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Jesus lebte und starb in Kaschmir. Jesu Grab in Srinagar?

7. Jesu Ziel: Kaschmir

7.6. Jesus, der Familienvater

Nachfahren von Jesus in Srinagar - Schriften über Jesus' Frau Marjan - Sahibzada Basharat Saleem - die Heiler-Tradition in der Familie

von Andreas Faber-Kaiser 1976 / 1986; Keller & Co AG, Druckerei und Verlag, 6002 Luzern

präsentiert von Michael Palomino (2008)

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[Der zögerliche Umgang mit dem Familienleben von Jesus]

Hiermit kommen wir zu dem vielleicht heikelsten Kapitel dieses Buches. Man hat mir in Kaschmir berichtet, dass Jesus dort in Begleitung einer Frau lebte, und dass diese Frau Kinder bekam. Aber es handelt sich hier um ein delikates Thema, weshalb diejenige, die mich darüber informiert haben - Professor Hassnain und Sahibzada Basharat Saleem -, auf meine Fragen in einer ein wenig ängstlichen und sehr umständlichen Weise geantwortet haben. Beide sind offensichtlich davon überzeugt, dass Jesus in Kaschmir Kinder hatte. Aber beide gehen dieses Thema mit äusserster Vorsicht an, mit einer kritischen Strenge und mit der offensichtlichen Sorge, dass diese Geschichte eine nicht mehr kontrollierbare Ausbreitung erfährt, was bewirken könnte, dass eine anfänglich wahre Tatsache durch ein entstellendes Prisma interpretiert werden würde, das einen Aspekt aus Jesu Leben in einen Brennpunkt der Sensationslust verwandelt, der auf keinen Fall so behandelt werden sollte.

Ich versuche, in diesem Buch alles bekannt zu machen, was man über das von mir so genannte "zweite Leben" von Jesus weiss. Deshalb bin ich dazu verpflichtet, hier auch diesen Aspekt zu behandeln. Aber aufgrund des Respekts gegenüber meinen eben genannten Informanten, die beide freundliche Personen mit ausgezeichneten menschlichen Wesenszügen sind, appelliere ich hiermit auch an den guten Geschmack des Lesers, der in den folgenden Zeilen nicht eine Sensation, sondern den Eifer sehen möge, ein Dokument oder Dossier, wie es dieses Buch sein will, bis in seinen letzten Winkel zu vervollständigen. (S.154)

[Das Buch "Negaris-Tan-i-Kashmir" mit der Erwähnung einer Heirat von Jesus - Marjan / Marian]

Ich hatte davon gehört, dass in Srinagar ein direkter Nachfahre Jesu leben sollte. Ich hatte mich auch schon zu einem Gespräch mit ihm verabredet. Er hatte jedoch keine Texte, die seine Verwandtschaft mit Jesus hätten verbürgen können. Deshalb fragte ich eine neutrale Person, Professor Hassnain, ob es in Kaschmir irgendwelche Überlieferungen oder Texte gebe, die beweisen könnten, dass Jesus in Kaschmir geheiratet oder sich einfach eine Frau genommen hatte. Professor Hassnain antwortete mir, dass die einzige schriftliche Quelle, die er zu diesem Thema kenne, ein altes persisches, ins Urdu übersetztes Buch sei, dessen Titel "Negaris-Tan-i-Kashmir" laute. In diesem Buch wird - so Hassnain - die Geschichte erzählt, dass derselbe König, den wir sahen, als er Jesus über seinen Rang, seine Herkunft und seine Lehren ausfragte - der König Shalewahin nämlich - Jesus sagt, dass dieser Frauen brauche, die ihn und das Haus versorgen sollten, die Wäsche waschen, das Essen machen usw. Der König bietet Jesus fünfzig Frauen an. Aber Jesus antwortet, dass er keine einzige brauche, dass niemand für ihn arbeiten müsse. Der König bestand jedoch so sehr darauf, dass Jesus schliesslich doch eine Frau nimmt, die ihm das Essen kocht, seine Wäsche wäscht, und seinen Wohnraum sauber hält.

Und wie Professor Hassnain berichtet, wird in dem gleichen Buch gesagt, dass diese Frau von Jesus Kinder bekam. Diese Frau, erzählt mir Professor Hassnain, heisst Marian. Und von dieser Frau wäre Sahibzada Basharat Saleem ein Nachfahre.

Notiz von Basharat Saleem mit der Angabe,
                          dass die Frau von Jesus in Kaschmir Marjan
                          hiess
Notiz von Basharat Saleem mit der Angabe, dass die Frau von Jesus in Kaschmir Marjan hiess


[Der Jesus-Nachkomme Sahibzada Basharat Saleem]

Herr Sahibzada Basharat Saleem (Foto 7)

Der
                  Jesus-Nachkomme Sahibzada Basharat Saleem
Der Jesus-Nachkomme Sahibzada Basharat Saleem

empfing uns in seinem Haus in Srinagar. Als Anhänger der Fotografie, leidenschaftlicher Maler und Poet, ist er eine Person mit einer aussergewöhnlichen Feinfühligkeit.

