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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

3. Die [falschen] weissen Helden: erpressen, rauben, töten so viel wie möglich
6. Italien


Die Verbrechen des "Christentums": Die netten "Christen"-Kolonialisten von nebenan töten alles, was sich falsch bewegt -
und ihre zensierten Zeitungen in Europa verschweigen diese Massenmorde.


Das "christliche" Kolonialprinzip: Wenn du nicht so bist wie die weissen "Christen", dann wirst du ermordet - für die "christliche" Karriere.

Italien in Abessinien: Giftgas gegen UreinwohnerInnen (S.82) - Mussolini ist ein Fantasie-Cäsar (S.83)


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Erwähnte Literatur

-- Buch von J.F.C. Fuller: Der erste der Völkerbundskriege - Berlin 1937 [S.533]




3. Die weissen Helden: erpressen, rauben, töten so viel wie möglich

3.6. Italien
Falsche weisse Helden: Italiens Kolonialismus mit Diktatur und Massenmord in Libyen und am "Horn von Afrika"


[Italien will beim "christlichen" Mörder-Kolonialismus mithalten]

Nur, weil es mir als teutonischer Hochmut ausgelegt werden könnte, widerstehe ich der Versuchung, die Geschichte italienischen Waffenruhms in farbigen Ländern als tragi-komisch zu bezeichnen.

Traurig für die Farbigen, das versteht sich von selbst. Aber auch für die stolzen Leute vom nördlichen Ufer des Mittelmeers, die so sehr darauf aus sind, wenigstens ein römisches Empire des kleinen Mannes zu bauen, ein Mini-Imperium - und die für einen ungeheuren Preis schliesslich nichts Wesentliches bekommen. Die hingegen gleich in doppelt unangenehmer Weise in die Kolonialgeschichte eingehen:

1. Als Opfer [?] fürchterlicher Niederlagen im Kampf gegen die Völker, die sie so gern bezwingen würden. Eine dieser Niederlagen gehört zu den ganz grossen, historisch bedeutenden im Ringen zwischen der weissen und der farbigen Welt.

2. Als Barbaren, die 1935 im Kampf gegen die Abessinier eine Waffe einsetzen, der die zivilisierte Welt abgeschworen hat: Giftgas. Beides ist umsonst, es sei denn für die Ordenskanzlei. [S.82]

[Italiens "christlicher" Kolonialismus am "Horn von Afrika" (Somalia+Eritrea+Abessinien / Äthiopien): Niederlage von Adua am 1.3.1896]

Ende des vergangenen Jahrhunderts gelingt es Italien mit Mühe und Not, sich aus der afrikanischen Landmasse zwei nicht eben reiche Gebiete herauszuschneiden: Somalia und Erytrea [Eritrea]. Eine ideale Landverbindung zwischen den beiden trostlosen Flecken und ein den Italienern auch sonst begehrenswert erscheinendes Gebiet ist Abessinien. Da ist schon jemand? Doch nur Abessinier! Das kann also die Nachfahren [des Fantasie]-Cäsars nicht hindern; sie fallen in das Land ein.

Aber dies ist kein Spaziergang. Es kommt vielmehr am 1.3.1896 zu der historischen Schlacht von Adua. Von den 10.000 Italienern, die dort gegen die Truppen des Negus Menelik kämpfen, bleiben 4500 tot auf dem Schlachtfeld. Die Abessinier machen auch noch zwischen 1000 und 2000 Gefangene (die überlieferten Zahlen schwanken).

[Italiens "christlicher" Kolonialismus in Libyen ab 1911: Der Vertrag mit Russland von 1909 für eine Besetzung von Libyen - Besetzung 1911 - türkische Anerkennung 1912 - die Senoussi werfen die Italiener an die Küste zurück]

Die ["christlichen"] Italiener sinnen auf Rache. Es dauert vier Jahrzehnte, bis es soweit ist. Natürlich versuchen sie schon vorher, etwas zu schaffen. Tunesien italienisch zu machen, gelingt nicht. Aber da gibt es noch den östlichen Nachbarn: Tripolitanien, auf dem Gebiet des heutigen Königreiches Libyen. Es ist nominell ein Teil des türkischen Reichs, das freilich schon um die Jahrhundertwende wesentlich an Macht und Ansehen eingebüsst hat. Zu den Leichenfledderern der Ottomanen gehören die Russen und die Italiener. Sie schliessen 1909 einen Vertrag: Italien wird Russlands Ansprüche auf freie Durchfahrt durch die Dardanellen unterstützen. Russland wird einem italienischen Krieg gegen Tripolis und die Cyrenaika wohlwollend zusehen. Frankreich hat auch nichts dagegen. Es freut sich, wenn Italien sich um etwas anderes kümmert als um Tunesien.

