei ein Großfeuer auf der Kanareninsel La Palma auslöste. Die Regierenden in Portugal – wie auch in Spanien und vielen anderen Ländern – haben hier ein Problem, das es schnellstens zu lösen gilt. Dabei darf nicht auf Defizitgrenzen oder gar Wirtschaftsinteressen Rücksicht genommen werden. Der Rauch sorgt für schwere Atemnotprobleme und in vielen Städten füllen sich die Krankenhäuser derzeit mit den Opfern der Hitze und des Feuers. Menschen sterben, wenn nicht gleich, dann später an den Folgen der hohen Rauchbelastung. Auch die Umwelt ist auf lange Sicht geschädigt und Portugals größter Reichtum, seine Schönheit, seine Natur, werden nach und nach in Asche verwandelt. Was für Frankreich und Deutschland der Terrorismus, ist für Südeuropa die Zerstörungskraft des Feuers. So stellte sich Dante wohl die Hölle vor und wer das hier hautnah miterlebt, der versteht auch warum.>

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12.8.2016: Waldbrände: Madeira brennt ab
Flammendes Inferno
http://www.jungewelt.de/2016/08-12/028.php

<Drama mit Ansage. Verheerende Waldbrände in Portugal und auf der Atlantikinsel Madeira. Brandschutz kaputtgespart

Von Peter Steiniger

Erst der Norden, jetzt auch der Süden. Die portugiesischen Feuerwehren wissen kaum noch, wo sie zuerst löschen sollen. Tausende »Bombeiros« sind seit Tagen im Einsatz, um Hunderte Waldbrände zu löschen oder unter Kontrolle zu bekommen, welche die Vegetation auffressen, Landwirtschaft und Ortschaften bedrohen. Satellitenbilder zeigen gewaltige Rauchsäulen über dem Festland. Über der nördlichen Großstadt Porto, zweitgrößte Portugals, verdunkelt der Qualm auch am Tag den Himmel. Am kritischsten ist die Lage im Bezirk Aveiro mit achtzehn Großfeuern, über tausend Brandbekämpfer sind allein hier im Einsatz. Die Einwohner mehrerer Dörfer wurden in Sicherheit gebracht, etliche Straßen sind unterbrochen, Züge müssen umgeleitet werden.

Von der Berglandschaft am Rio Douro bis hinunter ins Alentejo gilt nach wochenlanger Trockenheit fast in allen Distrikten und Kreisen im Binnenland Portugals die höchste Warnstufe. Mindestens 40.000 Hektar Wald fielen hier im August bereits den Flammen zum Opfer, fünfmal soviel wie im gesamten Juli. Auch das Nachbarland Spanien ist betroffen. Über Vigo, der zweitgrößten Stadt seiner nordwestlichen Provinz Galicien, lag am Donnerstag dichter Rauch, über den Wäldern warfen Löschflugzeuge ihre Wasserladungen ab. Auch dem Wallfahrtsort Santiago de Compostela kommt das Feuer immer näher. Dort betet man für Regen, doch auch für die kommenden Tage ist warmes Wetter ohne Niederschlag vorhergesagt. Brände loderten am selben Tag auch weiterhin in Südfrankreich nahe der Hafenstadt Marseille sowie auf den Kanaren.

Besonders hart hat der Katastrophensommer, in Portugals Geschichte einer der schlimmsten, die Atlantikinsel Madeira, eine autonome Region des Landes, getroffen. Zuvor hatten die Temperaturen hier Hitzerekorde geschlagen. Starker Wind facht die Feuer an und beschleunigt ihre Ausbreitung. Über die Hauptstadt Funchal verhängten die Behörden den Notstand. Nach Angaben der Behörden brannten dort 150 Häuser, zum Teil historische Gebäude, nieder. in einem Außenbezirk forderten die Flammen bereits am Dienstag abend drei Menschenleben, etwa 300 weitere Personen wurden verletzt.

Drei Feuer wüten derzeit großflächig auf dem Archipel vor der Küste Marokkos, dichter Rauch treibt von dort über das Meer. Tausende Bewohner mussten evakuiert werden, auch Krankenhäuser, Altenheime und Hotels wurden geräumt. Auch am Donnerstag waren die Brände hier nicht eingedämmt, obwohl Feuerwehr und Zivilschutz Verstärkung vom Festland und den Azoren eingeflogen hatten. Zum Teil versuchten Einwohner dort, das Feuer mit Hilfe von Gartenschläuchen vor ihren Häusern zu bekämpfen. Am Mittwoch besuchten Portugals Premier António Costa und Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa Madeira, um sich ein Bild von der Lage zu machen und der Regionalbehörde Unterstützung anzubieten. Die Regierung bat auch die Europäische Union um Hilfe.

