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Jesus lebte und starb in Kaschmir. Jesu Grab in Srinagar?

9. Jesus und Buddha, parallele Persönlichkeiten

Hat Buddha Jesus, oder hat Jesus Buddha beeinflusst? - der erwartete "weisse Buddha" - Parallelen bei Bezeichnungen

von Andreas Faber-Kaiser 1976 / 1986; Keller & Co AG, Druckerei und Verlag, 6002 Luzern

präsentiert von Michael Palomino (2008)

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[Die beiden Indien-Reisen - die Bibelfassung ohne Indien - die "christliche Sichtweise" von Jesus - die Parallelen zur Biographie Buddhas]

Zur Stützung der im Verlauf dieses Buches immer wiederkehrenden Hypothese, dass Jesus in seiner Jugend eine erste Reise unternommen habe, auf der er im Hinblick auf die spätere Ausführung seiner Mission lernte und sich bildete, und dass er später eine zweite Reise angetreten habe, bei der seine Flucht aus Palästina und der Aufbruch zur Suche der verlorenen israelitischen Stämme zusammenfielen, werden wir uns in diesem Kapitel kurz einige Berührungspunkte der beiden Figuren Jesus und Buddha und ihrer Lehren ansehen.

1897 erscheint in Deutschland ein Buch mit dem Titel "Vergleichende Übersicht der vier Evangelien", dessen Autor S.E. Verus ist. Beim Vergleich von Jesu Leben mit dem von Buddha stellt Verus fest, dass Buddha - genau wie Jesus - ein in einem menschlichen Körper zu Fleisch gewordener Gott ist; dass er auf übernatürliche Weise empfangen und geboren wurde, wobei seine Geburt auf wunderbare Weise im voraus angekündigt wurde; dass die Götter und Könige den Neugeborenen bewunderten und ihm Geschenke machten; dass ein alter Brahman in ihm sofort den Retter von allem Bösen erkannte; dass mit ihm Friede und Freude auf die Erde kamen; dass der junge Buddha verfolgt und auf wunderbare Weise gerettet wurde und dann feierlich im Tempel gezeigt wurde; dass er, gerade zwölf Jahre alt, verzweifelt von seinen Eltern gesucht und mitten in einem Kreis von Priestern gefunden wurde, (S.213)

wo er durch seine Intelligenz auffiel und seinen Lehrern an Weisheit überlegen war; dass er fastete und in Versuchung geführt wurde; dass er ein Bad der Weihe in dem heiligen Fluss nahm und einige Anhänger eines weisen Brahmanen mit ihm, da er sie mit dem Aufruf "Folgt mir!" eingeladen hatte; dass sich unter seinen zwölf Jüngern drei vorbildliche und ein falscher befanden; dass die ursprünglichen Namen der Jünger geändert wurden; dass Buddha seine Jünger entsprechend unterwies und jeweils zu zweit in die Welt aussandte, um dort zu predigen.

Dass Buddha als Meister auftrat und Glückseligkeit verbreitete; dass er sich gerne in Parabeln ausdrückte; dass seine Lehren überraschende Ähnlichkeiten mit denen von Jesus aufweisen, in denen oft sogar die gleichen Worte gebraucht werden; dass er die Wunder ablehnte; dass er die irdischen Güter verachtete; dass er Demut, Frieden, dem Feind Verzeihen, Selbsterniedrigung und Selbstüberwindung empfahl; dass er empfahl, sich vom fleischlichen Kontakt zurückzuhalten; dass er in seinen Vorahnungen vom Tod hervorhebt, dass er nach Hause, in den Himmel gehen, und dass er in seinen Abschiedsreden seine Jünger dazu aufforderte, die allgemeine Zerstörung der Welt zu verkündigen; dass er, ohne Vaterland und arm, als Arzt, Retter und Erlöser von einem Ort zum anderen zog; dass seine Gegner ihm vorwarfen, er ziehe den Umgang mit den Sündern vor; dass sich schliesslich bei seinem Tod wunderbare Zeichen abspielten: die Erde bebte, die Horizonte der Erde standen in Flammen, die Sonne erlosch und ein Meteorit fiel vom Himmel.

