Raubbau am Menschen II:
Die kriminellen
"Christen" zwangsarbeiten um die Wette: in
Schutzgebieten und Kolonien
9.7. Der Anti-Kolonialkongress in Brüssel
von 1927
[1917 Anti-Kolonialkongress in
Brüssel 1927: Bericht von Mohammed Hatta: Allein auf
Java waren 4 Millionen mit Zwangsarbeit versklavt -
und die Region Semerang beklagte 1849-1850 über
100.000 Hungermorde]
Der Anti-Kolonialkongress in Brüssel 1927:
https://kolonialismus-begegnen.de/geschichten/die-liga-gegen-den-imperialismus/
"1927 dann konnte Münzenberg einen erstaunlichen
Erfolg erringen, als er in Brüssel vom 10. bis
15. Februar der „Kongress gegen koloniale
Unterdrückung und Imperialismus“ organisierte.
Der Schriftsteller und Politiker Ernst Toller
schrieb darüber im März in der von Kurt
Tucholsky geleiteten Wochenzeitschrift Die
Weltbühne: „Überlege ich mir nach meiner
Rückkehr vom Kongreß in Brüssel, was er
bedeutet, so wage ich, unbeschadet der
Abgegriffenheit des Ausdrucks zu sagen: ‚Ein
welthistorisches Ereignis‘. In Brüssel wurde
nicht mehr und nicht weniger geschaffen als die
organisatorische Zusammenfassung aller
rebellierenden Kräfte des Orients, des Okzidents
und Europas gegen die Suprematie der
europäisch-amerikanischen herrschenden
Schicht.“"
|
Einer der Väter der indonesischen
Republik, Mohammed Hatta (1902-1980
[web03]) erzählt während des Anti-Kolonialkongresses
in Brüssel 1927, auf Java seien "800.000
Familien, die zusammen eine Einheit von 4 Millionen
Seelen darstellten", für Anbauarbeiten der Holländer
eingespannt gewesen.
"Die unheilvollen Folgen dieses unmoralischen und
unmenschlichen Regimes wurden bald fühlbar. Einzig in
der Nachbarschaft von Semerang
[Hafenstadt auf Java] starben von Monat Oktober 1849 bis
Monat März 1850 mehr als 100.000 Männer, Frauen
und Kinder des Hungers. Sie hatten nicht
mehr die Möglichkeit, ihre Reisfelder zu bebauen."
[Fall Balana (Sri Lanka?): Frauen müssen Kohlen
schaufeln und weisse "Christen" stehen mit Knüppel
dahinter]
Im Palais Egmont zu Brüssel tritt auch ein sehr bekannter
englischer Politiker auf, der Labour-Führer
George
Lansbury (1859-1940 [web04]):
"An diesem Nachmittag, wo ich hier zu Ihnen spreche,
wandern meine Gedanken zurück in ein Land [Sri Lanka] im
Stillen Ozean, dessen Hauptstadt Balana heisst. Vor 40
Jahren kochte mein Blut, als ich sah, wie die Frauen jener
Stadt dazu gebraucht wurden, in britische Schiffe Kohlen
zu verladen, während weisse Männer mit Stöcken in den
Händen hinter ihnen standen."
Dies widerspricht der beliebten These, dass es im
britischen Kolonialbereich keine Sklaven bzw. Zwangsarbeit
gegeben habe. Besonders in Australien und Neuseeland
herrschten nicht gerade die rosigsten Arbeitsverhältnisse.
[S.235]