Kommunisten (PCP) und Linksblock (BE), welche die Regierung des Sozialisten Costa im Parlament tolerieren, fordern Soforthilfen für die von den Waldbränden Geschädigten. Die BE-Abgeordnete Mariana Mortágua unterstrich am Donnerstag in Lissabon während einer Pressekonferenz, dass nicht allein der verschärfend wirkende Klimawechsel für das katastrophale Ausmaß der Zerstörungen verantwortlich gemacht werden könne. Sie machte auf das lange bekannte Problem mangelnder Vorbeugung und fehlender Mittel dafür aufmerksam. Alle Parteien erklärten ihre Solidarität mit der Bevölkerung der betroffenen Regionen und sprachen den Feuerwehrleuten und Zivilschützern Anerkennung für ihre Arbeit aus. Die PCP beklagte in einer Erklärung, dass neben unzähligen Bäumen auch »Jahrzehnte von Arbeit und Investitionen« – Wohnhäuser, öffentliche Gebäude, Arbeitsstätten – im Feuer »binnen weniger Minuten verloren« gingen.

Dieses Desaster hat viele Ursachen: Die Kommunisten weisen auf ausgebliebene Investitionen in den Bereich der Brandbekämpfung hin. Die Pflege und Bewirtschaftung der Wälder sei sträflich vernachlässigt worden. Als wichtigsten Grund sehen sie die Politik der konservativen Vorgängerregierungen, welche die Existenzen der kleinen und mittleren Produzenten in der Land- und Forstwirtschaft zerstört habe. Einschnitte bei Bildung und Gesundheit hätten zur Entvölkerung des Binnenlandes beigetragen. Nötig sei eine Abkehr von Monokulturen und eine Zurückdrängung der Eukalyptusplantagen. Die Baumart hat einheimische Gewächse verdrängt. Für die Feuer wirkt der Eukalyptus wie Zunder.>

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Sputnik-Ticker
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Portugal 6.2.2018: Wirtschaftliche Erholung OHNE Sparprogramm - Kredite werden zurückgezahlt
Kaputtsparen ist ein Irrweg: Portugal blamiert EZB und EU-Kommission
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20180206319418303-portugal-eu-schaeuble-ezb-iwf-eu-kommission-merkel-arbeitslosigkeit-euro/

<Portugal hat begonnen, Rettungskredite vorzeitig zu tilgen. Das Land weist überdurchschnittliche Wachstumsraten auf und hat historisch niedrige Arbeitslosenquoten und Haushaltsdefizite – obwohl es sich dem Spardiktat von EU und EZB frühzeitig verweigerte. Taugt Portugal als Vorbild oder Blaupause?

Es könnte peinlich werden für die Hohepriester der Austeritäts-Politik. Jahrelang predigten sie: Nur strenges Sparen bei den Ärmsten und Armen, nur das Verscherbeln öffentlichen Eigentums an „Investoren“, nur niedrigere Steuern für Reiche und Unternehmen könnten eine kränkelnde Nationalökonomie wieder gesunden lassen.

Doch Portugals Linksregierung hat das Gegenteil bewiesen und damit die Spardiktatoren in Brüssel, Berlin und anderenorts bis auf die Knochen blamiert. Deshalb war auch die Wahl des portugiesischen Finanzministers Mário Centeno zum neuen Euro-Gruppen-Chef im Dezember 2017 ein Triumph – auch wenn so getan wird, als sei das ein völlig normaler Vorgang. Das ist er nicht. Es ist das erste Eingeständnis einer Niederlage derjenigen, die mit aller Gewalt eine Änderung europäischer Finanzpolitik verhindern wollen.

Eines darf als sicher gelten, selbst wenn die Neigung zu Proporzentscheidungen innerhalb von EU-Gremien berücksichtigt wird. Wenn im Dezember 2017 bei der Wahl Centenos die gleichen erschreckenden oder noch schlimmere Werte bei Wachstum, Haushaltsdefizit, Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung usw. vorhanden gewesen wären, die Portugal vor dem effektiven Wirken der Linksregierung plagten, wäre die Wahl eines portugiesischen Finanzministers zum Euro-Gruppen-Chef gewiss nicht so geräuschlos vonstattengegangen.

Das Beispiel Portugal lässt sich nicht länger kleinreden

Die aktuellen Basisdaten der portugiesischen Nationalökonomie (mit Ausnahme der immer noch enorm hohen Staatsverschuldung) sind beeindruckend. Die Wachstumsrate betrug im vergangenen Jahr 2,5 Prozent – deutlich mehr als der EU-Durchschnitt und nach über minus 4 Prozent im Jahr 2012. Die Arbeitslosenquote lag letztes Jahr bei 9,7 Prozent – nach über 16 Prozent im Jahr 2013. Teile der Rettungskredite konnten vorfristig zurückgezahlt werden. Das Haushaltsdefizit konnte im dritten Jahr in Folge abgebaut werden und lag 2016 bei nur noch 2,0 Prozent – nach 12,4 Prozent im Jahr 2014, und das, obwohl seit 2015 die rigiden Sparauflagen nicht mehr befolgt wurden.

