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Norbert G. Pressburg: Good bye Mohammed - Mohammed gab es nie

10. "Wer hat uns das angetan?" - Erinnerungen an die Wirklichkeit

10c. Geleitete Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten - die Türkei hat sich befreit

Zensierte Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten -- Spezialfall Türkei ab 1923/1924: Gewaltenteilung (Säkularisierung), Kopftuch weg, Schulen für Mädchen, Frauen an Unis, arabische Schrift

präsentiert von Michael Palomino (2015) - S.228-230

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10c. Geleitete Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten - die Türkei hat sich befreit

[Zensierte Wissenschaften im Islam - alles mit Vorzensur und Verboten]

Allenthalben werden dieser Tage vermehrt Koranstellen propagiert, die das Streben nach Wissen fordern. Nur handelt es sich dabei um korankonformes, also erlaubtes Wissen [[also Universität mit Vorzensur]]. Biologie zum Beispiel ist nicht dabei [S.228]. Folgerichtig beantragten Muslime in Deutschland, ihre Kinder vom Biologieunterricht zu befreien. Unisono lehnt deshalb die islamische Welt auch die Evolution ab, in Medien gewöhnlich mit dem Hinweis versehen, dass diese schon längst wissenschaftlich widerlegt sei, ein Beleg für die Behauptung wird allerdings nirgendwo nachgereicht. Wie auch - die Beschäftigung damit ist je nach Land geächtet bis verboten, auch wieder in der Türkei des Jahres 2009 [128].
[128] Im März 2009 musste "Bilim ve Teknik", das bekannteste Wissenschaftsmagazin der Türkei, eine Geschichte über Darwin und die Evolutionstheorie auf Druck einer Regierungsstelle vom Titel nehmen. [von der Titelseite streichen?]
[Spezialfall Türkei ab 1923/1924: Gewaltenteilung (Säkularisierung), Kopftuch weg, Schulen für Mädchen, Frauen an Unis, lateinische Schrift]

Die Türkei war bis in die 1920er Jahre ein islamischer Staat wie jeder andere der Region auch. Heute rangiert sie in allen Bereichen weit vor allen anderen islamischen Staaten ,und das ohne Öl. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich im Osmanischen Reich eine oppositionelle Bewegung zu formieren, die "Jungtürken", die grundsätzliche Reformen forderten. Die Bewegung gipfelte in Kemal Pascha. Er erkannte im Islam die Ursache für die Verkommenheit und Rückständigkeit seines Landes. 1924 [[nach dem Sieg gegen die griechischen Truppen und nach dem Rauswurf der restlichen Griechen nach Griechenland]] schaffte er das Sultanat ab, hob die Scharia auf, entzog dem islamischen Klerus alle Privilegien und liess die Koranschulen schliessen. Er übernahm das System der Staatsorganisation, der Verwaltung, der Verfassung und des Rechts von verschiedenen europäischen Staaten und formte einen organisatorisch modernen Staat. Der Kernpunkt seiner Reformen war die Trennung von Religion und Staat, diese unselige, in allen islamischen Ländern verankerte Einheit. Um Zeichen zu setzen, verbot er den Männern den kulturtypischen Turban und öffnete erstmals Mädchen den Zugang zu Schulen und Universitäten - allerdings ohne Kopftuch und Schleier. Er führte sein Land aus der tiefsten Rückständigkeit in die Moderne. Den Beinamen Atatürk, "Vater der Türken", trägt er zu Recht.
[Ergänzung: Der Sieg gegen die griechische Armee machte Pascha zum "Atatürk"
Kemal Pascha wurde zum "Atatürk" vor allem wegen des militärischen Sieges gegen die griechischen Truppen. Kemal Pascha wollte die erniedrigenden Bedingungen des Vertrags von Trianon von 1923 nicht erfüllen. Daraufhin entsandte der Völkerbund griechische Truppen in die Türkei, woraufhin Kemal Pascha die türkische Armee organisierte, die griechischen Truppen aus dem Land jagte und gleich noch die restliche griechische Bevölkerung des Landes verwies. Deswegen wurde Kemal Pascha der "Atatürk" und konnte dann nach dem Vertrag von Lausanne von 1923 ab 1924 den auf Gewaltenteilung basierenden Staat organisieren].
Ein wenig beachteter, aber wichtiger Punkt seiner Reformen, war die Ersetzung der arabischen Schrift durch die lateinische. An die Stelle der osmanisch-muslimischen Identität setzte Atatürk einen überzogenen türkischen Nationalismus. Dennoch, die Türkei vollzog durch die Reformen Atatürks einen Quantensprung in ihrer Entwicklung, ist aber durch die [S.229] Aufweichung zivilstaatlicher Grundsätze unter der Regierung Erdogan dabei, diese wieder aufs Spiel zu setzen. Man sollte nicht vergessen, dass der Erfolg der Türkei ihre Säkularisierung war [S.230].

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