Auf unsere Frage, ob er sich als Nachfahre von Jesus ansehe, antwortete er, dass sein Vater, wenn er ihn zu diesem (S.155)

Thema befragte, gewöhnlich erwiderte, dass der Grossvater seiner Grosseltern ein heiliger Prophet gewesen sei und Yuza Azaf geheissen habe. Er erklärte ihm auch oft - in seiner Kindheit - dass es in dem Stadtteil von Khanyar, in dem sich das Grab des eben genannten Vorfahren befindet, ganz in der Nähe, eine Grabstätte gibt, in dem die Überreste eines grossen heiligen Kaschmirs ruhen, der von allen Bewohnern Srinagars verehrt wird. Nun, so sagte ihm der Vater, dieser so sehr verehrte und so wichtige Heilige Kaschmirs ist gar nichts im Vergleich zu dem Propheten, der sich in dem als "Rozabal" bekannten Grab befindet.

Herr Basharat Saleem sagte uns auch, dass, wenn jemand seinen Vater fragte, ob er ein Nachfahre Jesu sei, er immer folgende Antwort erhielt: "Ja, das ist richtig, aber wir nennen ihn Yuza Azaf."

Sahibzada Basharat Saleem ist der Sohn von Sahibzada Ghulam Mohiyuddin, welcher wiederum Sohn von Sahibzada Abdul Ahad ist, Sohn von Sahibzada Abdus Samad, der seinerseits Sohn von Sahibzada Abubekr ist. Und so geht es auf einer langen Liste immer weiter, die Herr Sahibzada Basharat Saleem in Srinagar als vollständigen Familienstammbaum aufbewahrt, der von Jesus bis zu ihm, Basharat Saleem, der jetzt, 1967, lebenden Nachfahren des Messias, reicht.

Wenn man ihn nach dem Namen der Frau fragt, die Jesus Kinder gebar, erfährt man, dass sie Marian hiess und sie aus einem der idyllischen Hirtendörfer stammte, von denen es im Pahalgam-Tal eine Vielzahl gibt.

[Persisches Geschichtsbuch "Rauzat-us-safa" über die Jesus-Familie in Kaschmir]

An dieser Stelle ist wieder das bereits vorher erwähnte alte persische Geschichtsbuch, das "Rauzat-us-safa", von Bedeutung. Wenn es auch nicht so aussieht, als habe es etwas mit den gerade beschriebenen Nachfahren Jesu zu tun, (S.156)

so ist dort doch schon von Jesu Heirat die Rede. Es heisst dort wörtlich:

Man erzählt sich, dass Isa (Jesus) nach seinem Abstieg aus der höheren Welt noch 40 Jahre leben, heiraten, Kinder haben, die Feinde der Mohammedaner bekämpfen und alle Völker, die einer anderen Religion nachgehen, besiegen wird (29).

(29) "The Rauzat-us-Safa", Teil 1, Band II, F.F. Arbuthnot, M.R.A.S., London 1892, S. 182-183.

[Die Heiler-Tradition in der Jesus-Familie ist lebendig]

Hier ist ausserdem noch zu erwähnen, dass sowohl Basharat Saleems Vater als auch sein Grossvater in Kaschmir wegen ihrer aussergewöhnlichen Gabe, auf übernatürliche Weise zu heilen, bewundert wurden und nicht in Vergessenheit gerieten. Sahibzada Basharat Saleem, den in Srinagar jeder kennt, erzählte uns, dass eines Tages ein Mann, als er erfuhr, wessen Sohn er war, sich vor ihm niederkniete und ihm folgendes über seinen Vater erzählte:

Der Mann hatte einen schwerkranken Sohn. Die Ärzte konnten ihm bereits nicht mehr helfen. Deshalb fragte er seinen Vater um Rat. Dieser sagte, dass er für ihn beten werde. Er sagte ihm, dass er nach Hause gehen und auch beten solle. Als der Junge im Begriff war zu sterben, verlangte er um Mitternacht plötzlich Milch, und am nächsten Morgen war er gesund und stand auf.

Basharat Saleem erinnert sich noch an einen anderen Fall, bei dem eine Frau, die von den Ärzten im Krankenhaus in Kaschmir bereits aufgegeben worden war, von seinem Vater besucht wurde, der anordnete, sie aus dem Krankenhaus zu holen und zu ihm nach Hause zu bringen. Einige Tage später war sie wieder genesen.