Diese erstaunlichen Erfolge wurden nicht mit dem stoischen Spar-, Kürzungs- und Privatisierungsmantra von EU und IWF erreicht, sondern erst nachdem sich die Regierung in Lissabon entschloss, diesen Kurs ausdrücklich nicht mehr zu verfolgen. Prompt wurde sie von Politikern und Medien, gerade auch aus Deutschland, mit herablassender Kritik, Warnungen, Beschimpfungen und Häme überschüttet.

Einhaltung der Sparauflagen führte ins Chaos

Sowohl der damalige sozialdemokratische Regierungschef José Sócrates, der inzwischen wegen Korruptionsverdachts in Haft sitzt, als auch sein konservativer Nachfolger Pedro Passos Coelho befolgten alle Auflagen, die 2011 als Bedingung für Notkredite genannt wurden. Die Konservativen gingen dabei sogar noch gnadenloser vor als von den Geldgebern gefordert.

Die Ergebnisse waren verheerend. Das Wirtschaftswachstum brach von 1,9 Prozent im Jahr 2010 auf minus 1,8 Prozent im Jahr 2011 ein, gefolgt von minus 4 Prozent im Jahr 2012. Ein ähnliches Bild zeigte die Arbeitslosenquote, die sich von 2009 bis 2013 auf 16,1 Prozent fast verdoppelte.

Die Arbeitslosenquote unter jungen Portugiesen erreichte dabei mit mehr als 40 Prozent Größenordnungen, die anderswo zu Revolten führen würden. Von einer Gesundung der Staatsfinanzen konnte keine Rede sein, weil Steuereinnahmen wegbrachen. Die portugiesischen Staatsschulden wuchsen weiter. Doch die Verarmung großer Teile der portugiesischen Bevölkerung schien die Apologeten des Kaputtsparens nicht im Geringsten zu rühren.

Portugals Wähler entschieden sich für radikalen Wechsel

Sehr wohl aber die portugiesischen Wähler, die im Oktober 2015 „Schluss“ sagten und die Konservativen bei der Parlamentswahl demütigten. Diese hatten zuvor noch verzweifelt versucht, die Gunst der empörten Portugiesen wiederzugewinnen, indem das Land den Rettungsschirm der EU verließ und Lissabon erste Raten der Notkredite vorzeitig zurückzahlte.

Doch das konnte das Debakel der Konservativen und neoliberalen Vorbeter im Land nicht mehr aufhalten. Sie verteidigten ihre Position als stärkste Kraft, aber sie waren trotzdem erledigt. Denn ein Linksbündnis wurde aus dem Stand heraus wahrer Sieger der Wahl. Der Chef der portugiesischen Sozialisten, António Costa, weigerte sich, eine konservative Regierung zu unterstützen. Stattdessen verständigte er sich mit dem siegreichen Linksbündnis und der Kommunistischen Partei.

Die Verteidiger des Sparkurses in der EU waren entsetzt. Nach Syriza in Griechenland und Podemos in Spanien drohte nun in einem dritten südlichen EU-Staat eine Erosion des bisherigen Parteiensystems, mit dem sich der neoliberale EU-Kurs bequem hatte durchwinken lassen. Prompt drohte Brüssel im Januar 2016 der neuen portugiesischen Regierung mit einem Defizitverfahren. Dieses wurde später allerdings sang- und klanglos beerdigt.

Linksregierung ignorierte Sparauflagen – IWF, EU und deutschen Medien protestieren

Die neue Linksregierung in Lissabon vollzog eine Kehrtwende. Die Kürzungsorgien der konservativen Regierung wurden abgemildert. Die Menschen hatten wieder mehr Geld und reanimierten so die Binnenkonjunktur. Kluge Steuergesetze, die den kleinen und mittelständischen Betrieben der Tourismusbranche nutzen, taten ein Übriges. Öffentliche Investitionen wurden wieder aufgenommen, der Einstellungsstopp im Staatsdienst gelockert, der Ausverkauf der öffentlichen Infrastruktur gestoppt.

Alles unter vehementer Kritik vor und nach der Wahl durch IWF, EU-Troika, und bundesdeutsche Medien. In der Süddeutschen Zeitung erschien beispielsweise eineinhalb Monate vor den Parlamentswahlen ein Artikel, der klang, als sei er in der Presseabteilung des IWF verfasst worden. Es wurde gemahnt, bloß nicht vom Sparkurs abzuweichen. „Andernfalls droht das Land in Stagnation zu verharren.“ Und geradezu beschwörend schrie es den Lesern entgegen: „Linke Gruppierungen, die das gesamte Gesellschafts- und Wirtschaftssystem umbauen möchten, haben dennoch bei der Wahl im Oktober wenig Chancen.“

Es kam anders. Das Land stagnierte nicht, und der Sieg des Linksbündnisses war auch eine schallende Ohrfeige für alle angeblich unparteiischen Medien. Nur ein Jahr später, im September 2016, veröffentlichte der IWF eine „Bewertung“, mit der die des Vorjahres ad absurdum geführt wurde. Der IWF teilte nun ungerührt mit, dass die Notkredite in Portugal nur „bedingten Erfolg“ gezeigt hätten.