Im Jahre 1911 landen die Italiener also in Türkisch-Nordafrika. sie gewinnen die ersten Gefechte und brauchen sich um die Türkei keine weiteren Sorgen zu machen, denn nun bricht auch einer der Balkankriege aus, die in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die Türkei noch mehr schwächen. So erkennt die Pforte (das Osmanische Reich mit seiner Regierung [web01]) im Jahre 1912 die italienische Besitzergreifung an.

Aber dort leben ja weder Türken noch Italiener, sondern Araber, hauptsächlich Senoussi. Und so, wie die Balkankriege die Türken davon abhalten, die Italiener in Nordafrika zu stören, stört nun der Erste Weltkrieg die Italiener [sich in Afrika auszubreiten]. Sie sind hauptsächlich in Europa beschäftigt. Die Senoussi benutzen die Gelegenheit, die fremden Eindringlinge bis an die Küsten zurückzuwerfen.

1919 haben die Italiener 80.000 Soldaten in Tripolitanien [Libyen], und der Weltkrieg ist vorbei. Aber in Europa, auch in Italien, herrscht Revolutionsstimmung. Rom wagt nicht, gegen die Senoussi zu marschieren.

[Italiens "christlicher" Kolonialismus in Libyen ab 1923: Mussolini meint, er sei ein Fantasie-Cäsar in Libyen mit Kolonialminister Bono und Generäle Badoglio+Graziani: Massenmord an Arabern+Massenraub an Kamelen, Hammeln und Pferden]

Erst 1923, nach geglücktem Marsch auf Rom, findet das faschistische Italien Mussolinis, die Neo-Römer des Mittelmeers könnten sich solchen Skandal nicht länger bieten lassen. Einer der vielen unbekannten, in weissen Geschichtsbüchern nicht erwähnten Kolonialkriege beginnt. Zehntausende von Arabern werden umgebracht [S.83]. Zehntausende fliehen in die benachbarten französischen oder englischen Kolonien. Die Italiener sind, wie üblich, an Waffen und Technik überlegen. Bilanz des Kolonialministers, General de Bono, 1929 vor der römischen Deputiertenkammer über die Operationen des Vorjahres [von 1928]: Von den 2500 "Rebellen", die in Kämpfe verwickelt gewesen sind, wurden 2302 getötet...

Im gleichen Jahr erklärt General Badoglio in einer Proklamation an die Bevölkerung der Cyrenaika [Libyen]:

"Kein Rebell wird mehr Frieden haben - seine Familie auch nicht, seine Herden nicht, seine Erben nicht. Ich werde alles zerstören."

Grosse Worte, denen zweifellos Taten folgen - zwei Jahre später kämpfen die Senoussi noch immer. Die Italiener nehmen die Oase Kufra ein und glauben, nun sei der Widerstand gebrochen. Im Jahr danach muss General Graziani berichten, die Italiener hätten 1932 in der Cyrenaika "53 grössere und 210 kleinere Gefechte" gehabt. Dabei hätten die "Rebellen" 1602 Tote zu verzeichnen, ausserdem "wurden 21.500 Kamele und ebenso viele Hammel erbeutet und nicht weniger als 6000 Pferde erbeutet oder getötet". 1934 schliesslich kann Italien die zwei Provinzen Tripolitanien und Cyrenaika unter dem zivilen Generalgouvernement Libyen zusammenschliessen - wie wir wissen, nicht für lange.


[Italiens "christlicher" Kolonialismus in Libyen ab 1923: KZ-Systeme gegen die Senoussi-Bevölkerung]

Übrigens bringen auch die Italiener die Bevölkerung in Lager, um dem Senoussi-Kriegern jede Unterstützung zu entziehen.Sie nennen diese Lager ganz ehrlich Konzentrationslager, aber das ist ja auch vor den KZ-Sitten der Nazizeit.


[Italiens "christlicher" Kolonialismus in Libyen ab 1923: Die Erweiterung um Tibesti (heute Nord-Tschad) - Massenflucht Bevölkerung in den Tschad]

Nicht uninteressant für die Beurteilung des italienischen Kolonialregimes ist folgende Begebenheit: Im Januar 1935 schliessen Mussolini und Laval (französischer Premier 1930-1931 und 1935-1936 [web02]) ein Übereinkommen, demzufolge Frankreich ein Grenzgebiet (Tibesti) [heute Nord-Tschad] von etwa 120.000 km2 an Italien [an Libyen] abtritt. Als die beiden unterschreiben, leben dort 1200 Libyer. Als die Italiener das Gebiet übernehmen, sind es nur noch 60. Die anderen haben es vorgezogen, im französischen Tschad zu verschwinden.


