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Kolonialismus mit kriminellen "Christen": "Die Weissen kommen - die wahre Geschichte des Kolonialismus"

Raubbau am Menschen II: 9.8. Zwangsarbeit in Englands "christlichen" Kolonien

GB: Kolonialsekretär Joseph Chamberlain behauptet, AfrikanerInnen sollen "von der Notwendigkeit und Würde der Arbeit überzeugt" werden (S.236) - "Christliches" GB in Kenia 1919: "sich als Arbeiter zu verdingen" - "sie zu beraten und zu ermutigen" - "sollten Frauen und Kinder angehalten werden, solche Arbeiten zu übernehmen" (S. 237) - die englische Regierung führt ein "Native Department" (S.237) - GB in Rhodesien: "Keinerlei Löhne wurden gezahlt, keine Mahlzeiten ausgegeben" - "durch schwere Steuern erdrückt" (S.237) - GB-Arbeitgeber in China lassen "elf und mehr Stunden täglich" arbeiten (S.237) - GB manipuliert den Völkerbund, so dass im Jahr 1925 "Zwangs- oder Pflichtarbeit nur für öffentliche Zwecke beansprucht" ERLAUBT BLEIBT (S.237)

Kriminelle "Christen" zwangsarbeiten um die Wette


aus: "Die Weissen kommen" von Gert von Paczensky - Hoffmann und Campe - Hamburg 1970

präsentiert von Michael Palomino (2024)

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Raubbau am Menschen II: 9.8. Zwangsarbeit in Englands "christlichen" Kolonien
Die kriminellen "Christen" zwangsarbeiten um die Wette: in Schutzgebieten und Kolonien


9.8.1. Zwangsarbeit in Englands "christlichen" Kolonien: Sri Lanka, Aus., NZ, "Notwendigkeit und Würde"

[Fall Balana (Sri Lanka?): Frauen müssen Kohlen schaufeln und weisse "Christen" stehen mit Knüppel dahinter]

Im Palais Egmont zu Brüssel tritt auch ein sehr bekannter englischer Politiker auf, der Labour-Führer George Lansbury (1859-1940 [web04]):

"An diesem Nachmittag, wo ich hier zu Ihnen spreche, wandern meine Gedanken zurück in ein Land [Sri Lanka] im Stillen Ozean, dessen Hauptstadt Balana heisst. Vor 40 Jahren kochte mein Blut, als ich sah, wie die Frauen jener Stadt dazu gebraucht wurden, in britische Schiffe Kohlen zu verladen, während weisse Männer mit Stöcken in den Händen hinter ihnen standen."

[Zwangsarbeit England: auf Sri Lanka, in Australien, in Neuseeland - die Warnung von Frank Weston von 1919: Englische Kolonien sind wie die SU]

Dies widerspricht der beliebten These, dass es im britischen Kolonialbereich keine Sklaven bzw. Zwangsarbeit gegeben habe. Besonders in Australien und Neuseeland herrschten nicht gerade die rosigsten Arbeitsverhältnisse.


Zwangsarbeit gibt es in mehreren Teilen des britischen Kolonialreiches, besonders in Afrika, bis kurz vor deren Unabhängigkeit in der Mitte unseres Jahrhunderts [von 1950 bis 1965] - immer dann, wenn nicht genügend Arbeiter für öffentliche [S.235] Projekte zur Verfügung stehen. Wenigstens dauern unter dem britischen System die Exzesse nicht so lange an, die mit der Zwangsrekrutierung für Privatunternehmer verbunden sind. Aber schon 1919 richtet ein unverdächtiger Beobachter (denn er hat vorher schon die deutschen Kolonialbehörden genauso kritisiert) heftige Vorwürfe an die britische Adresse. Es ist Frank Weston, [ein Jesus-Fantasie]-Bischof in Sansibar und Ostafrika:

"Grossbritannien macht mit seinen Afrikanern, was Lenin und Trotzki [in der neuen Sowjetunion - SU], wie es heisst, mit den Russen tun; es ordnet eine Zwangsaushebung von Personen zur Arbeit an und stellt die Hilfsmittel der Regierung einer kleinen Zal von europäischen Ansiedlern zur Verfügung."

[ab 1919: Deutsche Warnungen gegen Zwangsarbeit in "christlichen" Kolonien]

Voller Vergnügen übernehmen die Deutschen, die gerade ihre Kolonien losgeworden sind, seine Vorwürfe. Die Siegermächte des Ersten Weltkriegs haben den Deutschen ja gerade vorgeworfen, sie hätten die Farbigen zu schlecht behandelt. Bald meldet sich Ex-Gouverneur Schnee und greift den Vorwurf Westons auf. Aber das ist etwas peinlich - Weston war ja auch schon gegen die Zwangsarbeit bei den Deutschen aufgetreten. So schreibt Schnee schliesslich recht aufschlussreich:

"Es handelt sich hiernach um eine Angelegenheit der Weltanschauung. Der englische Bischof verwirft grundsätzlich jede Zwangsarbeit von Eingeborenen, während die Verwaltungen wohl aller kolonialen Nationen einen Arbeitszwang für die Durchführung öffentlicher Arbeiten kennen und im übrigen die Anleitung der Eingeborenen zu nützlichen Arbeiten begünstigen.

[Zwangsarbeit in "christlichen" Kolonien von England: Zwangsarbeit soll "Notwendigkeit und Würde" sein (???)