Minderheitsregierungen funktionieren, wenn der Wille da ist

Ein vielleicht gerade für Deutschland lehrreicher Aspekt der jüngsten Erfolgsgeschichte der portugiesischen Linksregierung ist die Tatsache, dass sie eine Minderheitsregierung ist. Toleriert von Parteien, die keinen Hehl aus ihren höchst unterschiedlichen Grundüberzeugungen machen, aber ihre Befindlichkeiten zurückstellen, um dem Land zu dienen.

Es mag sein, dass Portugal den Vorteil hatte, dass nach dem Sieg des Linksbündnisses fast unmittelbar der Brexit-Schock folgte. Das veranlasste Brüssel zu einer gewissen Mäßigung, um EU-feindliche Stimmungen nicht mit einem mitleidlosen Kurs gegen eine verhasste Linksregierung in Lissabon anzuheizen, wie es zuvor gegen die linke Syriza-Regierung in Athen zelebriert wurde.

Portugal zeigt, woran Griechenland gehindert wurde

Vielleicht ist dieser Tage deshalb auch viel davon zu lesen, dass Portugal und Griechenland nicht miteinander zu vergleichen seien. Anderenfalls müssten die Verfechter der Sparpolitik zugeben, dass die Syriza-Regierung mit Drohungen und Erpressungen daran gehindert wurde, zu beweisen, was die portugiesische Linksregierung vormachte: Ein Land kann nicht vorankommen, wenn es kaputtgespart wird.

Es war übrigens wieder einmal der IWF, dessen damaliger Chefökonom Olivier Blanchard im Sommer 2015 im Fall Griechenland kleinlaut zugeben musste, dass die erbarmungslosen Spar- und Privatisierungsdiktate der EU nur einen Effekt hatten: „Die Finanzierung für Griechenland wurde benutzt, um ausländische Banken zu bezahlen.“

Portugal hat diesen Kreislauf des Irrsinns gestoppt und Beispielhaftes erreicht. Offen bleibt die Frage: Wann werden die EU und die Bundesregierung von ihren hohen Rössern herabsteigen und anerkennen, dass sie sich geirrt haben?>




Portugal auf dem Land am 13.4.2025: alles leer - halbes Dorf kann man für 100.000 Euro kaufen - Grundstück kaufen und autarkes Leben im Wald:
70% Portugals ist LEER. Warum? Wir finden es raus!
https://www.youtube.com/watch?v=jrYyFvU3rTQ

Vanlife! Hallo ich bin der Penner im Auto, mein Name ist Tobias und ich lebe seit 2 Jahren in meinem Auto! Mit Vanlife auf Reisen im Vlog Style. In diesen Videos zeige ich Erfahrungen beim Solo Reisen in einem van Umbau. Vom Van Ausbau zu Reiseberichten auf deutsch, mit viel Spaß für wenig Geld. Ob ihr auf ein herkömmliches Wohnmobil steht oder einen eigenen Umbau bevorzugt. Hier sammeln sich alle Tipps und Tricks die für die Conversion, Camper Deutschland Tour oder Reisen durch Europa im Van von nutzen sind. Ob Deutschland, Norwegen, Portugal, Polen, Frankreich, Kroatien, die Videos kommen von überall in Europa. Hier werden Themen wie Heizung, Strom, Internet und Toiletten durchgekaut bis man kollerbedingt auf die Solo Reisen geht!

-- die Landflucht hat Portugal seit ca. 40 Jahren im Griff, die junge Generation will in Städten leben und viele Villen sind verfallen
-- Strom, Internet gibt es nicht auf dem Land
-- ein Deutscher hat ein halbes Dorf für 100.000 Euro gekauft
-- die Wälder wachsen wild, werden kaum bewirtschaftet, Pinien und Eukalyptus wächst hier ohne Ende, viele Insekten, totales Insektenleben, auch Wildschweine und Wölfe
-- Portugiesen sind oft ausgewandert nach Mitteleuropa oder auch nach Brasilien -- das Durchschnittseinkommen mit knapp 900 Euro pro Monat reicht fÜr gar nichts (9'29'')




Portugal 20.4.2025: Der Aquädukt von Amoreira von 1622 - seit 1910 Nationaldenkmal
https://www.facebook.com/watch?v=556983333639421

Portugal, der Aquädukt
                  von Amoreira von 1622, Nationaldenkmal seit 1910
Portugal, der Aquädukt von Amoreira von 1622, Nationaldenkmal seit 1910 [1]

Armando Bautista Reyes

Der Bau dauerte mehr als 120 Jahre. Und heute ist es ein einzigartiges architektonisches Wunderwerk, das seit 1910 als Nationaldenkmal Portugals gilt. Das Aquädukt von Amoreira erstreckt sich über etwa 8 Kilometer am Rande der Stadt Elvas und führt Wasser zum Marmorbrunnen Largo da Misericórdia (Fonte da MIsericórdia). Es wurde 1622 nach den Entwürfen von Francisco de Arruda fertiggestellt, mit riesigen zylindrischen Strebepfeilern und mehreren Stockwerken mit Bögen, die an einigen Stellen bis zu 30 Meter hoch sind.