[Italiens "christlicher" Kolonialismus in Abessinien (Äthiopien): Krieg 1935 mit Vorwand einer Küstenoase in der Region Ogaden - totale Überlegenheit gegen Negus + Giftgas - Bericht des GB-Generals Fuller]

Nun, 1930, während in Deutschland gerade die Pläne reifen, wie man ganz Europa und noch mehr "kolonisieren" kann, bereitet Mussolini den zweiten italienischen Schlag gegen Abessinien vor. Der Vorwand ist belanglos: Grenzstreitigkeiten um eine kleine Küstenoase im Gebiet von Ogaden (Ogaden ist die östliche Binnenprovinz von Äthiopien, ich sehe da keine Küste, aber viel Wüste [web03]). Für einen Krieg zwischen weissen Ländern würde er selbst Hitler kaum genügen. Aber Italien hat seit 1933 gewaltige Mengen Kriegsmaterial nach Erytrea [Eritrea] und Somaliland gebracht. 1935 findet Mussolini, er sei genug vorbereitet. Er greift an.

Abessinien ist Mitglied des Völkerbundes. Die westlichen Demokratien tun, als ob sie toben. Aber das Opfer ist ja kein weisses Volk. Wirkungslose wirtschaftliche "Sanktionen" gegen Italien werden beschlossen, mehr nicht [S.84].

Vielleicht sind ja die weissen Mächte nur so untätig, weil sie glauben, die Italiener würden sich wieder blutige Köpfe holen wie 1896 bei Adua. Aber nun sind wir schon zu weit im 20. Jh. Die Italiener haben Maschinengewehre, denen die Abessinier nichts Gleichwertiges entgegensetzen können. Sie haben eine Artillerie, die der des Negus himmelhoch überlegen ist. Sie haben eine Luftwaffe, Abessinien hat keine. Und, da dennoch nicht alles so glatt geht wie erwartet - setzen die Italiener Gas ein. Hier das Zeugnis eines britischen Kriegskorrespondenten, des Ex-Generals J.F.C. Fuller:

(Buch von J.F.C. Fuller: Der erste der Völkerunbskriege - Berlin 1937 [S.533])

[Italiens "christlicher" Kolonialismus in Abessinien mit Gaskrieg: Gebiete vorne begasen - Gebiete dahinter begasen und mit der Luftwaffe den Feind in die begasten Gebiete treiben - Gasverbrennungen bei ALLEN Abessiniern machen sie kampfunfähig, weil sie barfuss laufen]

"Die einzige Schwierigkeit der Italiener bestand in der Sicherung ihrer Flanken während ihres Vormarsches durch das Gebirge, und als Badogio erkannte, dass seine Leute aus Mangel an taktischer Ausbildung unfähig waren, die normalen Methoden der leichten Infanterie im Gebirgskrieg zu befolgen, nahm er seine Zuflucht zum Senfgas. Anstatt die Höhen mit Vorposten zu sichern, belegte er die Gebiete, die die Flanken seines Vormarsches begrenzten, mit Gas. Die Folge davon war, dass kurz nachdem der Feind in diese Sicherungszonen eingedrungen war, Tausende unter Gasverbrennungen zu leiden hatten...

Er hatte die Gaswaffe aber auch in offensiver Weise eingesetzt, und zwar auf eine ungemein schlaue Art. Indem er den Feind mit seinen Maschinengewehren zurückhielt, gaste [mit Gas beschenken] er sowohl das Gebiet in seinem Rücken als auch seine voraussichtlichen Rückzugslinien ein und drängte ihn dann durch einen Luftangriff in diese Gebiete zurück. Da die Abessinier barfuss kämpfen, müssen die Verwundungen, denn es gab wenig tödliche Fälle, verheerend gewesen sein, so verheerend, dass ihre Moral wie mit einem Zauberschlag zusammenbrach. Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass das Senfgas, das von Flugzeugen herabgelassen wurde, der entscheidende taktische Faktor in diesem Kriege war, denn er verkürzte seine Dauer um Monate, wenn nicht um Jahre."

[Im Zweiten Weltkrieg wird Abessinien von englischen Truppen besetzt].