Hazrat Mirza Ghulam Ahmad fertigt seinerseits 1899 in seinem Buch "Masih Hindustan mein" eine aussergewöhnliche Studie über die Berühungspunkte von Buddha und Jesus an. Erstens stellt er fest, dass Buddhas Beinamen denen von Jesus ähneln und dass die Buddha in seinem (S.214)

Leben zugestossenen Ereignisse denen von Jesus ähnlich sind. So zum Beispiel nennt sich Jesus in seinen Predigten "Licht", wie Gautama "der Buddha" genannt wurde, was im Sanskrit "Licht" bedeutet. Genau so wie Jesus in den Evangelien "der Meister" genannt wurde, wurde Buddha "Sasta" genannt, was "der Meister" bedeutet. So wie Jesus "der Prinz" genannt wurde, ist auch Buddha "der Prinz" genannt worden. Wenn Jesus in den Evangelien bezeichnet wurde als "einer, der das Ziel seines Kommens erfüllt", so ist auch Buddha in buddhistischen Schriften als "Siddharta" bezeichnet worden, was "einer, der das Ziel seines Kommens erfüllt", bedeutet.

Jesus ist in den Evangelien "der Zufluchtsort für die Schwachen" genannt worden. Auch Buddha ist in buddhistischen Schriften "Asarn Sarn" genannt worden, was so viel bedeutet wie "der Zufluchtsort für diejenigen, die keinen Zufluchtsort haben". Und wenn Jesus schliesslich in den Evangelien als "König" bezeichnet wurde, wobei man diesen König als Herrscher über das Königreich des Himmels interpretieren muss, so ist auch Buddha als "König" bezeichnet worden.

Jesus hatte keinen Vater, als er geboren wurde. Ganz genau so wie Buddha. So schreibt Rhys Davids in seinem Buch "Buddhism" (81):

(81) P.A. Rhys Davids: "Buddhism" ["Buddhismus"]. London, The Society for Promoting Christian Knowledge, 1887.

Man sagt, dass die Mutter von Buddha eine Jungfrau war.

Und an einer anderen Stelle:

Seine Mutter war die beste und reinste aller Töchter der Menschheit.

Es scheint so - sagt Hazrat Mirza Ghulam Ahmad - als hätten die Buddhisten sämtliche Bilder aus den vier Evangelien in ihre Bücher übertragen. Danach fasteten sowohl Jesus als auch Buddha 40 Tage lang, beide werden in Versuchung geführt, beide werden ohne Vater geboren, die moralische Lehre beider ist identisch, beide nennen sich (S.215)

selbst "Licht" und "Meister", ihre Freunde nennen sich "Jünger", beide lehren ihren Jüngern den Wert der Armut, beide treten für das Zölibat ein, und bei beiden gab es ein Erdbeben, als sie starben.

Die moralischen Lehren, sowohl die von Buddha als auch die von Jesus, sind die gleichen. So sagen beide, dass man die irdischen Güter nicht begehren soll, auch die Gesundheit nicht, noch soll man seine Feinde hassen, man darf niemandem etwas Schlechtes wünschen, das Schlechte muss durch das Gute besiegt werden, und man muss das, was man sich selbst wünscht, auch allen anderen wünschen.

[Die Suche nach dem Grund der Ähnlichkeit von Jesus und Buddha - wer hat wen beeinflusst? - die Priester Asiens erwarteten eine weissen Buddha - Parallelen in der Bibel und in den Buddha-Schriften]

Angesichts all dieser klaren Ähnlichkeiten von Jesus und Buddha - und ihrer jeweiligen Lehren - ist es angebracht, nach dem Grund dafür zu fragen. Die Meinungen darüber sind in zwei Lager gespalten. Einige neigen zu der Auffassung, dass Jesus auf seiner ersten Reise nach Indien die Lehren der weisen Orientalen lernte, um sie später bei seinem eigenen Auftrag anzuwenden, und im Gegensatz dazu wird die Ansicht vertreten, dass die Figur Jesus es ist, die den Buddhismus beeinflusst hat.