Armando Bautista Reyes

Tardaron más de 120 años en construir. Y hoy es una maravilla arquitectónica única, considerada como Monumento Nacional de Portugal desde 1910. El Acueducto da Amoreira se extiende a lo largo de cerca de 8 kilómetros, desde las afueras de la ciudad de Elvas, y lleva agua hasta la fuente de mármol del Largo da Misericórdia (Fonte da MIsericórdia). Fue terminado en el año 1622 siguiendo los diseños de Francisco de Arruda, con enormes contrafuertes cilíndricos y varios pisos de arcos que llegan darle hasta 30 metros de altura en algunos puntos.




26.4.2025: Polizei knüppelt Nationale nieder
Portugal: Polizei unterdrückt Opposition – ein schwarzer Tag für die Demokratie!
https://t.me/standpunktgequake/188283

Am sogenannten „Tag der Freiheit“ zeigt das System sein wahres Gesicht:
In Lissabon wurde eine friedliche Wahlkampfaktion der patriotischen Partei Ergue-te brutal durch die Bereitschaftspolizei zerschlagen. Bürger sangen, tanzten, trugen die Nationalflagge – und wurden dafür wie Kriminelle behandelt.

👉 Der Parteivorsitzende Dr. Rui Castro wurde verhaftet und geschlagen – mitten im Wahlkampf, an einem Verfassungstag, der eigentlich für Freiheit stehen sollte.

📜 Laut Portugals Verfassung sind das Recht auf Versammlung, auf Widerstand und auf freie politische Meinungsäußerung garantiert. Doch heute hat die Polizei sich erneut als Handlanger eines autoritären Regimes gezeigt – das zwei Klassen von Bürgern kennt:
Die stillen und angepassten – und jene, die unterdrückt, verfolgt und mundtot gemacht werden.

📣 Wer sich der Macht entgegenstellt, wird niedergeknüppelt.
Aber genau dadurch hat das System heute einen politischen Märtyrer geschaffen – und den Widerstand gestärkt.

Am 18. Mai soll Portugal aufstehen – friedlich, aber entschlossen. Für Freiheit, Souveränität und nationale Identität.

„Indem sie Dr. Rui Castro verprügelt haben, haben sie die Freiheit verprügelt.“

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Hier gibt es mehr Infos:
https://t.me/bitteltv



Wieso sind die Regierungen nicht fähig, bei Überproduktion die Solarkraftwerke abzuschalten oder abzudecken?
Zu viel Sonnenenergie in Spanien, Portugal und Südfrankreich am 28.4.2025: TOTALAUSFALL:
Großer Blackout in Europa – mehrere Länder betroffen: Kollabiert das europäische Stromnetz?


https://de.rt.com/europa/243596-grosser-blackout-in-europa-mehrere/

Spanien, Portugal, Frankreich – das ist ein gewaltiges Gebiet, das vom Stromausfall betroffen wurde. Aber während die Regierungen schon laut über Cyberangriffe nachdenken, weist ein ähnlicher Vorfall im Jahr 2021 darauf hin, dass man vorhandene Probleme ignoriert hat.

Es dürfte der größte Stromausfall der jüngeren Geschichte in Europa sein, und das betroffene Gebiet scheint sich auszuweiten: Portugal, Spanien, Teile Frankreichs und sogar Italiens sind ohne Strom.

Die Passagiere sämtlicher Bahnlinien in Portugal und Spanien stecken fest. In Madrid werden die Tunnel zu Fuß abgegangen, um festzustellen, welche Züge dort feststecken, und um die Fahrgäste zu evakuieren. Mobilfunknetze, zu einem guten Teil auch die Kommunikationskanäle der Rettungsdienste, sind nicht funktionsfähig.

Die Ursache des Stromausfalls ist noch nicht bekannt; es ist aber anzunehmen, dass die Ausbreitung durch das europäische Hochspannungsnetz erfolgte. Dieses ist hoch integriert und kann bei plötzlichem Spannungsabfall in einer Region eine Notabschaltung in anderen erzwingen. Genau dieser Effekt ist es, den Experten als Folge der zunehmenden Instabilität der Energieversorgung immer befürchtet haben.

Der portugiesische Stromversorger E-Redes hatte gegenüber einer lokalen Zeitung aus Coimbra noch geäußert, der Ursprung des Stromausfalls läge im europäischen Hochspannungsnetz, ehe auch E-Redes selbst nicht mehr erreichbar war. In Spanien wird derzeit versucht, das Netz wieder hochzufahren.