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die grosse Diskussion darüber beginnt, ob die Amerikaner die Atombombe, die sie zweimal gegen die Japaner eingesetzt haben, auch über einem von weissen Menschen bewohnten Zielgebiet abgeworfen haben würden (also wohl über Deutschland), da erinnert niemand an den Präzedenzfall des Gaskrieges.

Ergänzung:
Der erste Giftgaseinsatz im Ersten Weltkrieg Deutsche gegen Belgier+Franzosen

Der erste Einsatz von Senfgas fand schon im Ersten Weltkrieg an der deutsch-belgischen Front statt: Deutsche Truppen liessen ab 1916 immer wieder Giftgas gegen Belgier und Franzosen verbreiten. Als der Wind aber 1917 einmal drehte, wehte das Giftgas auch gegen die deutschen Truppen selber, wo Hitler als Meldegänger war und erblindete. So erlebte der Schnauzbart das Ende des Ersten Weltkriegs im Lazarett. Die Heilungszeit war ca. 8 Monate.

Ergänzung:
Weisse gegen Weisse: Italien mit dem Dritten Reich gegen Spanien

Der Kolonialismus gegen Spanien von Italien zusammen mit dem Dritten Reich 1935 bis 1938 war die Erprobung der neuen Waffen gegen die spanischen Kommunisten. Die Grausamkeit der Franco-Truppen und ab 1938 die Franco-Diktatur gegen die Kommunisten liess kaum zu wünschen übrig. Einen Mittelweg gab es damals nicht auf der politischen Speisekarte. Franco und Mussolini passten zusammen als Fantasie-"Römer" am Mittelmeer, aber Franco enthielt sich dann und definierte Spanien im Zweiten Weltkrieg "neutral".
Giftgas wurde in Spanien meines Wissens keines eingesetzt.


*

[S.85]

Weitere Links zum italienisch-"christlichen" Kolonialismus

Das Italienische Kolonialreich. Die Italienischen Kolonien wurden vom Königreich Italien nach dessen Einigung im späten 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erworben.


Das faschistische Italien mit seinem Kolonialreich in Europa und Afrika (1939) Die Italienischen Kolonien wurden vom Königreich Italien nach dessen Einigung im Risorgimento im späten 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erworben.


Thema Libyen
Italian Libyan Colonial Division. The Libyan Division was a formation of colonial troops raised by the Italians in their colony in Libya. It participated in the invasion of Ethiopia in the Second Italo-Abyssinian War. The formation was reorganized into the 1st Libyan Division by the beginning of Italy's entry into World War II. In September ...

In letters obtained by the BBC, an Italian pilot describes how he targeted a Libyan town in the world's first air raid in 1911.



Thema Abessinien / Äthiopien / Eritrea

Italien setzte im Abessinienkrieg und dessen anschließender Besatzung 1935-1941 Giftgas ein. Der italienische Einmarsch in Äthiopien begann im Oktober 1935. Von Eritrea und Somalia aus griffen italienische Verbände an, die auch Luftunterstützung erhielten.

Jahrhunderts waren das angrenzende Eritrea und Somalia italienische Kolonien geworden. Dorthin schickte Mussolini schon Anfang 1935 fast 400'000 italienische Soldaten. Generalstabchef Marschall Pietro Badoglio erhielt vom Duce den Befehl, die Invasion vorzubereiten.


In Adua, wo Italien bei seinen ersten kolonialen Eroberungsfeldzügen 1896 von den vereinigten amharischen Stämmen vernichtend geschlagen worden waren, kam es zu besonders grausamer Vergeltung mit Exekutionen, Vergewaltigungen und Plünderungen.


In der Zwischenkriegszeit wurde Giftgas von den Briten gegen die Kurden von Sulaimaniyya im Irak , von Spanien im Rif-Krieg in den Jahren 1923 bis 1926 in Marokko, von Italien in den Kriegen geben Libyen (1924-1930) und Äthiopien (1935/36) und von der Sowjetunion 1930 in der chinesischen Provinz Xinjiang zum Einsatz gebracht.


Die Geschichte Eritreas: Von den ersten Aufzeichnungen bis zu Munzinger - ab 1945 50 Jahre Kampf zwischen Kolonialmächten und Supermächten für das eigene Recht (aus Verlag SUKE; Capus 1997)  deutsch
Wie Eritrea fast eine schweizer Kolonie geworden wäre - wie die weisse "Zivilisation" andere Völker in den ideologischen Kampf zwischen Kapitalismus und Kommunismus verwickelt und dadurch zerstört - die destruktive Rolle Italiens, Englands, Russlands und Israels mit den "USA" und Äthiopien gegen Eritrea wegen eines "Horns"



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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Pforte
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Laval
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/Ogaden

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