[Basharat Saleem über Politik und die Armen]

Als uns Basharat Saleem etwas von seinem eigenen Leben erzählt, sagt er, dass ihn zunächst die Politik interessierte, aber, wie er meint, sind die Politiker nicht ehrlich. Er habe immer die Meinung vertreten, dass man den Armen helfen könne, wenn man Macht besitze. Er sei sich jedoch (S.158)

im Laufe der Zeit darüber klar geworden, dass die Politiker ihre Macht nur für sich selbst nutzen. Basharat Saleem schreibt Gedichte, ohne dabei jedoch einen finanziellen Gewinn im Auge zu haben; er will nämlich, dass man das Geld unter den Armen verteile.

[Die Familientradition, das Jesusgrab "Rozabal" in Srinagar in Ordnung zu halten]

Er erzählt uns auch, dass es eine Familientradition sei, dass jeweils der älteste Sohn aus einer Generation seiner Familie damit beauftragt wird, das unter dem Namen "Rozabal" bekannte Gebäude, das Jesu Körper in Srinagar beherbergt, in einem guten Zustand zu erhalten. Sein Bruder wohnt im Nebengebäude. Er bat die Regierung darum, diesen Ort in Ordnung zu bringen und um das Gebäude herum einen Garten anzulegen, aber die Regierung kam diesen Bitten nicht nach. Er selbst, Basharat Saleem, ist allzu sehr mit seinen eigenen Geschäften beschäftigt und kann sich nicht persönlich um das Gebäude kümmern. Er bezahlt einen Mann, damit er es instand hält, pflegt, und die Besuche empfängt, die dem Grab gemacht werden. Mehrmals im Jahr stattet Basharat Saleem mit seiner ganzen Familie Jesu Grabstätte einen Besuch ab.

[Daten über Sahibzada Basharat Saleem im asiatischen "Who is who?"]

Basharat Saleem, der Nachfahre Jesu, erscheint in dem Asienband des berühmten "Who is who?". Dort ist zu lesen, dass er am 14. August 1943 in Srinagar geboren wurde. Dass er Herausgeber einer Tageszeitung war und jetzt Hotelbesitzer ist. Ebenso steht dort, dass er ein politischer Führer ist, der wiederholt ins Gefängnis gesperrt und festgenommen worden ist. Das letzte Mal 1965, während des Konflikts zwischen Indien und Pakistan.

[Eine Episode: Die vergessene Kamera und die Suche nach dem Bootshaus]

Zum Schluss dieses kurzen biografischen Eindrucks des lebenden Nachfahrens Jesu möchte ich noch eine kleine Anekdote erzählen, die seine Menschlichkeit unter Beweis stellt:

Am Vorabend unserer Abreise von Kaschmir unterhielten wir uns fast den ganzen Spätnachmittag lang mit Basharat (S.159)

Saleem in seinem Haus in Srinagar. Daraufhin gingen wir zum Abendessen zu Professor Hassnain. Nach der Stunden ausgezeichneten Abendessens nach mohammedanischer Art fiel uns ein, dass wir unseren Fotoapparat im Haus von Basharat Saleem liegen gelassen hatten. Wir gingen dorthin, und man sagte uns, dass Basharat Saleem mit unserer Kamera unterwegs sei und uns suche. Unser Freund war zu Fuss losgegangen, da er - wie die meisten Einwohner Kaschmirs - kein eigenes Fahrzeug besitzt. Wir fuhren einen Halbkreis und kehrten in unserem Taxi wieder um. Etwa einen halben Kilometer vom Haus Basharat Saleems entfernt ging uns dann das Benzin aus. Durch die damit verbundene Verzögerung kam es dazu, dass wir, als wir wieder weiterfahren konnten, unterwegs auf Basharat Saleem trafen, der sich - immer noch mit der Kamera in der Hand - auf dem Heimweg befand.

Basharat Saleem wusste lediglich, dass wir in einem Bootshaus auf dem Nagin-See wohnten. Er wusste jedoch nicht genau, in welchem Bootshaus. So hatte er also vier Stunden lang - im Regen in einem kleinen Boot - die miteinander verbundenen Seen Nagin und Dal abgesucht und in jedem Hausboot nachgefragt, ob man uns kenne. Und das alles wegen eines Fotoapparates, den wir bei ihm zu Hause vergessen hatten. Da er uns nicht gefunden hatte, kehrte er mit der Kamera nach Hause zurück und war bereit, in den ersten Morgenstunden die Büros der Fluggesellschaft und notfalls den etwas ausserhalb der Stadt gelegenen Flughafen auszusuchen.

[Basharat Saleem - "Die gute Nachricht"]

Schliesslich möchte ich noch erwähnen, dass der Name "Basharat" übersetzt "Botschaft" und der Name "Saleem" "gut" bedeutet. Somit ergibt sich der merkwürdige Umstand, dass der heute lebende Nachfahre von Jesus "die gute Nachricht" heisst. (S.160)

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