Das ist eine schwierige Aufgabe, und es ist nicht zu erwarten, dass sie schnell gelöst werden kann, weil während des Zuschaltens einzelner Netzteile stets darauf geachtet werden muss, dass Stromangebot und Stromnachfrage einander entsprechen. Während sich der Ausfall sehr schnell erweiterte, dürfte das Hochfahren mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Die portugiesische Regierung erklärte inzwischen, der Ursprung des Blackouts läge nicht in Portugal. "Es scheint ein Problem im Verkehrsnetz gewesen zu sein, dessen Grund noch nicht identifiziert ist, anscheinend in Spanien", erklärte der Minister des Präsidialamts, António Leitão Amaro. Er sagte zu, das Stromnetz werde baldmöglichst wieder hochgefahren, machte diesbezüglich aber keine Zeitangabe. "Wir konzentrieren uns auf die wichtigsten Dienste: die Sicherheit unserer Flughäfen sicherstellen, die Handlungsfähigkeit der Gesundheitsdienste, auch die verbliebenen Straßen und Verkehrsnetze."

Es kursiert in Portugal wie in Spanien zudem die Vermutung, der Blackout könnte das Ergebnis einer Cyberattacke sein; die entsprechenden nationalen Behörden wurden aktiviert.

In Portugal trifft sich jetzt das Kabinett, in Spanien der nationale Sicherheitsrat.

Ein möglicher Auslöser des Blackouts könnten die Hochspannungskabel über die Pyrenäen sein, welche die Iberische Halbinsel mit dem französischen Stromnetz verbinden. Diese Verbindung ist eine Art Nadelöhr, während die Verknüpfung des spanischen und des portugiesischen Netzes sehr eng ist. Ein Ausfall der Hochspannungsverbindung könnte eine Kaskade von Notabschaltungen auslösen. Eine Hypothese, die durch die Tatsache untermauert wird, dass im spanischen Netz die Stromnachfrage plötzlich um 10 Gigawatt gefallen war.

Genau diese Verbindung löste bereits am 24. Juli 2021 einen Blackout im gleichen Gebiet aus, nachdem eine der Stromtrassen durch einen Flächenbrand unter der Hochspannungsleitung ausgefallen war. Ein Löschflugzeug warf Wasser über der Leitung ab und löste so eine Überlastung und eine automatische Netzauftrennung aus. Damals konnte die Ausbreitung der Störung noch eingedämmt werden und der Stromausfall hielt nur eine Stunde an.

In portugiesischen Whatsapp-Gruppen kursierte laut örtlichen Presseberichten eine CNN zugeschriebene Meldung, die von einem Cyberangriff auf mehrere Banken sprach und behauptete, Ursula von der Leyen habe von einem direkten Angriff auf Europa gesprochen. Dieser vermeintliche CNN-Text erklärte dann, es sei ein russischer Cyberangriff gewesen. Allerdings gibt es noch keine Aussagen dazu aus Brüssel. Der tatsächliche Bericht von CNN enthält nichts davon. CNN warnt inzwischen auf seiner Seite vor dieser Falschmeldung.

Update: In Frankreich ist die Stromversorgung wiederhergestellt. Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica spricht laut El Pais von einem "völlig außergewöhnlichen" Stromausfall und rechnet damit, die Wiederherstellung der Stromversorgung werde sechs bis zehn Stunden dauern.

Mehr zum Thema - Grün, bis das Licht ausgeht – die unterschätzten Gefahren der Energiewende


Power outage hits Spain and Portugal: What happened and what was affected?

https://www.aljazeera.com/news/2025/4/28/power-outage-hits-spain-and-portugal-what-happened-and-what-was-affected

By Al Jazeera Staff - A blackout paralysed large parts of Spain and Portugal on Monday. Here is what we know.
Major power outages across large areas of Spain and Portugal, as well as parts of southern France, knocked out traffic lights and disrupted public transportation and airport operations on Monday.
Officials did not say what caused the outages, but several denied any foul play.
“Grid operators in both countries [Spain and Portugal] are working on finding the cause, and on restoring the electricity supply,” the president of the European Council, Antonio Costa, wrote in a post on X.
Costa was the prime minister of Portugal between 2015 and 2024.
“At this point, there are no indications of any cyberattack,” he said.
Here is what we know:

What happened in Europe and when?
Power outages swept across much of the Iberian Peninsula around 10:30 GMT — 12:30pm local time in Spain, and 11:30am in Portugal.
Parts of southern France were also briefly affected, but the service was quickly restored.
Critical infrastructure was heavily impacted: Metro systems in Madrid, Barcelona, and Lisbon were shut down, while major airports such as Madrid-Barajas and Lisbon’s Humberto Delgado faced significant delays and partial closures.

“Trains are not operating and traffic lights are down, causing chaos. Many cities are completely dark,” Al Jazeera’s Step Vaessen said, reporting from Valencia Airport in Spain.
“Authorities have stated that it is the first time in history such a large-scale blackout has occurred,” she added.