In den deutschen Kolonien sind in dieser Beziehung ähnliche Grundsätze befolgt worden, wie sie seinerzeit der englische Kolonialsekretär Joseph Chamberlain wiederholt im Unterhaus ausgesprochen hat. Unter anderem sagte er am 6. August 1901:
'Ich glaube, dass es für den Eingeborenen nützlich ist, fleissig zu sein, und mit aller unserer Macht müssen wir ihn arbeiten lehren.'
Ferner sagte er am 24. März 1903:
'Ich bleibe dabei zu glauben, dass unter allen Umständen der Fortschritt des Eingeborenen in der Zivilisation nur dann gesichert ist, wenn er von der Notwendigkeit und Würde der Arbeit überzeugt ist; deshalb meine ich, dass alles, was wir vernünftigerweise tun können, um den Eingeborenen zur Arbeit anzuhalten, erwünscht ist.'"

Man kann wohl sagen: Wenn die Farbigen von den Weissen eines nicht gelernt haben können, dann, dass die Arbeit, zu der sie gezwungen werden, "Würde" habe.


9.8.2. Zwangsarbeit in Englands "christlichen" Kolonien: Afrika, Asien, die Manipulation im Völkerbund 1925, so dass die Zwangsarbeit immer weitergeht (!)

["Christliches" GB in Kenia 1919: "sich als Arbeiter zu verdingen" - "sie zu beraten und zu ermutigen" - "sollten Frauen und Kinder angehalten werden, solche Arbeiten zu übernehmen"]

Darüber täuscht auch nicht die zurückhaltende Sprache hinweg, in der 1919 eine Verordnung in der britischen Kolonie Kenia bestimmt:

"Die Behörden sollen ... allen gesetzmässigen und angemessenen Einfluss ausüben, um die [S.236] körperlich geeigneten Eingeborenen dazu zu veranlassen, sich als Arbeiter zu verdingen, und es ist ihre Pflicht, sie zu beraten und zu ermutigen, in den Pflanzungen Arbeit zu suchen ... wo Pflanzungen in der Nachbarschaft von Eingeborenengebieten liegen, sollten Frauen und Kinder angehalten werden, solche Arbeiten zu übernehmen, die für sie geeignet sind."

["Christliches" GB in Tansania 1932: rund 200.000 ZwangsarbeiterInnen für Privatunternehmer - wenn die Zwangsarbeiter Fehler machen, kommt Prügelstrafe]

In Tanganjika (das deutsche Tansania von England 1916 "übernommen" hiess bis 1961 "Tanganjika" [web05]) beträgt 1932 die Zahl der Eingeborenen, die gezwungen sind, für die Regierung und für Privatunternehmer zu arbeiten, rund 200.000. Dort haben die Distriktsoffiziere auch das Recht, Arbeiter, denen ein Unternehmer mit ihrer Arbeit zusammenhängende Vergehen vorwirft, verprügeln zu lassen.

["Christliches" GB in Rhodesien 1935: Zwangsarbeit ohne Lohn+Verpflegung (!) - und Steuern ohne Ende]

1935 veröffentlicht der "Manchester Guardian" einen Bericht Walter Howarths (australischer Politiker 1882-1952 [web06]) aus Südrhodesien:

"Man zeigte mir eine erstaunliche Menge von Strassenbauten, die in den letzten paar Monaten auf Befehl des "Native Department" durchgeführt worden waren. Das Ausmass der geleisteten Arbeit muss eine furchtbare Belastung für jene gewesen sein, die ihren Beschäftigungen entzogen wurden, um sie mit ihren eigenen Werkzeugen zu verrichten, ohne Beköstigung oder Bezahlung dafür zu erhalten. Keinerlei Löhne wurden gezahlt, keine Mahlzeiten ausgegeben, kein Steuernachlass zugebilligt. Der rhodesische Afrikaner, der durch schwere Steuern erdrückt wird, den die Maiskontrolle um den gerechten Lohn für das bringt, was er anbaut; den eine Viehsteuer verarmt, die ausgedacht wurde, um die Kosten für den Viehexport der Europäer aufzubringen, dürfte heutzutage nicht noch einem ungeheuren Zwangsarbeitsplan ausgeliefert werden, einer neuerlichen, willkürlichen Belastung auf Gnade und Ungnade."

["Christliches" GB in China: lässt 11 und mehr Stunden täglich arbeiten]

Auch in den englischen exterritorialen Gebieten Chinas werden die Arbeiter über Gebühr ausgenutzt. Der chinesische Vertreter auf der Internationalen Arbeitskonferenz beschwert sich im Juni 1937:

"Es ist einfach unmöglich, der Fabrik eines Chinesen den Achtstundentag aufzuzwingen, den das chinesische Fabrikgesetz von 1929 eingeführt hat, wenn die im Besitz eines Engländers befindliche Konkurrenz elf und mehr Stunden täglich verlangt."

["Christliches" GB im Völkerbund in Genf: torpedieren Gesetze gegen Sklaverei und Zwangsarbeit, so dass sie für "öffentliche Zwecke" ERLAUBT bleibt (!)]

Die Briten führen in der 6. Kommission des Völkerbundes einen Kampf, um das dort diskutierte Verbot von Sklaverei und Zwangsarbeit weitgehend zu entschärfen (1925). Schliesslich einigt man sich auf eine Formulierung, die in der Form der Verurteilung die Zwangsarbeit in Wirklichkeit erlaubt:

""Es besteht Einvernehmen darüber, dass
1. grundsätzlich die Zwangs- oder Pflichtarbeit nur für öffentliche Zwecke beansprucht werden darf;
2. in Gebieten, wo Zwangs- oder Pflichtarbeit zu anderen als öffentlichen Zwecken noch besteht, die hohen vertragschliessenden Parteien sich bemühen, ihr allmählich und so rasch wie möglich ein Ende zu machen." [S.237]

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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Noske
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Ostafrika
[web03] https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammad_Hatta
[web04] https://de.wikipedia.org/wiki/George_Lansbury
[web05] https://en.wikipedia.org/wiki/Tanganyika

Fotoquellen


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