[Die Organisatoren und
Anwesenden des Jesus-Weltkongresse von 1978 in London]
Dem Thema von der Möglichkeit, dass Jesus nicht am Kreuz
gestorben ist und später nach Kaschmir flüchtete, wo er in
hohem Alter einem natürlichen Tode erlag, wurde im Sommer 1978
ein grossartiger Weltkongress gewidmet, auf dem man sich mit
dieser Angelegenheit beschäftigte.
Von der London Mosque [Moschee] organisiert, fand vom 2. bis
4. Juni in den Räumen des "Commonwealth Institute" in London
ein internationaler Kongress zum Thema "Jesu Rettung vom
Kreuz" statt.
Es wurden Arbeiten verschiedener Fachleute aus
unterschiedlichen Ländern vorgestellt, und es nahmen über 1500
Vertreter aller Herren Länder teil. Sie kamen aus Pakistan,
Deutschland, von den Mauritius-Inseln, aus Ghana, Nigeria,
Trinidad, aus den Vereinigten Staaten, Guayana, Bangladesh,
Indonesien, Kanada, Indien, aus dem Iran, der Schweiz,
Schweden, Dänemark, Holland, Frankreich, Jugoslawien und
Spanien. Ebenso waren - in der Eigenschaft als Beobachter -
offizielle Vertreter verschiedener europäischer Kirchen dabei.
Hazrat Mirza Nasir Ahmad - Khalifatul Masih III. -, der dritte
Nachfolger von Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, (S.245)
dem Gründer der mohammedanischen Ahmadija-Bewegung, wohnte dem
Kongress persönlich bei. Seine Anhänger - von denen es auf der
ganzen Welt Millionen und allein in England 10.000 gibt -
sehen ihn als den "gelobten Messias" an.
Ebenso erwähnenswert ist die Tatsache, dass die erste Sitzung
des Kongresses unter dem Vorsitz von Hazrat Muhammad Zafrullah
Khan stattfand, der 1947 Pakistans Aussenminister war und dann
jahrelang die pakistanische Delegation bei den Vereinten
Nationen leitete, wo er bei der 17. Tagung der
Hauptversammlung als Präsident auftrat. Ausserdem bekleidete
er zweimal das Richteramt am Internationalen Gerichtshof in
Den Haag, dessen Vizepräsident (1958 bis 1961) und Präsident
(1970 bis 1973) er war.
Fahrt
nach London untersagt
Unser guter Freund Professor Fida Muhammad Hassnain, der zu
der Zeit noch die Archive und die Archäologische Abteilung der
Regierung Kaschmirs leitete, konnte dem Kongress nicht
persönlich beiwohnen, denn die Regierung sah von dem Moment an
Schwierigkeiten, als die Presse ihre Anwesenheit bei dem
Londoner Kongress ankündigte. Die Folge dieser Schwierigkeiten
war die Einbehaltung seines Reisepasses mit dem
darauffolgenden Hinweis, dass man ihm eine Rückkehr nach
Kaschmir verweigern würde, falls er sich dazu entschliessen
sollte, nach London zu fahren. So blieb er lieber zu Hause.
Sehr vermisst wurde auch Hans Naber, bekannt unter seinem
Pseudonym Kurt Berna, der immer wieder mit grossem Einsatz
versucht hatte zu beweisen, dass die Spuren auf dem Turiner
Linnen anzeigten, dass Jesus unmöglich am Kreuz gestorben sein
kann. Von 1976 bis nach dem Londoner Kongress verbrachte Hans
Naber seine Zeit der (S.246)
Freiheitsberaubung in Deutschland als Pendler zwischen dem
Gefängnis Stuttgart-Stammheim und einem Gefängniskrankenhaus.
Er hatte keine Wahl und er blieb hinter Gittern. Gehen wir
jedoch zu dem über, was gesagt wurde.
Beiträge
[Beweise für Jesus nach dem
Kreuz - und Indizien für Jesus in Indien und Kaschmir]
Der Kongress begann mit einem Diavortrag (1) von mir,
(1)
-- Dummelow: Commentary on the Holy Bible, S.717
-- William Hanna: The Life of Christ, III, 328-329
-- Stroud: On the Physical Cause of Death of Christ, S.
123-124
in dem ich 500 Dias zeigte, die Kaschmir, Orte und Themen
veranschaulichen, die mit dem "zweiten Leben" von Jesus in
Verbindung stehen. Darauf wurden folgende Referate
vorgetragen:
Muhammad Zafrullah Khan, ehemaliger Präsident des
Internationalen Gerichtshofs von Den Haag und Experte für
Islam und vergleichende Religionswissenschaften, hielt eine
lange Rede, in der er Jesus die Göttlichkeit absprach und
seine Figur als die eines Propheten darstellte.
Mirza Muzzafar Ahmad, Enkel des Mannes, der von den Ahmadijas
als der "gelobte Messias" angesehen wird, 1972 Direktor der
Weltbank, ausserdem 1966 Abgeordneter der Planungskommission
der Regierung Pakistans und 1971 Finanzberater des
pakistanischen Präsidenten, sprach von der Ansiedlung der
verlorenen Stämme Israels auf dem Boden Kaschmirs, dem Ort, zu
dem sich später Jesus aufmacht.