    Demanda de energía eléctrica en tiempo real. Datos de Red Eléctrica Española. Así está la cosa ahora, siete horas después del batacazo: lenta recuperación, pero muy lejos aún de la normalidad. #apagón pic.twitter.com/8VcCxSUIDN

    — José María Montero S (@monteromonti) April 28, 2025

Translation: Real-time electricity demand. Data from Red Electrica. This is how things are now, seven hours after the blackout: slow recovery, but still far from normal.
The graph shows that electricity use dropped from about 26,000 megawatts to just 12,000 in a few minutes.

Where did the outage happen?
Spain and Portugal, home to around 60 million people together, were the worst affected.
    Spain: Major urban centres such as Avila, Madrid, Murcia, Galicia, Alicante, Zaragoza, Barcelona and Seville reported widespread disruptions. The Canaries and Balearic Islands were not affected.
     Portugal: Lisbon and Porto experienced comparable challenges.
    Southern France: Parts of the French Basque Country saw brief power outages. But officials from the French electricity transmission network said the interruptions lasted only a few minutes.
    Morocco: Some reports suggested that internet providers in Morocco also struggled to keep their services up, briefly, because of network connections with France and the outages there.

Lisbon power outage
People queue at a bus stop at Rossio Square, after the Lisbon subway was stopped, in Lisbon, Portugal [Patricia De Melo Moreira/AFP]

What else was affected?
The Madrid Open tennis tournament was suspended for the day. Organisers said there would be no more action on Monday “in order to guarantee general safety”.
Madrid’s firefighters carried out more than 200 “elevator interventions” across the city while health services carried out 167 interventions, most for respiratory issues and anxiety attacks.
Meanwhile in Lisbon, according to local media reports, people rushed to grocery stores to stock up on water and non-perishable goods.

What caused the power outage?
Portugal’s Prime Minister Luis Montenegro said that everything points to the major blackout starting in Spain.
The exact cause is still unclear, and while there’s no evidence yet of a cyberattack, Spanish Prime Minister Pedro Sanchez said he isn’t ruling anything out. He warned against speculation, but said “no cause can be discredited at this point”.
The European Union Agency for Cybersecurity (ENISA), the bloc’s cyber security arm, said at current evidence points to a cable fault.
But experts have also in recent weeks warned that an excess of solar power generation in the grid could trigger blackouts. In early April, Belgium’s electricity grid operator cautioned that too much electricity generation could destabilise the grid.
According to a report by Bloomberg, Spain has seen a record number of hours with negative power prices in recent months as more solar and wind energy has been fed into the grid. However, until now, the oversupply hadn’t led to blackouts.

What is the latest on the ground?
Electricity has returned to parts of northern, southern and western Spain, the grid operator said on Monday.
Spain’s Transportation Minister Oscar Puente said medium- and long-distance train services are unlikely to resume before tomorrow. Meanwhile, Red Electrica has estimated that full restoration could take between six to 10 hours.

Power has now been restored in parts of Catalonia, Aragon, the Basque Country, Galicia, Asturias, Navarre, Castile and Leon, Extremadura, Andalusia, and La Rioja, according to authorities.
According to Spanish news agency EFE, electricity consumption in Spain had reached over 50 percent of the usual level by 4:30pm local time (18:30 GMT).
Portugal’s grid operator, REN, said that production has resumed at the Castelo do Bode hydroelectric plant and the Tapada do Outeiro thermoelectric facility.
With these stations back online, energy consumption is gradually recovering across Portugal, starting in areas near the plants and extending outward, REN said.
Source: Al Jazeera


28.4.2025: Spanien und Portugal von massivem Stromausfall betroffen, so dass die Einwohner verzweifelt sind
Spain, Portugal hit by massive power outage, leaving residents scrambling

https://www.aljazeera.com/news/2025/4/28/spain-portugal-and-southwestern-france-hit-by-massive-power-blackout



Spanien mit Portugal+Andorra+Frankreich mit BLACKOUT am 28.4.2025: "KEIN Hinweis auf Cyberangriff" - aber "atmosphärisches Phänomen":
Stromversorgung Spaniens zum Teil wiederhergestellt
https://www.suedtirolnews.it/chronik/stromversorgung-spaniens-zum-teil-wiederhergestellt

Von: APA/dpa

Ein massiver Stromausfall hat die Iberische Halbinsel am Montagmittag erfasst. Millionen Menschen waren in weiten Teilen Spaniens und Portugals auf dem Festland von dem Blackout betroffen. Die Versorgung wurde inzwischen in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen der Halbinsel wieder gesichert, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica. Regionen wie Katalonien, Aragonien, Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Kastilien sind demnach wieder versorgt.

Die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung im spanischen Stromnetz könnte allerdings noch zwischen sechs und zehn Stunden dauern, zitierte die spanische Zeitung “El País” einen Sprecher des Stromnetzbetreibers Red Electrica. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat “El País” zufolge eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen.