Die Verteidiger letzterer Hypothese, zu denen unter anderen Hazrat Mirza Ghulam Ahmad zählt, argumentieren, dass die buddhistischen Priester in Indien die Erscheinung des Buddha erwarteten. Genau zu diesem geeigneten Zeitpunkt taucht Jesus auf, ausgestattet mit Beinamen und einer Moral-Lehre, die mit denen Buddhas übereinstimmen. Und so wie es von Gautama Buddha vorausgesagt worden war, besass Jesus ein weisses Antlitz, was die buddhistischen Priester sofort glauben liess, er sei Buddha.

Es ist deshalb möglich, dass einige der Beinamen und Lehren von Jesus erst von diesem Augenblick an - und nicht schon vorher - auf Buddha angewandt worden sind. Dabei ist zu bedenken, dass die Hindus niemals Belege über besondere (S.216)

persönliche Eigenschaften in ihrer Geschichtsschreibung aufnehmen. Die Ereignisse im Leben von Buddha waren bis zu Jesu Zeiten nicht registriert worden. So hatten die buddhistischen Priester Gelegenheit, Buddha irgendwelche Dinge nach Belieben zuzuschreiben. Es steht ausser Zweifel - sagen die Verteidiger dieser Hypothese -, dass der Buddhismus vor Christus Träger wertvoller Moral-Lehren war. Aber - so sagen sie - die Punkte, die mit den biblischen Evangelien völlig übereinstimmen, müssen den buddhistischen Lehren genau in dem Moment hinzugefügt worden sein, als sich Jesus in Indien aufhielt. Dazu gehören ihrer Meinung nach Buddhas Gang nach Benares, wo er mehrere Wunder wirkte, und die Predigt, die er auf einem Berg hielt, so wie Jesus seine Bergpredigt hielt. Das gleiche passierte mit den Parabeln von Buddha: er liebte es, geistige Themen mit körperlichen Beispielen und Analogien zu erklären. Schliesslich sind - so sagten sie weiter - auch die Zehn Gebote dazuzurechnen, die eine Zusammenfassung aus den Zehn Geboten von Moses darstellen:

1. Du  sollst kein lebendiges Tier töten
2. Du sollst nicht stehlen.
3. Du sollst nicht ehebrechen.
4. Du sollst nicht lügen.
5. Du sollst keine allzu starken Getränke trinken.
6. Du sollst nur zu den festgesetzten Zeiten essen.
7. Du sollst keine Halsketten und keinen Schmuck tragen und keine Parfüme benutzen.
8. Du sollst kein besseres oder luxuriöses Bett benutzen, sondern nur eine Matratze auf dem Boden.
9. Du sollst auf Tanzen, Singen, Musik machen und den Besuch von weltlichen Veranstaltungen verzichten.
10. Du sollst weder Gold noch Silber irgendeiner Art in Besitz nehmen und es auch nicht annehmen (82). (S.217)

(82) Sir Monier Monier Williams: "Buddhism" ["Buddhismus"], S.126

[Die Prophezeiung der Erscheinung eines zweiten Buddha]

Die buddhistischen Texte zeigen auch, dass Gautama Buddha das Erscheinen eines zweiten Buddha, der "Metteyya" heissen sollte, prophezeite. Die Prophezeiung ist in der "Laggawati Sutatta", einem alten buddhistischen Text, enthalten. Es ist nützlich, darauf zu achten, dass der hebräische Begriff "Masiha" (Messias) dem Begriff "Metteyya" in der Pali-Sprache entspricht. Somit ist der von Buddha prophezeite Metteyya" niemand anders als der "Messias", Jesus. Es war prophezeit worden, dass dieser "Metteyya" in 500 Jahren kommen würde. Jesus tauchte, nachdem er dem Kreuz entkommen war, genau 500 Jahre nach Buddha in Indien auf. So sahen die Buddhisten in ihm den versprochenen Buddha und erwiesen ihm ihre Referenz.