Ich selbst - und für diejenigen, die nur lächeln, sage ich
noch einmal, dass ich weder Ahmadija noch sonst etwas
Ähnliches bin, dass meine Beziehung zu dieser Bewegung (die
ich in irgendeiner Weise als rückschrittlich ansehe) nur die
einer guten persönlichen Freundschaft mit vielen ihrer
Mitglieder ist, die ich als Individuen und nicht als Ahmadijas
betrachte, die an einem Thema arbeiten wie ich auch, nur schon
sehr viel länger als ich -. Ich selbst analysierte (S.247)
also die verschiedenen Umstände, die uns zu der
Schlussfolgerung führen, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben
ist.
Im Namen von Professor Fida Muhammad Hassnain, Direktor der
Archive und der Archäologie in Kaschmir, wurde seine Arbeit
über das Grab von Yuz-Asaph (Jesus?) vorgelesen, das sich in
Srinagar, der Hauptstadt Kaschmirs, befindet.
Bashir Ahmad Rafiq, Iman der London Mosque [Moschee], der
ersten in London errichteten Moschee, Experte in
vergleichenden Religionswissenschaften und islamischem Recht,
stellte eindeutige Bibelstellen vor, die auf Jesu Rettung vom
Kreuz hinweisen.
Abdus Salam Madsen, Sohn eines Vikars der dänischen
Lutheraner, der an der Kopenhager Universität und am Hartfort
Theological Seminary of Connecticut in den Vereinigten Staaten
Theologie studierte und den Koran ins Dänische übersetzte,
stellte offensichtliche Stellen aus dem Koran und dem Islam
dar, in denen von der Rettung Jesu vor dem Kreuzestod die Rede
ist.
Reginald Charles Everard Skolfield,Engländer, Held der RAF
[Royal Air Force], der in den Vereinigten Staaten, im
Mittleren Orient, in Indien und Birma diente, der nach dem
Krieg in den Vereinigten Staaten und Australien lebte und ein
Fachmann für vergleichende Religionswissenschaften ist,
zeichnete das Leben von Jesus nach und kam zu der
Schlussfolgerung, dass dieser nicht am Kreuz starb, wenn er
auch hinzufügte, dass nicht bewiesen werden kann, dass er bis
nach Kaschmir gelangte.
Shaikh Abdul Qadir, weltweit anerkannter Forscher und Autor
von Themen, die mit dem Islam und dem Koran zu tun haben,
sprach von den Reisen, die Jesus nach Indien und Kaschmir
unternommen hat.
Hans Naber (Kurz Berna) sandte ein Schreiben aus seiner Zelle
im Gefängnis Stuttgart-Stammheim, in dem er (S.248)
erklärte, dass man ihn 1976 der Unterschlagung von Geldern der
"International Foundation for the Holy Shroud" "Internationale
Stiftung für das Heilige Grabtuch) beschuldigte und
inhaftierte. Er sagte aus, dass seine Inhaftierung lediglich
ein Versuch gewesen sei, ihn - und damit seine Untersuchungen,
in denen er nachgewiesen hatte, dass Jesus nicht am Kreuz
gestorben war - in Misskredit zu bringen. Er verteidigte
einmal mehr seine These, dass Jesus die Kreuzesleiden überlebt
habe, und argumentierte im Sinne der These eines späteren
Todes von Jesus in Kaschmir.
Doktor Ladislav Philip, Tschechoslowake, Chefarzt des Prager
Staatskrankenhauses, der sich auf das Studium des historischen
Jesus spezialisiert und dabei aktiv mit dem Institut für
Orientalistik der Akademie der Wissenschaften und der Prager
Charles-Universität zusammengearbeitet hatte, steuerte einige
neue Gesichtspunkte über die Aktivitäten von Jesus jenseits
von Palästina bei.
Schliesslich noch eine Arbeit von Anna M. Tolano - vorgelesen
von dem Dänen Svend Hansen -, in der auf die Möglichkeit
hingewiesen wurde, dass Jesus am Kreuz einen "Scheintod"
erlitten habe.
Resolution
[Die Resolution für das
Jesusgrab in Srinagar für die Einstufung als
religionsgeschichtliches Denkmal]
Der Kongress von London wurde mit der im folgenden wörtlich
abgedruckten "Resolution" beendet:
"Auf dem Internationalen Kongress über 'Jesu Rettung vom
Kreuz', der vom 2. bis 4. Juni 1978 in London abgehalten
wurde, und an dem Persönlichkeiten aus aller Welt teilnahmen,
wird von den Abgeordneten folgende Resolution einstimmig
verabschiedet:
Wir, die Abgeordneten des Internationalen Kongresses 'Jesu
Rettung vom Kreuz' bitten die Regierung von (S.249)
Kaschmir, dem 'Rozabal' in der Khanyar-Strasse in Srinagar,
Kaschmir - den die Mitglieder der islamischen
Ahmadija-Bewegung für das Grab eines direkten Propheten
Gottes, nämlich Jesus von Nazareth, halten-, den Rang eines
religionsgeschichtlichen Denkmals zuzuordnen. Ebenso bitten
wir darum, dass entsprechende Massnahmen zur Reinigung und
ständigen Pflege ergriffen und die nötigen Reparaturen und
Restaurierungsarbeiten dringend durchgeführt werden, um dem
Grab den gewünschten Konservierungszustand zurückzugeben.
Eine Kopie dieser Resolution wird dem Sekretär der United
Educational Scientific and Cultural Organisation (Unesco) mit
der Bitte zugestellt, dass man den indischen Behörden die im
Zusammenhang mit diesem Thema notwendige Unterstützung
gewähren möge.
Im Namen aller Delegierten." (S.250)