Kein Hinweis auf Cyberangriff

Nach der Ursache werde gesucht. Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut “El País” mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben von EU-Ratspräsident António Costa gibt es derzeit allerdings keinen Hinweis auf einen Cyberangriff. Die EU-Kommission befasste sich mit dem großflächigen Stromausfall. “Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet”, teilte die Behörde in Brüssel mit.

Menschen aus Aufzügen gerettet

Sowohl Madrid als auch Barcelona waren Montagmittag ohne Elektrizität. Im ganzen Land seien der Betrieb der Infrastruktur und des Mobilfunks sowie der Verkehr beeinträchtigt, schrieb die Zeitung “El País”: Ampeln und Aufzüge an Bahnhöfen, in Flughäfen und in anderen Gebäuden seien ausgefallen. Menschen mussten aus U-Bahntunneln und Aufzügen gerettet werden. Krankenhäuser waren dank des Einsatzes von Generatoren nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium nicht betroffen.

Die meisten Geschäfte und Gaststätten in Premià de Mar bei Barcelona und anderen Orten Spaniens hatten geschlossen. Vor allem Geschäfte mit verderblichen Waren und Eissalons warteten sehnsüchtig auf die Wiederherstellung der Stromversorgung. “Ein paar Stunden halten wir noch aus, dann wird das Eis flüssig”, sagte eine Verkäuferin in Premià de Mar.

“Luz”, Spanisch für Strom

Das Wort “Luz”, Spanisch für Strom, ist Teil fast jeder Unterhaltung von Menschen auf der Straße. Nachbarn rufen sich von Balkon zu Balkon die neuesten Nachrichten und Gerüchte zu.

“Und wie soll ich jetzt kochen”, fragt eine Hausfrau in Premià de Mar. Obwohl sie und ihr Mann Solarmodule auf dem Dach haben, nützt ihnen das nicht, denn die Anlage funktioniert nur, wenn das Netz in Betrieb ist. Eine Nachbarin lud alle ein, bei ihr zu kochen – auf ihrem Gasherd.

Wegen des Stromausfalls musste das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid unterbrochen werden.

Züge stehen, Ampeln ausgefallen

Der Verkehr und Transport auf der südeuropäischen Halbinsel war in weiten Teilen gestört. In allen Bahnhöfen blieben die Züge stehen. Eine Wiederaufnahme des Mittel- und Fernverkehrs war vorerst nicht absehbar, teilte der spanische Verkehrsminister Óscar Puente mit.

Auch Spaniens Flughafenbetreiber Aena meldete “Zwischenfälle” wegen des Blackouts. Notfallgeneratoren seien aktiv. Passagiere sollten sich mit Fragen an ihre jeweilige Fluggesellschaft wenden, da es möglicherweise Probleme bei der Weiterreise am Boden gebe. Fernsehbilder des Senders RTVE von den großen Flughäfen des Landes zeigten gestrandete Passagiere, stillstehende Rolltreppen und Laufbänder sowie heruntergelassene Rollgitter.

Kanaren und Balearen nicht betroffen

Der Blackout auf das Festland. Demnach berichteten Reporter, dass die zum Land gehörenden Inselgruppen Kanaren und Balearen nicht betroffen seien.

Auch das Nachbarland Portugal erlebte einen weitreichenden Blackout, vom Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP. Portugals Verteidigungsminister Nuno Melo rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

[WAS IST DA LOS?]
Der Stromausfall in Portugal sei durch die Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, die auf ein “seltenes atmosphärisches Phänomen” zurückzuführen sei, berichteten unter anderem der portugiesische Sender RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Stromnetzbetreiber REN. Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, wobei die Sicherheit und Stabilität des Netzes Vorrang hätten. Die vollständige Normalisierung des Netzes könnte “aufgrund der Komplexität des Phänomens” bis zu einer Woche dauern.

Auch Frankreich zwischenzeitlich betroffen

Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall nur wenige Sekunden, meldete dessen Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der “automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung” umgehend wiederhergestellt worden.

Auch Frankreich war zwischenzeitlich vom Blackout betroffen. Der Stromnetzbetreiber RTE schrieb, dass Haushalte im französischen Teil des Baskenlandes einige Minuten lang ohne Strom waren. Die Versorgung sei aber wiederhergestellt worden.EU-Kommission im Austausch mit Behörden

Österreich nicht betroffen

Der heimische Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) bestätigte auf APA-Anfrage, “dass es auf der Iberischen Halbinsel heute, den 28. April 2025 gegen 12.31 Uhr zu einem technischen Zwischenfall kam, der offensichtlich weitreichende Stromausfälle in der Region zur Folge hatte”. “Die österreichische Stromversorgung ist und war zu keinem Zeitpunkt durch den Zwischenfall betroffen”, wurde betont.

Aktuell werde an der Wiederherstellung der vollständigen Stromversorgung in den betroffenen Gebieten gearbeitet. Die Aufarbeitung des Vorfalls werde über den Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOE) koordiniert. Darüber hinaus liegen APG keine weiteren Informationen über die Ursache oder das Ausmaß vor.











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