Die Bücher "Pitakkatayan" und "Atha Katha" enthalten eine deutliche Prophezeiung bezüglich des Erscheinens eines zweiten Buddha, der 1000 Jahre nach der Zeit von "Gautama" oder "Shakhiya Muni" erscheinen sollte. Gautama sagt, dass es der fünfundzwanzigste Buddha sei, und dass das Erscheinen von "Bagwa Metteyya" kurz bevorstehe. Nach ihm sollte dann der mit dem Namen "Metteyya" erscheinen, und er würde eine helle Gesichtsfarbe haben. In dieser Prophezeiung sagt  Gautama Buddha klar und deutlich, dass in seinem Land, unter seinem Volk und seinen Anhängern ein Messias erscheinen würde. Buddha nannte ihn in seiner Prophezeiung "Bagwa Metteyya", weil "Bagwa" im Sanskrit "weiss" bedeutet. Und Jesus hatte, da er aus Syrien stammte, eine weisse Gesichtsfarbe.

Die Menschen aus dem Land, in dem die Prophezeiung ausgesprochen wurde, nämlich das Magadh-Volk, zu dem auch "Bajagriha" gehörte, hatten, so wie auch Gautama Buddha selbst, eine dunkle Hautfarbe. Er gibt seinen Anhängern zwei deutliche Hinweise auf den zukünftigen Buddha: einmal, dass er "Bagwa" oder von weisser Hautfarbe sei; zum zweiten, dass er ein "Metteyya" (S.218)

sei, ein Reisender, der aus einem fremden Land komme.

Um nachzuweisen, dass diese Prophezeiung erfüllt wurde, ist auch anzumerken, dass im Tibet im 7. Jahrhundert Bücher gefunden wurden, die das Wort "Messias" enthielten, und die den Namen von Jesus als "Mi-Shi-Hu" wiedergaben, was auch dem Begriff "Messias" entspricht. Die Person, die die Liste zusammengestellt hat, die den Namen "Mi-Shi-Hu" enthält, ist ein Buddhist. Genauere Angaben über diese tibetischen Texte finden sich in dem Buch "A Record of the Buddhist Religion" ["Aufzeichnungen über die buddhistische Religion"] von I. Tsing (83).

(83) I. Tsing: "A Record of the Buddhis Religion practised in India and the Malaya Archipelago" ["Ein Bericht über die buddhistische Religionen, wie sie in Indien und auf der Malayischen Archipel praktiziert wird"].

In dem Buch "Buddhismus" von Sir Monier Williams steht auf Seite 45, dass der sechste Jünger von Buddha ein Mann mit dem Namen "Yasa" war. Da Jesus 500 Jahre, d.h. im sechsten Jahrhundert, nach Buddhas Tod auftrat, wurde er der "sechste Jünger" genannt.

Schliesslich sei noch das Buch "Buddha. Sein Leben, seine Lehre, sein Orden" von Doktor Hermann Oldenberg erwähnt, der in Bezug auf das Buch "Mahawaga" auf Seite 54, erster Abschnitt, daran erinnert, dass Buddhas Nachfolger ein Mann namens "Rahula" sein sollte, der auch wie ein Jünger beschrieben wurde. Und hier ist anzumerken, dass dieser buddhistische "Rahula" eine verfälschte Form von "Ruhullah" ist, einem der Beinamen von Jesus im Hebräischen.

Ich wollte hier nur kurz auch diese Hypothese aufführen, um dieses Dossier über den möglichen Aufenthalt von Jesus auf asiatischem Boden zu vervollständigen. (S.219)

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